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Maris und seine Männer hatten kaum den Tempel erreicht und den Ork in Sicherheit gebracht gehabt, da war in Al shedim die Hölle losgebrochen. Die Kreaturen Beliars waren über Al Shedim hergefallen und hatten ein Blutbad im Innern der Arena angerichtet. Nur dem Mut und der Standhaftigkeit einiger Helden - der Männer, die zum Turnier gekommen waren, um ihre Fähigkeiten als Krieger zu beweisen - war es zu verdanken gewesen, dass die Unwesen lang genug hatten in Schach gehalten werden können, bis die vollkommen überrumpelten Nomaden sich gesammelt hatten, um den Aggressoren ein für alle mal den Garaus zu machen.
Es war nun schon einige tage her, seit der Angriff der Höllenwesen dem fröhlichen Treiben des Turniers ein jähes Ende gesetzt hatte. Eine Siegerehrung hatte nicht stattgefunden, und während die Wüstenreiter, die man trotz allem ausgesandt hatte, auch um zu demonstrieren, dass man sich davon nicht beugen lassen würde, ihren Weg durch das gefährliche Gebiet um Mora Sul suchten, hatten die Nomaden alle Hände voll damit zu tun, die Verletzten am leben zu halten, die Toten zu bestatten und die Schäden zu beseitigen, die durch den Angriff entstanden waren.
Kopfschüttelnd lehnte Maris in der Ecke des Raumes im Kellergeschoss des Tempels. Soweit er wusste, hatte er hier eigentlich nichts zu suchen, doch das war ihm egal.
Die Nomaden waren aufgebracht. Inmitten der großen Festlichkeiten, zu denen man mit Menschen aus aller Welt feierte, hatten sich einfach zu viele Ungereimtheiten ergeben, die in der offenen Attacke durch die unbekannten Angreifer einen Höhepunkt gefunden hatten. unter den Nomaden kochte die Stimmung - und er war der Mittelpunkt all dessen. Als Organisator des Turniers sah der konservative Kern im Rat der Nomaden ihn als Verursacher allen Übels, indem er Tür und Tor geöffnet hatte für jedermann und so das schwache Al Shedim für seine Feinde bloßgestellt hatte. Doch nicht einmal diese Anschuldigungen waren es, die dem Rafik so großen Kummer bereiteten - es war die Tatsache, dass es nichts gegen diese Argumentation zu erwidern gab. Es stimmte, was sie sagten. Jedes einzelne Wort.
Der Blondschopf sah hinüber zur Bettstatt des Orks, der immer noch schlief und mit dem es noch ein Gespräch zu führen galt. Die Grünhaut war durch den Angriff der Untoten fast schon in Vergessenheit geraten, und so hatten sie ihn im Tempel versteckt, damit niemand mehr auch nur im Ansatz sich an ihn erinnern würde - bis auf diejenigen, die zwischen dem Angriff der Untoten und seiner Anwesenheit beim Turnier einen Zusammenhang sahen, doch das waren nur wenige, und auch Maris glaubte nicht daran. Nichtsdestotrotz war es ein merkwürdiger Zufall gewesen, dass die Geschehnisse sich so überkreuzt hatten, und es war eine Tatsache, dass man bis zur Stunde noch nicht genau wusste, wer für diesen Angriff verantwortlich war. Maris hatte die nun unter seinem Kommando stehenden Männer darauf angesetzt, Ermittlungen anzustellen. Für sie tat es ihm am meisten Leid, waren sie doch ebenso ins Kreuzfeuer der Anschuldigungen geraten, obwohl sie nichts mit alldem zu tun gehabt hatten. Er wollte ihnen die Möglichkeit geben, sich so zu rehabilitieren und ihren Ruf wieder rein zu waschen, denn momentan wollte kein Mitglied der anderen Sippen sie neben sich akzeptieren.
Was ihn selbst betraf... er kam mit der Rolle des Ausgestoßenen momentan ganz gut zurecht, sie würden schnell genug merken, dass es nicht seine Einstellung oder seine Taten waren, und er würde schnell genug Gelegenheit dazu bekommen, Verfehlungen vergessen zu machen, die er möglicherweise begangen hatte.
Maris horchte auf, der Ork rührte sich.
"Dein Kiefer wurde behandelt", rief er ihm zu und stieß sich von der Wand ab, um auf den Ork zuzutreten, der sich langsam zu ihm umdrehte.
"Mein Name ist Maris, ich bin einer der Nomaden. War gar nicht so einfach, dich vor dem Mob zu retten. Viele von ihnen haben keine guten Erfahrungen mit Orks gemacht."
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Lehrling
Einen Keller hatten sie ihm gegeben. Besser als gar nichts, einem Turnierzweiten aber unwürdig.
Unter anderen Umständen, hätte der Ork so etwas nicht hingenommen. In seiner Situation war es aber vermutlich das beste was er bekommen konnte.
Wie konnte er nur so naiv sein, sich als Sieger dieses Turnieres Ansehen bei den Morras erkämpfen zu können?
Nunja er konnte ja nicht wissen, dass in diesem Flecken Erde so viele Königstreue und Orkhasser lebten. Moltok konnte es nicht verstehen, hier in der Wüste hatten die Orks noch niemanden etwas zu leide getan. Zumindest nichts, was nicht provoziert wurde. Lago anzugreifen, während sich dort okrische Truppen befanden... Moltok war wohl nicht der einzige naive.
Der Ork musste grinsen, ehe er mit seiner Hand kontrollierte ob ihm der Nomade keine Märchen erzählte, aber der blaue Magier, den er in seinen Fieberträumen gesehen hatte, musste ganze Arbeit geleistet haben.
"Moltok, man mich nennen. Kriegsherr von Wüste." stellte sich der Statthalter Lagos vor. Seinen verantwortungsvollen Posten verschwieg er erstmal. Er kannte den Nomaden nicht und sah auf den ersten Blick auch kein Madensymbol, auch wenn ihm der Morra wohl das Leben gerettet hatte, so konnte man nie wissen, was die Menschen gegen einen verwendeten. Sie waren ein hinterlistiges Völkchen, selbst die aufrichtigen machten sich unehrenhafte Mittel zunutzen. Hyperius war eine der wenigen Ausnahmen die Moltok kannte. Seine Söldner waren alle auf irgend eine Weise heimtückisch.
"Ich nicht alle Worte kennen, die du brauchen, aber denke ich habe verstanden." der Ork schaute dem Nomanden ernst in die Augen. "Danke." meinte er dann mit geneigtem Kopf um seinem Gegenüber Respekt zu zollen.
"Du mir schon viel geholfen, aber ich muss weg, zurück zu meinen Jungs. Ich können leise sein und gut verstecken, aber ich nicht kenne eure Siedlung und haben keine Waffe mehr. Wüste sein gefährlich, ich nicht dir erzählen müssen." meinte er dann in seiner direkten Art weiter. Er hielt sich an die vorgegeben Formalitäten, liess aber unnötige weg.
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Ein Kriegsherr also? Da hatten sie sich ja richtige orkische Prominenz eingehandelt. Maris war froh darüber, dass er nicht in Al Shedim umgekommen war, das hätte große Probleme mit sich bringen können - und die Hilfe für Moltok ermöglichte ihm dazu noch, auf nicht kriegerischem Wege mit den Orks in Kontakt treten zu können.
"Warte hier!", sagte der Blondschopf zu seinem eher unfreiwilligen Gast und verließ den Kellerraum. Mit großen Schritten hastete er die Treppe hinauf, durch die Eingangshalle an den Wächtern des Tempels vorbei und hinüber zum Viertel der Krieger. Omar und Wassar, die beiden Sippenkrieger, die er mit in diese Situation hinein gezogen hatte, hielten gerade Wache.
"Wassar!", rief Maris schon von weitem, dass die beiden überrascht aufsahen.
"Gib mir deinen Speer!"
Etwas zögerlich kam der Angesprochene dem Wunsch nach und warf ihm die Waffe zu.
"Und deine Tragetasche am besten auch gleich. Hol dir am besten gleich neue Ausrüstung im Lager!"
Auch die Tragetasche wechselte den Besitzer, und Maris verschwand im Haus, um einen Wasserschlauch und eine karge Proviantration hinein zu packen. Dann stürmte er zurück zum Tempel.
"Entfernt diese Waffe aus den heiligen Hallen Adanos!", hallte die Stimme durch den Raum, die in ihm pure Aggression auslöste. Da hatte er es schon an den Wachen vorbei geschafft, ohne Fragen beantworten zu müssen, und dann musste gerade in diesem Moment dieser lästige Magier auftauchen.
"Magier, verschwinde in deiner verdammten Bibliothek, bevor ich dir zeige, wie nutzlos deine Zauberei ist, wenn meine Faust in deinem Gesicht einschlägt!"
Fassungslos blickte der alte Mann ihn an.
"Das ist... Wachen, dieser Nomade entweiht diesen Ort!"
Die beiden Wächter waren bereits heran geschritten und blickten zögernd zwischen den beiden Streithähnen hin und her. Maris kannte die beiden, sie würden ihn nicht angreifen. Er war ihnen überlegen, und auf einen ernsthaften Kampf würden es seine Brüder nicht ankommen lassen. Sekunden verstrichen, bevor Maris sich als Erster wieder rührte.
"Wenn es sonst nichts weiter zu klären gibt, würde ich gern weiter gehen."
Ohne eine Reaktion abzuwarten, drehte er sich um und schritt die Treppe hinab. Dass er es sich mit den Magiern ganz gewaltig verscherzte, war ihm in diesem Moment vollkommen egal. Er war nicht von ihnen abhängig, sie aber sehr wohl von den Nomaden.
Endlich hatte er die Kammer Moltoks wieder erreicht und öffnete langsam die Tür, damit der Ork sich nicht bedroht fühlte und ihn am Ende noch angriff. Lächelnd hielt er ihm Speer und Tragetasche hin und bemerkte erst jetzt, dass der großen Gestalt Zweitere vermutlich nicht passen würde.
"Eine Waffe, etwas Wasser und Proviant.", sagte er dazu und bedeutete ihm dann, ihm zu folgen.
"Irgendwo hier unten muss ein Tunnel sein, der aus der Stadt führt", erklärte er auf dem Weg. Eine Weile mussten sie in der Kelleretage suchen, dann fand maris den Tunnel hinter einem provisorisch zusammen gezimmerten Bretterverschlag in einer dunklen Ecke. Maris nahm eine der brennenden Fackeln von der Wand und betrat den unterirdischen Gang, während Moltok ihm folgte, dann verschwanden die beiden Gestalten in den Wirren der Gänge die sie zu einem geheimen Zugang in den Ruinenfelder führen sollten, wo Maris dem Ork viel Glück wünschen und ihn in die Wüste entlassen würde, während sein eigener Weg ihn zurück in die Stadt führte, in der er momentan wohl nirgends wirklich willkommen war.
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Zeitdruck war eine Qual, befand Kilijan. Das nächste mal würde er nach seinen Regeln spielen, eine Nacht würde er das nächste mal erst wieder durcharbeiten, wenn der gottverdammte Krieg über dieses Land hereinbräche. Dennoch hatte er diesmal keine Wahl: Er hatte Melford das Schwert bis morgen zur vierten Stunde versprochen und dieses Versprechen würde er halten. Es war doch das einzige, was einem Mann blieb, wenn man die Welt mit ihrem oberflächlichen Treiben wegwischte, überlegte der junge Mann, während er in einer beständig sich wiederholenden Bewegung das werdende Schwert über den mittelfeinen Schieferstein schob.
sssssssst.
sssssssst.
sssssssst.
machte es. Die Lampe stand vollkommen still, die Schatten bewegten sich nicht. Das war, was zählte. Ob ein Mann sein Wort hielt, oder nicht. Tat er es nicht, so war er wertlos, nie könnte man ihm wieder vertrauen. Unwillkürlich straffte sich seine Rückenmuskulatur.
sssssssst.
sssssssst.
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Wofür sich einige Menschen verkauften... Es war jämmerlich. Aber... Wo hörte Stolz auf und fing Schwachsinn an? Er selbst hatte, obgleich noch im frühen Jugendalter, um jeden Kanten verschimmeltes Brot gebettelt, als die Zeiten in der Festung schlecht geworden waren und kaum für die Soldaten genug da gewesen war, geschweigedenn für die Gefangenen. Der Wille zu überleben war ein mächtiger Trieb und nur wenige hielten ihre Ehre tatsächlich kompromisslos höher. Alles Wahnsinn?
sssssssst.
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Alles nur Erfindung? Ehre, war das etwas Natürliches? Der Trieb zu überleben, der Trieb, sich fortzupflanzen, das waren Dinge, die man in jedem gesunden Lebewesen finden konnte. Ehre und Moral dagegen standen eher wie ein Sturmfeuer im tobenden Regen. Der Schluss lag nahe, dass es kein natürlicher Zustand war.
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Lange blieb sein Geist an dieser Stelle stehen, überprüfte sie immer und immer wieder. Ehre war als Teil der Moralphilosophie begreifbar, gleich Schwert und Schild gegen die unmoralischen Versuchungen der Welt. Es brach sich also darauf hinunter, was die Moral wert war. Und was die ihr zugrunde liegenden Werte sein konnten.
Kilijan griff in den Bottich, um mit einer Hand voll Wasser den Schleifschlamm vom Stein zu spülen und ihn neu zu befeuchten. Er prüfte mit abwesendem Blick die beschliffene Stelle. Die Riefen waren noch sichtbar, sie würde noch mehr Arbeit brauchen.
sssssssst.
sssssssst.
sssssssst.
war alles, was man in der Schmiede hören konnte.
Kilijans Atem war so leise und gleichmäßig, dass man ihn kaum wahrnehmen konnte.
Was war denn "Das Gute"? Alle Fäden liefen in diesem Punkt zusammen und so hatte er schon einige Male darüber nachgedacht. Der Wille der Götter? Der Wille Adanos? Was war denn das? Adanos stand für das Gleichgewicht - aber dem Menschen fehlte die Perspektive, um zu erkennen, ob seine Handlungen dem Gleichgewicht mehr zutrugen, als störten. Der Schutz des Lebens? Durfte man einen Menschen töten, um zwei zu schützen? Musste man sein Leben im Namen der Götter geben, wenn man andere damit bewahren konnte? Wozu hatte es dann den Überlebenstrieb in diesen Situationen? Eine Prüfung? Waren die Götter so zynisch?
Wozu hatten sie dem Menschen ein Werkzeug wie den Verstand gegeben, der einen in eine derartige Erklärungsnot bringen konnte, ultimativ musste?
Auch hier wäre die Antwort, es sei eine Prüfung des Glaubens, ein in sich selbst beißender Zynismus.
sssssssst.
sssssssst.
sssssssst.
Wie automatisch brachte seine Hand Wasser auf den Stein und sein Blick taxierte die Klinge.
Sehr gut. Nächster Abschnitt.
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In Gedanken schwelgend faltete Dragan die Hände zusammen, und beugte sich noch etwas mehr über die alte Karte, die ihm sein Ordensbruder mitgegeben hatte. Mittlerweile hatte er eine zweite Karte erstellt, obwohl, erstellen konnte man es nicht nennen, er hatte sie nach seinen größtmöglichen Kenntnissen erstellt ja, aber für jeden weiteren sah es aus wie dahingekritzelt. Langsam, schon fast mühselig hob er seinen so unendlich schweren Kopf und blickte auf die Statue des Wasser Gottes. Wieso gab es sowas Tolles nicht für Innos? Die gesamte Schönheit der monströsen Figur schien er dabei zu übersehen, und so wandte er sich wieder seiner Karte zu. Ohne die helle, leuchtende Kraft der Sonne konnte er wieder nur den ersten Teil der Karte erkennen. So viele Symbole, dass es nicht wert war sie aufzuzählen, verziert, schlicht, mit Schnörkeln, alles war dabei. Behutsam strich er noch ein mal die Oberfläche glatt, wäre dieses Stück Geheimnis nicht so zerknittert gewesen, wäre es viel leichter alles zu entziffern. Und genau so wie der sichtbare Teil ein Rätsel für den jungen Heiler war, stellte auch der zweite Teil ein Problem dar. Wenn ihn nicht alles täuschen würde, dann war es eine Landeskarte. Jetzt, nachdem er(jedoch schon erheblich später und nicht während der Mittagshitze) schon etliche Stunden überlegt hatte, war er sich fast schon sicher dass es sich um Al Shedim handeln musste. Ein weiteres Gebäude wurde im Norden aufgezeichnet und der mittlere Teil wurde klar sichtlich von einer weiteren Skizze dominiert. Möglicherweise handelte es sich hier um Bakaresh und den gesuchten Tempel, nun ja, vielleicht könnte einer der hier lebenden Magier mehr herausfinden, jemand der sich hier auskennt, und vielleicht sogar jemand, der ein wenig Ahnung von den Artefakten hat. Nun ja.. vielleicht..
"Ich wünsche euch einen schönen Abend", fing Dragan einen der vorbeiziehenden Wassernovizen ab," aber könntet ihr mir helfen? Ich bin ein Magier des Ordens aus Vengard, und ich wurde mit einem Auftrag hier her geschickt." Sich einen Moment über die Lippen leckend fischte Dragan die Karte aus seiner Robe und hielt sie kurz vor das Gesicht des Adanos-Gläubigen. "Ich sollte in den Ruinen und Tempeln suchen, es geht um ein Artefakt des Sonnengottes, und vielleicht kann einer eurer Magier, vielleicht jemand der die alte Sprache beherrscht, mir dabei helfen. Es wäre schön, wenn ihr einem vertrauensseligen Magier aussuchen könntet.."
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Die Ereignisse hatten sich in den letzten Tagen dermaßen überschlagen, dass Aniron immer nicht wusste, wie sie mit der Situation umgehen sollte. Sie sah, dass Maris sich zusehens unwohl in seiner Haut fühlte. Den ganzen Tag war er außerhalb der Stadt gewesen, nur jetzt am Abend hatte sie ihn kurz zu Gesicht bekommen. Nun saß sie im Tempel in der Bibliothek. Ihre Finger trommelten auf den Tisch. All diese Sachen beunruhigten die Adeptin und in ihr reifte der Gedanke, ob es nicht besser wäre, Al Shedim verlassen. Vielleicht kehrte dann etwas Ruhe ein und Maris konnte sich entspannen. Vielleicht würden die Nomaden und Magier ihr Vertrauen zurück gewinnen. Dass das, was der Blondschopf getan hatte, richtig war, daran zweifelte sie keinen Augenblick. Aber fast alle anderen taten es.
Aniron stand ruckartig auf, nein, es hatte keine Zweck und sie keine Ruhe. Sie würde ihre Sachen packen und noch heute Nacht mit Maris die Stadt verlassen. Viel hatte sie ja nicht mitzunehmen, ihren Kräutervorrat und ihr Salben waren aufgefüllt, sie konnte sich also sofort auf den Weg machen.
Die Wehmutter machte sich auf den Weg in den Keller, um ihren Reiseumhang und ihren Stab zu holen. Sie würde Maris erst von ihrem Vorhaben erzählen, damit er ebenfalls die nötigen Vorbereitungen treffen konnte. Trotzdem blieb die Frage, wohin? Außerdem musste sie noch jemanden finden, der sich um den Kräutergarten kümmerte und um die Sarazenia... Die Sarazenia... Ein Geistesblitz durchfuhr Aniron. Warum hatte sie nicht schon eher daran gedacht? Beflügelt von ihrer Idee raffte sie ihr Kleid und verließ das Haus Adanos'. Hoffentlich war es nicht schon zu spät. Aber selbst wenn, einen Grund, nach Myrtana zu reisen hatte sie ja trotzdem.
Es waren noch einige Menschen in Al Shedim unterwegs, aber die junge Frau war von ihren Gedanken so beflügelt, dass sie die nächtlichen Wanderer nicht weiter bemerkte.
Schwungvoll riss sie die Tür zu Maris' Werkstatt auf.
"Mein Liebster, wann ist dieses Samhainfest, von dem Ornlu gesprochen hat?" fragte sie ohne Umschweife.
Maris, der auf einem Stuhl saß und nachdenklich an einem Stück Holz geschnitzt hatte, sah verdutzt auf:
"Das müsste in gar nicht allzu langer Zeit sein. In ein paar Tagen vielleicht."
"Gut, dann pack deine Sachen, wir reisen nach Silden und besuchen das Waldvolk."
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"Das... nun... ist spontan!"
Maris legte den halbfertigen Armbrustschaft beiseite, an dem er gearbeitet hatte, um ein etwas schwereres Modell zu fertigen, das einem breiten Kerl wie Drakk gut zu Gesicht stehen würde, und wandte sich seiner Liebsten zu.
"Silden, meinst du? Es kommt zwar ziemlich plötzlich, aber... in Ordnung."
Wenn er ehrlich war, hatte er selbst bereits mit dem Gedanken gespielt, Al Shedim für einige Wochen zu verlassen, auch wenn er eher an Aufgaben gedacht hatte, die ihn innerhalb Varants erwarteten. Die plötzliche Idee, nach Silden zu reisen, erschien ihm recht seltsam, doch wollte er es Aniron nicht abstreiten, da nichts dagegen stand.
"In Ordnung, lass uns morgen früh mit dem Sonnenaufgang aufbrechen. Aber ich möchte ein paar Leute als Schutz mitnehmen.", entgegnete er.
"Das wäre nun wirklich nicht die rechte Zeit für unliebsame Begegnungen auf gefährlichen Reisen."
Aniron gab sich zunächst skeptisch, war dann jedoch einverstanden. Offenbar hatte sie auf der Stelle aufbrechen wollen.
"Gut, lass mich nur noch schnell ein paar Dinge klären", sagte der Blondschopf, sagte ihr, sie solle sich derweil in seinem Bett ausruhen und verließ seine Armbrusterei. Es waren mehrere Orte, die er nun ansteuern musste - Onatas, Marik und die Nomaden, die er mitnehmen wollte. Zum Glück gab es immer noch eine handvoll fähiger Leute, die ihm zu helfen bereit waren.
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Kilijan wog, in Gedanken versunken, das Goldsäckchen mit den 500 Münzen in seiner Rechten. Dieses solide, schwere Gefühl, das nur große Mengen Gold erzeugen konnten, war überaus zufriedenstellend. Und es war auch ein anderes Gefühl, als das Gold, was er für die Herstellung der einfachen Schwerter für die Rüstkammer der Nomaden bekam, dies war ein Auftrag gewesen, wie er ihn sich eigentlich wünschte. Kilijan rief sich das Falchion vor sein geistiges Auge, perfekt geschnitten, dem Dekkers recht ähnlich, mit der umlaufenden, dunklen Schweißlinie, die zeigte, wo Eisen in Stahl überging. Der Griff aus ölgeschliffenem Olivenholz. Eine großartige Waffe. Kilijan gab ein zufriedenes Brummen von sich. Seine Aufmerksamkeit wurde von einer Bewegung Lordricks wieder in die Realität geholt. Er hatte den Lehrling angehalten, sein Kurzschwert zu beenden und jetzt in diesem Moment wandte sich der junge Mann zu der Ölwanne, um die Waffe zu härten. Kilijan regestrierte jedes Detail, prägte sich alles genau ein. Dann gab es ein lautes Zischen der bekannte Geruch von verbranntem Öl verbreitete sich in der Schmiede.
Kilijan brachte sich auf die Beine und schritt hinüber, um auf das Weitere einen guten Blick zu haben. Lodrick schliff mit einem groben Kratzstein den schwarzgebrannten Zunder von der Klinge und legte den Rohling dann zum Anlassen auf die Kohlen. Als er der Meinung war, das Schwert sei weit genug angelassen, schreckte er es kurz im Wassereimer ab.
"Ok, das reicht erst einmal." sagte Kilijan, als jener sich zu den Schleifsteinen bewegen wollte. Lodrick blieb in der Bewegung stehen und sah Kilijan fragend an. Mit einer Geste bedeutete er dem Jungen, ihm die Klinge zu reichen. Er betrachtete sie kurz, nickte, prüfte den Schwerpunkt, nickte erneut und spannte die Klinge dann in den großen Schmiedeschraubstock ein. Bevor Lodrick protestieren konnte, hatte er sich schon den großen Vorschlaghammer gegriffen und sie mit einem gewaltigen Hieb zerbrochen.
"Hey! Was! Warum?!" kam es schließlich doch aus dem Burschen hervor.
Kilijan sah ihn scharf an. "Was meinst Du, wofür Du dieses Schwert schmieden solltest? Um es zu verkaufen?"
Er ließ diesen Satz einen Moment im Raum stehen, bevor er fortfuhr: "...Oder vielleicht doch, um daran zu lernen?"
Kilijan kramte in einer der unzähligen Holzkisten in seinem Stahlregal und beförderte ein weiteres Bruchstück hervor. "Sieh Dir die Bruchflächen einmal genau an!" kommandierte er. Lodrick begann zu begreifen, wobei es hierum ging und inspizierte das Bruchbild seiner eigenen Klinge. Dann reichte ihm Kilijan sein Bruchstück.
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Lodrick nahm das kalte Stück Metall das ihm Kilijan reichte entgegen und sah es sich von allen seiten an.
Ein normales Stück, genau wie sein eigenes, dachte er zuerst, doch dann viel ihm die Bruchkante auf.
Rasch kniete er nieder und sammelte eins der Bruchstücke seiner eigenen Klinge das in etwas die größe des des Schmiedes hatte auf.
In der linken Kilijans, in der rechten sein eigenes, verglich der Waffenknecht die beiden Stücke.
Und tatsächlich, an der Bruchkante sah er es deutlich. Während in der Klinge des Varranters feine, ganz kleine Körnchen waren war sein Stück Metall größer, ja man konnte sagen recht grob.
Langsam strick er seine Finge rüber die jeweiligen Stücke. Noch einmal merket er es. Das eine stück war fein, wie Sandstein, doch da andere eher wie ein Ziegelstein.
"Es..." versuchet er seine Entdeckung in Worte zu fassen. "Es besteht ein unterschied in der... Wie soll ich sagen... In der Oberfläche der Bruchkanten. Bei eurem Bruchstück ist es nicht so rau, wohingegen meines sehr grob ist" enstchloss er sich zu sagen und hoffte das er keien Schwachsinn erzählt hatte.
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"Ganz recht. Was Du hier siehst, ist das Gefüge im Stahl, das so genannte Korn. Je gröber das Korn desto schlechter war die Wärmebehandlung des Stahls und desto schlechter ist der Stahl auch. Ein grobes Gefüge kann nie eine richtig scharfe Klinge hervor bringen und es ist wesentlich weniger belastbar." Kilijan nahm die beiden Bruckstücke an sich und verstaute sie.
"Die richtige Wärmebehandlung ist ein absoluter Kernpunkt in der Herstellung von Schneidwerkzeugen." Er drückte dem jungen Schmied seine Notizen in die Hand, die er bereits heraus gesucht hatte: "Ich will, dass Du diese Dinge liest und lernst. In der Tempelbibliothek findest Du auch vollständige Werke über Metallurgie. Ich will zumindest, dass Du dich über das Härten und Anlassen, über das Normalisieren, scharfe Normalisieren, Einformen und Weichglühen vollständig informierst." Eine leichte Fassungslosigkeit zeigte sich in Lodricks Gesicht. Mit Lernen aus Büchern hatte er wohl nicht gerechnet.
"Wenn es so weit ist, werde ich Dir auch alles praktisch zeigen. Und jetzt ab!" Mit diesen Worten schickte er den Jungen aus der Schmiede.
Kopfschüttelnd setzte er sich auf den noch warmen Amboss. Es war kaum zu fassen, wie wenig so genannte "Waffenschmiede" noch wussten. Wenn Vengard seine Soldaten mit der selben Sorgfalt ausbildete, wäre ihm zumindest der Ausgang des Kriegs gegen die Orks etwas verständlicher. Wenn der Junge Einsatz zeigte, dann würde Kilijan schon in relativ kurzer Zeit einen vernünftigen Gesellen aus ihm machen, aber um ein Meister zu werden, bedurfte es mehr. Mehr Erfahrung und ein Mehr an Trieb und Hingebung. Der Beruf war nicht weniger als eine Passion, eine Widmung des eigenen Lebens, die man mit Nachdruck und Unnachgiebigkeit verfolgen musste. Diesen Funken sah Kilijan in Lodrick nicht. Er würde noch lange Zeit in dem Beruf arbeiten müssen, dann würde er ihn entweder irgendwann verstehen oder aufgeben.
Der Schmied fuhr sich mit der Hand durch die Haare. Nichts war so einfach, wie man es gerne hätte. Schließlich seufzte er und erhob sich. Langsamen Schrittes verließ er die Höhle und umkreiste schlendernd sein Haus. Die Maurerarbeiten waren fertig, drei Tage würde er den Lehm durchtrocknen lassen, bevor er mit dem Verputzen mit Kalk beginnen würde. Bis die Feuchtigkeit allerdings vollständig herausgetrocknet war und er somit anfangen konnte, das Haus zu beziehen, würde selbst in der trockenen Wüstenluft noch etwas dauern. Es gab noch so viel, was er hier tun wollte. Als erstes würde er sich wohl noch darum kümmern, dass der Baumeister einen Windfänger anbauen würde. Das würde den Trocknungsprozess beschleunigen, obgleich er Durchzug im Winter wohl eher nicht brauchen würde. Er brauchte desweiteren Bett, Matraze, Ofen, Tisch, Stühle, Leiter, eine Truhe, einen Schreibtisch, Lampen, Töpfe und so weiter.
Auch wenn er Zeit hatte, es gab genug zu tun und alles kostete Geld...
Kilijan drehte sich um und machte sich auf in Richtung der Stadt. Wie meistens nahm er den Weg nördlich der Oase, den die Wenigsten benutzten. Die Dunkelheit brach bereits über der Wüste hinein und Feuer waren schon entzündet worden. Von Ferne hörte man den Gesang einiger Männer und das Schellen eines Tambourins und Kilijan konnte sich gut vorstellen, dass dort vermutlich gerade die schönen Weiber zur Feier eines Festes tanzten. Er schlug die Richtung der Musik ein, die ihn in den nördlichen Teil der Siedlung führte, da er sowieso kein Ziel hatte, bald roch man Braten, aromatische Gewürze und Ambra. Das große Feuer war leicht zu finden und da ihm nicht so sehr nach Gesellschaft zumute war, setzte er sich etwas wehmütig abseits der feiernden Gesellschaft und betrachtete die Bauchtänzerinnen. Bald versank er in dem Schwung der Hüften, den makellosen Figuren, die vermochten, aus einer Reihe von Bewegungen einen wundersamen Zauber zu erwecken, der dunkle Geruch des Festes nahm seine Sinne in Beschlag, der Rythmus der Schellen wurde zum Rythmus seines gefangenen Denkens und mehr als einmal schien es Kilijan, als würde ihm durch die Schleier aus glühenden Augen direkt in die Seele geblickt. Wie gerne er eine solche Frau besessen hätte! Ihr Schönheit! Doch Kilijan wusste, dass sich die Schönheit des Tanzes genauso wenig fangen ließ wie der Wind, jeder Versuch ihn zu greifen würde den Zauber erlöschen lassen und seiner Liebe wäre wie jeder die Unfähigkeit zur Erfüllung ihres Wunsches nach angemessenem Ausdruck vorherbestimmt. Die Wehmut in seiner Brust, das Unverständnis dieser Welt und die Hilflosigkeit in ihrem Angesicht wurde ihm unter diesem Gedankens unerträglich und so erhob sich Kilijan von Silden, um sein Antlitz von der Schönheit abzuwenden, um sein Leid zu lindern.
Geändert von Kilijan (29.10.2009 um 02:32 Uhr)
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Wüstenrennen - Zieleinlauf
Er hätte es ahnen müssen und nun hatte dieser Dekker zum zweiten Mal Jun zum Narren gehalten. Typisch für diese Waldläufer und Heiden. Voller List, nie die ganze Wahrheit sprechend.
Knurrend stieg Jun auf Xanthos auf, rief, dass hier die fehlenden Marken wären und ritt los, während die hellhörige Konkurrenz aus wenigen Reitern sich das ansah. Dekker war durch und hob siegessicher den Arm und wurde von den jubelnden Nomaden schier abgeklopft.
Der erste Verlierer kam langsam trabend mit Xanthos ins Ziel und ließ sich sogleich Wasser für sich und Xanthos geben, ehe er seine drei Marken abgab.
Dekker hatte gewonnen, doch war es wirklich ein Sieg. Es wurde plötzlich laut, als andere Teilnehmer ins Ziel eintrudelten und Dekker beschuldigten er hätte den zweiten Streckenposten umgebracht. Klingen wurden ihn an den Leib gehalten und er sollte sich äußern und einen Zeugen vorgeben, da bisher alle Dekker bezichtigten. Jun stellte sich dazu, ohne ein Wort zu sagen.
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'Nein, ich habe den Streckenpostne nicht umgebracht! Scheinbar war es eine Reiterin, die hier demnächst aufkreuzen dürfte. Wenn ihr einen Zeugen haben wollt, frag ihn.', sagte Dekker und deutete auf Jun, 'Wir haben die Reiterin gestern gestellt, sie war ohnmächtig und ich klaute ihr den Beutel mit den Marken.'
Jun nickte bejahend und endlich sanken die Säbel, die kurz davor gewesen waren, Dekker die Kehle aufzuschneiden.
'Dann ein Hoch auf den Sieger: Dekker!', brüllte schließlich einer der Nomaden und die Umstehenden stimmten in das Gebrüll mit ein.
Selten war er so glücklich gewesen, wie in diesem Moment. Mit einem erleichterten Grinsen streckte er Jun seine Hand hin.
'Schlag ein, Jun, es war ein harter Kampf und vielleicht hatte ich ein bisschen mehr Glück... Du hast meinen allergrößten Respekt.'
Jetzt lächelte auch Jun, ehe er schließlich Dekkers Hand ergriff...
Die Ehrungen für den Sieger würden wohl die nächsten Stunden dauern, aber Dekker wollte noch in der Nacht aufbrechen, um Silden bis übermorgen erreichen...
Was ihn an seinem Sieg besonders freute, war die Tatsache, dass er sich eins der Pferde seiner Kontrahenten aussuchen durfte... Er würde ein besonders Frisches nehmen, vielleicht eines der Reiter, die das Rennen abgebrochen hatten... Mit diesem Gaul konnte er die Reise erheblich leichter fortsetzen... Heim gen Heimat...
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Langsam fuhr der Nordmann mit seinen Fingern über seinen Brustpanzer. Die Massive Erzplatte hatte sein Leben gerettet – eine normale Stahlrüstung währe unter dem Hieb des Dämonen glatt durchschlagen worden. Zufrieden klopfte er auf die Platte. In Nordmar würde er sie Ausbessern – oder sollte er die Kratzer lassen? Sie würden ihm immer vor Augen halten wie knapp er dem Dämonen entkommen war...
Schritt für Schritt schlenderte der Hüne durch die Ruinen von Al-Shedim. Die meisten Krieger waren nach den Turnieren bereits wieder Abgereist, selbst Ulrich war wieder gen Vengard davon Marschiert. Nach seinem Sieg gegen den Ork und der anschließenden Schlacht gegen die Dämonen und dieses Urvieh das die Schwarzmagier beschworen hatten war der Hüne aber noch etwas geblieben und hatte sich für seine Reise zurück nach Nordmar ausgeruht. Der Kampf hatte all seine Kraft gekostet und so ganz hatte er sich noch nicht erholt.
In den letzten Tagen hatte er sich viele Gedanken darüber das er im Kampf komplett ausschalten und sich in Rage zu steigern konnte, auch wenn er noch immer nicht ganz verstand warum. Zurück In Nordmar würde er sicher Gelegenheit finden diese Frage zu Beantworten. Auf der anderen Seite beunruhigte ihn die Sache mit den Schwarzmagiern. Waren sie nur aus reinem Vergnügen hierher gekommen oder hatten sie einen Tieferen Zweck bewirken wollen? Drakk würde am besten seine Ringbrüder zusammen Rufen und mit ihnen darüber sprechen müssen.
Einige letzten Siegesrufe schallten durch die Ruinen, scheinbar war das Rennen zu ende gegangen. Der Rotschopf beschleunigte seine Schritte, er wollte vor den letzten Preisübergaben verschwunden sein und dem Tumult umgehen. Rasch kaufte er bei einem Händler noch eine Flasche Kaktusschnaps und etwas zu Essen und ging weiter zum Zelt das ihm einer von Maris Leuten ihm gegeben hatte. Es dauerte nur wenige Augenblicke eher der Sattel auf Fjalars Rücken festgeschnallt war und die Verpflegung in den Satteltaschen verstaut war. Einen letzten Blick lies er über die Ruinen schweifen ehe er sich hinauf zog und los Ritt.
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Mittlerweile war es eine Woche her, dass der nächtliche Überfall einiger Schwarzmagier Al Shedim erfasst und verwirrt hatte. Die letzten Patienten hatten am heutigen Tag seine Heilkammer verlassen, die meisten Wunden waren verheilt und nur noch wenige sollten den Heiler ab und an besuchen, um eine ordentliche Heilung zu gewährleisten.
Doch die seelischen Wunden würden länger brauchen, bis sie verheilt waren. Nicht unbedingt nur bei denjenigen, die verletzt wurden. Nein, es schien, dass ganz Al Shedim betroffen war von dem Angriff. Einerseits, weil es allen zeigte, wie angreifbar die Ruinenstadt war. Und andererseits weil so viele gestorben und verletzt worden waren. Der Priester konnte nur hoffen, dass es keine große Depression gab. Das könnten sie überhaupt nicht gebrauchen, so viel war sicher.
„Wie sieht es in deiner Heilkammer aus?“, fragte der Oberste Magier.
„Ruhiger“, kam es als Antwort von Tinquilius, „alle Verletzten vom Angriff sind mittlerweile wieder gesund oder auf dem besten Wege dahin und nur ein einziger Unfall vom gestrigen Tag liegt noch dort. Endlich mal wieder eine fast leere Kammer.“
„Aber dafür hattest du einmal genug zu tun.“ Riordian grinste, doch konnte der Priester sehen, dass der Oberste Magier um Tinquilius‘ Einstellung und Meinung wusste.
„Wie steht es um Vatras, Merdarion und Nefarius? Haben sie bereits geantwortet?“
Riordian nickte. „Nefarius und Merdarions Antworten kamen heute Morgen. Sie sind gewarnt und werden vorsichtiger mit Fremden umgehen. Vatras hat bislang noch nicht geantwortet, aber das wird sicherlich noch kommen. Er hält sich ja auch nicht immer an der gleichen Stelle auf.“
Tinquilius lachte. „Oh ja, das weiß man nur zu gut.“
Sie schritte gerade die Treppenstufen hinab, als ein eiliger Novize durch die Halle lief – und dann umdrehte und zur anderen Seite rannte. Doch auch dort schien er nicht das zu finden, was er suchte.
„Novize“, fragte Riordian, „wie können wir dir helfen?“
„Ich... nun ja, meister Riordian, ich suche einen Magie, der sich in der alten Sprache auskennt.“ Der Novize schaute zu Tinquilius hinüber und machte eine Verbeugung. „Meister Tinquilius.“
Ganz frisch dabei, scheinbar. Ansonsten wüsste er, dass ich keine solche Verbeugung fordere oder unbedingt wünsche.
„Das müsste dein Expertise sein, oder?“ Riordian schaute zu Tinquilius hinüber und lächelte.
„Als ob du mir da in irgendetwas nachstehst.“
„Ich habe keine Monate da mit verbracht, einen Baum zu suchen in den alten Schriften und war noch weniger in Ausgrabungen tätig. Also los, dann hast du mal etwas anderes zu tun.“
Ein Lächeln huschte über Tinquilius Gesicht, bevor er sich dem Novizen zuwandte. „Worum geht es genau?“
„Ich brauch eure Hilfe nicht, ein Fremder jedoch. Er sei ein Feuermagier und brauche Hilfe bei einer Artefaktsuche.“
Der Priester schaute zu Riordian hinüber. „Ich denke, dann trennen sich für heute unsere Wege, Riordian. Adanos sei mit dir!“
„Und mit dir!“
Dann wandte sich der Heiler wieder dem Novizen zu.
„Für mich zu diesen Feuermagier.“
Es dauerte nicht lange, dann erreichten sie die gewünschte Person, die sich in der Nähe der Adanosstatue befand. Und auf den ersten Blick konnte er bereits sagen, dass der Novize nicht gelogen hatte: Der Mann trug wahrhaftig die Robe eines Feuermagiers. Ein seltener Anblick in Al Shedim. Zu Zeiten der Heiligen Allianz – lange lag dies zurück – wäre es nichts Besonderes. Mittlerweile jedoch kamen mehr Druiden nach Al Shedim als Diener Innos.
„Seid gegrüßt“, sprach er zu dem Feuermagier. „Mein Name ist Tinquilius, meines Zeichens Heiler des Al Shedimer Tempels. Man sagte mir“, und er deutete auf den Novizen, „dass ihr jemanden sucht, der die alte Sprache kennt?
Darf ich fragen, wieso? Und wer ihr überhaupt seid?“
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Schon mit hektischer Aufregung fing der junge Magier an zu nicken, er hatte wirklich nicht damit gerechnet, so schnell einen Ansprechpartner zu finden. "Natürlich, natürlich", sagte Dragan und stand auf, wild um sich blickend, ob er auch wirklich alles verstaut hatte", mein Name ist Dragan. Ich bin Feuermagier der Kirche Innos, und nun ja, vor wenigen Tagen hat Meister Hyglas mir eine Aufgabe anvertraut. Es fing wohl alles an mit dieser Karte, die er wohl erworben hat." Griffbereit streckte er dem Wassermagier die Karte zu, und ließ ihn selbst überprüfen, was er davon halten sollte. "Nun also, Meister Hyglas konnte sich keinen Reim auf diese Zeichnungen machen, also beschloss ich mich auf die Reise zu machen. Denn wenn man genau hinsieht.." Filigran zupfte er die Karte aus den Händen des Priesters und hielt sie gegen das Licht. "Seht ihr? Eine zweite Karte ist dort abgebildet wie es aussieht. Nur in Varant, oder allgemein vor sehr starken Lichtquellen kann man den zweiten Part des Pergaments erkennen. Mein Ordensbruder gab mir außerdem noch einen Rat, seiner Meinung nach müsste es sich um einen Tempel handeln, der ein altes Artefakt des Sonnengottes verschlossen hält. Und bevor noch gierige Grabräuber uns zuvorkommen und dieses Relikt unter die Leute geben möchte die Kirche Innos es verwahren. Möglicherweise ist es sogar ein Tempel um Al Shedim, naja, vielleicht könnt ihr ja etwas erkennen.."
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Die Wachen ließen Ali mit seinem Eselskarren ohne großes Brimborium passieren. Er hielt mit seinem Karren auf dem Zeltplatz an und schlief auf seinem Karren ein. Als er wieder aufgewacht war, schien die Sonne bereits senkrecht auf Al Shedim herab. Ali band seinen Karren an eine Säule und ging auf einen Händlerstand zu.
"Was darf es denn sein?", fragte der Händler, als er Ali bemerkte.
"Ich brauche 10 Fässer Rum und 10 Palmwedel.", meinte Ali.
"Nun, vielleicht habe ich noch 10 Fässer Rum und 10 Palmwedel. Aber billig wird das nicht. Rum ist im Moment sehr rar gesäht.", antwortete der Händler.
"Der Preis ist egal, hauptsache du hast 10 Fässer Rum griffbereit für mich.", erklärte Ali in ruhigem Ton.
"Ich überlasse dir die 10 Fässer für ...", der Händler machte eine Denkpause, bevor fortfuhr:" 1.000 Goldstücke. Und die Palmwedel bekommst für 200 Goldstücke mehr. Na, was sagst du?", gab der Händler seine Preisvorstellung bekannt.
"1.200 Goldstücke also, hmm. Was sagst du zu 1.100 Goldstücken?", bot Ali an.
"1.100, abgemacht.", der Händler schien seine Ware um jeden Preis loswerden zu wollen.
Die Palmwedel und die Rumfässer konnte er abhaken.
Fehlten nur noch: 2 Kisten Gortharisches Erz, 50 gekrümmte Säbel, 10 Langbögen, 100 Scavengerkeulen, 10 Flaschen Kaktusschnaps, 3 Kamele, 3 Schweine, 20 Rotlichtlaternen, 20 rote und 20 schwarze Seidennegligés und 20 schwarze Seidenstrings.
Er klapperte alle Händler bis auf einen in Al Shedim ab, aber keiner hatte noch etwas aus seiner Liste. Aber der letzte Händler in Al Shedim hatte glücklicherweise wenigstens noch 10 Flaschen Kaktusschnaps und die Seidennegligés anzubieten. Er lud alles auf seinen Wagen und beschloss, noch ein bisschen in Al Shedim zu bleiben. Er setzte sich in den Schatten hinter seinen Karren und trank das Wasser, dass er gekauft hatte, und um nicht zu verhungern, aß er auch noch eine Banane, die er noch vom Vortag übrig hatte.
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Lodrick saß, eine warme Tasse Tee in der einen, ein Buch über Metallurgie, das der Waffenknecht sich vor ein paar tagen aus der Tempelbibliothek ausgeliehen in der anderen, in der teestub einder er seit dem Kiljan und er dort gewesen sind, jeden Tag ein Tässchen gönnte.
In der Bibliothek war ein alter Magier zu gange dem der junge Mann erst in aller Deutlichkeit klar machen musste, das er das Buch wieder zurückbringen würde.
Erst als er sahte wenn er es nach 3 Tagen nicht wiedr an ort und stelle wäre könne es zu Kilijan gehen und nach ihm fragen willigte er ein.
Er war gerade am Ende von der einen Seite des Buches, das über das magische Erz Nordmars berichtete angekommen und zog rasch die Notizen Kilijans zu rate.
"Nur wuerd die astrale Macht, die dem Erze innewohnt, mit jedem Schlag daraus vergehen, wenn ein unkundiger Schmied es bearbeiten tuth."
Wie sollte man das Erz bearbeiten?
Er las weiter."Die Schmiede von Nordmar haben ein unnachahmliche Gespuer in ihrem Blut, fuer diese Harmonie. Mir blieb dies bis dato verschlossen und es bedarf großer Mengen vom Sumpfkraut oder dem Blick eines geschulten Magicus, um die Klinge vor dem Haerten recht zu stimmen."
War es das? Musste e rnach Nordmar reisen um vielicht dort das erz schmiedne zu lernen, und somit ein wirklich guter schmied zu werden?
Nein. Zuerst würde er hier bei Kilijan bleiben und mehr über dei Metalle udn ihre eigenschaften erfahren. Und dann war da ja noch die sache die der schmied wusste, welche nicht mal Menschen innerhalb Nordmars wusste.
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"Nichts Besonderes. Ein Anhänger zu Ehren Beliars, eine Phiole mit irgendeiner seltsamen Substanz darin... nichts, was auf die Herkunft hinweisen könnte."
Jubair riss Azad den Anhänger aus der Hand und warf ihn ins Feuer, das im nach oben offenen Teil des Raumes brannte.
"Schmuck einer Ungläubigen! Hinfort mit diesem Schund!"
Der ranghöhere Nomade schüttelte nur unmerklich den Kopf und widmete sich wieder den Hinterlassenschaften einer der Schwarzmagierinnen, die man während des Angriffs auf Al Shedim vor knapp 2 Wochen getötet hatte. Es waren persönliche Dinge, unverständliche Dinge, doch nichts von alldem verriet den beiden Männern, die auf die Ermittlung in diesem Fall angesetzt worden waren, ob es sich bei den Angreifern um die Schergen Zubens handelte oder etwa Mitglieder des geheimnisvollen Zirkels, der im Kastell nahe Bakaresh hauste.
"Was nun?", stellte Azad offen die Frage an Jubair. Der zuckte nur mit den Schultern.
"Was ist mit dieser Phiole? Wollen wir sie untersuchen lassen?"
Azad zuckte mit den Schultern.
"Das wird uns nicht weiterhelfen."
Die beiden waren ratlos. Die Leichen selbst waren bereits entsorgt worden und nur auf ihre Bitten hin hatte man den Toten alle Habe abgenommen, doch auch nach deren Untersuchung hatte sich noch nicht einmal ein Hinweis darauf ergeben, ob die Aggressoren aus Ost oder West gekommen waren. Plötzlich jedoch kam dem Wächter des Tempels eine Idee.
"Magier wissen mehr über magische Belange. Vielleicht sollten wir uns bei einem der Wassermagier im Tempel über diesen mysteriösen Zirkel erkundigen... und vielleicht können die Alchemisten unter ihnen uns sagen, woher der Stoff stammt, aus dem diese Robe", er deutete auf das in der Kiste liegende, zusammengelegte Stück schwarzen Stoffes, "gewebt wurde."
Lachend schüttelte Jubair den Kopf und schritt zur Tür des steinernen, halb zerfallenen Hauses, in dem sie ihre Ermittlungen ungestört vorgenommen hatten.
"Du bist verrückt, Azad. Nicht einmal die Magier können dir bei so etwas helfen! Gehabe dich wohl für heut, ich lege mich schlafen."
Krachend fiel die Tür ins Schloss, und der Tempelwächter war allein.
Nachdenklich betrachtete er die beiden Fundstücke und war immer mehr überzeugt von seiner Idee. Er musste es auf einen Versuch ankommen lassen, es war die einzige Spur, die sie hatten. Behutsam schloss er die Kiste wieder und verließ diesen Ort ebenso. Gleich am nächsten Tag würde er in den Tempel gehen und die Magier um Hilfe ersuchen.
Maris
Geändert von Maris (02.11.2009 um 04:11 Uhr)
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Endlich war Ali wieder in Al Shedim. Den Karren band er wieder um eine Säule und er ging nochmals zu allen Händler der Stadt, aber niemand hatte etwas anzubieten. Er ließ sich gerade wieder in den Schatten seines Karren fallen und aß einen Apfel.
"Schön saftig, so mag ich das.", dachte Ali, während er herzhaft in das schmackhafte, rote Ding biss. Als er die Frucht restlos abgeknabbert hatte, öffnete er noch eine seiner Wasserflaschen und trank sie in einem Zug leer.
Es verging noch einige Zeit, bis sich Ali aufraffte und auf den Weg zur Schmiede machte. Er ging an allen möglichen Ruinen vorbei, teilweise war der Boden des ersten Stocks noch vorhanden und es sah nicht aus, als würde der Stein zusammenbrechen, obwohl in ihm deutliche Löcher klafften. Ali lies sich viel Zeit, um die Ruinen ausgiebig zu betrachten. In mitten der Trümmer ragte der Tempel in die Höhe, als wollte Adanos mit seinem Tempel alles Leben auf den Straßen sehen.
Schließlich war er endlich an der Schmiede angekommen. Der Schmied hämmerte auf einem Stück Stahl herum, als Ali ihn fragte:
"Wie lange würdet ihr für 50 gekrümmte Säbel brauchen? Der Preis ist egal."
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Kilijan hatte Lodrick seit Tagen nicht gesehen, was in ihm eine gewisse Zufriedenheit auslöste. Die Versuchung war groß, die theoretische Metallurgie wie eine Pflichtübung stiefmütterlich beiseite zu schieben. Dabei musste man sie wie kein zweites kennen, wollte man ein guter Schmied sein. Dass der Junge sich Zeit ließ, war wirklich ein gutes Zeichen.
Kilijan hatte den gesamten Vormittag damit zugebracht, sei Haus zu verputzen und er war so weit gekommen, dass er hoffte, morgen fertig zu werden. Es wurde des nachts schon bedrohlich kalt, aber mit ein bisschen Hilfe der Götter wäre das Gemäuer noch rechtzeitig trocken, bevor der Frost käme. Ein bisschen Geld wollte nebenbei verdient werden, also hatte er sich erst vor einigen Minuten wieder in die Schmiede begeben, nachdem er einen Fladen mit Butter und Salz zu Mittag gegessen hatte, um ein paar Ausstellungswaffen zu schmieden. Die Episode mit Melford hatte ihm klar gemacht, dass er sowohl einige Schwertformen, als auch Exempel für die Stahlverarbeitung an der Hand haben musste. Nicht jeder Krieger war auch ein Experte für Waffen, viele der Männer, die ein Schwert brauchten, waren jung und gerade erst ausgebildet, es fehlte ihnen die dutzend Jahre lange Erfahrung unter Kriegern.
In seinen Gedanken versunken reckte Kilijan einen Rohling auf dem Horn aus, als ein Mann die Schmiede betrat. Ohne lange zu fackeln warf jener in den Raum:
"Wie lange würdet Ihr für 50 gekrümmte Säbel brauchen? Der Preis ist egal."
Kilijan sah auf. Es war ein vielmehr ein Junge, als ein Mann, er mochte höchstens siebzehn Sommer zählen, eher weniger. Kilijan zog eine Augenbraue hoch. "Fünfzig Krummsäbel sagt .. Ihr? Nun, das kommt darauf an."
Der Schmied schob den Rohling zurück ins Glutbett, damit er nicht verzunderte, drehte sich dann um und stemmte die Hände in die Hüften.
"Ich gehe davon aus, dass es einfachster Stahl sein soll, denn aus gutem Stahl könnte eine solche Menge Waffen wohl kaum jemand bezahlen... Obwohl es auch so nicht gerade wenig Gold kosten wird."
Der junge Mann nickte geschäftig, offenbar hatte er es eilig.
"Nun, 200 Goldmünzen müsste ich Euch schon pro Waffe abnehmen. Bei fünfzig Säbeln wären das zehntausend Goldstücke." Sein Gegenüber nickte immer noch, also fuhr Kilijan fort. "Für eine Waffe brauche ich etwa zwei Tage, also könntet ihr diese Bestellung in vierzehn Wochen abholen."
Die Augen des Burschen wurden kaum merklich größer, die große Lampe an der Decke schwankte und ließ die Schatten gespenstisch tanzen.
"Ich brauche sie in einer Woche."
Wie ein kalter Hauch fegten die Worte durch die Schmiede.
"Ist das Euer Ernst?" erwiderte Kilijan nach einer langen Pause.
Ein kurzes Nicken war die Antwort.
In dem Gehirn des Schmiedes begann es zu rattern. 50 Waffen in 7 Tagen. Er musste also etwa zehn mal so schnell arbeiten, als sonst. Beziehungsweise: Er musste genug Leute anstellen, um zehn mal so schnell arbeiten zu können, also zehn Leute. Stundenlohn, sechzehn Stunden, sieben Tage und alles mal zehn. Kilijan pfiff durch die Zähne.
"Fünftausend Goldmünzen muss ich Euch mindestens dafür abnehmen. Das wird ein gewaltiges Stück Arbeit."
Der junge Mann nickte, verließ die Schmiede und kehrte nach wenigen Momenten mit drei gewaltigen Goldsäcken zurück.
Kilijan hatte bereits im Kopf angefangen zu rechnen, die Münze war nach vengarder Prägemaß 25 Karat schwer, fünftausend Münzen demnach ... ähh ... 12500 Karat, nein: 125.000 Karat ... bei einem Karat zu ..
"5000 Münzen sind fünfzig Pfund." sagte der junge Mann rund heraus. Offenbar konnte man den Rauch aus Kilijans Ohren kommen sehen. "Wiegt oder zählt, es ist mir gleich. In einer Woche bin ich wieder hier."
Und schon hatte sein Auftraggeben die Höhle verlassen.
Kilijans "Ich will gar nicht wissen, gegen wen Ihr in den Krieg ziehen wollt..." hörte er schon nicht mehr.
Der junge Schmied öffnete die Säcke und ging kurz mit den Händen hindurch, um zu überprüfen, dass sie tatsächlich Gold enthielten. Dann wog er sie grob mit seiner Stahlwaage und kam auf ziemlich genau fünfzig Pfund pro Sack. Zufrieden verstaute er sie in der Ecke und eilte dann zum Höhleneingang hinaus. Wenn er diesen wahnwitzigen Auftrag erledigen wollte, dann müsste er Himmel und Hölle in Bewegung setzen - und zwar sofort.
Geändert von Kilijan (02.11.2009 um 13:52 Uhr)
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