[Ornlu]

"Oh du wunderschönes Kind der Natur, du bist gekommen...", dachte sich Ornlu, als er wieder wach wurde und vor ihm ihr wuschliger Kopf sich an seinen Körper schmiegte, die Augen geschlossen hatte und grinste als hätte man ihr Erdbeeren gebracht. Sein Arm umgriff sie und drückte sie an sich. Momente vergingen, ehe sie dann die Augen öffnete und sich gierig etwas hoch rückte. Sie biss sich auf die Lippen, sah Ornlu in die Augen und belohnte den Druiden natürlich für seine Taten. Ein schöner Moment, wo beide sich ihrer Zuneigung und noch junger Natur hingaben und die Nähe suchten und fanden. Es wurde geküsst, liebkost und sanft berührt. Man gab sich in aller Ruhe hin und nutzte die Zeit der Zweisamkeit.
Doch bevor sie ihre neue Hütte auf intensivere Weise einweihten, war es Ornlu der Suzuran bat nicht mehr zu machen und einfach die Ruhe zu genießen. Ruhe war in dieser Welt zu selten geworden. Selbst in Silden kam das stressige, schnelle Leben auf. Zudem war der Druide einfach zu müde für mehr. Beide sprachen flüsternd miteinander, hielten sich fest und kamen auf Kuchen zu sprechen. Das dann so intensiv, dass Suzuran sich erhob, Ornlu küsste und meinte sie macht einen Kuchen für ihren Häuslebauer. Ornlu indes sollte schlafen. Ornlu war aufgrund ihres Blickes schon klar, dass sie sich mit etwas rummachen nicht zufrieden gab - "Ich auch nicht, Suzu.", flüsterte er grinsend und legte sich hin. "Kuchen und dann Sex. Ich bin im Paradies...", döste er vor sich und schlief ein.

[ZONG]

Zong hatte den ganzen Vormittag an seinem Keller gearbeitet. Doch am Nachmittag lag er vor seiner Hütte und genoss die wenigen Sonnenstrahlen die durch die dicke Wolkendecke fielen. Er rauchte einen Stengel Sumpfkraut und blickte auf den See hinaus, der nun schon langsam taute. Sobald sein Keller fertig war, wollte er wieder beginnen als Fischer zu arbeiten. Da er kein eigenes Boot hatte, musste er bei einem anderen Fischer aus Silden mitfischen. Er hatte noch niemanden gefunden, aber er war sich sicher, dass er schon noch jemanden finden würde. Er wollte sich seine gute Laune auf keinen Fall verderben lassen, indem er die ganze Zeit darüber nachdachte, ob ein Fischer wohl einen Platz in seinem Boot frei hatte. Er hatte hier immerhin alle Zeit der Welt. Es war ruhig und schön. Langsam wurde es Zong dann doch zu kalt. Dann kam ihm eine Idee. Er zog sich seine dicke Kleidung an und ging in Richtung Berg. Dort holte er ein paar Steine. Er wollte sich einen kleinen, offenen Kamin in seiner Hütte einbauen, damit er es immer schön warm hatte. Er nahm so viele Steine mit, wie er tragen konnte. Er musste drei mal zurück zum Berg, ehe er genug steine hatte. Dann fing er langsam an seinen Kamin aufzubauen. Zwischendurch nahm er einen kühlen Schluck aus seinem Bierkrug.

[Samarus]

Das Auge war also eine Art Opfer an diesen Snapper gewesen und Drudwyn sollte sich als würdig erweisen, um es wiederzuerlangen.

Je mehr der Winzling erzählte desto abgefahrener wurde die ganze Sache. Aber dies alle konnte sich Drudwyn doch unmöglich ersponnen haben. Selbst wenn er verrückt sein sollte, diese Geschichte schien so unwahr, dass sie nicht erdacht sein konnte.

War Drudwyn von dem Snapper gestraft worden? Wenn ja wofür? Alles Fragen, die der Einäugige wahrscheinlich selbst nicht beantworten konnte. Vielleicht sollte Samarus bei Gelegenheit mal die Kavernen aufsuchen. Die Druiden dort wussten vielleicht, was hinter Drudwyns "Traum" steckte.

"Nun ja, Drudwyn, wechseln wir das Thema. Ich kann mir vorstellen, dass es nicht allzu spaßig ist, die ganze Zeit nur über den Verlust seines Auges zu reden.

Also sag, warum trinkst du nur Wasser, so kenn ich dich ja gar nicht."

Der Grünäugige versuchte sein Grinsen unterdrücken, was ihn sichtlich Beherrschung kostete.

"Oder hast du etwa gestern über den Durst getrunken?"

Jetzt konnte Samarus sein Grinsen nicht mehr unterdrücken.

[Drudwyn]

Samarus grinste ihn an. Aber Drudwyn fand das gar nicht lustig. Leicht verärgert blickte er den Sildener an.
»Hältst du mich etwa für einen Säufer?«, meinte er leicht verärgert. »Naja, normalerweise trinke ich ja eigentlich ziemlich wenig... Aber du hast Recht, gestern ... ich war einfach etwas aufgewühlt, also denke ich, ist das nicht ganz unverständlich...«

Was sollte das eigentlich? Ob Samarus wohl anders gehandelt hätte, wäre ihm ein Auge 'verloren gegangen'? Wohl kaum. "Mh", dachte Drudwyn, "Vielleicht sollte ich mal wieder auf den Übungsplatz. Ich sollte trainieren. Lernen, trotz meines eingeschränkten Sichtfeldes zu kämpfen und mich wehren zu können. So viel Umstellung ist es ja nicht. Ich muss wohl bei kämpfen nur aufpassen, dass mein Gegner sich möglichst links von mir hält ...

Dann stand er auf und verabschiedete sich von Samarus. Er sagte ihm, es wäre Zeit, wieder aktiv zu werden und dass er sich zum örtlichen Übungsplatz begeben würde.
In seinen Ohren klang das schon ein bisschen komisch. "wieder aktiv zu werden", fast so, als wäre er schon seit geraumer Zeit 'versumpft', untätig irgendwo herum gehangen ohne irgendwas zu tun. Doch dem war nicht so. Allerhöchstens einen Abend, aber länger war das ja nicht.
Auf dem Trainingsgelände war kaum noch einer zu sehen, vielleicht war das auch besser so. Vorsichtig begann Drudwyn mit seinen Übungen. Zuerst wärmte er sich ein wenig auf, dann ging er noch einmal die Grundlegenden Sachen durch. Eine Veränderung hatte er schon bemerkt, aber es würde wohl zum Glück nicht allzu lange dauern, bis er sich daran gewohnt hätte. Zwar traf er anfangs nicht so gut, wie er es sonst getan hatte, aber das würde sich sicherlich noch geben.

[Haldor]

Silden war keine sehr eindrucksvolle Stadt, nichts im Gegensatzt zu Khorinis und Montera, doch der See, der neben Silden lag war wunderschön.
Es dämmerte, die halbe Sonne, die noch zu sehen war, spiegelte sich in dem See, so das es aussah als ob die Sonne aus dem Wasser auftauchte.

Langsam schlenderte die Gruppe den Weg Richtung Stadt entlang.
Über all an der seite des Weges, wo der Fluss lag, bauten die Sildner Sumpfkraut an.

Haldor war dieses Kraut bekannt.
In Khorinis war es verboten das Kraut zurauchen.
Doch hier schien der Handel mit diesem Kraut zu florieren.

"Warum tragen diese Leute alle Tarnfarben?" fragte Klara an die Gruppe.
Brandof antwortete "Ich glaube sie sind Jäger"
"Mum hat das hat doch auch die Rebellin gemeint"
meinte nun Haldor.

Schließlich erreichten sie den Stadtrand.
Nach wenigen Metern, stand eine Taverne, in die sie eintraten um sich wärmen zu können.
Alen zog aus einen Schuh ein paar letzte Hilfe Münzen und mietete zwei Zimmer für einen Tag.

Müde schritten sie die Treppe hinauf.
Haldor verabschiedete sich von Batriel und Brandof.
"Sie versprachen sich morgen die Stadt zu erkunden.
Erschöpft warf er sich auf sein Bett und schaute seinen Vater an "Gehst du noch nicht schlafen?"

so wie es Aussah, schien er nicht wie Klara und Haldor sich zu ruhe zu legen.
Nein ich werde mich gleich heute nach einen Job umsehen.
Auf den See habe ich Schiffe gesehen.
Da wird es wohl was für mich zuntun geben.

[Samorin]

Samorin kam mit den anderen aus dem Wald. Heute war er endlich das erste mal seit langen mit den Pirschern auf einer Patrouille im Wald unterwegs gewesen. Was fast einer Beförderung gleichkam. Am See sah Samorin Isothien welcher am See rum saß. Er schickte die anderen Vor zum Sippenkriegerhaus und meinte er würde bald nachkommen.

Als der Krautmischer näher an Isothien herantrat bemerkte er dass dieser wohl schon einiges kraut intus hatte jedoch nicht seine Khorinis Sorten sondern stinknormalen Schwarzen Rhobar. Er musste daran denken auf Khorinis einiges Sumpfkraut mitzunehmen und für die Fahrt einiges auf Vorrat.

»Na wie geht’s Iso?« ohne die Antwort abzuwarten fuhr er fort »Ich hab mit meinem Freund gesprochen, du weißt schon der Kapitän. Er will sich deine Ideen mal anhören und wird sich demnächst bei dir melden. Vielleicht können wir auch einen Boten mit einem Klaren Angebot schicken. Ich dachte mir den genauen Plan willst du ihm lieber selbst mitteilen.«

Der Krautmischer zog einen Stängel Sumpfkraut von seinem Handschuh. Er hatte es sich von einem Assasinen abgekuckt der sich an Stiefeln Und Handschuhen Wurfmesser befestigt hatte. Er zündete den Stängel an und setzte sich neben den Jungunternehmer.

[Samarus]

Kämpfen mit nur einem Auge. Das musste einer Herausforderung sein. Ein unglaublicher Nachteil war das sicherlich, schließlich war das eigene Gesichtsfeld viel kleiner als das des Angreifers. Wie die leere Augenhöhle ausgesehen hatte... Der Jüngling mochte gar nicht daran denken.

Aber dieser Traum. Faszinierend. Aber auch Erschreckend. Konnten Ereignisse in Träumen Auswirkungen auf den Körper haben? Vielleicht in kleinem Maße, aber ein ganzes Auge zu entfernen, nein, das konnte nicht möglich sein. Aber wie sonst sollte der Einäugige sein Auge verloren haben? Vielleicht wussten die Druiden bei den Kavernen mehr. Schließlich waren sie äußerst schlau und weise.

Samarus erinnerte sich nicht mehr genau an den Weg zu den Kavernen. Zu lange war es schon her, dass Gwydion ihn dorthin, zu Leyla, gebracht hatte, damit diese ihn hatte verarzten können.
Dennoch fand der Jungspund nach einigen Umwegen und häufigen Nachfragen bei Passanten, den Weg.

Vor dem Eingang der Kavernen schlenderte nur ein einzelner Mann entlang, der normale Kleidung trug, aber von äußerst hagerer Statur war. Gemächlich schritt Samarus auf ihn zu.

"Entschuldigen Sie, haben sie hier in der Nähe einen Druiden gesehen?"

In die Kavernen einfach hereinzugehen wagte der Grünäugige nicht. Woher sollte er auch wissen, ob ihm dies überhaupt erlaubt war. Hoffentlich war vor kurzem ein Druide aus den Kavernen herausgekommen und dieser Mann erinnerte sich noch daran, wo er hingegangen war, amsonsten musste der Stabkämpfer wohl oder übel hier warten.

[Isothien]

Er rieb sich die Stirn.
"Verdammt dieses Kraut ist wirklich nichts für Weicheier..."
Wie lange lag er hier wohl? Ein paar Stunden, oder doch schon einen Tag?
Er schaut zum Firmament: Die Sterne waren noch da, oder waren sie schon wieder da? Letzteres war wohl wahrscheinlicher.

Ein paar Atemzüge später hatte sein schmerzender Kopf Samorins Worte verarbeitet und er grübelte über eine Antwort.
"Sehr...gut. Wo befindet sich dein Freund momentan? Er war doch nicht zufällig auf dem Boot, das die Tage hier abgelegt hat?"

Laute, wo war seine Laute? Er drehte hektisch den Kopf. Es musste seltsam anmuten, wie er sich im Moment verhielt, aber dieses Kraut hatte ihm schwer zu schaffen gemacht. Genau wie an Samhain.
Das Kraut in Khorinis war seiner Erinnerung nach besser...

[Samorin]

»Du solltest auf die Khorinis Sorten umsteigen die beflügeln den Geist schon eher als der Schwarze Rhobar. Versuchs hiermit... Leider doch er musste zurück nach Trelis, soweit ich weiß liegt sein Schiff dort. Aber in demnächst zieht eine Patrouille in der Nähe von Trelis ihre Kreise. Noch sind sie hier. Ich könnte veranlassen dass Yared einen Brief bekommt. Oder dass sie dich mitnehmen, solltest du ihm persönlich gegenübertreten wollen." Der Krautmischer gab dem Barden einen Stängel Grünen Noviezen und zog an seinem Schwarzen Rhobar.

»Falls du letzteres nimmst komme ich mit, in Trelis hält sich möglicherweise jemand auf den ich suche.« Dabei dachte Samorin an Schatten die ihn schon Zwei mal fast ins Grab gebracht hätte. Nun wollte er wissen warum. Sich rächen würde er erst wenn er wusste warum sie das tat und wer ihn nun dank ihr verfolgte. Dann würde er entscheiden was er tun wollte. Samorin wurde von Isothien aus seinen Gedanken gerissen, der ihm antwortete...

[Isothien]

Er nahm den Stängel dankend an.
"Ich hoffe du verarscht mich!" Er grinste. "Noch so eine Erfahrung und ich werde zum Abstinenzler." Er zündete den Stängel an und nahm einen tiefen Zug.
Der Rauch schmeckte würziger, biss nicht so sehr in der Kehle, einfach nur angenehm.
"Schon besser." Er atmete genüßlich aus. "Nach Trelis? Ick kenne diese Stadt ehrlich gesagt nicht. Liegt sie weit entfernt? Eine kleine Erkundungstour von Myrthana würde mir nicht schaden..." Er schnürrte die Laute an seinem Rücken fest.

[Corax Erindar]

"Entschuldigen Sie, haben sie hier in der Nähe einen Druiden gesehen?"
Solch eine Frage konnte einem nur in Silden begegnen. Zum einen weil nur hier die wirkliche Existenz der Druiden ein halb offenes Geheimniss war, zum anderen weil nur in Silden jemand die Frage nach einem Druiden so unbedarft formulieren würde. Corax musste sich innerlich zusammenreissen um den Fragesteller nicht entsetzt anzustarren oder ob der Ironie der Situation laut loszulachen. Da suchte jemand einen Druiden, von denen es immerhin kaum ein Dutzend gab, und der erstbeste den er ansprach war auch noch einer. Nungut da er gerade vor den Kavernen stand war es vielleicht doch nicht unbedingt ein Ding der Unmöglichkeit, dennoch nicht gerade Wahrscheinlich. Naja erstmal schauen was der Kerl überhaupt will, am Ende ists wahrscheinlich irgendein Quatsch., dachte der Druide sich und drehte sich mit irritiertem Gesichtsausdruck zu dem Fragendem um. "Ob ich einen Druiden gesehen habe? Nee, hab ich nicht.", antwortete er Wahrheitsgemäß, er konnte sich selbst schließlich nicht sehen, ausser er starrte in einen Spiegel. "Normalerweise trifft man die auch nicht so häufig in freier Wildbahn an. Gibt nicht so viele von denen, aber es weiß ja schließlich auch kaum einer was ein echter Druide ist oder?" Nachdem er den Jüngling der zufällig auch grüne Augen hatte so abgefertigt hatte überlegte er sich ob er jetzt nicht einfach weiter gehen sollte. Die letzten drei male als jemand aus irgendeinem Notfall mit einem Druiden sprechen musste waren es irgendwelche Trivialitäten gewesen. Andererseits wenn es etwas wichtiges war...

Corax stöhnte innerlich und sagte dann etwas freundlicher : "Ach naja was ist denn los? Vielleicht kann ich dir ja helfen. Ich habe einst von den Druiden gelernt und kenne mich ein wenig in ihren Belangen aus." Dabei wahrte er eine neutrale Mine, aber innerlich freute er sich ein wenig darüber wie schick er Erneut die Wahrheit so formuliert hatte das sie vollkommen anders verstanden wurde.

[Samorin]

»Gut ich hol dich morgen ab ab. In einem Zustand haben wir sofort sämtliche Raubtiere des Waldes hinter uns und ass wir dnicht witzig. Ich kann ir auf der Reise vielleicht auch etwas beibringen. Ich ache erstmal meldung bei Jodas dass ich nach Trelis muss und hinterlasse eine Nachricht.«

Damit machte Isothien sich auf zur Krähe und Samorin Ins Sippenkriegerhaus.
Er freute sich bereits darauf nach Trelis zu kommen. Zwar weiger auf die Orks aber was sollte man machen.

[Samarus]

Ein komischer Gesell war das. Erst sprach er grob und unwirsch, dann allerdings freundlich und hilfsbereit. Aber wenigsten schien er ein wenig Ahnung zu haben, schließlich hatte er einst von den Druiden gelernt. Zumindest behauptete der Hagere das, ob es stimmte, würde sich vermutlich noch herausstellen.

"Nun, ein Freund von mir hatte gestern Nacht einen komischen Traum. Er träumte, er stehe mitten im Wald und ein Snapper spreche zu ihm, als Opfer müsse er sein Augenlicht hergeben. Und als mein Freund dann aufwachte, fehlte sein eines Auge.

Wisst ihr, wie sow etwas passieren kann? Wollte der Snapper ihn für irgendetwas bestrafen oder wie? Aber wie kann sich dann der Traum auf die Wirklichkeit ausüben?

Verzeiht die vielen Fragen, aber das ganze verwirrt mich, wie ihr euch sicher denken könnt, sehr."

Samarus erwartete nicht wirklich, dass der Fremde seine Frage beantworten konnte, aber er hoffte, dass dieser ihn zumindest an einen Druiden verweisen könnte, schließlich schien er ja einige zu kennen.

[ZONG]

Zong hatte seinen Kamin fertiggestellt. Er hatte die Steine mit Lehm verbunden und alles hart werden lassen. Jetzt brannte ein Feuer im Kamin und er saß auf einer Decke davor. Schon wieder rauchte er einen Stengel Sumpfkraut. "So viel wie in den letzten Tagen habe ich die letzten sechs Monate nicht geraucht", dachte sich Zong und wusste nicht, ob das gut oder schlecht war, dass er wieder so viel rauchte. Er kam zu dem Schluss, dass es gut war, denn schließlich war er nach einem Stengel immer unglaublich entspannt. Silden war für ihn das Paradies und warum sollte er es nicht genießen.
Nach einer Zeit nahm er einen Zettel und eine Feder und versuchte sich an ein paar Zutaten zu erinnern, aus denen sein Vater diese fantastischen Sumpfkrautstengel hergestellt hatte. Ein paar vielen ihm ein. Er schrieb sie auf, doch als ihm nichts mehr einfiel steckte er den Zettel einfach wieder in seinen Rucksack. Während er den Zettel in seinen Rucksack steckte, stach ihm eines seiner Bücher ins Auge. Er nahm es heraus. "Die Kunst des Krautmischens" lautete der Titel. Zong hatte dieses Buch schon völlig vergessen. In Ardea stand es die ganze Zeit über nur im Regal und bei seiner Flucht hatte er einfach alles was er greifen konnte in seinen Rucksack gesteckt ohne darauf zu achten was es war. Er fand noch zwei Bücher. Eines davon war ein Notizblock seines Vaters. Er stammt aus der Zeit bevor Zong geboren wurde, als sein Vater noch über die ganze Insel gewandert war. Der Notizblock enthielt ein paar Karten und dazugehörige Aufzeichnungen auf den Seiten des Notizblocks. Sein Vater musste sie wohl während seinen Reisen gemacht haben. Er hatte Zong nie davon erzählt. Doch dann stieß Zong auf etwas was ihn mehr interessierte als alles andere in diesem Block. Es waren Aufzeichnungen über das Minental. Es waren auch Karten aus den Zeiten der Barriere vorhanden. Und auch eine Schulden Liste war darin. Da die Schulden in Erz angegeben waren schloss Zong daraus, dass sein Vater in der Minenkolonie gewesen sein musste. Er hatte Zong nie davon erzählt. Sein Vater musste wohl eine beträchtliche Menge Erz mitgehen lassen haben, denn er konnte sich ja jeden Tag betrinken und nie ging ihm das Geld aus.
Das letzte der drei Bücher war ein Kochbuch. Es waren selbst geschriebene Rezepte darin. Fleischwanzenragout, gebratenes Scavengerei, Snappergeschnetzeltes und viele mehr. Zong hatte nicht die Zeit sich alle durchzulesen.
Er packte die Bücher wieder in seinen Rucksack und legte sich auf sein Bett neben dem Kamin. Er schlief ein und träumte von Schnaps und Sumpfkraut...

[Corax Erindar]

Corax hörte sich das Gefasel erstmal mit gerunzelter Stirn an. Hörte sich alles recht wirr an, dennoch war es ein für ihn kein unvorstellbares Szenario. Wenn es zutraf würde es ins Muster passen. Die Ersten und Zweiten waren in letzter Zeit sehr in Aufruhr gewesen, auch wenn niemand genau wusste warum. Nicht nur für die Menschen waren dies bewegte Zeiten. "Mhh nun erstmal fallen mir dazu drei Sachen ein. Erstens : Dein Freund tickt nicht ganz richtig. Zweitens : Du tickst nicht ganz richtig. Drittens : Nun Drittens ist erstmal etwas komplexer. Aber ganz unvorstellbar ist es nicht das alles so passiert sein könnte. Kannst du mir noch mehr erzählen? Wie lief alles genau ab? Wo ist er eingeschlafen und wo aufgewacht? Hat dieser Snapper irgendetwas gesagt? Wo ist dein Freund jetzt? Bring mich am besten gleich zu ihm."
Wahrscheinlich war das hier einfach nur irgendein Spinner, wie es sie in Silden zu Hauf gab. Dennoch klang das ganze so wie etwas das einem der mit der Natur im Bunde stand passiert sein könnte. Vielleicht würde das ganze doch tatsächlich noch interessant werden.

[Samarus]

Dieser Kerl wurde immer komischer. Als ob Samarus sich die ersten beiden Optionen nicht selbst hätte denken können. Aber die dritte? Sie war komplexer, so so. Und warum zur Hölle wollte dieser Mann jetzt zu Drudwyn? War der Einäugige etwa in Gefahr? Würde nun jede Nacht ein Körperteil verschwinden? Der Jüngling wusste es nicht. Aber der Hagere schien es zumindest zu vermuten. Vielleicht wusste dieser Kerl mehr, als er vorgab. Aber nun gut, dann würde er ihn eben zu Drudwyn führen, schaden würde es sicher nicht.

Doch wo war Drudwyn noch einmal hingegangen? Zum Übungsplatz, richtig. Aber wo war dieser? Verdammt, Samarus war nie in seinem Leben dort gewesen. Hoffentlich wusste der Fremde, wo sich der Übungsplatz befand.

"Mein Freund wollte zum Übungsplatz gehen, ein bisschen mit dem Schwert trainieren, nehme ich zumindest an. Hinführen kann ich euch allerdings nicht, ich habe nämlich keine Ahnung, wo sich der Übungsplatz befindet."

[Corax Erindar]

"Übungsplatz? Soetwas gibt es hier gar nicht. Naja gut die Wächter haben einen Übungsplatz, aber ansonsten trainiert jeder wo er eben will. Im Wald, auf dem Feld, sonstwo halt. Silden ist nicht so groß das man extra einen Trainingsort im Dorf selbst braucht. Wahrscheinlich ist er also irgendwo in der Nähe des Dorfes. Großartig.", grummelte Corax. Dieser Junge war entweder wirklich gaga oder er kannte sich hier noch nicht gut aus, was auch erklären würde warum er ihn nicht erkannte. Die meisten die zu Samhain hier gewesen waren würden sein Gesicht wohl kennen. Jetzt würden sie die ganze Gegend abklappern müssen. "Was macht der Kerl eigentlich, hat gerade ein Auge verloren und geht trainieren als wäre es das normalste auf der Welt? Ist der noch ganz dicht." Corax rieb sich die Stirn mit seiner rechten Hand. Wenn das alles wahr war konnte er es auch nicht einfach auf sich beruhen lassen. Dann würde er wohl auf seine Kräfte zurückgreifen müssen. "Wie genau sieht dein Freund aus? Was für Kleidung trägt er? Haarfarbe? Beschreib ihn mal genau." Corax hörte dem Jungen zu und prägte sich die auffälligsten Merkmale ein. "Gut, dann warte jetzt einen Augenblick und stör mich nicht.", sagte der Druide als sein Gegenüber fertig war und schloss die Augen, die Hände zu einer großen Faust vor der Brust verschränkt, bis auf die Zeigefinger die zusammengelegt nach oben zeigten.

Er ließ die Mauern um seinen Geist fallen und verschmolz mit seiner Umgebung. Schließlich fand er was er gesucht hatte. Ein einzelnes Wesen, das auf einem Baum in der Nähe saß. Seit er mit Iyanden den Bund eingegangen war schien er soetwas wie eine magische Ausstrahlung auf alle Rabenvögel zu haben, immer war eine Krähe, Dohle, Elster oder ein Rabe in seiner Nähe. Schließlich war er selbst zum Teil ein Rabe, daher viel es ihm einfach sich mit ihnen zu verbinden und fühlte sich mit ihnen in der Nähe immer in guter Gesellschaft. Ganz sanft berührte er den Geist der Krähe, die ihm als sie ihn, sein Wesen und seine Natur, erkannte einlass gewährte. Zwei Bewusstsein verschmolzen zu einem und die Schwärze wurde durch das was die Krähe sah ersetzt. Sein tierischer Helfer spürte seinen Wunsch und erhob sich in die Lüfte. Es war lange her seit er richtig mit einem Tier verschmolzen war, doch es war immer ein völlig neues Gefühl, egal wie oft man es tat. Jedes Tier war einzigartig und wenn eine normale Verbindung nur ein austauschen von Gefühlen, Bildern und Gedanken war, so war dies die absolute Vervollkommnung dieser Verbindung. Es gab nicht mehr soetwas wie eigene Gedanken, sie waren vollkommen in einem Individuum aufgegangen.

Die Krähe flog über dem Dorf und das ihm auf seltsame Weise vertraute Gefühl von Luft die über die Federn glitt rufte Erinnerungen an die Zeit hervor als er selbst einen solchen Körper besessen hatte. Einen Moment schwelgte sie beide in seinen Erinnerungen bevor sie sich wieder auf das jetzt konzentrierten. Sie umflogen das Dorf einmal und nachdem sie ungefähr die Hälfte des Umfangs zurückgelegt hatten kam ein kleines Männlein in sicht das scheinbar irgendwelche lächerlich aussehenden Übungen machte. Nunja zumindest kam es einem aus dieser Perspektive so vor. Die Krähe begab sich in den Senkflug und ließ sich auf einen Baum in der Nähe nieder. In der Tat der Mann schien nur noch ein Auge zu haben, das andere war verdeckt worden. Auch die restliche Beschreibung passte auch. Beinahe ein wenig bedauerlich löste Corax die tiefe Verbindung wieder und bekam das Gefühl für seinen eigenen Körper wieder, blieb aber immernoch im Kontakt mit der Krähe. Würde der Einäugige weggehen würde sie ihm ein Bild schicken.

Corax öffnete die Augen wieder, massierte sich mit den Händen kurz den Nacken und sagte dann als sei nichts besonderes passiert : "Komm mit, ich glaube ich weiß wo dein Freund jetzt ist."

[Samarus]

Dieser Mann wurde immer mysteriöser. Er schloss seine Auge, legte seine Faust an sein Herz und verharrte so eine ganze Weile. Dann öffnete er die Augen wieder und wusste anscheinend nun, wo Drudwyn war.

Wie hatte er das nur geschafft Drudwyn zu finden? Etwa auf magische Weise? Vielleicht hatte dieser Kerl mehr von den Druiden gelernt, als er vorgab. Nun ja. Samarus würde ihn später darauf ansprechen.

Es dauerte eine Weile, doch dann kamen sie dort an, wo der Hagere Drudwyn vermutete. Und dort trainierte der Einäugige auch. Der Schwarzhaarige schien sein Handwerk also sehr gut zu beherrschen, ob es nun magisch war oder nicht.

"Hallo Drudwyn. Ich möchte dir diesen Mann hier vorstellen."

Erst jetzt bemerkte der Grünäugige, dass er den Namen seines Begleiters noch nicht erfahren hatte.

"Ich erzählte ihm von deinem Traum und er meinte, ich solle ihn zu dir führen. Vielleicht kann er dir das alles erklären."

Nun wandte sich der Stabkämpfer seinem Begleiter zu.

"Dies hier ist mein Freund. Ihr könnt jetzt mit ihm reden, oder was immer ihr auch vorhabt."

[Drudwyn]

Das Training viel ihm insofern nicht wirklich schwerer, da er alleine war und deshalb nur Bewegungsabläufe Trainieren konnte. Die ganzen Probleme und Schwierigkeiten würden sich vermutlich erst morgen zeigen, wenn er wieder mit Elonhil üben würde. Doch das schadete überhaupt nicht. Wenn er es schon so übte, würde es ihm später vielleicht auch weniger ausmachen oder er würde sich schneller daran gewöhnen.
Die Bewegungsabläufe jedenfalls gelangen ihm schon sehr gut. Die Hut, in der er begann und die, in der seine Haue endeten waren seiner eigenen Meinung nach schon ziemlich gut, fast Lehrbuchreich. Und das bedeutete, dass auch seine Schläge mit dem Metall genauer und allgemein besser wurden. Er beherrschte es schon viel besser und konnte es auch schon um einiges schneller und stärker schwingen wie noch zu beginn. Das Schwert wurde langsam aber sicher immer mehr zu einer Verlängerung seines Armes. Eine tödliche ...

Samarus Stimme erklang, riss Drudwyn aus seinen Gedanken und ließ ihn in der Bewegung inne halten. Er drehte sich um und steckte das Schwert weg. Da war noch jemand. Ein großer, ziemlich dürrer Mann in einer einfachen Kleidung. Er achtete gar nicht so darauf, was sein Freund sagte, sondern musterte den Fremden.
»Hallo, Drudwyn mein Name. Dürfte ich wissen, mit wem ich das Vergnügen habe?« "Wer ist dieser Fremde? Und was interessiert ihn dieser 'Traum', oder wie immer man das auch nennen mochte. »Corax.«, lautete die kurze Antwort.
»Nun gut, Corax ... Du bist also an diesem ... Vorfall ... interessiert. Wisse, mir würde es besser gefallen, wenn ich nicht einfach so jedem Fremden immer wieder eine Geschichte erzählen müsste. Dadurch würde es zu eben dem werden, nur eine traurige Geschichte, mit der ich vielleicht ein wenig Mitleid, jedoch nicht mehr von den Menschen bekommen würde. Deshalb sage mir, wieso ich sie gerade dir erzählen sollte.«

[Corax Erindar]

Corax schaute den frisch entaugten einen Augenblick an, dann wechselte seine neutrale Miene zu einem Gesichtsausdruck der irgendwo zwischen nüchtern und genervt lag. "Ah du willst mir also die Geschichte nicht erzählen. Klasse. Ich liebe es um Hilfe gebeten zu werden und mich dann vor demjenigen dem ich helfe rechtfertigen zu müssen. Nicht, dass das das erste Mal währe das das passiert. Nunja ich weiß ja nicht wie du das siehst, aber wenn ich nen Auge verloren hätte würde ich mich ja schon fragen wie und warum. Und was das eventuell noch für Bedeutungen für meine Zukunft haben könnte. Aber naja scheint dir ja eh nicht so wichtig zu sein, wenn das erst was zu machst ist hier mit deinem Spielzeug zu trainieren. Wäre das letzte was mir in den Sinn käme, aber jedem das seine." Corax stöhnte genervt. Es gab zwei Arten von Spinnern. Diejenigen die einfach nur irre waren und damit zwar unberechenbar waren, aber wenigstens nichts dafür konnten. Auf der anderen Seite waren die Spinner die eigentlich ganz normal waren, aber völlig blödsinnige Sachen machten. "Ich bin hier weil dein Freund mir ungefähr erzählt hat was passiert ist und ich jenachdem vielleicht helfen kann. Und bevor du jetzt fragst ob ich mich überhaupt mit soetwas auskenne. Ja tue ich. Würdest du dich halbwegs auskennen hättest du das auch als halbblinder schon längst gesehen, da du dich aber nicht auskennst ist es völlig sinnlos das irgendwie beweisen zu wollen weil du den Beweis nicht erkennen würdest. Also du kannst mir jetzt deine Geschichte erzählen und vielleicht einige Sachen erfahren die dir helfen werden zu verstehen und vielleicht sogar noch ganz ander nützlich sind oder du kannst es lassen und einfach hinnehmen das du halt nen Auge weniger hast. Wenn dir dann aber irgendwann ne Hand fehlt und du nicht weisst wieso, frag bitte wen anders."