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Ornlu schien ein wenig überfordert mit der ganzen Sache und hatte sich unter dem Vorwand hintern Busch für kleine Ornlus zu gehen, aus dem Staub gemacht.
Seitdem hatte die junge Frau den verstörten und halbnormalen Druiden nicht mehr gesehen.
Mehr und mehr kam sich Suzuran so vor als hätte sie zwei Schüler oder mehr eine Schülerin und ein Kind zu betreuen, wobei letzteres hoffentlich bald wieder Mann werden würde…
Kahlen war wie jeden Tag an ihrem Treffpunkt und wie jeden Tag beschäftigten sich die beiden Frauen mit den Bögen.
„Schön dich zu sehn Kahlen. Ich will nochmal, dass du dir ganz bewusst wirst, was du machst. Wirklich ganz bewusst. Als erstes gehst du den ganzen Ablauf im Kopf durch, den Schuss mit allem…ohne Bogen. Stell dir nochmal alles vor was du zu beachten hast. Dann nimm dir den Bogen, schließ die Augen und mach das was du dir vorgestellt hast… bis zum Ziehen der Sehne, aber lass sie nicht los. Halte kurz und lass sie wieder zurückgleiten ohne Pfeil.
Dann konzentrier dich nochmal kurz auf den wirklichen Schuss, mach die Augen auf. Erneut jetzt aber richtig…Pfeil anlegen und alles weitere. Schuss vielleicht in die Mitte? Wer weiß, Hauptsache du bleibst in Position, Körperspannung bis du den Pfeil Auftreffen hörst. Lass dir genug Zeit, beachte mich einfach nicht, ich werde das gleiche machen wie du.“, erklärte die Braunhaarige ihrer Schülerin und legte ihren eigenen Bogen vor sich auf den Boden und blieb still.
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Sonnenstrahlen durchfluteten das Zimmer und feine Staubkörnchen segelten wie in einem verträumten Tanz durch die Luft. Es musste schon weit nach Mittag sein. Hölzerne Dielen, eine mit einem mittelgroßen Brandfleck kamen in Iduns Blickfeld, als er mühselig die Augen öffnete. Unglaublich müde, dachte er nach, wo er war. Langsam, aber dann immer schneller kamen die Erinnerung an seine Reise, seine Ankunft in Silden und das Wirtshaus zurück. „Wie hieß es noch mal? Grüne Krähe? Oder doch anders?“
Nach dieser erholsamen Nacht von neuem Tatendrang beflügelt, wollte er aufstehen und in den Schankraum hinuntergehen, doch sein Körper war da einer anderen Meinung. Er überlegte stattdessen, was er nun tun sollte. „Am Besten ich drehe mal eine Runde durch die Stadt, damit ich mich besser hier zurechtfinde. Vielleicht hat sogar jemand Arbeit für mich, immerhin kann ich den Wirt ja nicht ewig bezahlen. Und ein kleiner Spaziergang würde mir gut tun, im Gegensatz dazu hier herumzuliegen.“ Sein grummelnder Bauch machte ihn darauf aufmerksam, dass er seit fast zwei Tagen nichts mehr gegessen hatte. Vom Hunger getrieben, überwand Idun schließlich die Trägheit seines Körpers und verließ das Zimmer, nachdem er sich kurz davon überzeugt hatte, dass er angezogen war, und stieg die knarrende Treppe hinunter in den Schankraum, wo bereits einiges los war.
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Am morgen hatte er auf dem Trainingsplatz auf Elonhil gewartet. Als dieser endlich da war, hatte Drudwyn ihn gefragt, ob er ihn denn weiter trainieren könne. Nach kurzem Überlegen stimmte sein "alter" Lehrmeister zu und meinte, er würde ihn ab dem nächsten Tag wie gehabt trainieren. Auch meinte er, Drudwyn solle sich warm anziehen, da es jetzt erst richtig ernst werden würde.
Nun schlenderte er durch Silden, ohne recht zu wissen, was er tun sollte. Als er an der Mühle vorbei kam, hörte er zufällig, wie zwei Sildener sich aufgeregt unterhielten.
»Hast du schon von dieser Diebesgeschichte gehört? So was gab es hier ja noch nie!« - »Ja, du hast es mir schon zweimal erzählt ...«, erwiderte ein junger Mann scheinbar genervt. »Ich finde das ungeheuerlich! Wer tut denn so etwas?«, fuhr die Frau fort.
Drudwyn näherte sich den beiden. »Guten Tag« Die beiden grüßten ihn zurück und stellten sich vor. »Angenehm. Drudwyn mein Name.« Dann wandte er sich der Frau zu, die sich als Mandy vorgestellt hatte. »Du sagtest, hier gehen Diebe um?« - »Oh ja! Wir wissen nichts genaues darüber, aber ...«
Drudwyn wurde überschwemmt von einer gewaltigen Menge an Wörtern. Er schaffte es gerade so, die Geduld zu bewahren. Doch für so viele Wörter hatte er kaum Informationen. Nur, dass ein paar Diebe offenbar Silden schaden wollen, indem sie das Lagerhaus und die Holzfäller plünderten. Wer wusste, wer oder was als nächstes dran kam.
»Gibt es denn schon Anhaltspunkte, oder irgendwas, woraus man auf die Täter schließen könnte? Das ganze scheint mir recht interessant, vielleicht kann ich ja helfen.«
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"Phaaaahaaaaahaaa! Du und helfen! Wer bist du, dass du dir das zutraust?", fragte Mandy schroff und rieb ihren Babybauch, als ob sie ihr schimpfendes Ungeborenes beruhigen wolle.
"So wie du ausschaust, bist du doch selbst einer derjenigen die in Frage kommen! Fremde und Flüchtlinge! Wieso sollte ein ehrbarer Sildener hier sowas tun? Das können doch nur die sein, die hier immer antanzen und betteln. Und was machen die Wächter? Ich sah hier noch nichts von denen. Die laufen herum, tun beschäftigt und sagen sie haben die Augen offen - Ha das habe ich auch! Die wollen mir doch nicht erzählen, dass sie was machen. Und du! Du pass auf was du machst! Es ist verdächtig sich hier als Fremdling aufzuhalten!", mahnte Mandy und hielt dem Fremden mittlerweile bedrohlich ein Nudelholz entgegen.
ornlu
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Kahlen verstand was Suzuran ihr beibringen wollte. Sie sollte ohne groß darüber nachdenken zu müssen die Bewegungen verinnerlicht haben. Das hieß ÜBEN, ÜBEN und nochmal ÜBEN.
"Ja ist gut ich werde es versuchen!" versprach Kahlen und schloss die Augen. In Gedanken stellte sie sich in Position, war nicht angespannt, sondern ganz locker und nahm den Bogen in Hand. Streckte den Arm lang aus und legte den Pfeil an den Nockpunkt und zielte mittig auf die Scheibe...
Nachdem sie den Ablauf dreimal in Gedanken durchgespielt hatte öffnete sie die Augen und saß Suzuran an.
"Ich glaube ich bin jetzt so weit."
Suzuran nickte und deutete auf die Zielscheibe. Sie hatte recht, durch die gedankliche Übung ging es viel besser. Kahlen brauchte sich wirklich nur noch darauf konzentrieren das Ziel in diesem Fall die Scheibe in der Mitte zu treffen. Ohne weiter darüber nachzudenken legte sie den Pfeil an und zog die Sehne so weit zurück wie es nötig war und sie hatte herausgefunden das es doch besser klappte wenn sie das eine Auge leicht zu kniff. Dann als die Pfeilspitze direkt auf die Mitte der Zielscheibe zeigte, ließ sie los und zog die Hand nach hinten weg. Einen winzigen Augenblick später machte es KLOCK und der Pfeil steckte im geflochtenen Holz der Zielscheibe.
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Diese scheinbar schwangere Frau war wohl verrückt. Sah er etwa so aus, als wäre er ein Dieb, der es für nötig befand, einer ganzen Stadt so zu schaden? "Selbst wenn du so fragst ... Nein." Doch diese Mandy bedrohte ihn mit einem Nudelholz und schien sich ihrer Aussage ziemlich sicher. Scheinbar bekam ihr das Kind unter ihrem Herzen nicht ...
Abschätzend betrachtete er sein Gegenüber. »Du solltest nicht zu voreilig mit deinen Schlüssen sein. So fremd bin ich hier gar nicht. Ich kenne einige, die hier leben und zum Teil sogar Waldläufer sind. Außerdem ... was hätte ich für einen Nutzen davon? Keinen. Also hör auf mit dem Hölzchen herum zu fuchteln und sag mir lieber, was du weißt. Möglicherweise kann ich euch ja doch helfen.«, sprach er.
Er hoffte nur, sie würde ihm noch weiterhelfen, ansonsten würde er mal zu Aidar, dem Wirt gehen. Der wusste bestimmt auch etwas darüber.
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Suzuran hatte das gleiche im Kopf durchgespielt wie Kahlen. War dann selbst in Position gegangen und machte ihre Übung ein wenig zeitversetzt, sodass ihr Pfeil wenige Sekunden nach dem der Schülerin in der Scheibe eintraf.
"Gut gemacht, du hast getroffen, wenn du das jetzt immer wieder so machst, dann wird es immer besser. Wir probiern jetzt noch was Neues. Fünf Punkte.", erklärte Suz und nahm etwas größere Steine, die sie gesammelt hatte, aus einem kleinen Beutelchen und legte sie in einem Bogen von der Zielscheibe entfernt.
Dann schritt sie die Punkte ab und zeigte Kahlen, dass das die Punkte waren, ab denen sie schießen sollte.
"Hier um dein Gefühl für alles zu verbessern, unterschiedliche Weite, mal schräger auf die Scheibe, mal gerader. Du gehst diese fünf Punkte durch, schießt aber an einem deinen ganzen Köcher leer und wanderst dann erst zum Nächsten, ja?"
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"Du weißt wohl nicht, mit wem du hier sprichst! Ich bin Mandy! Königin und Lagermeisterin der Wassermühle! Und dich kenne ich nicht! Wen ich nicht kenne, der ist fremd! Weil ich hier sage wer hier sich bewährt und sich zu dne Sildenern zählen kann! - Ha! Jetzt schaust du nicht schlecht, was?", tönte die Lagermeisterin und fuchtelte wieder mit dem Nudelholz umher.
"Also wag es nicht solch ein loses Mundwerk mir gegenüber zu haben, sonst verhauen dich die Knechte! - Was schaust du noch so! Ich kenne auch ein paar tolle Waldläufer und dazu noch die Waschweiber - im Gegensatz zu dir habe ich aber für das Dorf schon was gemacht und BIN Sildenerin! Du aber bist ein Flüchtling oder sowas. Jawohl ja! Mir gleich was dein blöder Gesichtsausdruck nun aussagt. Beweis mir doch, dass du zu gebrauchen bist!", schimpfte die Lagermeisterin und zeigte dem Fremden die Zunge.
ornlu
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"Los, schlag zu! So ein unnützes Waschweib. Zeig ihr, wie man bei der Armee mit solchen Leuten umgegangen ist! Was anderes hat sie nicht verdient!", sagte eine Stimme in seinem Kopf. Nur allzu gerne hätte er dieser ... Frau gezeigt, dass man ihn nicht so behandeln konnte wie irgendeinen daher gelaufenen Tagedieb oder Nichtsnutz. Doch würde ihm das wohl noch viel mehr Ärger einbringen, als dass es nutzen hätte.
Ohne ein weiteres Wort wandte er sich um und ging weg. Einfach weg. Er mochte solche Menschen wie dieses dämliche Waschweib überhaupt nicht. Was bildete sie sich ein? Das würde er ihr auf alle Fälle noch heimzahlen. Über das 'Wie' und 'Wie oft' musste er noch nachdenken.
Als er sich umsah, bemerkte er erst, dass er sich schon am Rande Sildens befand. Nach kurzem Nachdenken drehte er sich um und ging wieder durch die Stadt zur Grünen Krähe. Vielleicht konnte er sich in der Taverne etwas ablenken.
Wenn er Glück hatte, konnte Aidar ihm etwas darüber erzählen, oder die beraubten Holzfäller waren dort.
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"Hmm..."
Er saß mit einem Bier in der Hand an der Theke.
Bisher hatte sich noch niemand gemeldet, es war auch nicht anders zu erwarten, da grade mal um die 2 Stunden vergangen sind, seitdem er den Zettel aufgehängt hatte.
Er nahm einen Schluck. Bei Adanos, zurück nach Khorinis...
So richtig glauben konnte er es immernoch nicht, aber diese Träume. Nacht für Nacht immer dieselbe Thematik.
KHORINIS.
Erinnerungen an bessere Tage, Fiktionen, Alpträume, sie ließen ihn einfach nicht los.
Seitdem er in dieser Sippe war und den großteil seiner Zeit im Wald verbracht hatte. Dieser Wald, irgendwas war seltsam an ihm...
Er trank sein Bier aus, legt Aidar ein paar Goldstücke hin und fragte ihn nach einem Zimmer, dann ging er in das ihm zugeteilte Zimmer.
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"Ja!" grinste Kahlen. "Da hast du dir ja was ausgedacht... aber ich finde es ist mal was anderes und die Position wo ich sonst immer stehe sind schon richtig ausgetreten."
Suzuran gab Kahlen noch ein paar Pfeile, damit sie nicht jedes Mal wieder zur Scheibe laufen musste. Da es eigentlich egal war, in welcher Reihenfolge Kahlen von den verschiedenen Punkten aus auf die Zielscheibe schoss beschloss sie einfach der Reihe nach zu gehen und sie begann auf der linken Seite.
Jetzt wo Kahlen seitlich zur Zielscheibe, kurz hinter dem Stein mit dem Suz die Stelle markiert hatte, stand, stellte sie fest das es gar nicht einfach war. Die Zielscheibe war gar nicht mehr rund sondern oval und die Möglichkeit vorbei zu schießen war merklich höher. Kahlen versuchte es natürlich trotzdem und wegen der letzten Übung brauchte sie sich ja nur noch auf das Ziel konzentrieren. Nur noch war einfach gedacht, aber mit der nötigen Disziplin schaffte die Bogenschützin auch diese Herausforderung. Sie traf die Scheibe, zwar nicht ganz genau in der Mitte aber der erste der fünf Pfeile steckte und das gab Kahlen mehr Selbstvertrauen.
Der nächste Stein lag fast auf gerader Linie zum Ziel, jedoch viel weiter entfernt als Kahlen bis jetzt geübt hatte. Dieses Mal war die Zielscheibe rund aber sehr viel kleiner. Aber auch das würde zu schaffen sein dachte sich Kahlen, allerdings hatte sie nicht bedacht das sie bei einer größeren Entfernung auch etwas höher zielen musste. Zum Glück hatte Kahlen genug Pfeile um es noch einmal zu probieren. Jetzt zielte sie auf einen Punkt der etwas über der Zielscheibe lag und traf trotzdem nur den unteren Rand. Also das mit der Entfernung musste sie sich noch mal von Suzuran erklären lassen. Sie war zwar da, stand aber ein ganzes Stück entfernt. Auch sie trainierte auf die gleiche Weise wie Kahlen. Scheinbar sollte man niemals damit aufhören auch wenn man es schon so gut konnte wie Suzuran.
Bei den anderen drei Steinen hatte Kahlen auch Probleme und schaffte es nicht gleich beim ersten Versuch zu treffen. Es gab so viele Kleinigkeiten auf die sie achten musste und am Ende dieses Trainingstages hatte sie es auch ganz gut heraus, worauf sie in welcher Entfernung und auch aus den bestimmten Perspektiven achten musste.
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Samorin kam ins Sippenkriegerhaus und traf dort auf Remus »Weißt du wo Jarvo ist?« »Ja den habe ich eben noch auf dem Trainingsplatz gesehen. nebenbei ich werde Silden morgen Verlassen um die Informationen zu beschaffen die wir brauchen.« Samorin war zwar etwas traurig das Remus ging, aber er wusste dass der Zurückkam bisher hatte er alles überlebt. »Dann heißt es wohl mal wieder leb wohl für eine Zeit. Für den Fall as wir uns morgen nicht mehr sehen, viel glück und komm bald wieder, aber es ist möglich dass ich dann nicht hier bin.« Der Grauhaarige nickte. Die beiden umarmten sich noch mal zum Abschied und Samorin machte sich auf zum Übungsplatz.
Jarvo stand gerade vor einer Gruppe Wächter die im Fackelschein ihre Schwerter schwangen. Hin und wieder rief Jarvo Anweisungen oder zeigte wie es richtig gemacht wurde. Kurz sah der Wächter nur zu doch danach ging er auf en Hauptmann zu und Grüßte ihn »Erwache Jarvo ich muss mit dir sprechen. Es geht um eine Angelegenheit, die Silden möglicherweise Finanziell sehr gut helfen und en Kauftourismus noch erhöhen könnte. Hast du von dem Anschlag in der Wassermühle gehört?«
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„Grüß dich Samorin.“ Jarvo steckte sein Schwert weg und trat aus dem Innenkreis des Platzes, um den trainierenden Wächtern genügend Platz zu geben. Er hatte den Posten des Hauptmannes näher unter die Lupe genommen und sich für diesen Tag mit einigen Wächtern zum Schwerttraining verabredet. Jetzt, wo Silden in scheinbarem Frieden sein Dasein fristete, durften sie ihre Verteidigung nicht aus den Augen verlieren. In jenen unsteten Zeiten vermochte ein einzelner Tag die Welt auf den Kopf zu stellen. Und niemand wollte jene Zeiten des Zitterns wieder aufwecken, in denen Varek vor ihren Toren gestanden und sie belagert hatte. Sie konnten nur zu Adanos beten, dass sich künftige Konflikte einfacher vermeiden ließen, als nach dem Schwert zu greifen.
„Ja, das mit der Wassermühle ist ärgerlich genug. Nicht nur bedienen sich dreiste Diebe an unseren Gütern, sie gehen noch weiter und plündern sogar bei den Holzfällern. Eine Schande ist das.“
Samorin sah ihn schief an und kratzte sich verwirrt am Kopf. „Ich rede nicht von dem Anschlag AUF die Wassermühle, ich rede von dem Anschlag AN der Wassermühle. Jenen von Isothien, welcher eine Reise nach Khorinis plant und noch Geleitschutz nötig hat.“
Verdutzt sah Jarvo ihn an und überdeckte seinen Fehltritt mit einem breiten Grinsen.
„Khorinis also? Nein, davon habe ich noch nichts gehört. Erzähl.“
Kurz erklärte Samorin die Forderungen des Mannes, der in Khorinis auf Erzjagd gehen wollte und sich selbst als Barde Myrtanas bezeichnete. Noch sah Jarvo den Zusammenhang zwischen dem Beruf und diesem Vorhaben nicht, doch wollte er sich nicht von solch Details in die Irre führen lassen. Ungeachtet dessen bot dieser Auftrag die Erkundung fremden Landes und einen interessanten Verdienst für alle Teilnehmenden.
„Und ich nehme an, dass du, Samorin, bei diesem Vorhaben mitmachen möchtest?“
„Du etwa nicht?“, entgegnete der junge Mann mit der Glatze.
„Sagen wir es so. Ich bin sehr gespannt wie sich dieser Isothien selbst darüber äußern wird. Lass uns einen Abstecher zu Krähe machen und diesen Kerl aufsuchen. Es kommt immerhin nicht alle Tage vor, dass solch eine Reise zur Debatte steht.“
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Nachdem Jarvo seinen Schülern erklärt hatte dass er kurz weg sei, machten sich die beiden auf den Weg zur Krähe, durch dass dunkle Silden.
An der krähe angekommen, begrüßten ihn einige. Hier und da wurde er nach Kraut gefragt doch der Wächter machte klar dass er gerade im Dienst war.
Die beiden Wächter gingen direkt rüber zu Aider und fragten ihn ob er einen Isothien beherberge. Dieser meinte er wäre schon oben im Zimmer 4. Der Krautmischer und der Barde Stiegen die Treppe rauf durch den Flur auf Zimmer vier zu.
Der Wächter und sein Chef sahen sich an, nickten und Jarvo klopfte. Zuerst war nichts zu hören, doch dann hörte man ein Geräusch und Schritte. Ein Schlüssel der im Schloss scharrte und ein Schwarzhaariger Man öffnete die Tür.
»Isothien?« fragte Samorin. Der Man nickte. »Du hast den Anschlag an der Wassermühle angebracht oder?« Die Züge des Mannes hellten sich merklich auf.
»Ich bin Jarvo dass ist Samorin wir sind von hier und interessieren uns für dass Khorinis Projekt.
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Just in dem Moment, in dem er die Tür abgeschlossen hatte und sich zur Ruhe betten wollte, klopfte es an der Tür.
Er öffnete die Tür und blickte in die Gesichter von 2 Männern.
Der eine war kahlköpfig, der andere hatte etwas kürzere Haare als Isothien selber. Die Frage nach seiner Person beantwortete er mit einem schlichten Nicken.
"Kommt..." Begann er, doch die Frage weiter zur formulieren war unnötig,da der Typ mit den längeren Haaren seine Frage direkt beantwortete und sich als ein gewisser Jarvo vorstellte. Den Kahlkopf nannt Jarvo Samorin.
"Ich hätte nicht gedacht, das die Idee überhaupt Anklang findet, ganz davon zu schweigen das sich sofort welche melden..." Sagte er mit sichtlicher Verwunderung und gleichzeitiger Erleichterung.
Er bat die beiden hinein und zeigt auf einen kleinen Tisch mit 2 Stühlen:
"Setzt euch!" Sagte Isothien, während er selber sich auf sein Bett setzte.
"Die Idee ist euch beiden ja bekannt. Nun, vielleicht wäre es angebracht, euch beide erstmal aufzuklären, warum ich Leute für Khorinis suche. Khorinis ist meine alte Heimat, ich kam als Flüchtling nach Silden. Mich plagt sowas wie Heimweh, einerseits. Die andere Sache ist, das auf Khorinis bestimmt noch was zu holen ist. Irgendwo lässt sich bestimmt noch Erz finden oder was anderes was Wert hat.
Die Insel dürfte wirtschaftlich am Ende sein und hoffentlich weitesgehend Orkfrei, wenn man den Gerüchten der fliegenden Händler aus Übersee glauben darf. Außerdem bietet sich eine gute Gelegenheit um dabei zu sein, wenn die Wirtschaft langsam wieder erstarkt. Es sollte klar sein, worauf ich hinaus will?"
Er schaute sie erwartungsvoll an.
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Samorin nickte. »Ja das wissen wir, da du noch kampferprobte Leute Suchst wären wir bereit mitzukommen und einige Wächter mitzunehmen als Begleitschutz, wie du weißt ist Khorinis nicht ganz Ungefährlich. Ein Schiff könnten wir möglicherweise besorgen ein Freund von mir ist Kapitän.«
Jarvo nickte dabei bestätigend. Isothien saß da und dachte wohl nach. »Ihr wisst wie es mit der Bezahlung Läuft, alle kriegen entsprechende anteile an dem was wir finden und egal wie viel.« die beiden Kämpfer nickten.
»Gut dann würde ich sagen ihr seid dabei, aber am besten wir reden demnächst nochmal darüber ich muss mich echt mal hinhauen.«
Daraufhin schüttelten sie die Hände und Samorin verließ zusammen mit Jarvo die Krähe. »Das lief doch ganz gut.« meinte der Hauptmann woraufhin der Wächter nur nickte. Der hing mit seinen Gedanken bereits in Khorinis wo er eigentlich immer schon mal hin wollte.
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Der Himmel war klar und die Wölfe jaulten im mondschein während Nagor einen Spaziergang mit Shadow machte. Sie gingen am Waldrand entlang und lauschten in die Nacht. Der junge Raufbold hatte seine Ration Sumpfkraut heute noch nicht und holte sich einen Stengel.
Rauchend ging er weiter zur Taverne wo ziemlich viel los war. Nagor setzte sich hin und tippte den Wirt auf dem Rücken.
"He Wirt kann ich ein Bier haben?"
Lächelnd sah der Mann Nagor an.
"Sicher, ich hörte du wurdest befördert, heute gehts aufs Haus"
Der Wirt stellte dem Jungen Mann einen Krug hin
"Danke mein Freund!" antwortete Nagor lächelnd und nahm einen kräftigen schluck.
"Achja und hier ist noch eine Schale Milch für deinen Wolf." sagte der Wirt und stellte eine Schale Milch auf den Boden.
Shadow jaulte, wedelte mit dem Schwanz und begann die Milch genüsslich zu schlecken.
Nochmals bedankte sich Nagor und sie begannen zu Feiern ...
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Als Efilias vor Corax’ Tür auftauchte und eingelassen wurde, hatte er schon mit einer eher geringschätzigen Begrüßung gerechnet, die ihn auch prompt überkam. Doch sein Lehrmeister war auch voll des Lobes über seine Fähigkeiten. Jedoch wusste der Schüler, dass es gut war, ein ums andere Mal auf den Boden der Tatsachen zurückgebracht zu werden. Denn wer hoch fliegt wird irgendwann tief fallen. Durch die bescheidenen Bewertungen blieb der Alte immer stets dem Boden nahe und würde somit höchstens eine Dämpfung seines Stolzes, der ihm normalerweise sowieso wenig Wert war, erdulden müssen.
Die neuerliche Aufgabe sollte also schwieriger werden. Sie sollte abstraktes Denken erfordern. War nicht alles abstrakt, was er sich bisher ausdenken musste? War nicht alles eine neue Art des Denkens für ihn, da er nun erst seit einigen Wochen wusste, dass er Magie in sich trug? Anscheinend nicht, sonst hätte sein Lehrmeister gewiss nicht so dringlichst darauf hingewiesen. Nun jedoch galt es, sich trotz aller Warnungen an diesem Zauber zu versuchen.
Die arkanen Fühler des Wanderers tasteten sich sanft an das Kästchen an. Die magische Struktur erwies sich fehlerlos und so, wie es bei beinahe allen Gegenständen der Fall war. Außer einer Kleinigkeit, die Efilias als das magische Siegel erkannte, welches Corax angesprochen hatte. An einer Stelle der Schatulle, pulsierte ein Chaos aus magischem Garn, so als wäre es ein zerzauster Wollknäuel. Es wirkte ohne Struktur und ohne Logik, doch was war schon logisch in der arkanen Welt?
Testweise zupfte der Schüler an den einzelnen Fäden des Siegels, ohne wirklich etwas zu erreichen. Das sich ständig umwandelnde Gewusel zeigte keine Anhaltspunkte, keine Hilfen, nichts, an dem man sich orientieren konnte. Selbst, als der Alte versuchte, es mit einem kräftigen Stoß zu zerbrechen, passierte nichts weiter, als dass das Kästchen vom Tisch gestoßen wurde, auf dem es kurz vorher noch gestanden hatte. Missmutig stellte er es an seinen Platz zurück.
„Es muss doch möglich sein, schlau aus diesem Magieklumpen zu werden“, murrte Efilias leise in seinen Bart, ehe er wieder damit begann, Mittel und Wege zu finden, das Siegel zu verstehen.
Das Problem fand keinen Lösungsweg und bevor er aufgeben wollte, versuchte er es auf gut Glück an der Schatulle, an der er eine Kopie des Siegels anfertigen sollte. Er blieb ratlos.
Die magische Struktur der Miniaturtruhe war genau wie die der anderen, nur, dass das Knäuel fehlte. Testweise versuchte der Wanderer sich ein solches magisches Chaos vorzustellen und es an die Schatulle zu heften, doch es gelang ihm nicht. Gleich danach kam ihm der Gedanke, dass er das Siegel vielleicht aus den magischen Fäden des Gegenstandes formen musste. Er versuchte, die einzelne Komponente zu verschieben, doch sie glitten immer wieder ungerührt an ihren angestammten Platz.
Eine leise Stimme, die seine eigene war, pochte in seinem Hinterkopf mit dem Grund seines Versagens. Er hörte hin.
Du bist Tuluan, der Helfende. Dir ist es nicht bestimmt zu Verschließen. Du sollst die Wege der anderen Öffnen.
Die Stimme verhallte und Efilias schlug die Augen auf.
„Ehm Corax? Verzeih, aber es ist mir nicht möglich, den Zauber zu wirken“, gab der Schüler niedergeschlagen zu.
Er erwartet damit beinahe das vorzeitige Ende seiner Lehre.
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Da war er nun. Elderus hockte mit einem mürrischen Gesichtsausdruck vor seinem Bier.
"Warum immer ich?" fragte er sich.. Er wollte Barde werden. Einer der ganz großen. Durch die großen Städte von Myrtana reisen und seine Lieder und Balladen spielen. Und jetzt saß er hier fest. In dieser lausigen Taverne in diesem Kaff Silden. Nunja, zugegeben, die Umbegung Sildens gefiehl ihm. Er mochte die Naturverbundenheit, mit der hier viele Menschen leben. Ihm gefiehl auch der nahe Wald, durch den er oft Spaziergänge machte, um neue Inspirationen für seine Lieder zu sammeln.
Aber trotz alledem vermisste er das bunte Treiben seiner Handelstadt Khorinis. "Ob ich jemals dorthin zurückkehren werde?" fragte er sich. Als er damals mit Thore zusammen von der Insel abgehauen ist, als die Orkschiffe am Horizont aufgetaucht sind, dachte er, dass er blad zurückkehren würde. Doch die Orkkriege dauerten an. Kaum am Festland angekommen, fanden sie das erste Dorf schon von den Orks besetzt vor. Aber diese Orks waren anders, als er sie aus den Geschichten der Barden von Khorinis kannte. Sie waren keine primitiven Affenähnlichen Babaren, die nur auf Blut und Tod auswaren. Sie gingen diszipliniert und taktisch vor und beherrschten sogar die Sprache der Menschen. Thore und Elderus zogen sich in die Wälder der Küstenregion zurück, wo sie eine Weile bei den Holzfällern der Rebellen unterschlupf fanden. Ein ganzes Jahr ging ins Land, als die Orks plötzlich herbe Rückschläge der Rebellen kassieren mussten. Angeführt von einem ominösen "Befreier", eroberten sie ihre Städte und Dörfer zurück und schlugen die Orks in die Flucht. Sicher. Einige Orks durchstreifen noch immer die Landen Myrtanas und Nordmars, aber es ist viel sicherer geworden.
Eines Tages beschlossen Thore und Elderus dann schliesslich, in die große Bauernstadt "Montera" aufzubrechen. Aber dort gefiehl es Elderus nicht. Sicher. Auch dort gab es einen Wald, schöne Frauen und die ein oder andere Taverne, in der er spielen konnte, aber er wollte Ruhe. Nach den Turbolenzen während des Krieges zog es ihn aufs Land. Und hier war er nun. In Silden. Ein kleines Dorf der Waldläufer, Jäger und Druiden. Und obwohl er die Großstadt doch wieder ein wenig vermisste, würde er nur ungern von hier weggehen.
"Ach was solls. Ich werde schon das beste daraus machen!" Schmunzeld hob er seinen Bierkrug und trank.
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Joe schnarchte ziemlich laut. Er hatte den Abend in der grünen Krähe verbracht, nein nicht er allein, Estefania hatte mit ihm zusammen getrunken und beim Würfelspiel gewonnen. Auf jeden Fall hatten sie viel Spaß gehabt, doch in den letzten Tagen hatten sie nicht noch einmal über das bestimmte Thema gesprochen. Es schien so als würde sich keiner der beiden Diebe trauen es erneut anzusprechen.
Estefania setzte sich auf die Bettkante und reckte sich. Sie drehte sich um und sah Joe an. Es störte sie nicht das er gestern Nacht gesoffen hatte und jetzt noch nicht ansprechbar war. Gerade hatte er sich beim schnarchen wie verschluckt, rieb sich kurz die Nase und kuschelte sich in das weiche Kopfkissen und schlief weiter.
Während die Diebin sich streckt um richtig wach zu werden, spürte sie gar keine Schmerzen mehr in ihrer Schulter. Ein guter Tag um wieder ein bisschen zu trainieren, schließlich war sie ganz aus der Übung. Doch zuerst gönnte sie sich ein einfaches Frühstück in der Taverne und fragte Aidar ob er Leyla in letzter Zeit gesehen hätte. Hatte er aber nicht. Zu dumm denn die Kräuter, die sie der Frau abgenommen hatten wurden schon langsam gammelig. Vielleicht gab es auch einen Trick sie frisch zu halten, oder Estefania würde sie einem Händler verkaufen und bei Bedarf zurück kaufen. Ach ne das war auch blöd. Wie dem auch sei...
Estefania ging nach draußen. Die Sonnenstrahlen waren noch viel wärmer als sie es sich vorgestellt hatte, doch dabei war es in der Nacht saukalt gewesen. Die Diebin suchte sich hinter den Hütten eine Wiese auf der sie ungestört einige Übungen mit dem Schwert machen konnte. Ob Silden eine Arena oder derartiges besaß wusste sie gar nicht und für einen richtigen Kampf fühlte sie sich auch nicht stark genug. Diese Heilerin hatte wirklich ein Wunder vollbracht. Estefania hatte gar keine Schmerzen mehr nur die Muskeln musste sie erst langsam wieder aufbauen. Nach einer Stunde war sie ziemlich erschöpft und ging zurück. Ob Joe wohl inzwischen wach war?
Die Sonne lockte sie einfach zu sehr und sie ging auf einen der Stege neben den Fischerhütten und setzte sich dorthin. Ihre Füße baumelten kurz über der Wasseroberfläche und das Gesicht hatte sie der Sonne zugewandt. Mit geschlossenen Augen saß sie da und träumte vor sich hin. von ihrem Schnüggel...
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