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    Burgherrin Avatar von drageny
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    drageny ist offline
    Schon seit einiger Zeit lagen Lando und Drageny nun schon auf dem Dach. Lando, der Profi, hatte natürlich mit jedem Schneeball, den er geworfen hatte, ein neues Opfer getroffen. Doch seine Schülerin fand die Aufgabe am Anfang recht schwer.
    Die Menschen bewegten sich schließlich unterschiedlich schnell in unterschiedliche Richtungen.
    Doch zum Glück flog der Schneeball, der ab und zu daneben ging, immer am Rücken des Opfers vorbei, sodass sich niemand wunderte, warum einfach Schneebälle durch den Hammerclan flogen.
    Nur einmal wurde das geheime Versteck von Lando und Drageny entdekct und ein Schneeball flog zurück und landete genau in ihrem Nacken. Doch wer hatte ihn geworfen? Die Wirtin meinte einen Augenblick Versos zu erkennen, doch der war schon seit Ewigkeiten nicht mehr im Hammerclan. Es musste ein neuer Schüfer gewesen sein.

    Wieder ging ein Schürfer nichts ahnend, fröhlich vor sich hin pfeifend an der Hütte vorbei. Schnell formte die Wirtin eine kleine Schneekugel und visierte das Opfer an. Ohne groß die Geschwindigkeit und Richtung bewusst zu berechnen, folgte sie einfach ihrem Gefühl und warf ein kleines Stück vor das Opfer.
    Genau an diesem Punkt trafen Schürfer und Schnee zusammen, sodass der Schürfer sich die Schulter reiben musste.
    „Ich glaub, das mach ich öfter.“ Sagte Drageny zu Lando, während sie einmal nicht kicherte oder einen neuen Schneeball warf.
    Geändert von drageny (02.11.2009 um 20:00 Uhr)

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    Veteranin Avatar von Saiya
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    Saiya ist offline
    Ein dickes Gemisch aus Alkohol, Schweiß und anderen undefinierbaren Gerüchen trat Saiya entgegen, als sie die schwere Holztür, die in die Taverne führte, öffnete. Mit dem Geld, dass Tenebricus ihr gegeben hatte, hatte sie bei einem der ortsansässigen Händler schnell etwas brauchbares finden können.
    Einige Augenpaare waren auf die junge Diebin gerichtet, als sie das Wirtshaus betrat, war ihr weißer Umhang nicht gerade unauffällig. Doch störte Saiya das alles nicht. Der Umhang, zusammen mit einer gepolsterten Hose, einem warmen Oberteil und extra warmen Schuhen, allesamt in weiß, war ein Sonderangebot des Händlers gewesen, und mit dem Geld, dass sie so eingespart hatte, konnte sie sich noch genügend Proviant und einige Dietriche kaufen, die sicherlich auch nicht verkehrt waren.

    "Ich bin soweit."
    sprach Saiya zu Tenebricus, der schon fertig zur Abreise war.

  3. Beiträge anzeigen #103
    Veteran Avatar von Lando
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    Lando ist offline
    „Gut... ich weiß nicht, wie steht es jetzt mit einem heißen Met?“, meinte Lando zu ihr, „...vielleicht ist der Typ, der vorhin den Schneeball hier hoch geschmissen hat ja mittlerweile in der Taverne... wir könnten ihn ordentlich einseifen. Oder willst du noch ne Runde auf dem Übungsplatz auf unbewegliche Ziele schießen?“
    Lando richtete sich halb etwas auf dem Dach auf und klopfte sich den Schnee aus der Klamotte. Sein Blick wanderte durch die Umgebung. Vielleicht fand sich der unbekannte Werfer ja wieder.

    „Hast du übrigens über meine Frage von gestern nachgedacht?“, wollte er plötzlich wissen, wagte aber nicht Drageny dabei an zu sehen.
    Irgendwie war es ihm einfach peinlich so eine Frage gestellt zu haben, aber er dachte vielleicht könnte die Antwort darauf ihm ja weiterhelfen seine komischen Gefühle irgendwie ein zu sortieren.

  4. Beiträge anzeigen #104
    Burgherrin Avatar von drageny
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    drageny ist offline
    „Ach, das Schießen lass ich heute ausnahmsweise mal ausfallen. Ich bin total durchgefroren.“ Sprach Drageny und ließ sich von dem Hüttendach gleiten. Nachdem sie unten angekommen war, klopfte sie energisch all den Schnee ab. Dieses Zeug schien überall in ihrer Kleidung zu sitzen.
    „Mhm, wie sich das anfühlt verliebt zu sein.“ Begann sie das durchaus schwierige Thema. Sie hatte gestern noch einige Zeit darüber nachgedacht. „Es ist so, als ob kleine Tiere in deinem Bauch wohnen, es kribbelt, aber es ist schön.
    Doch wenn deine geliebte Person nicht da ist, dann kann’s auch sehr wehtun. Das ist dann eher ein Stich im Herz oder ein sonderbarer Krampf in der Magengegend.“

    Noch eine Weile dachte Drageny nach, sie hatte dieses Gefühl schon lange nicht mehr erlebt, sodass sie sich recht unsicher bei ihrer Beschreibung war. Doch genauer konnte sie es nicht wieder geben.
    Nachdem beide die Taverne betreten hatten, orderte die Wirtin bei Skydd zwei heiße Met, um wieder aufzutauen.

  5. Beiträge anzeigen #105
    Ritter Avatar von Rethus
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    Rethus ist offline

    Am Ende des Rundlaufes

    Schneller, das musste schneller gehen. Rethus trieb sich an. Er wollte Silmacil nicht enttäuschen. Um seine Lehre bei ihm anfangen zu können, wurde er beauftragt, einmal den Klan zu umrunden. Wahrscheinlich wollte der Lehrmeister der Klans sehen, was Rethus alles drauf hatte. Glücklicherweise kannte der Glatzkopf den Großteil der Strecke, da er dieselbige bei einer der Disziplinen während des Feuerfests abgelaufen hatte. An diesem Morgen startete er unmittelbar an der Brücke. Seine Ausdauer überraschte ihn aufs Neueste. Als er das letzte Mal rennen musste, drosselte er zeitiger seine Laufgeschwindigkeit. Nun aber schien sie sich im Verhältnis gebessert zu haben. Allerdings reichte sie ihm persönlich noch nicht aus.
    Ein gutes Viertel der ganzen Strecke rannte er bereits in den ersten zwei Stunden. Das nächste Viertel arbeitete er im ruhigen Gehen ab. Diese ganze Geschichte verlief sowieso den Berg hinunter. Deshalb erreichte er auch schon in kürzester Zeit, um genauer zu sein bis kurz vor Mittag, die Hälfte der Strecke. Anschließend ging es wieder bergauf. Aus dem Grund legte er zunächst eine Pause ein. Es war selbst für einen Krieger Wahnsinn, solange laufen zu müssen. Immerhin rannte er innerhalb von zwei Stunden das erste Viertel ab, auch wenn es den Hang hinunter führte.
    Nach einer halben Stunde Rast, zu dem Zeitpunkt, an dem sich seine Muskeln erstmals protestierend bemerkbar machten, überfielen ihn ein paar Goblins. Mit solchem Mist musste man bei solch einem Dauerlauf rechnen. Wahrscheinlich kalkulierte Silmacil diese Gefahren ebenfalls ein. Jedoch lag es nicht in Rethus’ Absicht, seine ganze Ausdauer an einer handvoll Goblins zu verschwenden. Deshalb schlug er nur zwei nieder, um sich Zeit zu verschaffen. Denn sogleich setzte er seinen Weg im Dauerlauf fort.
    Als er seine Verfolger abhing, ging er ein gutes Stück weiter. Neben ihm tauchte auch schon bald wieder der Berg des Hammerklans ins Sichtfeld. Das bedeutete ihm, dass er den Großteil der zweiten Strecke geschafft hatte.
    Und ein paar Minuten später führte ihn der Berg wieder auf einen ebenen Pfad, von dem er seinen Ausdauerlauf fortsetzte.
    Bis jetzt musste er diesen durchhalten, weil er noch vor Mitternacht zurück sein musste. Das Untergehen des Lichtes, getarnt hinter einem flutenden Meer aus Wolken, bedeutete ihm, das Rennen bald beenden zu müssen. Eine raue kalte Luft brandete gegen sein Gesicht und ergänzte sich durch den Anflug vereinzelter Schneeflocken. Während ihm unter der Lederrüstung ziemlich warm geworden war, fühlte sich sein Gesicht ziemlich steif an. Immer wieder rieb er mit den Händen über das Gesicht, meistens erfolglos. Sie ließen den wenigen Schnee schneller zu Wasser verlaufen, welches mit seinem Schweiß eine Mischung bildete. Dadurch wurde sein Gesicht nur immer kälter. Und wenn das nicht schon reichte, nervten ihn weitere Schneeflocken. Überall hatte sich bereits die Dunkelheit breit gemacht. Er kannte zwar noch den Weg, aber die Sichtweite betrug nur mindestens zehn Meter, weshalb er auf alles Mögliche aufmerksam sein musste. In jedem Moment könnte ein Vieh auftauchen. Oder er verpasste die Brücke zum Klan. Bäume tauchten im Nichts auf und verschwanden in den Schatten hinter ihm wieder. Rethus wich Steinen aus, über die er fast stolperte. Bald kreuzte sich sein Weg mit einem anderen. Und dann plötzlich, wie aus dem nichts, stand neben ihm eine Wache. Das Gesicht kam ihm bekannt vor. Nach genauerem Hinschauen registrierte er sie als die Brückenwache des Hammerklans. Der Dunkelheit noch nicht ganz vertrauend, näherte sich der Gardist der Brücke. Doch als er die erste Fackel deutlich ausmachte, beschleunigte er seine Schritte. Ganz plötzlich endete sein Rundlauf. Aber er war froh darüber. Jetzt musste er erst einmal seinen zukünftigen Lehrer aufsuchen, um ihn darüber zu unterrichten…

  6. Beiträge anzeigen #106
    Veteran Avatar von Lando
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    Lando ist offline
    „Kleine Tiere im Bauch...“, murmelte Lando und stellte sich eine Sammlung diverser Insekten vor, die in seinem Magen Party feierten.
    Er schüttelte sich und trank schnell einen großen Schluck Met. Lieber die Viecher ersäufen. Davon abgesehen... so wirklich gekribbelt hatte es nie. Zumindest konnte er sich nicht daran erinnern. Aber das mit dem Stich kam schon eher hin. Nachdenklich blickte er vor sich hin und wälzte einige Gedanken im Kopf hin und her.
    „Ach scheiße!“, fluchte er schließlich und schlug mit der Faust auf die Theke, dass Drageny zusammen zuckte.
    „'Tschuldige...“, murmelte er verlegen, zog unwillkürlich den Kopf beschämt ein und widmete sich lieber wieder seinem Met.
    Das leider recht schnell leer war. Er musste sie vergessen. Er durfte nicht an sie denken. Sich kein fröhliches Wiedersehen vorstellen. Nicht im Geiste die Routen gehen, die sie genommen haben könnte von dem kleinen Wäldchen vor Vengard aus. Das führte zu nichts.
    „Morgen machen wir eine ähnliche Übung...“, sagte er schließlich zu Drageny, um sich abzulenken, „...aber mit dem Bogen. Ich habe ein paar spezielle Pfeile, die ich schon recht erfolgreich habe testen lassen.“

  7. Beiträge anzeigen #107
    Schwertmeister Avatar von Versos
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    Versos ist offline
    Einen langen nicht enden wollenden Tag hatte Versos hinter sich. Er hatte einiges versucht anzufangen doch nichts zu Ende gebracht. Es hatte ihn immer wieder in die Taverne getrieben, in eigentlich seine Taverne, aber dies spielte nun keine Rolle mehr. Gegen Mittag war er schonmal in der Taverne gewesen und hatte sich ein köstliches Mahl zu genommen und nun würde er für diesen Tag das zweite mal die Taverne betreten. Vielleicht um Freunde zu finden, oder um sich einfach nur zu betrinken. Trinken auf das schöne Leben, welches er einst aufgegeben hatte und nun versuchte wieder aufzubauen.
    In der Taverne sah er sofort die einzigen beiden Menschen, mit denen er Früher einigermaßen viel zu tun hatte und die er nun wiedererkannt hatte. Es waren wieder Drageny und Lando. Es sah ein wenig so aus, als ob sie rumturtelten, aber das konnte nicht sein. Versos war anscheinend schon zu Müde. Zu Müde vom nichts tun.
    "Morgen machen wir eine ähnliche Übung...aber mit dem Bogen. Ich habe ein paar spezielle Pfeile, die ich schon recht erfolgreich habe testen lassen."
    "Aha! Eine ähnliche Übung also!", er hatte sich von hinten an die beiden rangeschlichen und war nun einfach ins Gespräch gefallen, "arme, nichtswissende Passanten mit Schneeballpfeilen abwerfen?" er lachte einmal kurz auf, aber dies legte sich wieder.
    "Versos, falls ihr euch noch an mich erinnern könnte. Ich zumindest kann mich noch an euch erinnern." Ohja und wie er es konnte. Lando, welcher einst sein Schüler gewesen war und drageny, für welche er mal mehr empfunden hatte als nur Freundschaft.
    "Wie ich sehe läuft die Taverne gut, was ist hier so in der letzten Zeit passiert?... Ich hoffe ich störe nicht.... Hey! Ich hätte gern ein Bier... Ach lieber Zwei!"

  8. Beiträge anzeigen #108
    Burgherrin Avatar von drageny
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    drageny ist offline
    Drageny traute ihren kleinen Glubschern nicht. Stand da wirklich Versos vor ihrer Nase oder war es irgendein kleiner Schürfer? Bevor sie eine Antwort auf diese Frage finden konnte, beschloss sie, dass sie träumte. Ein Tagtraum vielleicht, der von dem Met ausgelöst wurde. Dabei hatte sie doch gar nicht viel getrunken… Wie kann das sein?
    „Kneif mich mal, Lando.“ Zischte sie hinüber zu ihrem Lehrmeister, der auch gleich tat, wie ihm geheißen.
    „Aua!“ Das hatte wehgetan. Also war das alles doch kein Traum und Versos stand tatsächlich vor ihr.
    Bevor die Wirtin weitere Zeit mit Nachdenken verschwendete, sprang sie auf und fiel dem alten Freund um den Hals.
    „Versos! Wo hast du die ganze Zeit gesteckt?“ sagte sie, als sie ihn von der engen Umarmung befreite und ihn an beiden Schultern fest hielt, um ihn genau zu betrachten.

  9. Beiträge anzeigen #109
    Veteran Avatar von Lando
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    Lando ist offline
    „Ich war auf Reise mich selbst zu erkunden und um zu merken was ich alles hatte und immer noch habe.“, erwiderte Versos.
    Lando war sich nicht hundertprozentig sicher um welches Habe es bei Versos ging, aber er konnte ihn verstehen. Er selbst war oft genug lange draußen in der Natur umher gewandert, allein mit sich und seinen Gedanken.
    Drageny und Versos genossen die Wiedersehensfreude, während Lando einen weiteren Met genoss. Es war ganz nett Versos mal wieder zu sehen. Immerhin hatte er ihm die Grundlagen des Schwertkampfes beigebracht. Die Weiterbildung darin hatte er ja dann angefangen bei...

    Lando schnaubte wütend. Nicht schon wieder. Egal worum die Kreise seiner Gedanken sich drehten, sie kehrten immer wieder zu dem einen Thema zurück. Ihm war schon wieder danach laut und wütend über sich selbst zu fluchen, aber er konnte sich eben noch beherrschen. Er wollte das Wiedersehen zwischen Drageny und Versos dadurch nicht irgendwie runter ziehen.

    „Naja... also wir treffen uns morgen vor der Taverne, würde ich sagen, ja?“, meinte er also schließlich zu Drageny, „Ich trink noch meinen Met aus und dann geh ich erst mal. Es sei denn du hast noch irgendein Anliegen an mich.“

  10. Beiträge anzeigen #110
    Ritter Avatar von Silmacil
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    Silmacil ist offline
    Silmacil wog die Klinge vorsichtig in den Händen, ehe er den mit Erz durchsetzten Stahl wieder in die Esse schob, ihn erhitzte und mit dem Hammer leicht klopfte.
    Nach Tagen und Nächten des Faltens und glatthämmerns war aus dem Metall eine glatte, leicht gebogene Klinge geworden.
    Mit geübtem Auge sah Silmacil an der Schneide entlang, suchte die letzten Unebenheiten. Dann schwang er die bloße Klinge ein paar mal hin und her, versuchte ein Gefühl für die Balance zu bekommen, und zu merken wo er noch nacharbeiten musste.

    Erst spät am Abend, als die Sonne schon hinter den Bergen versank machte er sich auf den Heimweg. Den Kopf voll mit dem Schmieden der Klinge, die wohl ohnehin keinen Abnehmer finden würde, ging er gemächlichen Schrittes zu seiner Hütte.
    So kam es, dass er den auf sich zulaufenden Mann fast zu spät sah.
    Rethus, ein Kämpfer aus dem Süden, der zwischenzeitlich bei ihm untergekommen war. Er wollte allem Anschein nach die Kunst der Körperbeherrschung erlernen, doch Sil hatte ihn erstmal auf einen lange dauernden Dauerlauf geschickt, um weiterschmieden zu können.
    Ein deutliches Schuldgefühl beschlich ihn, als er jetzt genauer darüber nachdachte, und Rethus Bericht lauschte.
    Immerhin, er hatte soeben bewiesen, dass es ihm ernst war mit dem Lernen...
    Schulterzuckend stellte sich Sil auf einen Abend voller Kälte und Arbeit ein, und bedeutete Rethus ihm zum Trainingsgelände zu folgen.

    Dort angekommen ging Silmacil in das kleine Gehölz, welches sich an den Platz anschloss, und suchte den altbekannten Baumstamm herraus, andem er selbst vor mehreren Jahren einst ausgebildet worden war.
    Wie er gehofft hatte, schimmerte bereits eine dünne Frostschicht auf dem alten abgewetzten Holz.
    "Du hast bewiesen, dass es dir wirklich ernst ist."
    begann er, und setzte seinen Fuß auf die Spiegelglatte Fläche.
    "Also werde ich dir zeigen was du lernen willst.
    Doch dafür brauchst du nicht nur Ausdauer, sondern auch einen ausgeprägten Gleichgewischtssinn."
    Im gelassenen doch gleichmäßig schnellen Schritt Marschierte Silmacil auf der spiegelglatten runden Oberfläche einmal hin und wieder zurück.
    Ein leichtes Grinsen stellte sich unversehens auf seinem Gesicht ein, als er sich an die Zahllosen Stürze errinerte, die ihm das Meistern dieser Übung beschehrt hatte.
    "Gehe einmal auf diesem Stamm von einem Ende zum anderen, ohne herrunter zu fallen."
    wies er seinen neuen Schüler an.
    "Wann und wie schnell du es schaffst ist egal, es kommt mir lediglich auf deine Balance an."

  11. Beiträge anzeigen #111
    Ritter Avatar von Rethus
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    Rethus ist offline
    Der Akrobat schien überzeugt. Also stand dem Glatzkopf scheinbar nichts mehr im Wege, um mit der Ausbildung zu beginnen. Nachdem Silmacil ihn bei sich aufgenommen hatte, erklärte er, dass neben der Ausdauer auch der Gleichgewichtssinn von großer Bedeutung sein sollte.
    Rethus nickte bestätigend und breitete sein weniges Hab und Gut, das er dabei hatte, auf einem mit Fellen ausgelegten Bett aus. Waffen würde er für die ersten Unterrichtsstunden sowieso nicht benötigen. Also ließ er diese in der Hütte.
    Silmacil führte den Glatzkopf über einen kleinen Platz des Klans. Gegen diese Uhrzeiten schien es die Leute eher in die Hütten zu ziehen. Man sah eher weniger Klanangehörige herumlaufen. Aber Rethus war das nur Recht. Der Lehrmeister hielt vor einem weiteren kleinen Platz. Es handelte sich dem Anschein nach um das Traininggelände. Während Rethus sowohl das Gelände begutachtete und seinen neuen Meister im Auge behielt, holte dieser einen alten von Eis zerfressenen Baumstamm aus dem Unterholz.
    Silmacil packte den Stamm vor sich auf den Boden und balancierte einmal über das runde glatte Teil. Mit einem Grinsen erreichte er das andere Ende. Anschließend wies er Rethus an, über den Baumstamm zu laufen. Stets mit Optimismus aber dennoch mit großer Vorsicht gepackt, setzte er den ersten Fuß auf den Stamm. Als er jedoch die Verbindung zum „normalen“ Boden auflöste, rutschte er von dem Baumstamm herunter und bremste durch ein paar Schritte zur Seite ab. Sein Meister nickte mit einem Lächeln. Er schien das erwartet zu haben. Mal schauen, welche Methode besser war. Der Gardist versuchte abermals auf den Stamm zu treten. Doch nachdem der erste Schritt auf dem Stamm getan war, rutschte er wieder ab. Auch jetzt musste er sich abbremsen. Die langsame Methode klappte also nicht. Wieder begab er sich in Ausgangsposition. Dann sprang er auf den Stamm, machte zwei unpräzise Schritte auf dem Stamm und rutschte wieder weg. Doch dieses Mal stürzte er. Die blinde schnelle Methode brachte es scheinbar überhaupt nicht.

  12. Beiträge anzeigen #112
    Veteran Avatar von Lando
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    Lando ist offline
    „Komm hier her, Drageny...“, raunte Lando seiner Schülerin zu und deutete auf eine Hütte, „...diesmal nehmen wir dieses Dach hier. Wir müssen unseren Standpunkt ändern, sonst kommen sie uns auf die Schliche.“
    Der Rotschopf kletterte mit der jungen Frau nach oben auf das Dach und sah sich erst einmal um. Ja, das war wohl ein geeigneter Standort. Er robbte ans Ende und hatte einen guten Blick in den Clan auf einen viel benutzten Weg zwischen Mine und Taverne... denn das war so die gewöhnliche Strecke, zwischen der die meisten Clanleute pendelten.

    „Also... letztens haben wir mit Schneebällen geworfen. Da wir aber aus dir eine passable Bogenschützin machen wollen und keine Kugelwerferin, werden wir das ganze nun mit Pfeilen machen. Keine Angst...“, warf er ein, als er Dragenys fast erschrockenen Blick bemerkte, „...nicht mit normalen Jagdpfeilen. Sieh her.“
    Er nahm den Jutesack, den er auch mit aufs Dach geschleift hatte her und öffnete ihn. Darin befanden sich sicher zwei Dutzend Pfeile. Jedoch hatten sie statt einer Spitze einen großen Stoffball vorn montiert.
    „An der Spitze ist ein Korken, der ist nochmal mit ordentlich Stoff umwickelt, wie du sehen kannst...“, Lando nahm einen der Pfeile und tat so, als wollte er sich selbst damit erstechen, „...sie sind relativ ungefährlich. Ein Restrisiko bleibt natürlich immer. Aber ich habe sie bereits getestet und es ist niemand zu größerem Schaden als einem blauen Fleck gekommen.
    Was du bei diesen Pfeilen beachten musst ist, dass sie sehr kopflastig sind. Sie fliegen völlig anders, schwerfälliger in erstes Linie, als deine gewöhnlichen Jagdpfeile. Aber sie sind vorerst zum Üben bestens geeignet.“

    Lando kramte einige der Pfeile heraus und legte sie nebeneinander neben Drageny aufs Dach.
    „Leg los.“

  13. Beiträge anzeigen #113
    Burgherrin Avatar von drageny
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    drageny ist offline
    Wie immer legte Drageny den Pfeil an, doch diesmal war einiges anders. Der Pfeil war viel schwerer als die anderen, mit denen sie bis jetzt geschossen hatte. Außerdem befand sich das meiste Gewicht vorne, sodass der Pfeil nicht wie sonst recht ausgeglichen war.
    Von der Mine kam grade ein Schürfer, der natürlich nichts ahnend, vor sich her pfiff. Ein kleines Grinsen zauberte sich auf das Gesicht der Orktöterin, als sie zielte, nun deutlich höher über das Opfer als sonst, und den Pfeil freigab.
    Doch der Schürfer hatte Glück gehabt, der Pfeil verfehlte sein Opfer und blieb ein paar Schritt weit vor ihm im Schnee stecken.
    Doch von diesem kleinen Misserfolg ließ sich Drageny nicht entmutigen. Sofort fand sie ein neues Opfer, auf das sie schießen konnte. Diesmal zielte sie etwas anders als beim letzten Mal und diesmal hatte sie Glück. Sie traf ihr Opfer am Oberschenkel. Schnell duckten sich Lando und Drageny, damit sie nicht entdeckt wurden.
    Nachdem die Luft wieder rein war und die Wirtin ihr Kichern unterdrückt hatte, startete sie den nächsten Angriff.

  14. Beiträge anzeigen #114
    Veteran Avatar von Lando
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    Lando ist offline
    „Hmm... vielleicht sollte ich die Polster vorne noch in Farbe tauchen...“, schlug Lando grinsend vor, „...ich glaube das würde dir gefallen.“
    Drageny kicherte und der junge Nordmann schob vorsichtig den Kopf über die Dachkante, um sich um zu sehen.
    „Die Luft ist rein...“, meinte er schließlich leise zu Drageny.
    Er musterte die vorbei gehenden Passanten und entdeckte einen Burschen, der in etwas schnellerem Tempo unterwegs war, fast Laufschritt, als würde er irgendwohin eilen wollen.
    „Den dort. Nimm den. Mal sehen, ob du ihn triffst...“, raunte er seiner blonden Schülerin zu und wies auf das Opfer.
    Drageny legte einen weiteren Pfeil ein und fixierte ihr Ziel, ebenso wie Lando... doch er merkte, wie seine Gedanken irgendwie ein wenig in die Ferne drifteten... er schüttelte sich kurz, um den Kopf wieder frei zu bekommen.
    „Na was ist? Traust du dich nicht?“, meinte er schließlich zu seiner Schülerin.

  15. Beiträge anzeigen #115
    Burgherrin Avatar von drageny
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    drageny ist offline
    „Und ob ich mich traue!“ flüsterte Drageny Lando zu. Dann legte sie an und zielte, anders als zuvor, denn das Opfer ging recht schnell.
    Wieder legte sich das Lächeln auf ihr Gesicht und sie gab den Pfeil frei. Dieser traf sein Ofer noch grade so am Hinterteil. Der Mann, der vielleicht ein Schürfer war, schrie kurz auf und fasse sich dann ans Gesäß.
    Bevor er sich umsehen konnte, zog Lando seine Schülerin schon aus der Sichtweite des Opfers.
    „Hach ja, Farbe wäre gut,“ sagte sie, während sie immer wieder einwenig kichern musste. „Aber, nein. Das ist ja gemein, wenn du dann überall rote Punkte hast, weil ich dich so oft getroffen hab.“
    Noch einen Moment wartete sie, um dann wieder über das Dach hinaus zulugen und nach dem nächsten Opfer zu suchen. Sie hätte nie gedacht, dass das Lernen des Bogenschießens so lustig wird.

  16. Beiträge anzeigen #116
    Veteran Avatar von Lando
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    Lando ist offline
    „Was, wieso mich getroffen?“, meinte Lando und knuffte Drageny leicht gegen die Schulter, „Das traust du dich nicht, deinen Lehrmeister ab zu schießen!“
    Lando grinste und versuchte Drageny im Nacken zu kitzeln für diese Frechheit.
    „Heute Nacht sammeln wir die Dinger ein, wenn man uns nicht so gut beobachten kann. Damit sie nicht zu schnell auf die Idee kommen wir hätten was damit zu tun. Wir sind unschuldig wie die Lämmer, bis unserer Schuld bewiesen ist.“, erklärte Lando und verschränkte die Arme, um seinen Kopf darauf legen zu können, so spähte er weiter hinunter in den Clan.
    „Weißt du, ich glaube ich muss mich auch mal wieder weiter bilden... ich weiß nur nicht womit...“, grübelte er laut vor sich hin.
    Er hob den Kopf etwas, als er einen alten Bekannten von sich entdeckte, piekte Drageny neckend leicht in die Seite und deutete auf eben jenen Bekannten, einen kräftigen, etwas rund wirkenden Krieger mit kahlem Kopf.
    „Da, dem zielst du auf die Glatze. Nicht ins Gesicht. Und am besten auch nicht aufs Ohr. Warte, bis er dir den Hinterkopf zudreht.“

  17. Beiträge anzeigen #117
    Burgherrin Avatar von drageny
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    drageny ist offline
    „Lern doch Reiten bei mir.“ Meinte sie Scherzhaft, während sie auf den Glatzkopf anvisierte und darauf wartete, dass er ihr den Hinterkopf zudrehte.
    Es war schwer genau auf solch eine kleine Stelle zu zielen, doch die Schülerin schaffte es. Schließlich hatte sie nun schon einige Erfahrungen gesammelt, wie man mit einem Bogen umging.
    Wieder einmal machte sie sich klein. Das war das einzig doofe an dieser Aufgabe. Immer zu musste man aus seinem Versteck raus und dann wieder rein und nie konnte man ganz gemütlich da sitzen und die Nordmänner abschießen.
    „Oder an was hast du denn gedacht?“ flüsterte sie, während sich in Hörweite ein Mann mit sehr tiefer Stimme darüber aufregte, dass die Vögel nun auch schon gegen seinen Kopf flogen.
    Zum Glück sah er den Pfeil nicht, der vor seinen Füßen lag.

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    Schwertmeister Avatar von Versos
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    Versos ist offline
    Ein normaler Tag, dachte der Südländer, als er am Morgen vor lauter langeweile, nichtsahnend in die Taverne von drageny ging. Doch die höhere Macht, an welche der Südländer eigentlich nicht glaubte, hatte es wohl heute gut mit ihm gemeint. Denn kaum als er die Taverne betreten hatte, war eine Gestalt auf ihn zugetreten, welche er vorher noch nie in einen der Clänen gesehen hatte.
    "Hey du!"
    "Wer ich?", fragte Versos ziemlich erschrocken, da sich der unbekannte Gast sich von hinten genähert hatte.
    "Pssst! Nicht so laut! Immerhin habe ich hier einen Auftrag für dich."
    "Für mich? Ähhh... Aber ich kenne sie doch gar nicht." fragte Versos nun schon etwas skeptischer.
    "Ja und das ist auch gut so! Denn du sollst dieses Paket an einen gewissen Brian vom Wolfsclan geben. Du wirst gut bezahlt! Außer du guckst hinein was es ist, dann geht es dir an den Kragen."
    "Wieso sollte ich dann etwas überbringen, wenn ich nichtmal weiß was in dem Paket drin ist? Es könnte ja alles sein und dann würde ich schließlich in etwas Illegales hineingezogen werden. Kannst du das verantworten?"
    "Ich gebe dir genug Geld. 100 Goldmünzen werden dir dann von Brian übergeben."
    "Und woran erkenne ich deinen 'Brian'?
    "An einem Bärenfell... Achja sag ihm bitte, dass das Paket von einem gewissen Schattenauge ist. Er wird schon wissen was und vorallem wieso. Das Gold gibt er dir dann. Ich muss nun fort." und mit diesen Worten verließ die Gestalt die Taverne.
    Versos hatte sich die Gestalt gut eingeprägt, es war keiner von der Mittelschicht gewesen, eher einer von der unteren Unterschicht und er wusste wirklich um alle Welt nicht, wieso er es nicht alleine bringen konnte. Eins war dem Südländer auf jedenfall schon klar, dass er das Paket unterwegs öffnen würde.

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    Ritter Avatar von Silmacil
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    Silmacil ist offline
    Nur wiederstrebend hatte sich Silmacil von seiner Schmiedearbeit gelöst, und sich auf den Weg zum Trainingsplatz gemacht. Das Schwert strebte seiner Vollendung entgegen, und er wollte es nur ungern warten lassen, doch er hatte noch andere Verpflichtungen zu erfüllen.
    Je näher er dem Trainingsplatz kam, desto leichter wurden seine Schritte, bis er schließlich geradezu lief. Die frische, eisige Luft klährte seinen Kopf und ließ ihn aufatmen.
    Wärend er sich dem Baumstamm näherte, wurde er wieder langsamer, und wich vom normalen Weg ab. So leise er es vermochte schlüpfte er durchs Unterholz, und beobachtete den Baumstamm, auf welchen er Rethus zu balancieren angewiesen hatte.
    Selbst recht ordentlich versteckt grinste Silmacil, als er sah wie sich der Südländer langsam über den Stamm arbeitete. Einen Schritt vor den nächsten, bis er etwa in der Mitte des Stammes abrutschte und vom Stamm glitt.
    "Dann wollen wir das alte Spiel mal wieder aufleben lassen..." lächelte Silmacil, nachdem er Rethus eine ganze Weile lang versteckt beobachtet hatte.
    Sil bückte sich, hob etwas Schnee auf, und formte einen Schneeball. Als Rethus wieder auf dem Stamm war, lehnte Sil sich aus seiner Deckung und warf.
    Verdutzt landete der Trainierende auf dem Hosenboden, als ihn der Schnee überraschend an der Wange traf, und sah sich hastig um.
    "Sagte ich etwas von aufhören?" fragte Silmacil leicht spöttisch, und huschte weiter durchs Unterholz, um eine neue Position einzunehmen.
    "Du hast gezeigt, dass du es kannst. Nun schauen wir mal ob du es auch unter Druck kannst..." dachte er leise bei sich, und warf den nächsten Ball.

  20. Beiträge anzeigen #120
    Ritter Avatar von Rethus
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    Rethus ist offline
    Sowohl auf die Fußstellung als auch auf die Verlagerung des Gewichtes kam es an, um sich den Weg zur Balance zu legen. Vorsichtig machte er seinen zweiten Schritt über den Stamm, den er schon seit ein paar wenigen Stunden immerzu im Auge behielt und darauf übte. Der sechste Schritt positionierte den Glatzkopf direkt über die Hälfte des Stammes. Dann wackelte das Teil plötzlich. Mistding, dachte sich Rethus nur und versuchte mit aller Sorgfalt, die Sache auszugleichen. Allerdings kam er immer stärker ins Wanken. Schließlich entschloss er sich freiwillig von dem Baumstamm herunter zu kommen.
    Mit einem nächsten Versuch wollte er nun endlich einmal über den ganzen Stamm kommen. Wieder setzte er einen Fuß vor den anderen. Diese Geschichte erinnerte ihn stark an die Ausbildung bei Nils, als er noch bei diesem das Schleichen lernte. Am Versuch, den achten Schritt zu setzen, erweckte sich Optimismus in ihm. Er könnte es schaffen, wenn er jetzt die Nerven behielt.
    Patsch!
    Die Beine zogen sich unter ihm weg und er stürzte. Reflexartig fuhr er an die Stelle, wo sich sein Langschwert fand, doch da war keines. Silmacil tauchte plötzlich aus dem Gebüsch hervor und warf einen Schneeball ein kleines Stück hoch, um ihn anschließend wieder auf zu fangen.
    Jetzt hatte Rethus ein Problem. Er musste dieselbe Aufgabe bewältigen, und das noch unter einem Hagel von Schneebällen. Wieso Silmacil ihn bei seinem fast erfolgreichen Balancieren abbringen wollte, verstand er nur als Erziehung. Genau dasselbe hatte er auch mit seinen Schülern getan, als er noch im Dienste der Ausbildungen war.
    Sogleich begab er sich wieder zur Anfangsposition, während der Akrobat einige Schneebälle bereitlegte. Dann ging es los. Der Gardist machte seinen ersten Schritt und bekam den ersten Schneeball gegen die Hüfte. Etwas zügiger als bei der Übung von vorher, bewegte er sich zwei Schritte weiter. Wieder traf ihn ein Schneeball. Bei der Hälfte des Stammes angekommen, kreuzte er schnell die Arme und wehrte einen weiteren Schneeball ab. Doch dann rutschte er vom Stamm.
    Schnell rannte er zurück zur Ausgangsposition. Dieses Mal traf ihn Silmacil mindestens doppelt so oft wie das letzte Mal. Hartnäckig hielt sich Rethus auf dem glatten Gerät unter sich…

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