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  1. Beiträge anzeigen #61
    Ritter Avatar von Isothien
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    "Was ich über meinen Traum denke..." Der junge Barde kratze sich nachdenklich am Kopf. Die Frage war im Grunde eine simple und einfache Frage, doch die Antwort auf diese Frage war ungleich schwerer.
    Ihm fiel kein Ereignis in seinem Leben ein, das irgendeine Parallele zu diesem Traum hatte. Höchstens das unter den Wesen, die ihn zerfleischt haben eine Frau war, was von seinem eher gestörten Verhältnis zu Frauen beeinflusst worden sein konnte.
    Allerdings war da ja diese Frau an Samhain, die Bekanntschaft mit ihr bildete eine Ausnahme, aber es war dort auch eine Menge Alkohol und Sumpfkraut im Spiel. Er beschloss seine Überlegung zu verwerfen und sie für sich zu behalten.
    "Ich weiß es nicht so genau. Irgendwelche Parallelen zu meinem Leben sehe ich nicht und eigentlich halte ich Traumdeutung eher für absurd. Allerdings ist die Tatsache, das ich am Ufer des Sees gefunden wurde und Ihr zu Rate geholt wurdet sowas wie ein Wink vom Schicksal mit dem Zaunpfahl, das ich meine Meinung nochmals überdenken sollte." Faun bließ ihm Rauch ins Gesicht. "Ein Anfang, ein sehr, sehr kleiner Anfang."
    Isothien hustete: Dieser Druide kann ganz schön dreist sein... dachte er sich.
    "Nun, ich will mich mal mit dem Deuten versuchen. Ich glaube er hat was mit der Natur zu tun, vielleicht sogar mit den Elementen. Ich durchlief in diesem Traum mehrere Episoden, die rückblickend gesehen irgendwie mit Elementen oder der Natur ansich zu tun hatten. Da wäre die Dunkelheit am Anfang des Traumes und der Abgrund, in den ich gestürzt bin. Da wäre aber auch noch das Wasser, schließlich bin ich ja in den See gestürzt und habe mich mit ihm verbunden..." Er ließ seinen Gedanken freien Lauf. "Allerdings könnte auch der Tod vertreten sein. Ich wurde von den Wesen der Natur förmlich zerfleischt, außerdem habe ich mich im Wasser aufgelöst oder besser gesagt ich bin Eins mit ihm geworden. Da war aber auch die Wiedergeburt, das Wasser hat mich neugeformt und somit wiedergeboren." Er faselte und faselte. Nie im Leben hätte er gedacht, das er mal Träume deuten würde oder mit einem Druiden reden würde. Er war ein einfacher Barde gewesen, der durch die Welt gereist ist, bis er in Silden angekommen war. Diese Stadt markierte einen neuen Abschnitt in seinem Leben.
    "Wenn ich mich jetzt ganz weit aus dem Fenster lehne und die tanzenden Frauen als Symbol für die Geburt deute, so beschreibt der Traum das Leben, Etappen im Leben die jeder durchmacht. Von der Existenz in der Dunkelheit des Mutterleibes, über die Geburt bis hin zum Tod, dem Eins werden mit der Natur und einer Wiedergeburt..." Diese Worte klangen so befremdlich für ihn. Das war nicht seine Art. Mit Sicherheit hatte er sich grade in irgendeine Sache hineingesteigert und würde gleich ein verspottendes Gelächter von Faun vernehmen.

  2. Beiträge anzeigen #62
    Ritter Avatar von Idun
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    Idun ist offline

    Sippenkriegerhaus

    Zwielicht. Man hatte einen der übrigen Diebe in den Verhörraum geschleppt, um aus ihm neue Erkenntnisse zu quetschen. Die Wache war frustriert. Seit Tagen versuchte man aus den Gefangenen Informationen herauszudrücken, um die Aktion endlich vollständig aufklären zu können, nur um zu noch ernüchternderen Ergebnissen zu kommen. Mittlerweile hatte man in Erfahrung bringen können, dass nicht alle Diebe gefasst worden. Mindestens ein oder zwei befanden sich noch in Freiheit, vermutlich mehr. Der Hauptmann hatte Idun persönlich gebeten zu dem Verhör zu erscheinen, da er vielleicht mehr mit dem Gesagten anfangen könne. Als sie den Raum betraten, war es bereits voll im Gange.
    << Wir können das ganze hier noch weiter hinauszögern, aber das wird deinen Schmerz nicht unbedingt schwächer werden lassen. >> Der Dieb spuckte seinem Peiniger vor die Füße.
    << Aus mir kriegst du nichts raus, Waldhund! >>
    << Gut, wie du willst. >> Zunächst war nur ein dumpfes Klatschen zu vernehmen, als ob ein Stein ins Wasser gefallen wäre, aber anhand des gedämpften Stöhnens des Gefangenen dachte Idun mehr an eine kräftige Ohrfeige.
    << Möchtest du jetzt kooperieren? >>
    << Sollen die Orks dich holen! >>
    << Du willst ja nicht anders. >> Die Wache hob bereits erneut zum Schlag aus, als der Hauptmann ihn aufhielt.
    << Halt, lassen Sie das! Wir wollen unsere Gefangenen nicht unnötig verletzen. Was gibt es bis jetzt neues? >> Die Wache schaute ein wenig verdutzt, zog aber schnell die Hand zurück, worauf der Dieb leise anfing zu lachen.
    << Bis jetzt gibt es nichts Neues, Hauptmann. Wir werden ihn wohl weiterverhören
    müssen. >> Der Gefangene war sichtlich erheitert.
    << Köstlich, der kleine Hund lechzt nach Fleisch und muss in seinem vollen Tatendrang dem größeren Platz machen. Ha, Ha, das ist zu gut! >> Ohne Abzuwarten schlug der Wächter ihm mit voller Wucht ins Gesicht.
    << Thorn! Was erlauben Sie sich eigentlich? Hören Sie sofort auf damit! >>, fuhr der Hauptmann den Wächter an. Der Dieb stöhnte unter der Wucht des Schlages. Blut floss aus seiner leicht gekrümmten Nase. << Bindet ihn los. Na, macht schon! >>
    Zwei der Wächter, die auch noch im Raum waren, machten sich daran, den Dieb vom Stuhl loszubinden.
    << Bringt diesen Kerl zu einem Heiler. Thorn, du gehst mit ihnen. Wir reden später. >>
    Mit gesenktem Kopf brachte der Angesprochene gerade noch ein << Jawohl, Hauptmann. >> über die Lippen, bevor er den Raum verließ. Der Fuchs wandte sich an Idun, der die gesamte Zeit über schweigend zugesehen hatte. << Haben Sie eine Idee wie wir vorgehen können? >>
    Idun fühlte den schweren Blick des Hauptmanns auf sich lasten. Man spürte, dass ihm die Sache mit den Diebstählen zu Herzen ging. Vor allem wurmte es ihn, dass sie nicht wirklich vorankamen.
    << Die meisten Flüchtlinge haben von Verstecken erzählt, welche die Diebe nutzten, um ihre Beute zumindest zeitweise zu verwahren. Wir könnten danach suchen. >>
    << Haben Sie schon einen Anhaltspunkt? >>
    << Einen, ja. >>
    << Gut, dann suchen Sie nach den Verstecken. Ich entbinde Sie von den Verhören. >>
    << In Ordnung. >>
    Der Fuchs drehte sich von Idun weg und unterhielt sich mit einem der dagebliebenen Wächter näher über das Verhör. Idun hörte nur mit einem Ohr zu, während er fieberhaft überlegte, wo die Diebe ihre Verstecke haben konnten.

  3. Beiträge anzeigen #63
    Krieger Avatar von Die Druiden
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Die Druiden ist offline
    "Mhh vielleicht ist es so gemeint gewesen, vielleicht aber auch nicht. Vielleicht sollte der Traum dein früheres Leben beschreiben, einen symbolischen Tod durch die Natur und dein erneutes Erwachen eine zweite Chance? Nun dies oder eine hübsche Frau könnte dir demnächst zum Verhängnis werden. Das Reich der Träume ist es eines welches die Menschen zwar oft erkunden, welches ihnen jedoch stets fremd bleibt. Selbst die weisesten unter uns werden dir nicht sagen können welche Deutung deines Traumes die Richtige ist. Deine Ideen was ihn betreffen klingen sicherlich sehr weit hergeholt. Was sagt dir das es nicht ein normaler Alptraum war, der dich heimsuchte?" Faun hob leicht fragend eine Augenbraue und blickte ruhig in das Gesicht des jungen Mannes. Während hinter der Stirn Isothien die Zahnräder sich wie verrückt drehten verließ der alte Druide sich auf sein Gefühl und sah Isothien auf die Weise wie nur ein wahrer Erwählter der Natur es konnte. Er sah in dem Mann eine schwache Verbindung zur Natur, ein unsteter Bund, noch geplagt von Zweifel und Unsicherheit. "Mhh, nun es gibt noch eine wichtigere Frage die du dir stellen solltest. Denn eines musst du wissen, was ein Traum bedeutet hängt oft davon ab was du in ihm siehst. Also nehmen wir nuneinmal an deine Interpretation des Traumes wächst auf fruchtbarem Boden, dann sage mir welche Schlüsse ziehst du daraus?"

    Corax

  4. Beiträge anzeigen #64
    Ritter Avatar von Isothien
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    Isothien ist offline
    ...was ein Traum bedeutet hängt oft davon ab was du in ihm siehst. Also nehmen wir nuneinmal an deine Interpretation des Traumes wächst auf fruchtbarem Boden, dann sage mir welche Schlüsse ziehst du daraus?
    Diese Wort hallten immer und immer wieder in seinem Kopf. Das alles hier war wirklich mehr als ein Albtraum oder ein Sumpfkrautrausch bzw. eine Kombination aus beidem. Langsam erst begann er wirklich zu realisieren, was hier ablief.
    "Nun..."Sein Mund blieb für einen Moment offen. "...mir würde...äh...ein Einblick in den Lauf des Lebens gewährt, auf eine ungewöhnliche Weise. Dies bedeutet für mich, das eine mir unbekannte Kraft mir etwas vermitteln wollte.
    Das es sich bei meinem Traum um einen ganz gewöhnlichen Albtraum handelt halte ich mittlerweile für unmöglich. Wäre es ein normaler Albtraum gewesen,wäre ich wohl kaum von Melford am Seeufer gefunden worden.
    Vielleicht war es auch ein kurzer,wirrer Blick in ein früheres Leben, falls Ihr richtig liegen solltet. Eine Vision, das ich von einer schönen Frau getötet werde war das hoffentlich nicht..." Er lachte und kramte in seiner Hosentasche nach dem letzten Sumüfkrautstängel von Samorin und den Zündhölzern. Beides war noch feucht.
    Verdammt...
    "Ich frage mich nur, wenn ich denn richtig liege, warum gerade mir dieser Einblick gewährt wurde. War es blanker Zufall? Ein Missverständnis oder doch eine Fügung des Schicksals? Ich sehe bisher keinen wirklichen Grund, warum mir diese Ehre zu Teil wurde..."

  5. Beiträge anzeigen #65
    Krieger Avatar von Die Druiden
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Die Druiden ist offline
    Belustigt beobachtete Faun wie Isothien langsam aber sicher in die richtige Richtung zu stolpern begann. Nun vielleicht war es an der Zeit dem Jungspund einmal eine etwas andere Interpretation zu erzählen : "Mhh also du denkst es war kein Alptraum und es hat eine Bedeutung. Nun dann habe ich eine Idee. Vielleicht war das ganze ja realer als du glaubst? Mhh die Frau, wofür könnte sie stehen? Nun ich bin alt, älter als du es mir glauben würdest, sollte ich es dir erzählen und in meinem langem Leben habe ich wohl die Macht der Frauen auf uns Männer kennen gelernt.", der alte Greis blinzelte verschmitzt, "Mhh ja. Die Frau könnte für ein Verlangen stehen, doch welches? Doch der Rest, was wäre wenn du wirklich gestorben bist in der Zeit deines Traumes? Oder zumindest gestorben wärst, hätte dich nicht etwas beschützt? Die Natur folgt dem Gesetz des Sträkeren, vielleicht warst du längst in einer Situation in der dein Tod gewiss war, doch du wurdest verschont. Was würde das für dich bedeuten? Das Leben weiterhin wie zuvor zu leben oder wäre es für dich ein Grund innezuhalten und nachzudenken? Ich habe keinen Beweis für meine These, doch sollte es so sein, dann wirst du die Antworten nur erhalten wenn du einen Pfad einschlägst diese Schuld wieder zu begleichen. Welchen Weg wählst du?"

    Corax

  6. Beiträge anzeigen #66
    Ritter Avatar von Isothien
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    Isothien ist offline
    Bei dem Kommentar über Frauen musste er schmunzeln, doch sein Gesichtsausdruck wurde sehr schnell wieder ernst und nachdenklich. Fauns weitere Worte waren wie Schläge in das Gesicht. Wenn dieser alte Mann recht habe sollte, dann erschien das vergangene halbe Jahr, die Zeit, seitdem er aus Geldern nach Silden geflohen war in einem anderen Licht.
    Der Traum schien einen Sinn zu bekommen.
    Überrascht schnipste er mit den Fingern.
    "Ich hab`s!" Faun schaute ihn überrascht an. " Du hast recht!" Faun schaute noch überraschter. "Als ich nach Silden kam war ich ein Flüchtling aus Geldern, ein Sklave der Orks. In einer Nacht und Nebel Aktion bin ich damals unter dem Vorwand nach einer in der Nacht blühenden Pflanze zu suchen geflohen. Wenn ich das jetzt mit der Behauptung verbinde, das ich dem Tode geweiht war und irgendetwas mich geschützt hat und somit gerettet hat, so schließe ich daraus, das meine gelungene Flucht nicht nur mit Glück zu tun hatte. Ich bin jemanden etwas schuldig...ich glaube Mutter Natur schulde ich was..."
    War es das? Hatte das Schicksal dies für ihn vorgesehen? Die Natur, symbolisiert von einem kleinen schwachen Pflänzchen rettete ihn und führte ihn nach Silden, direkt in das weltliche Lager dieser natürlichen und sogleich übernatürlichen Kraft?!

  7. Beiträge anzeigen #67
    Krieger Avatar von Die Druiden
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Die Druiden ist offline
    Faun blickte nachdenklich drein. Das war vielleicht ein Anfang, aber lange nicht das Ende der Geschichte. Aber oft dauerte es Jahre bis ein Erwählter die Gründe für das was passierte auch nur halbwegs verstand und oft trat dieser Fall nie ein. "Mhh vielleicht ist es das, doch noch vieles liegt im Schatten verborgen denke ich. Wenn du dich entscheiden solltest diese Schuld wieder gut zu machen, dann werden sich die Antworten vielleicht auf deinem weiterem Weg dereinst zeigen. Ich sehe in dir jedenfalls etwas das dich mit der Natur verbindet. Noch ist es schwach, geplagt von Unsicherheit und einer Angst der du dir vielleicht selbst nicht bewusst bist. Die Angst vor dem Unbekannten. Doch wenn du dich darauf einlässt, vertrauen gewinnst wird aus diesem schwachen Funken vielleicht einmal etwas was zu dem Samen für einen starken Baum werden könnte. Nun denn ich habe einen letzten Rat für dich. Solltest du diesem Bund Bedeutung geben wollen und deine Schuld zurückzahlen dann gehe nach Norden, wandere bis du die Wasserfälle findest. Dort wirst du deinesgleichen und auch meinesgleichen finden. Wenn du dort keine Antworten findest, dann vielleicht jemanden der dir zeigen kann das noch etwas anderes als dein Leben dir geschenkt wurde." Der alte Druide erhob sich schließlich um Isothien mit seiner Entscheidung allein zu lassen, denn alles war gesagt worden. Da besann er sich noch einer Kleinigkeit. "Ah und solltest du nach Norden gehen so sei so gut und sorge dafür das dieses Päckchen hier einen gewissen Runak erreicht. Stell ihm aus... stell ihm aus das es aus ganzem Herzen von zwei jungen Novizen kommt. Nun dann, lebe wohl."

    Corax

  8. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #68
    Provinzheld
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    Cotton Gray ist offline
    „Sie ist wunderschön, Hatlod. Wirklich erstklassige Arbeit. Bin beinahe ein wenig enttäuscht auf der Maera zu sitzen und Arentin hier das Steuer übernehmen zu sehen.“
    Cotton stand mitten auf dem Achterdeck des zweiten Schiffes, welches in Kürze die Sildener Werft verlassen würde. Die Issilia. Schlanker gebaut als die Maera, windschnittiger im Aussehen und auf See sicherlich um die fünf bis zehn Knoten schneller als ihr Schwesterschiff. Nichtsdestotrotz blieb sie ein Handelsschiff, welches nicht für kriegerische Zwecke angedacht war. So zumindest machte sie nach außen hin den Anschein.
    Arentin hatte sich gleich nach ihrer Ankunft in Silden mit Hatlod, dem Werftleiter in Verbindung gesetzt und um einige Extrawünsche gebeten. Neben einer kleinen Staffel von waffenfähigen Kriegern würde die Issilia über vier kleine Katapulte verfügen, die dank einer besonderen Greifvorrichtung frei auf Deck verschiebbar waren.
    Einen großflächigen Angriff würden sie nicht ermöglichen, jedoch boten sie die Chance, sich zu verteidigen, falls ein feindliches Boot eine Übernahme plane.
    „Sie wird die Handelskompanie in jedem Falle bereichern. Zwei Schiffe, die unabhängig voneinander agieren können… das habe ich hierzulande noch nicht gesehen. Auch ein durchbrechender Erfolg für die Waldbruderschaft, wenn ich das sagen darf“, meinte Hatlod und strich mit seiner Hand führsorglich über die hölzerne Oberfläche der Reling. Noch keine Kratzer oder sonstigen Abnutzungserscheinungen waren zu erkennen. Wie denn auch, wenn sie noch niemals in See gestochen war.
    „Wann wird sie auslaufen?“, erkundigte sich Cotton.
    „Wenn die Mannschaft steht, würde ich sagen. Arentin meinte, er hätte den Großteil schon beisammen, was mich verwundert. Kaum in Silden und schon eine derartig präzise Planung. Der alte Mann hat mehr zu bieten, als ich erst von ihm dachte.“
    „Pass auf wen du hier alt nennst“, brummte Cotton und lächelte.

    „Ich sage es dir noch einmal, Cotton. Mache dich mit dem Waldvolk vertraut. Sie sind nicht dieser unorganisierte Haufen, der sie auf den ersten Blick zu sein scheinen. Gute Menschen mit guten Absichten. Ich versichere dir, dir werden als Kapitän nur Vorteile daraus entstehen.“ Langsam goss Arentin sein Bier nach und lehnte sich in dem Stuhl zurück.
    „Ich weiß nicht so recht. Ich gehe ungerne eine Bindung ein. Und schon gar nicht mit einem Volk, zu dem ich keinerlei Beziehung pflege.“
    „Bindung sagst du? Und deine jetzige Aufgabe enthält keine Bindung? Du leitest ein Schiff der Silderner Südmyrtana Schiffer- und Handelskompanie. Die Betonung liegt auf Sildener. Glaubst du nicht, diese Menschen würden in dir lieber einen der Ihren sehen? Vertrauen ist nicht einfach zu erlangen, diese Tage.“
    Cotton verschränkte die Arme und blickte sich um. Dieses Gasthaus war eine Versammlung jener gesellschaftsgierigen Menschen, die ihren Tag gerne mit einem kühlen alkoholischen Getränk beendeten. Doch anders als in den Spelunken der Großstädte, ging es hier gesittet und beinahe zu friedlich zu. Jeder kümmerte sich um seine eigenen Angelegenheiten. Zudem schien der Wirt die Rolle des Hausherren gut zu beherrschen. Seinem Worte wurde Folge geleistet.
    „Mach es wie ich es dir sage, und man wird dich schon bald in den Kreis des Vertrauens aufnehmen.“
    „Was ist das nun wieder? Ein weiteres heidnisches Ritual?“
    Arentin lachte laut auf.
    „Glaube mir… es lohnt sich. Wenn du so weit bist, können Ivo oder Tayon dich einweihen.“
    „Ich hoffe es war dein Ziel, dass ich mich wie eine Puppe in einem dämlichen Theaterstück fühle, denn das ist dir gelungen. Scheinbar kennt hier jeder außer mir seinen Text.“
    Arentin gluckste vergnügt und breitete plötzlich seine Arme aus, als eine junge Frau die Taverne betrat.
    „Tera! Komm herüber zu uns. Cotton, darf ich vorstellen. Mein Steuermann, Verzeihung, Steuerfrau.“
    „Erfreut Ihre Bekanntschaft zu machen, Herr Cotton. Arentin erwähnte Euch schon des Öfteren.“ Die Frau, zierlich gebaut und mit einem interessanten Akzent, durch den sich jedes Wort beinahe gesungen anhörte, gab dem Kapitän kräftig die Hand und setzte sich auf den freien Stuhl genau zwischen die beiden Männer.
    „Ebenfalls. Tera, richtig?“
    Sie nickte.
    „Nun, Ihr seid die erste Bootsfrau die ich kenne, die eine derart hohen Position besitzt. Darf ich fragen woher das Interesse kommt?“ Er leerte sein Bier und stellte den Krug rülpsend auf dem Tisch ab.
    „Darf eine Frau nicht das Ruder in die Hand nehmen?“ Sie legte den Kopf schief und sah ihm direkt in die Augen. Cotton bemerkte es nicht, aber er bewegte sich auf sehr dünnem Eis.
    „Das sagte ich nicht. Ich bin nur überrascht, eine junge, liebreizende Frau mit einer solchen Aufgabe vertraut zu sehen.“
    „Hm.“ Sie fuhr sich mit einer Hand lächelnd durch ihr offenes Haar. „Eben um nicht allerorts als jenes unschuldige, hilfsbedürftige Fräulein angesehen zu werden. Die Leidenschaft des Segelns hat ebenso von mir Besitz ergriffen, wie von Euch, Herr Cotton.“
    „Aye. Darauf trinke ich.“ Er griff nach seinem Bier, musste jedoch enttäuscht feststellen, dass bis auf einen kleinen Rest Schaum nichts mehr vorhanden war. Er erhob seine Hand und bedeutete dem Wirt, dass er gerne zwei weitere hätte. Aidar nickte freundlich.

  9. Beiträge anzeigen #69
    Ritter Avatar von Isothien
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    Isothien ist offline
    Er nahm das Paket und nickte.
    "Habt dank für euren Rat und die Geduld mit mir..."
    Er hob die Hand zum Abschied, entfernte sich von den Palisaden, die ein Loch in der Erde, wohl eine alte Arena, in der ein alter Baum stand, umgaben.
    Erst jetzt bemerkte er, das hier etwas anders war. Die Luft war anders, sie roch irgendwie, er konnte es schlecht einschätzen, aber dieser Geruch, er hatte was interessantes an sich, ob es an dem Baum lag?

    Er steckte das Paket in eine Hosentasche, die Hände in beide Hosentasch und machte sich in dem spärlichen Licht, der dahinscheidenen Sonne auf nach Norden zu den Wasserfällen.
    Schwer zu verfehlen würden sie nicht sein, schon nach wenigen Minuten waren in der Ferne die Ansätze der Wasserfälle zu sehen.
    Der Weg, auf dem er ging nahm eine rötliche Färbung an, wie alles andere auch. Die Sonne würde sehr bald untergehen.

    Ein Rauschen war zu hören, mit jedem Schritt nach Norden wurde es lauter und lauter.
    Er schritt gewaltigen Wasserfällen entgegen, getaucht in ein inzwischen intesiv rot-orangenes Licht. Man könnte meinen es wären Wasserfälle aus Blut. Das Rauschen wuchs zu einem Grollen an, wie Donnerschläge. Ihm wurde mulmig, als er seinem Schicksal entgegen Schritt.

    Lichter waren zu sehen. Licht gespendet von Fakeln und Feuern. Vereinzelt sah er auch Lichtkugeln, die in der Luft schwebten. Das mussten sie sein.
    Manch einer war in ein Gespräch vertieft, andere saßen schweigend da, wieder andere aßen oder rauchten irgendwas. Niemand nahm Notiz von ihm.
    "Äh... Hallo?!" Sagte er laut und wedelte mit einem Arm.
    "Ich hab hier eine Lieferung für einen gewissen Runak..." Einige schauten ihn an...

  10. Beiträge anzeigen #70
    Ehrengarde
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    Am Waldrand bei den Riesen und Zwergen
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    Suzuran ist offline
    Glasklares, kaltes Wasser umspielte ihren Körper. Gänsehaut hatte sich auf jedem Zentimeter der Haut ausgebreitet und doch war es angenehm die gleichzeitige Kälte des Sees und die leichte Wärme der morgendlichen Frühlingssonne darauf zu spüren.
    Suz hatte sich solange in das kühle Nass begeben bis ihre beiden Schüler aufgetaucht waren, die sie an den See bestellt hatte, um den einen die Grundlagen zu zeigen und dem anderen eine neue Lektion zu zeigen.

    Vryce würde sein blaues Wunder erleben, denn Suz´s Stimmung war gut...vielleicht zu gut und für alle Taten bereit.

    "Guten Morgen", erklang die weibliche Stimme gut gelaunt. Einige Massen an Wasser beim betreten des Ufers mit sich tragend, bedrängte sie an diesem Tage Vryce regelrecht mit einer heftigen, nassen Umarmung und lachte scih dabei innerlich ins Fäustchen.

    "Herr Black", murmelte sie dann auch ihrem neuen Schüler entgegen und schüttelte ihm die Hand.

    "Vryce du gehst fünf Runden im See schwimmen...zum Aufwachen...ich gehe mit ihm die Grundlagen durch und dann gehen wir zusammen auf den See...", erklärte sie und nickte dem Varanter zu.

    "Wie ich sehe habt ihr euch einen Bogen gekauft...schön...schön...bevor ich was zeige, woher weiß ich dass ich euch vertrauen kann... ohen Gegenleistung mache ich nichts...warum ausgerechnet Bogenschießen und ausgerechnet hier...in einem Gebiet wo ein Varanter...oder ein Bakaresher nichts zu suchen haben...?"

  11. Beiträge anzeigen #71
    Auserwählter Avatar von Joe Black
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    Joe Black ist offline
    Der Assassine schmunzelte verwegen als er sah wie Vryce dazu genötigt wurde zu so früher Stunde im See schwimmen zu gehen.
    Doch die Frage die ihm von Suzuran gestellt wurde, liess das lächeln rasch von seinem Gesicht entschwinden.
    Er blickte missmutig an, zog dabei die linke Augenbraue hoch und wiederholte sichtlich gekränkt:

    „.oder ein Bakaresher nichts zu suchen haben...?"

    Er kratzte sich am Bart und blickte über den See, dann legte er die Hände in die Hüfte und antwortete:

    „Nun, Madame Suzuran, mir war bisher nicht bewusst dass die Sildener uns Bakaresher mit solch einem Missmut begegnen…im Gegenteil bisher habe ich euer „Volk“ als sehr Gastfreundlich kennenlernen dürfen…“

    Er zupfte sein Sumpfkraut hervor, und rollte beiläufig einen Stängel, achtete aber darauf den stechenden Augenkontakt zu der Lehrmeisterin nicht abzubrechen.

    „Warum ich gerade hier das handwerk lernen möchte, ist eignetlich ein grund der auf der Hand liegt. Ihr Sildener seid bekannt für euer Können mit dem Bogen, wo also Madame Suzuran, sollte jemand wie ich, der Wert auf gutes Können legt, diese Ausbildung absolvieren als hier, und bei wem sonnst als bei euch, der Frau die schon einen anderen aus meiner Heimat unterrichtet?“

    Er hob den Stängel, entzündetet ihn und reichte ihn dann an Suzuran ohne wirklich selbst davon geraucht zu haben.

    „Und die Gegenleistung soll erbracht werden, sollte es etwas sein was ich auch erbringen kann …Sind eure Fragen somit beantwortet Madame Suzuran, die scheinbar so ein schlechtes Bild von uns Bakaresher hat?“

  12. Beiträge anzeigen #72
    Ritter Avatar von Idun
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    Idun ist offline
    Es war jetzt schon ein heißer Tag und die Sonne näherte sich erbarmungslos immer weiter dem Zenit. Vor gar nicht allzu langer Zeit, hätte sich vermutlich jeder auf so einen Tag gefreut, aber im Moment war die Hitze eher ein Fluch. Mit einer Schaufel in der Hand und knietief im Dreck stand Idun in der baufälligen Hütte, die ihm eines Tages bei seinen Streifzügen durch Silden aufgefallen war.
    << Wir sollten immer zu einer alten Hütte in der Nähe der Wassermühle kommen. >>, kamen ihn die Worte des Jungen, den er verhört hatte in den Sinn. „Das hier ist einer ihrer Treffpunkte und vielleicht sogar zeitweise eines ihrer Verstecke!“ Begierig darauf etwas zu finden, grub Idun bereits den gesamten Vormittag, jedoch ohne Erfolg. Vermutlich nutzten sie ihre Verstecke nur temporär und nachdem er die Hütte bereits einmal betreten hatte, befanden die Diebe es für sicherer das Versteck zu wechseln. Erschöpft und bis aufs Unterhemd verschwitzt legte Idun die Schaufel beiseite und schaute sich in der Hütte um. Außer dem alten Regal war sie allerdings leer und nirgendwo war ein Hinweis zu finden, wo die Diebe ihr nächstes Versteck haben könnten. „Genau genommen könnten sie ihre Beute überall in Silden verstecken. Vielleicht haben sie die Beute auch außerhalb gelagert? Oder in den Höhlen? Nein, zumindest für die erste Zeit muss die Beute in Silden geblieben sein, ansonsten wäre es aufgefallen. Obwohl der Zugang zu den Höhlen nicht bewacht wurde und eine lange Zeit unbekannt war.“ Idun fuhr mit seinen Fingern über das Holz der Hütte. „Aber die Höhlen? Ohne einen Plan kann man es vergessen da unten zu suchen.“ Er ging einige Schritte durch den Raum bis er befand, das es nutzlos war die Hütte abzusuchen und nahm sich stattdessen die Schaufel, um das Loch weiter auszuheben. „Denk nach, Idun! Wo kann man in Silden etwas verstecken?“ Mit einem Ruck stieß er die Schaufel in die Erde und lud sie auf einen Haufen neben dem Loch. „Oben beim Haupthaus bestimmt nicht. Eigentlich müssen sie irgendwelche Hütten benutzt haben. Ach, verdammte Schaufel!“ Wieder einmal hatte sich die Schaufel im Boden festgeharkt und Idun musst sie mit viel Kraft wieder herauszerren. „Nein, so geht das nicht! Hier ist mit Sicherheit nichts mehr.“ Er legte die Schaufel beiseite. Später würde er sie zur Wassermühle zurückbringen. Eilig wischte er sich den Schmutz von den Klamotten, bevor er in die Sonne hinaustrat. Er hob eine Hand vors Gesicht, um in der Sonne besser sehen zu können. Er würde wohl einen wenig durch die Stadt schlendern müssen, auf der Suche nach vermeintlichen Verstecken. Vorerst beschloss er in der Nähe des kühlen Flusses zu bleiben.

  13. Beiträge anzeigen #73
    Krieger Avatar von Die Druiden
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Die Druiden ist offline
    "Ein Bote sagt ihr?", fragte Runak. Lang war sein Ausflug in die Höhlen galt es doch etwas zu holen, was dort ruhte. Mit seiner Ankunft jedoch, war die Sache nun mehr erledigt und er durfte sich an den ungewöhnlichen Lärm in seinem Lager mehr oder minder erfreuen. Nicht das er gegen die neue Generation was hatte, aber für gewöhnlich war es hier doch weit ruhiger.
    Noreia die bei ihm stand nickte und zeigte in die Richtung wo der Bote seit gestern Abend wohl warten durfte.
    "Gehört er dem Zirkel an?", fragte der Druide.
    "Nicht das ich wüsste, Meister Runak. Meister Faun schickte ihn aber hierher.", erklärte Noreia. Runak nickte und schritt zum jungen Mann, der am Feuer saß. Er setzte sich dazu und stülpte seine Kapuze ab.
    "Was bringst du mir, Bote? Mein alter Freund Faun schickt dich, hmm?"

    ornlu

  14. Beiträge anzeigen #74
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    Isothien ist offline
    Isothien saß an einem prasselnden Feuer und war in Gedanken versunken.
    Das Gespräch mit Faun am gestrigen Abend hatte ihn innerlich aufgewühlt. Plötzlich setzte sich jemand neben ihn und sprach ihn an.
    Erschreckt fiel er auf den Rücken.
    "Äh..." Er setzte sich wieder hin und blickte den alten Mann an.
    "Mein Name ist Isothien. Faun schickte mich zu den Wasserfällen, damit ich hier meinesgleichen finde...und er gab mir dieses Paket..." Er kramte in seiner Hosentasche und zog das Paket hervor: "...für euch..." Er überreichte den alten Mann, der wohl Runak war, das Paket.
    "Was ist das hier eigentlich für eine Zusammenkunft?! Ich sah gestern Abend Lichtkugeln und die Leute hier sagten mir, wenn sie denn mit mir sprachen, das sie zum lernen hier sind..."

  15. Beiträge anzeigen #75
    Krieger Avatar von Die Druiden
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
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    Nördliche Wasserfälle

    Runak schnüffelte am Paket und erkannte den eindeutigen Geruch sofort. Faun war ein wahrer Freund und wusste was sein alter Meister so gern mochte. Es gab Dinge wie diese, die das bescheidene Leben des Hüters der Wasserfälle doch etwas mit Luxus erfüllten. Freudig steckte Runak das Paket ein und widmete sich wieder dem jungen Mann.
    "Hmm, ich spüre weshalb er dich hierher sandte. Nun - für einen wie mich der schon Silden sah, als es gegründet wurde, ist es eine neue Generation. Für einen wie dich, sind es vielleicht merkwürdige Leute. Ich kann es letztlich nicht wissen und muss dies auch nicht. Wichtig ist wieso du hier bist und was es dir bringt. Sage ich dir was das hier alles soll, wirst du es hinnehmen - dadurch klüger wirst du nicht. Bleibst du aber hier, beobachtest die Gemeinschaft und bildest dir eine Meinung, wirst du deine Frage eher beantworten können. Ob du hier noch weitere Antworten findest liegt auch einzig bei dir. Du siehst, es scheint alles an dir zu liegen, denn es ist dein freier Wille und Verstand, der dich die nächsten Schritte machen lässt. Ich rate dir hier für etwas Zeit wie die anderen Gast zu bleiben, mit ihnen zu sprechen, zu erfahren und dich zu entscheiden - denn Faun sandte dich nicht umsonst hierher. Deinen Auftrag hast du erfüllt und für deinen Botendienst, sollst du in meinem Lager Gast sein. Ich muss nun meinen Pflichten nachgehen. Bewahre, junger Isothien!", wünschte Runak und stülpte seine Kapuze über.

    ornlu

  16. Beiträge anzeigen #76
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    Nördliche Wasserfälle

    Es waren einige Leute mitgekommen. Nicht wenige kannte Cécilia nicht. Oparilames schien immer noch auf Reisen zu sein, allerdings waren Samarus und Drudwyn ebenfalls bei den Wasserfällen, sowie Thimo und Vareesa, die sie schon einmal getroffen hatte, als sie mit Meisterin Vivin ihre Übungen absolviert hatte.
    Wenn sie ihre Übungen gerade nicht machte, langweilte sie sich. Wenn ihr nicht nach Plaudereien war, schaute sie sich um, doch was sie gern täte, konnte sie nicht machen. Sie hatte die Flöte damals in Montera zurückgelassen und sie konnte sie nicht eben schnell holen. Ihre Finger zuckten, und sehnsüchtig dachte sie an die Lieder, die sie damals gespielt hatte, oder an die erzlangweiligen Technikstunden, die sie hinter sich hatte und von denen sie niemals im Leben erwartet hätte, dass sie sich die je zurückwünschen würde. Vielleicht war es möglich, in Silden eine neue Flöte zu beschaffen, aber jetzt sowieso nicht.

    Sie schaute zu den Bäumen, zum Feuer, ihr Blick streifte die Umgebung nur, denn viel zu oft war er schon darüber gewandert. Schließlich stanmd sie auf und ging zu diesem Thimo. Gegen eine kleine Plauderei war bestimmt nichts einzuwenden, auch wenn er ihr mit ihrem Flötenproblem bestimmt nicht helfen konnte.
    Unablässig zuckten ihre Finger, als hielten sie sanft die metallenen Klappen einer Flöte, als spielten sie Viertel- und Achtelnoten in unterschiedlichen Variationen. Es war ihr egal, was andere denken mochten.
    "Bewahret", sprach sie ihn an. "Wir haben uns schon einmal getroffen, doch ich wollte, wenn meine Neugier zu verzeihen ist, mehr über Euch herausfinden."

  17. Beiträge anzeigen #77
    Veteran Avatar von Thimo Lurkers
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    Nördliche Wasserfälle

    Mit geschlossenen Augen lehnte Thimo an einen Baum, die Wärme des Feuers nur ansatzweise wahrnehmend, immernoch in Gedanken, oder vielmehr in Konzentration, wollte er doch seine Magie hervorrufen und halten. Wann immer sich die Möglichkeit bat, versuchte er diese Musik heraufzubeschwören, die sich auf Höhe seines Zwerchfells zu erklingen schien. Doch bei aller Anstrengung kam er nicht weiter, die Magie blieb Magie, in seinem Bauch, nahe, aber nich greifbar, formbar, beschwörbar. Nah und doch fern, bezaubernd und verzweifelnd. War dies die wahre Natur der Magie?
    Bevor Thimo weiter darüber nachdenken konnte, wurde er von einem "Bewahret" unterbrochen. Er öffnete seine Augen wieder, und erblickte eine der anderen Schülerinnen. Wenn sein Gedächtnis ihn nicht trügte, war der Name eben dieser Cécilia, ein fremdartig anmutender Name, den er sich vielleicht wegen genau dieses Umstandes so gut hatte merken können. Sie wollte mehr über ihn wissen. Das wollten in letzter Zeit einige, und bevor er anfing, die Langfassung zu erzählen, wollte er erst einmal testen, ob sie sich mit der Kurzform zufrieden gab:
    "Bewahret. Wie ihr vielleicht schon wisst, lautet mein Name Thimo Lurkers. Ich bin Sildener, oder fühle mich als solcher, auch wenn ich hier nicht geboren bin. Mein Beruf ist der des Instrumentenbauers, den ich auch nur allzu gerne ausführe, falls ich nicht gerade versuche, meine Magie zu erforschen und zu begreifen. Wollt ihr noch etwas spezielles erfahren? Dann fragt, nur zu, irgendwie glaube ich, dass mir ein wenig Ablenkung in diesem Augenblick gut tuen würde."

  18. Beiträge anzeigen #78
    Druidin  Avatar von Cécilia
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    "Tatsächlich? So geht es mir auch", sagte Cécilia, angenehm überrascht von seiner Reaktion.
    Kurz wägte sie ihre Worte ab, wollte dem anderen Schüler immerhin nicht in den Ohren liegt. Da er sich kruzgefasst hatte, wollte sie sich auch kurz halten, allerdings hatte er erwähnt, dass er Instrumentenbauer sei, was sie in Aufregung versetzte. Noch immer zuckten ihre Finger zu einer Serenade. Sollte sie es wagen?
    "Nun, wie Ihr wisst, heiße ich Cécilia und komme aus Montera. Als ich noch dort lebte, lernte ich das Flötenspiel, aber als ich wegging, musste ich das Instrument leider dort lassen. Ihr seid Instrumentenbauer?"
    Nach ihrer Vergewisserung schwatzte sie weiter, konnte ihre Zunge kaum im Zaum halten, so aufgeregt, wie sie war.
    "Könntet Ihr mir denn eine Flöte anfertigen? Es muss ja nicht unbedingt sofort sein, aber es ist schon Monate her, dass ich zuletzt eine Flöte in der Hand hatte und es gibt kaum einen schöneren Zeitvertreib zur Kurzweil als die Musik."

  19. Beiträge anzeigen #79
    Veteran Avatar von Thimo Lurkers
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    Thimo Lurkers ist offline
    Fasziniert sah der Instrumentenbauer dem Fingerspiel seines Gegenübers zu, dass Löcher in der Luft zudrückte, wo Klang und Flöte misslich waren. Eine Flöte war ihr Begehr. Nun, ein wenig Abwechslung, Ablenkung wäre sicher von Vorteil. Aber davor mussten einige Sachen erfragt werden, und falls keine Antwort folgen sollte, so mussten die Antworten vom Meister selbst erdacht werden:
    "Dem stimme ich zu. Beinahe so schön ist es, jenen Klängen zu lauschen. Ich werde mein Bestes geben, aber sagt, welche Art von Flöte ihr denn haben wollt. Es gibt viele ihrer Art, von Querflöte zu Klarinette, von Oboe zu Blockflöte, bis hin zu den süßen, lieblichen Tönen eine Piccolo. Wenn ihr den Namen nicht wisst, so beschreibt mir ihr Aussehen und Klang, dann werde ich anhand dessen ihre Form bestimmen.
    Ach, und sagt, habt ihr eine Vorliebe, wie euer Instrument gestimmt sein soll?"

  20. Beiträge anzeigen #80
    Druidin  Avatar von Cécilia
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    Cécilia ist offline
    Er schien wirklich etwas von seinem Beruf zu verstehen, sodass es eine Freude war, mit ihm zu reden.
    "Es ist eine normale Querflöte, gestimmt auf c. Sie ist länger als eine Elle und besteht aus drei Teilen, einem Kopfteil, einem Hauptteil und dem Ende. Die Teile kann man ineinander schieben, also das Kopfstück in den Körper und den Körper in das Ende. So ist sie am besten zu Außerdem besitzt sie Klappen aus Metall, der Rest jedoch ist aus Holz. Der tiefste Ton ist ein einfaches c, der höchste jedoch das dritte g, wenn ich es recht in Erinnerung habe."
    Es war nicht allein Sache der Piccoloflöten, dort in den höchsten Bereichen herumzuzwitschern, doch egal ob normale Flöte oder Piccolo, es war sehr schwierig, derart hoch zu spielen, dass es wenige gab, die sich wirklich viel mit der Technik auseinandersetzten, um meisterhaft zu spielen. Cécilia war nicht ganz so bewandert darin, und sie versuchte es auch kaum, denn wenn man die höchsten Töne falsch spielte, konnte aus dem Gezwitscher ein grauenvolles Kreischen werden.

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