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    Ritter Avatar von Samarus
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    Samarus ist offline
    Samarus machte mit seiner Hütte große Fortschritte. Mittlerweile war diese schon fast fertig. Lediglich das Dach fehlte. Allerdings hatte der Jüngling beschlossen, es nicht dreieckig zu bauen, sondern einfach eine Wand höher als die Gegenüberliegende zu bauen. Dann müssten die anderen beiden Wände noch angeschräckt werden und er konnte einfach eine große Holzplatte oben zu befestige. Diese würde durch die unterschiedlichen Höhen schräg stehen und so konnte das Wasser auch abfließen und es erforderte deutlich weniger Aufwand die Wände zu erhöhen, als ein dreieckiges Dach zu bauen.

    Jetzt jedoch machte der Stabkämpfer erst einmal eine Pause und schlenderte gemütlich durch Silden. An der Wassermühle erwartete ihn ein kleines Wunder. Ein Schiff lag da, ein richtiges Schiff. Noch nie in seinem Leben hatte der Grünäugige ein Schiff gesehen. Fasziniert trat er näher an dieses heran. Er war schon kurz davor, dass Schiff zu betreten, als ihm die starken Männer und Frauen auffielen, die dieses zu bewachen schienen. Grimmig hatten sie ihn die ganze Zeit über betrachtet. Nun da er ohne nachzudenken aufs Schiff zumaschiert war wurde er, trotzdem er sich besann und stockte, von einer der Frauen angebrüllt:

    "Keinen Schritt weiter, oder ich mach dich zu Matsch!"

    So wie dieses schrankähnliche Geschöpf dreinschaute, schien es seine Drohung nur zu gerne wahrmachen zu wollen. Dieses sadistische Grinsen jagde dem Jüngling einen Schauer über den Rücken. Zwar besann er sich, dass er dieser Frau, trotz ihrer fielen Muskeln, doch dank seiner Kampstabkünste überlegen war, doch trotzdem blieb ein gewisses Fünkchen Angst in ihm. Rasch entfernte er sich gut zehn Meter von dem Schiff und betrachtete es aus der Ferne. Schon beeindruckend so ein Schiff. Der Versuch des Menschen nicht nur das Land, sondern auch das Meer zu beherschen. Doch so richtig gelang ihm das nicht. Häufig verunglückten Schiffe auf ihren Fahrten.

    Darüber senierend, ob der Mensch die Natur wohl irgendwann vollends kontrollieren würde, machte sich der Jungdruide auf den Weg zurück zu seiner Hütte.

  2. Beiträge anzeigen #382
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    Suzuran ist offline
    Hier kamen Erinnerungen hervor, der Gedanke an Sanguine, die sie schon längere Zeit nicht mehr gesehen hatte, in Verbindung mit ihr, der Gedanke an Seeungeheuer und die Frage, ob diese wirklich dort lauerten?
    Eigentlich hatte sie sich an diesem Ort eingefunden, um sich zu finden, Konzentration war das Stichwort, es war als wollte die junge Frau alle ablenkenden Gedanken denken, um sie gedacht zu haben, damit sie im Entscheidenden Moment nicht daran dachte.
    Es war Ornlu, bei dem ihre Gedankengänge den ersten Halt ansteuerten, was er wohl dachte, wo er wohl war und ob er sie vielleicht wirklich beobachtete? Die Braunhaarige hatten ihn zumindest nicht im Blickfeld, dachte an seine Worte und hatte schon ein wenig bemerkt, dass er neben dem Schabernack den er gerne trieb, auch ein immenses Interesse an Frauen zu haben schien, wohl mit denen auch gerne bei Blümchensex seinen Schaber nackt schob. Wahrscheinlich hatte er sie die ganze Zeit im Blick, träumte seine perversen Fantasien von Sumpfkraut benebelt, in denen Kniestrumpftragende, pummel[ige]…
    uff“, dieser Gedanke, aber sie dachte ihn weiter, ja Klamotten tragende Bananenbäume am Stammtisch saßen und Kurvendiskussionen durchführten.
    Wer wusste es schon, so genau hatte sie ihn noch nicht kennengelernt und vielleicht schätzte sie ihn auch falsch ein, vielleicht würde sie bald Ornlu als den Besten bezeichnen, es wusste vielleicht nur der Lieblingsbarde, der Geschichten mit seiner Musik erzählte. Ja wer wusste es schon, wer wusste wie viele Nacktzeichnungen in Silden kursierten, wer unter Hypochondrie litt oder gerade einen heißen, leckeren Kaffee genoss, niemand wusste alles, manche wussten einiges und viele bildeten sich ein etwas zu Wissen oder brachten falsches Wissen in den Umlauf. Es war genau die richtige Ebene, unbewusst, steuerte sie ihrem Ziel entgegen, machte sich Gedanken, die Gefühle weckten, berührten, es war nun der Wille der noch fehlte. Der Gefühlsebene hatte sie sich auf komische und wundersame Art und Weise genähert, hatte sich über das alltägliche Leben Gedanken gemacht und spürte, dass genau das eine Möglichkeit war, sich der Magie zu nähern, es fühlte sich an als hätte sich ein kleiner Funke gebildet, der nun nur noch einen kleinen Anstoß benötigte um etwas zu entfachen, was Großes sein würde.
    Es war ihr Wille und ihre Gedanken, sie schweiften, sie wollte es, flatterhaft sprangen Worte, Erlebnisse, Gefühle in ihrem Hirn umher. Es waren die Zauber einer Nacht, mit ihrer Freundin Vareesa im Wald, Laternen die sie mit Sanguine im nächtlichen Silden brennen sah. Das Gefühl von Wärme umgab sie, kalte Sonnenstrahlen im Herbstwind und die Erinnerung an den Sommer, an Blumenfelder, das umherschwirrende Leben, für einen Menschen so wichtige Taten, Ereignisse, die prägten und einen zum Menschen werden ließen. Die Augen geschlossen hatte sie sich auf dem Boden niedergelassen genoss ihre aufkommenden Gefühle, ging langsam, aber kontinuierlich den Weg, schritt Stufe um Stufe und ließ sich fallen, fühlte die Geborgenheit mit der sich ihr Körper gefühlt hatte, fühlte das sie in Silden ein zu Hause gefunden hatte und spürte ihren Willen, das Feuer, dessen Hitze sie am Tage vorher gespürt hatte. Die Stärke zweier eleganter Wesen wirbelten umher, Stränge weiß und blau, sich umwindend, warnend miteinander spielend und umkreisend. Immer mehr schien sich die junge Frau in eine Art Trancezustand zu begeben, hatte den Zugang zu sich gefunden, zu ihrer inneren Gabe, die kurz davor war entfacht zu werden, es schon war, aber größer werden musste, zu einer lodernden Flamme. Die Stränge füllten den Körper aus, hatten sich bis in die Zehenspitzen gewunden, hatten Mark und Bein durchdrungen, waren in jedem Teil zu spüren, wie das Stechen kleiner Nadeln, immer und immer wieder, heiß und kalt, pulsierend in den Gliedmaßen, den Fingerspitzen und Händen, die sie sich verwundert vor die Augen geschoben hatte.
    Suz hatte sich aufgerappelt, war überwältigt und enttäuscht den Tränen nahe, als die Nadeln verschwanden, heiß und kalt zu lauwarm wurde und sich die Strudel erst langsam dann immer schneller werdend zurückzogen und schließlich versiegten.

    „Nein, was, aber… ich hatte es, hatte es“,schluchzend hallte es in der Nacht, überwältigt und enttäuscht, von dem was gerade geschehen war.
    Geändert von Suzuran (23.10.2009 um 23:31 Uhr)

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    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline
    Zufrieden hatte Ornlu da beobachtet was geschah. Sie hatte Potential und er hatte es gewusst. Das was sie vollbrachte war nicht viel. Es war gar so wie die ersten Schritte eines Kleinkindes, dass lernte auf zwei Beinen zu laufen - aber es waren Schritte.
    Im Grunde hätte er sie nun allein gelassen, wäre zur Eiche zurück gerannt und hätte sie erwartet. Doch stattdessen robbte er etwas zurück, klopfte sich die Erde und Laub ab und kam langsamen Schrittes zu ihr. Ornlu kniete sich zu ihr und legte ganz vorsichtig die Hand auf ihre Schulter.
    Ihr Blick wirkte enttäuscht, gar den Tränen nahe. Dabei musste sie es nicht sein.
    "Wein nicht - wenn ich es sogar bei der heiligen Eiche spüre, wie du sie in dir weckst - bist du gut. Sie konstant halten kann niemand am Anfang, das lernt man mit der Zeit und das wirst du auch. Am Anfang ist sie wie eine heiße Kartoffel die man zugeworfen kriegt - und rate mal welcher Trottel damals ganze Kartoffelfelder brauchte, um es endlich zu kapieren? - Und nun sowas kann...", sprach Ornlu aufheiternd, machte ihr klar wie er sich nun selbst sammelte und ließ die Magie ruckartig aufpulsieren.

    Seine Augen erlangten diesen Schimmer durch die Magie, das Laub um sie wurde vom ersten heraus erhallenden magischen Echo aufgewirbelt, bevor aus den Druiden die Magie konstant erschallte und dann durch seinen Willen jedes Blatt um die beiden erfasste. Es wurde hell um die beiden und im nächsten Augenblick begannen die Blätter zu schweben. Das magische Licht vermengte sich mit den nun um sie in Umlaufbahnen rotierenden Blättern und ließ sie mit einen magischen Schweif um sie tänzeln. Bunt wurde alles in den Farben des Herbstes, verschönert durch das Licht, als dann die erfassten Blätter wie in einem Wirbelwind rasch hochgeschraubt wurden und mit versiegen der Magie Ornlus über sie herab regneten.

    Der Jäger lächelte ihr zu und nickte, als ob er sagen würde: Was ich kann, wirst du auch können.

  4. Beiträge anzeigen #384
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    Suzuran ist offline
    Eine warme Hand auf den Schultern ruhend, die ebenso eine gewisse Geborgenheit ausstrahlte und seine bewusst gewählten Worte, die sie wieder beruhigten, sie ihre Tränen vergessen ließ.
    Wie ein kleines Mädchen, saß sie auf dem kalten Boden, wie ein Kind, das seine Träume wahr werden sah, starrte sie in den Himmel, richtete sich auf und drehte den Körper immer wieder im Kreis umher.
    Versuchend das Sehende aufzunehmen, zu verstehen, er hatte die Natur geweckt, Blatt um Blatt erhob sich leicht segelnd vom Boden, jede Farbe wirbelte auf, die Nacht war weggeblasen, strahlte in wärmsten Tönen, während sich eine Art Blätterdach gebildet hatte, sie lächelte, musste fast glucksen, weil es ihr solche Freude bereitete was Ornlu vor ihr bewirkte. Die Hand gen Himmel gereckt begann sie mit den Blättern um die Wette zu wirbeln, versuchte zu fangen, was dort in der Luft schwebte, drehte sich weiter und schneller, während der Herbst auf sie niederprasselte und sich das Licht langsam wieder legte. Leicht torkelnd, fast fallend kam auch sie zum Stillstand und blickte in sein lächelndes Gesicht, dem sie das erste Mal auch ein dankendes, herzliches Lächeln entgegenschickte. Leicht beflügelt von den Gefühlen, die in ihr überschwappen wollten…
    "Ich danke dir!", flüsterte sie leicht schüchtern in die Nacht.

  5. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #385
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    Cotton Gray ist offline
    Mit großen Schritten stapfte Cotton durch die Stadt Silden und schaute von links nach rechts. Ungläubig betrachtete er den Frieden, die Ruhe und die glücklichen Gesichter, auf denen nicht die Angst vor Tod und Zerstörung geschrieben war. Kinder spielten vergnügt mit hölzernem Spielzeug, kebbelten miteinander, lachten und schrieen. Die Welt wirkte in Ordnung und vor allem greifbar. Kein ferner Traum, kein Wunschdenken.
    Cotton lächelte müde, als er sah, wie ein Junge eine Hauswand emporkletterte, herunterfiel und es mit Tränen in den Augen erneut versuchte. Wie zielstrebig diese Kinder doch sein konnten. Diese Eigenschaft würde sie in diesem Leben weit bringen, denn wenn man gewillt ist wieder aufzustehen und seinen Weg fortzusetzen, gibt es nur wenig, was einen aufzuhalten vermag.
    Mit der linken Hand griff Cotton vorsichtig zu seinem Glasauge und schob und drehte es, bis das juckende Gefühl verschwand. Diese Bewegung hatte sich bei ihm schon dermaßen eingeschliffen, dass er sie kaum noch wahrnahm. Mit seinen Gedanken war er ganz woanders. Sein Plan war es diesen Yared aufzusuchen und nach Arbeit zu bitten. Wie würde dieser Kerl wohl auf ihn reagieren? Er war nicht gut darin, einen positiven ersten Eindruck zu hinterlassen – vor allem durch sein Aussehen bedingt. Doch ein alter Seebär, was dieser Yared wohl sein musste wenn er Kapitän und Lagermeister war, würde es verstehen.
    Schon von weitem hörte er das Plätschern der Wassermühle, die sich beständig drehte und ihren Kurs nie änderte. Er stellte es sich als überaus beruhigend vor, in solch einer Umgebung seine Arbeit zu verrichten.
    Da kam auch schon ein junger Mann mit Vollbart und filzigen Haaren aus dem Gebäude und studierte voller Eifer eine Liste in seiner Hand. Mit übertriebener Geste zeichnete er wieder und wieder ein Häkchen hinter eine Zeile, drehte sich um und verschwand wieder in dem Gebäude. Cotton beschloss ihm hinterher zu gehen und ihn nach Yared zu fragen. Genau in dem Moment kam älterer, hagerer Mann hinaus und kniete sich neben das Rad der Wassermühle.
    „Yared?“, ging Cotton auf ihn zu und hielt schon die ausgestreckte Hand hin.
    „Der ist drinnen“, murmelte der Mann nur abwesend und betrachtete weiterhin das Rad, welches sich vollkommen gleichmäßig und ruhig zu drehen schien, jedoch die volle Aufmerksamkeit des Mannes hatte.
    Mit einem Schulterzucken wandte sich Cotton ab und ging in das Gebäude, wo er wieder nur den jungen Kerl mit dem Vollbart vorfand. Von dem alten Kapitän schien keine Spur zu sein.
    „Entschuldigung. Yared soll hier irgendwo sein, ich kann ich jedoch nicht finden. Ich habe eine Angelegenheit zu regeln.“

  6. Beiträge anzeigen #386
    General Avatar von Yared
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Yared ist offline

    Wassermühle

    Der Lagermeister schob die Liste mit den Importgütern des Morgens, mehrere Lasten Stoff und einige Tonnen Gewürze, in das Zollbuch, als der ältere Riese in Khaki das Büro betrat und ihn auf sich selber ansprach.
    Yared drehte sich um und musterte ihn mit zusammengekniffenen Augen.
    "Was genau willst du von ihm?"
    Der Hüne mit dem auffälligen Glasauge ließ sich Zeit. Er überlegte sich wohl, ob er diesem unbekannten offensichtlichen Angestellten sein Anliegen schildern sollte.
    "Ich will auf dem Schiff anheuern, das im Hafen liegt."
    Der Kerl war der erste, der sich meldete. Dem Sappeur war klar, dass es in Silden nicht viele gestandene Seeleute gab und er im Prinzip auf jeden angewiesen war, der anheuern wollte. Trotzdem würde er jeden Kandidaten erst auf Herz und Nieren prüfen, bevor er sich mit ihm auf hohe See begab.
    Die Erleichterungen für Yared waren spürbar, seit Mandy wieder in der Wassermühle ihren Dienst versah und die Knechte, Bauern und Händler herum. Daher hatte er auch genügend Zeit um sich mit dem Hünen hier gründlich auseinanderzusetzen.
    "Ich bin Yared, der Lagermeister und Kapitän der Maera, der Karavelle im Hafen. Wie heißt du?"
    Der dunkelhäutige Hüne schien leicht überrascht.
    "Cotton, Cotton Gray ist mein Name.", brummte der tiefe Bass.
    Yared seufzte im Geiste. Anscheinend musste man dem Kerl alles einzeln aus der Nase ziehen, zumindest bis man ihn von sich überzeugt hatte. Wobei - das sprach eigentlich für seine Loyalität und Verschwiegenheit war sicher kein Nachteil.
    "Gut, Cotton, du scheinst mir genügend stark und abgehärtet für die hohe See zu sein. Aber, ich will ehrlich sein - denn ich verlange auch Ehrlichkeit von meinen Leuten - das reich nicht. Daher werde ich dir jetzt ein paar Fragen stellen. Wenn du die Fragen zu meiner Zufriedenheit beantwortest und mir das, was ich sehe, zusagt, bist du dabei, andernfalls nicht."
    Zunächst galt es die Ansprüche abzugrenzen, die an den Arbeitswilligen zu stellen waren und auf deren Grundlage er einzuschätzen war.
    "Als erstes möchte ich wissen, als was du anheuern willst?"
    Yared steckte sich seine Pfeife an und setzte sich hinter seinen Schreibtisch.
    "Dann möchte ich wissen, wo du herkommst und warum du anheuern willst. Zudem was dich für die Position befähigt, die du haben willst. Ich nehme an, du hast schon mal auf einem Schiff gearbeitet?"
    Die Bedingungen waren abgeklärt.
    Jetzt war Cotton dran.
    Yared sah ihm fest in sein verbliebenes Auge und konzentrierte sich auf jede Regung des Mannes. Was war das für ein Mensch?

  7. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #387
    Provinzheld
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    Cotton Gray ist offline
    Cotton war mehr als überrascht. Er hatte einen alten Mann erwartet und bekam einen Jungspunt vor die Füße geworfen. Verwunderlicher war aber, dass dieser genau wusste, was er wollte. In einem fordernden, fast harten Ton stellte er seine Fragen und gab dabei noch keine Wertung über Cotton ab. Alle Karten waren verteilt, das Spiel wurde eröffnet und der erste Zug des Gegenübers wurde gespannt erwartet.
    „Meinen Namen kennst du ja. Meine Herkunft ist irrelevant, denn sie lässt mich weder in einem guten, noch einem überaus schlechten Licht erscheinen.“ Cotton stoppte.
    Yared schaute ihn an und zog die Augenbrauen hoch. „Weiter?“
    „Mein Vater war Fischer und lehrte mich das segeln. Meine Mutter… war sehr aufgebracht, als er auf der hohen See verstarb. Ich half ihr das nötige Gold zum Überleben aufzutreiben. Dabei arbeitete ich anfangs auf vielen Schiffen. Meinen längsten Dienst tat ich auf einem Handelsschiff, wo mich der Kaptitän das Navigieren und Lesen lehrte. Das war eine gute Zeit…“
    Wieder blieb er für einen Moment still und starrte auf die Decke. Er war es nicht gewohnt so viel zu palavern und da er selbst das Thema war, musste er jedes Wort abwägen. Er kratzte sich am linken Auge und fuhr fort.
    „Danach verstarb er und jemand bekam seinen Posten, der mich nicht ausstehen konnte. Von Putzarbeiten bis Lastenträger bin ich bestens ausgebildet. Alles schon tausendmal erledigt und geschrubbt. Von daher bin ich für jeden Posten dankbar, den du anzubieten hast. Auch wenn es für einen Kerl meines Alters unüblich erscheint, bin ich doch zu jeder Drecksarbeit gewillt. Ich setze eine gute Behandlung voraus und keine demütigenden Aufgaben.“
    „Warte, warte.“ Yared nahm die Pfeife aus dem Mund und sah Cotton genau an. „Du sagst du kannst navigieren, du kannst segeln, hast jahrelange Erfahrung und doch möchtest du dich als Deckschrubber bewerben? Ich lasse mich nur ungerne über den Tisch ziehen und kann gerade nicht wirklich einschätzen, was hier gespielt wird.“
    „Behauptest du etwa, dass meine Meinung und meine Einschätzung etwas zu sagen haben?“
    Der Lagermeister schaute ihn verständnislos an und stand auf. Er drückte Cotton den Anschlag mit den freien Posten in die Hand und verließ den Raum mit der Bemerkung, dass der Hüne wiederkommen solle, wenn wüsste was er wolle.
    Dieser blieb ruhig sitzen und ließ seinen Blick über das Papier fahren. Viele Posten waren, so stand es dort, noch unbesetzt. Es waren wichtige, essentielle Posten, die nicht leichtfertig vergeben werden dürften. Cotton wusste nicht, in welcher Lage sich dieser Yared befand. Offensichtlich wollte er keine bestehende Mannschaft nur um ein oder zwei Leute erweitern – nein – er war auf der Suche nach der allerersten Besetzung für sein Schiff.
    Rudergänger, Steuermann, Maat, Barbier und Smut… mein Gott, es kann nicht wahr sein. So viele Stellen und ich will Deckputzer werden. Pah! Glaubt der Typ wirklich, dass er seine Mannschaft so einfach vervollständigen kann?
    Cotton war es satt, sich unterwürfig zu geben. Yared schien ein patenter Kerl zu sein, der seinen Gegenüber auf gleicher Augenhöhe dulden kann – anders als die meisten Menschen in gehobenen Positionen. Er verließ das Zimmer, bis er vor dem Lagermeister stand, der gewohnt seine Arbeit aufgenommen hatte.
    „Auch wenn ich schon lange keine Seekarte mehr vor Augen hatte, glaube ich, dass ich fähig bin ein Schiff zu navigieren. Ich muss mich natürlich noch mit den Geräten vertraut machen, aber meine Erfahrung wird mich nicht im Stich lassen. Ich konnte dies alles einmal und bin gewillt, mich dieser schweren Aufgabe zu stellen.“
    „Das heisst der Posten des Steuermannes soll es sein?“, fragte Yared.
    „Wenn du jemanden wie mich akzeptierst, dann ja. Ich bin kein Mensch der großen Worte und weiß auch nicht, wie man Gedichte schreibt, aber verdammt nochmal, ich bin kein schlechter Mensch. Solltest du mich aufnehmen, garantiere ich für, dass ich das Schiff mit meinem Leben schützen und meinem Kapitän Treue schwören werde, auch wenn du mein Sohn sein könntest. Ich habe in meinem Leben so viel Scheiße gesehen und erlebt, dass ich keine Lust auf weitere Enttäuschungen habe. Ich bin offen und meine es ernst. Ich hoffe du kannst dasselbe von dir behaupten.“

  8. Beiträge anzeigen #388
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline
    Es war Nacht, es regnete und stürmte draußen und und was trieb ein junger Kerl wie Ornlu Nachts bei einer jungen, attraktiven Frau in der Hütte? - Ganz genau, sie übten mit der Magie. Wirklich begonnen hatten sie noch nicht damit, war Ornlu erst seit wenigen Minuten in ihrer Hütte.
    Wenn er sich hier so umsah, schämte er sich regelrecht für seine Kammer in den Kavernen wo er seit Monaten nicht aufgeräumt oder gefegt hatte. Die Druiden waren nunmal kein Orden, wo Novizen nackt die privaten Kammern putzen mussten - auch wenn er es sich gerade grinsend vorstellte wie gewisse Novizinnen, die seine Schülerinnen waren, es machen würden. Ja, eine feine Sache wäre dies, aber auch nur Wunschdenken, wenn er sich so wieder mehr auf die Realität bezog.
    An ihrem Tisch sitzend sah er zu wie sie eine Kerze anzündete oder es mehr versuchte.
    "Hast du es nach gestern Nacht weiter versucht? Willst du es jetzt versuchen?", fragte er in aller Ruhe, legte seinen Kopf auf die verschränkten Arme auf den Tisch und schaute ihr weiter zu.

  9. Beiträge anzeigen #389
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    Suzuran ist offline
    Inzwischen hatte sich ein sanft rot-orangenes Licht über die Stube gelegt, in der sich die Inhaberin der Hütte auf einen der Stühle gesetzt hatte und ihrem Gegenüber in die Augen blickte.
    Suzuran hatte deutlich ihre Nervosität, die gewisse Aufregung, die sie seit dem gestrigen Abend in sich trug, gezeigt, indem sie für die simple Handlung des Kerzen Anzündens geschätzte fünf Anläufe benötigt hatte.
    Erst war der jungen Frau das kleine, brennende Hölzchen aus den zittrigen Fingern geglitten, der nächste Versuch war missglückt, nachdem sie die gerade erst entfachte Flamme mit einem geschickten Niesen wieder auspustete, die anderen Male waren nicht weiter erwähnenswert, zumindest hoffte, sie das Ornlu das sehr geschickte Händchen seiner Schülerin unbeachtet lassen würde. Sie hatte es nicht mehr versucht, war danach erschöpft ins Bett gefallen und konnte an nichts mehr denken.
    „Es, also, ich… ich habe, nein.“, ein wenig nervös strich sie sich die Haare aus dem Gesicht, hatte er mehr von ihr erwartet? „Ich also, ich war so erschöpft.“, sprach sie leise, auf den Tisch blickend in den Raum.
    „Ich möchte nichts falsch machen und deine Anwesenheit, trägt auch nicht gerade zu meiner Entspannung bei…!“

  10. Beiträge anzeigen #390
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
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    Ornlus leicht müder Blick verschwand, nachdem sie gesprochen hatte. Er blickte leicht zu ihr auf, wie sie sich wieder eine Strähne aus dem Gesicht streifte. Langsam richtete er sich auf und begann dann auf dem Stuhl zu kippeln.
    "Ich mach dich nervös? Hmm...", grübelte er, blickte sie an und begann leicht zu aufzulachen. Sie tat es ihm gleich. Dann holte er aus seinem Mantel ein paar frische Sumpfkrautstängel hervor und legte sie auf den Tisch.
    "Das hier ist die leichteste Sorte. Meist aus frisch geernteten Sumpfkraut und meist auch eher jungen Pflanzen. Die Wirkung ist nicht wirklich so stark, dass sie einen weg haut. Ich rauche es, um mich zu entspannen, lockerer zu werden. Weißt du, die Bürde die ich trage, trägt nicht mal der König - so fühle ich mich zumindest und das Sumpfkraut hilft mir meinen Geist Ruhe zu geben. Du musst auch lockerer werden, entspannter. Niemand will dir was Böses und für die Magie ist zu große Anspannung nicht gut. Genauso wie...eine andere Anspannung, aber das ist jetzt mal egal.", meinte Ornlu.

    "Lass uns nicht an die Magie denken, an Fehler oder an Dinge die uns nervös machen. Lass uns einen oder zwei rauchen und dann schauen wir weiter oder darf man bei dir daheim nicht rauchen?", fragte der Druide und hielt ihr einen Sumpfkrautstängel entgegen.

  11. Beiträge anzeigen #391
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    Suzuran ist offline
    Er wollte ihr also wieder dieses Zeug geben? Zur Entspannung, wer wusste was er damit bezwecken wollte, aber sie hatte wohl keine andere Wahl, wollte ihn auch nicht kränken oder gleich am Anfang zurückweisen.
    Nicht so stark, bedeutete die Wirkung wäre vielleicht auch angenehm, sie müsste es eben versuchen und würde dann auch einen Zugang zu ihm finden, sich in seiner Anwesenheit vertrauter fühlen.
    Sie nickte leicht mit dem Kopf und nahm den Stängel zwischen die Finger, zeigte ihm also auch, dass sie es gestatten würde hier zu rauchen, draußen wäre es ihr sowieso zu kalt gewesen.
    Eine kleine Menge Rauch transportierte sie, nachdem sie langsam und fast genüsslich an diesem Suchtmittel gezogen hatte, mit aller vorsichtig und einem leichten auf und absenken des Brustkorbes in die Lunge. Kein Husten nur ein wenig Kratzen zeigte ihr, dass sie das Rauchen noch nicht gewöhnt war.
    Er schien sie die ganze Zeit interessiert zu beobachten und ihre leichte Veränderung an ihrem immer größer werdenden Grinsen zu bemerken, nicht nur ihre Anspannung legte sich ab, auch fühlte sie sich mehr und mehr motiviert, den Stängel bis auf den letzten Rest zu rauchen.
    Wie wild begann die Braunhaarige daran zu ziehen ohne zu bemerken…

  12. Beiträge anzeigen #392
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
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    "Wenn du was willst, willst du es wohl ganz, pur und am ganzen Stück.", meinte Ornlu grinsend und konnte sich eine gewisse Zweideutigkeit in seinen Gedanken und Vorstellungen nicht verkneifen. Aber gerade sowas machte sie für den Druiden attraktiv. Sie war keine Beute, sie war eine Jägerin.
    "Lass mich auch dran ziehen.", sagte der Jäger und nahm ihr den Stängel im richtigen Moment ab.
    "Sumpfkraut rauchen muss man zelebrieren. Es ist kein Wettrauchen. Lehn dich zurück, atme tief durch und lass deine Gedanken frei kreisen.", lehrte der Druide und zog lang und konstant am Sumpfkrautstängel bis die Lungen schier voll waren. Dann stieß er die grünliche Rauchwolke aus Mund und Nasenlöchern und reichte Suzuran wieder das Kraut.
    "Langsam und lang dran ziehen. - Wie geht es dir? Was denkst du gerade, Grinsebacke?", fragte Ornlu schon leicht beschwingt und grinsend und konnte es sich bei ihrem Grinsen an sich schon denken.

  13. Beiträge anzeigen #393
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    Suzuran ist offline
    Ein angenehmes, warmes Kribbeln hatte sich in ihr ausgebreitet, es war als ob der Rauch sich durch den ganzen Körper zog und in ihr tänzelte.
    "Die Nacht ist mein Freund, die Schwester der Nacht, ja, wer gab mir den Namen wirst du dich fragen? Kennst sie wahrscheinlich nicht, an sie denke ich gerade."
    Ein wenig ernst blickten sie ihn an, war ein wenig abgeschweift, zog dann aber wieder mit einem breiten Grinsen auf den Lippen am Stängel.
    "Wieso grinst du so und stellst mir Fragen, die ich nicht beantworten kann? Ich denke nur an den Moment oder so." , ein wenig brabbelnd legte sie den Rest auf den Tisch und schloss die Augen.

  14. Beiträge anzeigen #394
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline
    "Weil ich wissen will wer du wirklich bist. Hinter der ins Schienbein tretenden Frau, die dem Ruf der Natur folgte, auf ihre Art zu verzaubern vermag und doch ihr wahres Gesicht nur selten zeigt, wenn die Schönheit der Magie sie verzaubert - will ich den Weg finden, um mehr zu erfahren.", sprach der an den Sumpfkrautkonsum durchaus gewöhnte Druide und nahm den Stängel vom Tisch um den Rest sogleich zu rauchen.
    "Und dann, wenn ich von dir mehr erfahre, wirst du auch von mir mehr erfahren, Schwester der Nacht..." - "...moment..du? Nein...nicht du. Hihihi, na das wird noch was... - Hmm was ich da grad gesagt hab? Ach nichts, nichts. Ich hab mich nur gefragt, ob es Brüder der Nacht gibt, wenn du schon so eine Schwester bist...", sinnierte Ornlu, wohl ahnend einen gewissen Zusammenhang erkannt zu haben und blies dann grünlichen Rauch wieder aus seinen Lungen. Diesmal aber für Suzuran mit einem Glitzerreigen aus Magie, der auf ihr Gesicht fiel und wohl ein Kribbeln verursache, sie schaute und kicherte jedenfalls so.
    "Ich lass dir eine halben hier...", meinte der Jäger dann, doch Suzuran schien zu schlafen oder befand sich in einem Zustand wo es einfach besser war die Augen zu schließen und es einfach passieren zu lassen. Ornlu lehnte sich hingegen zurück und nahm den einen Teil des halbierten Stängels. Diesmal aber nur für sich und das Kraut genießend. Erst wenn er sich sicher war sie würde schlafen, würde er gehen.

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    Kämpfer Avatar von Efilias
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    Efilias ist offline
    Leise knarrten die wenig vertrauenserweckenden Holzstege, die durch die gut bewässerte Sumpfkrautfeldanlage führten, während Efilias seine unbekleideteten Füße ungerührt dem Dorf näherte, dessen zentrale Mitte aus einer mächtigen Eiche zu bestehen schien. Ein Dorf, welches ein solches Wunder der Natur unberührt lässt, muss einfach liebenswert sein. Der ungewöhnliche, dem Wanderer dennoch vertraute Geruch des Krautes stieg ihm in die Nase.
    Die mittägliche Sonne ließ den großen See, an dessen Ufer das Dorf erbaut worden war, glitzern. Fische sprangen in einiger Entfernung durch die Welle und eine alte Ruine ragte aus dem Wasser. Was dieser Bau wohl mal gewesen sein mag?
    Der Alte näherte sich der Palisade, die er schon aus der Ferne ausgemacht hatte und musterte die beiden Wachen, während er seinen Weg fortsetzte. Seine erste Begegnung mit Menschen seit Jahren stand bevor. Aufregung packte ihn, sein Herz begann laut und schnell zu pochen. Tiere hätten es als ‚Gefahr’ bezeichnet, denn zu komplexeren Gefühlen waren sie nicht fähig. Die einzige Möglichkeit, die ihnen ihr Verstand in einer solchen Situation aufgezeigt hätte, wäre die Flucht. Sollte er nun auch fliehen? Sollte er seine geistige Unruhe ignorieren und in den Wald zurückkehren?
    Nein, seine Entscheidung war gefallen und nun würde er sich ihr beugen.
    Die Wachen, welche sich in Grün- und Brauntöne kleideten, einen Bogen über den Rücken geschnallt hatten und eine Hand griffbereit auf ihre Schwerter gelegt hatten, sahen dem Neuankömmling mit unverholenem Misstrauen entgegen.
    Nun hielt der Alte seine Nervosität beinahe nicht mehr aus, er wollte endlich den ersten Schritt tun, doch nahmen ihm die Wächter den Präventivschlag und sprachen ihn ihrerseits an.
    „Halt Fremder. Was führt Euch zu uns?“
    „Gemach mein junger Freund, ich bin nur ein alter Mann, der in eurem Dorf einkehren will um sich an seinem Lebensende noch einmal als nützlich zu erweisen“, erklärte sich Efilias, dem das Herz vor Aufregung beinahe aus der Brust sprang.
    „Nun, Ihr seid unbehelligt bis hier hergelangt, deshalb gewähren wir Euch den Einlass. Doch, Adanos behüte, wenn wir herausfinden, dass eure Absichten von böser Natur zeugen, werden wir eingreifen. Seid Euch dessen bewusst“, klärte die Wache unfreundlich auf, doch verfiel sie daraufhin in einen freundlicheren Tonfall: „Nicht, dass Ihr denkt, ich würde Euch für einen Unruhestifter halten, alter Mann. Es ist nur meine Aufgabe alle Neulinge zu warnen.“
    „Macht Euch meinetwegen keine Gedanken. Ich werde mich brav verhalten und nicht für Aufruhe sorgen.“
    Mit diesen Worten entfernte sich der Wanderer von den beiden Männern am Tor und presste sich gleich darauf je eine Faust gegen Schläfe und Brust. Er hatte es gespürt! Er hatte es deutlich gespürt, wie der enge Pakt mit der Natur sich aufgelöst hatte, wie die Ranken sich zurückgezogen haben, die sein Herz schützend umschlossen hatten. Er wurde nun nicht länger als Bewohner des Waldes akzeptiert, das spürte er. Er wurde als Freund aber nicht als Mitbewohner akzeptiert.
    Diesen Preis war der Alte bereit gewesen zu zahlen, doch nun, da es sich bewahrheitet hatte, ließ er seinem Kummer über den unglücklichen Verlauf freien Lauf und einige Tränen verhangen sich in seinem Bart. Doch es war zu spät Zeit zu vertrödeln, denn sein Leben würde nicht auf ihn warten und so wusste er einfach nicht, wo er sich zuerst hinwenden sollte. Er befand sich in der Nähe einer Wassermühle, in der und um die eifrig Leute hin- und herliefen, miteinander sprachen oder Waren feilboten. Doch Efilias hatte für den Moment die Lust an Gesellschaft verloren und beschloss deshalb die mächtige Eiche zu besuchen, die über den Dächern des Dorfes thronte.
    In einiger Entfernung machte er Fischerhütten aus, die von Flechten überzogen eine angenehm ruhige Atmosphäre ausstrahlten. Auch alle anderen Häuer waren grün umwuchert und so fühlte sich der Wanderer heimischer, als er es erwartet hätte. Viele Menschen liefen geschäftig durch die Gegend oder unterhielten sich. Sie saßen auf Bänken oder kümmerten sich um Blumen. Dies war eine Gemeinschaft, die die kühnsten Vorstellungen und Hoffnungen des Alten übertrafen. Es war, als wäre er auf ein Dorf getroffen, wo nur Menschen lebten, die ähnlich wie er lebten.
    Als er um die nächste Ecke bog, konnte er den mächtigen Stamm des Baumes sehen. Staunend betrachtete er die mächtige Eiche und dachte beeindruckt, dass kein Baum im Wald, den er je gesehen hatte – und er hatte sehr viele gesehen – es in der Größe und der Breite des Stammes mit diesem aufnehmen konnte. So verharrte er einige Momente, bis er sich dazu entschloss auf einer der Bänken Platz zu nehmen. Auf dem Platz in der Mitte des Dorfes waren mehrere Wachen postiert und einigen wurde die Kunst des Kampfes gelehrt. An diesem Ort der Ruhe und des Wissens würde Efilias einige Momente verweilen, damit er die Trauer überwinden konnte, die ihn nun befangen hatte.

  16. Beiträge anzeigen #396
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    Samhain stand an. Man sah es in den Gesichtern der Menschen, der gesteigerten Tätigkeiten bis zum großen Fest und es lag einfach was in der Luft - und das war nicht Kürbiskuchen den die Nachbarin von Suzuran gebacken hatte.
    Der Druide schlich um ihre Hütte, sah sich um und lugte dann durch das Fenster in Suzurans Hütte. Sie hatte wohl nach gestern Nacht, nun heute gelüftet um den Geruch vom Sumpfkraut zu vertreiben.
    Kurz wartete er um ihren Hintern zu betrachten, da sie sich gerade bückte und was suchte, ehe er dann doch gedachte zu sprechen.
    "Bewahre!", grüßte er und ließ sie aufschrecken.
    "Bereit um weiter zu machen oder dröhnt dir der Schädel?", fragte der Jäger.

  17. Beiträge anzeigen #397
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    Überall waren diese Krümelchen auf dem Boden, Reste von Kraut und Asche, die sich am gestrigen Abend unter dem Tisch verteilten hatten und jetzt von der jungen Braunhaarigen wegkehrt wurden.
    Sie summte ein wenig vor sich hin und war gerade dabei den gebückten Oberkörper unter dem Tisch hervorzuschieben, um sich dann wieder aufrichten zu können, als sie sich, durch seine Stimme aufgeschreckt, in einer schnellen Bewegung nach oben, den Kopf stieß und schimpfend unter dem Tisch hervorkroch.
    Er fand das wohl wieder witzig, grinste dabei und fragte auch noch blöde, aber sie war natürlich bereit, auch wenn ihr jetzt wirklich der Kopf dröhnte.

    Die Hand schützend am Kopf blickte Suz ihn grimmig an. „ Sieh was du angerichtet hast und jetzt…, jetzt brauche ich ne Entschädigung, also lass dir was einfallen.“, fügte sie grinsend an, öffnete die Tür, damit er eintreten konnte und setzte sich dann auf einen der Stühle.

    „Nun?“

  18. Beiträge anzeigen #398
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
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    "Ich wüsste ja was, aber ob du dich sowas traust? Was würden bloß deine Nachbarn und die Leute denken, wenn wir hier...", meinte Ornlu, schien es wirklich ernst zu meinen, ehe Suzurans Blick von ganz kurzen mitdenken in ein typisch ablehnendes überging. "Ich halt schon die Klappe. Aber schön, dass ich dir nicht mehr so die Sprache verschlage. Ich werde mir aber was einfallen lassen...vielleicht schon zu Samhain.", prophezeite der Druide und streckte sich ein wenig, so dass es etwas knackte.
    "Ach, halt. Wie wäre es wenn ich dir zeige wie man die Magie aufrecht erhällt? Oder dir was nützliches fürs Leben beibringe - wie jagen?", fragte der Jäger und entledigte sich seiner ledernen Handschuhe.

  19. Beiträge anzeigen #399
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    Suzuran ist offline
    Es war klar, dass ihm als Mann nur das eine einfiel, mit dem die junge Frau noch nicht wirklich Erfahrung gemacht hatte, aber immerhin schon ein bisschen was von den Bienchen und Blümchen wusste, wenn auch nur theoretisch, was sie vor Ornlu aber niemals zugeben würde.
    Gut das er von alleine das Thema wechselte, ihr Blick hatte ihm wohl deutlich gezeigt, was sie von seiner Aussage gehalten hatte, er verstand und es gefiel ihr.
    "Samhain? Habe nur was von den alten Weiber aufgeschnappt.", sprach sie in seine Richtung und zeigte gen Tür.
    "Kannst mir ja dein Können beim Aushöhlen von Kürbissen zeigen und ich zeige dir meinen Willen, indem ich meine Magie halte?! Wenn du Beschäftigung hast, dann kann ich mich auch besser entspannen..."

    Natürlich hatte sich auch schon zu ihr herumgesprochen, dass es Pflicht war das Haus in gewisser Weise zu schmücken, weswegen sie sich gleich einen geschnappt hatte und diesen nun vor Ornlus Nase stellte.
    Geändert von Suzuran (25.10.2009 um 16:43 Uhr)

  20. Beiträge anzeigen #400
    Ritter Avatar von Isothien
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    Isothien ist offline
    Es war schon Nachmittag, als er durstig die Grüne Krähe betrat.
    Er hatte sich bei Lou den Mund fusselig geredet. Verdammt dieser Kerl war eine harte Nuss gewesen und so hatte er Iss einiges an Einfallsreichtum und Redegewandheit gekostet, um die nötigen Informationen über Bengar zu sammeln.
    Er war mit dem Vorwand, er wolle bei Bengar eine Rüstung in Auftrag geben, bei Lou vorbeigeschneit.
    Dieser erzählte ihm, das Bengar nicht mehr da wäre, er wäre in einer Schlacht gefallen. Iss spielte den Überraschten, bekundete sein Beileid und die beiden kamen ins Gespräch.
    Das Ende vom Lied war, das Iss herausfand, das Lou den Verlust von Bengar bedauerte, den Verantwortlichen einerseits verfluchte, andererseits verstand er andererseits auch die Schlacht bei Okara, in der Bengar gefallen war.

    Es war schon seltsam für Iss. Er erschlich sich das Vertrauen von Fremden, nur um Miracoli, einem seltsamen Kauz, der er kaum kannte, der ihn allerdings Unterschlupf gab, mit Informationen versorgte.

    Jetzt saß er mit einem Bier, welches er am nächsten Tag bezahlen würde - Aidar hatte Nachsicht mit ihm, da er die Erfahrung gemacht hatte, das Iss zuverlässig war - in einer Ecke der Krähe - Alleine - und wartete auf eine Gruppe ihm unbekannter Sildener, um sie auszuhorchen.

    Es dauerte einige Zeit - Iss hatte sein Bier mittlerweile zu dreiviertel geleert - , als ein Grüppchen von 5 Leuten, bestehend aus3 Männern und 2 Frauen sich an einen Tisch ihm gegenüber setzten, was zu trinken bestellten und munter drauf los plauschten.
    Iss spitze die Ohren und nahm kleinere Schlücke Bier oder setzte teilweise an, ohne etwas zu trinken.
    Glücklicherweise war es noch nicht sonderlich voll, sodass er viel vom Gespräch mitbekam, allerdings nur unnützes Zeug: Irgendwer hatte einen Kuchen geklaut, es wurde immer kälter, das anstehende Samhain - ein Fest von dem Iss noch nie gehört hatte, was aber wohl, der Beiläufigkeit, mit der es erwähnt wurde nicht sonderlich wichtig war - , außerdem wurde ein Gerücht weitergetragen, das ein gewisser Ornlu es wohl mit einer seiner Schülerinnen treiben würde, so hatte zumindestens die Nachbarin besagter Schülerin, ihrer besten Freundin erzählt und diese wiederum hatte es den beiden Frauen in der Gruppe erzählt.
    Der übliche Klatsch eben, den Menschen sich erzählten. Orks waren da anders, wie er in seinen Jahren in Geldern feststellen mussten. Naja, soviel anders auch nicht. Orks tratschten auch, aber es ging dort eher um Kämpfe, Ehre, Alkohol und zwischendurch mal angebliche Orgien, die sie mit Orkinnen oder manch einer mit seinen Sklavinnen getrieben hätte.
    Eine abartige Vorstellung, er schauderte, als seine Ohren einen ihn bekannten Namen vernamen: Miracoli.
    "Dieser Taugenichts hat uzählige von uns in den Tod geführt!" Fluche einer der Männer.
    "Unter anderen meinen Mann." Beklagte eine der beiden Frauen.
    "Aber er hat Silden..." Fing die andere an, doch ihr Mann fiel ihr ins Wort.
    "...vor den Rebellen aus Okara gerettet? Das ich nicht lache. Sie hätten nicht angegriffen, nicht in diesem Jahr und selbst wenn, sie wären gescheitert und unsere Verluste wären geringer gewesen..."

    Schon wieder die Schlacht um Okara. Das war schon das zweite mal, das er davon heute hörte und Miracoli war wohl der Grund dafür.
    Deswegen sollte er sich umhören, es fiel ihm wie Schuppen von den Augen.
    Er trank sein restliches Bier mit einem Schluck aus und verließ die Krähe, während er noch von der Gruppe wahrnahm:
    "...er wird sein Fett noch wegkriegen!"

    Miracoli steckte in der Scheiße und er wohlmöglich auch, da er mit ihm zu tun hatte.
    Iss wollte direkt zu Miracoli zurückkehren, besann sich aber eines besseren, rannte zur Wassermühle, riss wahllos einen Steckbrief vom Brett und kehrte zu Miracoli`s Hütte zurück.
    Er war wohl noch nicht da. So entfachte Iss erstmal mit einem Paket Zündhölzer, die auf einem provisorischen Tisch lagen, ein Feuer, nachdem er Holz von draußen geholt hatte und sah sich den Steckbrief an:

    Gesucht:

    Shane

    Verbrechen:

    Diebstahl

    Belohnung:

    70 Goldstücke



    Es war nicht viel, aber besser als garnichts, außerdem würden die Neuigkeiten Miracoli um einiges mehr interessieren.
    Geändert von Isothien (25.10.2009 um 17:13 Uhr)

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