Portal-Zone Gothic-Zone Gothic II-Zone Gothic 3-Zone Gothic 4-Zone Modifikationen-Zone Download-Zone Foren-Zone RPG-Zone Almanach-Zone Spirit of Gothic

 

Seite 6 von 21 « Erste ... 23456789101317 ... Letzte »
Ergebnis 101 bis 120 von 403
  1. Beiträge anzeigen #101
    Der Herr ist gereist  Avatar von Maris
    Registriert seit
    Feb 2007
    Ort
    Dresden
    Beiträge
    4.127
     
    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Maris ist offline
    Entweder war die Welt ein ziemliches Dorf, sie bestand nur aus riesigen Zufällen oder Aniron kannte wirklich jeden Lurch auf dem Festland. Wenn Maris sich die herunter gekommene Frau so ansah, konnte er sich nur einmal mehr über das große Herz seiner Freundin wundern und ihren Drang, jedem Menschen helfen zu wollen. Wirklich begeistert war der Blondschopf von dieser Begegnung nun nicht, zumal er die Frau nicht im Geringsten kannte und sich nicht sicher sein konnte, ob sie ihnen nicht noch Ärger bereiten könnte, aber da die Reise ohnehin nicht mehr so lang andauern sollte und Aniron über den Zufall mehr als froh zu sein schien, nahm er die neue Begleitung murrend hin und entfernte sich etwas von den beiden Frauen, um sie miteinander reden zu lassen.

    Gerade wollte er den Befehl zur Weiterreise geben, da zog ihm ein kalter Wind durchs Haar, der augenblicklich Erinnerungen an Nordmar weckte. Zwar war es in der Wüste auch kalt in der Nacht, aber diese Temperaturen unterboten das noch einmal.
    "Streift die dicken Kluften über, es wird... wie hieß das doch gleich?"
    Thamar half aus.
    "Winter?"
    "Ach ja, richtig. Es wird Winter, Leute!"
    Nach einer kurze Vorbereitungspause zogen sie also alle weiter, Aniron und diese yinne in der Mitte, davor die beiden Reiter Thamar und Djafar sowie Hussain, der das Erste der drei Kamele führte und dahinter Omar, Wassar und Maris.

    "Hey, Wassar! Wer ist denn die flotte Frucht da vorne?"
    "Keine Ahnung, aber sie sieht aus, als bräuchte sie Hilfe."
    "Eine Freundin von Aniron offenbar", warf Maris missgelaunt ein.
    Omar nickte verstehend.
    "Achso... geht klar, Chef. Meinst du, die ist für nähere Erkundungen freigegeben?"
    "Setze einmal so viel Energie für deine Pflichten ein wie für die Weiber! Wir erreichen bald Myrtana, da wird dir so dermaßen der Arsch abfrieren, dass dein Kollege da unten sich eh nicht mehr raustraut."
    Wassar lachte laut auf und Maris beschäftigte sich damit, zum ersten Kamel aufzuschließen, um sich im Lauf etwas zu essen zu gönnen, wobei er an yinne und Aniron vorbeikam.
    "Wenn deine Freundin schlecht bei Fuß ist, kann sie auf das hintere Kamel nehmen und sich tragen lassen. Das ist jetzt frei.", sagte er und setzte sich nach vorn ab. So wirklich in der Nähe von dieser anderen Frau sein wollte er nicht.

  2. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #102
    Schwertmeister Avatar von Ali von Ardea
    Registriert seit
    Feb 2009
    Ort
    Faranga Inseln
    Beiträge
    748
     
    Ali von Ardea ist offline
    Die Sonne hatte ihm unaufhörlich auf den Kopf geschienen. Er war noch nicht weit gekommen, auf seinem Weg von Al Shedim nach Mora Sul, da hatte er schon eine Pause einlegen gemusst.
    Jetzt, wo er beim Wasserhändler Wasser gekauft hatte und sich nun in der Händlerstraße nach Waren umsah, wurde ihm bewusst, dass er auch noch nach Myrtana musste, wenn er keinen Scavengerkeulen - Händler finden würde. Seinen ersten Stop legte Ali bei einem Lampenhändler ein. Auf die Frage, ob er denn Rotlichtlaternen hätte, antwortete der Händler:"10 Stück habe ich noch, wenn ihr sie wollt, dann sollen Sie sie für nur 500 Goldstücke haben."
    Ali war natürlich froh über jeden Posten, den er von seiner Liste streichen konnte. Leider konnte er diesmal nur eine halben Haken machen, denn er bräuchte noch einmal zehn Lampen dazu. Er ging zu einem Waffenhändler, der lautstark seine neueste Ware anpries. Von Langbögen war die Rede.

    "Moment mal, Langbögen? Brauche ich die nicht noch?", Ali nahm den Zettel heraus und überprüfte seinen Gedanken.
    Ja, er brauchte 10 Langbögen.
    Er ging auf den Händler zu und begann zu reden:"Ich brauche 10 von deinen Langbögen."
    "Zehn? Wie wollt ihr den alle auf einmal tragen und wo wollt ihr denn das Geld hernehmen?", fragte der Händler ungläubig.
    "Das lasst mal meine Sorge sein. Los jetzt, her mit den Bögen!", Ali wusste, dass er bereits weiter musste, deshalb wurde er auch langsam lauter.
    "Hier, 1, 2, 3, ... 10 Langbögen für den Mann mit dem gut gefüllten Geldbeutel. Das macht stolze 1.000 Goldstücke.", der Händler wollte diesen offensichtlich reichen Mann nicht verärgern.
    "1.000 Goldstücke.", Ali schmiss die Goldstücke auf die Theke und pfiff seinen Esel samt Karren zu ihm. Er lud die Fernkampfwaffen sorgfältig auf, und um zu verhindern, dass sie herausfielen, stellte er die Rumfässer davor, die zusätzlich mit großen Stützbalken befestigt wurden. Er strich die Langbögen von der Liste und trank einen Schluck aus seinem Bierfass. Bis jetzt lag er gut im Zeitplan. Er hatte bereits die Hälfte der benötigten Waren und war immer noch erst 2 Tage lang unterwegs.
    Geändert von Ali von Ardea (01.11.2009 um 15:57 Uhr)

  3. Beiträge anzeigen #103
    Ritter Avatar von Lodrick
    Registriert seit
    Mar 2009
    Ort
    Franken (:
    Beiträge
    1.752
     
    Lodrick ist offline
    Lodrick lief, mit einem für eine weite Reis ezügigem Tempo, durch die Wüste. Er hatte kaum Gepäck mitgenommen, nur das Bastardschwert auf dem rücken, die Rüstung an seinem Leib und einen kleine mit Verpflegung gefüllten Rucksack.
    Als der Waffenknecht am Vortag über dem Markt gen Tempel spaziert war, um das Buch über Metallurgie zurückzubringen fiel im ein Händler der laut rief er hätte Waren aus Vengard, hauptsächlich Plunder wie der junge Mann rasch bemerkte, ins Auge.
    Rasch lief Lodrick zu seinem Stand, vorbei an ein paar Bewohner Al Shedims die sich tatsächlich für das unnütze Zeug das dort lag interessierten, und blickte den eundlichen Mann an.
    "Einen Ring, für eure Geliebte der Herr. Oder lieber ein Hemd aus Silden?"
    "Nein nicht dergleichen guter Mann. Ich wollte eher ein paar Neuigkeiten aus Vengard hören."
    "Ohh. Vengard. Mein gedächtnis..." spielte er vor unwissend zu sein.
    "Gut. Dort." Lodrick zeigte auf eine Flasche billigstem Schnaps, den er sich sogar als e rohen Gel din die Hauptstadt nach ein paar Stunden drecksarbeit leisten konnte, und ärgerte sich darüber wie raffgierig und unhilfsbereit die Händler dochs ien konnten. Auch merkte er sich das rund Gesicht des Händlers, um ihn falls er während Lodrick gerade seine Runden lief einmal genaue rzu beobachten. Hier konnte er mit sienem "Titel" als Stadtwache Vengards nichs bewirken, doch das sah in der Hauptstadt ganz anders aus.
    "Ohh das ist ein sehr feiner Schnaps. Gebrannt in den tiefen Kellern Vengards. Rein..."
    "Jaja hört auf zu faseln. Hier das wird shcon reichen." meinte er gelassen, doch innerlich sehr gereitzt, und warf dem Mann ein paar Münzen zu.
    "Also?"
    "Nun gut der Herr. Es wird ein großes fest geben habe ich gehört. Die Paladine des Königs werden irgendetwas mit irgendwelchen Kelchen tun."
    Rasch nahm Lodrick den Schnaps und lief davon.
    Natürlich. Die Kelchfeier. Das wollte er isch nicht entgehen lasse.
    Der Waffenknecht brachte das Buch zurück in die Bibliothek, wo er sich eine Predigt des alten Magiers, von wegen wie schlimm die Jugend dieser Tag doch sei, anhören. Doch als diese letztendlich auch ein Ende gefunden hatte, er seine Sachen aus der taverne geholt, einne kurzen Brief an Kilijan geschrieben in dem er erklärte warumer für eien zeit zurück nach Vengard musste und diesen in der teestube dem Inhaber gegeben hatte, in de rHoffnung das er so erst einmal einer weiteren Rüge entkommen verlies er Al Shedim in der Hoffnung eine rasch Reise hinter sich zu bringen.

    Und in der Tat, nunw ar er shcon ziemlich weit. Zwar rannte e rnicht oder dergleichen, aber er ging doch raschen schrittes gen Norden. Mit etwas glück würde er am nächsten Tag schon die Wüste verlassen, und zurück in den grünen Wiesen und Wäldner Myrtanas sein.

  4. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #104
    Schwertmeister Avatar von Ali von Ardea
    Registriert seit
    Feb 2009
    Ort
    Faranga Inseln
    Beiträge
    748
     
    Ali von Ardea ist offline

    Al Aristo

    "Endlich in Al Aristo. Puh!", meinte Ali, während er an die Reise von Al Shedim nach Al Aristo dachte. Es war vormittag gewesen, als er aufbrach, aber die Sonne schien nachmittags so stark auf den Wüstensand, dass ihm nichts anderes übrig blieb, als hinter einer Düne im Schatten auf die Nacht zu warten. Als er jetzt um Mitternacht endlich in Al Aristo ankam, wurde ihm bewusst, dass er kein Geld mehr für drei Kamele übrig hatte. Er musste entschlossen vorgehen. Er lies seinen Karren in etwa 800 Meter Entfernung stehen und schlich sich an drei Kamele an. Er öffnete die Tore, lies alle drei nach draußen, hielt sie mit einem Seil zusammen, band jedem einen Palmwedel an den Schwanz, sodass die Spuren verwischt werden und ließ sie loslaufen. Eine Hand immer am Seil, dass alle drei zusammenhielt, entfernte er sich leise von Al Aristo. Als er nach einiger Zeit an seinem Eselskarren angekommen war, befahl er seinem Esel, nebenher zu laufen. Sein Esel war ein kluges Tier, er wusste fast immer, was Ali von ihm wollte. Die Palmwedel funktionierten prächtig, es war kein Kamelfußabdruck zu sehen. Als er davon ausging, dass er weit genug von Al Aristo entfernt war, begann er damit, die Bögen und die Seidennegligés auf die Kamele zu verteilen. die 10 Rotlichtlampen stopfte er in die Satteltaschen der Kamele. Jetzt konnte sein Esel, ohne diese Lasten auch eindlich schneller laufen. Die Kamele liefen neben dem Karren her, während Ali das Seil hielt, und sich auf den Hocker auf dem Karren setzte. Jetzt würde er schnell nach Bakaresh gehen und dort seine bisherigen Errungenschaften abliefern. Dann hatte er noch 5 Tage um wieder nach Al Shedim zu gehen und die Krummsäbel abzuholen, schätzte Ali.

  5. Beiträge anzeigen #105
    Burgherrin Avatar von Estefania
    Registriert seit
    Oct 2006
    Ort
    da wo du mich nicht vermutest...
    Beiträge
    1.707
     
    Estefania ist offline
    Auch wenn der eine Assassine ihr immer so nett zuzwinkerte... Gentlemen waren sie beide nicht. Estefania hatte ihre Mühe mit den beiden Schritt zu halten. Sie schienen es wirklich eilig zu haben zu der Ruinenstadt zu kommen. Für Estefanias Geschmack gab es dort nichts besonderes, noch nicht mal eine gescheite Taverne gab es dort. Ein paar Tische und Hocker drum rum und ein läppisches Segel als Dach... und überall war der Sand. Da gab es wirklich schönere Orte.

    Erst als die Ruinenfelder in Sicht kamen, blieben die beiden Männer stehen und berieten sich.

    "Das glaub ich ja jetzt nicht... ihr lasst euch von so ein paar Ruinenwächtern aufhalten?"

    Estefania kicherte nicht gerade leise. Der Wind stand günstig und sie glaubte nicht das die Nomaden was mitbekommen hatten. Der sonst Zwinkernde schnitt eine Grimasse, die ihr klar machte sie sollte für einen Moment die Klappe halten. Ausnahmsweise tat die Diebin wozu er sie drängte und war gespannt wie der Plan der Assassinen aussehen würde. Vielleicht großräumig umgehen? Dabei würden sie der nächsten Patrouille in die Arme laufen. Da sie aber immer noch nicht mit der Sprache raus rückten wagte sie es doch noch was zu sagen:

    "Habt ihr einen Plan?"

    Das war dann wohl zuviel gewesen. Einer der beiden schnappte sie am Arm und zog sie hinter den naheliegendsten Ruinenmauerrest.

    "Mann ihr seid aber empfindlich... Wie du unschwer erkennen kannst, bin ich eine Frau und Frauen reden gern und wollen immer alles ganz genau wissen."

  6. Beiträge anzeigen #106
    Auserwählter Avatar von Joe Black
    Registriert seit
    Aug 2004
    Beiträge
    6.700
     
    Joe Black ist offline
    Die Sonne brannte auf Sie herunter und der Wind brachte etwas angenehme Kühlung mit sich.
    Die Ruinenfelder waren erreicht, die gerettete Dame noch immer Teil der Gruppe und das Ziel schon fast in greifbarer Nähe. Nun galt es nur sich ohne grosses Aufsehen zu erregen in al Shedim einzuschleusen. Dumm nur, dass die Assassinen bei ihrem Aufbruch in Bakaresh keine Zeit für grosse Planung gehabt hatten, denn dann hätten sie nun sicher diskrete Kleidung dabei gehabt womit sie sich vor Assassinen jagenden Nomaden verbergen hätten können. So jedoch mussten sie sich etwas anderes Einfallen lassen.
    Ohne sich der Dame zu widmen sprachen sich die beiden Streiter Beliars kurz ab und beschlossen dass DraconiZ die Umgebung erkunden würde um einen sicheren Weg zu finden, während Joe zurückbleiben würde ums ich um die Begleiterin zu kümmern.

    "Das glaub ich ja jetzt nicht... ihr lasst euch von so ein paar Ruinenwächtern aufhalten?" ertönte es hämisch hinter ihnen. Joe drehte sich zu dem Schreihals um und deutete an ruhig zu sein damit sie ihre Position nicht an versteckte Kundschafter verraten konnte.
    Er und der Klingemeister selbst unterhielten sich sehr ruhig und konzentriert , DraconiZ deutete seinen ungefähren Weg an und teilte Black mit mit welchen Zeichen er was andeuten würde damit sie sich auf längere Distanz absprechen konnten, dass allerwichtigste war, so mahnte er den Assassinen sich Ruhig zu verhalten.


    "Habt ihr einen Plan?" fiebte es erneut von hinten und Joe sowie zigen verbissene Grimassen. Dann nickten sie sich einander zu und trennten sich. Während der Klingenmeister hinter der nächsten Ruinenwand verschwand , sprintete Joe der Frau entgegen und zerrte sie an ihrem Arm in eine Niesche die beidseitig von alten Mauern abgetrennt war.
    Dort presste er sie mit seinem eigenen Körpergewicht gegen die Wand und spähte links und rechts nach Feinden, die jedoch, Beliar sei dank, nicht anwesend zu sein schienen.

    "Mann ihr seid aber empfindlich... Wie du unschwer erkennen kannst, bin ich eine Frau und Frauen reden gern und wollen immer alles ganz genau wissen." Quengelte die Kleine empört.
    Joe musste schmunzeln, ja sie war eine Frau, eine hübsch anzusehende noch dazu und auch an ihrem Körper schien alles so zu sein wie es sollte, dies spürte er durch den starken Körperdruck recht genau. Für einen kurzen Augenblick liebäugelte er mit dem Gedanken sie einfach zu küssen und hier und jetzt im heissen Sand der Wüste umgeben von den Gefahren der Wüste zu nehmen. Doch wusste er genau dass er dies nicht machen konnte, wäre er alleine ohne DraconiZ unterwegs gewesen hätte er es sicher getan, doch so musste er sich disziplinierter Verhalten um dem Bund keine Schande zu machen also erwiderte er nur leise flüsternd in ihr Ohr:

    „Niemand zweifelt an deiner Weiblichkeit oh Namenlose Schönheit, jedoch wird unseren Feinden dieser Aspekt egal sein, sie werden uns töten, dich schänden und dann sicherlich auch töten. Oder du hast Glück und ein närrischer Vertreter der Wassermagier ist dabei, dann werden sie dich nur töten. Also schweige und spähe um deines und unseres Lebens willen nach einem Zeichen meines Weggefährten, damit wir unser Ziel erreichen.“

  7. Beiträge anzeigen #107
    Ritter Avatar von Sheila
    Registriert seit
    Mar 2008
    Beiträge
    1.434
     
    Sheila ist offline
    "Du bist ein lausiger Schachspieler, Muck!", lamentierte die zierliche Gestalt, die mit gekreuzten Beinen im Sand saß und sich lässig auf ihre linke Hand stützte. Ihr gegenüber beachtete sie nicht und führte seinen Spielzug trotz des unüberhörbaren Spotts in ihrer Stimme ohne Unterbrechung fort.
    "Bauer auf C5 ... und du meinst damit kannst du mir Angst machen?", kommentierte Sheila die Entscheidung und sah geflissentlich darüber hinweg, dass es allein den Fähigkeiten ihres Gegenspielers zu verdanken war, dass sie noch nicht matt gesetzt worden war.

    Bis auf ihre Gesichtspartie war die Assassine wie üblich vollkommen verhüllt und das Flackern des kleinen Feuers verlieh ihren Augen einen Glanz, der eine jene gewisse Gefährlichkeit und Schläue austrahlte, für die man sie inzwischen mancherorts fürchtete.
    Die Sjadu wusste um die Gefahren, die ein Feuer mit sich brachte, doch ebenso wusste sie auch um dessen Vorteile. Und am heutigen Abend hatte sie es einfach nicht übers Herz gebracht auf eine saftige, knusprig braungebrannte, fettige ... urplötzlich zuckte sie zusammen und nahm die Scavengerkeule von ihrem Mund. Langsam und als habe sie Angst vor dem was sie erwartete, wanderte ihr Blick an ihrem Körper hinab.
    Tatsächlich, das konnte unmöglich nur eine Stofffalte sein ... dafür war der Schnitt ihrer Kluft einfach zu gut gewählt. Aber das hieß ja ... ruckartig straffte sich der Körper der Sjadu und sie richtete sich auf. Ein Lächeln der Erlösung trat auf ihr Gesicht und zufrieden nahm sie zur Kenntnis, dass sie wohl doch nicht mit dem gesegnet war, was man in bakaresher Kreisen charmant als "Feinkostgewölbe" zu umschreiben versuchte.

    Noch nicht ..., sagte sie seufzend zu sich selbst und musste im gleichen Moment eingestehen, dass die Zeit seit ihrem fluchtartigen Verlassen der Stadt durchaus nicht von all zu großer Aktivität geprägt gewesen war. Bis auf zielloses Umherstreifen, das unweigerlich mit allerlei Müßiggang verbunden war, konnte sie von keinerlei Abenteuern berichten. Sie war das geworden,was man gemein hin als "faul" bezeichnen konnte.
    "Das wird sich ändern ... das wird sich ändern ...", murmelte sie leise vor sich hin und machte sich nichts daraus, dass der Affe sie nicht verstand. Der war ohnehin gerade damit beschäftigt, die Schachfiguren auf ihren kulinarischen Wert hin zu untersuchen.
    "Nicht heute ... nicht morgen ... aber ich bin noch da, verstanden?! So einfach werdet ihr mich nicht los!"

    Sie dachte nicht darüber nach an wen sie die Worte richtete, doch jene, dessen war sich Sheile sicher, würden es wissen.

  8. Beiträge anzeigen #108
    Schwertmeister Avatar von Cyrith
    Registriert seit
    Nov 2009
    Ort
    Heimatlos
    Beiträge
    713
     
    Cyrith ist offline
    „Verdammte Scheiße“ murmelte der Schwarzhaarige und stand entkräftet auf. Cyrith stand mitten in der Wüste, die Sonne brannte warm auf ihn herunter und sein Körper verlangte nach kühlem Wasser, das er nicht bei sich hatte. Er schaute sich um, versuchte irgendwo in der nähe eine Stadt oder wenigstens eine Siedlung.Aber außer Sand und seltsamen Sanddünen war hier rein gar nichts zu finden. Die Sklavenhändler hatte ihn jedoch nur die Hose angelassen, er wollte ziemlich schnell eine Siedlung auffinden und sich dort neu ausrüsten.

    Mit etwas Zitternden Beinen lief er durch den weichen Sand, sein blick immer die Gegend beobachtend. „Meine Fresse, diese Wüste ist größer als erwartet, irgendwo muss doch hier was mit Menschen sein“ murmelte er und lief weiter. Nachdem er eine Düne überquert hatte erkannte er ein paar Gebäude. Mit seinen letzten Kräften kroch er beinahe in das Dorf, die Dorfbewohner hatten ihn schon von weiten erkannt und brachten eine volle Kanne kühles Wasser. Cyrith trank es in einen Schluck aus und flog zufrieden in den Sand. Sie gaben ihm ein Weißes Hemd, schnell zog er es sich an. „Ich Danke euch, ein paar Stunden mehr Sonne und ich hätte sicherlich den Abend nicht mehr erlebt“ bedankte sich der Schwarzhaarige. „Ihr müsst uns einen gefallen tun Herr, reist nach Ben Sala es liegt eine Sonnenstunde von hier entfernt. Sucht dort denn Nomaden Salan auf und berichtet ihm, das sein Vater nach Bakaresh gebracht wurde“ erklärte ein Alter Mann.

    Cyrith bekam einen Beutel mit einem Leib Brot, ein Stück Fleisch und einen vollen Wasserbeutel. Als die Dorfbewohner gerade nicht hinschauten nahm sich Cyrith von einem Tisch ein kleines Säckchen Gold und nochmals ein Leib Brot. Er winkte den Leuten zu als er langsam seinen Weg ging und hoffte bald in einer richtigen Stadt anzukommen. Nun war der Schwarzhaarige zwar wieder in der Wüste, hatte aber etwas Essbares dabei. Auch wen er noch leicht wackelig auf den Beinen war erhoffte er sich in dieser Stadt einen Fremdenführer zu finden oder ein paar Söldner die ihn sicher bis nach Myrthana brachten.

  9. Beiträge anzeigen #109
    Schwertmeister Avatar von Cyrith
    Registriert seit
    Nov 2009
    Ort
    Heimatlos
    Beiträge
    713
     
    Cyrith ist offline
    Die Wanderung durch die Wüste in der Mittagszeit war schwerer wie erwartet. Die Sonne knallte mehr Wärme aus als dieser lästige Sand, der sich mittlerweile in seinen Stiefeln ausgebreitet hatte. Er blieb kurz stehen um einen Schluck Wasser zu nehmen. Nachdem er seinen Wasserschlauch sich wieder umgehängt hatte lief er die nächste Sanddüne hinauf. Wie viele Stunden er nun unterwegs gewesen war wusste er nicht. Langsam rutschte er die Goldene Sanddüne hinab, versank teilweise im Sand und mit einem schnellen Sprung und einer miserablen Landung, die so aussah das er eher mit dem Gesicht im Sand landete endete.

    Mit einem Fluch auf den Lippen stand er auf, wischte sich den Sand von seinem Hemd, der nun mittlerweile auch in seinem Hemd und in seiner Hose sich verteilte. Als er seinen Weg fortsetzte sah er einen Reisenden der auf ihn zu kam. „Seid gegrüßt Herr“ murmelte der Mann und strich sich durch den Schwarzen Kinnbart, während er Cyrith musterte. „Sicherlich seid ihr auf den Weg nach Ben Sala?“ Cyrith nickte nur knapp. „Vielleicht wollt ihr mich ja begleiten? Sohn des Sandes“ fragte der Mann und musste dabei ein Lachen unterdrücken, natürlich sah Cyrith immer noch sehr schmutzig mit seinem Sand im Gesicht und an den Kleidern.

    Er lies ein seufzen los und schätzte den Mann auf gute Dreißig bis Vierzig Sommer Alt. Seine Statur war recht Mollig, sicherlich würde dieser Mann auch noch nie im Leben eine Waffenlehre erhalten haben und somit würde dieser Fette Klotz nur im Wege stehen anstatt eine Hilfreiche Hand zu sein. Jedoch musste der junge Mann den Vorteil in diesem Mann erkennen. Sicherlich war dieser Mann ein reichlicher Händler oder so etwas in der Art. Zusammen liefen sie die restliche Strecke los. Der Mann, dessen Name Salandrian war erklärte dem Schwarzhaarigen das die Stadt von Orks besetzt wurde, diese aber nichts tun würden, solange man sie nicht Angreifen würde.

    Endlich erreichten sie die Stadt. Sie durchquerten den Tor Bogen und hörten schon von weiten den Klang von Werkzeug. „Nun ich bedanke mich bei euch für eure Gesellschaft, als dank gebe ich euch etwas Gold, ich hoffe ihr werdet es Gut verwerten können“ der Mann reichte ihm ein kleines Goldsäckchen, verabschiedete sich und folgte seinem Weg. Nun musste Cyrith diesen Salan finden und ihm das Schicksal seines Vaters überbringen. Er fragte ein paar Leute auf den Straßen nach Salan, ihm wurde dem Weg erklärt und fand sich bald vor einer kleinen Schmiede. Ein recht Junger Mann auf geschätzte Einundzwanzig Sommer trat aus der Lehmhütte, sein Körper war voller Schweißperlen und sein Gesicht war schwarz vor Ruß. „Seid ihr Salan?“ fragte Cyrith. „Der bin ich Fremder, Salan der Schmied wollt ihr einen Auftrag abgeben?“ antwortete der Schmied mit einer gegen Frage. „Nein, ich bin aus eurem Heimatdorf gekommen um euch zu sagen das euer Vater nach Bakaresh gebracht wurde“ der Schmied blickte den Schwarzhaarigen mit einem knappen Nicken an. „Ich verstehe, habt dank das ihr mir diese schreckliche Nachricht überbracht habt“ der Schmied lief in seine Schmiede hinein, kam mit einem Dolch heraus und reichte ihm den Weißhäutigen.

    „Diese Waffe soll euch schützen, Herr. Nun verzeiht mir Bitte ich muss dringend nach Bakaresh um dort meinen Vater zu suchen“ murmelte der Schmied. „Wartet, Schmied ich werde euch begleiten“ rief Cyrith und steckte den Dolch in seinen Gürtel. Nachdem der Schmied schnell ein paar Sachen gepackt hatte, sein Schwert in den Gürtel gesteckt hatte liefen die beiden nach Bakaresh. Wie lang würde diese Reise wohl dauern?

  10. Beiträge anzeigen #110
    Ehrengarde Avatar von Ptah
    Registriert seit
    Mar 2007
    Ort
    Setarrif
    Beiträge
    2.489
     
    Ptah ist offline
    Langsam, wie gerinnendes Wachs, bahnten sich die Tränen ihren Weg über Ptahs Wange, und schienen wie flüssige Glut zu brennen in der Kühle der Nacht. In unregelmäßigen Abständen hob und senkte sich sein Brustkorb, während seine Lungen immer wieder Nebelschwaden zwischen den halbgeöffneten Lippen nach außen pressten. Seine Hände zitterten als er sie langsam ins Blickfeld seiner Augen führte. Die ehemals fein verästelte Musterung der Handflächen war nur noch zu erahnen, zerschunden, die Haut übersäät von Schwielen und Kratzern.

    Weiter!, hallte das Echo unnachgiebig in seinem Kopf wider und verdrängte für einen kurzen Augenblick die Erinnerungen an die vergangenen Wochen...




    Das Kastell hatte er zurückgelassen. Sinistro, Lunovis und all die anderen. Diese das Leben verachtenden, eitlen, besserwisserischen Dummköpfe. Sie waren nicht mal die Summe ihrer hohlen Phrasen wert gewesen. Nichts, aber auch gar nichts hatte ihm die Zeit im Kastell gebracht. Außer viel Zeit zum Nachdenken. Über sich selbst. Den Wert seiner Existenz. Das Ergebnis seiner Überlegungen stimmte ihn nicht einmal traurig. Sowie es wohl kaum einen anderen Menschen traurig stimmen würde. Er war so nutzich wie eine brennende Kerze am Tag.
    Irgendwann hatte er sich in dem unübersichtlichen Geflecht aus Bakareshs Nebengassen endgültig verlaufen und war wohl in der heruntergekommensten Absteige der Assassinenstadt gelandet. Der Großteil der Kundschaft konnte seine übrigen Ersparnisse an den verblieben, sieben Fingern abzählen. Und auch der Wirte erweckte nicht gerade den Eindruck eines sonderlich geschäftigen Vertreter seiner Zunft. Kraftlos ließ er sich auf einem der reilich vorhandenen, freien Plätze nieder und lutschte lustlos an dem angekauten Mundstück der Wasserpfeife, bis zuviel Rauch in seine Lungen gelangt war und sich sein Körper verzweifelt der unerwünschten Schwaden entledigte. Mit gezielten, flachen Schlägen auf seinen Rücken eilte man ihm unerwartet zu Hilfe.
    "Dein erstes Mal?", fragte eine Schnaps gefärbte Stimme, begleitet von einem Lächeln, das sich angesichts mangelnder Beißerchen, nicht wirklich diese Bezeichnung verdient hatte. Sie klang freundlich auf eine hilfsbereite und aufrichtige Weise. Wie man sie nicht von einem der Anwesenden erwartet hätte.
    "Das erste Mal ist immer scheußlich. Der Rauch beißt, legt sich in der Kehle ab und man hat das Gefühl elendig zu verrecken, weil man keine Luft mehr bekommt.", beantwortete sein Gegenüber selbst die Frage.
    "Was treibt einen jungen Kerl, wie dich in dieses Loch?", hakte er weiter und nahm Ptah derweil den Schlauch aus der Hand, um selbst daraus zu inhalieren. Jedoch nicht ohne ihn aus den Augen zu lassen. Es sollte eine Weile dauern bis das Gluckern von einem "Geschäfte" von Seiten Ptahs kurz unterbrochen wurde. "Geschäfte... so so", murmelte der Alte vor sich hin ohne das Mundstück herauszunehmen. Wieder gluckerte die Wasserpfeife eine ganze Weile und nahm so der Stille ihre Kraft.
    "Du hast ungewöhnliche Augen für einen Kerl in deinem Alter, weißt du das?", stellte der Andere fest und so unbeteiligt der Ton war, den seine Stimme bei der Aussage annahm, so nachdrücklich schien sich der Blick in die Augen des Novizen zu bohren. "Alt... und traurig."
    "Was weißt du schon, Alter? Hockst die ganze Zeit hier herum und meinst Fremde komisch anreden zu müssen? Hast du keine Frau, der du diesen Mist erzählen kannst.", entfuhr es Ptah ausgesprochen barsch.
    "Nein... sie ist tot.", erwiderte der Unbekannte beinahe beiläufig, "Schon lange...", nur um im nächsten Moment voller Enthuasiasmus weiterzumachen, "Aber lass mich dir eine Geschichte erzählen... von vier Herrschern, die miteinander regierten, jeder von ihnen auf einem goldenen Thron..."
    "Fremder... deine Geschichte ist so alt wie die Wüste. Jedes Kind kennt sie, jeder erzählt sie ein bisschen anders und bildet sich ein, seine Version sei die einzig wahre und richtige.", fuhr ihm Ptah ins Wort.
    "Glaub mir, Junge,", und dabei packte der Alte den Wassernovizen am Arm, "so wie ich sie dir erzähle, hat sie dir noch keiner zuvor erzählt."
    Schon wieder im Begriff zu widersprechen, besann Ptah sich anders, da er den Alten sonst wohl den ganzen Abend an der Backe gehabt hätte.
    "Also, wo war ich stehen geblieben? Achja... die vier Herrscher jeder auf einem goldenen Thron."
    "Ja nur der vierte ist in Wahrheit silbern, es ist die Geschichte vom Aufgang der Sonne, ihre Reise über den Himmel und ihr Sterben am Abend. Und von Ihrem blassen Bruder, dem Mond, der als Totenwächter am Firmament ihren Platz einnimmt. Der ewige Kreis eben. Ich KENNE die Geschichte schon."
    "Halt den Mund und hör endlich zu, du sturer Sohn eines Kamels. Ich habe dir bereits gesagt, dass meine Geschichte eine andere ist. Auch wenn ihr Anfang, der deinigen ähneln mag. Wie auch immer...
    Das Land über das sie zusammen herrschten, war Varant nicht unähnlich. Die meisten Bewohner hatten Mühe über die Runden zu kommen, aber irgendwie gelang es ihnen doch sich durchzuschlagen. Nun, eines Tages jedenfalls führte man den vier Königen einen Mann vor, den ein anderer beschuldigte, gestohlen zu haben. Es gab keinerlei Beweis für oder gegen die Unschuld des Mannes und auch er selbst schwieg sich dazu aus, da aber der Kläger so unablässig auf einem Urteil und Entschädigung beharrte, wurde der Fall Sache des höchsten Gerichts dieses Landes, was eben jenen vier Königen entsprach.
    Diese hörten zunächst die Anschuldigungen des Klägers an, forderten danach andere Zeugen, die es ja nicht gab, und eine Verteidigung des Mannes, aber auch dazu war weder er, noch sonst irgendjemand bereit. Und so blieb ihnen nichts anderes übrig, als nach einer Woche zu einem Urteilsspruch zu kommen. Anfangs redeten die vier durcheinander, so dass keiner recht den anderen oder gar sich selbst verstand, bis man darüber übereinkam, doch wenigstens nacheinander seine Einschätzung kundzutun.
    Der Erste und bei Weitem Älteste von ihnen ließ den anderen Vortritt, da er, so wie er sagte, noch Bedenkzeit brauche. Sein Name war Unentschlossenheit.
    Der Zweite begann sogleich das Wort zu ergreifen und ereiferte sich darüber, wie sich der Kläger nur über den Verlust einer einzigen Ziege so fürchterlich aufregen könne, und während er plärrte, spuckte er. Und die anderen wendeten sich von ihm ab. Der Zweite Herrscher war die Dummheit, mein Sohn.
    Nachdem sich der Zweite wieder beruhigt hatte, begann der Dritte recht knapp und monoton seine Ansicht darzustellen, dass er nicht verstehe, warum sie sich mit diesem heillosen Unfug überhaupt befassen müssen, wo sie doch mit Anderem beschäftigt genug seien. Dieser Dritte war das fehlende Interesse. Hörst du noch?
    Begleitet von hämischem Lachen tat schließlich der Vierte seine Einschätzung kund, dass die Situation doch sehr klar sei. Dem Kläger würde eine Ziege fehlen und er hatte unter Eid geschworen, dass nur der Mann selbst, der Dieb sein könne, worüber dieser sich nur ausschwieg. Es gelang ihm recht rasch die anderen davon zu überzeugen und so wurde noch am Abend des siebten Tages das Urteil verhängt. Für seine Reulosigkeit würden er und seine Familie tagsdrauf am Strick büßen müssen.
    Der nächste Morgen kam und es war noch nicht ganz hell, da hörte man den Mann schon die Tat gestehen. Laut und aus vollem Leibe schrie er. Man solle Frau und Kinder doch verschonen. Er ganz allein habe doch die Ziege gestohlen. Doch die Könige waren hartherzig, nicht zuletzt auch auf Drängen des Vierten, der ihnen einredete, dass nur Strenge weitere Diebstähle verhindern könne. Weißt du, wer der Vierte war?

    "Die Gerechtigkeit?", wagte Ptah einen Versuch.
    "Iwo. Hörst du mir denn überhaupt zu? Der vierte Herrscher war das Böse.", scholt ihn der Alte sogleich.
    "Der Mann musste mit ansehen, wie seine Frau und Kinder vor ihm starben, bis auch schließlich er gehängt wurde. Drei Wochen ließ man ihre Leiber hängen, auf dass die Vögel sie schänden mögen. Doch die Leichen blieben unberührt... Wenige Tage später verhungerte der Kläger. Wer war also der Mann?"
    "Ich weiß es nicht."
    "Hast du denn gar nicht aufgepasst, Junge? Der Mann war die Lüge."
    "Die Lüge?", fragte Ptah ein wenig verwirrt nach.
    "Ja, er wusste, um die missliche Lage des Klägers, nachdem dieser das Tier verloren hatte, und entschied sich deshalb zu schweigen in der Hoffnung, dass die ganze Sache an Fahrt verlieren würde und keiner zu Schaden kommen müsse. Doch er hatte die Situation falsch eingeschätzt. Und schließlich wurden er und seine Familie Opfer der Lüge. Seiner verzweifelten Lüge, die Ziege doch geklaut zu haben. Er log, um seine Familie zu schützen und sie alle zahlten dafür einen hohen Preis."
    "Ich denke ich verstehe worauf, du mit deiner Geschichte hinauswillst. Der Mann log erst nachdem er von dem Urteil erfahren hatte. Aber warum beschuldigte er dann nicht den Kläger?", kam der Junge ins Grübeln.
    "Du beginnst die richtigen Fragen zu stellen. Warum hat er den anderen nicht beschuldigt?"
    "Weil er ein Herz hatte. Er hatte erkannt, dass ihm das Beschuldigen des anderen nicht mehr helfen würde. Das Urteil war gesprochen. Er wusste, dass der Kläger aus Verzweiflung gehandelt hatte, weil er außer der Ziege nichts oder nicht mehr viel besaß und wohl sterben würde, wenn er dafür keinen Ersatz bekommen würde. Er log also nicht nur, um die Familie zu schonen, sondern auch in der Hoffnung, dass der Kläger Ersatz bekommen würde.", dachte er laut nach.
    Der Fremde nickte anerkennend. "Du hast es beinahe vollkommen erfasst. Der Mann war die Lüge, eine wertvolle Lüge, mit einem Herz. Allerdings mit einem Herz aus Glas. Denn all seine Hoffnungen zerbrachen, da am Schluss keiner überlebte."
    "Eine Frage hätte ich noch."
    "Ja?", sprach er und nahm einen weiteren Zug aus der Wasserpfeife.
    "Warum war der Kläger nicht die Lüge, wo er doch die ganze Zeit über gelogen hatte?"
    "Ist dir das jetzt noch nicht klar?", gab der Alte mit hochgezogener Augenbraue zurück. Ptah verneinte. "Dann wirst du die Antwort von mir auch nicht erfahren. Deine
    Geschäfte scheinen ja ohnehin nicht allzu dringlich, also nehme ich an, dass du genug Zeit haben solltest darüber nachzudenken."

    Daraufhin stand er auf und war gerade dabei zu gehen, als Ptah noch einfiel, dass er noch nichtmal den Namen des Alten kannte.

    "Augenblick noch. Verratet mir eueren Namen, alter Mann."

    "Namen sind Schall und Rauch. Danke für die Pfeife."



    ...

  11. Beiträge anzeigen #111
    Schwertmeister Avatar von Cyrith
    Registriert seit
    Nov 2009
    Ort
    Heimatlos
    Beiträge
    713
     
    Cyrith ist offline
    „Bist du sicher das wir hier richtig sind?“ fragte Cyrith während er sich den Krieger anschaute, der neben ihm lief. Seit Mitternacht waren die beiden nun unterwegs, sie liefen durch die Wüste in die Nähe eines Nomadendorfes oder so in der Art. Auch wahr dieser Mann eine schweigsame Person, er erzählte kaum etwas von sich. Der Dieb wusste nur das er für die Hundert Goldstücke, die er dem Mann geben wollte sicher in dieses Nomadendorfes oder Stadt kommen sollte. Bakaresh war angeblich zur Zeit ziemlich Unsicher, hatte er von den Händlern gehört. Cyrith spielte während sie so in der Wüste liefen mit seinem Dolch.

    „Hab gehört da sollen Assassinen sein, wohin wir gehen“ murmelte Cyrith. Wieder nur ein schweigen, war ja nichts anderes zu erwarten von dem Typ. Mit einem seufzen schaute er durch die Wüste, Sand, Sand und Sand? Er war gespannt ob er irgendwas anderes in diesem Sandmeer zu entdecken fand. Nun wusste dieser Söldner sich besser in dieser Wüste aus zu kennen als der Dieb. Nur weil er damals aus Glück in dieses Dorf gekommen war musste es nicht heißen das der Schwarzhaarige ein perfekter Kenner der Wüste war.

    „Trink lieber was, die Wüste macht dich sonst fertig“ flüsterte der Mann. „Natürlich was du befiehlst“ murmelte Cyrith und nahm einen Schluck. Als sie auf eine Düne kletterten, sahen sie jedoch am Horizont etwas seltsames. Sie beschlossen dahin zu gehen.

  12. Beiträge anzeigen #112
    Schwertmeister Avatar von Cyrith
    Registriert seit
    Nov 2009
    Ort
    Heimatlos
    Beiträge
    713
     
    Cyrith ist offline
    Es war sinnlos gewesen.Vor ihnen hatte sich nur eine Fata Morgana gebildet, mehr aber auch nicht. Die Wüste hatte ihre Wärme zurückgezogen und konnte auch beweisen wie Kalt sie sein konnte. Gerade jedoch an so einem Abend, war der Dieb froh das er ein warmes Feuerchen hatte. Viel hatte sein Begleiter dennoch nicht erzählt, Cyrith freute sich schon wen er irgendwo wieder auf Normale Leute treffen würde. Al Shedim, die Ruinen Stadt sollte es sein wo er vielleicht etwas Interessantes finden würde. Zwar hatte er von Schätzen unterhalb dieses Tempels gehört, aber da wollte er sicherlich nicht sein Glück finden.

    Er hatte sich schon lange gefragt was er eigentlich lernen sollte, den Kampf mit dem Schwert oder sollte er ein Meister seiner Künste werden und sein Handgeschick verfeinern, die Dritte Variante war natürlich von jedem Talent etwas zu Lernen. Jedoch bis dahin hatte es noch Zeit. Er schien zu überlegen, blickte tief ins Feuer und dachte nach.Auf welcher Seite würde er sich Schlagen? Er war immerhin nicht von gestern und hatte auf seiner Reise durch das Königreich einige Geschichten von Wanderern und Kämpfern gelauscht. Die Soldaten seines Königs kämpften immer noch tapfer gegen die Orks, bei diesen konnte man sich sicherlich auch gut Hocharbeiten, aber er traute diesen Viechern nicht. Die Nordmänner, würden auch ausfallen, er war zwar Geschickt aber nicht Stark.

    Den Waldläufern und Druiden würde er sofort aus dem Weg gehen, er hatte nie was für Bäume und der Natur übrig. Nun in Al Shedim waren diese Nomaden und Wassermagier, aber auch diese würden ausfallen, für Magie hatte er keine Interesse und diese Nomaden waren ihm zu seltsam. Die Assassinen wären aber einerlei nach seinem Geschmack, vielleicht hatte er ja Glück und konnte sich ihnen beweisen.

  13. Beiträge anzeigen #113
    Provinzheld
    Registriert seit
    Jul 2007
    Beiträge
    240
     
    Lydia ist offline

    Ben Sala

    Der Besitzer des kleinen bescheidenen Teeladens lächelte die junge Frau freundlich an, bot ihr ein Sitzkissen an einem der recht niedrigen Tische an. Die Sonne war längst untergegangen, erhellt wurde das zur Straße hin offene Etablissement von mehreren Öllampen und einem prächtigen Kerzenständer, golden und auf Hochglanz poliert.
    „Was darf es sein, Tochter des Weges?“, fragte der Teekoch. Er war alt, ihm fehlten mehrere Zähne. Der Blick hatte schon etwas Getrübtes.
    „Früchtetee, bitte“, antwortete die Frau und neigte leicht den Kopf, so dass ihre pechschwarzen, lockigen Haare ihr Gesicht einen Moment verschleierten. Ihre Züge waren ebenmäßig, der Teint war recht blass. Sie stammte nicht aus Varant, ebenso wenig aus den nördlichen Gefilden. „Mit einer Prise Zucker, wenn das möglich ist.“ Sie lächelte zurückhaltend. Der alte Mann lächelte wieder nur, erfreut über diese Abwechslung in seinem Laden. Sonst bestand seine Kundschaft nur aus varantischen Händlern und Assassinen, furchtbar arroganten und protzigen Menschen. Diese Frau, zurückhaltend, ja fast etwas schüchtern, war wahrlich etwas Neues. Keine Befehle, keine Sprüche. Nein, nur eine Bitte nach einer Tasse Tee.
    Wenige Minuten vergingen, da der Teekoch seiner Kundin das heiße Getränk servierte. In angemessenem Abstand setzte auch er sich auf eines der Kissen und lächelte weiter.
    „Wie heißt Ihr?“, fragte er mit ehrlichem Interesse.
    „Lydia“, antwortete die schwarzhaarige Frau zwischen zwei Schlücken Tee.
    „Ein Name, der zu seiner Besitzerin passt“
    „Ach“, Lydia strich sich verlegen lächelnd eine Strähne aus dem Gesicht, „danke“
    Ihre Stimme war nicht mehr als ein Murmeln. Die beiden verfielen in ein ruhiges, nettes Schweigen. Der alte Mann und die junge Reisende. Dann – endlich – ergriff sie die Offensive.
    „Mein Herr, könntet Ihr mir sagen, was die nächste, größere Stadt ist? Wenn es eine solche überhaupt in dieser Wüste gibt … Varant, so nennt man sie hier doch, oder?“
    Der alte Mann tat, was er gerne tat: Lächeln. Er nickte erfreut mit dem Kopf.
    „Ja, das ist Varant. In der Nähe liegen zwei größere Städte. Bakaresh – am Meer – und Mora Sul. Sie sind in der Hand der Assassinen und ihrer Gönner, angeblich Schwarzmagier. Zwar erzählt man sich von Bakaresh anderes, aber ich denke das ist eher Tratsch, nicht der Wahrheit entsprechend. Doch“, der alte Mann blickte sie besorgt an, „denke ich nicht, dass beide Städte gut für Euch sind. Es ist ein offenes Gerücht, dass in Al Shedim – ursprünglich der Name für die Ruinen im Süden – Heimat vieler Menschen geworden ist. Zwar redet man nicht gerne darüber, aber man kann es schon fast eine Stadt nennen, wenn auch nur aus Zelten und Ruinen. Warum die Assassinen dagegen nichts unternommen haben? Ich weiß es nicht … Vielleicht ist es auch gut so, dass diese Menschen dort unten leben. Die letzte Bastion der Menschlichkeit in einer Gesellschaft, die langsam das Gefühl für das Menschsein verloren hat. Ich empfehle Euch … Reist dort hin.“
    „Aber wie?“, fragte Lydia und seufzte leicht. „Diese Wüste scheint endlos. Ich werde mich verlaufen …“
    „Schließt Euch den Karawanen an, die hier Lagern um die Kamele zu tränken. Sie werden Euch sicher dort hin führen.“
    „Wirklich? Das wäre … wunderbar.“ Die Schwarzhaarige zeigte ein bezauberndes, wenn auch schüchternes Lächeln. „Vielen Dank.“
    „Nicht dafür, Tochter der Reisen, nicht dafür. Wenn Ihr den Tee getrunken habt, gehen wir in das hiesige ‚Wirtshaus’ und besorgen Euch eine Schlafstätte.“

  14. Beiträge anzeigen #114
    Kämpferin Avatar von Saphiria
    Registriert seit
    Apr 2008
    Beiträge
    326
     
    Saphiria ist offline
    Schritt für Schritt näherte sie sich dem Pass, der, in der Nähe von Braga nach Myrtana führte. Es war eine lange Reise, die sie angetreten war und sicher auch nicht ganz ungefährlich. Das Wissen allerdings, sich nach Silden teleportieren zu können beruhigte ungemein, wobei das aber auch nur der absolut letzte Ausweg sein dürfte.

    Bisher war sie nur einer Karawane begegnet, die auf dem Weg in den Süden war, sonst war alles sehr ruhig, fast schon konnte man sagen, dass es zu ruhig war. Saphiria achtete auf alles, was ihr irgendwie ungewöhnlich vorkam, sie war aber eben in der Wüste nicht zu Hause und kannte sich daher auch nicht so ganz aus. Meistens hatte sie ihre Augen getäuscht, Luftspiegelungen ihre Sinne verwirrt. Manchmal hatte sie gar nicht mehr zwischen Einbildung und Realität unterscheiden können.

    Eine uralte Ruine bot ihr etwas Schutz vor der Sonne, hier würde sie die größte Hitze abwarten und dann am späten Nachmittag weiter gehen. Sicher war es keine gute Idee gewesen zu marschieren, wenn die Sonne an heißesten Schien. Ein Fehler aus dem Saphiria schnell gelernt hatte. Ihr Wasser musste sich die Seherin etwas einteilen aber es würde sicher reichen, wenn sie die Pause mit einrechnete sollte sie den Pass am späten Abend erreichen dürfen, sie machte aber lieber etwas langsamer, Saphiria hatte nicht vor etwas zu risklieren.

  15. Beiträge anzeigen #115
    Ehrengarde Avatar von Berash
    Registriert seit
    Dec 2006
    Beiträge
    2.981
     
    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Berash ist offline
    Die Wüste. Unendliche Weiten voll von Sand. Dünen aus Sand, Täler aus Sand, Sand in den Stiefeln, Sand in der Kleidung, kurz gesagt: Sand überall. Und mittendrin zwei Wanderer auf ihrem Weg zur Bestimmung. War es Schicksal, dass sie durch die Wüste stapften, göttliche Vorsehung? Oder einfach nur Zufall?
    "Weißt du, so gern ich mittlerweile in Varant lebe... die Städte gefallen mir eindeutig besser." Berash dachte an Bakaresh und die Kasbah. Entweder hatten sich die trueen Assassinen des Bundes noch darin verschanzt, oder Zuben lies es sich darin jetzt gutgehen. Bloße Wut packte Berash, wenn er daran dachte, dass diese widerliche Laus nun in seinem Bett schlafen könnte. Doch der Verhüllte bezähmte sich. Zorn konnte im Kampf eine hilfreiche Waffe sein, doch Berash bevorzugte taktisches Kalkül. Er versuchte, jede Emotion aus seinen Kämpfen heraus zu halten, um stets voll und ganz da zu sein. Wut, Hass, Trauer... sie alle konnten einen ablenken, im falschen Moment schwächen.

    "Weißt du, was ich vermisse? Ein Bad. Und saubere Klamotten. Ja, ich weiß das klingt verwöhnt, aber bei Beliar, ich könnts gebrauchen." Berash nahm einen Schluck aus dem Wasserschlauch und verkorkte ihn dann wieder. Seine Kleidung stand vor Dreck, sein Aussehen war auch schon einmal besser gewesen. Die Kleidung, welche er trug, war schon am Anfang, als er aus Bakaresh verschwunden war, nicht die beste gewesen. Doch jetzt hielt sie vermutlich nur noch der Dreck zusammen.

  16. Beiträge anzeigen #116
    Burgherrin Avatar von Estefania
    Registriert seit
    Oct 2006
    Ort
    da wo du mich nicht vermutest...
    Beiträge
    1.707
     
    Estefania ist offline
    Die beiden Diebe saßen irgendwo in der Wüste an einem kleinen Lagerfeuer. Lange würde es nicht mehr brennen denn Holz war Mangelware. Immerhin waren die Eidechsen gar und Joe betrachtete die kleine aufgespießte Eckse skeptisch. Er betrachtete sich sein Abendbrot ganz genau und drehte den Spieß noch einige Male hin und her.

    "Guck nicht hin und beiß rein, dann denkst du es wäre eine Hühnerkeule. Vertrau mir!" lächelte Estefania und machte es ihm vor. Sie biss herzhaft hinein und reichte ihm noch etwas Salz dazu. Aber Joe nahm es nicht. Er hatte ihren Rat befolgt, seine Augen geschlossen und hineingebissen. Ob er ihr wirklich vertraute, oder ob es der Hunger gewesen war der ihn dazu gebracht hatte.

    Der Assassine öffnete wieder die Augen.

    "Du hast recht, schmeckt besser als es aussieht." meinte er noch mit vollem Mund und spülte schließlich die Reste mit etwas Wasser herunter. Den Rum hatte er seit sie unterwegs waren noch nicht angerührt, scheinbar hielt die Sufferei noch vor, oder er wollte es nicht riskieren das ihm noch mal was von seinen Erinnerungen fehlte.

    Im Gegensatz zu ihm konnte sich Estefania noch an jedes Detail erinnern. Auch an die Zärtlichkeiten am nächsten Morgen, verdammt sie verspürte schon wieder diesen Stich im Magen wenn sie bloß dran dachte.

    "Sag mal, wo wir jetzt eine Art Geschäftspartner sind möchte ich ein wenig mehr über dich wissen. Hast du ein Haus, eine Hütte oder ähnliches in Bakaresh? ..und du sagst du beherrscht die Diebeskunst. Wer hat dich unterrichtet? Kenne ich ihn vielleicht oder sie?"

    Joe hatte sich gerade einen Stängel Sumpfkraut angezündet und zog jediglich eine Augenbraue hoch als sie ihm diese vielen Fragen stellte.

    "Okay machen wir es so. Ich erzähle dir was über mich und danach bist du dran.
    Wie du sicher schon bemerkt hast, bin ich eine Gildenlose. Als Diebin bin ich spezialisiert auf Schlösser knacken und Taschendiebstahl. Die anderen Diebesfertigkeiten beherrsche ich zwar auch aber nicht so perfekt und ich besitze einen kleinen Leuchtturm in der Nähe von Ardea. Das liegt in Myrtana. Ich weiß ja nicht wie weit du schon rum gekommen bist."

    Am liebsten hätte sie noch zu ihm gesagt wie sehr sie jenen Morgen genossen hatte und es nicht abwarten konnte bis es sich wiederholte wenn sie beide es bei vollem Bewusstsein taten. Aber sie verkniff es sich.

  17. Beiträge anzeigen #117
    Auserwählter Avatar von Joe Black
    Registriert seit
    Aug 2004
    Beiträge
    6.700
     
    Joe Black ist offline
    Soso, die kleine zierliche Dame war also eine Gildenlose. Von ihnen hatte der Assassine auch schon gehört. Sie waren nicht zu vergleichen mit Menschen aus dem einfachen Volk die lieber als Bauern oder Händler oder Handwerker ihren Lebensunterhalt verdienten. Nein, wer ihnen angehörte musste bereits grosses Geleistet haben, denn auch wenn sie sich die Gildenlosen nannten und untereinander kaum Kontakt aufrecht erhielten , erzählte man sich in den Tavernen Bakareshs einiges an mysteriösen Geschichten über sie. Waffenmeister werden sie genant, spitzzüngige Scharlatane oder gar Schatten…
    Nun, für Joe war es gleich zu welcher Fraktion dieser Welt sie gehörte, so etwas zählte für ihn eigentlich nie. Sympathie war es, nach der er richtete. Sicherlich er tötete Innosler wenn man es ihm befahl, foltert Nomaden wenn man es von ihm verlangt oder erschlug sonstiges Gewürm wenn es Beliars Kult zu Gunsten kam, damit hatte er keine Probleme, obgleich es nicht immer mit seinen Interessen auf einem Weg geht.
    Doch sie, Estefania, hatte er bereits in den engen kleinen Kreis eingelassen. Des Weiteren hatte er ja auch persönlicheres Interesse an ihr.
    Langsam und genüsslich zog er an dem glimmenden Stängel. Kleine feine Rauchschwaden zogen dabei empor und vermischten sich mit dem dicken Qualm des Lagerfeuers.
    Als Estefania ihren Satz beendet hatte, blickte sie fragend zu ihm herüber und wartete auf eine Antwort der gestellten Fragen. Ihre dunklen Augen reflektierten das Feuer vor ihnen und er wünschte sich voller Sehnsucht mit seinen Händen durch ihr Haar zu streicheln , sie nach hinten gegen den Sand zu drücken und….
    Er riss sich erneut zusammen. Warum nur konnte er seine Triebe nicht kontrollieren , vor allem bei ihr wirkte es wie ein schwieriges Unterfangen. Ein weiterer tiefer Zug beruhigte ihn ein wenig und mit einem Zungenschnalzen antwortete er:

    „Soso, Taschendiebstahl und Schlösser knacken kannst du, kämpfen doch auch nehme ich an, immerhin wirst du ansonsten kaum so alleine durch die Wüste wandern. Und entschuldige die Aussage, aber mit deiner Atem raubenden Schönheit alleine kommst du auch nicht weit.“

    Joe erwischte sich dabei wie er beim aussprechen des versteckten Kompliments begierig ihren Körper von oben bis unten betrachtete. Bei Beliar wie er sie begehrte…
    Wieder ein tiefer Zug, ein langsames Ausatmen:

    „Und in einem Turm bist du Zuhause, ha, scheinen die taffen Frauen hier wohl so an sich zu haben. Eine Bekanntschaft von mir, ebenfalls eine Dame die nicht auf ihrem Mund sitzt hat ebenfalls einen Turm als ihr Heim auserkoren….“

    Er hätte sich selbst Ohrfeigen können, warum im Namen des dunklen Gottes erzählte er ihr von Sheila? Jeder Mann wusste doch, dass es ein Tabu war über alte Bettgeschichten bei der Dame der Eroberung zu plaudern….
    Ein hastiger Zug überbrückte das Unwohlsein:

    „…..ähem…wie dem auch sei….
    Nun ich selbst hatte oder habe…hmm ich denke eher hatte, ein Haus in Bakaresh. Recht ansehnlich und gross, eher unnötig für einen Mann der soviel auf Reisen ist wie ich, jedoch wahrlich etwas, was ich gerne Zuhause nenne…
    Doch diese dunklen Zeiten haben es mir wohl oder übel genommen. Wie du sicherlich mitbekommen hast bin ich ein Assassine, mehr Mörder als Strauchdieb mit einer Vergangenheit die…nun ja sagen wir mal, die etwas speziell und verworren abgelaufen ist…
    Ich verstehe mich gut zu kämpfen, habe selbst sogar eine Zeit lang Schüler unterrichtet, doch dies wurde mir schnell zu anstrengend und zeitraubend….
    Von der Diebeskunst weißt du ja bereits, wobei ich die Kunst des Meuchelns als wichtiger empfinde. Es wäre gelogen zu sagen, dass ich keinen Reiz am töten empfinde. Ich finde sogar, dass töten eine Leidenschaft von mir ist…“

    Black lachte auf als es dies sagte, dachte er doch im selben Moment daran wie einschüchternd er nun auf sie wirken mochte.

    „…hört sich sicherlich total krank an, doch hoffe ich auf dein Verständnis in dieser Sache, immerhin komme ich aus einer Kultur in der der Tod eine besondere Rangordnung inne hat.
    Nicht umsonnst werden die Assassinen der Kasbah so gefürchtet.“

    Er zwinkerte ihr aufmunternd zu und lächelte dabei etwas verlegen zu ihr herüber.
    Sie wiederum blickte ihm voller Interesse entgegen und er verspürte ganz deutlich ein knistern zwischen ihnen. Ja hier brannte unbefriedigte Leidenschaft in der Luft…oder er bildete es sich auch nur ein.. wissen konnte er es ja nicht..

    „Ich…ich..“

    Er räusperte sich und hustete gespielt. Wollte er gerade sagen wie sehr er sie begehrte? Bei den Göttern er musste sich zusammenreissen. Er zog schnell drei mal am Stängel und schmiss den Glühenden Filter der aus etwas Pergament gerollt war in die Flammen.

    „… schweife ab.
    Du fragtest von wem ich diese Kunst erlernte, nun man lehrte mich gewisse Namen besser zu vergessen wenn du verstehst was ich meine….Aber wisse, der Typ hat mit mir noch eine Rechnung offen und diese muss mit Blut bezahlt werden.
    Hmm…ich rede wie ein Wasserfall. Erzähl mir lieber von dir, was treibt eine Gildenlose wie dich in diese Wüste? Welche Ziele leiten dich ausser der Gier nach einem vollen Goldbeutel meine ich ? „

    Unbewusst schob er sich neben sie. Sein Blick wie gebannt auf ihr Gesicht gerichtet. Seine Lippen vor Sehnsucht nach einem leidenschaftlichen Kuss fein ableckend. Seine Hände leicht zitternd da er sie daran hindern musste nach Estefania zu greiffen.

    „Nun….sprecht….“ sagte er mit leicht heiserer Stimme, dachte jedoch zuende,…oder schweigt und lasset unsere Körper sprechen.

    Die Welt schien sich zu drehen, während der Stich im Magen dazu aufforderte dem gegebenen Umstand endlich zu erfassen, ihn auszufüllen und zu geniessen. Und doch, das kleine Männchen mit dem Namen Gewissen im Kopfe Blacks sagte , dass es noch mehr Signale der Dame bedarf um sicher zu sein, dass man kosten durfte. Tja, lustig dass eben dieses Männchen immer frei hat sobald Joe sich zuviel Alkohol genehmigte…..

  18. Beiträge anzeigen #118
    Burgherrin Avatar von Estefania
    Registriert seit
    Oct 2006
    Ort
    da wo du mich nicht vermutest...
    Beiträge
    1.707
     
    Estefania ist offline
    Eine weitere Frau mit Turm? Wenn das nicht Sheila war, die Frau die noch nicht mal vor einer Frau ihren Schleier abnahm. Sie war keine wirkliche Konkurrenz für Estefania... Trotzdem schluckte sie als sie einen Moment den Glanz in seinen Augen gesehen hatte als er davon erzählte und zu allem Übel bließ er ihr auch den Dunst des Sumpfkrauts entgegen... Er konnte ja nicht wissen was das bei Estefania bewirkte, als wäre es so schon nicht schwer genug ihm zu wiederstehen.

    Er redete und erzählte, beantwortete die Fragen der Diebin, aber sie hörte ihm kaum zu. Sie hörte etwas von einem Haus und das er gern meuchelte und er wusste wie er die Frauen rum bekam. Klar er ist Assassine genau wie Candaal. Aber das brauchte er auch nicht zu erzählen das merkte sie auch so.

    Erst als der Sumpfkrautstengel weit weg geschnippst worden war kam sie wieder einigermaßen zu sich. Verdammt er wollte wissen warum sie in die Wüste gekommen war. Sollte sie ihm tatsächlich erzählen das sie sich in einen Hohepriester verliebt hatte und ihm bis ins Kastell gefolgt war um ihn wieder zu sehen? Bestimmt nicht.
    Candaal, ja von ihm konnte sie ihm erzählen. Vielleicht kannten sie sich ja auch und eigentlich war sie nur sehr gute Freunde. Kollegen in der Diebeskunst.

    "Nun ich kenne da einen Dieb." begann sie schließlich. "Er ist übrigens auch Assassine und ich war wegen dem Ball im Kastell nach Bakaresh gekommen, dann musste er plötzlich schnell verschwinden und das gelang uns übers Meer. In Gorthar haben wir einige Geschäfte zusammen erledigt und haben uns dann nach unserer Rückkehr vor kurzem in Bakaresh wieder getrennt."

    Als der Name Candaal fiel zuckte sein linkes Auge und er rückte ein kleines Stück von ihr weg. Nicht wirklich viel denn sie spürte immer noch seinen Körper neben sich. Estefania fragte sich warum sie nicht einfach ihre Arme um seinen Hals schlang und ihn küsste? Sie war sich ziemlich sicher das er sie nicht abweisen würde und dann, was wäre morgen? Gleich wieder alles vorbei? Und wenn schon? Ach verdammt sie hatte bis zum heutigen Tage immer alles falsch gemacht was die Männer betraf...

    Die Dunkelhaarige sah dem Assassine in die Augen, sie wollte ihm sagen wie sehr sie ihn begehrte und das sie alle Zweifel und Gedanken zum Teufel wünschte und einfach eine wunderbare Nacht mit ihm verbringen wollte auch wenn es vielleicht nur eine einzige sein würde. Doch vor Aufregung schnürte es ihr die Kehle zu.

    "Wo hast du den Rum? Ich brauche umbedingt einen Schluck Hochprozentiges!" hauchte sie ihm kaum hörbar entgegen. Vielleicht würde der Alkohol ihre Gewissensbisse beseitigen. Joe biss sich auf die Lippe, überlegte, schaute ihr in die Augen und es sah für einen Moment so aus als wollte er sie küssen, doch dann drehte er sich um und kramte in der Tasche nach der Rumflasche. Brauchte sie wirklich Alkohol um den ersten Schritt tun zu können? So ein Unsinn sie benahm sich ja gerade als wäre sie ein unerfahrenes kleines Mädchen.

    Sie tippte ihn auf die Schulter.

    "Ich bin gar nicht mehr durstig und shcön trinken muss ich mir dich auch nicht. Du gefällst mir so wie du bist." sagte sie schließlich ohne zu stottern und ihre Worte hatten alle Hemmungen bei Beiden gebrochen. Sie küssten sich leidenschaftlich und lagen wenig später neben dem Lagerfeuer im Sand. Bei Estefanias Glück hätte eigentlich ein Rudel Schakale, Zubens Schwarzmagier oder sonst Jemand der sie stören könnte hinter ihnen stehen müssen. Aber nichts dergleichen. Estefania erfuhr wie ein Mann der nach außen hin ein kaltblütiger Mörder war auch verdammt zärtlich sein konnte.

  19. Beiträge anzeigen #119
    Schwertmeister Avatar von Cyrith
    Registriert seit
    Nov 2009
    Ort
    Heimatlos
    Beiträge
    713
     
    Cyrith ist offline
    Der Wanderer kletterte gerade eine Wüstendüne hinauf, blickte durch die Dunkelheit und überlegte welchen Weg er wohl einschlagen sollte. Plötzlich blickte er nach Links und wusste das er diesen Weg einschlagen musste, das einschlagen verlief jedoch eher in ein gewaltiges ausrutschen und ein aufkommen im Sand. „Das passiert mir nun das zweite Mal, verdammte scheiße“ fluchte er. „Bei Beliar, meine ganze Kleidung ist wieder voller Sand“ er war irgendwie in eine alte Siedlung gekommen, dort standen Ruinen von Häusern. Interessiert durchlief er die Siedlung, fand jedoch nicht viel außer ein paar Knochen und zerstörte Waffen. Nach einer guten halben Stunde hatte er sämtliche Knochen, Möbel und sonst was aus Holz war auf einen Haufen geworfen und zündete es an.

    „Nettes Feuer“ murmelte er und betrachtete die Klinge des Kriegers genauer. „Wie sollte ich dich wohl nennen?“ fragte er die Klinge und überlegte. Er blickte in das Feuer, schön warm war es. Für heute Nacht würde er hier bleiben. Während er so da saß packte er die wenige Nahrung aus die er bei sich führte, steckte das Fleisch an einen Stock und legte an den Rand des Feuers. Er überlegte schon die ganze Zeit ob er eines Tages nach Myrthana zurück kehren sollte und seine Eltern rächen, wobei sein Vater den Tod eh verdient hatte, dieser Narr wollte eh nur ständig das er Arbeitete, auch spät in der Nacht.

    Nun war er jedoch frei, und konnte tun was er wollte. Jedoch plötzlich hörte er Stimmen die sich näherten. Schnell hatte er die Klinge gepackt und sprang auf und rannte in ein Haus. Er sah das ungefähr zwei Männer in die Siedlung kamen, sie bemerkten natürlich auch das Feuer. Schnell hatte Cyrith sein Messer gezogen und wartete ab. „Durchsuchen wir die Häuser“ rief einer der Männer, sie teilten sich auf. Einer der Männer kam mitten auf ihn zu, betrat die Ruine und schaute sich um. Er wollte gerade die Treppe hoch laufen, da stellte der Dieb den Mann einen Fuß, der Flog zu Boden. Cyrith war schnell auf den Mann gesprungen und hatte die Klinge mitten in den Hals des Mannes gerammt. Nach einem kurzen Geröchel war dieser Tod. Schnell zog er die Leiche in eine Ecke und wartete ab.

    Der Zweite kam schließlich auch irgendwann in seine kleine Falle und musste den gleichen Tod erleben wie sein Gefährte. Cyrith durchsuchte die beiden nach Gold und irgendwelchen Habseligkeiten fand jedoch nur ein Säckchen voller Gold. Leicht genervt ging er zurück ans Feuer und musste auch noch Feststellen das sein Essen verbrannt ist.

  20. Beiträge anzeigen #120
    Auserwählter Avatar von Joe Black
    Registriert seit
    Aug 2004
    Beiträge
    6.700
     
    Joe Black ist offline
    Es hatte etwas ruhiges weiches.
    Es schien ganz so wie eine Melodie zu sein nach der sie sich bewegten. Sanfte Klänge, voller Gefühl die sich vermischten mit anderen Melodien und so langsam aber bestätig zu einem wahren Orchester heranwuchs. Feuchte Lippen berührten heisse Haut. Flinke Finger tänzelten und kratzten an Armen, Rücken und Beinen sowie Bauch und Hals. Zähne bissen leicht und neckisch in Ohrläppchen oder Unterlippen.
    Dann wurde das Spiel hektischer, konzentrierter, mächtiger. Wie plötzliche Paukenschläge in diesem vorzüglichen Werk der Lust donnerte es, untermalt von rhythmischen Schlägen ihrer Herzen. Ihre Augen weit geöffnet, den Hals zur Liebkosung gestreckt und den Körper eng um den von Joe umschlungen starrte Estefania hinauf zum Sternenhimmel. Ihr Oberteil wurde bereits gewaltsam von ihr fort gerissen. Ihre Fingernägel gruben sich tief in den Rücken des Assassinen, doch noch immer war es ein Spiel der Lust. Sie gab sich ihm hin, liess sich von der Bestie in ihm treiben. Sie mochte diese Leidenschaft, genoss es von seiner starken Hand geführt zu werden. Ja bei ihm konnte sie einfach nur eine Frau sein, keine Kriegerin, Diebin oder Meuchlerin. Nein, nicht hier bei ihm, er zeigte ihr deutlich dass er sie in ihrer ganzen Weiblichkeit sah, dass er sie begehrte und jeder feurige Kuss von ihm, glich einem Versprechen nie endender Liebe.
    Gerade wollte sie sich daran machen ihm die Hose aufzuknöpfen, was sich als schwierig erwies, da er stand und sie sich mit ihren Beinen ums eine Hüften geschlungen hatte. Doch Urplötzlich, verlangsamte sich sein Puls wieder. Die Hitze die drohte sie beide zu verschlingen, kühlte ab und dann war es auch schon vorbei. Langsam ging er mit ihr in die Hocke, legte sie sanft auf den Sand und presste die linke Hand auf ihren Mund während seine Augen angestrengt in die ferne blickten. Einen kurzen Moment nickte er zuversichtlich und beugte sich langsam zu ihrem Gesicht. Beim wegziehen seiner Hand streichelte er ihr durchs Haar und flüsterte dann:

    „Glaube mir, nichts würde ich lieber tun als mich dir voll und ganz hinzugeben…doch, es scheint so als ob wir hier nicht alleine sind. Da vorne bei den Ruinen brennt ein kleines Feuer, und wenn ich es mir nicht eingebildet habe, starben dort soeben mindesten zwei Männer. Wir sollten uns anschleichen und schauen mit wem wir es zu tun haben, ich würde doch ungern mitten im schönsten Liebesakt meines Lebens erdolcht werden.“

    Dann schob er sich langsam nach hinten weg, verpasste es jedoch nicht, ihr noch mal einen weichen Kuss auf die Lippen zu drücken und mit seiner Zungenspitze langsam übers Kinn, den Hals entlang zwischen den Brüsten bis zum Bauchnabel zu fahren. Dort grinste er wölfisch und liess vollkommen von ihr ab. Ehe sie überhaupt richtig aus ihrer Trance erwachte, hatte er bereits sein Schwert und die Wurfdolche zur Hand. Im Mondlicht schimmerte seine bleiche freiliegende Haut am Oberkörper mystisch und Estefania realisierte zum ersten mal wie viele Narben von zig Kämpfen erzählten.
    Sein Blick kreuzte sich erneut mit ihrem und breit grinsend sagte er:

    „Na schöne Frau? Lust auf einen kleinen Spaziergang im Mondlicht?“

Seite 6 von 21 « Erste ... 23456789101317 ... Letzte »

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
Impressum | Link Us | intern
World of Gothic © by World of Gothic Team
Gothic, Gothic 2 & Gothic 3 are © by Piranha Bytes & Egmont Interactive & JoWooD Productions AG, all rights reserved worldwide