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  1. Beiträge anzeigen #1
    Dr. Spirituum Naturalium  Avatar von Maris
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Maris ist offline

    varant Varant #24

    Im strahlenden Goldglanz erstreckten sich die Weiten der Wüste vor den beiden Wanderern, während die Sonne ihre letzten Minuten über dem Horizont verharrte, doch nicht das war es, was Maris ein Lächeln auf die Lippen zauberte.
    Azad war am frühen Morgen davon geritten gen Westen, um so schnell wie möglich nach Bakaresh zu gelangen, mit dem versprechen, zu Maris bei der Oase wieder zurückzukehren, und doch hatte es unerwarteterweise noch recht lang gedauert, bis sie ihr Ziel erreicht hatten. Nun jedoch waren sie am Ziel angelangt.
    "Da vorn ist sie."
    Es war der orangefarbene Stoff der Zelte, die zwischen dem satten Grün der Palmen aufragten, das heitere Stimmengewirr der Menschen, die zwischen ihnen umher liefen und die Ankömmlinge schon aus der Ferne beobachtet hatten. sie waren willkommen unter Freunden, unter Brüdern. endlich hatten sie Ateras' Sippe gefunden.

    "Salaam, Brüder!", grüßte Maris, der an der Seite von Tavik schritt, die ersten Sippenkrieger, die sich ihnen mit freundlichen Mienen entgegen stellten.
    "Ich bin Maris, Rafik Al Shedims, und bitte für meinen Kameraden und mich um eure Gastfreundschaft für die nächsten Tage."
    "Salaam, Bruder!", antwortete einer derer, "Selbstverständlich seid ihr willkommen in unserer Mitte."
    "Gut, ich danke euch. Ist Ateras zu sprechen? Er muss mir eine Prüfung des Hüters auferlegen."
    Die Männer schienen sichtlich erstaunt. Offenbar hatte sich die Geschichte noch nicht bis hierher herum gesprochen. Auch gut, dachte sich der Blondschopf.
    Derjenige, der die Stimme erhoben hatte, antwortete erneut.
    "Natürlich. Ich bringe dich später zu ihm, aber gesellt euch doch zuerst einmal zu uns in die Runde und erholt euch von eurer Reise."
    Maris nickte lächelnd.
    "Gern."

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    Krieger
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    Lair ist offline
    Gedankenverloren betrachtete der Dieb sein Schwert, sah das Blut, das die Klinge entlanglief und die vielen Kerben füllte.
    Es hat Blut geleckt, dachte er leidenschaftslos.
    Er senkte den Blick, beäugte den Mann, der am Boden lag. Jener atmete schwach, seine Brust bewegte sich kaum, nur um sich in wenigen, kurzen Momenten einem Erdbeben gleich zu heben und zu senken. Aus einer kleinen, unscheinbaren Wunde, welche die Klinge seines Schwertes hinterlassen hatte, strömte der rote Lebenssaft heraus, färbte die Kluft des Mannes und versickerte letztlich im Sand. Ein schwaches Röcheln drang an die Ohren des Gauners.

    »Sag mal, du da, äh – Lar«, hörte der Dieb jemanden hinter ihm sagen, was ihn aus seiner Trance riss; er drehte sich um. Es war Kamul, der Errettete, der ihn angesprochen hatte.
    »Lair«, verbesserte er nüchtern.
    »Ja, Lair. Danke, wer auch immer du bist oder woher du kommst, ich denke ich habe etwas für dich.«
    Kamul holte einen kleinen Schleifstein hervor.
    »Den habe ich im Felsgrab gefunden. Ich habe dein Schwert gesehen und ich denke, es hat einen Schliff nötig.«
    »Äh … danke … «, war alles, was der Dieb als Antwort zustande brachte. Er hatte beinahe seine Gefährten vergessen, er hatte vergessen, an welchen Ort er sich befand und weshalb. Die Situation kam ihm umwirklich vor.
    Den Stein nahm er entgegen und verstaute ihn unter seinem Mantel.

    Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, setzte sich der Dieb mit dem Rücken an eine Mauer und zog die Kapuze tief ins Gesicht. Der Sturm zog bereits auf, wurde immer stärker, doch die Wand bot genügend Schutz, um ihn die Nacht überstehen zu lassen.
    Sein Schwert hielt er immer noch in der Hand, er betrachtete es irritiert, betrachtete das Rot, welches die Klinge überzog. Er warf das Schwert verwirrt zu Boden. Dabei fiel sein Blick auf seine rechte Hand, mit der er die Waffe geführt hatte.
    Ist das Blut?, fragte er benommen. Ohne dass er es bemerkt hatte, war die Flüssigkeit die Klinge seines Schwertes hinabgelaufen, über das Heft und hatte auch seine Hand besudelt.

    Der Dieb wusste nicht, was um ihn herum geschah. Ihm wurde schwarz vor Augen, ihm wurde übel, sein Kopf fühlte sich an, als würde jemand darauf einhämmern. Um ihn herum tobte der Sturm, doch nur ein schwaches Rauschen drang an seine Ohren. Angestrengt hob er den Blick, sah, wie sich seine drei – nein, es waren jetzt vier – Mitstreiter ebenfalls an Mauerstücke drängten. Sie sahen ihn nicht.
    Allmählich dämmerte er weg …

  3. Beiträge anzeigen #3
    Waldläufer Avatar von Andron
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    Andron ist offline
    "Alle fertig mit essen und genug Pause gemacht?" Andron blickte seine Gefährten an. Dem einen oder andern waren die Strapazen der letzten Tage mehr oder weniger anzusehen, ganz zuvorderst natürlich Kamul, der jetzt ähnlich aussah wie Andron damals, als sie sich kennen gelernt hatten. Der Barbier war übersät mit blauen Flecken und verschorften Platzwunden, welche durch die Schläge der Sklavenhändler entstanden waren. Er hatte sich selbst mit den spärlichen Vorräten, die zur Verfügung standen, so gut es eben ging verarztet.
    Das Pferd, das sie von diesen Kerlen erbeutet hatten, leistete gute Dienste. Es trug nicht nur den arg mitgenommenen Kamul, sondern auch die restliche Ausrüstung, welche sie als Beute mitgenommen hatten. Das Gold hatten sie bereits unter sich aufgeteilt, die Waffen erstmal zu einem Packen zusammengeschnürrt. In Bakaresh würden sie sich die erbeuteten Stücke einmal genauer anschauen, vielleicht konnte ja jemand aus der Gruppe das eine oder andere davon gebrauchen. Es waren zwar keine wertvollen Waffen, aber ihrem Zweck durchaus angemessen. Den Rest würden sie dann wohl verkaufen und zu Geld machen, das sie dann nochmals aufteilen konnten. So erhielten die freiwilligen Helfer bei Kamuls Rettung doch auch noch einen Lohn für ihre Hilfe.
    Als die Gruppe nach der Mittagsrast ihren Weg fortsetzte und Andron wieder das Pferd an den Zügeln führte, liess der junge Mann seinen Blick über die weiten Dünen schweifen. Nichts war mehr zu sehen von dem Sandsturm, der die halbe Nacht lang gewütet hatte. Die Landschaft lag unverändert und doch völlig neu vor ihnen. Sanddünen hatten sich neu aufgetürmt und waren andernorts verschwunden, doch da niemand sich die Mühe machte, solche veränderlichen Phänomene beispielsweise in einer Karte festzuhalten, fiel es niemandem auf. Beim nächsten Sturm würde es sich ja sowieso schon wieder ändern.
    Da sie nun auf direktem Weg zurück nach Bakaresh waren, schätzte Andron, dass sie noch heute die grosse Stadt, die sowohl Wüsten- wie auch Küstenstadt war, erreichen würden. Dort konnte Kamul sich dann erholen und Andron... tja, er wusste noch nicht so recht, was er dann tun würde. Vielleicht sollte ich mich auch nach jemandem umsehen, der mir beibringen kann, mit einem Schwert zu kämpfen. Lair und Xerxo hatten sich tapfer geschlagen, obwohl sie noch nicht lange mit ihrer Ausbildung begonnen hatten. Es würde sich bestimmt jemand finden, der auch dem Wüstensohn das eine oder andere beibringen konnte...

  4. Beiträge anzeigen #4
    Dr. Spirituum Naturalium  Avatar von Maris
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Maris ist offline
    Es war gut, sich von den Anstrengungen ihres Abenteuers erholen. Die Nacht über hatten sie als willkommene Gäste inmitten der Sippenkrieger Ateras' verbracht, und auch der Sippenführer selbst hatte sich zu ihnen gesellt und die ersten Worte mit ihnen gewechselt. Die hiesigen Nomaden hatten ein reges Interesse an der Geschichte, die Maris hierher führte und sich partiell wie eine der Geschichten der Alten anhören mochte. Nach einem langen Schlaf schließlich waren Tavik und Maris bereit für neue Abenteuer - zuerst jedoch stand ein Gespräch unter vier Augen an zwischen dem Blondschopf und dem Sippenführer, und so trafen sich die beiden Wüstensöhne im mit Teppichen und Kissen ausstaffierten Empfangsbereich im Zelt Ateras'.
    "Setz dich", bot der Sippenführer an, und Maris folgte bereitwillig der Aufforderung. Schnell war eine Wasserpfeife angesteckt und der süßliche Rauch erfüllte das Zelt.
    "Nun, Maris", begann Ateras, "es klingt ja geradezu abenteuerlich, was du da gestern zu berichten hattest über dich. Zu schade, dass uns noch niemand darüber informiert hatte, dann hätte ich mir eine ausgefallene Prüfung für dich einfallen lassen."

    Einer der Sippenkrieger betrat das Zelt stillschweigend und brachte ihnen zwei Tonbecher mit verdünntem Wein. Ateras nahm einen Schluck und fuhr fort.
    "Dennoch habe ich mir über Nacht eine Aufgabe überlegen können, und genauso, wie wir ein einfaches Volk sind, soll auch meine Prüfung für dich eine einfache Aufgabe sein, aber dennoch steckt so einiges dahinter. Ein Hüter, ein wirklicher Sohn der Wüste, muss eins sein mit den Ebenen der Mutter, muss ein Verbündeter der Wüste sein, der mit ihr lebt und nicht gegen sie."
    Das, was uns Nomaden von den Assassinen unterscheidet, dachte sich Maris. Aber das tut jeder von uns!
    "Natürlich leben wir allesamt in der Wüste und verstecken uns nicht vor ihr", erklärte sich der Führer, "aber für jemanden mit deinem Anspruch - jemanden, der auserwählt wurde - gelten selbstredend verschärfte Bedingungen."
    Kurzerhand holte Ateras eine offenbar selbst gezeichnete Skizze der näheren Umgebung hervor, auf der gut erkennbar die Oase sowie weitere Lagerplätze in der Nähe markiert waren. Ganz im Osten, am Rand der improvisierten Karte, war Bakaresh zu erkennen, und ein gutes Stück nördlich der Oase war ein Stück mit einer dicken Schraffur markiert.
    "Was ist das?", fragte der Blondschopf und deutete auf das merkwürdig markierte Feld.
    "Das", entgegnete Ateras, "Ist das Gebiet, in das ich dich schicken möchte. Eine Ebene, die Umgebung besonders gefährlich ist. Brennend heiße Weiten trockenen Steinbodens, kaum Pflanzen oder Tiere, und Treibsand an einigen Orten. Als Hüter musst du überall überleben und für deine Freunde, dein Volk sorgen können. Deshalb hier deine Prüfung: begebe dich mit deinem Begleiter in dieses Tal und verharre dort fünf Tage. Ihr dürft mitnehmen, was in die Taschen eurer Kluften passt, keine Tragetaschen, kein Proviant oder Wasser. Einer meiner Männer wird stets am Rande der Ebene auf euch warten, ihr könnt also jederzeit aufgeben. sollte es euch gelingen, hast du meinen Segen für die Mutter, die würden des Hüters zu empfangen. Wir werden euch heute Nacht in die Ebene führen, also spart eure Kräfte."

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    Ritter Avatar von Tavik
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    Tavik ist offline
    Sie waren aufgebrochen, den Ebenen entgegen, wie Maris gesagt hatte. Der Nomade wirkte etwas angespannt, vor allem als er Tavik hatte sagen müssen, dass sie im Prinzip nur mit dem reisen würden, was sie in ihren Kluftentaschen trugen. Bei Tavik war es nicht einmal eine Kluft, denn er trug eine mehr oder weniger an die Verhältnisse der Wüste angepasste Kleidung aus myrtanischen Gefilden.
    „Fünf Tage“, murmelte Tavik, während er neben dem Prüfling marschierte.
    „Ja, fünf.“
    „Werden wir schaffen, denke ich. Wir tragen Waffen bei uns, falls es gefährlich wird und irgendetwas Essbares werden wir auch auftreiben können“, sprach der Krieger und fuhr sich durch den wuchernden Bart. Eine Rasur hatte er in den letzten Wochen leider nicht vornehmen können.
    „Aber die Ebene … menschenleer, fast keine Pflanzen und eine verschwindend geringe Zahl an Tieren“
    „Kopf hoch, Kumpel. Ateras bezeichnete die Gegend doch als gefährlich … Demnach kann ich mir vorstellen, dass da auch das ein oder andere zähe Biest herumrennt. Gefährlich, groß und doch essbar. Wir sind zu zweit, drei Klingen. So wehrlos sind wir also nicht, meinst Du nicht auch?“
    Der Nordmann grinste aufmunternd und klopfte dem Nomaden auf die Schulter.
    „Wird ’n netter Trip, den wir schon überleben. Und wenn nicht … hatten wir Spaß.“
    Geändert von Lugdrub (25.04.2010 um 11:52 Uhr)

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    Dr. Spirituum Naturalium  Avatar von Maris
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Maris ist offline
    Tavik hatte eindeutig noch viel über die Wüste zu lernen, wenn er sich nicht darüber bewusst war, dass es keine blutrünstigen Monster brauchte, um eine Gegend wie diese hier gefährlich zu machen. Die Ebene brannte förmlich unter der Mittagshitze, doch kein Fels spendete Schatten. Die warme Luft schien sich hier geradewegs zu stauen, kein Wind trug die Hitze fort, die Gegend war stickig und todbringend.
    Gemeinsam liefen sie langsam, um ihre Kräfte zu sparen, auf der Suche nach irgendeiner Erhebung in dieser Einöde, die sich tatsächlich als leblos zu erweisen schien, im Gegensatz zu den meisten anderen Regionen Varants. Es war der dritte Tag der Prüfung, und langsam, aber sicher begannen sie, auszutrocknen.
    "Bist du immer noch überzeugt davon, dass es nett wird hier?"
    Maris ärgerte sich jetzt schon darüber, seine beiden Säbel mitgenommen zu haben. Sie waren nur unnützer Ballast in einer Ebene wie dieser, doch zu wichtig für ihre Rückkehr nach Al Shedim, um sie einfach zurückzulassen.

    Sie schienen sich nun ungefähr im Zentrum der Ebene zu befinden, denn in jeder Himmelsrichtung waren es lediglich die Dünen am Horizont, die sich vom flachen, rissigen Boden abhoben, der die gesamte Umgebung hier bestimmte. Die plötzlich kommende Erkenntnis war keine besonders große Überraschung:
    "Große Tiere werden wir hier nicht finden. Niemand lebt in einer Ebene, in der es keine Nahrung gibt."
    Zu weiteren Ausführungen kam er nicht, denn plötzlich erklang das Geräusch brechenden Steines und es zog dem Blondschopf den Boden unter den Füßen weg.
    Es dauerte einen Moment, bis er realisierte, was geschehen war, doch dann wurde ihm bewusst, dass es sich um eine Gefahr handelte, vor der Ateras sogar gewarnt hatte.
    "Treibsand...", murmelte er, bevor er zu Tavik aufsah, der auf dem Trocknen stand. Ein vergnügtes Grinsen kam über die Lippen des Nomaden, während er sich aufrichtete und dabei bis knapp unter die Knie in den Boden einsank.
    "Hahaha, das könnte unsere Rettung sein!"

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    Krieger Avatar von Die Nomaden
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    Die Nomaden ist offline

    Azad, Djafar und Aniron - Auf dem Weg zur Oase

    "Hier sollte es doch irgendwo sein!", murmelte Djafar, der als Kopf der Gruppe einige Mannslängen vor Azad und Aniron ritt. Die Schwangere konnte aus sterischen Gründen nicht Platz nehmen auf dem Rücken eines Pferdes der beiden Nomaden, sodass der Tempelwächter neben ihr her lief und sein Hengst mehr als immer wieder genutzte Stütze diente. Djafar merkte jedoch, dass eine umgekehrte Rollenverteilung zwischen Azad und ihm wohl angebrachter war ob der Tatsache, dass Azad sich weitaus besser in der Weite der Wüste zu Recht fand als er, während Djafar besser mit Menschen konnte.
    Kurzerhand machte er kehrt und saß vor den beiden ab, die mit fragendem Blick zum Stehen kamen. Die Pause schien gerade willkommen zu sein für Aniron.
    "Lass uns tauschen, Azad!", schlug der Ruinenwächter vor, und der Angesprochene nickte nur wortlos.
    "Ich glaube, ich habe uns an der Oase vorbei geführt", gab er zu. Ein Lager zu verfehlen, war wohl nicht allzu schwer in dieser Gegend, wenn man die nötige Erfahrung noch nicht besaß.

    Azad schwang sich auf den Rücken seines Varanterhengstes, während Aniron sich nun an Djafars Pferd abstützte, und gab kurz zur Antwort:
    "Ich werde kurz die Umgebung sondieren. Ich denke, du hast Recht. Wartet hier so lange!"
    Dann preschte er davon. Offenbar schien er etwas Bewegung und den peitschenden Wind im Gesicht recht nötig zu haben.
    "Hier, nimm einen Schluck!", bot Djafar an und hielt Aniron seine Wasserflasche hin, die dankend annahm.
    "Ich hoffe, dass Maris nicht grad in irgendeiner Prüfung steckt, wenn wir die Oase erreichen. Je nachdem, wie sehr ich uns an unserem Ziel vorbei geführt habe, dürften wir recht bald ankommen und können uns dann erst einmal ausruhen. wie geht es dir? Kommst du zu Recht mit der Reise?"

    Maris

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    Ritter Avatar von Tano
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    Tano ist offline

    Lago

    Heiß brannte die Sonne Varants auf die kleinen Siedlungen und ihre Bewohner herunter. So auch auf Lago, und der eine oder andere Sonnenstrahl verirrte sich auf eine fast winzige Hütte, die ein wenig versteckt im Gestrüpp nahe des Stegs lag. Durch die unsauber verarbeiteten Bretter und das undichte Dach drangen die Strahlen nach innen und bildeten ein wirres Muster auf dem Gesicht eines sabbernden und vollkommen verzottelten Mannes. Langsam öffneten sich die verklebten Augen und schlossen sich schlagartig wieder zu winzigen Spalten, um ja nicht zu viel Sonnenlicht aufzunehmen. Widerwillig schälte sich der Kerl mit den strähnigen schwarzen Haaren aus seinem behelfsmäßigen Bett, doch blieb er mit dem Fuß in einem Loch des zerschlissenen Lakens hängen und landete kopfüber unsanft im Dreck. Noch immer nur halb wach setzte sich der Schwarzhaarige auf den Rand seines Bettes und fingerte einen klebrigen Beutel darunter hervor. Mit zittrigen Händen nahm er eine ordentliche Portion an getrockneten Blütenblättern aus dem Beutel und ließ ihn achtlos wieder zurückfallen. Gierig fuhr die Zunge über die spröden Lippen, während die Finger das Kraut unsauber in ein Stück Papier einwickelten, wobei fast die Hälfte des Inhalten wieder zu Boden fiel. Mit dem schäbigen Stängel in der Hand machte sich der Mann auf den Weg aus seinem Verschlag und ließ die Türe hinter sich wieder ins Schloss fallen. Gleichgültig hörte er zu, wie die letzten Reste seiner Tür in sich zusammenfielen, was mit einem kurzen Blick über die Schulter bestätigt wurde.
    In der erkalteten Asche vor der Hütte suchte er nach einem Stückchen glühendem Holz oder ähnlichem. Die Finger fuhren in der Asche umher, erschrocken zog der Suchende sie zurück, als sie auf etwas heißes stießen. Die angebrannten Finger schützte er ein wenig mit seinem zerschlissenen Hemdärmel und zog zügig das Stück Glut aus der Asche. Gierig zog er an seinem Stängel, damit er schnellstmöglich anfing zu glühen. Hastig rauchte er den gesamten Stängel und drehte sich leicht taumelnd um, um in seiner Hütte Nachschub zu holen. Zu seinem Leidwesen waren jedoch seine gesamten Vorräte aufgebraucht, sodass er wohl oder übel ins Dorf musste, um sich neues Kraut zu besorgen. Die empfindlichen Augen schützte er mit vorgehaltener Hand während er sich langsam daran machte, sich ins Dorf zu begeben. Auf einem kleinen Hügel meinte er, die Silhouette eines Kriegers zu sehen, doch schob er dieses Bild auf seine kleinen grünen Freunde und beachtete den Hügel samt Krieger nicht länger.

    ~

    „Du willst mich wohl verarschen?“
    „Nein. Du bekommst nichts mehr, überhaupt nichts. Wer kein Gold hat, bekommt auch kein Kraut. Ganz einfach. Du schuldest mir jetzt schon bereits genug!“
    „Was? Aber... aber, ich. Ich gebe dir alles was ich habe! Bitte! Sag mir was du willst?“
    „Was soll ich von dir schon wollen? Du hast doch nichts mehr, du Penner! Los, verzieh dich!“
    „Doch! Doch! Ich habe noch etwas! Ich gebe dir mein Schwert! Es ist eine tolle Waffe, wirklich...“
    „Bei Beliar, bist du armselig. Was ist nur aus dir geworden? Los, verpiss dich gefälligst.“
    „Ich bitte dich! Gib mir nur noch ein bisschen Kraut, danach höre ich auf!“
    „Hau endlich ab!“
    „Aber ich brauche doch...“
    Weiter kam der Schwarzhaarige nicht mehr, ein harter Tritt in den Unterleib trieb ihm die Luft aus den Lungen.

    „Jamal, ich bitte dich...“
    „Ich habe dir schon mal gesagt, nenn mich nicht so!“

    Wieder traf den mittlerweile Knienden ein Tritt, diesmal direkt in die Brust. Getroffen sank er vollkommen in sich zusammen und blieb beinahe regungslos auf dem Boden liegen. Er spürte noch zwei weitere Tritte, einen in den Bauch, einen gegen den Kopf. Danach wurde alles schwarz um ihn...

    ~

    Brühend heiß brannte die Haut im Gesicht und der eben noch Bewusstlose schreckte nach oben. Sein Gesicht war verbrannt, weil er so lange in der Sonne gelegen war, und schmerzte tierisch weil ihm irgendein Kerl einen Eimer Wasser ins Gesicht gekippt hatte.
    „Was zum?!“
    „Steh auf.“
    „Was?“
    „Du sollst aufstehen!“
    „Aber... ich... das hat doch keinen Sinn.“

    Unsanft packte die stehende Silhouette den Schwarzhaarigen unter den Armen und hob ihn auf die Beine. Er war wirklich widerlich anzuschauen, sein Gesicht war mit schwarzen Bartstoppeln überwuchert, die zotteligen Haare hingen in Strähnen herunter. Außerdem stank er furchtbar nach Branntwein, Sumpfkraut und Erbrochenem. Der Unbekannte hätte sein Gegenüber fast wieder fallen lassen, das es noch immer nicht geschafft hatte, selbstständig zu gehen.

    „Stell dich hin. Du brauchst Hilfe.“
    „Warte mal... Dich kenn ich doch! Du warst doch dabei, bei... dingens, hier, ne?... Du weißt schon!“

    Der unbekannte blickte fragend in das Gesicht des Mannes mit den schwarzen Haaren, bis er erkannte, wer sich unter all den Stoppeln und ungewaschenen Haaren, hinter dem Gestank und der mangelnden Hygiene versteckte.

    „Tano?“, fragte er ungläubig. Der Angesprochene nickte nur matt.

  9. Beiträge anzeigen #9
    Schwertmeister Avatar von Kayden
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    Kayden ist offline
    Eigentlich hatte der Wüstenkrieger wieder zurück in den Süden wollen, daraus war erst einmal nichts geworden, stattdessen war er in Lago gelandet. Wohl der letzte Ort an dem er sein wollte, der Aufenthalt sollte aber auch so kurz wie möglich ausfallen, nur einige Vorräte einkaufen, dann wäre Kayden schon wieder weg.
    Man musste einfach ab und an mal über seinen Schatten springen, vor allem in der Wüste, wo die Stätte meist von Assassinen besetzt waren, Lago stand unter der Kontrolle der Orks, für Kayden machte das allerdings keinen Unterschied, für ihn waren es alles ehrlose Maden.

    Die wichtigsten Vorräte hatte der Wächter erstanden, darunter auch etwas Dörr- und Pökelfleisch,. Das allerdings nur für den Notfall gedacht war, hierbei hoffte der ehemalige Waldläufer auf sein Jagdgeschick.

    Er war soweit das Kaff wieder zu verlassen, es konnte ihm gar nicht schnell genug gehen. Da bekam er aber mit, wie ein Kerl, wohl ein Händler auf einen Mann eintrat, der bereits a Boden lag.
    Ganz egal was das für Kerle waren oder um was es ging, der Gerechtigkeitssinn von Kayden kam hier ins Spiel, er konnte und wollte das nicht zulassen.
    Hier hatte es zum Glück gereicht sich dazwischen zustellen, der Kerl hatte daraufhin aufgehört zu treten und zog sich wieder zurück, dabei hatte er nur abgewunken. Kayden sollte es nur recht sein, er hatte hier sicher keine Lust auf Ärger

    Kayden schnappte sich den Verletzten, der inzwischen das Bewusstsein verloren hatte und trug ihn einige Schritte. Etwas Abseits, in einer ruhigen Ecke hatte er ihn wieder abgelassen. Aus seinem Wasserschlauch hatte er dem armen Kerl etwas Wasser eingeflößt, nach und nach war der dann auch wieder zu sich gekommen, wenn man das so nennen konnte. Er war wieder bei Bewusstsein aber in einem doch eher recht erbärmlichen Zustand.
    Erst jetzt hatte er erkannt, wenn er da gerettet hatte...

    Du hast Glück gehabt, dass ich vorbeigekommen bin. Ich weiß nicht um was es ging aber dem Kerl hätte ich ohne weiteres zugetraut, das er dich totgetreten hätte, wenn ich nicht dazwischen gegangen wäre.

    Vielleicht möchtest du mir verraten was du hier machst. Glück scheint dir dieses Kaff jedenfalls keines gebracht zu haben.


    Kayden nahm nun selber noch einen kleinen Schluck aus dem Wasserschlauch und wartete dann auf die Antwort.

  10. Beiträge anzeigen #10
    Ritter Avatar von Tano
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    Tano ist offline
    „Was ich hier mache? Pah! Das weiß ich auch nicht. Ich habe mich treiben lassen und hier bin ich gelandet. Meine gesamten Wertsachen hab ich für Schnaps, Sumpfkraut und Huren weggegeben. Nur mein Schwert hab ich noch. Willst du es haben? Ich will nicht viel dafür, nur ein wenig Gold. Bittebittebitte.“
    „Später vielleicht.“
    „Nun komm schon, kannst du sowas nicht brauchen? Ich brauche das Gold doch so dringend!“
    „Erzähl erst mal weiter.“
    „Viel gibt’s da auch nicht mehr zu erzählen, seit einigen Wochen hänge ich hier rum und vergammle. Ich weiß, dass das Zeug scheiße ist, aber was soll ich nun mal machen? Ich brauche es! Bitte! Gib mir doch ein wenig Gold! Ich mus...“
    „Nein!“
    „Aber...“
    „Nein.“

    Enttäuscht ließ Tano den Kopf hängen und vergrub sein Gesicht in den Händen, damit Kayden seine Tränen nicht sehen konnte. Dumpf hörte man das Schluchzen hinter den dreckigen Fingern, einzelne Tränen hingen in dicken Tropfen an ihnen.

    „Ich wollte das doch alles nicht. Hilf mir! Bitte! Ich hatte doch noch so viel vor. Sieh mich an. So scheiße hab ich noch nie ausgesehen. Früher hab ich Leuten das Kämpfen beigebracht, heute kann ich das wahrscheinlich kaum noch selbst. Bin ich armselig, sogar mein Schwert wollte ich versetzen. Bitte, nimm mich mit, einfach nur Weg von hier. Vielleicht kannst du mir helfen, wieder zu einem normalen Menschen und einem besseren Krieger zu machen?“

    Flehend blickte Tano Kayden mit glasigen Augen an.

  11. Beiträge anzeigen #11
    Schwertmeister Avatar von Kayden
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    Kayden ist offline
    Ein kleines Stück außerhalb von Lago hatten sie ihr Nachtlager aufgeschlagen gehabt, inzwischen war es Mittag, die Sonne hatte ihren enit erreicht gehabt und auch schon überschritten. Kayden hatte viel nachgedacht, vielleicht sollte er ja nicht zurück nach Al Shedim, vielleicht war er in der Lage Tano zumindest teilweise zu helfen, viel würde aber von ihm selber abhängen.

    Also gut, ich mache dir einen Vorschlag! Ich werde noch nicht nach Al Shedim zurückkehren, ich bin vielleicht wirklich in der Lage dir zu helfen, dabei musst du aber bedenken, dass viel von dir selber abhängen wird und wir können auch erst beginnen, wenn du dich erholt hast und wieder etwas zu Kräften gekommen bist. Wichtig ist, dass wir diesen Ort hier verlassen und zwar heute noch.
    Wir sind Krieger der Wüste, ich würde daher vorschlagen eine Weile durch Varant zu ziehen, es sein denn du hast eine andere Idee. Dabei könnte ich dir einiges Über dich selber, die Körperbeherrschung und den waffenlosen Kampf beibringen.


    Kayden hatte seine Vorräte erst aufgestockt, eine Weile würden sie auch für zwei Männer reichen, wenn er jagen würde und wo sie Wasser finden konnten wusste er, das wäre also weniger das Problem. Es hing jetzt nur noch von Tano ab.

  12. Beiträge anzeigen #12
    Ritter Avatar von Tavik
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    Tavik ist offline
    „Wooow“, hatte Tavik aufgeschrieen, als Maris scheinbar im Sand eingebrochen war. Es hatte sich als Treibsand herausgestellt, eine Idee der Natur, die der Krieger nicht kannte, wohl aus dem einfachen Grund, da er diesen Gefilden nicht entstammte. Als der Hüter jedoch breit grinste und meinte, dass es ihre Rettung sei.
    „Bei Adanos, unsere Rettung? Lockererer Sand als der Rest? Klasse, wirklich. Sollen wir Sand fressen, damit wir überhaupt was im Magen haben?“, knurrte der Krieger und schüttelte den Kopf wie damals, als er es mit Estefania, Redsonja und Candaal zu tun gehabt hatte. „Ich sag’s schon immer und auch immer wieder: Ihr Varanter habt einen weg!“

  13. Beiträge anzeigen #13
    Dr. Spirituum Naturalium  Avatar von Maris
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Maris ist offline
    "Ach hab dich nicht so!", entgegnete Maris grinsend. "Du musst zugeben, dass es ein interessantes Phänomen ist."
    Immer noch stand der Blondschopf bis knapp unter die Knie im wässrigen Sandgemisch und rührte sich nicht. Einzig mit den Armen regte er sich und durchsuchte die Taschen seiner Kluft nach einem groben Leinentuch, das er alsbald fand und herauszog.
    "Gibst du mir mal bitte deine Flasche?"
    Tavik zuckte mit den Schultern und warf dem Nomaden seine leere Wasserflasche zu, der sie mit der freien Hand auffing, stets darauf bedacht, sich mit dem Unterleib möglichst wenig zu bewegen. Mit dem Tuch nahm er eine gute Hand voll des Treibsandes auf und presste ihn über der Öffnung der Flasche aus, dass sich ein dünnes Rinnsal an Wasser bildete. Den trockenen Sandrest warf er beiseite.

    "Weißt du", sagte Maris, während er sich an weiteren Sandhäufchen zu schaffen machte, "die besten Freunde der Menschen, die ihre Heimat wirklich kennen, sind die, aus denen nur sie nutzen ziehen können, während ihre Feinde sie fürchten. Der Treibsand gehört definitiv dazu."
    Es dauerte nicht lange, bis die Flasche gut gefüllt war, sodass Maris zu seiner eigenen überging. Nach einigen weiteren Mühen war schließlich auch diese wieder gefüllt.
    "Siehst du, und schon haben wir genug Wasser, um die restlichen Tage zu überstehen. Hungern müssen wir trotzdem, aber wenigstens überleben wir. Nebenbei bemerkt macht einem der Treibsand nicht so viel Angst, wenn man etwas mehr darüber weiß - außer, dass man darin einsinkt. Es ist eine Aufschlämmung mit Wasser, vermutlich ist unter mir irgendwo eine Quelle, deren Wasser nicht ausreicht, um bis an die Oberfläche zu treten. Das Zeug ist relativ fest, bis man Kraft darauf auswirkt - dann verflüssigt es sich. Umgekehrt verfestigt es sich, wenn man irgendein Körperteil herauszuziehen versucht, sodass man sich nur noch weiter eingräbt. Tiefer als bis zum Bauch wirst du aber nicht einsinken, du wirst also niemals untergehen, stirbst aber trotzdem, wenn du es nicht schaffst, dich in einer gewissen Zeit herauszuarbeiten. Dann wird der Treibsand fest und du bist gefangen, bis du schließlich stirbst."

    Mit einem Finger klopfte er sich auf ein Hosenbein, das eine nasse Stelle knapp über der Sandoberfläche enthüllte.
    "Wenn du dich aber still verhältst, bleibt der Sand flüssig und du treibst langsam herauf, weil ein Mensch leichter ist. Bist du dann recht weit oben, kannst du ein Bein befreien, indem du es vorsichtig herausschüttelst, während du das andere ruhig hältst."
    Kurzerhand machte Maris das Gesagte vor und befreite sein rechtes Bein aus dem Sand. Es war ein ziemlicher Balanceakt, sich so zu halten, aber in jedem Falle notwendig, denn eine Rückenlandung im Sand wäre fatal gewesen.
    "So, ich bräuchte dann mal deine Hilfe. Kannst du mich an dich heran ziehen? das macht die Sache etwas einfacher.", sagte er und streckte seine hand in Richtung Tavik aus, der ihm kurzerhand heraus half.
    "Siehst du, war doch ein ziemlicher Glücksgriff. Und jetzt lass uns wieder in Richtung Lager aufbrechen - bis wir am Rand der Ebene angekommen sind, werden die fünf Tage sicher um sein."
    Laut rumorend meldeten sich die Mägen der beiden zu Wort, dass Maris das Gesicht verzog und mit den Schultern zuckte.
    "Siehst du, mir geht’s auch so. Über den Schmerz musst du hinweg sehen. Aber vielleicht haben wir morgen Glück und die ersten Geier machen uns als potenzielle Beute aus. Die guten Vögelchen findest du überall, denen sind die heißen Ebenen egal, so lange sie in der Luft sind."

  14. Beiträge anzeigen #14
    Ritter Avatar von Tano
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    Tano ist offline
    Halbwegs zufrieden saß Tano mit seinem neuen Begleiter vor einer kleinen Feuerstelle und rieb sich die Arme, um sich zusätzlich zu wärmen. Physisch gesehen ging es ihm jedoch nicht wirklich gut, zwar hatte er gegessen und getrunken, doch seine Sucht machte sich bereits jetzt schon bemerkbar. Fast schon erschrocken blickte Tano seine zitternden Hände an, doch verbarg er sie dann lieber vor Kayden und rieb sich weiterhin die Oberarme.
    „Ich danke dir, dass du mich mitgenommen hast. Ich freue mich schon wirklich darauf, etwas über Körperbeherrschung und waffenlose Selbstverteidigung zu erfahren. Wann fangen wir eigentlich an? Heute zumindest nicht mehr, ich bin viel zu müde. Gute Nacht.“
    „Gute Nacht.“

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    Ritter Avatar von Tavik
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    Tavik ist offline
    „Das klappt niemals“
    „Halt’s Maul und vertrau’ mir“
    „Eher findet uns ein Troll in Paladinrüstung, als dass diese irrsinnige Idee funktioniert!“
    Zischelnd unterhielten sich die beiden Männer, die sich immer noch auf der Ebene befanden und sich der Prüfung des Überlebens stellten, um – und das war das Unglaubliche – zu überleben. Bisher klappte es recht gut, wenn man von dem starken Hungergefühl absah. Tavik seufzte und resümierte den Plan ein weiteres Mal, um sich vor Augen zu führen, wie hirnrissig er war.
    „Also … Wir stellen uns tot, blieben liegen und warten ab, bis diese Aasgeier anfangen, ihre Schnäbel in uns zu treiben, weil sie denken wir liegen hier schon einige Stunden und werden auf natürliche Art gegrillt. Wenn sie gerade beschäftigt sind, packen wir sie und haben damit etwas zu essen …“ Tavik schluckte. „Bei Adanos, aber Geier soll nicht so schmackhaft sein …“

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    Dr. Spirituum Naturalium  Avatar von Maris
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Maris ist offline
    "Wenn dir der Geier nicht schmeckt, kannst du ja alternativ Sand essen, oder Sand, oder... Sand!"
    "Ja ja, is ja gut."
    "Außerdem haben uns doch schon die ersten gesichtet. Und bald schon werden noch ein paar mehr kommen, wenn sie sehen, dass einer ihrer Kollegen in Warteschleife fliegt.", zischelte Maris.
    "Wir müssen uns so tot wie möglich stellen, am besten noch toter, sonst trauen sich die Geier nicht an uns heran. Die setzen sich eine Mannslänge weit neben uns und schauen uns zu, bis wir uns nicht mehr rühren. Und wenn wir dann zuschlagen, haben wir nur einen Versuch. wenn sie dann mitbekommen haben, dass wir noch recht gut dabei sind und im Saft stehen, werden sie sich wohl sicher verziehen... also versuch einfach, nen guten Toten abzugeben und nimm deine Waffe am besten mal jetzt schon in die Hand, so lang wir uns noch ein wenig rühren können. Noch gelten wir sowieso als verendend, und nicht tot."

    Einmal mehr zogen die beiden schwarzen Punkte am Himmel ihre Bahnen, als plötzlich ein dritter und ein vierter hinzu stießen. Immer weiter hinab kreisten die Aasgeier, und nachdem sich ein weiterer dazu gesellt hatte, fand sich eine richtig nette Bankettversammlung über ihnen ein.
    "Meine Damen und Herren, der Hauptgang wird in wenigen Sekunden körperwarm angerichtet."
    Im Stillen freute sich der Blondschopf darüber, dass stets der fetteste Vogel zuerst den Braten anrühren durfte - und natürlich, dass hier keine gefährlicheren Raubtiere herum sprangen. Einem Rudel Hyänen hätte er sich nicht unbedingt als Abendessen anbieten wollen...

  17. Beiträge anzeigen #17
    Veteranin Avatar von Xarih
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    Xarih ist offline
    Xarih war längst wieder in Varant, auf dem Weg nach Süden,zurück nach Al Shedim. Sie wusste noch immer nicht recht was geschehen war nachdem sie die Höhle betreten hatte, nur dunkel konnte sich die hohe Magierin an einzelne Bilder erinnern und sie fühlte, dass sich etwas verändert hatte, etwas war mit ihr geschehen. Wach geworden war sie dann wieder vor der Höhle, in die sie zuvor reingegangen war.

    Ihre Suche nach Kräutern hatte sie abgebrochen, sie hatte nur noch so schnell wie möglich wieder zurück wollen. Hier in der Wüste fühlte sie sich wohl und wenn sie wieder in Al Shedim sein würde würde sie sich nochmal so gut fühlen.

    Einige Stunden Ritt hatte sie noch vor sich aber das sollte kein Hindernis darstellen, Xarih ging nun nicht mehr davon aus, dass etwas dazwischen kommen würde.

  18. Beiträge anzeigen #18
    Abenteurerin Avatar von Zialda
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    Zialda ist offline
    Es war dunkel und schwül. Zialda saß, mit dem Rücken an rauen Stein gelehnt, inmitten des Wüstensandes, der ihr gleichermaßen fremd, wie vertraut erschien. Sie glaubte, jeden ihrer Knochen zu spüren und wollte sich gar nicht erst vorstellen, wie sie in diesem Moment wohl aussehen mochte. Sie hatte sich in den Weiten Varants verirrt, längst ohne Nahrung und Wasser.
    Träge blinzelte sie. Ihr Atem ging stockend. Würde sie sterben? Ein Teil von ihr sehnte sich bereits nach der Süße des Jenseits, doch kreisten ihre Gedanken noch immer um allerlei weltliche Dinge.
    Wo hatte der Fehler gelegen, den sie begangen hatte? Etwa der Zeitpunkt, an dem sie beschlossen hatte, die Magier und Nomaden von Al Shedim zu verlassen und sich alleine nach Bakaresh durchzuschlagen? Oder schon vorher? Hätte sie gar nie die Wüste aufsuchen sollen?

    Das Amulett, das sie hierher geführt hatte, lag in ihren Fingern, als Zialda langsam die Augen schloss. Für immer.

  19. Beiträge anzeigen #19
    Dr. Spirituum Naturalium  Avatar von Maris
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Maris ist offline

    varant Prüfung der toten Ebene - Fressen für die Geier

    "Ich find die Idee immer noch bescheuert", protestierte Tavik, doch Maris zischte nur:
    "Sei still, du verscheuchst sie noch!"
    Als wäre es das Startzeichen gewesen, setzte der erste Geier bereits zu Landung nur wenige Schritte von Maris entfernt an. Mit schiefem Blick musterte er die zwei, dass er gar drollig anmutete. Wenn sie nicht unbedingt die Sterbenden hätten mimen müssen, hätte Maris bei dem albernen Anblick wohl laut aufgelacht, auch wenn die Situation in Wirklichkeit weit weniger lustig war, als er es empfand.
    Hüpfend bewegte sich der fette Geier auf die ausgestreckte Hand des Nomaden zu, während die anderen Tiere ebenfalls Bodenkontakt suchten und sich vor allem auf Tavik konzentrierten. Den Ranghöchsten schienen die anderen nicht anfechten zu wollen.
    Mit einer trägen Bewegung hob Maris den ausgestreckten Arm, dass der Geier ein Stück weit zurücksprang. Ebenso langsam sprach er, damit die Scharade nicht auffiel.

    "Halt dein Schwert bereit und lass uns gemeinsam zuschlagen..."
    Natürlich hatten sie ihre Schwerter bereits gezogen - in Maris' Fall nur eines, denn die weit ausgestreckten Hand bot eine attraktive erste Angriffsstelle, sodass das sich Tier an erwarteter, für ihn günstiger Stelle befand. Der Säbel lag so in seiner Hand, dass er ohne unnötige Bewegungen sofort zuschlagen konnte. Kein Tier der Welt würde so eine Reaktion aufweisen können, dem Schlag zu entgehen, wenn es einmal nah genug war.
    "Aaah... Wasser... ich..sterbe....."
    Vermeintlich kraftlos legte Maris den Kopf in den Sand, dass sich der Geier ein herz fasste und deutlich spürbar an die Hand heran sprang und probeweise hinein pickte. Es tat höllisch weh, doch es gelang dem Nomaden, sich zusammenzureißen und keinen Muskel zu rühren.

    Maris wusste nicht, ob die Geier bei ihm schon ähnlich weit waren, doch er konnte nicht länger warten. Laut und deutlich rief er "Jetzt" und schlug noch im selben Moment zu. Den Geier erwischte es auf voller Breitseite.
    Federstiebend und kreischend erhob sich die Meute in die Luft und verstreute sich in alle Winde, doch die beiden Männer hatten bekommen, was sie wollten. Auch Tavik hatte einen der Geier erwischt, erstaunlicherweise jedoch nicht mit dem Schwert, sondern hielt das Tier fest an der umgedrehten Gurgel in der freien Hand.
    "Starker Griff, mein Freund!", raunte Maris anerkennend.
    "Wir müssen die Tiere mit dem heißen Steinboden so gut wie möglich gar kriegen, ansonsten müssen wir das Fleisch roh essen. Aber in der Not frisst Beliar Fliegen, also lass uns das Mahl schnell hinter uns bringen und dann zurück zum Lager gehen! Es ist Vollmond, die Zeit ist um."

  20. Beiträge anzeigen #20
    Schwertmeister Avatar von Kayden
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    Kayden ist offline
    Die beiden Reisenden waren auf dem Weg nach Bakaresh, Tano wusste noch nichts davon, konnte es aber vielleicht erahnen. Eine kurze Pause wollte Kayden nutzen um seinen Schüler über seine Pläne zu informieren.

    Du hattest doch gefragt wann wir mit der Ausbildung beginnen. Es muss dir erst etwas besser gehen, momentan schaffst du ja nicht einmal einen Purzelbaum, geschweige denn einen Salto, wenn es aber so weiter geht wird das sicher schon sehr bald der Fall sein.

    Du ahnst es vielleicht schon, unser Weg führt uns direkt nach Bakaresh, ich mag ja die Assassinen auch nicht, darum geht es aber nicht. Von dort aus werden wir nach Khoronis übersetzen, ich bin guter Hoffnung, dass wir einen Kapitän finden werden, der uns mitnimmt.

    Ich war sehr lange schon nicht mehr dort und ich denke, dass es dir auch gut tun wird, mal etwas ganz anderes zu sehen, mal für eine Weile von hier wegzukommen.

    So, nun laß uns aber weitergehen.


    Frisch gestärkt nahmen die Beiden den restlichen Weg nach Bakaresh auf sich. Kayden wusste nicht so ganz genau, ob sie die Assassinenstadt noch an diesem Tag erreichen würden aber die Chancen standen gar nicht mal schlecht.

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