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  1. Beiträge anzeigen #101
    Am Ufer des Rubikon  Avatar von Medin
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Medin ist offline
    Medin wusste nicht so recht, wie Mordry gerade darauf kam, zumal er auch gar nichts zur Natur des Auftrags vermutete.
    „Wahrscheinlich ist es ganz gut, dass du im trüben fischst“, antwortete er dem Rebell unverblümt. „Wir haben dich für eine vollkommen andere Aufgabe ausgewählt. Wie du mitbekommen haben dürftest, haben wir kürzlich einen Sieg gegen die Orks errungen. Die Kräfteverhältnisse haben sich verschoben. Ein Grund mehr, dass wir nun sehr genau darauf achten müssen, wie sich der Feind verhält. Wie er nun agiert. Wie er reagiert. In was für einer Verfassung er ist. Die Beobachtungen und Aufklärung, die oft auch die Rebellen in den Wäldern leisten, reichen dazu nicht aus. Wir wollen wissen, was innerhalb der Reihen der Orkbesatzer passiert, bevor sich ihre Trupps in Bewegung setzen. Dein Ziel ist daher Faring, am Pass zu Nordmar“, fügte er ob der vorigen Vermutung Mordrys noch hinzu. „Geh in die Stadt und versuche dort Fuß zu fassen. Unterwandere die Orks und die Menschen unter ihrer Herrschaft, wenn möglich sogar als Söldner. Tu, was du tun musst, um als einer von ihnen akzeptiert zu werden und berichte uns alles, was du an wichtigen Informationen aufbringen kannst. Der Auftrag ist selbstverständlich streng geheim und dass du ihn hast weiß niemand außerhalb dieses Raumes. Dabei soll es auch bleiben.“

  2. Beiträge anzeigen #102
    Ritter Avatar von Mordry
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    ,,Das sollte doch ein Scherz sein. Dachte sich Mordry nur als man ihm den Geheimauftrag gab. Faring war ein Wespennest, und er war der Honig in ihren Klauen wenn er einmal dort drinnen war. Doch die Angelegenheit war dringend.
    ,,Danke Sir, ich werde den Auftrag mit freuden entgegen nehmen und jemandem regelmäßig Bericht erstatten, falls es Neuigkeiten gibt. Falls sich eine Woche nachdem der Bericht abgegeben wurde, der Bote nicht zu ihnen zurückgekehrt ist, können sie davon ausgehen das die Mission in Gefahr ist. Ansonsten ehrt mich diese Aufgabe." Er verbeugte sich tief und wartete auf den Befehl seines Kommandanten. ,,Sie müssen mir nur sagen wo und wann ich den Boten erwarten soll, denn ich befürchte das ich mehrere Wochen nicht aus der Umgebung der Burg heraus kann. Egal wie sie sich nun entscheiden werde ich ihren Befehl gehorsam und mit wohlwollen empfangen." Der Offizier hinter ihm stand schon beinahe an der Türschwelle und nebenbei kritzelte er einige Papiere für die Reise zurecht.

  3. Beiträge anzeigen #103
    Am Ufer des Rubikon  Avatar von Medin
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Medin ist offline
    „Erklären sie es ihm“, wies Medin den Offizier an. Dieser nickte.
    „Es werden verschiedene Boten sein, damit die Kontaktaufnahme so unauffällig wie möglich erfolgt. Die bestimmten Personen kennen dich schon. Sie haben dich während der Tests beobachtet und werden, wenn die Zeit gekommen ist, beauftragt mit dir Kontakt aufzunehmen. Der erste Kontakt findet in einer Woche statt. Du wirst angesprochen. Sir“, gab der Offizier wieder an Medin ab.
    „Die Losung lautete ‚Südwind’. Sie kann einzeln oder in einem Satz formuliert werden. Wenn du die Kontaktaufnahme bestätigen willst, antwortest du ‚warm’ oder ‚Wärme’, ganz wie es sich anbietet. Wenn der Bote dann ‚ich hoffe, die Ernte wird gut’ antwortet und weiter geht, weiß er Bescheid und wird sich später mit dir treffen. Oder der Austausch erfolgt sofort. Falls du aus irgendeinem Grund eine negative Antwort gibst, lautet dein Losungswort ‚Sturm’. Hast du das alles verstanden?“

  4. Beiträge anzeigen #104
    Ritter Avatar von Mordry
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    Mordry ist offline
    Mordry brauchte eine Weile um zu kapieren und sich das dann auch noch zu merken. Dann sagte er mit einem Hauch von Übereifer:,, Ja Sir, ich danke ihnen das sie meinen Fähigkeiten soweit vertrauen schenken um mich mit dieser wichtigen Aufgabe zu betreuen." Zuerst wollte Mordry ihm die Hand schütteln, doch beließ er es auf ein Salutieren um seine Dankbarkeit zu äußern. ,,Ich werde gleich im Morgengrauen aufbrechen Sir, ich werde sie nicht enttäuschen." Dann nahm Mordry das Schreiben vom Offizier entgegen und verließ den Raum. Er musste noch Proviant für 4 Tage einkaufen die für die Reise erforderlich waren. Außerdem musste er sich um eine Unterkunft kümmern die ihn auf den Weg bei diesen regnerischen Tagen begleiteten. Er würde sich wohl anfangs als Kopfgeldjäger bei den Orks ausgeben wollen und ihnen sagen das es nur noch wenig ohne große Gruppen zu jagen gibt und sich deswegen ihnen anschließen wollte. Auf der Straße glitt er im gehen in einen Dauerlauf über, denn ihm blieben wenige Minuten um sich die Ausrüstung zu besorgen wenn er wirklich im Morgengrauen auf den Weg machen wollte.

  5. Beiträge anzeigen #105
    Waldläufer Avatar von Wealthow
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    Wealthow ist offline
    Endlich wieder zu Hause, genug der Abenteuer. Doch anstatt überschwänglicher Freude erwartete den Heimkehrer kalte Ablehnung. Die Eltern hatten ihren Sohn wohl in anderer Erinnerung. Zugegeben das Aussehen stimmte nicht mehr ganz, die Handgelenke wundgescheuert, im Gesicht verkrustetes Blut und die Klamotten hatten einen merkwürdigen Geruch.
    Zumindest die Mutter gab sich nach wenigen Augenblicken wieder normal, streichelte dem großen Jungen über die Wange, zeigte ihre Liebe und bat ihm zum Tisch. Doch der Alte musste wie eigentlich immer einige lehrreiche Worte von sich geben.
    Da hockten sie nun zusammen am gedeckten Tisch, doch einer bediente sich reichlich. Wealthows Magen konnte einfach nicht genug bekommen. Abenteuer erleben macht eben hungrig, besonders wenn die Verpflegung so knapp bemessen ausgefallen war. Kopfschüttelnd beobachte der Alte das Geschehen. Seine Augen blinzelten neugierig zum Sohn, wartete gespannt wie die Sehne eines Bogens auf die Erzählungen. Er wollte an dem Erlebten teil haben.
    Doch Wealthow wusste nicht so recht wie er anfangen sollte. Es war ihm klar das der Alte das nicht gut finden würde, im Grunde genommen war davon nichts erzählenswert.
    Vielleicht sollte der Braunhaarige die Geschichte noch mit weiteren Abenteuern spicken. Ein wenig das Geschehene verändern, damit es nicht mehr gar so dämlich klang. Doch so wie Wealthow Vater kannte würde es nicht lange dauern und unbequeme Fragen den Sohn in Verlegenheit bringen.
    Dessen stechendem Blick könnte der Braunhaarige nicht stand halten. Also gab er sich gar nicht erst die Mühe etwas zu verschönern. Mutter schlug die Hände über den Kopf zusammen, brach in Tränen aus und verabreichte ihm eine schallende Ohrfeige. Doch im gleichen Augenblick nahm sie ihren Jungen wieder in den Arm und liebkoste ihn wie ein kleines Kind.
    Der Alte sprang mit hochrotem Kopf um den Tisch, konnte seine Wut und Enttäuschung nicht in Worte fassen. Seine angestaute Aggression entlud sich in einem gewaltigen Tritt gegen den Tisch.
    Das kostbare Wasser verteilte sich über den Boden, zumindest waren die Schüsseln als sie in mehrere Teile zerbrachen leer. Nach Minuten des eisernen Schweigens fand der Vater die Sprache wieder und verwies den Sohn erneut des trauten Heimes.
    Wealthow wusste das es nun ein Abschied für immer war. Auch verstand er den Frust des Alten, wer zieht schon gerne einen Versager groß und füttert ihn mit durch.

  6. Beiträge anzeigen #106
    Ritter Avatar von Candaal
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    Candaal ist offline
    „Neuer Tag neues Glück, was, Jambo?“, triezte Candaal seinen dicken Zellengenossen. „Auuu, doch wieder zu fett, um durch diese verdammte Zellentür zu kommen… Vielleicht schiebt dich dein Kollege ja durch…“ Just in diesem Moment brachen die Fettmassen durch die Tür, der Bulle langte nach Candaal und kriegte dessen Hals zu fassen. Sogleich kam die zweite Bärenpranke hinzu und würgte den Ganoven. Dieser spürte, wie sein Puls heftigst rebellierend gegen die Wurstfinger schlug. Das allein würde ihm jedoch keine Luft bescheren. Instinktiv schnellte Candaals ausgestreckte Hand nach vorne und fand Jambos Kehlkopf. Mit seiner freien Hand langte er nach Jambos Handgelenk, drückte seine mittlerweile etwas länger gewordenen Fingernägel gnadenlos in dessen Handrücken und drehte die Hand dabei gegen den Arm. Der Dicke schrie wie am Spiess.

    Als hätte er ein neues Spielzeug gefunden, rollte Candaal das Handgelenk von Jambo weiter auf und zwang den jaulenden Insassen so auf die Knie. „Siehst du, Jambo? Geht doch“, fauchte der Assassine und gab dem Handgelenk einen letzten Zwack, ehe er es losliess. Kaum hatte er Jambo jedoch den Rücken zugekehrt, stiess jener ihn in den Rücken. Hart getroffen wich Candaal zurück. Jambo schnaubte wie ein gereizter Bulle und knurrte den Ganoven an. Dieser studierte die Bewegungen seines Kontrahenten, ohne sich sonderlich einschüchtern zu lassen. Die Wachen beobachteten das Spektakel wie immer aus sicherer Entfernung. Ob der Moment für eine Flucht geeignet war? Für einen Moment spielte der Ganove mit diesem Gedanken, verwarf ihn jedoch bereits im nächsten wieder. Eine Flucht wäre nach wie vor ungeschickt. Nicht nur der Tagesplan der Insassen, sondern auch das Wetter musste stimmen. An einem verregneten Morgen wäre die Moral der Wachen geschwächt und man würde ihn kaum über alle Berge verfolgen wollen.

    Endlich holte Jambo zu einem wuchtigen Schlag aus. Anstatt ihn abzufangen, trat Candaal im allerletzten Moment zur Seite und liess den Dicken in die Wand schlagen. Den nächsten Schlag wehrte er jedoch ab, verlagerte dabei das Gewicht auf die Weise, wie er es Rethus und Tarnum erklärt hatte, und schlug dabei mit dem anderen Arm zu. Für einen Fausthieb war der Dicke bereits zu nahe dran. Ohne nachzudenken liess Candaal stattdessen den Ellbogen vorschnellen. Es folgte ein Haken in die Magengegend und schliesslich ein Knie in den Schritt. „Genug für heute?“, fragte er den Dicken als er ihn gegen die Zellenwand lehnte und grinsend, als wäre nichts gewesen zu den Wachen marschierte, um sein Tagwerk anzutreten.

  7. Beiträge anzeigen #107
    Abenteurer Avatar von Melvin Dungus
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    Melvin Dungus ist offline
    Wieder saß der junge Melvin, Anwärter des Ordens, in der Tempelbibliothek über einem Buch gebeugt und verinnerlichte Zeile für Zeile.
    Doch er merkte, wie es ihm zunehmend schwer fiel. Selbst Pausen oder Spaziergänge an der frischen Luft halfen nicht mehr. Es war fast so, als ob nichts mehr in seinen Kopf hinein passte.
    Es ging soweit, dass er ganze Seiten mehrmals las und trotzdem nicht wusste, was dort stand.
    So hatte es keinen Sinn mehr.

    Mit einem lauten Knall schlug der das Buch zu und stellte es wieder ins Regal, bevor er sich verabschiedete.
    Schnell stand er vor dem Tempel und blickte durchs Tempelviertel.
    Was könnte Melvin jetzt machen? Wo fand er Beschäftigung?
    Er fand nichts.

    So lief er durch die Gassen, doch schnell merkte er, wie er sich im Kreis drehte.
    Verdammt!
    Er blieb stehen und sah sich wieder um. Nichts.
    Irgendetwas musste es doch geben.
    Schließlich ging er zurück zum Tempelvorplatz.

    Plötzlich erblickte er einen Feuermagier, der ihn zu sich winkte.
    Schnell eilte Melvin, wie ihm befohlen wurde.
    "Meintet Ihr mich, Meister?"
    "Ja, mein Junge. Ich habe einen Auftrag. Du weißt doch von den Novizen, die vor der Stadt einen Hof errichten. Du musst dorthin und nach dem Rechten gucken. Lange schon kam nichts mehr von ihnen."
    "Natürlich. Aber wo finde ich den Hof, Meister?"
    "Na draußen vor der Stadt, mein Junge. Habe ich doch schon gesagt. Pass auf dich auf!"
    Damit war das Gespräch beendet.

    Etwas ratlos machte sich Melvin auf den Weg. Es fing bereits an zu dämmern. Sollte er nicht bis zum Morgen warten.
    Aber der Hof sollte ja direkt vor der Stadt liegen, also wozu warten und dadurch riskieren, einen Magier zu verägern.

    So verließ Melvin die Stadt durch das Nordtor...

  8. Beiträge anzeigen #108
    Ritter Avatar von Rethus
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    Rethus ist offline
    Es konnte nicht klappen, was der Glatzkopf da geplant hatte. Ein fester, harter Stand war nicht alles. Candaal erklärte, dass man sich locker dem Schubser hingeben musste und, ehe man eine festigende Stellung aufnahm. Der Dieb machte es vor. Anschließend probierte der Gardist diese Übung ein weiteres Mal. Er empfand diesen sicheren Stand als äußerst wichtig. Da Tarnum später selbst Interesse dafür bekam, tauschten sie die Plätze. Im Grunde verbrachten sie die ganze Zeit mit solchen Übungen, wenn sie nicht gerade Krafttraining aufnahmen oder der Zwangsarbeit nachgingen.

    Apropos Zwangsarbeit, vor dem heutigen Steine schleppen, kam es zu einer weiteren Auseinandersetzung zwischen Jambo, einem der Fetten, und Candaal. Und an einer Stelle kam auch die Technik zum Einsatz, die Tarnum und Rethus die Zeit über trainiert hatten. Der Glatzkopf musterte diesen Moment genau und übte die Technik am Abend weiter. Immer wieder durfte man sagen, dass der Glatzkopf ein sehr konsequenter Typ war. Weder zu seinen Männern noch zu sich selbst durfte er unkonsequent sein. Es kam nun einmal nichts aus nichts.

    An diesem Abend stellte der Glatzkopf mittlerweile schon einen soliden Stand bei sich fest. Tarnum schubste ihn. Etwas verkrampft, aber trotzdem unter Kontrolle haltend, ließ er sich dem Schubs hingeben, ehe er mit einem, Fuß nach hinten nachsetzte und zum Halt kam. Gut, nicht sehr gut, aber gut. Der Glatzkopf übte anschließend noch ein bisschen bei Tarnum. Jedoch kam er bald wieder dazu, die Handstand – Sprung – Technik zu trainieren…

  9. Beiträge anzeigen #109
    Ritter Avatar von Candaal
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    Candaal ist offline
    Der Ganove hatte eindeutig genug Anstrengung für einen Tag gehabt. Entsprechend abgemüht lehnte er sich gegen die Zellentür und verfolgte müde die körperliche Betätigung von Rethus. Der Scharlatan hatte sich bei der Arbeit schön zurückgehalten, wie sonst konnte er noch so fit sein? „Hey, Hampelmann. Woher die ganze Kraft?“, brummte er Rethus an. Er stiess sich von der Zellentür ab und trottete auf den turnenden Kerl zu. „Ich habe da eine bessere Idee für dich. Etwas… kraftloses“, murmelte er. „Wenn ich gewinne, hörst du auf so wild rumzuhampeln. Wenn du gewinnst, hample ich mit.“ Zumal dieser Vorschlag Wettcharakter hatte, zog er sämtliche Blicke in den umliegenden Zellen auf sich. Da konnte Rethus wohl nicht mehr anders als zuzusagen.

    „Stell dich so hin, wie ich mich: Den vorderen Fuss gerade, den hinteren etwas angewinkelt, etwa schulterbreit stehen. Das Ziel des Spiels ist es, sein Gegenüber aus dem Stand zu bringen.“ Grinsend streckte Candaal seinen rechten Arm aus. „Wenn du bereit bist, berühr meinen Arm.“ Rethus imitierte seine eigene Haltung und streckte ihm sodann den Arm entgegen, sodass sich die Unterarme in der Luft berührten. Vorsichtig griff Candaal nach dem Ellbogen seines Gegenübers. Jener wich reflexartig zurück und wollte den Ganoven mit der anderen Hand mit Kraftaufwand wegschieben. Grinsend gab Candaal dem Druck nach, verlagerte sein Gewicht auf die andere Seite, zog Rethus noch mehr in jene Richtung, in welche er ohnehin schon taumelte und half, obwohl es gar nicht mehr nötig war, mit der anderen Hand in einer gegengleichen Bewegung nach. „Ich fürchte das war dann wohl das Ende der Turnerei für heute… Oder möchte der Herr eine Revanche?“

  10. Beiträge anzeigen #110
    Ritter Avatar von Rethus
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    Rethus ist offline
    Natürlich, die Frage nach einer Revanche stand außer Frage. Der Gardist nickte dem Dieb zu, während er sich in Position begab. Das mit der Stellung, bei der man das rechte Bein nach vorne setzte und den linken Fuß ein Stück dreht, kannte Rethus noch aus dem einhändigen Waffenkampf. Auch er hatte ja diesen wichtigen Stand unterrichtet, als er eine Zeit lang als Lehrmeister tätig war.
    Wieder schlug er zuerst zu. Candaal wehrte den Schlag ab. Mit ein und derselben Handbewegung griff er um. Der Glatzkopf wollte nun eine Gewichtsverlagerung testen. Er schubste sein Gegenüber nach hinten, während er sich in die entgegen gesetzte Richtung lehnte. Plötzlich ließ Candaal los. Er bewegte sich so, dass er im sicheren Stand hielt. Der Glatzkopf taumelte, schaffte es aber irgendwie wieder zur Ruhe zu kommen. Wahrscheinlich die Situation ausnutzend, führte der Diebe den nächsten Schlag durch. Rethus blockte ihn ab und griff dieses Mal selbst um. Die selbe Haltung wie eben nur umgekehrt. Candaal folgte allerdings anders. Mit einem Hieb zur Seite befreite er seinen anderen Arm von Rethus‘ Griff. Und kurz darauf stieß er einen Arm nach vorne. Die Faust traf ihn unter der Schulter. Vorsichtig gab der Gardist sich dem Schlag locker hin und drehte sich ab. Doch bald spannte er wieder seinen Körper. Ha, geschafft! Jetzt schnellte er wieder nach vorne. Doch die Situation zu übermütig angehend wurde er gepackt und umgeworfen. Aber immer hin…

  11. Beiträge anzeigen #111
    Waldläufer Avatar von Wealthow
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    Wealthow ist offline
    Die ersten vier eigenen Goldmünzen verschwanden ganz tief in den Hosentaschen. Ein kleines Lächeln huschte über sein Gesicht. Trotzdem war Wealthow nicht ganz zufrieden, das lag nicht daran das es vielleicht mehr hätte sein können. Es war die beschissene Arbeit selbst, das konnte doch nicht die Erfüllung eines jungen Lebens sein.
    In oberen Viertel hatte die leidige Suche begonnen, doch scheiterten alle Versuche sich anzubieten an seinem Aussehen. Der Braunhaarige sah so aus als wäre er gerade aus der Gosse auferstanden. In seine Kleidung steckte zumindest dieser ekelhafte Geruch. Für seine Nase war diese Duftnote eigentlich ganz normal. Doch für die gehobene Gesellschaft mit ihren Duftwässerchen und dem ständigen Kontakt mit Seife muss es wohl zu viel gewesen sein. Als ob sie ihren Arsch nie an die Orte bewegten an denen der normale Bürger seine Notdurft verrichtete. Es war nicht so das Fliegen ständige Begleiter Wealthows waren.
    Dennoch wünschten ihm einige viel Glück auf der Suche nach Arbeit. Hin und wieder gab es auch ein paar gute Ratschläge es doch einmal unten im Hafenviertel zu versuchen. Man wurde nach Äußerlichkeiten bewertet, der gute Wille belächelt und bekam in wohl formulierten Worten in aller Deutlichkeit gesagt wo man hingehörte.
    Noch Stunden später konnte der Braunhaarige es nicht fassen und wünschte diesen Leuten die Pest an den Hals. Die angestaute Wut setzte einige neue Kräfte frei, doch dieser kurze Anflug von Stärke war nicht von langer Dauer. Im Hafen wartete ein Schiff, dessen Waren aus dem Inneren auf den Kai geschleppt wurden. Die Schlange derer die nach Arbeit suchten war verdammt lang. Doch nur wenigen der tagelöhner war das Glück vergönnt ihren Körper für sehr wenig Bezahlung zu verkaufen.
    Es widerte den Braunhaarigen an seinen Körper wie eine Hure zu verkaufen. Dabei vergaß er aber das nicht um seinen Leib direkt ging sondern nur um seine Arbeitskraft.
    Wie immer versagte Wealthow an den neuen Herausforderungen und wurde zum Teufel gejagt. Es wurde nicht gerne gesehen wenn die Waren unsanft behandelt werden und dabei auch noch zu Bruch gehen.
    In der Taverne wurde ein Rausschmeißer gesucht, genau der richtige Job anderen in den Arsch zu treten. Doch die Erfahrung im Faustkampf fehlte, so räumte der junge Bursche am Ende die Tische ab und spülte die vollgesabberten Becher. Kratzte die Essenreste aus den hölzernen Schüsseln. Eine Arbeit die keinen Spaß machte, aber das Essen für den nächsten Tag sicherte. Trotzdem zum Kotzen.

  12. Beiträge anzeigen #112
    Waldläufer Avatar von Wealthow
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    Wealthow ist offline
    Die vier Münzen hatten noch nicht einmal richtig Körperwärme angenommen da waren sie auch schon wieder weg. Wie aus dem Nicht gab es zwei Hiebe auf die Schnauze. In der plötzlich herein brechenden Dunkelheit tanzen kleine gelbe Sterne. In weiter Ferne dröhnte höhnisches Gelächter. Aus der Nase tropfte das Blut auf den Boden. Noch etwas wackelig auf den Beinen versuchte Wealthow den Schläger auszumachen, ein sinnloses Unterfangen angesichts der vielen dämlichen Visagen. Jeder kam als Täter in Frage. Selbst wenn sich dieser Kerl zu erkennen gegeben hätte, der Braunhaarige hatte nicht die Mittel es wieder zurück zu fordern.
    Eigentlich war er nicht einer dieser Schwächlinge die schon als Kind immer auf die Schnauze bekommen hatten oder als allgemeines Angriffsziel galt. Klar gab es mal Reibereien unter Freunden, da wurde auch mal gerauft. Doch war da niemals eine böse Absicht dahinter.
    Doch jetzt, wo Wealthow mehr oder weniger auf eigenen Beinen stand spielte eine gewisse Angst eine Rolle. Trauen konnte man in dieser Schwierigen Zeit wirklich keinem. Hinter jedem Menschen steckte etwas anderes als nach außen gezeigt wurde. Es war doch nun einmal so dass die meisten von Habgier und Neid beherrscht waren.
    Der Braunhaarige sah hier in der Taverne nur kranke Schädel von denen jeder etwas zu verbergen hatte. Da hockten sie beisammen kippten sich den härtesten Stoff hinter die Binde, kloppen sich bewundernd auf die Schulter und hauen sich gegenseitig die Taschen voll. Jeder hat eine noch bessere Geschichte auf Lager. Wenn Wealthow dem alles Glauben schenken würde bestünde diese Welt nur aus Helden. Doch wäre nur ein Funke Wahrheit daran, dann würden nicht die Orks die Herrschaft über diesen Landstrich haben.
    Hier im Hafenviertel standen eigentlich alle auf einer gleichen niedrigen Stufe, doch auch hier gab es Unterschiede. Eine bestimmte Gruppe an Menschen hatte es hier geschafft besser als der Rest da zu stehen. Doch um welchen Preiß, waren doch einige ihrer hässlichen Visagen auf einigen Steckbriefen zu sehen. Wein Wort, ein kleiner Tipp an die richtigen Personen und sie würden in einen der dunklen Kerkerlöcher enden. Leider käme ein Verräter nicht mehr in den Genuss die Belohnung zu versaufen, man würde ihn auf der Stelle lynchen.
    Wealthow stellte fest das Verbrechen in einem gewissen Rahmen durchaus lohnen. Nur war es sehr schwer in diese Kreise zu gelangen. Doch in seinem Inneren wehrte sich etwas gegen den Gedanken so zu werden wie der Rest in diesem Viertel.

  13. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #113
    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Thorwyn ist offline
    Thorwyn hob einen weiteren Pfeil vom Boden auf und konzentrierte sich dann wieder auf das Ziel. Seinen Fähigkeiten entsprechend war es nicht weit entfernt, doch es war dunkel und das unstete Licht der Fackeln, die den Platz beleuchteten, reichte bei weitem nicht aus, um die Nacht so weit zu vertreiben, dass der Anwärter sehen konnte wie am Tag. Schatten tanzten auf der Zielscheibe und der Jäger kniff die Augen zusammen, um sich von dem Licht nicht blenden zu lassen.
    Er legte den Pfeil an die Sehne und zog sie so weit wie möglich nach hinten. Deutlich machte sich die Anspannung seines Arms bemerkbar, doch noch war er nicht so erschöpft, dass dies seinen Arm, der den Bogen gespannt hielt, zum Zittern gebracht hätte. Dennoch schwankte der Pfeil leicht, da es Thorwyn noch nicht gelang, die linke Hand vollkommen ruhig zu halten.
    Die Spitze des Pfeils zeigte in Richtung der Zielscheibe, diese war aber so weit weg, dass der Anwärter bei seinen gegenwärtigen Fähigkeiten unmöglich einen sicheren Treffer anbringen konnte. Erfolgreiche Schüsse wären auf diese Entfernung eher seinem Glück zuzuschreiben als seinem Können mit dem Bogen. Aber Übung machte bekanntlich den Meister.
    Ein letztes Mal korrigierte Thorwyn die Position des Pfeils, dann brachte er seinen Atem zum Stillstand und schoss. Wegen der Dunkelheit gelang es ihm kaum, der Flugbahn mit den Augen zu folgen, doch nachdem er kurz nach dem Schuss das vertraute Geräusch des Aufschlags vernommen hatte, wusste er zumindest, dass der Pfeil getroffen hatte. Und zwar, wie schon viele Geschosse zuvor, den Boden in der Dunkelheit hinter der Scheibe.

  14. Beiträge anzeigen #114
    Ehrengarde Avatar von Grimbar
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    Grimbar ist offline
    Interessiert beobachte Grimbar den Vorgang auf dem Schießplatz. Es war sein Schüler Thorwyn der vorbildlich trainierte und trotz seines geringem Wissens was er besaß Fortschritte machte. Doch der Innosdiener würde sein Wort brechen, wenn er den Armen einfach so weitermachen ließe, er musste sich nur einen Schuss ansehen und ihm fielen mehrere Sachen ein, die der Kerl besser machen konnte. Ein paar Tipps und der Pfeil würde das Ziel schon sehr bald treffen.

    Mit einem sanften Nicken stieß sich Grim von dem Baum ab an dem er gelehnt hatte und wie aus dem Nichts entstand über dem Übungsplatz eine Lichtkugel. Sie erhellte die Fläche, nicht unbedingt wie ein sonniger Tag es täte, dennoch genug um nun ordentlich von sich aus bis zu seinem ziel zu blicken. Thorwyn sah verblüfft auf und starrte auf das magische Licht, doch bevor sich der Bauer noch dafür entschied Angst zu bekommen, offenbarte sich der Novize.

    "Keine Angst, Thorwyn, das ist nur dazu da, damit du besser schießen kannst. Scheint ja wirklich nötig zu sein.", meinte Grim.
    "Naja, kein Wunder, wenn ich dir nicht helfe. Tut mir Leid, ich hatte die Tage vel zu tun, aber jetzt kann ich dir wieder was beibringen. Ich sehe, du hast geübt und ich sehe auch das Ergebnis. Dein Stand ist korrekt, die Basis hast du dir gut eingeprägt, das freut mich. Aber wir wissen beide, dass das nicht alles ist, sonst würdest du die Scheibe mit Sicherheit schon treffen.
    Was du als nächstes wissen musst, ist wie man die Flugbahn berechnet. Weißt du, alles was nicht unbedingt von Götterwirken beeinflusst wird, fällt zum Boden. Ein Stein, ein Mensch und eben auch ein Pfeil, selbst wenn er vom Bogen abgeschossen wird. Deshalb kannst du auch nicht einfach mit der Pfeilspitze direkt auf dein Ziel schießen, sondern musst eben den Effekt ausgleichen. Je weiter du weg bist, desto höher musst du zielen. Am weitesten fliegt der Pfeil bei etwas weniger als der Hälfte zwischen völlig waagrechter und senkrechter Position. Bedenke das bei deinem nächsten Schuss. Wir werden die Entfernungen etwas variieren du musst ein Gefühl für sie entwickeln. Fang an!"

  15. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #115
    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Thorwyn ist offline
    Mit ernster Miene hörte sich Thorwyn die Ausführungen des Novizen an und nickte dazu. Bisher war er so sehr auf die richtige Technik fixiert gewesen, dass er in der Tat kaum auf die Neigung des Pfeils geachtet hatte. Rasch sammelte er die verschossenen Pfeile wieder ein – dank des magischen Lichts musste er auch nicht lange in der Dunkelheit suchen – und dachte dabei über seine letzten Schüsse nach. Zwar lagen die Pfeile hinter der Zielscheibe, aber das hieß nicht unbedingt, dass sie auch wirklich getroffen hätten, wenn der Anwärter nicht links oder rechts vorbeigeschossen hatte.
    Er kehrte zu seiner Position zurück und legte einen Pfeil ein. Das Licht verbesserte die Sicht erheblich, aber das machte die Aufgabe für ihn natürlich noch lange nicht zu einem Kinderspiel. Wieder zog er die Sehne zurück, achtete diesmal aber auch auf die Neigung des Pfeils. Nachdenklich ließ er ihn mal mehr, mal weniger steil nach oben zeigen, bis er der Meinung war, eine geeignete Position gefunden zu haben. Nach einem nervösen Seitenblick auf Grimbar beruhigte er seinen Atem und schoss.
    Offensichtlich hatte er die Schwerkraft überschätzt, denn im magischen Licht sah der Jäger deutlich, wie der Pfeil ein ganzes Stück über der Zielscheibe hinwegflog. Er warf dem Novizen, der von dem Schuss nicht sonderlich überrascht zu sein schien, einen weiteren Blick zu und hob dann schnell den nächsten Pfeil auf, um es noch einmal zu versuchen. Auch diesmal verfehlte er das Ziel, da er die Neigung beim Zielen nur ein wenig verringert hatte, aber der Schuss war zumindest etwas besser. Mit weiteren Versuchen gelangen dem Anwärter noch bessere Ergebnisse, bis der letzte Pfeil vermutlich sogar getroffen hätte, hätte Thorwyn etwas weiter nach links gezielt.

  16. Beiträge anzeigen #116
    Ehrengarde Avatar von Grimbar
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    Grimbar ist offline
    "Schön, schön. Du siehst was ich meine? Wie weit der Pfeil schlussendlich bei welchem Abschusswinkel fliegt hängt vom Bogen ab, das musst du dann bei den Stücke einzeln herausfinden. Mit ein bisschen Übung und Erfahrung findest du es ganz einfach heraus.", meinte Grim und klopfte dem hageren Mann auf die Schulter. Er war immerhin gelehrsam und hörte zu, auch wenn er sich nich sicher war ob Thorwyn im Kampf auf einen Ork schießen könnte.
    Nicht das Geschick stellte er in Frage, sondern die Psyche. Doch genau genommen stand ihm darüber kein Urteil zu, er kannte seinen Schüler ja kaum. Vielleicht würde sich ja im Anschluss Zeit finden, etwas zu trinken und ein wenig zu reden. Doch erstmal galt es noch etwas zu belehren.

    "Der nächste Punkt: Die Atmung. Dein Brustkorb hebt und senkt sich und bewegt damit auch deine Arme und somit dem Pfeil. Um diesen möglichst ruhig zu halten solltest du beim loslassen des Pfeils die Luft anhalten, doch im Vorfeld musst du natürlich nachdenken. Beim Anziehen der Bogensehne an die Wange atmest du tief ein, dann beim zielen atmest du noch mal aus und beim nächsten Einatmen solltest du schießen. Wie gut und genau du das im Kampf umsetzen kannst ist fraglich und auch muss jeder seinen eigenen Rhythmus, aber wichtig ist, dass du es ruhig tust. Damit beruhigst du dein Herz und dein Puls sinkt. Deine Hände werden weniger Zittern. Probier es aus."

  17. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #117
    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Thorwyn ist offline
    Wieder nickte Thorwyn stumm, während er den Anweisungen seines Lehrers lauschte. Richtig zu atmen – beziehungsweise es beim Schuss eben nicht zu tun – hatte er schon versucht, dabei aber auch festgestellt, dass man genauso gut unruhig werden konnte, wenn man es falsch machte oder die Luft zu lange anhielt.
    Nachdem er wieder seine Pfeile eingesammelt hatte, postierte er sich neu und atmete durch. Man konnte sich beim Einsammeln wohl auch zu sehr beeilen, stellte er mit einem schwachen Lächeln auf den Lippen in Gedanken fest, während sein Atem allmählich ruhiger wurde. Erneut spannte er dann den Bogen, dabei Grimbars Ratschläge befolgend, und fixierte das Ziel. Der Jäger hatte sich einigermaßen gemerkt, wie stark die Neigung des Pfeils in dieser Entfernung sein durfte, doch den letzten Schuss genau so noch einmal zu wiederholen würde trotzdem schwer werden. Sorgfältig richtete er den Pfeil aus, holte noch einmal Luft und schoss.
    Diesmal lag es wieder an einer zu starken Neigung des Pfeils nach oben, dass er nicht traf, doch zumindest hatte er nicht auch noch links oder rechts vorbeigeschossen. Nicht allzu weit zumindest. Rasch hob er den nächsten Pfeil auf, wobei er darauf achtete, einen möglichst geraden zur Hand zu nehmen, und bereitete sich auf den nächsten Schuss vor. Der letzte war eine gute Übung gewesen, um sich noch einmal an die richtige Position des Pfeils zu erinnern, nun würde er noch genauer schießen können.
    Das Geschoss lag auf der Sehne, zeigte leicht nach oben und wartete darauf, auf seine weite Bahn geschickt zu werden. Thorwyn ließ los, es zischte durch die Luft – und traf die Zielscheibe ein Stück unterhalb des oberen Rands. Mit einem zufriedenen Lächeln, in dem immer noch etwas Unglauben über den plötzlichen Erfolg lag, senkte der Jäger den Bogen. So einfach kann es sein, dachte er bei sich, während er seinen linken Unterarm massierte, der trotz der langärmligen Kleidung arg von der Bogensehne malträtiert wurde.

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    Ehrengarde Avatar von Grimbar
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    Grimbar ist offline
    Grim war äußerst zufrieden mit seinem Schüler und die kleine Geste am Unertarm brachte ihn auf eine Idee, doch das würde er später erledigen müssen. Vorerst müsste Thorwyn mit dem Schmerz leben, es war gut sich für Situationen ohne Armschutz abzuhärten. Er sollte nur im Ernstfall wissen, wie es ist ohne Schutz zu schießen. Grim würde noch gerne weiterüben, doch langsam begann es in seinem Brustkorb zu ziehen, gefolgt von einem dumpfen Pochen im Kopf, langsam aber sicher gingen ihm die Reserven für das magische Licht aus. Zu schade, war sein Schüler doch gerade so gut in Form, aber er konnte es nicht weiter durchhalten. Er brach den Magiefluss ab und der Platz wurde wieder in Dunkelheit gehüllt.

    "Das sah gut aus, aber ich bin untröstlich, wir werden ein andernmal weitermachen müssen. Ich persönlich halte mrogen für passend, wenn mir nichts dazwischen kommt, aber fürs erste könnten wir ja auch noch einen Schluck trinken gehen. Und gegen ein Nachtmahl hätte ich auch nichts. Wie wär's?", fragte Grim mit einem Lächeln.

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    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Thorwyn ist offline
    Überrascht blinzelte Thorwyn, als plötzlich das Licht verschwand, das bis eben noch den Platz erleuchtet hatte. Nur die Fackeln brannten nach wie vor, inzwischen aber schon wesentlich schwächer.
    „… aber fürs erste könnten wir ja auch noch einen Schluck trinken gehen. Und gegen ein Nachtmahl hätte ich auch nichts. Wie wär’s?“
    Damit hatte der Anwärter erst recht nicht gerechnet. Während er den ersten verschossenen Pfeil aus der Dunkelheit holte und den zweiten vorsichtig aus der Zielscheibe zog, dachte er über die Worte des Novizen nach. Was sprach denn eigentlich dagegen? Er war doch auch zur Armee gegangen, um wieder Wurzeln schlagen zu können und nicht abgekapselt von allen Menschen leben zu müssen, nachdem der Tod seines Bruders plötzlich ein so großes Loch in seinem Leben hinterlassen hatte.
    „Hm …“, brummte er, während er nervös einen Pfeil in seinen Händen drehte. „Also … Gut, ich komme mit. Gegessen habe ich aber schon“, fügte er dann noch hinzu, gleichermaßen an die vor ein paar Stunden verzehrte Suppe wie an seinen äußerst schmalen Geldbeutel denkend. Die Reparatur seines Messers bei Nils hatte ihn nicht völlig mittellos gemacht, aber weit entfernt war er von diesem Zustand nicht mehr. Er sollte am besten möglichst bald einen Abnehmer für seine Felle auftreiben, zumindest ein paar Goldstücke würde er mit dem bisschen Pelz wohl dazuverdienen können.

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    Ehrengarde Avatar von Grimbar
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    Grimbar ist offline
    "Na das ist doch etwas. Mal sehen ob wir noch eine nette Stube finden.", meinte Grimbar, glücklich über die Gesellschaft des Mannes. Sie schulterten Waffen und Munition und machten sich auf den Weg zu einer Kneipe. es war schon spät und es dauerte eine Weile, doch nach einer anfangs erfolglosen Suche, fand sich eine Schänke im Hafenviertel, die noch in Betrieb war. Nicht großartig oder luxuriös, aber zumindest wurde hier nicht jede Art von Putzflüssigkeit oder Getränk durch Speichel gestreckt.

    Sie setzten sich an einen Tisch in der Ecke und sogleich kam eine hübsche Frau an.
    "Was solls denn sein?", erkundigte sie sich.
    "Für mich ein halbes Paladiner und eine Suppe mit Brot.", meinte Grimbar und blickte zu Thorwyn.
    "Für mich auch nur ohne Suppe und Brot.", meinte dieser und die Frau machte sich auf den Weg in die Küche. Um die Zeit zu überbrücken, startete der Novize ein kleines Gespräch.
    "Also, Thorwyn, erzähl mal. Was machst du so und wie hast du die letzte Zeit überlebt, wenn man fragen darf."

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