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  1. Beiträge anzeigen #281
    Schwertmeister Avatar von Kayden
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    Kayden ist offline
    Kayden hatte angeboten Ormuss zu begleiten, es versprach eine interessante und spannende Reise zu werden, genau richtig für den Wüstenkrieger und Ormuss schien sich über etwas Gesellschaft auch zu freuen.

    Sie waren schon eine ganze Weile unterwegs, ihr Ziel war erst einmal Silden, von dort sie dann weiter reisen wollten. Es war schon dunkel, lange aber würden sie sicher auch nicht mehr brauchen, in Kürze schon müssten sie die Lichter in der Ferne entdecken können. Es war wieder kälter geworden, seit die Sonne weg war, sicher würde es auch nicht mehr lange dauern, bis in Myrtana der erste Schnee fallen würde.
    In Silden wollten sie ihre Vorräte auffrischen, das Kamel sollte dort auch ein vorübergehendes Zuhause bekommen.

    Fast schon dachte er Silden riechen zu können, ja, Silden schien einen eigenen, einzigartigen Geruch zu haben. Vielleicht lag es einfach nur daran, dass wohl mehr Fische über dem Feuer zubereitet wurden, als in anderen Siedlungen oder Städten, vielleicht aber bildete sich das Kayden auch nur ein, wäre genauso gut möglich.

  2. Beiträge anzeigen #282
    Gracies Johan  Avatar von Tim Andersson
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    Tim Andersson ist offline
    Die Überfahrt zusammen mit Gor Na Jan verlief ohne große Zwischenfälle. Die Beiden redeten weiterhin nicht viel miteinander, was an der merkwürdigen Verhaltensänderung seines Meisters lag, doch dies akzeptierte Tim und ließ ihn einfach ihn Ruhe.
    Als sie dann endlich das Festland erreicht hatten fühlte der Söldner ein vertrautes Gefühl, ein Gefühl der Sicherheit und des Wissens, denn Myrtanas Umland kannte er um einiges besser, als dies von Khorinis. Während der Söldner sich sichtlich wohler fühlte machte Na Jan eher den gegenteiligen Eindruck auf ihn. Er sah bei weitem nicht wie jemand aus, der gerade nach monatelanger Reise in seine Heimat zurückkehrt. Wenn dies so wäre, dann hätte es seinen Schüler aber auch verwundert. Sein Gefährte war durch und durch mit Khorinis verbunden, dort liegen seine Wurzeln. Kein Wunder, dass er sich bei der Ankunft in Myrtana nicht so wohl fühlte. Es dauerte auch nicht lange nach ihrer Ankunft, als das Training wieder begann. Ein zugegebener Maßen nicht gerade einfacher Lauf stand an. Tim sollte seinem Lehrmeister folgen und dabei alles um ihn herum ausschalten und sich konzentrieren.

    Was soll mir solch ein "medialer Lauf" bringen? Wenn ich schon flüchten mussm dann konzentrieren ich mich eher darauf den Weg abzuschütteln und auf Distanz zu halten. Da kann man schlecht in einen meditations ähnlichen Lauf verfallen...

    Doch er hatte gelernt, dass alles einen Sinn ergab, was sein Lehrmeister mit ihm machte und so stellte er auch diese nicht in Frage. Kaum hatte sich der Blondschopf einigermaßen Aufbruch bereit gemacht, da lief sein Gefährte schon los. Das Tempo war relativ hoch und der Elite war erstmal drauf bedacht Anschluss zu halten. Erst als er eine gute Balance in seinem Tempo gefunden hatte merkte er, wie seine Beine praktisch von selbst liefen. Ohne bewusste Befehle zu geben, sprang er über Stöcke und varrierte je nach Untergrund die Schrittlänge. Je länger er lief, desto weniger nahm er bewusst von seiner Umwelt war. Alles um ihn herum verschwamm zu einem Film, nichts war mehr klar zu erkennen, weder die Umrisse der Bäume noch sonstige Strukturen. Ermüdung verspürte der durch und durch fitte Tim keine.

    Das Ziel seines Lehrmeistes war ihm ungewiss, doch spielte es wirklich eine Rolle?

  3. Beiträge anzeigen #283
    Chosen One Avatar von Taeris
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    Taeris ist offline
    Taeris fröstelte, als ihn ein weiterer kalter Schauer durchfuhr. Diese verdammte Kälte. Egal wo er sich verkroch, sie wollte ihn nicht loslassen. Er versuchte das Schaudern zu unterdrücken und starrte weiter auf das kleine Gehöft auf der Lichtung. Mit verschränkten Armen lehnte er nun schon seit einer guten halben Stunde an der knorrigen Eiche, war völlig mit den Schatten des Dickichts verschmolzen.

    Wie das Leben wohl wahr? Wenn man einfach nur ein armer Bauer war, der in diesen Zeiten und in dieser Gegend versuchte über die Runden zu kommen? Er war schon seit einiger Zeit keiner Menschenseele mehr begegnet. Ein kleinerer Trupp Orks, den er gemieden hatte. Aber sonst? Wer verirrte sich schon hierher.

    Andererseits war wohl jeder Flecken Erde hier gleich unsicher. Sein Magen knurrte und störte abermals seine Gedanken, machte erneut sein Gewissen mundtot. Das Gewissen, mit dem er seit eben jener halben Stunde einen erbitterten Kampf austrug. Seine Taschen waren leer. Weder besaß er noch Proviant, noch Geld. Selbst wenn er gewollt hätte – was nicht der Fall war – er hätte nicht nach Nordmar zurück gekonnt. Die Pässe waren verschneit und die Gegend dort um diese Jahreszeit noch unwirtlicher als sonst schon. Selbst wenn er den Weg zu den Pässen überleben würde, die Pässe selbst würden sein Ende bedeuten. Und was hatte er sonst für Alternativen? Vengard war für ihn gestorben und die anderen Städte – soweit er wusste – von Orks besetzt. Nicht mehr lange und er würde keine Kraft mehr haben, um die letzte Möglichkeit in Betracht ziehen zu können.

    Seine behandschuhte Hand wanderte hinunter zum Griff seines Langschwerts und klammerte sich darum.

    Womöglich waren sie es ohnehin nicht anders gewohnt. Versuchte er sein Gewissen zu beruhigen. Und verdammt noch mal, dann war eben er einmal der, der sich nicht an die Regeln hielt und nicht versuchte den Menschen zu helfen. Wer half ihm schon? Niemand.

    Lautlos bewegte er sich vorwärts und schlich sich an das Bauernhaus heran. Bei Tageslicht hätte man womöglich gesehen, in welch erbärmlichem Zustand das Haus war. So sah man weder die herabgefallenen Dachlatten, noch die spröde Fassadenverkleidung. Und erst recht sah man keine frierende Gestalt, die sich durch das Unterholz an die Hauswand heran schlich und schließlich durchs Fenster ins Haus herein linste. Es brannte Licht, doch er sah niemanden. Niemanden, der sein Mitleid hätte erregen und ihn in letzter Minute von seinem Vorhaben hätte abhalten können.

    Seine Faust traf auf die hölzerne Eingangstür wie ein Schmiedehammer. Zumindest kam ihm der Lärm derart laut vor, den sein Klopfen verursachte. Er klopfte ein zweites Mal.

    Die Tür schwang auf und zu Taeris Überraschung stand ihm ein hünenhafter Mann gegenüber. In seiner Hand hielt er eine bedrohlich aussehende Keule und blickte grimmig auf Taeris herab, der mindestens anderthalb Köpfe kleiner war.

    Verwirrt blickte Taeris den Mann an. Was zur Hölle war denn jetzt los? Seit wann sahen arme unterdrückte Bauern SO aus? Seufzend ging er langsam einen halben Schritt rückwärts um wenigstens etwas Distanz zwischen ihn und den nicht gerade gastfreundlichen Landwirt zu bringen.

    “Ich…“

    Der Bauer trat einen Schritt vor und hob seine Keule.

    “Du warst gerade dabei dich von mir windelweich prügeln zu lassen. Ich bin es satt! Ewig dieses Pack, was vor meiner Haustüre herumschleicht und mir meine Ernte nehmen will. Wenn du die willst, hol sie dir bei den verdammten Orks! Und jetzt verpiss dich!“

    Noch immer überrumpelt durch den Auftritt seines Gegenübers trat Taeris noch einen Schritt zurück. Er überlegte was er nun tun sollte. Erst jetzt fiel ihm die Tattowierung auf dem Oberarm des Mannes auf. Irgendein Abzeichen der königlichen Armee. Verdammt…

    “Hör zu Mann… ich will keinen Ärger… Mir ist der Proviant ausgegangen und ich habe noch eine lange Reise vor mir… mein Name ist…“

    “Mich interessiert nicht wie du heißt! Penner! Ich will euch Strauchdiebe nicht mehr auf meinem Hof sehen! Hast du verstanden! Meinetwegen verrecke da draußen, das interessiert mich einen Scheißdreck!“

    Er trat erneut vor, stieß ihn diesmal mit der freien hand vor sich her. Taeris hatte mit dem Stoß nicht gerechnet und taumelte, ehe er sich schließlich wieder fing.
    Zorn flammte in ihm auf. Das Feuer, das bereits durch den Hunger und den Frust der vergangenen Tage am Laufen gehalten worden war, loderte flackernd auf. Er schloss die Augen und blieb stehen, ignorierte die Hasstiraden seines Gegenübers. Ein weiteres Mal holte dieser aus, diesmal mit der Keule.

    Doch diese erreichte den ehemaligen Söldnergeneral nicht. Mit einem dumpfen Laut traf das Holz auf Taeris´ Klinge und ließ seinen Schwertarm für kurze Zeit fast taub werden. Schlagartig griff er mit der anderen Hand nach und riss das Schwert mit einer blitzartigen Bewegung nach unten schnellen. Warmes Blut quoll aus dem Bauch des Mannes und ergoss sich vor ihnen auf den schlammigen Waldweg. Ein weiterer Hieb beendete das Gefecht, bevor es richtig begonnen hatte.

    Eine Frauenstimme drang aus dem Bauernhaus nach draußen, fragte was draußen vor sich ging. Von irgendwoher drang das Getrappel von Pferdehufen an seine Ohren.

    Wieder knurrte sein Magen. Die blutige Klinge in der Hand stieg Taeris über den reglosen Mann hinweg- Nichts fragte ihn, was zum Teufel er gerade getan hatte. Nichts erinnerte ihn daran, dass ihn drinnen eine frisch verwitwete Frau erwartete, die ihn womöglich ebenfalls am Betreten des Hauses hindern würde. Nichts fragte nach seinem Verstand.

    Verstört blickte er zurück, betrachtete die sich langsam ausbreitende Blutlache.

    Was in Beliars Namen tat er hier?!

    Entgeistert betrachtete er die Klinge, schließlich den Hauseingang, aus dem Licht nach draußen schien.

    Zu spät entschied er sich dagegen, kehrte dem Haus den Rücken zu und machte auf dem Absatz kehrt.

    “Und wo wollen wir denn hin?“

    Fragte ein bärtiger Mann, der sich im Sattel vorbeugte und von seinem Pferd aus auf Taeris herab blickte.

    “Wüsste nicht, was dich das angeht.“

    Antwortete Taeris leise und gerade so, dass der Mann ihn verstehen konnte. Hinter ihm hielten einige weitere Gestalten ihre Pferde ruhig und blickten ihn teils belustigt, teils skeptisch an. Ein seltsames Bild musste Taeris abgeben. Ein frierender Kerl in seinem abgewetzten Mantel, der in der Blutlache eines Bauern stand und ein Langschwert hinter sich her zog. Der bärtige Mann stieg langsam von seinem Gaul herab und kam auf Taeris zu. Die Rüstung die er trug wirkte zusammengesucht und bestand aus vielerlei Teilen, die ursprünglich mal zu anderen Rüstungen gehört haben mussten.

    “Das sind deine Männer?“

    Fragte Taeris und nickte in Richtung der anderen Reiter. Der bärtige Mann, der gerade damit beschäftigt gewesen war, sich bedrohlich vor Taeris auf zu bauen, grinste breit und funkelte ihn bedrohlich an.

    “Wüsste nicht was dich das angeht…“

    Schallendes Gelächter ertönte hinter ihm.

    “Na gut, Bürschchen… weil du mir Arbeit erspart hast…“

    Er deutete auf die Leiche zu Taeris´ Füßen,

    “…hast du Zeit bis ich bis vier gezählt habe, um von hier zu verschwinden. Das hier ist jetzt unser Hof...“

    Mit regloser Miene starrte Taeris an ihm vorbei und schien ihm gar nicht zuzuhören.

    “Das ist mein Pferd…“

    Sprach er in ruhigem Ton und deutete knapp nickend auf einen der Reiter, der ihn mit gelben Zähnen angrinste und Lorir an den Zügeln neben sich führte. Der bärtige Mann sah ihn fragend an, erlangte aber bald schon wieder sein bedrohliches Grinsen zurück.

    “Schön, du hast es so gewollt…“ Eine Axt löste sich von seinem Gurt, hing bedrohlich in der Luft. “Viiiiee…

    Doch weiter kam er nicht. Beinahe hätte man hören können, wie die silbrig-rot glänzende Klinge durch die Luft schoss und sich durch die Kehle des Mannes fraß, einen Teil des schwarzen Bartes mit fort riss. Die Axt löste sich aus der Hand des Räubers, die sich nun krampfhaft um die klaffende Wunde an seinem Hals klammerte. Blut, das in der Dunkelheit fast völlig schwarz schien, trat zwischen seinen Fingern hervor.

    Das herrenlose Pferd des Mannes bäumte sich wiehernd auf. Die nun ebenso herrenlosen Männer versuchten ihre Pferde still zu halten und riefen wild durcheinander.

    Geistesabwesend strich steckte Taeris seine Klinge weg und trat vor. Bei dem Reiter angekommen, der Lorir neben sich führte, nahm er selbigem die Zügel ab und zog sich in den Sattel. Niemand unternahm etwas. Ein halbes Dutzend Augenpaare starrten ihn entgeistert an.

    “Wer zum Teufel…“

    “…wüsste nicht, was euch das angeht…“

    Raunte Taeris halb nuschelnd und wendete Lorir auf der Stelle, ehe er dem Hengst die Sporen gab und die verdutzten Banditen hinter sich ließ.

  4. Beiträge anzeigen #284
    banned
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    Bengar Rudolfson ist offline
    Da waren sie nun, fast alle, die einst der Gemeinschaft des großen Bären angehört hatten. Nur wenige waren, nachdem ihnen eröffnet worden war, dass sie nun als freie Bürger nach Sildens zurückkehren könnten, in ihre alten Leben zurückgekehrt. Die meisten waren hier geblieben, um nun, anstatt eines langweiligen Lebens als Dienstmädchen, Fleischer oder Holzfäller, das eines Sippenkriegers führen zu können. Sicher, auch hier würden sie mehr mit der normalen Alltagsarbeit und dem Training als mit Abenteuern verbringen, aber es war schon was anderes, die als Mitglied einer aufstrebenden Sippe zu tun als wenn man dies als Standartbürger tat.

    Aber nun hatte sie sich alle um das Feuer versammelt. Bengar Rudolfson hielt einen Kelch, der zwar nichts besonderes, doch dem derzeit niederen Status der zu gründenden Sippe angemessen war, in seinen Händen, darin ein wenig Wasser als 'Bindemittel'.

    »Brüder und Schwestern! Wir haben uns hier versammelt, um den Grundstein für eine neue Gemeinschaft zu begründen. Einige werden sich fragen, warum wir dies tun, wo wir doch schon einmal so etwas getan haben. Diesen kann ich sagen: Ja, das haben wir, aber unter ganz anderen Umständen und Bedingungen. Wir sind nun keine Räuberbande von Überlebenden mehr, keine Ansammlung von Leuten, die zusammen stehen, um zu überleben. Nein, hier und heute werden wir eine neue Sippe gründen, einer jenen Verbände des Waldvolkes, die Macht, Ansehen und Ruhm genießen. Sicher, wir stehen am Anfang und von allen dreien sind wir noch weit entfernt, doch mit hartem Training können auch wir zur Kämpferelite gehören. Mit Taten können wir beweisen, dass wir es wert sind, dass das Waldvolk auf uns vertrauen und mit uns rechnen kann. Mit Demut gegenüber Adanos und seinen Lehren könne wir die Welt verändern und das gestörte Gleichgewicht wiederherstellen. Hohe, kaum erreichbar scheinende Ziele, fürwahr, meine Brüder und Schwestern, aber wir können sie erreichen, unser Sippe kann dereinst auf Augenhöhe derer von Arkantos und Oberon agieren oder sogar noch höher.

    Aber nun lasset uns den Bund schließen und mit unserem Blut besiegeln. Sehet her, denn ich halte in meinen Händen einen Becher mit Adanos' geweihtem Becher. Mit diesem meinem Messer, ritze ich mir in meine Haut und lasse die Blutstropfen fallen in dieses Gefäß, das ich rumgebe, damit ihr alle es mir gleich tuen könnt. Danach werden wir ein jeder einen Schluck dieser geheiligten Flüssigkeit trinken, auf das jeder ein jedes Blut in sich trägt. Aber, auch ein Schwur wird nötig sein, und jener soll wie folgt lauten: "Ich, Bnegar Rudolfson beziehungsweise euer Name, schwöre, dass ich als Mitglied dieser Gemeinschaft der Sippe dienen, die Natur beschützen und Adanos verehren werde".
    Doch nun, hier, einige Tropfen meines Blutes sind nun im geheiligten Wasser, füget nun das eure hinzu, auf dass das Ritual fortgesetzt können möge!«

  5. Beiträge anzeigen #285
    Waldläuferin Avatar von Scarlet Atel
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    Scarlet Atel ist offline
    Mit aufgerissenen Augen starrte die junge Frau ihren Retter an, während er ihre Wunden behandelte. "Du.. du lebst HIER?!" Entsetzt ließ sie ihren Blick über die Höhle wandern - Unverständnis erschütterte ihr sonst so liebliches Antlitz. Verwirrt blickte sie in das sanfte Gesicht ihres Prinzen, ließ ihre Augen über die dreckigen Konturen der Höhle wandern, versuchte einen Blick in die Dunkelheit zu erhaschen - seufzte. Nein, irgendwas war hier vollkommen falsch. Aber sie kam nicht auf die Idee, was- Entsetzt japste sie. Natürlich! Wie konnte sie nur so blind gewesen sein! Es war doch offensichtlich! Das schwarze Pferd, die abgewetzten Klamotten, die.. sie wollte es selbst in ihren Gedanken nicht formulieren.. die Höhle! - Ihr Mund verzog sich angewidert; doch sie hatte jetzt keine Zeit, um.. es ihrem Retter noch schwerer zu machen, als es ohnehin schon vor. Mit mitleidsvollen Augen starrte sie ihn an. "Ich.. hatte ja nicht geahnt..", murmelte sie und schüttelte ihren Kopf - doch was konnte sie schon tun? Sie kannte nicht einmal die Hintergründe, sie konnte sich nicht vorstellen, warum ein König seinen derart attraktiven und talentierten jungen Sohn raus schmeißen sollte, wo er doch die Chance hatte, eine wunderschöne Prinzess- und dann war ihr alles klar. Erstaunt blinzelte sie ihren Held an. "Ist es.. so schlimm?", murmelte sie zwischen ihren zarten Fingern - sie hatte gar nicht gemerkt, wie sie vor Erstaunen ihre Hand auf ihren Mund geschlagen hatte. Und plötzlich packte es sie. Wütend sprang sie auf und ignorierte, dass sie dabei ihren strahlenden Held umwarf. "Ich fass es nicht! Was ist das für eine Welt in der wir leben, dass wir nicht so akzeptiert werden, wie wir sind?! Wo ist die Gerechtigkeit? Die Fairness?! Wer gibt denn denen das Recht, so zu sein, wie sie sind! Wer hat ihnen gesagt, dass sie ihre Vorlieben und Interesse all das Ultimative hinstellen können und all jene unterdrücken dürfen, die nicht ihre Meinung teilen?!" Wütend stampfte sie auf - und blickte ihren Retter mit funkelnden Augen an. "Hast du denn keinen Stolz? Kein Rückgrat? Wie kannst du dich so rumschubsen lassen? Wie kannst du dir solch ein.. böses, durchtriebenes Verhalten gefallen lassen? Spürst du keine Wut, sinnierst du nicht nach Rache?! Wenn nicht für dich - auch nicht für die anderen? Denk doch an die vielen Menschen, die das gleiche Schicksal wie du teilen! Die darauf warten, dass ein Held aus ihrer Mitte empor steigt und für ihre Rechte und Interessen kämpft?! Sie können es nicht machen, nein! Denn sie sind feige - so feige wie du es bist, dass du dich einfach so - gar kampflos - vertreiben lässt, dass du dich dazu herab lässt, in dieser Höhle zu wohnen! Aber - siehst du es denn nicht?! Du hast ihnen gegenüber einen unschätzbaren Vorteil! Du hast Macht! Stellung! Geburt, verdammt! Du hast blaues Blut! Du könntest so viel damit bewegen - du könntest die vielen enttäuschten, unterdrückten Massen mobilisieren und eine - eine Revolution starten! Du könntest - verdammt, du könntest die ganze Welt ändern! Du musst nur deinen Mut zusammen nehmen und an dich glauben - an euch! Vertrau mir! Ihr seid nicht krank! Das ist nichts.. schlimmes! Es nichts schlimmes, dass du lieber ein Hühnchen isst, während andere Kühe lieber haben! Das ist doch nur der persönliche Geschmack gottverdammt! Und jeder - jeder der auf Erden wandelt und ein Bewusstsein hat, sollte das Recht haben seine Vorlieben auszuleben! Und schon Du nicht dafür kämpfen willst, dann werde ich es tun! Ich schwöre es dir! Denn ich - ich werde solch eine Ungerechtigkeit nicht sein lassen! So kann es nicht weiter gehen - ich kann es nicht dulden!"

  6. Beiträge anzeigen #286
    Ehrengarde Avatar von Wenda
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    Wenda ist offline
    Mit vor Unglauben offenstehendem Mund hatte Wenda auf ihrem Hosenboden sitzend die flammende Rede der rothaarigen verfolgt.
    Konnte das eine simple Gehirnerschütterung hervorrufen? Nein, dann müsste ihr jetzt auch speiübel sein.
    "Scarlet...?" sprach sie die junge Frau behuntsam an und rappelte sich auf. "Ich ehm... es scheint mir das ist ein großes Missverständnis. Schau mal, ich bin nicht von hoher Geburt. Ich bin eine Bauerstochter! Und... meine 'Vorlieben' sind auch nie zu einem Problem geworden... gut, wenn man mal von der Verlobung mit einem Verräter absieht.", fügte sie leise hinzu. "Also - ich bin uf niemanden wütend und wir werden heute keine Revolutionen beginnen, sondern ersteinmal zu Abend essen." Sie fasste die zierliche Frau mit sanfter Gewalt an den Schulten und bugsierte sie zurück auf ihren Sitzplatz.
    "Und morgen - so Innos will -" sie stockte kurz, bevor sie weitersprach: "reisen wir nach Vengard. In die Hauptstadt. Na, was hältst du davon?"
    Dass sie vorhatte, Scarlet dort in Tempelviertel zu bringen, um sie den fähigen Händen der Heilder dort zu überlassen, brachte sie vorerst nicht zur Sprache.

  7. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #287
    Ritter Avatar von Miracoli
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    Miracoli ist offline
    Das 'heilige' Wasser und die Rede von Bengar war schon ziemlich beeindruckend. Der Kerl konnte wirklich reden, zumal seine Stimme von den Wänden der Höhle wiederhallte. Alle standen sie ihm Kreis, Isothien, Kunigunde, die die sie wieder mit aus Silden genommen hatten und auch die die hier gewartet haben. Miracoli stand auf der linken Seite neben Bengar. Er war also der letzte der sein Blut dazu tun musste, den Bengar hatte den Kelch rechtsherrum gegeben. Da er kein Messer hatte ritze er sich mit seinem Schwert in den Arm, es war zwar ziemlich umständlich doch war es möglich. Da er der letzte war der sein Blut in den Kelch und auch das Wasser gab musste er auch als Erster trinken. Das Wasser war inzwischen leicht rosa angelaufen, Miracolis dunkles Blut verlief sich noch in einem Schleier in der Flüssigkeit, bis es sich schließlich ganz auflöste. Langsam setzte der Waldläufer das heilige Gefäß an seinen Mund und nahm einen kleinen Schluck, es schmeckte Scheußlich, Wasser allein hatte schon so einen eckligen Geschmack aber auch noch so viel verschiedenes Blut. Schnell schluckte er das Bisschen herrunter und sprach den Schwur.
    "Ich Miracoli, Waldläufer, schwöre , dass ich als Mitglied dieser Gemeinschaft der Sippe dienen, die Natur beschützen und Adanos verehren werde.", kam es von dem Weißhaarigen in einem etwas melancolischen Tonfall. Dannach schwiff er wieder in seine Gedanken ab. Wie die anderen es auffasten und wie ihn die Brühe schmeckte war ihm gleich. Das wichtigeste war nur das er jetzt mit allen Blutsgeschwisterschaft geschlossen hatte. Ob das auch wirklich jeder der anwesenden realisierte wusste er nicht. Aber das war ihm auch egal so lange er auf sie zählen konnte.

  8. Beiträge anzeigen #288
    Waldläuferin Avatar von Scarlet Atel
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    Scarlet Atel ist offline
    "Bauerntochter?!" Entsetzt starrte sie ihren Retter an - ihr Blick glitt dabei langsam ihre Figur hinab; mit jedem Zentimeter vergrößerte sich ihr Grauen. "Tochter..?!", wisperte sie, fast nicht mehr hörbar; Tränen verschleierten ihre Sicht und rannen langsam ihre Wangen hinab - ihre Knie wurden weich und ihr Herz schlug in einem schnellen, entsetzten Takt. Wie.. weit musste man gehen, um solch einen wunderschönen, jungen Mann derart zu brechen.. ihn derart zu zerstören, dass er.. sich lieber wünschte eine Frau zu sein?! Ja, sich sogar einredete, als Frau auf die Welt gekommen zu sein! Wie groß mussten die Intrigen um ihn herum gewesen sein, dass er seine adelige Herkunft leugnete - gar nicht daran denken wollte?! Sie schloss ihre Augen und schüttelte ihren Kopf langsam in Trauer. Die Größe dieser grauenhaften Intrige war viel größer, als sie angenommen hatte. Das ganze war - deutlich schwerwiegender als sie dachte. Sie schluchzte auf - und sank auf ihre Knie. "Wenda.. ich..", sie schüttelte ihren Schopf, ihre Locken sprangen hin und her, "..ich weiß nicht, wie ich dir helfen soll.. ich weiß nicht, ob ich stark genug bin.. ich bin doch nur..", ihre Stimme versagte, sie konnte es nicht aussprechen. Es wäre zu.. verletzend..
    Eine Weile saß sie stumm da und starrte ins Nichts. Langsam griff sich nach der zarten Hand des.. so zerbrechlichen Prinzen und strich über seine sanfte Haut. "Du.. du brauchst keine Angst haben, Wenda..", sprach sie in einem sanften Ton, hob ihren Kopf und blickte, leicht lächelnd, in das Antlitz des Prinzen. "Egal, was sie dir.. angetan haben.. Wenda.. ich bitte dich.. du weißt genau so wie ich, dass es Lügen sind! Du.. du kannst es doch nicht so einfach akzeptieren! Du darfst dich nicht damit zufrieden geben! Was auch immer sie dir angetan haben - wie groß die..", ihre Stimme brach, ihre Finger zitterten - doch sie hatte keine andere Wahl, sie musste die Wahrheit nennen, oder der Prinz würde nie, niemals wieder aus dieser Illusion entrinnen; und das durfte sie nicht zulassen! Sie atmete ein, fasste Mut und blickte ihrem Retter fest in die Augen. "Egal wie groß die Folter war - egal wie lange sie dich gequält haben - egal wie stark sie deinen Kopf manipuliert haben, bis du letztendlich ihre Lügen akzeptiert hast, du musst da raus kommen! Bitte! Erinnere dich! Ich weiß, dass es schmerzhaft ist, aber du musst da durch! Du musst dich erinnern, selbst wenn du dich auch an die Folter erinnern musst, aber du darfst sie, unter gar keinen Umständen, gewinnen lassen! Denn sonst wäre alles verloren! Verstehst du denn nicht? Wenn du dich nicht wehrst, dann wird es kein tun! Dann werden sie..", ihre Miene härtete sich, ihre Stimme wurde bitter, "dann werden sie solange mit ihren miesen Machetaten weitermachen, bis sie uns alle gefoltert und gequält haben, bis wir schließlich alle das glauben, was sie uns weiß machen! Und das darf nicht geschehen! Wir wären alle verloren! Wir wären nichts besseres als hölzerne Schachfiguren! Und du darfst nicht nur an dich selber dabei denken! Denk an die Menschheit - du musst sie retten!"

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    Ehrengarde Avatar von Wenda
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    Wenda ist offline
    Was hatte sie sich da bloß angelacht?
    Scarlet hatte offenbar ein Problem. Allerdings schien sie davon überzeugt zu sein, dass sie, Wenda, das weitaus größere Problem hatte.
    Es schimmerte ihr, dass die junge Frau eine Art geistige Störung, die sie - unverschuldet oder nicht - in ihre missliche Lage gebracht hatte. Schließlich war nicht jeder mensch so geduldig wie Wenda und ließ im wahrsten Sinne fantastischen Reden so stoisch über sich ergehen.
    Erst einmal hieß es aber, die aufgebrachte Scarlet zur Ruhe zu bringen.
    "Ist in Ordnung. Ich denke darüber nach. Wahrscheinlich hast du recht. Aber magst du mich nicht erzählen, wie du hierher gekommen bist? Ich meine, zu dem Hang, an dem ich dich gefunden habe? Was ist passiert?"
    Vielleicht würde die Aufgabe, über sich zu erzählen, die junge Frau eine Weile lang von der Rettung der Menschheit ablenken. Unterdessen reichte Wenda ihr eine Schale mit Kohlsuppe und bereitete einen starken Baldriantee.

  10. Beiträge anzeigen #290
    banned
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    Bengar Rudolfson ist offline
    So ward dann der Kelch bei jedem angekommen und eine jeder hatte Flüssigkeit geben und Flüssigkeit genommen. Ja, es war ein Geben und Nehmen gewesen, genau, wie das Leben, das sie führen würden, eines des Gebens und Nehmens sein würde. Doch nun, da der Kelch nahezu leer bei ihm an kam, konnte Bengar Rudolfson nun die Abschlussworte sprechen, damit aus ihnen endgültig eine Sippe des Waldvolkes werden würde:

    »Brüder uns Schwestern, es ist vollbracht. Ein jeder hat ein jedes Blut in sich, sodass wir erneut nicht nur eine Familie im Geiste, sondern auch im Blute sind. Wir sind nun eine Gemeinschaft, eine Familie, eine Sippe. Wir haben gemeinsame Ideale, Gemeinsame Visionen und auch wenn wir doch alle zu den verschiedensten Dingen die verschiedensten Meinungen haben, so sind wir doch alle hier, weil wir mit dieser Gruppe die größte Übereinstimmung haben. Von hier und heute wird eine neue Epoche der Geschichte ausgehen und ihr werdet später einmal sagen können: Ja, ich bin dabei gewesen! In diesem Sinne, ein Hurra auf die "Sippe des großen Bären"!«

    »Hurra!«,

    erschallte es im Chor,

    »Hurra! Hurra! Hurra!«

    Viele fielen sich in die Arme, einige Tränen wurden geweint und alles in allem war es ein ergreifendes Schauspiel. Auch Orthego, Isothien und Miracoli freuten sich zusammen mit den Anderen und auch der Hüte konnte sich dem traurig-heiteren Freudentaumel nicht entziehen. So waren sie denn eine ganze Weile eine Familie, biss irgendwem auffiel, dass sie ja noch Bier da hatten.

    »Das muss gefeiert werden! Auf, auf, das Fass, mach auf!«,m

    wurde gerufen, die Fässer herbei gerollt und schon sehr bald startete ein berauschendes Saufgelage, wie es nur Waldvölkler feiern konnten. Bis tief in die Nacht hinein sollte dies noch andauern und die neue Sippe gefeiert werden.

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    Waldläuferin Avatar von Scarlet Atel
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    Scarlet Atel ist offline
    Entsetzt starrte die junge Frau ihr gegenüber an. Kohlsuppe?! Sie war jede Sekunde im Begriff dazu ein Schwert zu packen, nach draußen zu stürmen und die ganze Weltordnung um zudrehen und das einzige, was ihrem Helden, der so hervorragend war Vergangenes zu verdrängen - selbst wenn dieses Vergangene bloß einige Sekunde vergangen war, einfiel, war ihr Kohlsuppe zu servieren? Ihr Mund klappte vor Entsetzen auf - und wieder zu. Sie schloß die Augen und atmete tief durch. Vielleicht.. vielleicht hatte sie sich geirrt? Vielleicht lag sie völlig falsch und bei ihrem Retter handelte es sich tatsächlich um eine.. Frau? Sie öffnete ihre Augen und begaffte den vermeintlichen Nicht-Prinzen. Das lange, wallende Haar, die großen Augen, die vollen Lippen, die weichen Züge.. Vollkommen unmöglich! Lächerlich! Und jeder, der anderer Meinung war, war vollkommen durchgeschnappt! Sie presste ihre Lippe aufeinander und griff zur Schüssel. Vielleicht war es zu früh. Vielleicht war das Bewusstsein ihres Helden noch nicht bereit, die Wahrheit zu akzeptieren, die Wunde war womöglich zu frisch, zu tief.. Sie seufzte bitter und schüttelte ihren Kopf. Warum war das Leben so ungerecht? Und warum konnte sie nichts dagegen tun?! Wut loderte in ihrer Brust - das durfte sie nicht akzeptieren! Doch.. was konnte sie schon ausrichten? Sie seufzte, versuchte ihre Gedanken abzuschütteln. Gute Miene zum bösen Spiel.. dachte sie sich bitter - sie brauchte einen besseren Plan, bevor sie ihrem Retter helfen konnte. Sie durfte sich nicht so von ihrem Emotionen gehen lassen, sie musste es durch planen.. Planen, ja...
    "Wie ich hier hergekommen bin?", blinzelte die junge Frau fragend und ihr Retter nickte freundlich. Sie lächelte ihr bezaubernstes Lächeln als sie zu erzählen begann. "Ich wurde verstoßen. Najaa, nicht ganz verstoßen, aber meine Adoptivoma dachte, es wäre an der Zeit, dass ich langsam mal auf eigenen Beine stehe - und da hat sie vermutlich Recht, ich kann ja nicht ewig und drei Tage bei einer alten Schrulle bleiben, die kein einziges Mal im Jahr Besuch von außerhalb bekommt - da würde ich ja selber nur als alte Schrulle enden und meine sozialen Kompetenzen würden völlig versiegen - doch, nun ja, ihre Entscheidung kam plötzlich sehr unerwartet und äh, ohne ein Wort der Erklärung führte sie mich nach zwei Jahren, in denen ich bei ihr lebte, mitten in den Wald hinein und ließ mich stehen." Sie legte ihren Kopf nachdenklich auf die Seite und nickte dann. "Ja, so war das. Natürlich blieb ich nicht einfach stehen - denn in den zwei Jahren bei der alten Hexe habe ich sehr wohl gelernt, wie man im Wald überlebt, ohne sich irgendwie zu schädigen", dabei hielt sie vor Stolz ihre zerkratzten Arme hoch, "aber dann geschah mir ein Missgeschick - nun, nicht ganz Missgeschick, denn ich befürchte, dass diese alte Hexe", und diesmal zischte die junge Frau dem Wort, "alles daran tut um den Wald gegen mich zu verschwören, damit ich es möglichst nicht schaffen, hier heil wieder rauszukommen.. aber ich weiß einfach nicht wieso.. ich kann mir keinen Rein darauf, es macht doch keinen Sinn, ich war ihr wie eine Stieftochter, wie-", sie hielt abrupt inne, als die Erkenntnis sie wie ein Schlag ins Gesicht traf. "Heureka!", stieß sie aus und sprang auf. "Das hätte ich wissen müssen!" Entsetzt tigerte sie in der Höhle hin und her. "Natürlich! Wie konnte ich nur so blind sein?! Jeder sah doch, dass meine Schönheit von Tag zu Tag atemberaubender wurden - selbst die Blumen fingen an Gift zu sprühen, als sie mich sahen - wie schrecklich musste das für die alte Dame gewesen sein! Wo man sie doch mit Mistgabeln aus ihrem Dorf jagte und sie seit jeher keinen Besuch mehr hatte.. keinen Mann mehr, der ihr den Hof machte, niemand, der ihr das Gefühl gab, dass sie etwas besonderes sei..", murmelte sie traurig und ließ sich dann seufzend auf den Boden plumpsen. Mit einem leidenden Gesichtsausdruck starrte sie ihren Helden an. "Warum habe ich das kommen sehen? Warum..", ihre Stimme wurde bekümmert, "muss meine Schönheit so viel Unglück über die Menschen bringen?" Sie schüttelte ihren Schopf und einzelne, blutrote Locken verdeckten ihr wunderschönes Antlitz, sie ließ einen leisen Seufzer aus ihren vollen, verlockenden Lippen entgleiten.

  12. Beiträge anzeigen #292
    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Redsonja ist offline
    Obwohl sie sich heute erneut den Kopf gewaschen hatte, wollte die schwarze Schmiere nicht vollständig aus dem roten Schopf weichen und hinterliess einen dunkelgrauen Ton. Für ein Weilchen würde die Maskerade vielleicht sogar ausreichen, allerdings musste sie sich früher oder später eine bessere Verkleidung zulegen.
    Für den Augenblick war es jedoch wichtiger sich um den Schüler zu kümmern, denn in dieser Wildnis hatte er es natürlich nicht geschafft sich einen Gegner aus dem Gebüsch zu zaubern. Also blieb ihr nichts anderes übrig, als ihre eigenen Waffen zu ziehen.

    "Bereit?"

    Fragte sie, worauf hin er nickte und Redsonja wollte eben zum Angriff übergehen, als sie eine Stimme vernahm.

    "Darf sich ein einsamer Wanderer mit an euer Feuer setzen?"

    Lauteten die Worte eines Mannes, den Redsonja zu kennen glaubte. Irgendwoher. Als sie sich nach ihm umdrehte sackte ihr dennoch das Herz fast in die Hosen. Der Stadtfaun, was machte er hier?

    "Natürlich."

    Entgegnete sie und er forderte die beiden auf einfach mit den Übungen fortzufahren, ohne ihn zu beachten. Dabei lächelte er ganz fein, spöttisch. Und so liess sich die junge Frau von Kashim zeigen wie er die Axt zu führen pflegte, während die Augen des seltsamen Mannes jede einzelne Bewegung zu verfolgen schienen. Was er wohl plante?

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    Drachentöterin Avatar von Succa
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    Succa ist offline
    Dunkelheit zog sich durch den Wald und immernoch starrte Succa das Feuer an. Sie war immernoch in den Gedanken bei den Taten, die sie bald vollführen würde. Der Hass stieg ihr immerwieder bis zum Hals und langsam ertrug Sie die Schande nicht mehr. Es gab nur einen Ausweg.

    Ihre braunen Augen fixierten die tanzenden Flammen und um sie herrum verschwand jegliche Bewegung, jegliches Geräusch. Es gab nur Sie und das Feuer. Das Knacken des nassen Holzes im Feuer und die Wärme welche von den Flammen abging. Es war das Element welches wohl am schmerzhaftesten sein konnte. Just in diesem Moment dachte sie an die wenigen Momente zurück, wo Sie das Feuer schon etwas gekostet hatte. Lark legte die Hand auf Succas Schulter und sie erschauderte kurz. Die Umgebung um sie herrum nahm wieder Form an und sie hörte was er auch gehört hatte. Das Knacken der Zweige, durch Schritte. Noch entfernt, dennoch schon zu Nahe um die Spuren zu verdecken.
    Tomparas scharrte mit den Hufen und Burray tat es ihm gleich. Succa erhob sich leise und ihre Hand wanderte automatisch zum Knauf. Es kam aus westlicher Richtung und sie hob die Augenbraue. Es wäre ein Zufall wenn Sie es war.

    Lark versuchte konzentriert etwas zu erkennen, indem er starr in diese eine Richtung schaute. Succa hingegen hatte schon erkannt was hier nun die bessere Taktik wäre und schlängelte sich langsam ins Gebüsch.
    Sekunden vergingen und sie kamen ihre vor wie eine Ewigkeit. Vor ihr stieg der Nebel ihres Atmes auf und sie duckte sich, kauerte neben dem Gebüsch, versuchte langsam zu atmen und richtete ihre Augen gen Westen.

    Der lange Schatten trat in die Lichtung und Tomparas schnaubte laut auf. Sie war es, sie wagte sich hier her. Sie, welche Schande über Succas Ehre gebracht hatte! Ein Knäul von Hass und Wut blieb der Schwarzhaarigem im Halse stecken - Doch sie harrte aus.
    "So spät Abends noch alleine im Wald unterwegs?" Lark hatte den Kopf gesengt, blickte die Schwarzmagierin lüstern an. Die Braunhaarige rührte sich nicht und schaute sich um. Sie musste gemerkt haben, dass hier noch eine Person fehlte. 2 Pferde, 2 Felle am Feuer, doch stand nur ein Mann vor ihr - Dazu noch ein Nordmann.

    Im Moment der Unsicherheit ihrer Feindin nutzte Succa die Situation aus und erhob sich fast lautlos aus dem Gebüsch. Kadire hörte das Rascheln des Gebüsches und just in dem Moment in welchem sie sich umdrehte, schritt Succa auf sie zu.
    Sie standen sich von Gesicht zu Gesicht. Das funkeln ihrer braunen Augen sprach Bände und die Schwarzmagierin zuckte kurz zurück. "Überrascht? Kadire?" , knurrte Succa, wobei sie den Namen ihres Gegenüber verächtlich nuschelte.

    "Das ich dich hier antreffe hätte ich ja wissen müssen ... " "Hast du aber nicht" , unterbracht die Ahnenkriegerin. "Oder warum bist du doch diesen Weges gekommen? Hat dir dein Gott nicht eine Vorahnung schicken wollen? Lässt er dich alleine? Dich? Armes Wesen ..." "Hüte deine Zunge gegenüber meines Gebieters" , zischte Kadire ihr dazwischen und Succas Hand schnellte aus. Man hörte wie das Metall gegen das zarte Gesicht der Schwarzmagerin knallte und ein leichtes Knacken. "WAGE ES NICHT! Wage es ja nicht, mir ins Wort zu fallen! DU! Du trägst allein die Verantwortung für jenes was passiert ist. Du allein! Und du wagst es, MIR ins Wort zu fallen!" , schrie die Schwarzhaarige, sodas wohl alle Tiere im Umkreis von der Anwesenheit einer Ahnenkriegerin in diesem Wald wussten.
    Kadire war ebenso überrascht wie leicht eingeschüchtert von Succas Reaktionen. "Du allein trägst die Verantwortung für das was passiert ist. Es ist immer leicht die Verantwortung von sich zu schieben Succa. Du hast deinen Weg gewählt, so wie ich meinen. Du hast ihn dazu getrieben - nicht ich" "Schweig WEIB!" , schrie Succa und ihre Hand schnellte nochmals aus. Kadire taumelte zurück und Blut quoll aus ihrem Mund.

    Sie war jähzörnig und besessen von ihrer Rache. "Setzen wir dem ganzen doch ein Ende Kadire" , flüsterte sie ruhig und schaute die Braunhaarige schließlich an. "Das kannst du nicht Succa" , schnaufte die Schwarzmagierin und Succa grinste hemmisch. "Was kann ich nicht? Einem Leben ein Ende setzen? Du weißt nicht, auf wie vielen Schlachtfeldern ich schon gekämpft habe. Du weißt nicht, was es heißt im Rausch zu sein. Wenn dein Schwert dich führt. Richtet nachdem was die Ahnen ihm vorgeben. Ich mag es vielleicht nicht können, doch bin es nicht ICH welche deinem Leben ein Ende setzt, sondern meine Waffe" Succa schluckte und fasste an ihren Rücken, dort, wo der Bihänder hing. "Du bist keine Kriegerin, du bist eine Magerin. Und all deine faulen Tricks kenne ich schon. Deine beschwörenen Viecher und was du noch alles kannst" , knurrte Succa und sie zog den Bihänder fast geräuschlos aus der Schneide. Kadire hob erfürchtig die Hände und wich zurück. "Succa überleg dir das nochmal. Lass uns drüber reden. Es war echt nicht so wie du denkst" , stammelte die Braunhaarige. Die Ahnenkriegerin sah die Angst in den Augen ihres Feindes und lächelte sanft. Kadire wusste offenbar wie gefährlich eine wütende Ahnenkriegerin sein konnte. "Reden? Wozu reden, wenn alle Worte der Welt schon gewechselt wurden?" Kadire wich zurück, stolperte rückwärts und versuchte von der Schwarzhaarigen wegzukommen. Schritt für Schritt wich sie rückwärts, bis sie die warmen Nüstern von einem Pferd in ihrem Rücken ausmachte.

    "Succa wirklich! Es war nicht so wie du denkst. Wirklich!" , stammelte sie und sank langsam auf die Knie. Kadire hob schützend die Hände vor ihr Gesicht und zitterte am ganzen Leib. "SCHWEIG!"
    Succa spuckte verächtlich neben sie in den nassen Waldboden "Eine Schande deiner selbst bist du. Kniest zitternt vor mir und leugnest jenes was geschehen ist. Eine Schande deiner selbst, dass du dich nicht einmal im Kampf stellen kannst. Feige kniest und um erbarmen flehst. Schande deiner selbst!" , knurrte Succa und holte in Rage aus.

    Der Schlag traf Kadire an der Stirn, die Hand dazwischen, welche laut knackte. Die Braunhaarige zuckte, stöhnte vor Schmerzen auf und Succa biss sich vor Wut auf die Unterlippe. "Was bist du?" , schrie sie und hielt den Bihänder immernoch in den Händen. Am Knauf tropfte das rote Lebensgut und Succa kniff die Augen zu Schlitzen zusammen. Sekunden oder Minuten sie wusste es nicht.

    Kadire zuckte nochmals und schließlich entwich ihr der letzte Atemzug.

    Succa trat zurück und schaute zu der Schwarzmagierin herab. Ihre Augen suchten Zeichen des Lebens von der Braunhaarigen - Vergeblich. Kadire war nicht hier. Es hatte Succa die Antwort gekostet. Ihre eigene Wut hatte sie die Antwort gekostet.
    "Was bist du?" , fragte sie verzweifelt und kniete sich neben sie. Der Bihänder fiel ins Laub und Succa senkte den Kopf. "Was bist du?" , stammelte Sie und ihre Hände fingen an zu zittern.
    Ihre Wangen wurden nass, ihre Augen juckten vom Salz und sie ballte die Hände. "Warum hast du es mir nicht gesagt?" , schluchzte sie verzweifelt und schloss die Augen. Ein einzelner Tropfen verirrte sich von der Wange und fiel auf Kadires zertrümmerte Hand.

  14. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #294
    Deus Avatar von Seloron
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    Seloron ist offline
    Südlich von Silden lag die Höhle, die Seloron ganz gerne mal in beschlag nahm, vor allem wenn er einen Schüler hatte und diesem Mal die Grundzüge beibringen wollte.
    Die Höhle war schön groß und geräumig, so kam man sich auch nicht zwangsläufig in die Quere.

    Astera war versorgt, ein Feuer brannte und Seloron hatte schon die nächste Übung für seinen Schüler vorbereitet.
    Blätter fand man vor der Hütte in Unmengen, Seloron hatte nun einige gesammelt, in jedes Blatt etwas Fleisch eingewickelt und diese wieder in die Ritzen gesteckt. Die Übung an sich kannte sein Schüler schon, es war diesmal nur um einiges schwerer und er würde einfach nichts zu Essen bekommen, sollte er versagen, sicher eine gute Motivation.

    So, ich kann mir vorstellen, dass du Hunger hast. Ich habe dein Essen auch schon vorbereitet, sicher kannst du schon etwas ahnen, hast ja mitbekommen, dass ich hier etwas gemacht hatte.

    Ich habe Blätter in die Ritzen gesteckt, schön verteilt, kannst also auch noch etwas suchen. In diesen Blättern nun ist dein Essen. Wenn du Geschickt bist wirst du auch satt, versagst du bleibt dein Magen heute leer.


    Diese Übung konnte man vielleicht schon als etwas fies bezeichnen aber Seloron hielt nichts davon seine Schüler zu verweichlichen. Seine Aufgabe war ganz klar, er musste seine Schüler so gut es ging ausbilden, so, dass sie ihr Handwerk nach der Ausbildung konnten.
    Der ehemalige Sumpfler war schon sehr gespannt, er konnte sich noch gut an seine Ausbildung erinnern und wusste was nun in Arvideon vorging.

  15. Beiträge anzeigen #295
    Provinzheld Avatar von Arvideon
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Arvideon ist offline

    Eine von Selorons berühmt, berüchtigten Höhlen im Wald nahe Geldern

    Wütend war der kleine Alte tiefer in die Höhle gestapft und hatte sich an die dämliche Fummelei gemacht.
    "Das ist wieder mal nur diene Schuld, du verdammtes Vieh. Da lässt Arvideon sich von dir zu diesem Experiment überreden. Eine Lehre bei einem Dieb uns sowas für den ehrenwerten Harun Marakiel Arvideon Demar von Thermaron, Hohepreister des Feuerkultes. Schnapsidee, Schnapsidee und nocheinmal Schnapsidee. Jetzt siehst du ja Innos, wohin du den berühmten Diener deines Namensvetters führst."
    Langsam schob er seine Finger in den Spalt und berührte eine Blattspitze.
    Ich gebe es auf. Arvideon wir sind keine Kröte., seufzte die Stimme.
    "Ach was seid ihr ... IHR? ... Und wie viele seid ihr?"
    Der kleine Wandermönch fuhr herum, aber da war natürlich niemand in der Düsternis hinter ihm, oder doch?

    Nun wir sind viele, auch wenn du bis jetzt nur mit IHR gesprochen hast., kam eine männliche Stimme aus dem Off.
    "Arvideon versteht, SIE ist eure Stimme. Aber wenn ihr nicht SIE seid, wer seid ihr dann?"
    Arvideon fand gefallen an dem Spiel.
    Vielleicht sind wir dein Gewissen., kam es von hinten.
    "Vielleicht ...", sinnierte der alte Gnom.
    Vielleicht sind wir aber auch einfach deine Darmzoten die zu wenig zu tun haben, weil du nichts zwischen die Zähne bekommst., kiekste eine weitere Stimme ziemlich unverschämt, wie Arvideon es zwischen zwei Gedankensprüngen wahrnahm.
    "Nun ihr könntet, dem Meister der Stimmen, ja einen Tipp geben, wie man an diese saftigen Steaks herankommt.", versuchte er sie zu locken.
    Er schob seine Finger wieder in den Spalt und versuchte einen Blattfetzen zu erfassen, bekam es hin zog und ...
    Die Blathülle löste sich und das Steak fiel noch tiefer in den Spalt, während der ehrwürdig ergraute Hohepriester mit einem leeren Blattwerk bedröppelt da stand.
    So kann es gehen, wenn man gierig und zu ungeduldig ist., flakste die unverschämte Stimme.

    Arvideon schluckte einen Fluch herunter und ging weiter zur nächsten Ritze in der Wand. Vorsichtig Tastete er sich vor und ... erwischte einen Zipfel.
    Erließ ihn wieder los und späte stattdessen in den Riss im Gestein.
    Er hat ihn nicht herausgezogen., kam die Frauenstimme von hinten.
    "Nein, das hat er in der Tat nicht.", antwortete Arvideon.
    Dann streckte er wieder seine Hand in den Spalt und zog vorsichtig an dem Blatt, während er es gleichzeitig gegen den Fels presste. Vorsichtig Stück für Stück, ganz langsam ließ er es aus dem Spalt gleiten, damit ja nichts vom leckeren Inhalt verloren ging.

    Dann hielt er endlich einen Teil seines Abendessens in Händen. Schnell waren die Umschlag blätter entfernt und achtlos auf den Boden geworfen und mit eine zwei bissen die Hähnchenkeule vertilgt.
    Es konnte weiter gehen mit dem nächsten Loch im Fels, denn Arvideon war lange noch nicht satt.

  16. Beiträge anzeigen #296
    Ehrengarde Avatar von Wenda
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    Wenda ist offline
    Fast geräuschlos bewegte sich die kleine Gruppe durch den nassen Wald. Der Boden war abwechselnd bedeckt von Nadeln und herabgefallenem Laub, das über die Jahrzehnte eine dicke federnde Schicht gebildet hatte, die ihre Schritte und dämpfte. Nur selten linste die Sonne an den dicht hängenden Wolken vorbei zwischen die nass glänzenden Baumstämme und kahlen Zweige.
    Am Morgen noch hatte strahlend blauer Himmel zum Reisen eingeladen, nun aber wehte ein kalter Wind durch die Wälder. Wendas Ohren brannten und fühlten sich eiskalt an, aber sie wagte es nicht, sie mit einem Stirnband oder einer Kapuze zu bedecken und damit ihre Wahrnehmung einzuschränken, auch wenn Ice einen halben Steinwurf entfernt mit ihnen ging. Erst gestern waren sie fast in das Sichtfeld eines kleinen Wachturms gelaufen, der im besten Falle von Jägern besetzt war, die in Ice einen schönen Wintermantel und in Brogan einen Sauerbraten sahen, und im schlechtesten von Orks.
    Sicherheitshalber hatte Wenda entschieden, dass sie die Dunkelheit abwarten würden, ehe sie sich an dem Posten vorbeischlichen.
    Die ungeplante Übernachtung im Freien hatte den beiden Frauen nicht gutgetan. Trotz der Kräuter die Wenda kaute, hatte sie größte Mühe, der Umgebung nicht laut hustend mitzuteilen, dass sich hier jemand im Wald herumschlich.

    Leise fluchend kämpfte sich Wenda, die ihr Pferd am Strick führte, einen losen Hang hinauf. (Eigentlich war der Strick nicht notwendig, aber Scarlet schien es zu verunsichern, auf einem frei laufenden Pferd zu sitzen.) Auf Brogans Rücken gab die kleine Frau sich alle Mühe, nicht von seinem nackten Rücken zu rutschen und krallte sich in der schwarzen Mähne fest.
    Seit gestern, seit sie dem Wachposten ausweichen mussten, gab sich die rothaarige sehr ruhig. Man hätte fast den Eindruck gewinnen können, sie sei eine normale hübsche junge Frau. Nach den wortreichen Ausfällen der Tage zuvor war Wenda eigentlich froh darum. Wer weiß, vielleicht erholte Scarlet sich sogar in der Obhut der Magier. So Innos wollte, würde er ihren Verstand erhellen.
    Neben ihr gab Perttu, der sie auf einem Ast sitzend erwartete, ein raues Krächzen von sich
    Endlich hatten sie die Hügelkuppe erreicht, die ihnen bisher die Sicht auf eine weniger baumbestandene Ebene versperrt hatte.
    Ein seltsames Gefühlt keimte in Wenda auf: bekanntes Terrain.
    Mit etwas Glück konnten sie noch vor Einbruch der Dunkelheit in Vengard sein.
    "Wir sind fast da.", teilte sie Scarlet mit und führte Brogan an einen am Boden liegenden Baumstamm. "Halt dich fest, ich komme auch rauf." Aus dem Strick knotete Wenda einen improvisierten Zügel, da das "nackte" Reiten zu zweit sicherlich nicht so klappen würde, und kletterte vom Baumstamm aus Wenda hinter Scarlet auf den Rappen.
    "Alles klar bei dir? Halt dich gut fest, jetzt gehts nach hause."
    Links und rechts an Scarlet vorbei die Zügel aufnehmend ruckte Wenda mit dem Becken und schnalzte Brogan zu, der sich daraufhin in Bewegung setzte und den sachten Hang vor ihnen hinuntertrabte. Unten angekommen legte sie ein Bein ein wenig zurück und ließ ihn angaloppieren.
    Irgendwo hinter ihr nahm der weiße Wolf die Verfolgung auf und ein schwarzer Rabe flog der dreckverkrusteten Paladina voraus.
    Geändert von Wenda (18.11.2009 um 15:17 Uhr)

  17. Beiträge anzeigen #297
    Ritter Avatar von Kashim
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    Kashim ist offline
    Es war schon etwas befremdliches noch einmal gegen sie zu kämpfen.
    Das letzte Mal hatte sie ihn fast getötet und Kashim war sich nicht so sicher ob er dieses mal heil bei der Sache heraus kommen würde.
    Kashim beobachtete die Bewegungen seiner Gegnerin genau, fing an sich an zu passen.
    Nur war das recht schwer.
    Er beherrschte zwar noch die einfachen Blocks, merkte aber das er viel seiner früheren Geschicklichkeit in Kraft verloren hatte.
    Defensiv hielt er sich recht gut daher, abgesehen davon das Sonja ihn bereits zum vierten Mal in Folge besiegt hatte.
    Aber mittlerweile gewöhnte er sich wieder an das Kämpfen, ließ seine Axt weiträumig kreisen, merkte wie er sie auf Distanz halten konnte.
    Ausgewichen, Kashim setzte nach und wollte mit einem Rückhandschlag ihre Deckung durchbrechen, schon traf ihn ihre Klinge.
    Kashim betrachtete resigniert das Eisen an seinem Hals
    Zwar hatten sie ihre Waffen mit Leder und etwas Rinde leicht ungefährlich machen können, aber es blieb Stahl und auch wenn er nicht schmerzte war es doch deprimierend für Kashim wieder zu verlieren.
    Wieder begann alles von Vorne, Kashim schlug weite Kreise um Sonja auf Distanz zu halten, blockte, machte einen Ausweichschritt,entging der Klinge und schlug zu.
    Klirrend spürte er den Block und hämmerte wieder zu.
    Die Klingen Kreuzten sich und Kashim sah seine Gegnerin unter der Kraft nachgeben.
    Das war wie Feuer in den Adern und Kashim setzte nach, nutze seine Kraft um die beiden Waffen im Blocken zu binden.
    Witterte die Chance und stach zu.
    Kashim hatte den entschärften Dorn schon in Sonjas Bauch gesehen, doch die Waffe glitt vorbei und Kashim bekam einen Säbel gegen das Bein, und kurz darauf einen an den Hals gelegt.
    Trostlose Sache, Kashim hatte sich damit abgefunden.
    Dennoch überdachte er seine Strategie und der Kampf begann von Neuem.
    Kashim nutzte die Kraft die seine Axt entwickeln konnte und bekam wieder etwas Luft.
    So lief es ganz gut denn die Axt kreiste zu schnell um Kashim an zu greifen.
    Dennoch schaffte es Sonja die Waffe zu umgehen und Kashim machte einen Sprung zurück um sich vor ihrem Stich zu schützen.
    Kurz hielt er inne, die Axt senkrecht auf Sonjas Mitte gerichtet, wartete ihre Bewegungen ab und täuschte einen Stich an, ließ die Axt Kreisen und hieb in Sonjas rechte Flanke, gekonnt blockte sie und Kashim ließ die Axt schnellst möglichst von Links heran schwirren.
    Immerhin schaffte er es ihre Konter zu blocken, aber dann setzte sie nicht nach, Kashim merkte das sie zurück steckte und griff wieder an..
    Offenbar hatte sie beschlossen ihm eine Chance zu lassen, jetzt da sie etwas aufeinander eingespielt waren, und so gelangen Kashim einige gezielte Angriffe.
    Ein Wechsel aus Konter, Blocks und Angriffen kam zustande.
    Kashim nutzte die Sache um einen Rythmus zu erahnen, ließ die Axt wuchtig kreisen um weiterhin sicher zu bleiben und machte einige Seitliche Ausschweife. Sonja blockte aber Kashim spürte eine Chance, stach zu und mit aller Kraft fasste er beidhändig nach und schlug direkt wieder zu.
    Die Kraft des Schlags kam für Sonja unerwartet und Kashim stach zu.
    "Ein Schulter Streifer..."
    "Doch in einem echten Kampf hätte ich meine Waffe fallen lassen und du hättest nachgesetzt und ich hätte verloren...."
    Kashim musste Lächeln, sie wollte nur seine Motivation fördern, aber es hatte trotzdem gewirkt.
    Etwas entspannter begannen sie von neuem...

  18. Beiträge anzeigen #298
    Ritter Avatar von Matthew
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    Matthew ist offline
    Matthew, alias Alwyn war inzwischen ein angesehener Söldner in Kap Dun. Doch das machte ihn alles andere als glücklich, Matthew musste jeden Tag mit ansehen wie sein Freund Colodis mishandelt, gequält, geschindet, geschlagen und regelrecht zur Arbeit gezwungen wurde. Diese Schweine hatten keinerlei Mitleid. Und Matthew war jeden Tag näher am kotzen als am Tag davor. Er hielt es nicht mehr aus wie sie seinem Freund zusetzten. Hoffentlich würde der Auftrag bald erfüllt sein, dann konnten die beiden wieder Abhauen.

    Im Laufe ihrer Spionagetätigkeiten hatten sie jetzt aber schon einiges herausgefunden:Sie wussten ganz genau über den Hafen bescheid, wie viele Schiffe rein passen, wie viele gebaut werden, wie viele geplant sind, einfach alles. Colodis hatte in einer kleinen, waghalsigen Aktion doch tatsächlich die Unterlagen von so einem Schiffbauheini geklaut. An Land wussten die beiden dass niemand dem anderen vertraute, die Orks trauten den Söldnern nicht, die Söldnern den Orks nicht und die Sklaven hatten sowieso nix zu sagen.
    Matthew war sich jedoch sicher mit den Waffen und Nahrungslieferungen, diese kamen immer im selben Takt, immer aus der selben Richtung. Wenn man den Orks an dieser Stelle einen Strich durch die Rechnung machen würde, hätten sie wenig zu lachen. Das musste der junge Spion aufjedenfall festhalten. Im Laufe seiner Nachforschungen hatte er schon einiges herausgefunden und alles auf einem einzigen Papyros gesammelt, er hoffte inständig dass diese Rolle des Wissens niemals in falsche Hände geraten würde. Denn wenn das geschehen würde, dann war alles vorbei für Matthew. So viel hatte er nun schon hinein geschrieben. Über Schwachstellen an der Mauer, in der Versorgung und alles andere.

    Matthew stand vor dem Lagerhaus und nahm sich ein par Brocken Fleisch,Brot, Milch, Wurst und alles was er sonst noch tragen konnte mit sich. " Hey!" Schrie der Metzger noch. Doch Matthew blickte nur zurück und schon verstand der Metzger und widdmette sich wieder seiner Arbeit. " Gut so..." Freute sich Matthew, trug das ganze Essen in seine Hütte und holte jetzt endlich Colodis um mit ihm zu essen. Hoffentlich würde sie niemand sehen!

  19. Beiträge anzeigen #299
    Ehrengarde Avatar von Colodis
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    Colodis ist offline
    Colodis wurde abermals abgeholt, dieses Mal von Matt persönlich. Der Tischler hatte Hunger, die Mahlzeiten waren mies. Er fühlte sich ausgelaugt und kraftlos, durch die Schliessung der Wunden hatte sich seine Bewegungsfreiheit etwas verbessert. Es war überhaupt nichts zufriedenstellend und für einen Kampf total ungeeignet. Je länger sein Sklavenaufenthalt dauerte, desto schlechter sah er ihre oder vielmehr seine Chancen heil wieder rauszukommen. Wohl war ihm bei der Schauspielerei sowieso nicht, obwohl der Nordmann eine schauspielerisch unbedeutende Rolle erwischt hatte. Es lag eigentlich an seinem Gefährten, ob er ein überzeugender Söldner abgab?
    Nunja, gemein genug gab er sich. Aber ob das Vertrauen wirklich genug gross war sowas zu riskieren.
    Naja, jedenfalls hatten sie unbemerkt die Hütte erreicht und Matthew donnerte grob die Tür auf.
    Er bugsierte auch den Schürferboss so rein, dass es wie Sklavenbehandlung aussah und gleichzeitig seine Wunden nicht berührte.

    Gebeugt wie ein alter Mann stand er mitten im Raum. Sein Freund deutete auf einen Tisch mit viel Essen darauf: "Hau rein!"
    Es war schon fast ein Befehl, doch diese hatte Colodis mehr als satt. Er versuchte einen bösen Blick aufzusetzten, doch erreichte er höchstens einen erschöpften Gesichtsausdruck. Schlurfend setzte der Tischler sich an einen Stuhl und begann wie ein Barbar Fleisch von einer Keule abzureissen. Matthew nahm daneben Platz und ass ebenso eine Kleinigkeit. Offensichtlich war dieser bereits gut gesträrkt und nicht allzusehr hungrig.

    Als sein Werk getan war, setzte er ein Grinsen auf. "Dank dir mein Freund, ich wär beinahe verhungert."
    "Das ist auch das Mindeste", gab Matt zurück.
    "Und was machen wir jetzt?", wollte ein etwas gestärkter "Sklave" wissen.
    Unvorsichtig lehnte er im Stuhl zurück, verzog dann schmerzverzehrt das Gesicht und liess es bleiben...

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    General Avatar von Gor na Jan
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    Gor na Jan ist offline
    Gor Na Jan stoppte seinen Lauf abrupt und hinterließ fast Bremsspuren auf dem matschigen Pfad, der nach Faring hinab führte. Die Siedlung lag noch in entsprechender Entfernung, aber der Templer legte es nicht darauf an, der Orkbastion näher als nötig zu kommen. Hier würden sich ihre Wege fürs Erste trennen. Andersson hatte wichtige Dinge in seinem Clan zu erledigen und den Zweihandmeister zog es unweigerlich in den Norden. So drehte Gor Na Jan sich zu Tim, musterte ihn nahezu emotionslos und klopfte ihm dann doch mit einem Grinsen auf die Schulter.

    Hier endet unsere gemeinsame Reise fürs erste. Ihr werdet viele Dinge zu erledigen haben, die in eurer Abwesenheit angefallen sind und ich bin mir sicher, dass ich von den meisten nichts wissen möchte. Ich werde mich auf den Weg nach Norden machen. Ihr findet mich dort, wenn eure Aufgaben erledigt sind. Der Schläfer sei mit euch!

    Ohne ein weiteres Wort wandte der Templer sich ab und schritt nach Norden in das Dickicht des Waldes. Er hatte einfach zu viel Zeit mit seinem neuen Schüler verbracht und wollte den vorläufigen Abschied nicht so weit in die Länge ziehen, um irgendwelche Sentimentalitäten aufkommen zu lassen. Seine Konzentration galt nun dem Weg vor ihm... Nordmar... die Heimat oder das, was sie sein sollte.

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