[Char]

"So ein Bockmist!", dachte Char zu sich. Er war ein gesuchter Verbrecher ,der in Silden nur den Galgen erwarten konnte. Die Druiden hatten ihn bis nach Nordmar verfolgt.

Nun hatten sie einen Agenten abgestellt eigens um zu beobachten wann er aus dem Kastell kommen wuerde? Bis in die Heimat der Anhaenger Beliars haben sie ihn also verfolgt!

Kurz ueberlegt er sich seinen Dolch zu ziehen und zu versuchen Ornlu schnell aus dem Weg zu raeumen. Doch er kannte ihn zu gut. Er war gefaehrlich.

Mit den Augen eines Tiers schweifte sein Blick ueber die Haeusedaecher und Fenster im naehren Umkreis. Bestimmt hatte Ornlu Scharfschuetzen dabei. Ansonsten haette er ihn nicht so offen konfrontiert. Ein kalter Schauer lief ueber seinen Ruecken, er hatte gesehen wie ein Haescher der Druiden eine Ameise von ihrem Bau geschossen hatte ,ohne diesen zu beschaedigen.

Panik machte sich in ihm breit. Seine Lippe zuckte nervoes. Ruhig ging er auf Ornlu zu und formte seine Lippen als ob zum Grusse. In Wahrheit aber sprach er eine magische Formel aus und griff magisch nach dem Stuetzpfeiler eines Gebaeudes welches keine 5 Meter entfernt von ihnen gebaut wurde. Mit einem widerlichen Krachen stuerzte das Gebaeude zusammen und wirbelte den Wuestensand hoch in die Luft. Keinen Schritt weit konnte man mehr sehen.

Voller Verachtung stoss der ehemalige Lagermeister hervor:
"Ornlu, du machst deinem Ruf als Wolf alle Ehre!"

Danach lief er wie ein wilder los. Das Taeuschungsmanoever war geglueckt, vielleicht, auch nur vielleicht, wuerde er entkommen koennen. Er hetzte wie wild durch die Staubwolke die das Viertel in seiner Gewalt hatte. Ploetzlich jedoch fuhr ein beissender Schmerz durch seinen Oberschenkel. Panisch tastete er nach der Ursache. Tatsaechlich ein Bolzen! Er unterdrueckte einen Aufschrei um den Schuetzen nicht erneut seine Position zu verraten.

Sich fest auf die Unterlippe beissend schleppte er sich, nun hubelnd durch die verworrenen Gassen. Gejagt von der Zeit, denn der Staub begann allmaehlich sich zu legen.

[Ornlu]

Das war ja mal wieder klar. Kaum trifft man auf Char explodieren Gebäude, Erdbeben entfachen und Wirbelstürme ziehen Frauen und Katzen in die Lüfte. Das war zu Zeiten seiner Lagermeisterei so, dass war nun auch hier so. Gut es war etwas übertrieben, doch das verursachte Chaos sorgte natürlich dazu, dass man sich nicht entspannt hinsetzen konnte und mal bei Sumpfkraut zu plauschen. Ornlu hatte sich nach Chars Worten sogleich nach hinten weg bewegt und ging in Deckung als er surrende Geräusche vernahm. Hier schien man schnell zu schießen und ohne Vorwarnung - wie in den Wäldern.
Als sich der Staub legte und die Bewohner laut fluchend nach Erklärungen suchten, suchte Ornlu, neben ein paar Assassinen, Char. Was er nicht an Ortskenntnis besaß, machte er nun mehr mit einem kleinen Freund wieder wett.
Der Lärm und die einstürzenden Teile scheuchten auch Ratten auf und eine hörte den stillen, magischen Ruf des Druiden. Die Ratte kroch zu Ornlu hoch und saß auf der Schulter, ehe man sich langsam in Richtung einer unbelebteren Gasse entfernte.
Die Ratte wurde dann abgesetzt und dann begann die Suche. Ornlu vermittelte ihr das Gesicht des einstigen Lagermeisters, ein Teil des Wesens dass er von Char kannte, den Geruch den er noch als Erinnerung an den Säufer besaß und schickte seinen kleinen Helfer dann los. In aller Ruhe sich Sumpfkraut ansteckend ging er weiter und folgte der suchenden Ratte unauffällig und langsam. Sie würde Char schon finden, egal wo er war.

[Andy]

Nachdem Elendium einige male mit dem Bogen schossen hatte merkte man wie er immer Treffsicherer wurde. Anscheindet hatte er die Kniffe die man fürs Bogenschiesen braucht nicht verlernt. Beim Abendessen erzählte Andy Elendium einiges über ihre gemeinsam erlebten Abendteuer. Dabei viel auch wieder der name von Tin. Den Wassermagier den Andy mit einigen anderen Rebellen aus den Klauen der Orks gerettet hatte. Elendium konnte es immer noch nicht glauben das er den Mann der ihm die Kunst der Heilung beigebracht hatte vergessen hatte. Er drängt Andy und die anderen Förmlich dazu das sie zu ihm gehen sollen. Nach einer Weile schaute Andy zu Xarih und fragte sie "Wir haben doch eigentlich alles, oder etwa nicht? Eigentlich könnten wir doch gleich aufbrechen oder etwa nicht?" "Jop ich hab alles erledigt was ich machen wollte. Von mir aus können wir uns wieder auf den Weg nach Al Shedim machen." Als Elendium das hörte sah man in seinen Augen das er sich freute wie ein junger Schneekönig. Da alle dafür waren, entschied man sich das es am näschten Morgen bei Sonnenaufgang zurück nach Al Shedim gehen sollte.

[Char]

Chars Sicht war schwummrig. "Verdammt, der Bolzen war also vergiftet gewesen. Dieser Dreckskerl!", dachte Char bitter zu sich. Ihm war schlecht und er hoerte sein Herz droehnend in seinen Ohren pochen. Muede lehnte er sich an eine Wand. Ein Schatten baute sich vor ihm auf.

Er konnte keine Details ausmachen, nur eine verschwommene Gestalt, deren Umrisse er unwirklich wie durch einen tiefen Nebel warnahm. Ein Tuch duennes schien vor seinem Mund im Wind zu wehen. In seiner Hand hielt er ein Schwert. Er erkannte diese Art von Schwert, sie wurden in dieser Gegend nicht geschmiedet. Wie ein Saebel, nur mehr gebogen, und mit einem Axtkopf an der Spitze war es geformt.

Abfallend sprach die Gestalt ihn an:

"Das ist also der beruehmte Kayyan, der Schatten des Widerstandes? Widerlich!"

Char war muede, viel zu Muede um ueber die Worte nachzudenken. Eine Ratte schmiegte sich an sein Bein.

"Hallo, mein kleiner schoener Freund...", freute sich Char.

[Ornlu]

Die Ratte hatte Ornlu geführt und aus ihren Augen sehen lassen. Gut stand es ja nicht um Char, aber so schlecht nun? Was dieser Typ mit dieser seltsamen Waffe vor hatte? Ornlu konnte nur spekulieren, denn dort wo er die Sache beobachtete war er zu weit weg um etwas zu verstehen. Doch er sah und er sah einen Scharfrichter vor Char der die Waffe hob. Der Bolzen in Chars Bein musste dessen Armbrust wohl entstammt sein. Aber woher kam dieser Fremde? Nicht von hier und nicht aus Varant.
Ornlu erinnerte sich noch an den Assassinen damals der Chars Kehle aufschlitzen wollte, ehe er dann doch eingriff. Aber nun war da ein anderer. Der Druide wog die Situation ab. Eingreifen oder sich heraus halten? Ornlu konnte es im Grunde gleich sein was aus Char wurde. Was hatte Char was Ornlu schon brauchte? Ornlu sah besser aus und die Lagermeisterei brauchte er auch nicht, auch nicht Gold oder sonst was. Char konnte im Grunde verrecken. Niemand vermisste Char und wenn doch, wollte man dem Weißhaarigen wohl eh den Prozess machen.
Ornu lehnte sich nun entspannter hin. Wozu den eigenen Arsch gegen so einen Auftragsmörder riskieren und diesen offen herausfordern? Der hatte doch sicher noch zig Geheimwaffen die Ornlu gar nicht kennen würde und dann beim Versuch Char zu retten selbst sterben würde. Sein Leben war wichtiger. Die Welt brauchte den Hetzer, brauchte die Welt aber Char?
"...und so verschied, Char.", schrieb der Jäger in Gedanken in ein Buch des Lebens, dass nicht existierte. Doch dann war da doch etwas. Etwas was in Ornlus Verstand gleich eines Blitzes einschlug - eine Epiphanie. Der Druide hob die Hand, formte sie eines Gebisses gleich, stierte mit den Augen auf den Auftragsmörder und biss zu. Magische Echos erhallten, drangen in den Willen der Ratte und ließen sie vollbringen was der Druide gedachte. Ein fauchen und mit einem Satz sprang die Ratte in das Gesicht des Meuchlers. Sie verbiss sich in den Lippen und riss ein blutiges Stück raus. Ein Aufschrei großen Schmerzes ertönte, ehe die Ratte davon gerissen wurde. Während dessen näherten sich auf dem sandigen Untergrund schon abgetragene Stiefel eiligst.
Einmal schwang etwas durch die Luft, zerschnitt diese wirbelnd, ehe die Stiefel auf Sand leicht rutschend hielten und Kräfte frei walteten. Ein dumpfer Schlag erklang und donnerte mit der Wucht eines ausgeholten, stabkeulenartigen Druidenstabes in die Lendenwirbeln des Ziels. Schnell schlug dann das andere Stabende in Richtung Knie, ehe Ornlu den Stab zurückzog und sein Knie in den Magen des Aufragmörders vergrub. Röchelnd ging dieser zu Boden, ehe der Stabkämpfer mit einem weiteren Tritt ins Gesicht nachsetze. Ehre im Kampf? Die gab es nicht und einen offenen, fairen Kampf riskierten nur Narren.
Ornlu widmete sich jedoch danach nicht Char, sondern der Ratte die momentan am wertvollsten war. Etwas hatte sie abbekommen, doch sie würde wohl noch für eine neue Rattengeneration sorgen und sie miterleben. Das ordentliche Stück Dörrfleisch war ihr Lohn und der Druide dankte ihr auf magische Weise, wie sie nur die Druiden vermochten zu vollbringen. Es würde ihr für eine gewisse Zeit etwas Kraft geben.
Nachdem er sich dann wieder erhob, packte er den bewusstlosen oder schon toten Auftragsmörder und schleifte diesen hinter ein Gebäude wo wohl wahrlich nur der Zufall jemanden sich verirren ließ. Dann warf der Jäger eine myrtanische Bohne auf den Meuchler und ließ die magischen Echos ein weiteres Mal erklingen. Kräfte in der Bohne erwachten, ließen sie aufkeimen und schnell anwachsen, ehe die Fingerbewegungen Ornlus die Bohnenranke lenkten und weiter anwachsen ließen. Einen dauernden Moment später war der Besiegte in Ranken fest gewickelt und würde sich bei zu regen Bewegungen nur selbst erwürgen. Ornlu packte den Besiegten am Schopf, hob dessen Kopf an und schlug diesen ins Gesicht. Leichte Bewegungen im Gesicht offenbarten, dass er noch lebte.
"Ich brauche Char noch für meine eigenen Zwecke. Danach kannst du dir Char holen und wenn du mich aufsuchen willst um Rache zu üben - ich werde dich erwarten, doch sei nicht dumm und leg dich nicht mit den Falschen an. Manch Geschenke im Leben sollte man annehmen und es mit der Rache sein lassen.", sprach der Druide und ließ ab.
Danach näherte er sich Char der erbärmlich wirkte und auch so aufschaute.
"Wenn du sterben willst, dann sterbe. Wenn du leben willst dann kämpfe. Töten werde ich dich nicht.", sprach Ornlu in einem kalten Ton, schaute sich Chars Bein an und riss den dünnen Bolzen aus dem Fleisch. Char zischte regelrecht auf und alle Muskeln schienen sich bei ihm zu spannen.
"Hmm der hatte wohl keine Widerhaken. Du hast vielleicht Glück. Abhauen wirst du mir aber nicht.", meinte der Druide und band den Unterschenkel ab. Ob Char einen Heiler brauchte? Ornlu wog ab und würde es sich noch überlegen. Wenn Char wirklich ein Erwählter der Natur war, würde er es überstehen. Wenn nicht dann nicht, dann aber könnte Ornlu diesen auch nicht mehr gebrauchen. Der Sildener hievte Char auf zwei Beine und lehnte diesen gegen die Wand.
"Hmm, sein Schwert nehme ich mal besser an mich...", sagte sich der Jäger, ehe er Char packte.
"Ich werde dich stützen und in unser Zelt bringen. Denk dran, dass ich der Einzige bin der dir helfen kann. Mach also keinen Ärger.", drohte Ornlu mit wölfischen Grinsen. Er hatte etwas mit Char vor, was ihm etwas zurück bringen würde. Einzig Char schien in der Rolle zu sein, es zu vollbringen und das war Ornlus Grund für seine womöglich noch konsequente Tat.

[Char]

Char atmete erleichtert auf. "Danke kleiner Freund", murmelte er zur Ratte.

Mit den pubertaeren Drohnungen seines alten Bekannten konnte er sich gar nicht mehr befassen. Er fuhr sich mit dem Finger durch den Mund - kein Blut.

"Betaeubungsmittel - Sie wollen mich also lebend." , stellte er grollend in Gedanken fest.

Obwohl fest entschlossen dagegen anzukaempfen huellte sich die Welt dennoch unaufhaltsam in Schatten und fuehrte ihn schliesslich langsam ins Reich des Schlafes.

[Ornlu]

Grün war der Rauch der im Zelt aufzog und sich an der Decke leicht sammelte. Am Boden der von Teppichen und Kissen umzogen war, saß Ornlu gemächlich. Er rauchte Sumpfkraut und starrte auf den Weißhaarigen der da lag und schon seit der 'Rettung' schlief. Ein Barbier hatte sich präventiv um die Einschusswunde Chars gekümmert und irgendwas rein geschmiert, wirken lassen, ehe er die Wunde einbrannte. Ob Char es mitbekam wusste man nicht, aber wohl nicht. Ornlu war es gleich, der Kerl würde schon überleben.
Der Sumpfkrautstummel wurde weggeschnippt, ehe Ornlu mit dem Druidenstab an Char etwas drückte. Er sollte mal endlich wach werden. Es dauerte ein wenig, am steter Tropfen höhlte ja bekanntlich den Stein. Char blickte mit leicht geöffneten Augen auf.
"N'Abend. Wie fühlst du dich, Char?", fragte der Druide.

[Nanami Rin]

Nanami blickte von Ornlu zu Char, und von Char zu Ornlu. Ihr erschloss sich immer noch nicht ganz, wo dieser andere nun herkam und was der Druide mit ihm vorhatte.
"Wer ist das denn?", fragte sie, als der von Ornlu angesprochene nicht antwortete.
Char schien sich zu regen, aber brachte keine wirklich verständlichen Laute von sich. Seine Augen fielen wieder zu. Er reagierte nicht mehr auf das konstante Rumgedrücke mit dem Stab. Der war wohl wieder weg, oder vielleicht konnte er auch nur gut schauspielern.
"Wo hast du den denn schon wieder her - und wo ist Adrastos eigentlich? Wollte er nicht vorreisen nach Bakaresh?"

[Cath]

Eigentlich war sie an diesem Tag nur nach Bakaresh gegangen, um dem Gefühl des Eingesperrtseins zu entkommen, und bei der Gelegenheit hatte sie sich gleich neues Leder auf die durchgelaufenen Sohlen ihrer Stiefel schustern lassen. Sie war es nicht gewohnt, um den Preis für solche Arbeiten zu feilschen und am Ende hatte sie das Gefühl, dem Schuster zuviel Geld für seinen Dienst überlassen zu haben.
Überhaupt: Feilschen. Hier schien man selbst dann einen Handel anzufangen, wenn man sich nur über das Wetter unterhielt. Sagte einer, es wäre warm, schien der andere ihn automatisch überbieten zu müssen, indem es sagte, es wäre heiß. Worauf der erste dann wieder eins drauflegen musste, indem er die Skala nach ’sehr heiß’ verschob. Gings einem schlecht, gings dem anderen noch schlechter, wonach der erste schon fast tot war und der zweite dann einen gekannt hatte, der gerade erst mit den gleichen Symptomen verstorben war.
Staunend streunte Cath durch die kleine Stadt, belauschte das eine oder andere Gespräch und wunderte sich ein bisschen über die fremden Eigenheiten der Bewohner. Ein leichter Wind wehte staubige Luft aus der Wüste in die Gassen. Und noch etwas anderes trug dieser Wind vor sich her - so lange nicht gerochen und so sehr fehl am Platze in dieser Wüstenstadt, dass ihr der Duft zwar aufgefallen war, es aber einige Minuten gedauert hatte, bis sie ihn identifiziert hatte.
Sumpfkraut! Himmel, Sumpfkraut!!
Hier irgendwo hatte vor nicht allzu langer Zeit jemand Sumpfkraut geraucht, vielleicht qualmte der Stängel sogar noch.
Witternd wie ein Hund hob Cath das Näschen in den Wind und versuchte schnüffelnd, der Quelle dieses so anheimelnden Duftes auf die Spur zu kommen. Sie schloss sogar die Augen, um sich nur von ihrem Geruchsinn leiten zu lassen. Doch der Wind flaute ab - und die Duftspur verlor sich.

[Ornlu]

"Hmm da pennt er wieder weg. Ich dachte er wäre stärker.", murmelte Ornlu, ehe er sich Nanami widmete.
"Hmm wer das ist? Adanos besoffener Bruder hätte ich dir vor einen Jahr gesagt. Das ist Char. Er war vor deiner Zeit Lagermeister und wird in Silden des Mordes an einem Seher bezichtigt. Aber urteile nicht. Es gibt immer zwei Seiten der Medaille und manchmal ist das verbeliarisierte nur der schöne Gedanke, weil man sich so die Welt einfach macht. Der wars! Hängt die Sau! - und schon ist man ein Problem los. Ich habe von Orten gehört, wo rothaarige Frauen nur wegen ihrer Haarfarbe auf einen Scheiterhaufen landeten. Oft wurde davor ein Kind krank oder irgend ein Kerl wurde irr. Die Wahrheit zeigte sich dann meist in abgewiesener Liebe, Drohungen, dem Stolz einer Frau und der Macht der Männer. Der Pöbel ist dumm und es ist einfach seine Meinung zu bestimmen. Deswegen will ich die Wahrheit von Char hören...", meinte Ornlu und lehnte sich zurück.
"Hmm und ja Adrastos. Wo ist er überhaupt? Er sollte uns eigentlich ja treffen. - Hmm, wir werden ihn suchen. Eine Aufgabe für dich, für später. Ein Tier suchen, dass gut riechen kann. Es ist für dich verdammt schwer und komplex nur durch wecken der natürlichen Triebe ein Tier dazu zu bringen nach Adrastos zu suchen. Zum einen musst du dein Bild von ihm vermitteln, den Geruch den er an sich trägt und in deiner Erinnerung ist, zum anderen musst du überlegen welcher Trieb es in einem Tier ist, einfach so jemand bestimmtes zu suchen. Du musst ein passendes Tier finden.", überlegte der Druide für seine Schülerin und trank dann etwas.
"Aber nun zum jetzt. Mit Tieren Kontakt aufbauen haben wir ja in einem unvergesslichen Rahmen geübt. Mit Pflanzen hattest du nur leicht begonnen. Wie denkst du aber kann so ein Samen durch unsere Magie mehr werden? Was sind die Faktoren?", fragte der Jäger und zeigte Nanami einen simplen Grassamen.

[Nanami Rin]

"Faktoren?", fragte Nanami, während sie in Gedanken eigentlich bei dem war, was Ornlu vorher gesagt hatte. Adrastos finden. Etwas widerstrebend widmete sie sich dann aber der letzten Frage des Druiden.
Den Blick auf irgendeinen Punkt hinter Char geheftet, überlegte sie.
"Nun, wenn ich die Blume durch ihren natürlichen Instinkt oder ihr natürliches Handeln dazu brachte, die Blüte zu schließen dann... dann. Naja. Ich kann doch keiner Pflanze weismachen, dass sie genug Nährstoffe und Sonne hat, um schneller zu wachsen als normal. Das ist für mich irgendwo ein kleiner Widerspruch..."
Schließlich heftete sie ihren Blick auf Ornlu, ihren Lehrmeister, oder wie auch immer man dies nennen wollte.
"Zeitsprünge sind wohl in keinem komplexen Leben vorgesehen, oder?"

[Ornlu]

"Und wie erklärst du dir dann all die Dinge die Corax, Adrastos und ich schon mit Pflanzen vollbrachten?", fragte Ornlu und kramte wieder nach seinem Kraut. Was wäre er ohne das Zeug? Ganz bestimmt irgend so ein Stock-im-Arsch-Magier in irgend einem Orden wo Novizen den Hintern hinhalten sollen und man tagelang Bücher liest, anstatt durch seine Wälder zu laufen und das wahre Leben mit einem Lächeln zu begrüßen und von allem zu lernen was lebt.
"Es gibt sicher den Weg für dich, dass eine Pflanze unnatürlich schnell aus dem Boden ihre Nährstoffe zieht und so langsam schneller wächst. Ein Weg, aber kein guter Weg. Bedenke die Konsequenzen. Kann die Pflanze danach weiter gedeihen?", meinte der Druide mit fragendem Blick.
"Bedenke was deine eigene Magie an Kraft ist. Du kannst kleine Flammen erschaffen. Du kannst Licht erschaffen. Magie ist eine Kraft die auch Pflanzen näheren kann. Man muss nur wissen wie. Wo man beginnt. Und beginnen tut es bei etwas, was du schon gemacht hast. Die Pflanze muss dir trauen, dich anerkennen, aber auch bereit sein zu wachsen. Ein kleiner Samen kann schon ein starkes Wesen besitzen. Hast du aber dieses kleine, so unscheinbare Wesen überzeugt, dann kannst du beginnen deine Kraft weiter zu geben. Manchmal werden sich Pflanzen diese Kraft holen, wie eine Gottesanbeterin ihre Beute. Manchmal musst du den Stein sozusagen ins rollen bringen und herausfinden was die Pflanze dazu bewirkt mit magischer Kraft zu wachsen. Es gibt unzählige Wege und Geheimnisse, die sich niemand ausser uns je wirklich vorstellen kann. - Ein kleiner Grassamen wie der hier wird sicher einwilligen. Ein Eichensamen wird es nicht und du wirst auch nichts bewirken. Dir fehlt die Erfahrung und das ist auch gut so, denn wenn man etwas beginnt, muss es bei einer Pflanze auch gelingen. Du kannst ihr böse schaden, wenn dir die Erfahrung fehlt. Ein Grassamen ist aber mit das einfachste und er wird das Klima hier auch überstehen. Das ist deine weitere Aufgabe.", meinte Ornlu nach langer Rede und übergab seiner attraktive Schülerin den Grassamen. "Wäre Char nicht...", dachte sich der Druide, ehe er den Kopf schüttelte. Irgendwie sehnte sich Ornlu nach einer Frau und körperlicher Nähe.

[Corax Erindar]

Der Vergleich zwischen Al Shedim und Bakaresh fiel schwer, wie konnte man auch Ruinen mit einer richtigen Stadt vergleichen? Während in Al Shedim Zelte und der kolossale Tempel das Stadtbild bestimmten waren es hier der große Beliartempel und die ausladenden Bauten aus weißem Sandstein. Corax wusste nicht so recht was er von diesem Ort halten sollte. Es war Varant von einer Seite wie er sie bisher noch nicht erlebte, das Varant von dem die meisten Geschichten erzählten. Händler boten ihre Waren feil und buhlten um die Aufmerksamkeit oder besser gesagt die Gelbörsen der Kunden. Dafür musste man ihnen lassen das es hier mehr zu erstehen gab als in allen Städten die der Seher bisher besucht hatte. Allerlei Dinge von deren Existenz er bisher nicht einmal gewusst hatte, von Wasserpfeifen über exotische Gewürze bis hin zu allerlei angeblichen Zaubermitteln. Am meisten hatte ihn überrascht das diese Assassinen hier angeblich nicht mit Zuben im Bunde seien. Wie konnten sie sich dem Willen des Wüstenlöwen wiedersetzen? Nun auch wenn dieser Ort nicht seine gewählte Heimar wäre, so war er zumindest sehr interessant.

Seine Füße trugen ihn schließlich zu dem Zelt das sie bezogen hatten und vor dem eine vertraute Gestalt saß, die Füße hochlegte und genüsslich Sumpfkraut rauchte. Hätte er es nicht besser gewusst, hätte Corax sich sicherlich gefragt wo der niemals endende Vorrat des Genussmittels wohl lag. Doch Corax wusste genau wie Ornlu sich immer wieder neues Kraut verschaffen konnte. "Bewahre, Ornlu.", grüste er nun, "Nun was hälst du von diesem Ort hier? Er ist anders als die Orte die ich bisher besuchte, irgendwie ... nun mir fallen nicht die Worte ein diese Stadt gebührend zu beschreiben." Er zuckte mit den Schultern. "Irgendetwas besonderes vorgefallen in der Zeit die ich nicht hier war?"

[Ornlu]

Corax kam. Hatte er sich also endlich an seinem Lustknaben ausgetobt? Nun Ornlu sollte es recht sein. Ihm war gerade viel recht. Die Sonne schien endlich nicht mehr so stark, ein warmer Wind wehte von der Seite und kein Trottel kam daher und verbot ihm Sumpfkraut zu rauchen. Was hier fehlte waren aber irgendwie Frauen. Entweder schauten die aus wie Kamele oder waren ziemlich verschleiert als ob sie es nötig hätten. Da konnte selbst die Fantasie mit Sumpfkrauteinflüssen so manch skurilles Bild erzeugen. Sicher waren unter den ganzen Seidenfummeln und Klamotten sicher wahre Wüstenschönheiten oder aber Kerle oder Frauen die ihre Bärte verschleierten. Was wohl so ein Assassiniker dachte, wenn er dann sein für Kamele gekauftes Weib auspackte? Und was dann dazu wenn dann ein gepflegter Vollbart mitsamt Fistelstimme und gespitzten Lippen jegliche erregte Manneskraft absterben ließen? Ornlu kicherte und grinste und blickte so Vögel an, bei denen er es dachte. Er war eh ein Fremder, er durfte seltsam sein.
"Hmm, was ich von den Ort halte? Ein seltsamer Ort. Hier schauen manch Frauen wie Kamele aus, wogegen bei uns manch Frauen wie Kühe aussehen und in Nordmar wiederum schauen die Frauen nicht nur aus wie Schafe, sie sind es sogar.", meinte der Druide und grinste wölfisch. Auch Corax verstand.
"Ansonsten tja...Bakaresh ist wie eine Hure. Hast du genug Gold lächelt es dich gespielt an und zeigt dir seine ganze Pracht. Es führt dich an die erlesensten Orte und du hast deinen Spaß - bis du kein Gold mehr hast. Mancher mag hier wohl Sklave des Goldes sein und merkt es nicht. Ich bin froh, dass ich an diesem ganzen Zeug wenig gefallen finde. Manch Kerle tragen hier Weiberklamotten und diese Seide ist doch der letzte Mist, für das man unzählige Säcke Weizen zahlen müsste. Einmal in den Wald mit diesen Seidenklamotten und du schaust aus wie der letzte Bettler in Pastelltönen. Da kannst du gleich in Vengard am Hafen ein paar Matrosen und Gardisten aufreißen. Sowas Unnützes und dann so viel Gold.", urteilte Ornlu auf seine Art und nahm einen entspannenden Zug vom rauchenden Sumpfkraut. Grüner Rauch stieß dann aus seinen Nasenlöchern, ehe er mit dem Kopf gen Zelt nickte.
"Schau mal rein. Ich habe mal ganz toll auf Schwarzmagier gemacht und einen Toten wieder erweckt. Wobei er mir eher zulief und ich ihm den Arsch rettete.", meinte der Jäger und streckte sich. Was war das Leben auch so schwer.

[Corax Erindar]

Ornlu sinnierte wieder und umschrieb die Stadt in einigen lebensnahen Metaphern. Irgendwie mochte Corax diese erfrischende Eigenschaft des Druiden. Doch wer war der Überraschungsgast von dem der Druide sprach? Corax schob die Leinen des Zeltes etwas beiseite und blickte hinnein. Dort in der Ecke lag eine Gestalt deren Aussehen unverwechselbar war. Corax blinzelte ungläubig, dann noch einmal. Beim dritten mal hielt er sich selbst davon ab und betrachtete stirnrunzelnd den schlafenden Char. Er hatte in letzter Zeit nicht mehr zu oft an den ehemaligen Lagermeister gedacht, derjenige dem er so viel verdankte. Corax erinnerte sich noch an seine Schuldigkeit gegenüber dem gespenstisch scheinenden Manne. Er ließ das Tuch wieder zurück gleiten und setzte sich Ornlu gegenüber und schüttelte noch immer leicht ungläubig den Kopf. "Das ich ihn nocheinmal sehe hätte ich ja fast nicht geglaubt. Es ist alles so lange her. Char führte mich damals in die Magie ein, schickte mich auf die Reise den Bund zu finden, dann verschwand er plötzlich. Ich schulde ihm etwas, danke das du ihm den Arsch gerettet hast. Er ist zwar manchmal gradezu beängstigend, doch andererseits... ich weiß nicht er kümmert sich noch um die Leute und hält was er verspricht, zumindest hat er das damals."

[Ornlu]

"Hmm, ja Char ist schon immer eine Marke gewesen. Damals gegen Mandy und die ganzen anderen seltsamen Vögel setzte er sich durch und wurde Lagermeister. Hat eine ordentliche Arbeit gemacht. Und irgendwie wurde er auch was mit der Magie, auch wenn ich da wenig mitbekam. Was Freeze Char eintrichterte weiß ich nicht, aber in unserem gemeinsamen Hass auf diesen räudigen Hund waren wir uns gleich.", meinte der Druide rückblickend und bekam langsam Hunger.
"Hast du es aber nicht mitbekommen? Er soll damals am Mord in den Kavernen tätig gewesen sein. An diesem einen Seher der sich etwas um die Archive kümmerte. Danach verschwand er und galt als tot. - Hmm. Und hier waren irgendwelche Kopfgeldjäger hinter Char her. Da im Zelt hab ich das Schwert von diesem Typen. Der wird aber wohl kein Ärger mehr machen. Dafür sorgte ich schon. Jedenfalls war er nicht von hier und verwundete Char am Bein. Sobald Char erwacht will ich seine Wahrheit über den Mord hören. Stell dir vor es war doch jemand anderes und spann lediglich Intrigen gegen Char. Varek der Abtrünnige wollte ja unbedingt Chars Kopf. Denkst du er hat den Seher ermordet? Und wo warst du eigentlich? Hast du den Ort verlassen, weil deine Magie wieder Undinge trieb? Oder kommst du nun mit ihr ganz klar?", fragte Ornlu und drückte den Sumpfkrautstängel im Sand aus.

[Corax Erindar]

"Doch doch, ich bekam es mit. Dennoch ich kenne Char als misantropischen paranoiden der durchaus gefährlich sein kann, zumindest vermute ich es. Doch warum sollte er den Seher getötet haben? Ich weiß nicht was vorgefallen ist, doch irgendwie war ich nie von Chars Schuld so recht überzeugt, auch wenn ich mir durchaus vorstellen kann das er irgendwie in die Sache verwickelt war. Was auch immer passiert ist, ich bin gespannt auf seine Erklärung, sollte er uns eine geben. Nunja ich denke bis dahin bringt es nichts weiter zu phantasieren was gewesen sein könnte." Corax lehnte sich nun zurück und nahm einen Schluck aus seinem Wasserschlauch. Der Abend war hereingebrochen und es wurde rasch kühler in der Wüstenstadt. "Ich habe mich umgetrieben in der Nähe der Stadt, an der Küste zum Meer um genau zu sein. Nicht weil meine Magie ausser Kontrolle war, das gehört der Vergangenheit an. Es zog mich dorthin und ich bekam eine merkwürdige Botschaft. Nun Ornlu du hast wohl deutlichen Eindruck hinterlassen. Du hast mir, doch vorallem den Kindern Iyandens hier in Varant einen großen Dienst erwiesen und soweit ich es verstanden habe... nun du wirst sehen.", sagte der Seher mit einem Zwinkern und genoss das Gefühl den Druiden ein wenig im Dunkeln tappen zu lassen. Schließlich wandt er den Blick ab und glitt mit ihm in ungewisse Ferne. Ein magischer Ruf und eine schwache Erwiederung. Corax wartete einen Moment. Wie ein wandernder Schatten huschte ein schwarzes etwas auf Ornlus Kopf nieder, verkniff es sich aber mit sichtlicher Mühe ihn mit dem Schnabel zu piesacken. Ob der Vogel wohl dachte dort könne er Würmer oder anderes Getier finden? Corax erinnerte sich Bruchstückhaft an die Zeit als der Rabe in ihm die Oberhand hatte. Während der Druide versuchte das Vieh wieder los zu werden, lachte der Seher. "Das ist einer der Kinder von M'Kachan, wie sein Name lautete musst du ihn fürchte ich selbst fragen, falls er denn schon einen hat. Er wollte auf dich Aufpassen, als Dank dafür das du seinem Vater geholfen hast."

[Dorthon]

Hm, warum Bakaresh? Gerade dieser Ort erschien dem Vermummten am unwahrscheinlichsten. Bei dieser Stadt handelte es sich gerade um genau jene, in der er sich unmittelbar vor Al Shedim aufhielt. Nichts desto trotz löste er sich aus der Gruppe, mit der er hergekommen war. Sie hatten wahrscheinlich ihre Gründe, ausgerechnet hier herum zu geistern. Um ihnen nicht gänzlich auf die Nerven zu gehen, entschloss sich Dorthon auch heute ein weiteres Mal für einen Bummel durch die Stadt Bakaresh, während er in Gedanken versunken die Geschehnisse auswertete, die nun hinter ihm lagen. Aus den Leuten, mit denen er nun herumreiste, konnte er durch Gespräche nun zwei Namen herauskristallisieren: Corax und Ornlu. Bei Ornlu handelte es sich hierbei scheinbar um eine Art Anführer. Nun ja, er machte den Eindruck, aber ein Führer im Sinne eines Offiziers in der Armee war er nun auch wieder nicht. Aus Gründen, die sich auf seinen Charakter bezogen, fühlte sich Dorthon bei diesem Ornlu ganz und gar nicht geborgen. Der Typ sagte so offen heraus, was er dachte und spielte auch nicht gerade die feine myrtanische Art. Im Gegenteil, würde er diesen Gedankengang nicht zu Ende assoziieren, hätte er auch gleich von einem notgeilen Kiffer sprechen können. Aber gut, so etwas nahm der Vermummte nur ungern in den Mund. Dafür wurde er viel zu gut erzogen.
Der Typ, der scheinbar eine Art Fürsprecher für Dorthon wurde, hieß Corax. Bei diesem eher ruhigeren und spirituell relativ zurückgezogenen Kerl, was sich für den introvertierten Dorthon als sympathisch herausstellte, fühlte sich der Vermummte bei weitem wohler. Allerdings hatte auch Corax seine Nerven, weshalb Dorthon ihn so oft es ging in Ruhe ließ. Und aus dem Grunde machte er um diese Zeit einen Spaziergang.
In einem Gespräch zwischen Ornlu und einem Fremden konnte er das Wort ‚Adanos’ auffällig oft vernehmen. Konnte es sein, dass er mit Gläubigen genau des Gottes herumlief, an den er auch glaubte? Sobald sich die Möglichkeit ergeben sollte, würde Dorthon noch danach fragen. Er müsste sich ohnehin noch über die Sache mit den Pflanzen in Al Shedim erkundigen.

[Ornlu]

Was bei Adanos war das für ein Vieh. Klar hatte Ornlu schon allerlei Rabenvögel gesehen und auch diese Art, aber nie so nah und auf ihn bezogen. Ein Schildrabe. Ein junges Exemplar noch, aber durchaus nicht klein wenn man so sagen mochte. Sprang umher vor den beiden und sah wohl in Ornlu etwas. Na was für eine Begrüßung und welch - Ehre? Ornlu hatte gewiss seine Finger im Spiel gehabt, aber hoffentlich doch nicht mehr als nötig und gut. Er grübelte ein wenig und beobachtete das Tier, dass da seelenruhig Spuren im Sand machte und hier und da krächzte.
"Nun wenn M'Kachans Kind dies wünscht, werde ich mich sicherlich beschützen lassen. Der wird in Myrtana zurecht kommen?", fragte der Druide und streckte die Hand aus. Corax nickte. Der Schildrabe landete auf dem Oberarm.
"Hmm, mal sehen ob man nicht von einander Nutzen zieht.", sprach der Druide, strich über das Gefieder des Rabenvogels und ließ seine Magie leicht sprechen. Er stellte sich magisch vor und nannte seinen Namen - in der alten Sprache des Waldvolkes, welche auch jene der Natur war.
"Ivor'gaur in faroth! - Ornlu der Hetzer!", sprach der Jäger und sammelte einen Blick seitens Corax.
"Jadewolf und Ornlu haben die selbe Bedeutung - laut Faun. Meine Mutter dachte sich wohl schon was...", meinte der Sildener, ehe der Schildrabe krächzte und Ornlu etwas spüren ließ.
"Hmm er hat noch keinen wahren Namen. Er wird ihn sich verdienen.", interpretierte der Druide, bevor er den Schildraben wieder hoch fliegen ließ und dieser auf dem Gestänge des Zeltes landete. Ornlu schaute sich um, um sicher zu gehen dass niemand lauschte.

"Es freut mich, dass die Sache mit deiner Magie sich nun vollkommen geregelt hat. Hmm, was denkst du über Wandlungen? Wie ist es bei dir? Ich hörte von den älteren Druiden schon, dass es alles keinerlei Gesetzmäßigkeiten folgt. Der eine macht es so, der andere kann nur so.", meinte Ornlu mit fragenden Augen.

[Char]

Langsam regten sich Chars Augen. Die Sonne biss ihm in die Augen. "Verdammt, wie lang hab ich geschlafen. Und was bei Adanos ist passiert?", grummelte Char in sich rein.

Das Strahlen was von der Umwelt auszugehen schien verblasste stetig mehr und enthuellte ein Zelt. Benommen nahm er eine fuer Varant typische Einrichtung war. Im Hintergrund registrierte er den Schatten zweier Gestallten.

Wie ein Klavier aus dem zweiten Stock, krachte die Erkenntnis unsanft auf ihn nieder was geschehen war. Ornlu hatte es also geschafft ihn Mittels einen Scharfschuetzen gefangen zu nehmen. Der andere war Corax, inzwischen wohl weit genug in den Riegen der Druiden aufgestiegen um Ornlu an die Seite gestellt worden zu sein in seinem Auftrag ihn gefangen zu nehmen.

Zufrieden bleckte Char seine Zaehne, wie ein wildes Tier. Er hatte also doch noch ein Ass im Aermel. Den Hauch einer Chance. Wenn auch immer noch benommen, bemuehte er sich moeglichst unauffaellig nach der Magie in der Umgebung zu greifen. Er brauchte gar nicht viel. Er kannte Ornlu, das war der Fehler der Druiden. Sie haetten jemanden schicken sollen den er nicht kannte.

Wissend wo Ornlus Jagddolch in der Robe war griff er nach dem Holz im Griff und liss es mit einem Ruck in die Luft so schnellen. Zielsicher platzierte er es so dass es wenige Zentimeter hinter Ornlus Ruecken schwebte. Sich kurz raeuspernnd um die authoritaere Stimme die er sich ueber die Jahre zu eigen gemacht hat wieder zu finden sprach er:
"Ornlu, ruehr keinen Muskel. Spuere ich das du mit mir um die Vorherrschaft des Dolches kaempfen moechtest hast du ihn sofort, der ganzen Laenge nach, im Ruecken. Bei Adanos, ich schwoere es!"

Weiter ziehend richtete er das Wort an Corax:
"Corax, mein alter Schueler. Du verletzt mein Herz! War ich nicht immer gut zu dir? Was habe ich getan, um deinen Hass auf mich zu ziehen? Welch Unrecht hat deine Loyalitaet getruebt, dich dazu verleitet auszuziehen deinen alte Lehrmeister zu jagen? Wer hat deinen Stolz gebrochen? Dich zu einem miesen Haescher der Druiden degradiert!
"Aber lass mich dich erinnern dass du mir damals die Treue geschworen hast! Einen Wunsch hast du mir freigestellt, im Ausgleich fuer das Wissen welches ich dir vermittelt habe! Hilf mir von Ornlu die Antworten zu holen die ich moechte und ihn dann aus dem Weg zu raeumen. Schliesslich musst du mich nur noch in Frieden ziehen lassen, und zwischen uns steht keine Schuld mehr!
"Ich fordere deinen Eid ein, Corax Erindar!"

Alles hing jetzt daran welche Art von Mann Corax war. Wenn die beiden ueberhaupt genug waeren um Ornlu, einen der maechtigsten unter den Druiden, zu bezwingen. Er musste es, er hatte keine Wahl. Niemand wuerde zwischen ihm und der Rettung seiner Leute stehen!