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    Kämpfer Avatar von Byggwir
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    Byggwir ist offline
    “Ja, die Söldner, die hier gelandet sind, haben sich alle den Clans angeschlossen“ bestätigte Byggwir. “Wer nich' hier ist, wird wohl im Wolfsclan sein. Oder im Feuerclan. Kann's aber nicht genau sagen, war noch nie da.“
    Der Bergmann schielte noch einmal nach seinem leeren Becher, seufzte und schüttelte den Kopf. Er hatte viel Durst, aber wenig Gold. Immer das selbe. Kurz überlegte er, ob er nicht einmal den Schürferboss nach angemessenem Lohn fragen sollte, verwarf den Gedanken aber wieder. Im Grunde arbeitete er für den Clan, und nicht für den Geldbeutel.
    “Ich bin hier geboren“ antwortete der Schürfer auf Xorags Frage. “Das heißt, nicht hier, sondern 'n Stück abseits der Clans. Mein Vater hat 'nen eigenen stollen betrieben, den schon seine Ahnen in den Berg getrieben haben. Hat nich' viel abgeworfen, aber zum Leben hat's gereicht.“
    Für einen Moment verstummte der Kleinwüchsige, während er an den Tod seines Vaters dachte. Die Narbe an seiner Hand, die er sich, um den Schwur zu besiegeln, selbst beigebracht hatte, schien wieder zu pochen, und er glaubte, dass die Axt am Waffengurt plötzlich mehr wog. Innos, es wurde Zeit, dass er die angefangene Lehre fortsetzte. Es konnte nicht angehen, dass er ewig nur herumsaß!
    “Bin kein Krieger“ erklärte er Xorag, und legte sich damit selbst eine Ausrede für das stete Nichtterfüllen des Schwures parat.
    “War schon immer 'n Schürfer, und das wird sich vermutlich auch nie wirklich ändern. Selbst wenn mir mal jemand beibringt, wie's im Kampf läuft.“
    Er blickte noch einmal auf den leeren Becher, wandte sich dann in Richtung der Theke und brüllte kurzentschlossen seine Bestellung hinüber, während die rechte Hand einige Goldmünzen zutage förderte.
    Während er wartete, blickte er Xorag neugierig an.
    “Und du, verstehst du was vom Kämpfen?“

  2. Beiträge anzeigen #42
    Ehrengarde Avatar von Xorag
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    Xorag ist offline
    Xorag dachte darüber nach, was Byggwir gesagt hatte. “War schon immer 'n Schürfer, und das wird sich vermutlich auch nie wirklich ändern." hallte es ihm durch den Kopf. Damit war der Schürfer wohl das genaue Gegenteil von dem, was der Wegelagerer verkörperte. Er war schon immer bemüht gewesen, im Kampf immer besser zu werden. Angefangen hatte es damals schon in seinem Heimatdorf, wo er immer und immer wieder versuchte besser im Boxkampf zu werden. Fortgesetzt hatten sich diese Ambitionen dann auf Khorinis, als er zuerst lernte, wie man mit dem Schwert und später mit dem Bogen umging. Er war wohl inzwischen in praktisch jeder Technik die er gelernt hatte ziemlich eingerostet, aber deswegen hatte er sich auch dazu entschieden, sich einen Speer zu besorgen. Eine weitere Waffe und eine weitere Art zu kämpfen. Hauptsache besser und stärker werden. Eigentlich war es absurd, er wusste gar nicht, warum er es tat. Vermutlich lag es einfach in seiner Natur zu kämpfen und besser zu werden, so wie es in der Natur von Byggwir lag, Erz zu schürfen und immer bessere Methoden und Techniken zu entwickeln, um den Ertrag zu erhöhen. Ein geborener Krieger und ein geborener Schürfer. "Eigentlich ist es schon beinahe lustig, welch verschiedene Dinge einen Menschen glücklich machen können." dachte sich der Wegelagerer.

    "Ja, so was in der Art. Auf jeden Fall kann ich mit dem Schwert und dem Bogen umgehen. Früher war ich mal besser, hatte aber zu lange keine ernsten Gegner. Jetzt bin ich wohl ziemlich eingerostet. Eigentlich muss ich noch einen Speer abholen, dann werde ich wohl eine neue Beschäftigung haben, bis ich damit Umgehen kann. Hast du denn kein Interesse daran, kämpfen zu lernen? Eine Waffe trägst du ja schon." Damit spielte der Varanter auf die Axt seines Gegenüber an, die ihm aufgefallen war, als dieser noch vor dem Tisch stand und nicht an selbigem Stand.

  3. Beiträge anzeigen #43
    Kämpfer Avatar von Byggwir
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    Byggwir ist offline
    Ein Mitarbeiter der Taverne – Byggwir vermutete anhand seiner Kleidung, dass es ein Schürfer war, der seinen Geldbeutel auffüllen wollte – brachte den bestellten Met, nahm die Goldmünzen entgegen und verschwand wieder im Gewühl der Gäste, während der Kleinwüchsige den Becher an die Lippen hob und einen Schluck trank. Herrlich. Aber, so entschied er, der letzte Alkohol für diesen Abend.
    Er stellte den Becher wieder ab und sah danach Xorag in die Augen. Bogenschütze und Schwertkämpfer war er also. Und wollte sich nun auch noch einen Speer besorgen? Offensichtlich kein Gelegenheitskämpfer, befand der Schürfer. Er dachte an die Krieger, die den Eingang der Mine gegen die Orks verteidigt hatten, während er selbst und die anderen Schürfer den zusammengebrochenen Stollen zu räumen versucht hatten. Ob Xorag soviel auf dem Kasten hatte wie diese Kerle? Byggwir nahm an, dass es so war. Der Kerl hatte schließlich einige Jahre an Erfahrung.
    Byggwir dachte an Kalyvala, den Lehrmeister. Das war ein Mann, der kämpfen konnte! Er dachte an Naram, die Jägerin. Wie es ihr wohl ging? Er hatte sie lange nicht gesehen. Das letzte Mal hatte sie bei Kaly den Umgang mit dem Schwert erlernen wollen. Den Bogen trug sie damals schon mit sich herum. Seufzend tastete Byggwir erneut nach seiner Axt, die ebenso wie das schwert nahezu vergessen an seinem Waffengurt baumelte. Dies erinnerte ihn an Xorags Frage, die noch im Raum stand.
    “Interesse hab' ich“ brummte er, und nickte leicht, um die Aussage zu unterstreichen. Mehr eine Notwendigkeit dachte er im Stillen. Schließlich hatte er einen Schwur zu erfüllen.
    “Aber bislang war's nicht erfolgreich. Habe 'ne Weile gelernt, aber hab's nicht geschafft, das durchzuziehen. Mich zieht's immer wieder in die Mine. Is' wie'n Zuhause für mich“ erklärte er. Wieder eine Ausrede für sich selbst!
    “Werd' mich aber mal nach einem neuen Lehrmeister umsehen müssen. Ohne Schwert oder Axt ist man in Nordmar verloren.“
    Er nahm einen weiteren Schluck Met.
    “Neue Beschäftigung mit dem Speer, sagst du? Was hast du vor, jagen?“

  4. Beiträge anzeigen #44
    Ehrengarde Avatar von Xorag
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    Xorag ist offline
    Byggwir war also nicht nur ein begabter Schürfer, der mit Leib und Seele bei seiner Arbeit ist. Er war zeitgleich auch noch so eine Art gescheiterter Krieger. Vermutlich war dies der Grund, warum er noch immer in der Mine hockte. Ohne entsprechende Fertigkeiten war selbst der stärkste Mann im Kampf praktisch nutzlos und nur unnötiges Gewicht am Bein. Außerdem wusste der Wegelagerer wie frustrierend es sein kann, eine Ausbildung nicht vollenden zu können, schließlich hatte er es selbst nie geschafft, zu lernen wie man mit dem Bogen auf bewegliche Ziele schießt.
    "Ja, da hast du vermutlich recht, unbewaffnet ist man hier wirklich verloren. Deswegen habe ich mich auch für den Speer entschieden. Auf dem Weg von Varant nach Nordmar ist mir aufgefallen, dass hier einige üble Viecher rum rennen, da ist es mir doch lieber, etwas Abstand zu haben. Außerdem kämpfe ich mit dem Schwert nicht durch kraft, sondern Geschwindigkeit. Damit kann man zwar einen Mann problemlos besiegen, aber schwer gepanzerte Viecher lassen sich davon kaum beeindrucken."
    Danach nahm er einen weiteren Schluck aus seinem Humpen, der letzte wie er feststellen musste.

    "Na gut, der Met ist wohl alle. Ich werde mich dann auch mal wieder auf den Weg machen, vermutlich noch etwas trainieren, bevor ich den Speer hole. Vielleicht sehen wir uns mal auf dem Übungsplatz, eventuell kann ich dir dann einige Tricks beibringen." Er nickte Byggwir und Hombre zu. "Machts gut, wir sehen uns sicherlich noch einmal." Als die beiden sich auch von ihm verabschiedet hatten, packte der Wegelagerer seine Sachen zusammen.
    Damit stand er auf, den Becher ließ er stehen. Die Pause hatte ihm gut getan, so dass er sich nun auf den Ausgang zuquetschte um noch einmal auf den Übungsplatz zu gehen, um diese Tageszeit war vermutlich nicht viel los, so das er problemlos würde üben können.

  5. Beiträge anzeigen #45
    Abenteurer Avatar von Skydd
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    Skydd ist offline
    Genervt spülte Skydd ein paar dreckige Bierkrüge in lauwarmem, milchigem Wasser. Er musste diese Arbeit machen, denn Drageny war mit einer gewissen Succa auf und davon. Und sonst arbeitete, bis auf Jordan, niemand mehr in der Taverne. Wie sehr Skydd diese Arbeit hasste. Er donnerte den letzten Krug auf das Abtropfgitter neben der Spüle und fummelte den Stöpsel aus dem Becken, sodass das Wasser abfloss.
    In der Zwischenzeit hatte sich ein junger Mann an die Theke gesetzt, den der Kellner lange Zeit nicht bemerkt hatte. Aus dem grauen Wollmantel des Mannes lugte ein Kopf hervor, der noch recht jung aussah. Er spuckte keine Worte aus.
    Für einen Moment überlegte Skydd, ob er den Mann ansprechen sollte oder seiner gewohnten Tätigkeit nachgehen sollte.
    Kritisch beäugte er den Fremden einen Augenblick und beschloss dann, da dieser nicht böse oder zwielichtig aussah, ihn anzusprechen.
    „Kann ich Euch helfen?“ nuschelte er in seinen Bart hinein.

  6. Beiträge anzeigen #46
    Ehrengarde Avatar von Colodis
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    Colodis ist offline
    Xorag hatte seinen Speer bisher nicht abgeholt. Die Waffe ruhte in einer Ecke seiner Werkstatt und wartete darauf seinen Besitzer kennen zu lernen.
    Die letzten Tage verbrachte Colodis einen typischen Nordmar Alltag. Auch wenn langsam deutlich wurde, dass die Kälte langsam wich. Gab es keinen nennenswerten Anstieg der Temperaturen. Die grosse, frostige Eiswüste blieb fürs erste auch noch so.
    Der Ahnenkrieger musste wiedereinmal trainieren. Länger schon trainierte der Nordmann allerhöchstens sein Sitzfleisch. Normalerweise lag es nicht an den Gelegenheiten sich fit zu halten. Ihre Zeit war vom Krieg durchzogen, ein Kampf lauerte an jeder Ecke. Und es mangelte nicht an Chancen sich fit zu halten und Kombinationen oder Schlagabfolgen aufzufrischen.
    Ausserdem ächzte seine Axt bzw. der Ahn nach Blut. Der Schürferboss bekam dies zu spüren und das Verlangen wurde sogleich sein eigenes.
    Im Moment musste dieser sich aber mit einer siulierten Kampfhandlung zufrieden geben, mehr als trainieren konnte Colodis im Moment nicht.

    Sogleich nahm er Aufstellung in einer gewohnten Postition. Jede Faser seines Körpers wollte ihm weiss machen, dass er sich in einem Kampf befand. Sein Kopf wusste es besser, seine Augen registrierten keinen Feind. Für den Moment versuchte er dem nachzugeben und in einem simulierten Kampf einzutauchen. Es war genau wie damals gegen Silmacil...
    Der Gedanke daran schmerzte seiner menschlichen Seite, es missfiel ihm gegen einen Freund zu kämpfen. Dennoch war das Gefühl unbeschreiblich. Mit voller Hingabe und ohne Vorsicht spulte er eine Kombination ab. Er konnte oder wollte nicht länger dagegen ankämpfen. Während der gesamten Abfolge pulierte seine Waffe mehr. Was ihm im letzten Kampf nicht so sehr aufgefallen war schien nun so deutlich, dass man es kaum ignorieren konnte.
    Ein Pulsieren ging von der Waffe aus .Es war ein leuchten wie das einer Erzader. Den Grund versuchte er gar nicht zu verstehen. Alles rund um den Vorfall war derart kompliziert und schien keiner Logik zu folgen. Während seinem Training stachelte ihn eine brummige Stimme in seinem Kopf an. "Was soll denn das sein? Nennst du sowas kämpfen?"
    "Halt die Klappe", brüllte der Tischler laut in die Nacht heraus. Eine laute aber einseitige Unterhaltung schallte rund um den Trainingsplatz. Natürlich konnte ein Aussenstehender nur sein sinnloses Gebrabbel hören. Auch wenn er weder verrückt war noch Selbstgespräche führte.

  7. Beiträge anzeigen #47
    Ehrengarde Avatar von Xorag
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    Xorag ist offline
    Als Xorag den Übungsgsplatz erreichte achtete er nicht darauf, wie viele andere um diese späte Uhrzeit noch trainierten. Vermutlich war er sowieso alleine, was dem Wegelagerer nur recht war. Er stach hier in Nordmar doch etwas arg heraus. Nicht nur seine Kleidung und seine Bewaffnung, und auch nicht seine Haar und Hautfarbe alleine sorgten dafür. Irgendwie bewegte er sich auch anders, wie die großen, meist muskulöseren Nordmänner. Besonders, wenn er trainierte stach dies heraus. Er vollführte mehr und schnellere Hiebe, als die meisten Nordmänner, die er bisher Üben gesehen hatte. Einerseits lag es daran, dass der Varanter schon immer schnell und nicht sehr kräftig war, andererseits war sein Säbel für einen derartigen Kampfstil gemacht, während die meisten Nordmarer schwere Schwerter und Äxte trugen. Diese wirkten jedoch nicht einmal klobig ob ihrer Größe, die meisten würde eine derartige Waffe wie Xorag sie trug eher ins lächerliche ziehen.

    Während der Wegelagerer so vor sich hintrainierte hörte er von irgendwo ein lautes "Halt die Klappe!", das ihn sehr verwunderte, schließlich war der Übungsplatz doch sehr leer. Als er sich umsah sah er einen Nordmarer, der genau auf seine Überlegungen passte: ein großer, muskulöser Mann, mit einer eben so großen Axt. Doch obwohl die Waffe zierlos war, erschien sie nicht plump, sie schien eher im halbdunklen zu leuchten. Vielleicht war das das Erz, das die Nordmarer für ihre Waffen nutzten? Bisher hatte Xorag noch keine solche Waffe von nahem gesehen. Der Fremde trainierte unbeeindruckt weiter und der Wegelagerer tat es ihm auch gleich. Vermutlich hatte er sich die Geräusche nur eingebildet, es erschien ihm einfach zu absurd, dass jemand während dem Training mit sich selbst reden würde.

    Doch als der Varanter noch einige weitere Male irgendwelche scheinbaren Gesprächsfetzen auffing. wurde es ihm langsam zu bunt. War der Kerl denn verrückt? Er steckte seinen Säbel ein und ging einige Schritte auf den Nordmann zu, bis er bemerkte wen er dort vor sich hatte. Der Mann, der dort so vehement - und wie Xorag zugeben musste gekonnt - mit seiner Axt trainierte, war der Tischler und Schürferboss, Colodis. "Irgendwie erklärt das doch alles. Der Kerl redet mit sich selbst, der muss doch einen an der Klatsche haben." dachte sich der Wegelagerer.
    "He, Colodis. Redest du öfters mit dir selbst?" rief er dem Tischler entgegen und blieb stehen. Da es sein Gegenüber war, der eine ziemlich große Axt durch die Luft wirbelte, spannte der Varanter sich und bereitete sich darauf vor, seinen Säbel zu ziehen. "Oder ist das etwa doch ein Fluch?" dabei deutete er auf die - nun wo er näher ran war - sichtbar leuchtende Waffe.

  8. Beiträge anzeigen #48
    Ehrengarde Avatar von Colodis
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    Colodis ist offline
    Colodis war es wohl nicht vergönnt ein ruhiges Leben zu fristen. Natürlich da ware der Krieg, Nordmar und ein Haufen gefährlicher Tiere etc. Aber diese Aktion machte alles unglaublich kompliziert. Als ob die Situation zwischen ihnen nicht schon genug angespannt war. Nach allem musste Xorag natürlich auch noch ein Gespräch zwischen ihm und seinem Ahnen mitbekommen. Auch wenn er natürlich nur einen verrückten Tischler bei Selbstgesprächen hörte. Die Tatsache allerdings, dass seine Waffe leuchtete wie eine Fackel bot ein breites Angriffsziel für Anspielungen aller Art, Form und Grösse.
    Wie sollte er darauf reagieren? Der Nordmann verspührte den plötzlichen Drang seinem Gegenüber eine zu verpassen. Allerdings fiel ihm kein passender Grund ein sowas zu tun. Hin und her gerissen entschied er sich schlussendlich dafür dem Varanter nicht die Gegnugtuung zu liefern, ihn soweit provoziert zu haben. Darüber konnte er hinwegsehen, immerhin war er über dem Level eines rauflustigen Schürfers.
    "He, Colodis. Redest du öfters mit dir selbst?"
    "Nunja, gelegentlich." Seine Antwort fiel kurz und knapp aus. Zugleich umspielte ein unergründliches Grinsen sein Gesicht.
    "Und was hast du eigentlich mit deinen Flüchen?
    Das mein Freund... ist Nordmar und nicht die Heimat dunkler Hexereien."


    "Was meine Axt angeht...
    Man kann es durchaus zu den anderen Informationen unter "kompliziert" ablegen. Ich sehe keinen Grund dir meinen Geschichte zu erzählen. Selbst wenn ich wüsste, dass du es glauben würdest. Es gibt bisher nur einen einzigen Mann der mein ganzen Geheimnis kennt, wenn man es denn so nennen möchte. Selbst meine Clansbrüdern wissen nichts davon. Warum also glaubst du dass ich es ausgerechnet dir, einem Fremden, erzählen sollte?"

    Colodis hatte mehr verraten als ihm lieb war. Auch war sich der Nordmann nicht sicher welche Reaktion es auslösen würde. Was vielleicht mitunter ein Grund seines Schweigens darstellte.

  9. Beiträge anzeigen #49
    Ehrengarde Avatar von Xorag
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    Xorag ist offline
    Der Nordmarer verwirrte den Varanter nur noch weiter. Jetzt war also auch schon die Axt Teil dieses "Geheimnisses" wie Colodis es nannte.
    "Nordmar soll nicht die Heimat dunkler Hexereien sein? 'Mein Freund'", Xorag betonte die letzten beiden Wörter besonders, " wie nennst du es denn, wenn jemand mit einer hell erleuchteten Axt herumläuft? Dazu dann auch noch deine komischen Tätowierungen, und deine Geheimniskrämerei."
    Der Wegelagerer schüttelte den Kopf, er wusste einfach nicht, was er aus seinem Gegenüber machen sollte. Irgend ein gar seltsames Geheimnis umgab den Nordmann, das eindeutig mit Magie oder etwas ähnlichem zu tun hatte - warum sollte eine Axt denn sonst dermaßen stark leuchten?

    "Mag ja sein, dass man hier im Norden nicht an Magie und derlei glaubt, aber du kannst wiederum mir glauben, dass das alles sehr viel realer ist, als du es glaubst. Ich habe schon Dinge gesehen, da würde es dir vermutlich die Sprache verschlagen."

    Und das der Tischler sein 'Geheimnis' auch noch vor - wie er es ja gerade zugegeben hat - seinen Clansbrüdern verborgen hielt, macht es nicht unbedingt besser. Das der Schürferboss Angst davor hatte, sich zu blamieren erschien dem Wegelagerer nur all zu unlogisch, das passte nicht. Aber warum denn dann? Scheinbar war es wohl etwas, dass der Tischler entweder selbst nicht richtig verstand, oder zumindest nicht nachvollziehen konnte. Das wiederum deutete für den Varanter nur daraufhin, dass es doch irgendwie mit Magie zu tun hatte, einem Thema mit dem sich der Tischler offensichtlich gar nicht auskannte.

    "Außerdem scheinst du zu vergessen, dass ich als Fremder nun mal nicht weiß, was dafür ", dabei deutete er abermals auf die Axt " verantwortlich ist. Erwartest du etwa, dass ich deine Gedanken lese um herauszufinden, dass da ein großes Geheimnis dahinter steckt? Vermutlich ist die Geschichte für jemanden wie mich, der der Existenz von übernatürlichem nicht so entgegen steht wie du, weit einfacher zu begreifen wie du glaubst. "

  10. Beiträge anzeigen #50
    Ehrengarde Avatar von Colodis
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    Colodis ist offline
    "Ich hab dich weder darum gebeten meine Gedanken zu lesen, noch mein Geschichte zu ergründen. Und meinerseits verstehe ich nicht warum dass so wichtig für einen Fremden wie dich ist."
    Sein Unterton wies leichte Verbitterung auf.
    Colodis konnte nicht einmal genau sagen wieso eigentlich. Aber ein Aspekt den Xorag hervorgebracht hatte liess ihn nicht mehr los. Vielleicht weil das genau der Wahrheit entsprach und der Nordmann es nicht richtig einsehen wollte.
    "Vermutlich ist die Geschichte für jemanden wie mich, der der Existenz von übernatürlichem nicht so entgegen steht wie du, weit einfacher zu begreifen wie du glaubst."
    An diesem Punkt musste eine Entscheidung fallen, welchen Weg er beschreiten wollte. Seine Nackenhaare sträubten sich beim Gedanken daran. Der Schürferboss schüttelte den Kopf "nur aufgewirbelter Staub", hallte die Erkenntnis in seinen Ohren. Verdrängte Tatsachen würden ans Tageslicht strömen Erinnerungen wiederkehren. Hatte er die Situation nur akzeptiert indem er alles verdrängte. Unverständliches blieb weiter unbegreiflich liegen und verstaubte in einer Ecke?
    Oder sollte er den Schmerz nocheinmal auf sich nehmen und alles aus der Welt schaffen. Zweifel ersticken und mit sich selber und der Situation wirklich ins Reine kommen. Der Ahnenkrieger hatte am eigenen Leib erfahren was es ausmachen konnte. Befreit kämpfen, ohne Bedenken und ständigen Hinterfragungen.
    Um sein Nachdenken zu überspielen wühlte er nach einer Gegenfrage. "Dennoch hast du meine Frage von vorhin nicht beantwortet, du bist ihr lediglich ausgewichen. Warum glaubst du dass ich es ausgerechnet dir, einem Fremden, erzählen sollte?"

    Colodis hörte nicht wirklich zu, obgleich er auch nicht wusste ob Xorag zu einer Antwort ansetzte. Sofort zog es ihn wieder in die Tiefen seiner Gedankengänge. Was war der wirkliche Grund für sein Schweigen?
    Einerseits war es wohl kein Thema was man Nordmännern leichtfertig unter die Nase rieb. Erstens weil man sicher skeptisch reagieren würde, Zweitens weil der Tischler kein Mitleid wollte, noch etwas Besonderes sein. Andererseits konnte es aber sein, dass er noch nicht ganz mit der Sache abgeschlossen hatte. Weiter noch... es selber nicht verstand oder begriff.
    Wollten die Ahnen dass er es hier und jetzt klärte, die Umstände klar erkannte? Möglicherweise mit der Hilfe eines Fremden. Immerhin basierte die Bindung zum Ahnen bisher auf mässiger Akzeptanz, beide Seiten duldeten die Situation nur. Keineswegs kämpften sie als eine Einheit, so abartig diese Erkenntnis auch klang. Das Wort "Freunde" oder "Waffengefährten" mochte Colodis nicht einmal wage in den Mund nehmen.

  11. Beiträge anzeigen #51
    Kämpfer Avatar von Byggwir
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    Byggwir ist offline
    Byggwir wischte sich den Schweiß von der Stirn. Seine Ausdauer war nun wirklich nicht die schlechteste, aber ungwohnte Aktivitäten zehrten auch an ihm. So war es auch an diesem Abend, den er damit zugebracht hatte, wieder einmal das Schwert zu schwingen. Das Gespräch mit Xorag hatte etwas in ihm wachgerüttelt. Den Ehrgeiz? Oder vielleicht die Rachegelüste wieder angefeuert? Der Nordmann wusste es nicht. Ihm war nur klar, dass er sich im Umgang mit der Klinge noch würde üben müssen. Zwar würde er gewiss nie ein Krieger werden, so wie Xorag oder sein Freund Hombre es waren, odar gar wie der Clanlord einer war, aber es würde ihm bestimmt irgendwann möglich sein, das Schwert oder die Axt zumindest in ausreichend gefährlicher Weise zu führen.
    “Hab' mir 'n Schluck verdient“ brummte der Bergmann in seinen wirren Bart, ließ das Schwert zurück in die Scheide gleiten und wandte sich zum Gehen. Bis auf wenige Ausnahmen, unter denen Byggwir auch Xorag und Colodis entdeckte, war nichtmehr viel los auf dem Trainingsplatz, was vermutlich bedeutete, dass man sich zum ebenso allgemeinen wie auch allabendlichen Umtrunk in der Taverne versammelt hatte. Innos, wie Wirtin musste doch im Gold geradezu schwimmen! Selbst wenn sie ihre Mitarbeiter ordentlich bezahlte mussten noch Unmengen an Goldstücken für sie selbst übrig bleiben. Ja, als einzige Wirtin am vermutlich trinkfreudigsten Ort des ganzen Festlandes ließ es sich bestimmt leben.
    Der Schürfer stapfte durch den Schnee, dessen es, wie er glaubte, immer weniger wurde, durch das Dorf des Hammerclans. Hier und da saßen Jäger an Lagerfeuern; marschierten Schürfer mit deutlich durstigen Blicken in die gleiche Richtung, die auch Byggwir eingeschlagen hatte; standen einzelne Wachen auf ihren Posten und hielten die Umgebung im Auge. Insgesamt war im Freien allerdings wenig los. Byggwir erinnerte sich an das Feuerfest. Damals hatten sich deutlich mehr Menschen draußen herumgetrieben. Aber zugegebenermaßen war da auch das Wetter besser gewesen.
    Als der kleinwüchsige Nordmann die Tür der Taverne öffnete, schlug ihm die übliche Wolke entgegen, aus der sich Schnaps, Schweiß und Sumpfkraut herausriechen ließen. Der anheimelnde Geruch einer Schenke. Im Halbdunkel sah Byggwir sich nach einem freien Platz um, fand einen am entgegengesetzten Ende des Schankraumes und lächelte, als er sah, wer dort saß und sich ein Getränk schmecken ließ.
    Bevor er sich auf den Tisch zubewegte, schlug er einen Bogen und ging an der Theke vorbei, wo er einen Becher Met orderte und zahlte. Erst dann legte er den Weg zum zuvor entdeckten Sitzplatz zurück, stellte seinen Becher dort ab und setzte sich dem bekannten Gesicht gegenüber.
    “Grüß dich, Naram! Hab' dich ja ewig nich' mehr gesehen.“

  12. Beiträge anzeigen #52
    Kämpferin Avatar von Naram
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    Naram ist offline
    "Byggwir!"

    Ein Lacheln kam über ihr Gesicht. Sie hatte Byggwir schon seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr gesehen. rasche legte sie das Sumpfkraut zur Seite aus dem sie sich grade einen Stegel drehen wollte und begrüßte den ebenfalls kleinen Nordmarer.

    "Verdammt dich habe ich ja seit einer Ewigkeit nicht mehr gesehen. Was machst du im Moment? Bereitest du dich immernoch auf deinen achefeldzug vor? Wie gesagt ich bin schon seit einem Monat abreisebereit. Ich habdich nicht vergessen. Was machst du denn im Moment so? Seit du deine Lehre bei Kaly abgebrochen hast habe ich dich nicht mehr gesehen. Ich habe die Lehre übrigens weiter gemacht, bis er mir nichts mehr weiter beibringen konnte und seit dem trainiere ich fast täglich im Wald oder auf dem Trainingsplatz."

    Naram orderte an der Theke einen neuen Krug Met und einen Nordmarer Nebelgeist. Lächelnd leerte sie ihren verbleibenden Krug, bevor der andere kam und sie begann wieder sich einen Sumpfkrautstengel zu drehen.

    "Aber nun erzähl doch mal", sagte sie zu Byggwir gewandt "wie ist es dir so ergangen?"

  13. Beiträge anzeigen #53
    Kämpfer Avatar von Byggwir
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    Byggwir ist offline
    “Hab' erst heute wieder angefangen, nochmal mit dem Schwert zu üben. Wird Zeit, dass ich meine Lehre zuendebringe. Ich häng' seit Wochen wieder nur in der Mine rum, so wird das nie was“ brummte der Schürfer unzufrieden.
    “Muss außerdem zusehen, dass ich 'ne Rüstung kriege. Mit dem Kram hier kann ich keinen Ork beeindrucken“ stellte er fest, während er an sich hinunterblickte. Ein zerschlissenes Hemd, eine oft geflickte Hose sowie ein Paar Stahlkappenstiefel, die zwar für die Arbeit unter Tage völlig ausreichend waren, aber vermutlich bei jeder Pfütze vollaufen würden. Nein, in dieser Kluft würde er nicht losziehen können.
    “Und 'n Rucksack könnte auch nicht schaden“ bemerkte er. Es gab also noch einiges zu tun. Innos, er hatte zuviel Zeit mit reinem Nichtstun verbracht! Hätte er doch nur die Lehre bei Kaly beendet! Er hätte schon längst einen guten Teil Nordmars durchsuchen können. Im Stillen fluchte der Schürfer über sich selbst.
    “Hab' also noch einiges zu tun“ fasste er zusammen.
    “Und wie sieht's bei dir aus? Was hast du in der Zwischenzeit getrieben, vom Üben mal abgesehen? Nochmal jemanden tätowiert, oder is' das nicht die passende Jahreszeit?“
    Er griff nach seinem Becher, setzte ihn an die Lippen und trank. Zuvor war er noch der Meinung gewesen, sich den Met verdient zu haben, aber nachdem er festgestellt hatte, wie wenig er bis dahin geschafft hatte, schmeckte ihm der Honigwein nur noch halb so gut. Er nahm sich vor, von nun an jeden Tag zu trainieren. Und die Augen nach Kalyvala oder einem anderen Schwertmeister offenzuhalten.

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    Kämpferin Avatar von Naram
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    Naram ist offline
    "Eigentlich wollte ich bei den Plünderungen auf den Höfen mitmachen, doch musste ich kurz nachdem ich die Gruppe getroffen hatte die Reise auh schon wieder abbrechen. Ich lief etwas hinter der Gruppe her als ich plötzlich ein Grunzen hinter mir hörte. Ich wollte mich grade umdrehen und mein Schwert ziehen, da spürte ich auch schon einen reissenden Schmerz an meiner linken Seite. Ein verdammtes Wildschwein hatte mich erwischt und mit seinen Hauern nicht nur meine Rüstung sondern auch mich aufgerissen. Es gab ne riesige Fleichwunde, ausserdem brach ich mir wohl zwei oder drei Rippen. Die anderen hatten das Wildschwein sofort erledigt und ein Kundschafter geleitete mcih wieder zurück in den Hammerclan, denn in meinem Zustand hätte ich keine Höfe mehr überfallen können. So kurrierte ich mich hier ersteinmal aus. Man war ich froh, dass ich meine eigene Hütte besitze wo ich mich vor dem Kamin erholen konnte."

    Naram nahm einen weiteren Schluck Met und zündete ihren Sumpfkrautstengel an einer Kerze an. Sie ahm einen Zug und merkte auch gleich die beruhigende Wrikung des Krautes. Doch merkte sie auch, dass das Kraut nicht sehr stark war.

    "Na ja", fuhr sie weiter fort, "zumindest ist die Wunde jetzt wieder gut verschlossen. Nur Die Rippen tun noch gelegentlich weh. Aber es geht schon wieder. Hier ich kann dir den Riss mal zeigen, den kann man immernoch in meiner Lederrüstung erkennen."

    Naram hob ihren linken Arm und deutete mit dem Rechten auf einen schlecht vernähten, ungefähr eine Elle langen Riss in ihrer Rüstung.

    "Also wenn du mal zum Rüstschmied gehst, dann komme ich gleich mit. Zwar könnte ich mit dieser Rüstung den Orks entgegen treten, doch wäre es mir angenehmer eine bessere Rüstung zu tragen. Vielleicht lege ich mir auch noch einmal einen neuen Bogen zu. Einen mit etwas mehr Durchschlagskraft. Wo ich jetzt drüber nachdenke, wäre ich wohl vorbereitet, doch noch nicht optimal."

    Die junge Tätowiererin grinste, trank einen weiteren Schluck Met und nahm einen weiteren Zug von ihrem Sumpfkrautstengel. Grünlicher Rauch stieg auf und vermischte sich an der Decke der Taverne mit ein paar weitreren Rachwolken, die von den anderen Tischen kamen.

    "Aber um auf deine weitere Frage zu antworten, ja ich habe auch noch weiter Leute tätowiert. Siehst du zum Beispiel den Typ dort hinten? Der Links an der Bar sitzt? Dem habe ch sein Familienwappen gestochen mit ein paar Runen dazu. Er meint dieses würde ihm Kraft im Kampfe geben. Ich halte ja nicht viel von Runen, doch wenn die Leute meinen sie würden dadurch besser kämpfen oder jagen können, so sollen sie es machen. Es stärkt ihren Geist."

  15. Beiträge anzeigen #55
    Kämpfer Avatar von Byggwir
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    Der Nordmann verzog das Gesicht, als er hörte, was das Wildschwein mit Naram angestellt hatte. Elende Mistviecher. Mit einem Mal fühlte er sich in seiner Arbeitskleidung noch etwas unwohler. Aber er schüttelte das unschöne Gefühl ab, schließlich wusste er, dass der Hammerclan gut beacht war. Unwahrscheinlich, dort von einem Tier verletzt zu werden.
    Davon abgesehen entschied nicht nur das Rüstzeug über Leben und Tod, wie Byggwir sehr wohl wusste. Er erinnerte sich an en Einsturz der Mine, und daran, dass es vor allem die Schürfer waren, deren Kenntnisse ein noch katastrophaleres Ergebnis hatten verhindern können. Rüstungen sind zwar nicht zu verachten, aber gewinnen lässt sich mit denen allein nichts dachte er im Stillen.
    “Runen, sagst du?“ griff der Schürfer das zuvor erwähnte Thema auf. Er war bis dahin kaum damit in Verbindung gekommen. Im Bergbau zählten schließlich andere Dinge als auf dem Schlachtfeld.
    “Mh. Hab' auch schon davon gehört. Viele hier sind der Meinung, dass Runen 'ne Schutzwirkung haben können, oder sogar die Kraft verstärken. Segen der Ahnen oder sowas. Weiß aber nicht, was ich davon halten soll.“
    Er griff nach seinem Becher, zögerte und ließ ihn stehen. Er hatte weder vor, sich an diesem Abend zu betrinken, noch wollte er viel Gold in der Taverne lassen. Eine Rüstung würde schließlich nicht billig sein.
    “Du hast deine Rüstung damals bei Drakk gekauft, oder?“
    Naram nickte.
    “Werd' mal zusehen müssen, dass ich ihn finde. Und ich hoffe, er verlangt nicht zuviel. Hab' zwar noch Gold in der Tasche, aber ich hab' keine Ahnung, was mich das Zeug am Ende kosten wird.“
    Er warf einen Blick auf die notdürftig reparierte Rüstung der Tätowiererin.
    “Wieviel hast du dafür hinlegen müssen?“

  16. Beiträge anzeigen #56
    Kämpferin Avatar von Naram
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    Naram schaute an der Rüstung runter und nahm einen weiteren Schluck von ihrem Met. Wie viel hatte sie noch einmal gekostet? Sie konnte sich beim besten Willen nicht mehr an den Preis errinnern.

    "Ich weiß den Preis dieser Rüstung leider nicht mehr. Jedoch sind die Rüstungen bei Drakk immer Verhandlungssache. Das heißt du kannst am Anfang gar nicht sagen, was die Rüstung kosten wird. Immerhin wird sie ja auf dich zugeschnitten. Also würde sie bei dir und mir wohl weniger teuer werden, aufgrund des geringen Materialaufwandes."

    Naram brach in schallendes Gelächter und auch Byggwir schien dieser Witz sehr amüsiert zu haben. Nachdem sie sich wieder beruhigt hatte, begann sie weiter zu reden.

    "Na ja aber zumindest brauchen wir auf jeden Fall ebessere Rüstungen als nur dieses verstärkte Leder. Ich habe da mal an etwas gedacht, was für den Kampf gegen Orks geeignet wäre. Vielleicht auch etwas mit ein wenig Erzüberzug. Diese Rüstungen haben mich schon immer fasziniert. Sie strahlen irgendwie Kraft und Schutz aus. Also wir sollten uns wirklich nach Drakk umsehen."

  17. Beiträge anzeigen #57
    Kämpfer Avatar von Byggwir
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    “Fragt sich nur, wo wir ihn finden können“ brummte Byggwir. Eine der Angewohnheitend es Clanlords war es, nicht immer auf Anhieb auffindbar zu sein. Der Schürfer wusste, dass Drakk gern durch Nordmar reiste, und es hieß, dass er Verbindungen mit dem Mittelland hatte. Es konnte also durchaus sein, dass er sich gerade irgendwo im sonnigeren Teil Myrthanas Innos' Feuer auf den Pelz scheinen ließ.
    “Hab' ihn leider schon was länger nicht gesehen.“
    Der Bergmann griff nun doch nach seinem Becher und trank einen weiteren Schluck. Nun, da er Taten plante und Fortschritte machte, so gering sie auch sein mochten, schmeckte der Met wieder besser. Der Schürfer leerte das Trinkgefäß bis zur Hälfte.
    “Naja, er wird schon irgend zu finden sein. Wenn nicht, dann sorgen wir eben vorher für den restlichen Kram, den wir brauchen. 'n Rucksack zum Beispiel. Und 'ne Decke. Du musst mir noch helfen, meine Ausrüstung zusammenzustellen, du hast eindeutig mehr Ahnung vom Wildnisleben als ich“ erklärte Byggwir, und zwinkerte der Jägerin zu. Das letzte Mal, als sie gemeinsam außerhalb des Hammerclans unterwegs gewesen waren, hatte er sich zwar nicht allzu tollpatschig angestellt, aber wirklich vorbildlich war er wohl auch nicht gewesen.
    Er griff ein weiteres Mal zum Becher und wollte ihn gerade ansetzen, als das halbvolle Gefäß in seiner Hand zersprang. Verblüfft sah der Schürfer zu, wie der Boden des Becher auf den Tisch fiel, und wie unmittelbar danach der Rest Met darauf klatschte und sich gleichmäßig auf der Tischplatte verteilte. Einige Augenblicke brachte der Nordmann damit zu, die Sauerei wortlos anzustarren, dann brummte er halblaut einen Fluch und warf den übriggebliebenen Teil des Bechers hinterher.
    Er wunderte sich. Sein Pech, dass ihn sonst so sehr verfolgte, hatte sich schon lange nicht mehr gemeldet. Er hoffte sehr, dass dieses Geschehen kein schlechtes Omen war.
    “Wirtin! 'nen neuen Becher Met! Aber diesmal einen, der auch hält!“

  18. Beiträge anzeigen #58
    Kämpferin Avatar von Naram
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    "Hey, scheinbar hast du nichts an Kraft verloren" neckte Naram den Bergmann.

    "Einen Rucksack für dich zu finden wird bestimmt nicht allzu schwer sein. Ich habe ja schon einen und für dich suchen wir einfach jemanden der sich mit Stoffen oder Leder auskennt. Vielleicht sind wir damit ja auch bei Drakk an der richtigen Adresse. Immerhin baut er ja auch Lederrüstungen."

    Die Nordmarerin rauchte ihren Sumpfkrautstengel auf und drückte den Stummel seitlich an der schweren Kerze auf dem Tisch aus. Sie begann nachzudenken. Ihr Blick schweifte an dem Tisch entlang und endete bei ihrem Bogen. Genau das war die Idee.

    "Also um deine Decke kümmern wir uns selbst. Nichts wärmt besser als ein gutes Fell von einem Tier. Wenn du willst kann ich morgen auf die Jagd gehen und ein geeignetes Tier erlegen. Ich müsste sowieso mal wieder Jagen gehen, jetzt wo sich langsam wieder Tiere hier angesammelt haben. Mein Bogen scheint schon fast neidisch auf mein Schwert zu sein."

    Die junge Frau grinste und tätschelte den Futteral in dem ihr Bogen steckte. Nach einem weiteren Schluck Met, wandte sie sich wieder Byggwir zu.

    "Also was hälst du von der Idee? Somit hätten wir auf jeden fall schonmal Gold gespart und das werden wir auf der Reise bestimmt brauchen. Kleinigkeiten wie Schleifsteine zum Beispiel habe ich mal vor längerer Zeit schon besorgt, darum brauchen wir uns also nur teilweise kümmern."

  19. Beiträge anzeigen #59
    Kämpfer Avatar von Byggwir
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    Eine der Aushilfen in der Taverne brachte den Met, den der Bergmann lauthals geordert hatte, betrachtete den verschütteten Trunk auf dem Tisch und schüttelte den Kopf. Sehr zur Freude Byggwirs hatte der Kerl, nachdem er mit einem groben Lappen den meisten verschütteten Met aufgewischt und die Splitter eingesammelt hatte, entweder vergessen, nach Gold zu fragen, oder es war schlichtweg ein Zugeständnis des hauses. Wie auch immer, Byggwir freute sich. Er prostete Naram zu und nahm vorsichtig einen Schluck aus dem neuen Becher.
    “Soll Beliar mich holen, wenn der heut' auch noch zu Bruch geht“ brummte der Bergmann und stellte das Gefäß vorsichtig ab.
    “Selbst jagen, meinst du“ griff er Narams Vorschlag auf und dachte kurz darüber nach. Dann nickte er.
    “Keine schlechte Idee. Spart nicht nur Gold, sondern ist auch 'ne gute Übung im Wildnisleben für mich“ bemerkte er. Und Übung konnte er zweifellos brauchen!
    “Wann willst du morgen losziehen?“
    Er fragte sich, inwieweit er bei der anstehenden Jagd nützlich sein könnte. Bei seinen beschränkten Kenntnissen eignete er sich allenfalls dazu, die Beute zu schleppen. Das Erlegen und Ausnehmen würde Sache der Jägerin sein. Wie schon oft zuvor verfluchte Byggwir die Tatsache, dass er sich nicht schon längst darum gekümmert hatte, seine Kenntnisse zu erweitern. Aber wie hätte er damals ahnen sollen, was ihm bevorstehen würde?
    Vor dem Tod seines Vaters war vieles anders gewesen. Und im stillen fragte der Schürfer sich, wie es wohl sein würde, wenn die Rache vollendet war, sofern dies jemals gelingen würde. Was würde er dann tun?
    In die Minen zurückkehren? Den alten Stollen seiner Vorfahren neu bewirtschaften? Eine neue Erzader suchen und sich dort häuslich niederlassen? Oder würde er gar Gefallen an der Jagd finden und sich als Orkjäger verdingen?
    Das würde die Zeit zeigen.

  20. Beiträge anzeigen #60
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    Der Wegelagerer beobachtete Colodis. "Dennoch hast du meine Frage von vorhin nicht beantwortet, du bist ihr lediglich ausgewichen. Warum glaubst du dass ich es ausgerechnet dir, einem Fremden, erzählen sollte?"
    Eigentlich wollte Xorag gerade darauf antworten und hatte auch bereits zu einer entsprechenden Antwort angesetzt, doch der Tischler schien irgendwie in seiner eigenen Welt zu sein. Irgendetwas ging im Kopf des Tischlers vor, dass der Varanter nicht nachvollziehen konnte - wieder einmal wäre es nützlich gewesen, Gedanken zu lesen, eine Fähigkeit, die für diesen verschwiegenen Tischler durchaus als äußerst brauchbar einzustufen war. Xorag wartete noch etwas, ob der Schürferboss sich wieder auf das vor ihm liegende Gespräch konzentrierte, bevor er antworten würde, vermutlich musste sein gegenüber erst selbst einmal seine Gedanken sortieren. "Bei der Aktion mit dem Selbstgespräch gerade eben wäre es ja kein Wunder, wenn er gleich wieder damit anfängt..." schoß es Xorag durch den Kopf, so dass er erst einmal ein wenig grinsen musste, eine Reaktion, die er möglichst schnell wieder unterdrückte.

    Als der Nordmann auch nach einiger Zeit nicht reagierte, entschloss der Wegelagerer sich, seine Gedanken einfach zu unterbrechen, indem er den Anfang seines Satzes überdurchschnittlich laut aussprach, in der Hoffnung, so Colodis wachzurütteln.
    "Die Antwort ist eigentlich ganz einfach. Schau dich doch mal an, zuerst redest du während des Trainings lauthals mit dir selbst, und jetzt stehst du schon minutenlang gedankenverloren vor mir und starrst dabei Löcher in die Luft. Ich würde einfach mal sagen, du hast Angst davor, mit einem anderen Nordmarer darüber zu reden, was auch immer es sein mag. Vermutlich aus dem simplen Grund, dass du Angst hast dich vor deinen Brüdern lächerlich zu machen oder auf Unverständnis zu stoßen. Das deine Situation kompliziert und nicht nachvollziehbar ist, wirst du schließlich nicht Müde zu betonen. Und dabei komme ich ins Spiel. Ich bin nicht nur kein Clanler, sondern auch noch ein Fremder aus einer Welt die ganz anders als dieser eiskalte Norden ist. Und zumindest das kann ich wohl besser beurteilen, wie du. Also, rede darüber, oder lass es von mir aus auch bleiben. Aber dann gib mir meinen Speer, sofern er fertig ist, und du wirst mich vermutlich nicht mehr so schnell sehen."
    Was der Varanter bewusst ausließ, war natürlich, dass ihn persönlich auch die Neugier trieb, obwohl Neugier wohl eines der Motive ist, die Xorags handeln am wenigsten bestimmten, war er doch selbst eher misstrauisch. Aber diese Situation war eine, die für ihn eine Art Reiz ausmachte. Nicht nur, dass die Tätowierungen so sonderbar fremd waren, anders als alles, was er je gesehen hatte, jetzt glühte auch noch die Axt Colodis. Wenn man dazu noch sein wirklich sehr sonderbares Verhalten dazurechnete war es eine wahrlich herausragende Situation, in die der Wegelagerer da reingestolpert war. Und das alles nur wegen eines einfachen Speerschaftes.

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