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Der Schriftgelehrte überflog die Liste, welche Shaheen ihm gerade übergeben hatte, während seine Ohren ihren Worten lauschten. Lopadas hätte nie gedacht, dass der alte Bibliothekar und er so schnell mit der Arbeit fertig waren und dies nur weil eine Person ihnen zur Hilfe eilte. Doch bemerkte er schnell, dass die Bücher zum jetztigen Zeitpunkt nicht das wichtigste waren, sondern die Adlata, welche vor ihm stand und ihn um allerlei Sachen bat.
Der Priester rollte die Liste wieder zusammen und schaute Shaheen an.
"Ich habe nicht vergessen, was ich dir versprochen habe und ich werde dich auch auf der Reise begleiten. Schließlich liegt es auch in meinem Interesse, dass die Bibliothek mindestens ihren alten Bestand wieder erlangt. Wir stehen mit dieser Bibliothek in der Schuld den Menschen von Myrthana Wissen zu vermitteln und dies können wir nur erfolgreich, wenn all unsere Bücher wieder hier zu finden sind. Ich denke, dass es nicht einfach sein wird all die Bücher wieder zurück zuerlangen, deswegen werde ich dir selbstverständlich bei der Wiederbeschaffung helfen. Trotzdem sollten wir die ganze Sache noch mit dem Bibliothekar absprechen, er hat schließlich auch noch ein Wort mitzureden."
Der Schriftgelehrte übergab die zusammengerollte Liste wieder der Adlata.
"Was dein zweites Anliegen betrifft, werde ich dir natürlich auch zur Seite stehen. Als Priester ist es meine Aufgabe geistigen Beistand zu leisten. Ich mag vielleicht nicht der beste Ansprechpartner in weltlichen Fragen sein, aber wenn es um den Glauben oder die Magie geht, kannst du mich gern alles fragen, was dir auf der Seele brennt. Es ist wichtig, dass ein jedes Mitglied des Ordens seine Verbindung zu Innos und zur Gemeinschaft findet."
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Der alte Bibliothekar nahm durch Shaheen langsam die Position des Randbauers ein, welcher vielleicht im Endspiel noch einmal an Wichtigkeit gewinnen könnte, aber weitaus weniger Bedeutend für die Eröffnung war, als die Zentrums- und Außenzentrumsbauern. Und diese Eröffnung für Lopadas und Shaheen ist wohl auch nun gekommen, da er sein Versprechen halten wollte und Shaheen sich wenigstens einmal in ihrem Leben ihrer Pflicht bewusst war.
"Meister, ich denke, wir sollten keine Zeit verlieren. Die Worte können wir auch noch auf dem Wege wechseln, doch je länger ich in dieser Stadt verweile, desto schmerzhafter ist es für mich. Der Grund, auf welchem Ihr und ich stehen, fühlt sich für mich an wie ein Dornennest - und je länger man hier verweilt, desto tiefer sind die Stiche und Risse.
Ich hoffe sehr, Ihr seid von einem zeitigen, jedoch nicht übereilten Aufbruch, nicht abgeneigt."
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Aus dieser Sache gab es kein Entrinnen mehr. Jede Veränderung seiner Mimik, jeder noch so kleinste Geste beobachtet wurde. Warum nur schauten sie so misstrauisch. Es sollte ihnen doch mittlerweile aufgefallen sein, das Wealthow keine Anstalten machte sie zu verpfeifen.
Während sie im Schein einiger Fackeln auf ihr Ziel zusteuerten quälten den Braunhaarigen einige Gedanken. Was wäre wenn die Wachen doch aufmerksam werden würden und ausgerechnet ihn zur Rede stellten. Eine Ausrede für diesen nächtlichen Marsch wollte ihm einfach nicht in den Sinn kommen. Dabei durfte doch jeder Bürger zu jeder Zeit frei durch Vengard stiefeln.
Je näher die kleine Truppe dem Ziel der Begierde näher kam, desto wärmer wurde es dem jungen Burschen. Es dauerte nicht lange und die ersten Schweißtropfen kullerten der Stirn herunter. Eigentlich war das nicht normal in einer kühlen Nacht. Da zieht man sich lieber an einen warmen Ort zurück oder bedeckt den fröstelnden Leib mit einer Decke.
Das hätte Wealthow vermutlich auch getan, doch das Schicksal wollte es nun einmal anders. Ach wäre er doch nur daheim bei Muttern, im wohlbehüteten Heim. Sie würde ihm ganz sicher die herunter gefallene Decke wieder über den Leib legen.
Seine Begleiter schienen solche Gedanken nicht zu kennen, sie hatten ihren Auftrag und konzentrierten sich nur darauf. Es wäre interessant zu wissen was gerade durch ihren Schädel ging. Doch das konnte der Braunhaarige nicht mehr hinterfragen. Sie hatten ihr Ziel erreicht.
„Mach jetzt ja keinen Fehler“, zischte ihm einer seiner Begleiter in das Ohr.
„Rufst du nach den Wachen schneide ich dir deine Zunge heraus und sei dir sicher das ist ein Leckerbissen für die Hunde“, ließ die nächste Drohung nicht lange auf sich warten.
Angsterfüllte starrten seine braunen Augen in die Dunkelheit, suchten nach einer möglichen Gefahr. Die Handflächen wurden immer feuchter, nervös stampfte er auf der Stelle und hoffte dass alles schnell vorüber geht. Aus der Hütte im Hintergrund drang nicht ein Geräusch, dabei mussten doch die Bewohner in ihren Betten liegen. Was suchten die Beiden überhaupt? Wo war Georg? Warum diese verdammte Heimlichtuerei?
Warum latscht dieser Wachmann mit seiner Hellebarde genau auf ihn zu? Verdammt viele Fragen, doch nur für eine musste schnell eine Lösung gefunden werden.
„Psst, da kommt jemand“, zischte er leise durch den kleinen Spalt der offenen Tür. Ein eiskalter Blick traf den Braunhaarigen.
Wealthow pachte seinen Hosenbund, schnell war der Gürtel geöffnet und sein bestes Stück entblößte sich. Langsam kamen die Schritte immer näher. Der junge Bursche begann zu schwanken, oft genug hatte er diese Bewegung bei den Besoffenen sehen. Es war auch nicht einfach, wenn das Gleichgewicht langsam entschwand gerade aus zu pinkeln.
Langsam plätscherte der Inhalt seines Unterleibes auf die Gasse. Dabei taumelte der Braunhaarige tatsächlich wie ein Besoffener quer vor der Wache hin und her. Dieser schien sich wirklich köstlich zu amüsieren und verpasste ihm einen Arschtritt. Hart schlug Wealthow zu Boden und landete dabei im Körpereigenen Saft. Schallendes Gelächter störte die Ruhe der Nacht.
Wenige Augenblicke warfen die Fackeln seinen Schatten nicht mehr an die nahe gelegene Mauer. Eine kräftige Hand zerrte ihn nach oben. Der Daumen nach oben bedeutete den Erflog dieser Aktion.
Wortlos tauchten die Männer in die schützende Dunkelheit ein und verschwanden als ob nichts geschehen wäre.
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So richtig wusste der Priester mit der Aussage Shaheens nichts anzufangen. Sie war zwar in Vengard, doch schien irgendwelche Probleme damit zu haben hier zu sein. Doch wusste Lopadas nicht, warum sie solche Probleme hatte und warum sie darauf drängte so schnell wie möglich abzureisen. Er hatte nicht damit gerechnet so überrumpelt zu werden, da er aber Menschen noch nie gut einschätzen konnte, hatte er, wenn er ehrlich war, mit überhaupt nichts gerechnet. Mitten in der Nacht und ohne Vorbereitung wollte der Schriftgelehrte auf keinen Fall aufbrechen, auch wenn sich die Adlata hier unwohl fühlte. Nachvollziehen konnte der Magier dies nicht, schließlich befand sie sich in heiligen Mauern, die sie vor jeder Gefahr beschützten und auch ihre Seele vor bösen Einfluss schützen sollten.
"Wir sollten die Sache ruhig angehen. Ich halte nicht viel davon mitten in der Nacht einfach loszustürmen und auf Büchersuche zu gehen. Allein die Liste wird uns dabei nicht genügen, wir brauchen schon eine bessere Vorbereitung. Vorallem kann ich als Tempelvorsteher nicht einfach Hals über Kopf verschwinden. Da ich mich um die Angelegenheiten in und um den Tempel kümmern muss, werde ich dafür auch noch ein paar Vorkehrungen treffen müssen.
Gedulde dich also noch ein wenig, auch wenn es dich aus irgendeinem Grund schmerzt hier zu sein. In den Mauern des Viertels wird dir kein Leid geschehen, dafür wird Innos sorgen. Wir sollten uns am besten zur Nachtruhe begeben und nocheinmal eine Nacht darüber schlafen. Dann können wir morgen die Sache ruhig angehen und nichts überstürzen."
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Diese verdammten Schmerzen zwischen seinen Ohren pochten mit jedem weiteren Schritt mehr. Sein Mageninneres fühlte sich sehr merkwürdig an, als ob darin ein Kampf der Elemente stattfand. Die Augen brannten als hätte jemand eine Hand voll Sand in sie gestreut. Das Sonnenlicht drückte auf die müden Lider.
Die letzten Stunden waren nicht von einem erholsamen Schlaf geprägt. Immer wieder plagten ihn Alpträume. Sicher war es das schlechte Gewissen was seine Gedanken nicht zur Ruhe kommen ließen. Doch es freute ihn mit ziemlich einfachem Aufwand, dass für ihn bestmögliche erreicht. Auch wenn im Vergleich zu seinen Mitstreitern er die schlechteste Bezahlung erhalten hatte reichte es für einen amüsanten Abend. Bier und Rum schmeckten. Der leere Bauch wurde bis zum Rand gefüllt und noch dazu versetzten ihn diese verschlungenen Gaumenfreuden in einen nie gekannten Glückszustand.
Aber was für Wealthow so denkbar schlecht begonnen hatte, dass man ihm nach dem Leben trachtete wandte sich nun langsam zum Guten. Er war nun Teil einer kleinen erlesenen Gesellschaft. So wie sich das Blatt nun gewendet hatte schien man ihm Vertrauen zu schenken.
Doch noch eine kleine Aufgabe um dies zu bestätigen wartete noch auf ihn. Wealthow stand nun vor einem nicht minder leichten Problem. Das in einen Lederlappen eingewickelte Diebesgut musst aus Vengard geschafft werden. Hier konnten es die Händler des Vertrauens nicht verkaufen, das Risiko dass der eigentliche Besitzer wieder erkennt musste auf jeden Fall vermieden werden.
Im Hafen wartete ein Zwischenhändler, dessen Reise sollte ihn nach Bakaresh führen. Nur dort konnte man sicher gehen, es Gewinn bringend zu verkaufen und die Gefahr aufzufliegen war dort sehr gering. Doch dauerte es meist einige Wochen bis die geforderten Goldmünzen beim Auftraggeber landeten. Manchmal, so war ihm zu Ohren gekommen blieb die Zahlung aber auch aus. Was zur Folge hatte das ein kleiner Kreis an auserwählten eine Reise unternahm um diese Sache zu regeln. Für den Betrüger endete der vertrauensmissbraucht immer tödlich.
Bis die Dunkelheit mit ihren schützenden Mantel diese Machenschaften verhüllte hatte Wealthow noch eine Menge Zeit. Zeit seinem vom Suff geschwächten Körper eine Ruhepause zu gönnen.
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Tiefe Sorgenfalten zeichneten sich auf seine Stirn ab. Wealthow versuchte schlechte Gedanken aus seinem Schädel zu bekommen. Doch diese eine quälende Frage wollte einfach nicht verschwinden. War es wirklich der richtige Mann gewesen, in dessen Hände er das Packt legte. Sicher war es das, ganz sicher. Denn sonst würde sein Leben schon längst durch einen hinterhältigen Anschlag ausgelöscht sein.
Aber so richtig wollte keine Freude aufkommen, es war nicht das schlechte Gewissen was ihn bedrückte. Der Braunhaarige hatte Gefallen an dieser Sache gefunden und wollte mehr. Es war doch ein Kinderspiel, einfach die Augen offen halten und wenn nötig ein Ablenkungsmanöver starten. Das war doch so einfach und nicht schlecht bezahlt. Zugegeben es hätte mehr sein können, doch Wealthow war nicht in der Position, Forderungen zu stellen. Er war froh einen kleinen Einblick in dieses Handwerkbekommen zu haben.
Was ihn so verdammt störte war wie diese Zusammenarbeit zustande kam. Eigentlich würde sein lebloser Körper in einer dunklen Grotte langsam verrotten. Vergessen hatte er diese unheilvolle Begegnung mit dem Tod nicht. Auch konnte Georg kein Vorwurf gemacht werden. Doch ob der Braunhaarige in einer vergleichbaren Situation genauso gehandelt hätte stand in den Sternen.
Aber in seinen Innersten brodelte schon der Gedanke an Rache. Irgendwann einmal, dessen was sich Wealthow absolut sicher wird dieser Tag kommen. Jetzt galt es erst einmal den vereinbarten Treffpunkt zu finden und Bericht zu erstatten. Hoffentlich war dieser von Sonne gebräunte Mann der Richtige. Alles deutete jedenfalls darauf hin, das Aussehen stimmte und das vereinbarte Zeichen.
Schnell waren die schlechten Gedanken zurück gekehrt. Wealthow trat mit einem gequälten Lächeln über die Schwelle der Taverne. Mit schnellen Schritten ließ es seinen Körper neben Georg auf eine Bank sinken und holte tief Luft.
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Massenunterkunft des Ordens
Melvin hatte versagt.
Tag für Tag hatte er die schützenden Mauern der Stadt verlassen, aber nur soweit, wie er sie noch sehen konnte, und hatte den Hof der Novizen gesucht. Doch er konnte ihn nicht finden, andererseits traute er sich auch nicht die Mauern aus den Augen zu verlassen.
Er war allein, es war noch immer nicht sicher auf den Wegen außerhalb der Städte. Der Anwärter dachte immer wieder an den Vorfall mit den Wölfen.
Melvin war jedem Gegner, ob Tier, Ork oder Mensch schutzlos ausgeliefert.
Das Risiko wollte er nicht eingehen, aus Angst nicht.
Doch andererseits war da ein verärgerter, enttäuschter Magier und das schlechte Gewissen Melvins.
Was sollte er nur tun?
Er brauchte Hilfe, er brauchte Begleitung und Schutz. Oder vielmehr Schutz, der ihn begleitete.
Was war mit Innos? Innos war doch bei ihm.
Aber konnte sich Melvin wirklich darauf verlassen.
Er hatte Angst.
Noch lange lag er wach auf seiner Liege und focht innerlich den Konflikt ergebnislos aus.
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Jedes Mal gelang es dem Gardisten nur ansatzweise. Konzentration und Wille war nicht alles. Man musste seinen Körpergewicht fühlen. Es ging darum, sich dem Gleichgewichtsverlust hinzugeben, um eine spätere Stabilisierung zu erreichen.
Aber dennoch, wie oft sollte der Glatzkopf das noch üben? Ihm wurde nun die scheinbar letzte Wissenslücke für die Kunst des Gleichgewichtes klar. Und trotzdem stellte sich der erneute Versuch als ziemlich ähnlich heraus.
Es half nichts. Rethus stand auf.
„Candaal, lass uns das noch einmal machen.“
Der Dieb schaute ihn mit etwas müden Gesichtsausdruck an. Zuerst sträubte er sich, aber dann, scheinbar den Wille Rethus‘ respektierend, erhob er sich und begab sich in Stellung.
Dem Gefühl hingeben. Der Gardist ging diese Wort in seinem Kopf noch einmal durch.
Dann kam es zum ersten Versuch des Glatzkopfes, den Akrobaten aus dem Stand zu bringen. Er schob mit seinem linken Arm Candaal in die entgegen gesetzte Richtung nach hinten. Nun sah er zu, wie dieser sein Gewicht zur Seite verlagerte. Als er den Schub abschloss, stabilisierte Candaal seinen Stand. Genau in diesem Moment verlagerte Rethus mit einem ersten Versuch sein Gewicht nach vorne und packte den Akrobaten. Sogleich zog er ihn wieder in die andere Richtung. Zwar anfangs etwas taumelnd, aber dann hielt der Dieb wieder Stand. Scheinbar erwartete er diesen Umschwung nicht. Nun konterte er mit einem Schubs, der den Glatzkopf ins Ungleichgewicht befördern sollte. Doch dieser konzentrierte sich, hielt seinen Rücken gerade und gab sich dem hin. Er versuchte es genauso zu machen, wie es ihm erklärt worden ist. Ihm kam es auch gar nicht so schlecht vor, wie er diese Sache absolvierte. Er verlagerte sein Gewicht nach hinten und dann wieder nach vorne. Candaal, der durch seinen Schubs nach vorne gekommen war, wurde am Arm gepackt und nun nach unten gezogen…
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Und schon ging‘s eine Etage nach unten. „Ziehst du mich nach unten…“, murmelte Candaal „dann lass ich mich ziehen.“ Genau dies tat er bereits, indem er in die Knie ging und nicht gegen den Zug des Gegenübers arbeitete. Rethus, der mittlerweile überzeugt davon war, dass man bei dieser Übung nicht so viel falsch machte, wenn man es Candaal gleichtat, ging ebenfalls in die Knie, als dieser den Arm etwas zurückzog. Grinsend richtete der Ganove sich wieder auf, wobei er Rethus‘ Hand mit sich zog. „Jaja, genau das meine ich“, bekräftigte er den Glatzkopf in dessen Handlung, als dieser sich locker ziehen liess und sich dann wieder aus der Bewegung wand. „Das hat nur funktioniert, weil du dich nicht gesperrt hast und zugewartet hast, ehe du zur Gegenbewegung übergegangen bist. Dein Körper wird sich noch daran gewöhnen und mit der Zeit immer geschmeidiger reagieren. Geschmeidigkeit ist jedoch nicht alles bei diesem Spiel. Denn auf der anderen Seite willst du deine Drücke gezielt einsetzen, um das Gegenüber aus dem Gleichgewicht zu bringen. Aber wie schon gesagt: Ohne Entspannung, keine wirkliche Kraft.“
Aus irgendeinem nicht erschliessbaren Grund liess man die Insassen an jenem Tag in ihren Zellen schmoren. Schon um die Mittagszeit wünschte Candaal sich die Beschäftigung auf dem Vorplatz zurück. „Es wird Zeit hier auszuchecken und ich denke ich weiss auch schon wie dies zu bewerkstelligen wäre…“, murmelte er zu sich und Rethus. Er erinnerte sich an das Verhalten der Wachen, wenn unter den Gefangenen Streitereien ausbrachen und es zu Handgreiflichkeiten kam. Sie liessen den Insassen stets Raum, um diese Konflikte auszutragen und hielten sich fein raus. Wenn das mal keine gute Gelegenheit war…
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Gemütlichen Schrittes schlenderte der Braunhaarige über den Markt. Die Augen verfolgten aufmerksam das Geschehen. Diesmal war es aber ganz anders. Wealthow war nicht hier um die waren zu bestaunen oder davon zu träumen irgendwann einmal den Leib in feinen Stoff zu hüllen. Sein Augenmerk galt den Leuten, die ein Vermögen für seltene Waren zahlten. Wer trug den dicksten Goldbeutel. Welcher Leichtsinnige prahlte mit seinem Besitz.
In den meisten Fällen erkannte man der Kleidung wer ein gutes Leben führt. Genau dort gab es in der Regel auch etwas zu holen. Wealthow hatte sich einem Paar, wo die Dame behängt mit Klunkern und ausgestattet mit einem üppigen Dekolleté seine Aufmerksamkeit erregte. Es war nicht einfach bei dem Anblick wabernden Fleisches sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.
In einem gebührenden Abstand trottete er hinter dem im Kaufrausch befindlichen Paar hinterher. Die mit Perlen besetzte Halskette, deren Anhänger zwischen ihren Brüsten verschwand schien einiges wert zu sein. Schon blieben seine braunen Augen wieder am Fleisch haften.
Gedanken so unrein wie das Leben selbst schossen durch den Schädel, nur zu gerne hätte Wealthow da einmal Hand angelegt. Die Riemchen der Korsage etwas enger gezogen um sie noch praller erscheinen zu lassen.
Sein starrer und zugleich verträumter Blick blieb aber nicht unbeobachtet. Ein schmerzhafter Hieb mit dem goldbesetzten Gehstock riss ihn aus den herrlichsten Träumen.
„Du dreckiger Hund wende deine Blicke runter in die Gosse“, fauchte ihn ein offensichtlich gereizter Ehemann an. Mit hochrotem Kopf verschwand Wealthow hinter der nächsten Häuserecke. Aber auch nur um sich vor weiteren schmerzhaften Hieben zu entziehen. Die Augen konnten nicht vom Objekt der Begierde lassen. Die Kette konnte mit großer Sicherheit außerhalb von Vengard gewinnbringend verkauft werden.
Vorsichtig und mit klarem Verstand hatte er längst wieder die Verfolgung aufgenommen. Nun musste nur noch das traute Heim der Beiden ausfindig gemacht werden und die Information mussten zu Georg gelangen. Dieser Mann schien hier die Fäden zu spinnen, ohne sein Wissen stieg niemand auch nur irgendwo ein. Wealthow sowieso nicht, ihn blieb nur die undankbare Rolle Schmiere zu stehen.
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Der pralle Ledersack hatte erheblich von seiner Fülle eingebüßt. Die Dame mit dem herrlichen, zu verdorben Träumen einladenden Dekolleté musste wohl oder übel ihren Kaufrausch beenden.
Der Braunhaarige schnaufte tief durch als sich die beiden endlich vom Marktplatz fortbewegten und langsam den Heimweg antraten. Dabei schien die Dame etwas sauer zu sein, ihr Ton war verdammt zickig. Der Alte trottete mit gesengtem Haupt zwei Schritte hinter ihr her. Wealthow war zu weit weg um den wahren Grund ihrer Verstimmung zu erfahren. Den Kopf in den Nacken geworfen stiefelte mit kleinen schnellen Schritten davon.
Auch der stille Beobachter musste sein Schritttempo erhöhen um nicht den Anschluss zu verlieren. Dabei bedauerte er sich selbst, die sich bietende Szenerie von einem andern Blickwinkel beobachten zu können. Wealthow hätte einen Finger dafür gegeben das wabernde Fleisch in Bewegung zu sehen. Er schämte sich nicht seiner Gedanken, es war doch nur zu menschlich. Einem Mann kommen hin und wieder, bei solch einem Anblick schmutzige Gedanken.
Nicht jeder wurde von der liebe geküsst und hatte ein Weib. Natürlich gab es auch die anderen Damen, die fast auf die gleiche Weise ihre Vorzüge präsentierten und dabei noch viel mehr Haut zeigen. Da wurde dem Manne schon beim Zuschauen warm ums Herz.
Leider war aber auch nicht jeder mit den nötigen Mitteln gesegnet sich mit solch einer Dame zu vergnügen. Bei einem ungewollten Griff in die Hosentasche fühlte Wealthow seine Gedanken mehr als bestätigt.
Da verschwanden sie vor seinen Augen in einem Haus, welches von außen wirklich nicht viel her machte. Kaum zu glauben das hier mit Reichtum gesegnete Bürger leben. Das Aussehen sowie einige markante Stellen prägte er sich schnell ein.
Mit eiligen Schritten, vollkommen außer Atem erreichte Wealthow das Hafenviertel. Der Zufall wollte es dass ihm Georg über den Weg lief. Noch immer außer Atem berichtete der Braunhaarige mit leuchtenden Augen über seine Beobachtungen. Das herrliche Dekolleté wurde nicht mit einer Silbe erwähnt.
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Wutentbrannt stampfte Wealthow durch die Gassen Vengards. Mit jedem weiteren Schritt vibrierte die Erde unter seinen Füssen. Seine Augen blickten ins Leere, die Enttäuschung machte ihn blind. Ohne Rücksicht bahnte er sich seinen Weg. Die Flüche umgestoßener Passanten fanden kein Gehör. Sollten sie doch nur fluchen, sollten sie ihn nur verwünschen. Im Augenblick war Wealthow eigentlich alles gleichgültig. Er selbst verwünschte Georg, dieser elende Bastard hatte den Braunhaarigen an seiner empfindlichsten Stelle getroffen. Sein Stolz war verletzt und Rachepläne schossen durch seinen Schädel.
Im Streit waren sie auseinander gegangen. Wealthow konnte den Alten einfach nicht davon überzeugen in diesem Haus einzusteigen. Sicher gab es dort etwas zu holen, doch der junge Bursche hatte entscheidende Dinge nicht berücksichtigt. So wollte Georg wissen wie viele Menschen im Haus leben, wann sie das Kerzenlicht löschen und zu Bett gehen. An welchen Ort der Schmuck aufbewahrt wird. Auf diese vielen Fragen wusste Wealthow keine Antwort.
Doch das konnte ein geschickter Beobachter schnell heraus finden. Aber weitere Versuche Georg umzustimmen blieben erfolglos. Vielmehr musste er sich weitere Vorwürfe anhören und gefiel dem Braunhaarigen einfach nicht. Es dauerte nicht lange und die ersten bösen Beschimpfungen flogen durch den stickigen Raum. Nur als er als Grünschnabel, der keine Ahnung von diesen Geschäft habe die Runde machte, wurde es zu viel. Die geballte Faust schoss durch die Luft und landete krachend an Georgs Unterkiefer. Zwei Mann packten Wealthow an den Schultern, zerrten ihn nach draußen, wo er sich auf dem matschigen Boden wieder fand.
Im Prinzip entsprachen die Worte der Wahrheit, war er doch nun einmal jung und erfahren. Viel verstand Wealthow nun wirklich nicht von diesen Geschäft. Vielleicht waren diese Worte auch nur eine billige Ausrede, um ihn los zu werden. Einen der nur Schmiere steht und seine Augen nach interessanten Dingen aufhält gab es an jeder Ecke.
Wealthow kam sich benutzt vor, einmal gebraucht, bezahlt und wieder vergessen. Das passte ihm nicht. Das Herz pochte bis zum Hals, seine Wut steigerte sich ins Unermessliche. In den Hosentaschen ballten sich die Fäuste. Die Augen formten sich zu kleinen Schlitzen. In diesen Augenblick hätte der Braunhaarige alles zusammen schlagen können. Es fehlte nur noch der Auslöser seiner Wut freien Lauf zu lassen.
Sollte nun schon wieder alles vorbei sein ehe es überhaupt richtig begonnen hatte. Wealthow fand keine Antwort darauf. Auch strengte er sich gar nicht erst an eine darauf zu finden. Seine Gedanken waren mit Zorn gefüllt, kein Platz für den klaren Verstand.
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Nero hing noch immer seinen Gedanken nach, konnte nicht einschlafen und wanderte rastlos in seiner Kammer umher, kritzelte Notizen auf ein Pergament und rauchte gehetzt eine Zigarette nach der anderen. Er fühlte über seine neue Priesterrobe, sie war wahrlich eine gute Arbeit, noch von vor seiner Zeit als Robenwirker. Er selbst hatte sie jedoch nach seinen eigenen Vorstellungen verändert. Leichte Lederplatten schützten Arme und Brust vor leichten Hieben, jedoch würden sie einem Schwert nicht standhalten können, doch wen kümmerte das, der ein Schwert wie ein Meister zu führen vermochte, so wie Nero, für ihn war nur wichtig, dass er einen soliden Untergrund hatte, wenn er sich abstützen müsste. Wieder schrieb er eine Notiz nieder, kratzte sich am Kopf und setzte sich seufzend in seinen Sessel und vergrub das Gesicht in seinen Händen.
"Verdammt noch mal, warum kann es nicht einfach einfach sein? Warum muss dieses Verdammte Buch nur so unklar geschrieben sein, dass ich nicht verstehe was in ihm steht?`"
Wieder sah er es an, er hatte sich aus der Bibliothek ein Buch über Mythen geliehen, Mythen über Dämonen und Vampire die sich als wahr entpuppt hatten. Sie konnten ihm auf seinem Weg zur Auslöschung alles Bösen, doch das Buch, das er eigentlich gebraucht hätte war verschwunden und musste erst wieder aufgetrieben werden. Laut den Arbeitern der Bibliothek war es in ein anderes Innoskloster verlegt worden, welches konnte man ihm nicht sagen. Sollte er denn beide Kloster abklappern und dieses vermaledeite Buch suchen gehen?
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Endlich war Thorald angekommen, er hatte Vengard erreicht.
Seine Reise hatte nun doch länger gedauert als gedacht, trieben sich doch in der Wildnis vermehrt Banditen herum, welche selbst bewaffnete Nordmänner wie ihn angriffen.
Zum Glück hatten die beiden, die so dreist waren, überhaupt keine Ahnung vom Kampf, vermutlich gehörten sie ehemals einer Flüchtlingsbewegung an. Jedenfalls hatten sie den erfahrenen Kämpfer und Orktöter keinerlei Schwierigkeiten bereitet - zu ihrem Glück, denn somit hatte Thorald nochmal Gnade vor Recht walten lassen und das Leben der beiden verschont.
Doch nun war er wieder in der Königsstadt Vengard - und musste es irgendwie schaffen, abermals in den Innenhof der Festung zu gelangen. Leider zweifelte er nicht daran, dass sich der Offizier, welchen er beim letzten Mal im Beisein seiner Soldaten lächerlich gemacht hatte, noch an ihn erinnerte.
Und dann waren da noch die Soldaten, denen er damals eine Abreibung verpasst hatte. Thorald konnte nur hoffen, dass die Myrtana nicht so ein gutes Gedächtnis hatten wie er oder das die Scherereien, welche den Vengardern durch die Flut beschert wurden, gereicht haben, um sie die Sache vergessen zu lassen.
Doch das würde er nur sehen, wenn er es ausprobierte.
"Probieren geht über Studieren...also, dann mal los."
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"Hey, Adlatus, warte!", rief Grimbar und eilte zu einem der niederen Innosdiener heran, der bei seinem Aufruf erschrocken zusammengefahren war.
"Magie zu Ehren, Bruder. Keine Angst ich wollte dich nur fragen ob du Thara ben Nathan gesehen hast. Nein? Der Bogner? Achja! Vielen Dank, mein Freund."
Mit einem 'Für Innos' verabschiedete sich der Novize und machte sich auf den Weg. Er suchte seinen Schüler, aber nicht Thorwyn, sondern den ben Nathan. Seit einer Woche hatten sie nun ihre Ausbildung vernachlässigt, Thorwyn hatte viel aufmerksam benötigt, doch genau genommen stand Thara auch schon fast vor dem Abschluss. Es brauchte nur noch einen abschließenden Test, der dem Jäger zeigte, dass er Thara offiziell verabschieden konnte. Wenn er bestehen würde, dann konnte er getrost behaupten alles von Grimbar gelernt zu haben. Der Rest war nur noch Erfahrung und Übung.
Gerade hastete der Novize durch das Tempelviertel, als er seinen Freund erspähte. Er war gerade beim Holzhacken, das war vorteilhaft, man konnte es immerhin schnell beenden. Mit eiligen Schritten und bereits winkend kam er näher.
"Magie zu Ehren, Thara. Lange ist unser letztes Treffen her, dabei steht doch noch etwas aus.", sprach der Hüne und mit einer ähnlichen Begrüßung seitens Thara gab es eine kurze Umarmung.
"Ich meine mich erinnern zu können, dass einer von uns doch das Bogenschießen perfektionieren wollte. Und noch hat er das nicht getan.", meinte Grimbar.
"Aber das lässt sich ändern. Wenn du hier fertig bist, pack deine Sachen. Wir machen einen kleinen Spaziergang. Dann wird sich zeigen was du von mir behalten hast.", sagte er und musste grinsen, als er das fragende Gesicht des Bogners sah.
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Stirnrunzelnd betrachtete Thorwyn die Zielscheiben, die seitlich leicht versetzt in unterschiedlichen Entfernungen aufgestellt waren. Schoss er immer wieder auf dieselbe und stand diese nicht zu weit weg, traf er inzwischen nach kurzem Einschießen recht gut; außerhalb des Übungsplatzes allerdings würde er sich die Entfernung zu seinem Ziel nicht aussuchen können, so dass es wichtig war, auf jede mögliche Distanz zu treffen.
Sorgfältig machte er den ersten Pfeil bereit und nahm das am nächsten stehende Ziel ins Visier. Auf diese Entfernung hatte er schon oft getroffen, wenn auch häufig nicht auf Anhieb, sondern erst nachdem er mit ein paar Schüssen die korrekte Spannung des Bogens und die ideale Position des Pfeils ausgelotet hatte. Daran musste er noch arbeiten. Konzentriert richtete der Anwärter den Bogen aus, beruhigte Atmung und Hände und schoss. Der Pfeil saß. Nicht in der Mitte, aber dennoch gut genug, um von einem ordentlichen Treffer sprechen zu können. Zufrieden schickte Thorwyn noch einen Pfeil hinterher, der sich ebenfalls nahe der Mitte in die Scheibe bohrte, und wandte sich dann den anderen Zielen zu.
Bewusst nahm er nicht immer dasselbe Ziel aufs Korn, sondern wechselte ständig die anvisierte Scheibe, schoss zwischendurch auch wieder auf die erste. Wie er erwartet hatte, zeichnete sich bald die Tendenz ab, dass er umso schlechter traf, je weiter die Ziele entfernt waren. Aber um genau daran zu arbeiten, war er schließlich hier, so dass der Jäger nach dem letzten Schuss unbeirrt seine Pfeile einsammelte, um von vorn zu beginnen. Er hatte Zeit, und er hatte vor, diese zu nutzen.
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Der Priester packte seine Sachen für die lange Reise. Und es würde wahrscheinlich wirklich eine lange Reise werden, denn die Liste, welche Shaheen hatte, war lang. Die beiden Innosdiener mussten wahrscheinlich die ganze bekannte Welt abklappern, um alle Bücher wiederbeschaffen zu können oder wenigstens eine Kopie davon machen zu können. Lopadas konnte das Ausmaß dieser Reise nicht richtig erfassen, er hoffte nur, dass es nicht zu gefährlich werden würde. Er hasste Gefahr und hatte Angst vor de Angst selbst. Abenteuer waren für andere Leute gedacht, er liebte Reisen.
Doch bevor es losgehen konnte, musste der Magier noch einen Nachfolger bestimmen, der sich um die Angelegenheiten im Orden kümmerte, während er weg war. Deswegen trat Lopadas auf den Tempelvorhof zu Parlan, der schon an dem Blick des Schriftgelehrten erkennen konnte, was los war.
"Willst du wieder auf Reisen gehen, Bruder?", sagte Parlan grinsend.
"Wieder? Sooft bin ich doch gar nicht auf Reisen. Aber ich habe auch einen wichtigen Grund das Viertel zu verlassen. Wie du weißt, wurden viele Bücher bei dem Beben beschädigt und zerstört. Ich werde nun mit dem Lehrling des Bibliothekars eine Wiederbeschaffungsreise unternehmen, um sogut wie möglich den Bestand der Bibliothek wiederherzustellen."
"Und ich soll währendessen deine Geschäfte übernehmen?", fragte der alte Magier.
"Das habe ich mir so vorgestellt. Du kannst dir die Arbeit auch mit Gorax teilen, da er meist für den inneren Teil zuständig ist und du für den äußeren, aber ersteinmal übergebe ich dir meine Vollmachten hier im Viertel."
Der alte Magier nickte und lächelte, er war froh, wenn ihm solche Aufgaben übertragen wurden, er hatte gern die Fäden in der Hand.
Während die beiden Magier noch über Kleinigkeiten redeten, trat ein frisch geweihter Priester zu ihnen, es war Nero.
"Magie zu Ehren, Nero. Was führt dich zu uns?", fragte der Tempelvorsteher.
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Nachdem der Magier gefühlte zwanzig Centimeter seines Bodens abgelaufen hatte, war er auf den Tempelvorplatz gegangen und hatte nach Ruhe gesucht, Frieden von seinem Kleinen Problem, doch was er fand war Bruder Lopadas, sein ehemaliger Mentor und Lehrer, der sich gerade mit Parlan ausgetauscht hatte. Zwar hatte Lopadas nach dem Begehren des Magiers gefragt, der sich sicher war, dass Lopadas etwas mit der Bibliothekarin und damit mit den Büchern zutun hatte, doch hatte dieser darauf bestanden, dass Lopadas erst seine eigenen Begehren loswurde und ihm erst dann Gehör schenken würde. So kam es, dass er sich mit Parlan verständigt hatte und nun mit ihm auf einer Bank nahe des Brunnens saß.
"Du sagtest, du suchst ein Buch Nero?"
Der Magier seufzte, hoffentlich hielt Lopadas ihn nicht für verrückt, hatte er ihn doch schon selber kennen gelernt und wusste, was hier für ein Mann vor ihm saß, berufen von Innos in den Dienst des Hexers und Dämonenjägers mit einem Dämonenarm gesegnet.
"Ja Meister, ich suche ein bestimmtes Buch, welches aus der Bibliothek entfernt wurde. Das "Kompendium der Schande", ein Werk über Mythen, Dämonen und Kreaturen Beliars. Wie ihr sicher wisst, ist es meine Aufgabe diese zu jagen und zur Strecke zu bringen, doch ohne ausreichendes Vorwissen könnte ich genauso gut versuchen Steine in Gold zu verwandeln, wenn ihr versteht was ich meine. Sagt, könntet ihr mir dabei helfen dieses Buch zu finden und wiederzubeschaffen?"
Der Magier zündete sich eine Zigarette an und rauchte mit zittriger Hand daran herum, er wurde noch wahnsinnig an der Tatsache, dass man ihm sein nützlichstes Utensil noch vor der Zeit seiner Begierde "geraubt" hatte. Wie sollte er da einen ordentlichen Hexer abgeben? Alles was er hatte war ein Stahlschwert und ein paar winzige Heiltränke, ein wahrer Hexer wusste welche Bestie mit welchen Waffen bekämpft wurde und nicht, dass er von ihr zerrissen würde, so wie Nero wenn er einfach so in die weite Welt hinausstapfen würde und sich das erstbeste Monster schnappte.
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"Es kommt ganz darauf an, wie es entfernt wurde.
Der Lehrling des Bibliothekars und ich werden uns auf die Suche nach den Büchern machen, die durch das Beben und den Einsturz der Bibliothek zerstört worden sind. Wir versuchen also die Bibliothek wieder auf ihren alten Stand zu bekommen, damit wir weiterhin das Forschen nach Wissen gewährleisten können. Wenn das Buch also zerstört wurde, dann findet sich sicherlich noch irgendwo eine Kopie davon oder eventuell das Orginal, welches sich finden lässt. Wenn allerdings das Buch entwendet wurde, weil es irgendjemanden nicht in den Kram passte, dann weiß ich nicht, ob es so einfach wird dieses Buch wiederzubeschaffen. Ehrlich gesagt, lässt mich schon der Titel erschaudern, sodass es mich wundert, dass jemand so ein Buch entwendet haben soll, falls es denn so ist.
Wenn es dir natürlich so am Herzen liegt in den Besitz dieses Buches zu kommen, dann solltest du uns vielleicht begleiten. Ich kann dir aber nicht zu sichern, dass du an den Stellen, wo wir suchen ein solches Buch finden wirst. Höchstens bei den Schwarzmagiern, aber dort wollen wir nur hin, wenn wir an den restlichen Orten nicht alles gefunden haben.
Es liegt also an dir, ob du uns begleitest oder ob du auf eigene Faust nach dem Buch suchst, wenn du es unbedingt haben möchtest."
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Nero kramte in seinen Taschen und holte ein kleines Stück Pergament hervor, nahm Tinte und Feder zur Hand und kritzelte einige Worte auf das zerknitterte Stück Pergament. Auf ihm war zu lesen:
Bin unterwegs, führe so lange den Laden, versau es nicht Lynx. Nero P.S. Wenn ich wiederkomme und der Laden ist unordentlich, dann brat ich dich! P.P.S. War nur ein Witz, ich vertraue dir.
"Da mein Laden gehütet sein wird....ja, ich komme mit, jede Chance das Buch zu finden ist mir recht. Wann soll es losgehen? Ich habe immer eine Reisetasche bereit und bin marschbereit in 15 Minuten wenn ihr es wollt, Meister Lopadas..... Außerdem muss ja jemand mit, der auf euch aufpasst!"
Der Priester grinste breit und entzündete sich eine Zigarette.
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