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  1. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #21
    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Thorwyn ist offline
    Der General erinnerte sich. Damit hatte Thorwyn nicht gerechnet, aber es kam ihm durchaus gelegen, hatte er sich doch schon einmal nützlich gemacht, was ihm vielleicht ein paar Pluspunkte einbrachte. Medin schien auch durchaus geneigt, näher auf das Anliegen einzugehen und ihn nicht gleich wieder wegzuschicken. Vielleicht hatte der Jäger mit seiner Vermutung, dass nun erst einmal jeder Mann gebraucht werden würde, ja richtig gelegen.
    „Ja, Thorwyn, Herr“, erwiderte er, als hätte in der Aussprache des Generals kein Fehler gelegen. „Ich bin … habe …“
    So ging das nicht. Der Jäger unterbrach sein Gestammel und rekapitulierte angestrengt einen Satz, den er sich hierfür ausgedacht hatte. Angestrengt starrte er dem General über die Schulter und rezitierte: „Die Menschen müssen zusammenhalten, weil sie sich brauchen, wenn sie überleben wollen, und mit der Armee schützen sie sich und ich glaube, dass ich dabei helfen kann. Ich habe sonst auch keine Heimat mehr und … Es wäre etwas, wo ich einen Platz finden könnte.“
    Das klang doch ganz gut. Nun sollte er wohl auch noch erklären, wie genau er sich nützlich machen könnte, denn dass er nicht dazu taugte, als Schwertkämpfer in der ersten Schlachtreihe zu stehen, sah man seiner Statur leicht an. Aber die Armee brauchte ja auch nicht nur Krieger.
    „Ich … bin ein ganz passabler Jäger“, sagte er also, den Blick immer noch auf einen unsichtbaren Punkt hinter dem General gerichtet. „Kann Nahrung beschaffen … und kenne mich etwas aus in der Wildnis, wenn … wenn etwas ausgekundschaftet werden muss …“
    Seine Stimme verlor sich und er warf Medin einen verstohlenen Blick zu, bevor er seine Augen wieder abwandte und auf eine Antwort wartete.

  2. Beiträge anzeigen #22
    Am Ufer des Rubikon  Avatar von Medin
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Medin ist offline
    „Hm“, nickte Medin und musterte Thorwyn noch einmal von Kopf bis Fuß. Kein „ich will in den Krieg ziehen und Orks erschlagen“. Das war auch ganz gut, denn der Bursche sah nicht so aus, als ob er einen Ork würde erschlagen können. Aber er schien zumindest was seine Beweggründe anging ein aufrichtiger Mann zu sein und wenn Medin in seinen dunklen Erinnerungen richtig lag, schien er sich bisher auch durch ein nicht so einfaches Leben geschlagen zu haben.
    „Du scheinst es ja wirklich zu wollen. Also gut, komm mal mit.“
    Mit Thorwyn im Schlepptau setzte sich Medin in die Richtung der Waffenkammer, in der die Bestände der Stadtwache lagerten, in Bewegung. In der Regel war zwar die in der inneren Burg besser gefüllt, aber für diese Zwecke hier würde auch die Ausrüstung der Kaserne reichen.
    Als sie die Waffenkammer erreichten, tat dort ein Gehilfe des Waffenmeisters Dienst. Er kramte gerade in einer Kiste und bemerkte Medin erst, als dieser schon fast hinter ihm stand, weshalb sein Versuch eines verspäteten Saluts eher einem Zusammenzucken glich.
    „Dieser Rekrut braucht einen Waffenrock und eine Waffe“, ignorierte Medin die Panik des wohl noch recht neuen Gehilfen.
    „Sofort, Sir!“
    Ein paar Augenblicke später waren die Sachen beisammen. Der Waffenrock hatte schon bessere Tage gesehen, obwohl er keine Löcher oder gar Blutflecken aufwies. Lediglich das Rot war etwas ausgeblichen.
    „Damit bist du ein Mitglied der Stadtwache“, sagte Medin und übergab Thorwyn den gefalteten Waffenrock. Dann zog er das Kurzschwert, das der Gehilfe aus einem Waffenständer genommen hatte, aus der Scheide und prüfte die Klinge. Sie war einigermaßen scharf.
    „Und das solltest du immer im Dienst tragen“, gab er ihm nun auch die Waffe, vor der der Bursche allerdings noch etwas Respekt zu haben schien. „Und jetzt komm mit zum Büro des Hauptmanns. Dort musst du dich noch vorstellen und den formellen Kram erledigen.“

  3. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #23
    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Thorwyn ist offline
    Thorwyn, noch immer überrascht von der Geschwindigkeit, in der sich die Dinge plötzlich entwickelten, folgte dem General. Das Schwert, obwohl sehr kurz, wog schwer in seiner Hand und einmal mehr kamen Zweifel in ihm auf, ob er hier wirklich am richtigen Platz war … Allerdings konnte der General das wohl am besten beurteilen, und wenn der keine Bedenken hatte, ihn in die Armee des Königs aufzunehmen, musste das wohl irgendwie seine Richtigkeit haben.
    Sie betraten das Büro, in dem ein Mann hinter Bergen von Pergament an einem Schreibtisch saß und damit beschäftigt war, irgendwelche Tabellen auszufüllen, Zeilen auszustreichen und in krakeliger Schrift Anmerkungen zu machen. Vielleicht streicht er die in Kap Dun Gefallenen aus, schoss es dem Jäger durch den Kopf und ein beklemmendes Gefühl machte sich in ihm breit.
    Im nächsten Moment jedoch wurde er abgelenkt, denn der Mann hatte sie bemerkt. Nachdem er den General begrüßt hatte und über seine zu erledigende Aufgabe in Kenntnis gesetzt worden war, wandte er sich Thorwyn zu, den er mit taxierendem Blick maß. Dann begann die Fragerei. Name? Alter? Familienstand? Kinder? Ja, auch wenn er ledig war … Keine Kinder also? Beruf der Eltern?
    Thorwyn fragte sich, wozu all diese Informationen nötig waren, gab aber bereitwillig Auskunft und sah zu, wie sich Spalte um Spalte in einer neuen Tabelle füllten, bis die ganze Zeile gefüllt war. Schließlich sah der Hauptmann auf. „Gut“, sagte er. „Kommen wir zum zeremoniellen Teil. Schwörst du, dem König und Innos treu zu dienen, ihre Feinde zu bekämpfen, die Menschen zu beschützen und stets Gerechtigkeit walten zu lassen?“
    Sein Gesichtsausdruck ließ keine besondere Anspannung vermuten, vielmehr, dass er das oder etwas ähnliches schon hunderte Male gesagt hatte. Thorwyn räusperte sich. „J-ja … Ich schwöre es“, erwiderte er dann mit möglichst fester Stimme. Hoffentlich hatte er nicht irgendeine Etikette außer Acht gelassen …
    „Gut“, zerstreute der Hauptmann seine Bedenken. „Du bist nun ein Mitglied der Stadtwache. Als solches hast du natürlich den Befehlen deiner Vorgesetzten Folge zu leisten und gewissenhaft deine Aufgaben zu erfüllen. Außerdem übst du dich im Umgang mit der Waffe, wie es sich für einen Soldaten gehört. Deine Ausrüstung hast du ja schon. Du kannst dir außerdem einen Platz in den Mannschaftsunterkünften nehmen, wo du auch deine Sachen unterbringen kannst. Jetzt geh mit Innos, und mach deine Arbeit gut.“

  4. Beiträge anzeigen #24
    Waldläufer Avatar von Wealthow
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    Wealthow ist offline
    Das Essen, eine dünne Wassersuppe mit breiigen Brotklumpen lag heute schwer im Magen. Nicht weil diese Klumpen im braunen Nass an Pestbeulen erinnerten, es waren wieder einmal mehr die Worte des alten Herren. Seit Jahren musste Wealthow immer wieder diese Standartpredigt anhören.
    Sollte der Alte doch eigentlich froh sein, das sein Sohn noch unter dem gleichen Dach lebte und den Eltern tatkräftig zur Seite stand. Beide waren schon in die Jahre gekommen, nicht alles geht mehr so leicht von der Hand.
    Doch immer wieder diese Vorwürfe nichts aus seinem Leben zu machen. Diese Worte erreichten den jungen Kerl nicht einmal mehr. Nach den ersten Sätzen setzte meist ein seltsames Rauschen ein, fast so wie bei einer an das Ohr gehaltenen Muschel.
    Was wollte der Alte eigentlich, wie immer zerbrach Wealthow fast seinen Schädel auf der Suche nach dem Sinn dieser Debatte. Noch vor Jahren lockten die unendlichen Wälder Myrtanas. Ein weites Land voller Abenteuer dies zu bestehen galt. Auch heute gibt es noch jede Menge an Abenteuern, doch seit die Orks in das Land eingefallen waren endeten diese meist tödlich. Doch mit ein wenig Glück, wenn man es so bezeichnen konnte geriet der nun Unglückliche in Gefangenschaft.
    Ausziehen um für das Leben zu lernen. Doch was braucht ein junger Bursche zum Leben. Arbeit? Nein, die gab es zu Hause genug. An manchen Tagen konnte man ihr nur sehr schwer davon laufen. Ein Handwerk erlernen, die erste selbst verdiente Goldmünze in den Händen zu halten. Ein wahrlich herrlicher Gedanke. Bei den Eltern gab es keine Goldmünzen für getane Arbeit, doch eine warme Mahlzeit wog es wieder auf. Also besser konnte es Wealthow nicht haben. Warum Goldmünzen sammeln wenn sie bei der nächsten Gelegenheit wieder in der Hand eines Anderen verschwindet.
    Eigentlich könnten diese beiden Dinge mit einander verbunden werden, doch würde der eigene Leib aus der Arbeit nicht mehr heraus kommen. Schrecklich dieser Gedanke, dann doch schon lieber einmal den Fuß außerhalb der Stadt auf unbekanntes Gebiet setzen. Natürlich nicht für lange Zeit und nicht so weit weg von den sicheren Mauern Vengards.
    Doch dieser Gedanke an das eigene Gold verschwand nicht so schnell aus seinem Schädel. Einmal nur einmal erhobenen Hauptes durch die Gassen der Stadt schlendern. Ein kleiner Abstecher zum Markt und nicht nur die bunte Vielfalt der Waren aus aller Welt bestaunen. Exotische Früchte genießen, ein glänzender Apfel ohne Würmer würde es auch tun.
    Vielleicht einmal einen kräftigen Schluck Bier genießen, nicht immer die abgestandene Brühe der am Boden liegenden Besoffenen schlürfen. Ein saftiger Braten, am besten ein halbes Schwein damit es auch für den Rest der Familie reichte.
    Am besten einmal eines der leichten Mädels abschleppen, an ihren Knospen spielen. So etwas taten zumindest die Männer mit genug Gold. Jedenfalls konnte der junge Bursche schon einige pikante Begebenheiten durch die Fenster oder ein Schlüsselloch bestaunen.

    Endlich hatte sein Magen aufgehört zu rebellieren, die Gedanken waren wieder glücklicher Natur.

  5. Beiträge anzeigen #25
    Waldläufer Avatar von Wealthow
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    Wealthow ist offline
    Der junge Bursche wirkte etwas verloren, er spürte nicht einmal die ständigen Rempeleien. Dabei stand Wealthow mitten auf der Gasse und rührte sich nicht mehr. Seine Gedanken waren an einem ganz anderen Ort.

    Hatte ihn sein Vater nun rausgeschmissen, war diese Entscheidung nun endgültig oder waren es nur wieder leere Worte. Wort die einzig dazu dienten seine Macht zu untermauern. So richtig wollte es der brauhaarige nicht wahr haben was vor einigen Stunden passierte. Da war ihm förmlich der letzte Bissen im Hals stecken geblieben. Die Mutter hatte noch versucht den Alten umzustimmen, doch dieser verdammte sture Schädel blieb hart.
    Die gesamte baufällige Hütte hatte gewackelt als die Tür mit Wucht ins Schloss gefallen war. Einige wenige Augenblicke verharrte Wealthow, in der Hoffnung das verschlossene Heim würde sich wieder öffnen. Ein schwaches Knarren vernahmen seine Ohren, doch die Tür öffnete sich nicht. Es waren die schweren Schritte des Alten, der sich den lauten Vorwürfen des Weibes zu entziehen versuchte.

    Nun stand eine schwere Entscheidung an, welcher Weg ist der richtige. Die linke Gasse führte zum Hafen, während die rechte in das bessere Viertel führte. Einfach geradeaus würde Wealthow seine Schritte zum Marktplatz lenken.
    Zum Hafen ein Schiff suchen und anheuern. Einfach weg von diesem Land, hinaus in die weite Welt segeln. Unbekanntes Land entdecken in deren Inneren große Schätze verborgen sein könnten.
    Zumindest erzählte man sich von fernen Ländern mit unermesslichen Reichtümern oder von den Piraten die riesige Schatzberge anhäuften. Schätze versteckt in den tiefen dunklen Gängen alter Höhlen. Die Orte vergrabener Truhen gefüllt mit Gold auf einer Karte mit einem Kreuz markiert. Glücklich konnte der Finder sich schätzen. Doch brachten solche Entdeckungen meist Streit, nicht jeder Mann teilt freiwillig.
    Vielleicht waren diese Geschichte nur Hirngespinste eines mit Rum aufgeweichten Schädels. Doch ihnen zu lauschen erfüllte einen immer wieder mit einem glücklichen Gefühl. Träume von einem besseren Leben in Wohlstand waren nichts Schlimmes. Nur das Erwachen danach, die Rückkehr auf dem Boden der Realität war um vieles ernüchternder.
    Wealthow glaubte nicht daran einen Kapitän zu finden der einen ungelernten, noch nie zur See gefahrenen jungen Burschen auf sein Schiff lassen würde.
    Die Entscheidung für den wohl besten weg war ohnehin schon gefallen. In das obere Viertel der Stadt würde man diesen nicht gerade gut gekleideten Mann nicht lassen. Sei Aussehen erinnerte mehr an einem Bettler, als an einen recht schaffenden Bürger Vengards.
    So blieb nun wirklich nur noch der Gang zum Markt. Sich einfach von Stand zu Stand treiben lassen, einfach in diesem wilden Durcheinander abzutauchen und die letzten Stunden vergessen.

  6. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #26
    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Thorwyn ist offline
    Skeptisch betrachtete Thorwyn sein Spiegelbild in der Regentonne an der Ecke des Kasernengebäudes. Sehr viel konnte er in dem trüben Wasser nicht erkennen, aber er wusste auch so, dass es Zeit war, ein wenig an seinem Äußeren zu arbeiten. An diesem Abend sollte es im Tempelviertel eine Messe geben, zu Innos’ und der Soldaten Myrtanas Ehren, die Kap Dun in den Schoß des Reiches der Menschen zurückgeholt hatten. Da auch er daran teilnehmen wollte, war es sicher von Nutzen, wenn man ihm nicht schon von weitem ansah, dass er sich wochenlang in der Wildnis herumgetrieben hatte.
    Mit beiden Händen schöpfte er Wasser, um sich das Gesicht zu waschen. Das kalte Nass brannte auf der Haut, aber er konnte förmlich spüren, wie sich längst eingetrocknete Dreckschichten lösten, als er sein Gesicht schrubbte. Das Wasser in der Tonne wurde noch ein wenig trüber.
    Genervt blies der Jäger eine Haarsträhne weg, die wieder einmal seine Sicht behinderte. Da könnte er eigentlich auch mal wieder etwas machen … Nachdenklich fuhr er sich mit der Hand durchs Haar. Für einen Besuch beim Barbier hatte er kein Geld übrig, aber konnte das so schwer sein? Er nahm sein Messer und fuhr vorsichtig mit dem Daumen die Schneide entlang. Sie war nicht mehr so scharf wie früher – vielleicht sollte er sie mal zu einem Schmied bringen – aber für seine Zwecke würde es genügen. Wieder beugte er sich über das Fass und begann, sich über seinen Schopf herzumachen. Die schartige Klinge zerrte schmerzhaft an den Haaren, aber dennoch machte er weiter, dachte dabei über die Ereignisse der vergangenen Tage nach.
    Die Reaktionen der anderen Rekruten auf sein Erscheinen waren eher gleichgültig gewesen, wenn sie ihn überhaupt bemerkt hatten. In diesen Zeiten gab es wohl auch zu viele Neuzugänge, als dass es sich lohnte, sich über jeden einzelnen Gedanken zu machen. Auf jeden Fall aber war Thorwyn nicht auf Ablehnung gestoßen, was ein für ihn ein vielversprechender Anfang war.
    Er steckte das Messer wieder in den Gürtel und betrachtete erneut sein Spiegelbild. Besser. Es reichte nicht für eine Audienz beim König, aber in dieser verdreckten Stadt würde er sich jetzt wohl sowohl mit seinem Aussehen als auch mit seinem Geruch nicht mehr allzu sehr von den meisten anderen Menschen unterscheiden.
    Jetzt noch die staubige Kleidung etwas abklopfen, die man in ihrem derzeitigen Zustand sicher einfach in die Ecke stellen konnte, und er wäre bereit.

  7. Beiträge anzeigen #27
    Ritter Avatar von Thara ben Nathan
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    Thara ben Nathan ist offline
    Der Bogner legte seinen Bogen und seine Pfeile zurück in die Kiste vor seinem Bett. Gestern nacht waren sie noch angekommen und er hatte sich direkt ins Bett gelegt und lange und fest geschlafen, der Marsch war anstrengend gewesen.
    Nachdem er aufgewacht war hatte er den Beschluss gefasst, nun endlich seine Werkstatt bauen zu lassen. Seine Ersparnisse sollten dafür reichen, dachte er sich und suchte sich bei der Hafenkommandatur ein Grundstück aus, dass nicht zu teuer war, allerdings auch nur Platz für ein recht kleines Haus bot. Danach war er zu einem Baumeister gegangen und hatte dort seine Vorstellungen für das Haus genannt. Der Preis belief sich auf fast alle seiner restlichen Ersparnisse. Schweren Herzens hatte Thara eingeschlagen und war nun ein richtiger Bogner mit einer eigenen Werkstatt.

    Die Zeit schritt auf die allwöchentliche Freitags-Predigt zu, also legte der Wüstensohn alles bis auf sein Gewandt ab und machte sich auf den Weg zum großen Rundsaal, wo die Predigt abgehalten wurde.

    Als er den Saal betrat waren alle Ränge bereits besetzt. Ganz vorne saßen wie immer die Reichen und Adeligen Vengards, dahinter kamen die reicheren Handwerker und ganz hinten sammelten sich die Armen und Obdachlosen. An den Seiten standen Anwärter, Adlati, Novizen, Feuermagier und Priester, die bereits ihre Gebete zu Innos sprachen.

    Einer der Priester trat vor den Schrein Innos' und erhob sein Wort:
    "Bürger Vengards!
    Wir alle leben in Zeiten höchster Not, das Essen ist knapp, der Winter, der uns noch immer in seinen Fänger hält, ist kalt und unbarmherzig. In Zeiten wie diesen ist der Glaube an Innos, unseren Gottvater, unseren Schöpfer und Behüter, wichtiger denn je. Wir müssen zusammenhalten, als ein Volk stehen, als ein Volk kämpfen, uns der Orks erwehren und unsere Städte wieder aufbauen, auf dass jeder Diener Innos’ ein Heim haben wird, auf dass jeder Mensch Nahrung hat und auf dass jeder, der reinen Herzens ist, gut leben kann.

    Während wir hier Vengard weiter aufgebaut haben, ist das Heer des Königs gen Kap Dun gezogen und hat die Orks von dort vertrieben!
    Die Streitmacht Innos’ hat gesiegt, die Küste wieder für uns gewonnen und damit nicht nur eine weitere Stadt befreit, sondern den Menschen dort auch wieder eine Zukunft gegeben! Dies alles haben wir Innos zu verdanken, unserem Vater, der uns immer Kraft und Antrieb gibt."

    Die übrigen Innos-Diener am Rand bewegten sich und brachten Brot zu den Priestern, die dieses segneten, und verteilten es der Reihe nach an die Menschen, die der Predigt lauschten.

    "Dies Brot schenkt uns Innos, er lässt unsere Felder blühen, er gibt uns die Kraft, die Felder zu bestellen, er gibt uns das Wasser, um das Mehl zu Teig zu machen und vor allem - ", er machte eine Kunstpause, hob seine Arme und endzündete damit zwei Kohlepfannen, die neben dem Schrein stehen, "gibt er uns das Feuer, es zu backen!
    Dankt Innos, unserem Vater."

    Die Gläubigen aßen das Brot und begannen danach zu Innos' zu beten.

  8. Beiträge anzeigen #28
    Chosen One Avatar von Ribas
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    Ribas ist offline
    Langsam erhob Ribas sich von seinem Platz und ging auf das Podest in der Mitte des großen Rundsaals zu. Als er es erreicht hatte, hielt er noch einen Moment inne und ließ seinen Blick durch die Reihen schweifen. Beinahe jeder Platz war besetzt, es waren wirklich viele Menschen gekommen, um Innos zu huldigen in diesem Gottesdienst. Das freute den Novizen. Gleichzeitig wurde er aber auch ein bisschen nervös. Er ließ sich noch einmal durch den Kopf gehen, was er eigentlich sagen wollte. Gleichzeitig schaute er weiter durch die Reihen und erkannte auch einige bekannte Gesichter, wie zum Beispiel das von Thorwyn. Keine Woche war es her, dass er mit dem verdreckten, heruntergekommenen einsamen Wanderer nach Vengard gekommen war, aber er schien sich ganz schön verändert zu haben. Er trug jetzt eine Rüstung der Stadtwache, hatte sich jeglichen Schmutz vom Körper gewaschen und sich die Haare kurz geschnitten. Trotzdem hatte Ribas ihn sofort erkannt. Er freute sich für Thorwyn, dass dieser es anscheinend geschafft hatte von der Straße zu herunter zu kommen. Doch jetzt musste er erstmal seine Gedanken ordnen und zum wesentlichen zurückkommen; er stand schon viel zu lange auf dem Podest ohne auch nur ein Wort zu sagen. Andächtig hob er die Arme.
    „Für Innos!“, rief er der schweigenden Menge entgegen. „Für Innos!“, rief er noch einmal.
    „Für Innos, das war der Schlachtruf unserer Brüder und Schwestern, als sie gegen die Mauern Kap Duns stürmten, um die unrechtmäßigen Besatzer, die Eroberer, die das Land gestohlen haben, das niemandem außer Innos und seinem Heiligen, seinem Erwählten König Rhobars dem Zweiten, zustehen, zu vertreiben. Für Innos riefen sie aus voller Kehle, immer und immer wieder. Doch was heißt das eigentlich? Für Innos? Wenn wir verstehen wollen, weshalb der Tod so vieler rechtschaffener Menschen nicht vergebens, nicht sinnlos war, dann müssen wir verstehen, was diese beiden Worte bedeuten. Für Innos.“ Er machte eine kurze Pause, um jedem die Chance zu geben, darüber nachzudenken, was diese Worte bedeuten. Was sie für jeden selbst bedeuten. Oder zumindest bedeuten sollten.
    Als er seine Stimme wieder erhob, war sie sicher, kraftvoll, überzeugt. Denn er war überzeugt von dem, was er sagte. Es waren keine leeren Worte. Er glaubte mit ganzem Herzen daran. Und diese Überzeugung schwang in seiner Stimme mit und versuchte sich durch seine Worte auch auf die anderen zu übertragen. „Für Innos“, fuhr er fort, „sind die Worte, die uns zu mehr machen, als es den Anschein hat. 'Für Innos' erhebt uns über die Menschlichkeit, es lässt uns Teil werden von etwas größerem. Von etwas göttlichem. Innos war es, der uns Menschen in seiner unendlichen Weisheit erwählt hat! Und das machte uns zu dem, was wir sind. Das erhob uns einst von den Tieren und machte uns zu den mächtigsten aller sterblichen Wesen. Innos gab uns die Kraft, den Mut, die Tapferkeit, das Wissen, die Weisheit, die uns zu dem machen, was wir sind. Innos gab unserem Leben einen Sinn. Der Glaube an Innos ist dieser Sinn. Nur wer an den Einzigartigen glaubt, kann wirklich leben.
    Doch nicht jedes Lebewesen ist in der Lage, diese Weisheit zu erkennen. Nein, es gibt Zweifel auf dieser Welt. Und Beliar, der Keim alles Bösen, bestärkt diese Zweifel mit Lügen, Intrigen und feigem Verrat! Und die Orks, als dumme Tiere, die sie sind, fressen dem Gott der Finsternis aus seiner schmutzigen Hand. Sie können die Wunder Innos nicht verstehen, und so versuchen sie, gehetzt vom Herrn des Bösen, alles zu zerstören, wofür wir so lange gekämpft haben. Sie versuchen alles Gute aus der Welt zu vertreiben. Sie bringen Tod und Verderben. Und sie nehmen unseren Brüdern und Schwestern in ganz Myrtana das allerwichtigste, die höchste aller Gaben, die Innos uns gab: die Freiheit, ein glückliches Leben unter seinem Segen zu leben.
    Aber die Orks haben die Kraft Innos' unterschätzt! Sie haben die Kraft der Menschen unterschätzt! Sie haben uns unterschätzt!
    Und so sind sie vor den Toren Vengards gescheitert mit ihrem Krieg.
    Und wir, als die letzten freien Menschen der bekannten Welt, wir haben jetzt die heilige Pflicht, Innos Segen zurückzubringen, auf dass alle Menschen, alle unsere Brüder und Schwestern, wieder in Freiheit leben mögen! Für Innos, ist es unsere Pflicht, Myrtana zu befreien von der unrechtmäßigen Herrschaft der Orks, der unrechtmäßigen Herrschaft Beliars!
    Für Innos, waren die Worte, die den Soldaten Kraft und Mut gaben. Die Worte, die sie hoffen ließen. Sie hoffen ließen, dass das, was sie taten, nicht umsonst sei. Die Worte, die sie daran glauben ließen, dass sie letztendlich siegreich sein würden. Und so war es! Mit Hilfe der Kraft Innos ist es uns gelungen, Kap Dun aus den grausamen Klauen der Orks zu befreien.
    Viele Menschen sind dabei gestorben. Viele haben ihr Leben gelassen in diesem heiligen Krieg. Doch sind sie nicht sinnlos gestorben! Sie haben ihr Leben eingesetzt, für die Ideale, an die sie glauben. Sie haben ihr Leben gegeben, für Innos. Denn auch das sagen diese Worte aus. Innos braucht uns Menschen, um der Welt die Freiheit zu geben, die sie verdient hat. Und noch viele von uns werden ihr Leben lassen, um der Welt die Gerechtigkeit zu bringen. Aber dieser Tod ist kein sinnloser! Diese Leben sind nicht vergeudet! Diese Menschen haben für ihr Land und ihren Gott gekämpft. Sie sind den ruhmvollsten Tod gestorben, den man sich nur vorstellen kann. Und in eben diesem Moment sitzen sie in Innos heiligem Reich an einem großen Tisch. Sie sind glücklich und frei, sie wurden erlöst. Denn Innos nimmt sich derer an, die in seinem Dienst ihr Leben ließen, und er belohnt sie aufs höchste. Und jetzt schauen unsere verstorbenen Freunde aus dem Reich des Lichts auf uns herab und wünschen uns den Mut, weiterzumachen. Denn der Kampf um Kap Dun war erst der erste Schritt. Und wenn wir jetzt, aus Angst vor weiteren Verlusten, den Kampf aufgeben: erst dann wird ihr Opfer vergebens gewesen sein. Erst dann werden sie gestorben sein, ohne etwas verändert zu haben auf dieser Welt. Erst dann wird die Schlacht sinnlos gewesen sein.
    Denn wenn wir aufgeben, dann wird Innos Glanz nie wieder in dieser Welt erstrahlen, dann wird sie versinken in der Finsternis und dem Chaos Beliars.“ Er machte eine kurze Pause, um tief Luft zu holen, und sprach dann so laut er konnte, ohne zu schreien: „Aber wir werden nicht aufgeben. Wir werden weiterkämpfen. Wir werden nicht ruhen, ehe der letzte Ork Myrtana verlassen hat, ob über die Grenzen Nordmars, Varants oder des Diesseits. Wir werden Innos Reich zurückbringen! Und wir werden unsere Freiheit wiedererlangen. Für Innos!“ Die letzten beiden Worte schrie er beinahe hinaus, und aus den Reihen der Zuhörer schallte ein Chor zurück, dessen Worte an den Wänden abprallten und dutzende Echos erzeugten, sodass der Ruf in ganz Vengard, wenn nicht gar in ganz Myrtana zu hören gewesen sein musste. „Für Innos!“

  9. Beiträge anzeigen #29
    Drachentöter Avatar von Lopadas
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    Innos viam nostram luceat.
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    Lopadas ist offline
    Interessiert hörte der Priester den Ansprachen seiner Glaubensbrüder zu. Er musste zugeben, dass diese wirklich fesselnd waren, auch wenn sie teilweise nicht mit seinen Gedanken konform gingen. Lopadas konnte dem Krieg nichts abgewinnen, selbst wenn die Menschen einen Sieg bei Kap Dun errungen haben. Am liebsten hielt er sich aus solchen Angelegenheiten raus, denn er wollte den Menschen den Sieg nicht schlecht machen, schließlich haben sie dafür gekämpft, für die Freiheit und für Innos. Vorallem "Für Innos" erklang in der letzten Ansprache nicht wie ein Gebetsaufruf, sondern wie ein Schlachtruf. Begeistert war der Tempelvorsteher nicht davon. Schlachtrufe waren nicht für eine Predigt geeignet, jedenfalls wenn es nach ihm ging. Aber dies war der Preis dafür, dass er diesmal keine Ansprache halten musste.
    Der Barbier lehnte sich zurück und konnte sich ein leichtes Lächeln nicht verkneifen, denn er war erleichtert, dass er nicht dort vorn stehen musste, um zu den Leuten zu sprechen. Er genoss es förmlich mal nicht seinen Dienst als hohens Mitglied des Ordens antreten zu müssen.
    Die Zeremonie war beendet und Innos selbst schien zwischen den Menschen zu sein. Eine Aura, die zwischen allen hin und her schwappte und die Herzen mit Mut erfüllten. Diese Aura hatte einen magischen Charakter, selbst für einen Anfänger wäre es in einer solchen Umgebung nicht schwer gewesen Magie zu wirken. Der Glaube war ein elementare Bestandteil der Magie und dies spürte der Schriftgelehrte ein weiteres Mal ganz genau.
    Noch während er in seinen wissenschaftlichen Gedanken versunken war, hörte er seinen Namen von einem der Priester, der vorn am Altar stand. Freudig erzählte dieser, dass der Tempelvorsteher die Gebete führen würde. Innerlich seufzte Lopadas, denn er hatte auf eine ruhige Predigt gehofft, doch damit war diese vorbei. Doch man erwartete es von ihm und er wollte auf keinen Fall die Menschen enttäuschen. Langsam schritt der Barbier nach vorn an den Altar.
    "Wir wollen nun nach diesen aufrührenden Ansprachen still werden und unsere Seele dem Glauben hingeben. Lasst uns gemeinsam unsere Gedanken, Wünsche und Hoffnungen an Innos richten. Der Glaube wird uns auch weiterhin eine starke Stütze sein.
    Lasst uns nun für eine Minute still sein und jeder für sich möge seine Gedanken an Innos richten."
    Lopadas senkte den Kopf und schloss die Augen. Durch seine Geist rasten aberviele Gedanken, die alle ihren Weg nach draußen suchten, um Innos zu erreichen. Er hoffte, dass es den anderen im Saal genauso erging.

  10. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #30
    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Thorwyn ist offline
    Zahlreiche Menschen waren in dem großen Rundsaal versammelt, so viele, dass eine unauffällige Stadtwache nicht viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen konnte. Dennoch fühlte Thorwyn sich unbehaglich inmitten dieser Menschenmenge und fühlte unzählige Blicke auf sich ruhen – zumindest bildete er sich das ein. So war er froh, als die Predigt begann, das Geflüster erstarb und alle Köpfe sich nach vorn wandten. Ein Novize hielt die erste Rede und der Jäger machte sich möglichst groß, um gut sehen zu können, während er sich von den Worten berieseln ließ.
    Schließlich senkten die Menschen die Köpfe, um zu beten. Thorwyn hatte noch nie an einem Gottesdienst teilgenommen und tat es ihnen gleich. Stumm betete er für seinen Bruder, der in Nordmar den Tod gefunden hatte – Tränen stiegen ihm in die Augen, als er inmitten dieser feierlichen Stille, die ihn an ein Begräbnis erinnerte, daran zurückdachte – außerdem für Zephir, der ihm zweimal das Leben gerettet hatte und den er seit Tagen nicht gesehen hatte. Für seine Eltern, die hoffentlich in Frieden auf ihrem Hof bei Montera lebten. Und für Ribas, der ihm in einer lebensfeindlichen Wildnis gezeigt hatte, dass es noch Hilfsbereitschaft und Mitgefühl in dieser Welt gab.
    Und nun war auch Ribas hier und sprach selbst zu den Menschen, zusammen mit seinen Ordensbrüdern, gleich ob Novize oder Magier. Der Jäger lächelte bei seinem Anblick und fühlte sich in der andächtig schweigenden Menge, in der Bauern und Arbeiter, Handwerker und Soldaten, Reiche und Arme beieinander saßen, auf einmal zu Hause. So unterschiedlich sie auch sein mochten, waren sie doch alle Menschen. Menschen, die sich stets gemeinsam bemühen mussten, um eine bessere Welt zu schaffen.

  11. Beiträge anzeigen #31
    Ritter Avatar von Candaal
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    Candaal ist offline
    Das erste was er fühlte war Kälte. Er streckte die Beine und spürte sogleich den kalten Stein unter seinen nackten Füssen. Nackte Füsse? Schlagartig war er auf den Beinen, was er jedoch kurz darauf aufgrund der bestialischen Kopfschmerzen bereute. Sein Blick war verschwommen, doch er konnte einige Gestalten feststellen. Draussen musste wohl gerade die Sonne scheinen, denn etwas von dem Licht drang auch in die Kerker von Vengard hinunter. Er rieb sich die Augen, stöhnte und rieb sie abermals. Stück um Stück kam seine Erinnerung an die Jagd durch Vengards Gässchen zurück. Dann war er also gefangen wegen… weshalb wohl? ‚Wecken der Nachtwache?‘ ‚Stören der Nachtruhe?‘ oder etwas feineres wie zum Beispiel ‚Missachtung der Weisungen des Wachpersonals‘? Bestimmt gab es irgendwo ein Buch, wo alle Paragraphen aufgelistet waren. Bestimmt könnte er es mit seiner eigenen Liste recht weit bringen, wenn nicht gar die bestehenden Gesetzesparagraphen noch ausbauen.

    Doch weshalb waren seine Füsse nackt? Und… wo war sein Jackett? Erneut blickte der Ganove sich um. Er erkannte einige massige Kerle, welche in einer Ecke sassen und ins Gespräch vertieft waren. Einer trug ein – nein, sein – Jackett, welches unter der Fettmasse ziemlich gespannt wurde. Und der andere trug doch tatsächlich seine Stiefel. Candaal schaute sich weiter um. Er fand noch ein paar Männer, welche allesamt recht abgemüht schienen. Bestimmt nicht vom Rumsitzen in der Zelle. Diese Jungs mussten den Tag über etwas Bewegung gehabt haben. Gleichgültig lief er auf den Kerl zu, welchen er zuletzt gemustert hatte. „Warst du nicht auch in den Strassen? Ich erinnere mich nur noch schwach an die Hetzerei, aber dein Gesicht kommt mir verdammt bekannt vor. Was sollte das?“

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    Ritter Avatar von Rethus
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    Rethus ist offline
    Der Glatzkopf wachte auf. Er atmete schwer. Seine Haut fühlte rauen Untergrund… Stein, nackter Stein. Jedoch erschien ihm seine Umgebung zu abgedunkelt, als dass er annehmen könnte, irgendwo auf einer Straße zu liegen. Wo war er? Ein Lichtstrahl deutete an, dass er überhaupt nicht draußen sein konnte. Der Lichtstrahl wurde von mehreren stangenartigen Linien regelmäßig unterbrochen. Gitterstangen!
    Rethus rollte sich auf den Bauch und entdeckte den Flüchtling, der selbst gerade zu sich kam. Erschöpft stieß der Gardist Luft aus. Dann versuchte er sich aufzusetzen, um sich schließlich gegen die steinerne Zellenwand zu lehnen. Jetzt schlugen Kopfschmerzen gegen sein Hirn, während parallel dazu seine Erinnerungen zurückkehrten. Er hatte diesen Kerl da verfolgt und wurde in einen Kampf verwickelt. Jetzt musste er wohl im Kerker der Stadtwache sein. Mit Schrecken stellte er fest, dass seine Falkenklauen weg waren. Er hielt sie stets gut versteckt, aber jemand hatte sie ihm abgenommen. Auch sein Kurzschwert befand sich nicht mehr in seinem Besitz, was ihm verständlicher vorkam. Nur eine Waffe befand sich in Sicherheit: Sein Langschwert, das er hinter einem Haufen Kisten geworfen hatte. Dieser Trick hatte ihm auch schon in Al Shedim geholfen. Nun bewährte er sich aufs Neueste.

    Schnell tastete er den Rest seinen Körpers ab. Normalerweise musste er doch auch noch Dietriche dabei gehabt haben… Nein, die hatte man ihm auch abgenommen, selbst der unscheinbar kleinen Einwegdietrich war verschwunden. Mist, in Al Shedim hatte er mehr Glück gehabt.

    Vor ihm erhob sich der Fremde langsam. Er prüfte die Gesichter der Gefangenen. Rethus tat es ihm in diesem Moment gleich. Dabei registrierte er, dass zwei der Insassen die Kleidungsstücke des Geflohenen trugen. Mit einem verständlichen Schnauben wurde sie von dem eigentlichen Besitzer der Klamotten angesehen.
    Anstatt sich zuerst darum zu kümmern, näherte sich der Typ mit fragendem Blick Rethus. Langsam nahm er neben ihm platz und stellte ihm sofort die Frage, was das mit der Verfolgungsjagd sollte.
    „Na ja“, begann der Glatzkopf. „Schwer zu erklären. Ich bin zwar Gardist, habe aber für Recht und Ordnung kein Interesse, wenn es die Umstände so verlangen.“
    Er fing einen weiteren fragenden Blick.
    „Ich sag es mal so: Ich arbeite lukrativ und trage das Amt des Gardisten als Deckmantel. Und weil ich in dir keinen einfachen Dieb gesehen habe sondern eine potentielle Person, wollte ich dir aus der Flucht helfen. Deshalb setzte ich mich für dich ein. Wie man sieht, ist es nicht wie geplant ausgegangen.“

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    Ritter Avatar von Candaal
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    Candaal ist offline
    „Pfff, Idiot“, grunzte Candaal und wandte sich wieder von dem Kerl ab. Als er den Kerl jedoch nach einer weiteren Drehung wieder ansah, erkannte er den Damastring an dessen Finger. „Ach, daher…“, seufzte er und deutete auf das Erkennungszeichen der Diebesgilde. „Mach dir nichts draus, deine diebischen Verbündeten sind nicht viel schlauer. Ebenso… naiv. Du dachtest also, ich renne dem Typen mal hinterher, rette ihn und dann bringt er mir alles bei, was er über die Diebeskunst weiss?“ Ein Lächeln huschte über Candaals Lippen. Er schüttelte es mit einem gepressten Lachen ab. „Hehehe, Idiot“, wiederholte er.

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    Ritter Avatar von Rethus
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    Rethus ist offline
    Aha, also ein Vertreter der Diebesgilde. Der Glatzkopf grinste. So leicht ließ er sich nicht unterbuttern, von wegen naiv…
    „Wenn hier jemand naiv ist, dann bist du das“, reagierte der Gardist prompt. „Es ist nämlich naiv zu glauben, jemand würde für jemand anderen den Helden spielen, um etwas für seine Tat zu bekommen. Das mit dem Profit hatte ich ganz anders im Sinn.“ Wenn sein Gegenüber etwas wertvolles gestohlen hatte, dann hätte der Glatzkopf nichts davon gehabt, wäre er ihm weiter auf der Spur gewesen. Was war besser? Die lausigen Kröten der Stadtwache oder eine Diebesbeute von jemandem, der kein Dreitagedieb war, zumindest hatte schon von vornherein nicht so ausgesehen.
    Und wie wäre ein Vertreter Ortegas innerhalb von Vengard gewesen? So unglaublich klang das gar nicht. Rethus hatte seine Handlanger mittlerweile schon überall gesichtet.
    Aber nun gut, der Typ war ein Anhänger der Diebesgilde und kein Strolch.
    „Du redest unsere Gilde ganz schön schlecht, wenn du meinst, jeder von uns würde einem Meisterdieb um Rat nach seinen Künsten fragen, nachdem er ihn gerettet hatte. Was wäre das für ein Meisterdieb?“ Rethus schüttelte mit dem Kopf. „Schätz mich nicht dumm ein. Außerdem habe ich genug über die Diebeskunst gelernt. Ich benötige dem bezüglich keine Hilfe von dir. Viel mehr würde mich interessieren, wer du bist und welche Rolle du spielst.“

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    Ritter Avatar von Candaal
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    „Ich habe nicht gesagt, du seist dumm, sondern naiv“, korrigierte Candaal sein Gegenüber. „Naiv genug um zu glauben, dass ich einem Gardisten im Knast meinen Namen verrate. Aber glücklicherweise auch naiv genug, dass er mir glaubt, wenn ich mich zu ihm setze, sein Händchen halte und ihm sage: Mein Name ist Candaal de Lachance. Ich bin so dankbar, dass du mir helfen wolltest. Wollen wir Freunde sein?“ Der Ganove zog seine Augenbrauen hoch, bedachte den Kerl mit einem letzten bemitleidenden Blick und drehte sich dann den in der Runde sitzenden Insassen zu.

    „Hey… ihr Dumpfbacken. Gebt dem Mann sofort seine Sachen zurück!“, rief er kehlig. Die beiden menschlichen Bullen, welche seine Kleidung gestohlen hatten, drehten sich schnaubend um. „Wer hat das gesagt?“, wollte der eine wissen. „Der da mit der Glatze“, sprach Candaal schnell und deutete dabei auf den Glatzkopf. Die beiden Fleischhaufen brüllten sich gegenseitig an und stürmten dann mit ausgestreckten Pranken auf den Gardisten zu. „… nein, natürlich. Er braucht keine Hilfe“, säuselte Candaal vor sich her.

  16. Beiträge anzeigen #36
    Ritter Avatar von Rethus
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    Rethus ist offline
    Wenn Rethus etwas von Nils gelernt hatte, dann dass die Diebesgilde Ehre unter den Dieben verkörpert und keine Pfeifen als Mitglieder hatte. Aber genau das stellte sich scheinbar bei diesem ‚Candaal de Lachance‘ heraus, äffte der Gardist den Typen in Gedanken nach. Dass es noch mehr von dieser verfluchten Sorte in der Diebesgilde gab, war dem Glatzkopf nicht wirklich Fremd… Barny, Estefania… Er hatte wirklich mehr von diesem Typen erwartet, vor allem Verstand. Wer würde sich wohl besser in dem Gefängnis der Stadtwache auskennen, wäre dieser jemand kein Gardist? Niemand… Aus den Kerkern sind nur die wenigsten entkommen, und sie zählten nur zu denen, die sich allgemein in der Stadt auskannten.
    Rethus schüttelte den Kopf, während er die bulligen Typen auf sich zu rennen sah. Ohne Waffe war er diesen Idioten schutzlos ausgeliefert.
    „Ich bin mal gespannt, wer wen jetzt mehr gebrauchen wird“, warf der Glatzkopf ein und machte sich gar nicht erst die Mühe, den ersten Fausthieb wirklich effizient abzublocken. Er traf ihn direkt gegen die Arme, während ein weiterer ihn ins Gesicht schmetterte. Der Glatzkopf taumelte, wich einem Stoß aus und schlug dieses Mal selbst zu. Seine Faust grub sich in den Wanst des einen Kerls. Dieser schien zwar einen Schmerz zu spüren, ließ sich aber nicht von seinem Vorhaben abbringen, Rethus noch eine Faust ins Gesicht zu jagen…

  17. Beiträge anzeigen #37
    Waldläufer Avatar von Wealthow
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    Die Augen leicht geöffnet, verschwommen nahm er die Umgebung war. Ein merkwürdiger Anblick die Welt verkehrt herum zu sehen. Da lag der junge Bursche im aufgeweichten Boden, die Kleidung durchnässt. Wealthow begann zu frieren, als die ersten Kälteschauer den Leib schüttelten schmerzte der Schädel. Langsam wurde der Blick wieder klarer, begleitet von einem leisen Stöhnen gelang es ihm sich auf den Hosenboden zu setzen.
    Auf der Suche nach klaren Gedanken tropfte eine rote Flüssigkeit auf den braunen matschigen Boden zwischen seinen Füßen. Im Mund machte sich ein blutiger Geschmack breit. Das Pochen zwischen Ohren wurde fast unerträglich, als Wealthow einen schleimigen mit Blut verschmierten Klumpen auf die Gasse spuckte. Voller Panik schnellte die Zunge durch den Mund, tastete sich vorsichtig von Zahn zu Zahn. Die Zahnreihen wiesen keine Lücke auf. Erleichtet entfuhr dem braunhaarigen Burschen ein Innos sei Dank.
    Mit Zeigefinger und Daumen folgte eine Überprüfung der Festigkeit des Kauwerkzeuges. Dabei stellte er fest dass die blutigen Tropfen aus seiner Nase kamen. Nur fehlte irgendwie die Erinnerung an das Geschehene. Es musste doch einen Grund geben warum er mit seinem Arsch im Matsch hockte und auch noch Prügel einstecken musste.
    Noch etwas wacklig auf den Beinen gelang es ihm endlich einen trockenen Ort zu erreichen. In den Gesichtern der vorbei laufenden Menschen war nicht von Mitgefühl zu sehen. Aber zumindest ein paar von ihnen mussten etwas gesehen haben. Der Kerl auf der Bank neben Wealthow hatte so ein seltsames Grinsen im Gesicht. Auf seine vorsichtigen Versuche etwas in Erfahrung zu bringen scheiterten am dämlichen Gesichtsausdruck seines Gegenübers. Vielleicht war dieser Kerl nicht in der Lage sich zu äußern. Sein stinkender Atem verriet immerhin den Grund für seine Sprachlosigkeit. Dieser Geruch aus Rum und etwas undefinierbaren aus den inneren seines Leibes verschafften Wealthow eine freie Nase.
    Es schien dem Kerl nicht wirklich gut zu gehen, noch vor einigen Augenblicken zierte einen blutroter Schädel seinen Hals. Aschfahl nun sein Gesicht. Immer wieder schluckte er etwas nach unten, kämpfte mit aller Macht dagegen an den rum in seinem Körper zu halten. Die Wangen wurden immer dicker. Nur zur Vorsicht rückte der junge Bursche etwas zur Seite.
    Doch nur wenige Augenblicke danach brach es aus ihm heraus. Eine braun grüne Flüssigkeit ergoss sich über den Boden. Beim Zusehen wie sich diese mit kleinen Klumpen durch setzte Brücke einen Weg der Gasse hinunter bahnte setzten Wealthows Erinnerungen an das Geschehene ein.

    Heimlich hatte er sich nach Hause geschlichen, eine warme Mahlzeit und ein warmes Bett waren einfach zu verlockend. Leider hockte der Alte am gedeckten Tisch. Eine dritte Schüssel hatte den Braunhaarigen etwas verwirrt. Vielleicht hatten sie mit seiner Rückkehr gerechnet. Doch diese Blöße wollte er sich nicht geben. Nein, sein Vater sollte keine Bestätigung seiner wohl wahren Worte bekommen. Wie ein Dieb auf der Suche nach Beute hatte er durch das Fenster gestarrt. Mutter schien zu spüren dass ihr Sohn in der Nähe war und kam auf Wealthow zu.
    In der nun folgenden übereilten Flucht konnte der junge Bursche nicht allem ausweichen. So kam es zu diesem folgenschweren Zusammentreffen, welches ihm kräftige Prügel einbrachte. Was die beiden Fremden so aufgebracht hatte war die Zerstörung kostbarer Töpferware. Hätte der Braunhaarige Gold besessen wären die Hiebe sicherlich nicht so heftig gewesen.

  18. Beiträge anzeigen #38
    Ritter Avatar von Candaal
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    Candaal ist offline
    Erschöpft gab Candaal die Schaufel her und wurde zusammen mit den anderen zur Arbeit gepressten Gefangenen die Gänge entlang zurück in die Zelle getrieben. Sein Hemd und seine Hosen trugen die Spuren eines schweisstreibenden Tages und sein Appetit auf karge Mahlzeiten war noch selten so stark gewesen. Jetzt beneidete er die beiden Bullen und den Glatzkopf, welchen sie am Vorabend zusammengeschlagen hatten. Die Wachen hatten entschieden, die Streithähne nicht zur Arbeit zu zwingen. Womöglich hatten sie Angst, sie würden mit den Schaufeln aufeinander - oder noch schlimmer, auf Passanten – losgehen. Aber nun wusste er’s ja besser:

    „Hey, ihr da. Ja, genau euch zwei Pflöcke mein ich. Etwas Bewegung täte euch bestimmt gut. Ihr solltet eure Fettmassen etwas in den Griff kriegen, sonst passt ihr irgendwann nicht mehr durch die Zellentür!“, rief er den beiden Bullen zu. Sie nahmen ihn ganz schön in die Mangel. Hätte er nicht den ganzen Tag über geschaufelt und geschleppt, so hätte er wahrscheinlich eine Chance gehabt, doch ausgelaugt wie er war, konnte seine langjährige Erfahrung ihn nur davor bewahren, am Ende gleich wie der Glatzkopf auszusehen. Die Zähne blieben alle drin, doch der Atem wurde ihm immer wieder aus den Lungen gepresst, bis die beiden Fettwänste genug hatten.

  19. Beiträge anzeigen #39
    Ritter Avatar von Tarnum
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    Tarnum ist offline
    Vengard..., die alte Heimat des Schwertmeisters baute sich mächtig vor Tarnum auf und prahlte mit ihren dicken Mauern. Am Vortag ist der Proviant des ehemaligen Ritters ausgegangen. Somit war der Hunger den der Gauner hatte fast unerträglich. Mit schleifenden Füßen und matter Mimik näherte er sich dem Stadttor, wo zwei Wachen ihrem Dienst nachgingen. Schon fast ungehindert an den Wachen vorbei, spürte er einen starken Handschlag auf seiner Schulter und ein "Hey, bleib ma hier Freundchen". Wieder mit starrer und ruhiger Mimik drehte sich Tarnum zu den beiden Wächtern um.

    "Gibt es hier ein Problem?"
    "Ausweisen bitte. Name und Beruf."
    "Heiße Tarnum und bin Lehrer für die einhändige Schwertkunst."
    "Tarnum..., hmm. Ich glaub ich kenne einen Tarnum. Haben wir uns schonma gesehen?"
    "Verdammt", dachte sich der Gauner. Er hatte vor Müdigkeit ganz vergessen, dass er in Vengard gesucht war."Öhm, nein. Ich denke nicht. Wissen Sie, ich komme aus einem weit entfernten Land. Bin hier nur auf durchreise."
    "Momentmal, dass stimmt nicht! Du bist doch der verschollene Ritter, der hier mal gedient hat! Verräter sind hier nicht willkommen, schnappen wir ihn uns"

    Mit einem gewaltigen Tritt riss Tarnum einen der Wachen zu Boden, der andere folgte ihm und ließ nicht locker. Menschenmengen, unüberschaubare Ecken und sogar dunkle Gassen brachten nichts. Wie ein gewaltiger Schneeball der einen Berg runtersauste vergrößerte sich die Anzahl der Wächter. Mit einem mal überkreuzen sich die Beine des Schwertmeister, er stürzte und das einzige was er noch wahr nahm, bevor alles Schwarz wurde waren Tritte und Hiebe gegen Kopf, Brust und Nieren...

  20. Beiträge anzeigen #40
    Ritter Avatar von Rethus
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    Rethus ist offline
    Scheinbar steckten sie in doch keiner einfachen Arrestzelle, wie es der Gardist zuerst erwartet hatte. Sie gehörten schon den Sträflingen an. Das bedeutete, sie würden so schnell nicht wieder aus diesem Gefängnis herauskommen. Rethus‘ Plan war für die Katz gewesen. Für nichts wurde er in den Knast geworfen; wegen eines Seitensprunges, der Candaal de Lachance hieß. Immerhin gehörte der Kerl zur Diebesgilde, verkörperte aber nicht die Art eines Menschen, mit denen Rethus sonst zu tun hatte.

    Ein sinnloser Zeitvertreib lag wohl noch vor ihm. Er hätte nicht nach Vengard sondern nach Westen gehen sollen. Ortega war schließlich dort eher präsent, vielleicht eher als hier. Der Glatzkopf nickte und rieb sich den blauen Fleck auf dem Kopf. Sinnloser Zeitvertreib, das konnte man wohl sagen. Diese fetten Bastarde hatten ihn ganz schön zugerichtet, jedoch mit nichts, was Rethus noch nicht kannte. Die beiden sahen zwar auch nicht rosig aus, aber beide zusammen besser als der Glatzkopf. Zum Dank konnten sie den tag über in der Zelle verbringen und nichts tun, noch ein Manko, das Rethus mit der Faust zerschlagen könnte: Langeweile.
    Candaal schien diesen frei gewonnenen Tag registriert zu haben und ließ sich ebenso von den Typen abrichten, zwar nicht so schlimm wie Rethus, aber schlimm genug. Der Gardist schüttelte den Kopf. Er hatte keinen Bock mehr auf diesen Schwachsinn.
    Rethus begann sich mit diesem Gedanken neu abzusuchen. Irgendetwas musste ihm doch geblieben sein…

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