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  1. Beiträge anzeigen #21
    Schwertmeister Avatar von Solveg
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    Solveg ist offline
    Es war die letzte Flasche des Weines, den Ornlu ihm damals geschenkt hatte, der, wie er sich in diesem Moment erinnerte, noch immer sein Versprechen einlösen musste, ihm einige Spruchrollen als Gegenleistung für damals zu überbringen. Auch wenn er im Moment deutlich mehr Wert auf den Wein legte.
    Ähnlich schnell, wie er hinauf in seine Kammer geeilt war, eile er nun auch wieder nach unten, nachdem er sich von Riordian verabschiedet hatte, der noch einige tröstend wirkende Worte, weil es eine "andere" Weihe gewesen war, für ihn parat hatte.
    "Ein edler Tropfen aus Silden.", meinte er nur grinsend, schenkte drei Krüge etwa halbvoll ein und reichte sowohl Overun, als auch Lobedan einen selbigen, ehe er sich den dritten griff und diesen vor sich in die Höhe hielt.
    "Auf den Abschluss eines sehr schönen Tages und den Beginn einer neuen Zeit!"
    Man prostete sich zu, ehe jeder den Tropfen genüsslich hinunter kippte und sie dabei ein lockeres Gespräch begannen, das sich um vergangene Zeiten drehte. Einigkeit stellte sich in der Hinsicht ein, dass die Vergangenheit Vieles parat gehalten hatte, das man heute als "besser" bezeichnen konnte. Bezugspunkte waren dabei vor allem die Orks, ihr Auftreten und das durch sie veränderte Leben der Menschen. Aber auch deren Eigenverantwortung floss mit ein und in diesem Bezug die Beziehung zu den einzelnen Göttern und damit unterschiedliche Glaubensrichtungen. Allein die Tatsache, dass es gerade aus diesem Grunde schon mehrfach zu Auseinandersetzungen zwischen Menschen, die eigentlich zusammenhalten sollten, gekommen war, stimmte sie alle drei nachdenklich, eine Lösung für dieses "Problem" hatte jedoch niemand parat. Falls es überhaupt eine Lösung gab. Während all der Erzählungen verschwamm gänzlich die Tatsache, dass heute etwas anders verlaufen war, das sonst ein größtenteils fester Brauch war. Ob je irgendjemand, außer den vier dabei Anwesenden davon erfahren würde, war vermutlich ein Geheimnis, das Adanos auf ewig hüten würde.

  2. Beiträge anzeigen #22
    Mamka  Avatar von Aniron
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Aniron ist offline
    Aniron nickte.
    "Das ist ein guter Grund. Dann treffen wir uns morgen wieder hier. Jetzt ist es schon zu dunkel, um noch etwas machen zu können. Am Anfang kannst du gern meinen Stab benutzen, wenn du selber noch keinen eignen besitzt. Ich denke, wir werden uns dann gemeinsam darum kümmern. Einer der Händler hier wird uns schon einen anbieten können."
    Die junge Frau wandte sich ihrem Eimer wieder zu.
    "Ich werde dir gerne zeigen, wie du mit dem Stab unabhängig deiner Magie kämpfen kannst. Aber ich zähle trotzdem auf deine magischen Fähigkeiten, denn sie werden dir helfen der Stabkunst näher zu kommen. Ruh dich aus bis morgen, ich glaube nicht, dass es morgen allzu anstrengend wird für dich. Aber die Hitze der Wüste verbraucht die eigenen Kräfte schneller als sonst. Gute Nacht, Mindroth", sagte die junge Frau freundlich. Auch der blonde Innosler wünschte ihr eine gute Nacht und verschwand im Schatten der Dunkelheit.

    Es raschelte neben Aniron und sie blickte auf Sarazenias Ranken herab.
    "Ja, du hast Recht, ich werde sofort mit dem Gießen beginnen."
    Während Aniron Eimer für Eimer in den Garten trug, überlegte sie, ob sie es nicht wagen sollte, den restlichen Samen in der Erde um das große Gewächs herum auszusäen. Sie könnte die Pflanzen gut gebrauchen und sie war sich sicher, dass der Boden nach Ornlus und Corax' Wirken der Pflanze fruchtbarer war, als jemals zuvor. Nun sie würde noch ein, zwei Tage abwarten und dann jeweils ein einzelnes Samenkörnchen planzen. Dann würde sie ja sehen, ob sich etwas entwickelte.
    Nun aber galt es sich auf Mindroth zu konzentrieren. Sie hatte schon einmal die Grundlagen des Stabkampfes gelehrt und so freute sie sich auf ihr gemeinsames Vorhaben. Sie war gespannt, was Maris dazu sagen würde, dass sie ihre erlernte Kampfkunst an jemanden weitergab.

  3. Beiträge anzeigen #23
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline

    Im Adanostempel

    Wütende Füßchen trappelten den kalten Boden entlang. Wurde einem nicht der Weg freigemacht, machte man sich einfach diesen Weg frei. Ornlu hätte diesen Deppen von Adepten verprügeln können, als dieser irgendwas von kein Zugang brabbelte. Doch für Aufruhr und Ärger war es nicht die Zeit. Mehr denn je war es einfach Zeit seinen Weg zu gehen und die naturgegebenen Fähigkeiten sich zu Nutze zu machen. So trappelten und trappelten vier Beinpaare unter einem Chitinpanzer langsam und in den Schatten des Erdgeschosses entlang, um an den gewünschten Ort zu kommen. Eine Weile wartete schon die kleine Fleischwanze auf den passenden Moment, um die Treppen ungeschoren hoch zu kommen. Wobei warten? Sie fraß. Immerhin musste man sich für ein gefährliches Abenteuer stärken und irgendwas totes, was irgendwann zertrampelt wurde und von niemand menschlichen mehr wirklich gedeutet werden konnte, mundete durchaus für Fleischwanzenverhältnisse. Ornlu mochte sich auch gar nicht ausmalen wie dieses exotische Mahl sich auf seine Verdauung als Mensch ausschlagen würde. Doch konnte er dem Geruch des verwesten einfach nicht widerstehen - auch eine Fleischwanze hatte ihre kulinarischen Bedürfnisse.
    Satt aufzischend krabbelte die Fleischwanze dann ein Stück weiter, nah ans Wasser und stillte ihren Durst, ehe sie bereit war für große Taten.

    Mit den Fühlern nahm sie Erschütterungen wahr und sah immer zu, wie mal eine violette Robe in Richtung Treppe ging oder weniger violette Roben den Ort verließen. Manche unterhielten sich, doch verstand Ornlu die Fleischwanze mal gar nichts. Was wohl am kaum existierenden Gehör lag? Wie dem auch war, mit etwas Schneid und Wagemut spurtete die größere Schabe in Richtung einer Robe, die recht violett und groß wirkte. Kaum da fauchte die Fleischwanze ächzend auf, als sie sich in die Höhe streckte und mit den kleinen Füßen versuchte sich an der Innenrobe festzukrallen. Es war ein Kraftakt den man sich kaum vorstellen konnte und noch schlimmer wurde es, als begann alles zu wackeln, als ob ein Erdbeben wüten würde. Der Fleischwanze war zum kotzen zumute, doch konnte sich eine Fleischwanze übergeben?
    Die Frage kam gar nicht auf, denn ehe es Ornlu einfach zu bunt wurde, ließ er einfach los und landete auf seinem Chitinpanzer, um dann zwei Treppenstufen später auf dem Rücken liegend die Orientierung zu suchen. Er schaukelte und schunkelte, bis er mal kapierte und Spannung auf seinem Panzer aufbaute, um dann wie von einer Sprungfeder beflügelt mit einem Satz auf acht Beinen zu landeten. Die Fleischwanze pausierte, verschnaufte von all dem erlebten Stress, ehe sie böse auflachend (hier wohl eher auffauchend) den blöden Adepten erblickte wie er da mit dem Rücken zu ihr gewandt unten Wache hob.
    "Tschüss du Versager!", fauchte die Fleischwanze, drehte und spurtete vorne weg gegen die nächste Treppenstufe. Ein böses Erwachen mochte man meinen und doch dem war nicht so, als die Streckungen Ornlus irgendwann knapp an die nächste Stufe reichten und sich Beinchen um Beinchen hinauf mühte und den Chitinpanzer mit zog. Nachdem die zweite Stufe erklommen war, war die kleine Fleischwanze Ornlu endlich oben, endlich dort wo er hin wollte. Kurz verschnaufte er wieder, kroch eilig in eine Ecke und blickte in den endlos wirkenden Gang.

    Wollte er sich diesen Kraftakt antun? Just kam vom einen auf den anderen Moment der Wille auf wieder Mensch zu sein und es geschah. Der Chitinpanzer knackte auf. Die kleinen Füßchen bildeten sich zurück und Knochen entstanden langsam. Die Augen begannen größer zu werden, mehr Farben wahrzunehmen. Haut und Haare bildeten sich, genauso wie langsam die Nase. Das etwas was da wuchs und wuchs, nahm immer mehr die Gestalt eines Menschen an, ehe Momente später der Mensch seine Lungen mit Luft füllte und der typische Schlag eines Menschenherzen leise ertönte. Rotes Blut floss durch die Adern und sichtbar ermüdet von der Rückverwandlung öffnete Ornlu die Augen ganz und blickte nach vorne. Der nackte Druide lehnte an der Wand und sammelte sich, um seine langsam zurückkehrenden menschlichen Sinne wieder wahrzunehmen. Nur langsam nahm er Gerüche wahr, tastete mit den Fingern am Körper entlang um zu erfühlen ob auch wirklich alles da war wo es sein sollte und legte dann den Kopf in den Nacken um einfach noch einmal durchzuatmen. Manche Wandlungen forderten einen mehr ab, als man dem Ergebnis zutrauen konnte. Da war dem Wolfsdruiden seine Paradewandlung lieber. Ornlu hustete auf, verstummte aber sofort, als er Schritte vernahm die hoch kamen.
    Einen Augenblick später war da dieser doofe Adept wieder. Er sah sich misstrauisch um, doch sah er Ornlu nicht in der dunklen Ecke. Aus großer Anspannung heraus entdeckt zu werden, hatte Ornlus Unterbewusstsein wieder getan was es wollte und was wohl den Sildener rettete. Ornlus Haut glich der steinernen Oberfläche der Wand. Die Augen pechschwarz, blickten gebannt zum Adepten, der sich umsah und dann zum Glück verschwand. Ein erleichtertes Lächeln ereilte den Druiden, dessen Oberfläche wieder menschlicher wurde, ehe ihm schlecht wurde. Was für einen Scheiß hatte er wieder als Fleischwanze gefressen? Damals beim Höhlentroll die verweste Maus und diesmal hatte er den Geschmack von fauligen, bitteren Gemüse auf der Zunge. Um den Geschmack weg zu kriegen leckte Ornlu einfach an der Wand und dann an seinen Händen. Die waren zwar dreckig, aber lieber das, als fauliges, bitteres Gemüse.

    ~~~

    Ornlu erhob sich, als er wieder ganz bei Kräften war. Aller Grund für dieses waghalsige Unterfangen musste irgendwo hier sein - Jail. Auch Ornlu war nur ein Mann - wenn auch ein besonderer Mann – und es war nicht fair von Jail nicht einmal ein Zeichen zu geben. So wie er sie aber kannte, brannte sie selbst nur so vor Sehnsucht und quälte sich nur selbst. Deswegen war er frohen Mutes mit den richtigen Worten, passender Darbietung und körperlichen Argumenten sie schnell wieder umzustimmen, so dass sie regelrecht über ihn herfallen würde.
    Beim Gedanken daran grinste Ornlu dreckig, so dreckig dass der Dreck an seinen Händen sich völlig eingeschüchtert irgendwo verkrochen hätte – wäre Dreck lebendig.
    Nackt und in leicht gebückter Haltung pirschte der Jäger vor. Seine Füße tapsten auf dem kalten Boden voran, während seine Augen Jails Kammer suchten. Wo sie nun war wusste Ornlu einmal, aber wer konnte sich denn so was merken, wenn er von Luft und Liebe beflügelt war?
    So ging probieren über studieren. Ornlu dachte sich halt nichts, als er dann zu später Stunde nackt die nächstbeste Kammertür langsam öffnete.
    „Jaaaaaaiiiilll. Dein Ornlu ist hier...ich weiß doch ganz genau, dass du dich nach mir verzehrst. Komm – ich bin dein.“, wisperte Ornlu, kaum dass er den Kopf im Raum hatte und befand, dass es weiblicher eingerichtet war und roch. Ganz langsam setzte der Nackte Schritt um Schritt, während da irgendwer im Bett schlief. War es Jail? Das Haar wirkte so im Dunkeln, aber war nicht jedes Haar dunkel im Dunklen? Ornlu ließ es darauf ankommen und näherte sich noch mehr, bis er die Person von der Seite betrachten konnte. Noch ehe er wahrnahm, dass es nicht Jail war, richtete sich die Frau verschlafen auf und blickte den nackten Sildener an. Eine unheimliche Sekunde der Stille herrschte, bevor Ornlu seine Körperhaltung korrigierte, erhaben in ganzer Pracht da stand und fragte wo Jail wäre.
    „Zwei mal links dann recht zurück und die Treppe hoch. Dann geradeaus, einmal drehen und alles zurück und dann die Hälfte vor. - Ihr braucht aber Passierschein Zeeeeet...83.“, sprach die Frau und nickte wieder weg.
    „Passierschein Zeeeeet83? Die spinnen die Wassermagier.“, grummelte der Jäger, vergewisserte sich ob die Dame denn wirklich schlief und fühlte sich im Ego etwas angekratzt.
    „Tja...wenn du morgen aufwachst, wirst du dich ärgern, Schätzelein.“, meinte Ornlu eingeschnappt. Da stand er wie Adanos ihn schuf und diese Zierde der Natur schlief einfach so wieder ein. Hatte er zugenommen? Ein Blick auf seinen Hintern sagte Ornlu, dass dieser aus seiner Sicht immer noch knackig war. Dann ging der Blick an die untere Front.
    „Hmm...hör auf zu jammern, so kalt ist es doch nicht.“, schimpfte der Druide leise, machte sich ein paar warme Gedanken und verließ langsam wieder die falsche Kammer.
    Draußen sah er sich um, befand dass die Luft rein war und sprang fast auf Zehenspitzen zur nächsten nahe liegenden Kammer. Als er sie jedoch öffnen wollte, ging nichts – abgeschlossen.
    Ob sie da drin war? Ornlu wusste nicht so ganz, glaubte aber irgendwie nicht dran. In der Kammer stand plötzlich jemand auf. Ein Stuhl verrückte. Eilig rannte der Nackte um die Ecke, ehe die Tür aufging und ein älterer Mann heraus blickte. Im nächsten Moment rieb dieser sich fragend am Kinn und schloss dann wieder die Tür.
    „Wie viele von denen gibt es denn hier?“, fragte sich Ornlu, ehe er schon gleich die nächste Kammer ins Auge fasste. Was sollte er auch tun? Er wusste nicht wo sie ihre Kammer hatte und er war auch so naiv zu glauben, dass man hier wie in Silden mit der Nacktheit umging und so nett war spät Nachts Auskunft zu geben.
    „Ich pfeife auf diesen Passierschein. Tztz!“, dachte sich der Jäger und öffnete die nächste Kammer. Diese war nicht abgeschlossen.
    „Jaaaaaaiiiilll. Bist du hier?“, fragte der Liebestolle flüsternd.
    „Nein aber ich, Bruder.“, antwortete eine männliche Stimme auf seltsame Weise. Ornlu schaute, seinen nackten Körper hinter der Tür verbergend, in den Raum hinein. Ein junger Kerl wie er lag da auf dem Bett und winkte dem stutzenden Ornlu seltsam zu.
    „Öhmm...alles klar...weiter...-machen. Wo ist Jail?“, fragte der Druide, doch bevor Passierschein nur ausgesprochen wurde, winkte Ornlu ab und verschwand. Hier konnte man verrückt werden und so ging es auch weiter. In der nächsten Kammer erkannte er am Schnarchton, dass dort Jail nicht nächtigen konnte. Eine weitere Kammer erwies sich als Besenkammer und die nächsten zwei blieben abgeschlossen. Auch da war sich Ornlu sicher, dass Jail nicht da drin sein konnte. Der Nackte stand nun schon fast am Ende des Korridors und überlegte ob es noch mehr Etagen gab oder Gänge. Nirgends hing hier auch eine Lagekarte oder so was.
    „Zwei Türen, in einer wirst du sein.“, dachte sich Ornlu und überlegte weiter, welche es nun wäre. Er grub in seinen Erinnerungen und befand dann, dass es nur so sein konnte. Die rechte Tür würde es sein. Voller Vorfreude näherte sich Ornlu dieser, klopfte ganz leicht und öffnete die Tür eher ruckartig um mit einem >Da bin ich!<-Sprung Jail so richtig schön zu überraschen. Eine Frauenstimme erklang und Ornlu sah sich plötzlich in der Lage nun den Raum schleunigst zu verlassen. Irgendwie war sich die Dame am umziehen, sah auch ganz nett von den Proportionen aus, aber war doch nicht so ganz Ornlus Typ für mehr als eine Bettgeschichte und er wohl auch nicht ihrer.

    „Ein Perverser!“, kreischte sie dass die Wände wackelten. Ornlu knallte die Tür zu, sah sich panisch um und öffnete einfach die linke Tür, um sie hinter sich sofort zu schließen. Er hörte wie Türen aufgingen und die Leute sich fragten was los wäre, eh er wieder die Frauenstimme vernahm, die hysterisch von einem Perversen erzählte de nackt in ihre Kammer gestürmt war.
    Ornlu fand es ja lustig. Es erinnerte an die Frauen in Silden wenn die Laufburschen mal wieder am See eine Stelle zum spannen gefunden hatten, die dann entdeckt wurde.
    Doch was sollte er jetzt tun? Raus gehen und die Sache erklären? Wieso nicht!
    „Bewahret! Ach kommen sie, meine Liebe. Sie waren doch auch fast nackt – wir haben uns gegenseitig erschrocken. War doch lustig. Wären diese gesellschaftlichen Barrieren nicht - was wären wir für ein Paar. Aber geht nicht. Jail würde ihnen die Zähne einschlagen. Wo finde ich Jail?“, fragte der nackte Druide recht selbstsicher, während manche die Gesichter verzogen, andere grinsten und wieder andere sich die Hände vor das Gesicht schlugen.
    „Da hab ich wohl den Falschen bestraft! Was ist dein Rang und Name. Niemals bist du ein Wassermagier!“, meinte der ältere Mann der doch recht angewidert wirkte.
    „Erst sagst du mir wo ich Jail finde. Die wird alles klären.“, meinte Ornlu trotzig.
    „Deine Strafe wird groß sein! Dein NAME! Wie kannst du es wagen so nackt im Tempel zu laufen!? Und was haben diese unheiligen Narben an deinem Körper zu suchen? Bist du ein Jünger Beliars?“, polterte dieser Wassermagier. Was der sich einbildete.
    „Viel zu lange Geschichte mit den Narben. Kapierst du eh nicht. Außerdem lauf ich herum wie ich mag. Bei uns daheim machen das nicht wenige. Wie Adanos uns schuf. Ihr solltet es auch mal versuchen. Dazu noch etwas Sumpfkraut und Liebe und das Leben ist schön. Solltest du wirklich auch machen, wirkst ja fast schon so steif und verkrampft wie so eine Moralapostel aus Vengard. Also wo ist Jail?“, fragte Ornlu nun energisch, aber auch schon genervt und machte ein paar Schritte auf den Wassermagier zu, so dass sie nicht mehr viel trennte. Was die Leute für Probleme sahen. Der Wassermagier wurde zum Feuermagier – zumindest im Gesicht.
    „Meister Kuron, beruhigt euch. Wir werden diesen einfältigen Menschen aus dem Orden werfen.“, beruhigte ein anderer Wassermagier. Ornlu wartete, während die Atmosphäre unter den fünf Personen nun irgendwie angespannt war.
    „Wer ist Jail? Diese Jail ist nicht hier!“, polterte der Kerl schäumend vor Wut los, ehe seine nächsten Worte kaum noch zu verstehen waren. Aber er beschimpfte Ornlu sicherlich und war wohl dieser Meister Prüde von dem Aniron erzählt hatte, was dem Druiden mal gar nicht passte. Zumal Jail anscheinend nicht hier war, was zusätzlich Ornlu enttäuschte und frustrierte. Ohne Nachricht? Ohne nichts? Hatte sie einen anderen? Der Druide mochte es glauben.
    Während nun dieser Wassermagier seine Hand hob und sich da was Kaltes sammelte, sprang Ornlu diesen einfach an, warf diesen um, saß nackt auf diesem Kuron und packte ihn am Kragen.
    „Dir geb ich gleich! Erst die freie Liebe unterdrücken und dann mir noch so schlechte Dinge erzählen und an den Kopf werfen.“, zischte Ornlu jähzornig, während an ihm die anderen versuchten zu zerren, aber dann doch ob des Druiden Nacktheit, wohl nicht so griffbereit waren – außer der eine der ihm zugewunken hatte.
    Doch sie mussten sich nicht mehr abmühen. Ornlu reichte es und er beschloss den Tempel zu verlassen. Ohne Jail hielt ihn hier nichts mehr und wie die herannahenden Tempelwächter oder was sie da waren anrannten, war es wirklich besser, wenn er Probleme vermeiden wollte.
    Ornlu ließ ab und rannte einfach los. Die Tempelwächter und Adepten direkt auf ihn zu. Was tun? Ornlu kam nur eine Sache in den Sinn, womit die nicht rechnen konnten. Die herannahenden Tempelwächter und Adepten hielten plötzlich an, als der Nackte kurz vor ihnen stoppte und seine Haut begann die Farbe des Gemäuers anzunehmen. Es war ihnen nicht Geheuer, während Ornlu mit Müh und Not den Zauber an sich wirkte, bei der Hälfte einfach aufhörte und den schmalsten dann umrempelte. So schnell er konnte spurtete er durch den Gang, sprang an anderen Wassermagierin und wohl sogar Priestern vorbei und vertraute einzig auf das Überraschungsmoment.
    Kaum fand er die Treppe hinab vor, sah er auch den blöden Adepten wieder, der natürlich Ornlu erkannte. Beide stürmten aufeinander zu, doch hatte Ornlu als jener der von oben einfach hinunter rannte wohl einen Vorteil. Kurz vor seinem Liebling setzte er zum Sprung an und machte einen Hechtsprung vorbei am Adepten. Unten rollte er sich ab, erschreckte ein paar Novizinnen, winkte dem Adepten zum Abschied und rannte, alle für den ersten Moment erschreckend, aus dem Adanostempel. Der Flitzer spurtete direkt durch die Nacht gen Kräutergarten, durch irgend ein Viertel, mehr dann an den Rand Al Shedims, ehe er bei drei sich unterhaltenden Fremden, die irgendwas von einen Medin gerade quatschten, direkt durch die Mitte sprang und dann endlich nach weiteren Haken schlagen und Umwegen schnaubend den Kräutergarten Anirons erreichte. Ornlu sah Aniron auf etwas Entfernung und sie wohl ihn – zumindest das was die Nacht erlaubte.
    „Aniron! Machs gut! Komm in acht Wochen nach Silden, da feiern wir! Bewahre!“, wünschte er ihr und lief in Richtung Oase. Dort zog er sich schnell seine Sachen an, fand jedoch seine zweite Socke nicht und rief dann seine Leute zusammen.
    „Corax! Nanami! Wir machen uns ab. Erklärungen gibt es später. Beschafft Wasser, wir treffen uns am Strand in nördlicher Richtung.“, wies der Druide an und machte sich schon los.
    „Ha! Ornlu, der Flitzer von Al Shedim! Das wird wieder eine Geschichte in der Grünen Krähe.“, sagte er sich grinsend und verabschiedete sich so von Al Shedim.
    Geändert von Ornlu (06.09.2009 um 22:41 Uhr)

  4. Beiträge anzeigen #24
    banned
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    AnnaJoseph ist offline
    Auch wenn es vielleicht das Unangebrachteste wäre, was man in dieser Situation hätte erwarten sollen, lachte Anna. Sie lachte nicht richtig laut, lächelte eher, fand es aber doch recht witzig, vielleicht weil sie sich nicht vorstellen konnte, dass Medin tot war. Auch fand sie Draconiz mittlerweile echt dreist. Er musste doch glauben, er wäre der König Rhobars Zimmermädchen persönlich. Auch konnte sie ihn, wenn sie ihn weiterhin nicht ernst nahm, sicherlich zur Weißglut treiben. Angst hatte sie nicht mehr viel. Als der Typ sie anfasste, merkte sie es kaum. Sie konnte genug und dafür war das alles viel zu irrsinnig. Faszinierend war, zu sehen, mit welcher innerlichen Überzeugung er wusste, dass Medin sterben musste … mit derselben Überzeugung, die der Paladin für seinen Tod hatte. Und beide hatten das Ziel, dass nicht mehr Menschen starben. Beide taten es für ihre gute Sache und sie sprachen die Wahrheit. Es war fast zum lachen.
    Und tatsächlich, Lilos Aussehen machte den Gesichtsausdruck des bösen Mannes noch böser.
    „Wie merkwürdig, dass er dasselbe über dich denkt.“ Sie sah ihn schief an und wollte einen Schritt zurückgehen.
    „Ihr wollt beide den jeweils anderen abschlachten, damit der nicht noch mehr Menschen tötet, und rettet somit die halbe Welt … Oh ja, sicher, es muss so sein, auf jeden Fall bist du der Messias und dein zu tötender General auch und ihr werdet vom Lichte Innos’ erleuchtet die Welt von allem Übel befreien und viel besser machen.“ Bei den Worten leierte ihre Stimme und ihr Kopf von innen auch, weil ihre zu schnellen Gedanken und ihre Wut ihn verdrehen wollten.
    „Vergiss es, in Wirklichkeit seid ihr nichts als dumme Metzger …“ Sie wurde lauter. „Nach der Logik gesehen wäre es doch das Beste, wenn jeder von euch sich selbst tötet, um die Welt viel besser zu machen. Würde auch eine Menge von diesem sinnlosen Aufwand sparen … Arme, kleine, hilflose Mädchen auf der Straße bedrohen … Dabei gehen bestimmt noch tausende Leute drauf, wo du und dein Paladinbruder doch euren Ansichten nach so schreckliche Massenmörder seid. Weißt du, am besten wäre es, wenn ich euch beide töte … Was bin ich dann, der Retter der Menschheit?“
    In diesem Moment dachte Draconiz vermutlich, was das für ein schrecklich dummes Ding war, das er nur mal mit einem Piekser seines Schwertes, an dessen Griff er schon die Hand hatte, ausknipsen konnte, doch um ihn von diesem Gedanken abzubringen, erschien ein blauer Blitz hinter seinen Augen, den niemand sah oder hörte, sondern den er nur fühlte, als Lilo mit schwirrendem Kopf und leeren Augen endlich zwei Schritte zurückstolperte.
    Geändert von AnnaJoseph (07.09.2009 um 17:38 Uhr)

  5. Beiträge anzeigen #25
    Drachentöter Avatar von DraconiZ
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    DraconiZ ist offline
    Für einen Moment wusste er nicht was geschehen war. Das Licht vor seinen Augen schimmerte rötlich und seine Gedanken versuchten einen Augenblick in eine andere Welt abzuwandern. Er verlor die Kontrolle über seinen Körper und taumelte einige Schritte nach hinten. Seine Körperspannung versagte. Nur durch das Aufstützen mit einer seiner Hand, gelang es ihm nicht wie ein nasser Sack zu Boden zu fallen. „Magie….“, er keuchte, versuchte sich aufzurichten, aber seine Beine verweigerten den Dienst. Er lachte. Diese Situation schien surreal für ihn. Ein arme junge Frau, die ihm die Stirn bot. In das Lachen mischte sich eine Spur Wahn. Seine Stimme erhob sich. Dann keuchte er, spuckte Blut auf den Boden vor sich. Noch immer konnte er seinen Blick nicht klären. Nur peripher konnte erahnen, wo sich seine Gesprächspartnerin aufhielt. Er lies sich nach hinten fallen. Sein Kopf schien vor Schmerz zu explodieren. Seine Gliedmaßen schienen nicht länger unter seine Kontrolle zu fallen. „Und was macht ihr jetzt?“, sprach er mit leerer Stimme in den Wind. „Mich töten? Weil ich euch unterschätzt habe?“. Er streckte seine Hand aus und erfühlte eine kalte Wand. Die Kälte schien ihm neue Kraft zu geben. Der Schwarzhaarige sah die Dunkelheit nicht, in die seine Hand eingetaucht war, doch er fühlte sie so deutlich, als hätte sie zu ihm gesprochen. „Könnt ihr das denn? Ein Leben beenden?“. Der Assassine schloss seine Augen. Es war ohnehin zwecklos zu versuchen den Blick zu klären. Seine Gedanken rasten noch immer. Was auch immer sie für einen Zauber gesprochen hatte, er hatte seine Wirkung ganz und gar nicht verfehlt. Irgendwann musste er sich ein Mittel zulegen, mit dem feststellen konnte, ob die Person vor ihm ein Magier war.

    „Nein das könnt ihr nicht“, stellte der Schwarzhaarige fest, als sein Gegenüber nicht einen weiteren Angriff gestartet hatte, sondern nur in seine Richtung geschaut hatte. „Ihr wisst nicht, wie es sich anfühlt zu töten“. Er stand er langsam auf, kam wankend auf die Füße. „Viele denken es sei ein Gefühl der Macht. Es wäre mit einer Genugtuung verbunden einem anderen das Leben zu nehmen. Ja sie freuen sich auf den Moment, da es soweit ist“. DraconiZ hielt kurz inne. „Doch das ist es nicht. Es ist ein völliges Gefühl der Leere. Es reist euren Geist in Stücke und lässt nur Wahnsinn zurück, wenn ihr schwach seid“. Er stand wieder auf seinen Beinen, seine Gedanken hatten sich wieder geklärt. „Ihr seid nicht stark genug dieses Gefühl zu ertragen“, stellte der Klingenmeister noch einmal fest. Er keuchte noch einmal. „Ich weiß, dass es Frieden geben kann. Genauso wie Medin weiß, dass die Sache für die er kämpft verloren ist. Sagt mir: Was wäre, wenn der König seine Waffen strecken würde? Was würde passieren, wenn die Rebellen sich mit den Orks unterhalten würden? Glaubst du, dass es allein an den Orks und Assassinen liegt, dass es keinen Frieden gibt? Oder bist du mit mir einer Meinung, dass auf beiden Seiten die Mächtigen nicht im Traum daran denken ihre Position aufzugeben und so das Leben Aller verdammen?“. DraconiZ verstummte für einen kurzen Augenblick. „Ihre Sturheit ist der Grund, warum ich kämpfe. Ihre Uneinsicht ist es, die uns zu Feinden macht. Ich hasse jeden Moment, den Ich ein Schwert in der Hand halten muss. All der Hass schreit zum Himmel. Und doch kann ich nicht zusehen, wie immer mehr Blut vergossen wird. All das muss ein Ende haben und das möglichst schnell“. Er lächelte traurig. „Und das ist der Grund, warum mein einstiger Waffenbruder mein Feind ist. Weil er sich nicht von der Welt trennen kann, die längst nicht mehr existiert. Aber das konnten schon die Lords in Khorinis nicht. Glaubst du sie hätten auf mich gehört? Auf einen Einzigen? Glaubst du der Krieg gegen die Orks in Khorinis hätte verhindert werden können?“. Er lachte. „Du musst dir deine Meinung selbst bilden. Du entscheidest, ob wir nun kämpfen müssen oder nicht junge Dame“. Er ließ zuvor gestikulierenden Armen an den Seiten herunterhängen und blickte nur zu seinem Gegenüber hinüber. Er fühlte die Dunkelheit an seinen Füßen. Die Kälte drang vom Boden hoch zu seinem Kopf.

  6. Beiträge anzeigen #26
    Schwertmeister Avatar von Andras
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    Andras ist offline
    Schritte im Sand hinter ihm ließen den Wüstensohn aus seinen Gedanken aufschrecken. Unzählige kleine Wasserkügelchen, welche um ihn herum in der Luft geschwirrt hatten, klatschten gleichzeitig mit vielen kleinen Ploppgeräuschen auf die ruhige Oberfläche des Sees. Ohne sich umgedreht zu haben wusste Andras mit absoluter Sicherheit, wer ihn da soeben ereilt hatte. Woher diese Sicherheit kam, das konnte er beim besten Willen nicht sagen, doch es war eine Art bestimmtes Gefühl, welches ihm Zialda, die junge Reisende, die er erst vor wenigen Tagen an genau diesem Platz zum ersten Mal getroffen hatte, angekündigte. Er war sich nicht einmal sicher, ob er in diesem Moment gestört werden wollte, doch wie er selber bereits gesagt hatte, hier musste man sich schon stören lassen, und nun war es ohnehin zu spät.

    Dabei waren seine Gedanken doch noch ganz fern. Er war erst kurz vor seiner Abreise in den Kreis des Wassers aufgenommen worden, doch nach seiner Widerankunft hatte man ihn permanent als volles Mitglied akzeptiert. Sicherlich gab es hier und dort mal den einen oder anderen Blick, welcher sagte „dich hab ich ja noch nie gesehen“, doch im Großen und Ganzen war er übergangslos zum festen Diener Adanos geworden.

    Als Adept hatte er nun auch eine Kammer im ersten Stock des Adanostempels, er war also aus dem doch recht ungemütlichen Besucherzelt entkommen. Sicher, einen Raum für sich allein, das würde er wohl erst bekommen, wenn man ihn denn eines Tages zum Magier weihte, doch bis dahin war die Kammer, die er sich mit ein paar gutmütigen, freundlichen anderen Adepten teilte voll und ganz ausreichend. Er hatte den Tempel lieb gewonnen. Zwar stand er ihm noch immer nicht vollständig offen, doch in den der Öffentlichkeit unzugänglichen Teilen war es schon sehr viel entspannender als in der Haupthalle, wo doch ein gewisser betrieb herrschte. Und dank Angelinas Hilfe kannte er sich ja schon recht gut im Tempel aus, es würden ihn also keine all zu großen Überraschungen mehr erwarten, und er konnte aus Erfahrung sagen, dass er den letzten Rest Komfort, der ihm eines Tages noch offen stehen würde, auch ganz gut entbehren konnte. Bedachte man, wie er einst gehaust hatte, so war er ohnehin schon im Himmel.

    Auch seine erlangten magischen Fähigkeiten schienen nicht unbemerkt geblieben zu sein. Es hatte ihn beinahe wie ein Schlag getroffen, als ihn ein hoher Wassermagier voller lobender Worte auf seine magische Entwicklung angesprochen hatte. Der Gesprächsverlauf wunderte den Adepten immer noch, denn der Grund für dieses Gespräch war, wie sich bald herausgestellt hatte nicht nur ein ausschweifendes Lob gewesen. Viel mehr hatte man ihn darum gebeten, sein erlangtes Wissen nunmehr weiterzugeben, und selber als Lehrer für die Magie von Erde und Wasser Adanos zu dienen. Die Entscheidung war Andras sichtlich schwer gefallen. So sehr er es auch liebte Adanos zu dienen, und sich schuldig fühlte, dass was er beherrschte mit seinen Brüdern und Schwestern zu teilen, so war er doch nicht gewillt, dessen Magie soweit zu instrumentalisieren, dass er am Ende noch Massenvorlesungen über selbige hielt. So hatte er den obersten Wassermagiern ausrichten lassen, dass er gerne dazu bereit wäre zu lehren, doch nicht als offizieller Lehrmeister der Magier. Dafür, so hatte er erklärt, würde es mit Sicherheit Leute geben, die um ein vielfaches besser geeignet währen, er selber hingegen fühlte sich nicht dazu in der Lage Lehrmeister für jedermann zu spielen. Er würde sich daher gerne bereit erklären jene zu lehren, die in seinen Augen auch etwas von ihm lernen konnten, ein Schild mit dem Titel ‚Lehrmeister’ würde er sich jedoch auf keinen Fall umhängen lassen.

    Ob die höchsten Magier über diese Entscheidung begeistert waren, wusste er nicht, doch sie hatten sie zur Kenntnis genommen und akzeptiert. Und so sollte es nun auch sein. Er, ein stiller Lehrmeister im dienste des höchsten Lehrers.

    „Hei, Andras, ignorierst du mich?“
    Passendes Timing, er seufzte leicht, war jedoch gerne bereit sich nun wirklich stören zu lassen.
    Geändert von Andras (07.09.2009 um 20:55 Uhr)

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    Al Shedim war doch nicht ganz so trostlos, wie Zialda es bei ihrer nächtlichen Ankunft geglaubt hatte. Am Tage herrschte durchaus reges Treiben, was jedoch keinesfalls mit dem oftmals überfüllten Marktplatz in Bakaresh zu vergleichen war. Die fremde Landstreicherin war von den meisten Bewohnern, die sich eine Zeltstadt in und um die chaotisch angeordneten Sandsteingebilde errichtet haten, recht freundlich empfangen worden. Und doch hatte sie die ganze Zeit über mit kaum einem mehr, als nötig war, gesprochen.
    Der Grund hierfür war erstaunlich simpel. Nach ihrem längeren Aufenthalt in der Wüstenmetropole Bakaresh und der darauf folgenden kontrastreichen Zeit in der einsamen Wüste zu Varant war Zialda einfach nur froh darüber, endlich ein mehr oder weniger gewöhnliches Fleckchen gefunden zu haben. Ein wenig erinnerte Al Shedim sie an die Hafenstadt Khorinis, noch ehe diese dem Krieg endgültig zum Opfer gefallen war.
    Einige Male hatte Zialda bereits den zum größten Teil noch erhaltenen Tempel der Siedlung aufgesucht. Anders, als jener Beliartempel, den sie zahlreiche Tage zuvor aufgesucht hatte, strahlte dieses Bauwerk etwas freundlich Empfangendes aus, das der Diebin nicht selten das Gefühl wolliger Wärme verlieh.
    Natürlich war jener Gedanke lachhaft, schließlich befand sich Zialda nach wie vor in der weitläufigen Wüste, wo die Sonne am Tage erbarmungslos auf die helle Haut der weißblonden Frau niederprasselte. Jedoch schien es, als würden sich die Temperaturen zumindest zur Mittagszeit allmählich verändern. Zialda hatte beinahe den Eindruck, dass es milder wurde. Und doch glaubte sie, dass es wohl lediglich daran lag, dass sie nunmehr einen stolzen Monat in Varant verbracht hatte.

    Auch an diesem Tage hatte Zialda den Tempel besucht. Mit der Zeit wurde ihr die positive Wirkung, die das Gebäude auf die Verbrecherin ausübte, mehr als nur unheimlich. Sie begann sich stillheimlich zu fragen, warum ihr Körper so anders auf einen Tempel des Wasser reagierte, als er es beim bakaresher Beliartempel getan hatte.
    Rasch erkannte die Blonde jedoch, dass all das Grübeln im stillen Kämmerlein nur wenig brachte, schließlich wusste Zialda nichts nennenswertes über die Götter. So entschied sie sich recht schnell dafür, einen Kundigeren aufzusuchen.
    So wie es das Schicksal auch wollte, entdeckte sie an der Oase, dessen klares Wasser ihr gelegentlich zur Erfrischung diente, einen alten Bekannten. Andras, sein Name, war umgeben von kleinen Wasserbällen und Zialda war sich sicher, dass er ein erneutes Mal mit Magie hantierte.
    Eigentlich wollte sie den Zauberkundigen nur ungern stören. Andererseits, so dachte sie sich, würde es merkwürdig anmuten, wenn sie einfach nur stehen blieb und ihn anstarrte, wenngleich sie sich nicht sicher war, ob er sie überhaupt bereits bemerkt hatte.
    Zialda ging einige Schritte auf Andras zu. "Hey, ich bins. Zialda. Ich hoffe, ich störe nicht."

    Sie wartete einige Augenblicke lang, nur, um sogleich festzustellen, dass Andras ihre Begrüßung ignorierte. Vielleicht hatte er sie tatsächlich noch nicht bemerkt?
    "Hei", Zialda erhob ihre Stimme leicht angesäuert, "Andras, ignorierst du mich?"
    "Ich?", Andras seufzte, schenkte ihr jedoch endlich die gewünschte Aufmerksamkeit, "Nein, natürlich nicht. Höchstens ein bisschen. Tut mir leid. Aber sagt, was führt Euch zu mir?"
    Zialda konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Sie legte den Kopf unabsichtlich zur Seite und Blickte ihrem Gegenüber milde vergnügt in die blauen Augen.
    "Du darfst die höflichen Floskeln meinetwegen auch ablegen", sie erwartete nicht ernsthaft eine Antwort darauf, "Was mich aber zu dir führt ist... Nun, wie soll ich es ausdrücken? Ich hatte gehofft, du würdest möglicherweise die Zeit dazu finden, mir ein wenig von den Göttern zu erzählen."
    Geändert von Zialda (07.09.2009 um 21:29 Uhr)

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    Am Ufer des Rubikon  Avatar von Medin
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    In diesem Moment spielte es keine Rolle mehr. Es war unwichtig, wo und wie Medin Lilo aus den Augen verloren gegangen war. Welche Nuance in der Geschichte dazu geführt hatte, dass der General alleine durch das Nomadenlager streifte und die Kleine suchte, die er auch alleine wähnte. In diesem skurrilen Moment war es egal.
    Der am Boden liegende Assassine, bezwungen durch ein kleines Straßenmädchen, war seit dem Moment der Attacke nicht mehr so wachsam gewesen. Medin konnte es ihm nachfühlen. Er hatte die beiden entdeckt, kurz bevor Draconiz auf einmal zusammengezuckt war und so hatte die jähe Lähmung, die Zeuge der Bewahrheitung seiner Ängste war, nur einen kleinen Augenschlag, bevor sie vom Einfluten der Gegenwart verdrängt wurde.
    Der General glaubte zu wissen, was vor sich ging und hatte sich den beiden genährt. Es war nicht schwer gewesen. Draco hatte für den sich von der Seite nähernden Krieger, in dessen rechter Hand das Schwert silbern in der Wüstensonne blitzte, nicht gesehen. Höchstens diese seltsam aussehende Frau, die dem Schauspiel wie ein Zuschauer in der ersten Reihe beiwohnte, hatte Notiz von ihm genommen. Aber zwischen ihr, wer oder was auch immer sie war, und Medin, befand sich noch eine Gestalt am Boden. Und Medin atmete tief durch.
    „Hey.“ Medin war eine Schwertlänge neben Draconiz zum stehen gekommen und sah den alten Freund ununterbrochen in die Augen, die ihn nun erfassten, aber das Hey galt nicht ihm. Es galt Lilo und es war ein beruhigendes, ein Stück weit frohes und mindestens genauso besorgtes Hey. Er wusste nicht, was sie tat, aber nun war er hier und sie wusste schließlich, was er zu tun gedacht hatte.
    Sein Arm war ausgestreckt, die Spitze der Klinge deutete irgendwo zwischen Hals und Brust. Es wäre einfach, es jetzt zu tun. Viel einfacher als bei tausend anderen Gelegenheiten, die sich sowieso nie bieten würden. Jetzt war eine da. Sie war schon vorhin da gewesen. Ein Wurfmesser oder ein schneller Hieb. Aber Medin hatte Skrupel. Er hatte Skrupel einen am Boden liegenden Mann vor Lilos Augen einfach zu töten. Aber das war doch das richtige, oder?
    „Du tust so, als gäbe es einen Unterschied zwischen uns.“ Seine Stimme, nun an den ehemaligen Waffenbruder gerichtet, war nicht wirklich ruhig, aber zumindest beherrscht. In ihr lag die Konzentration, die er aufbrachte, um den Moment zu bewältigen. Ein Moment, dessen Tragweite er nicht an sich heranlassen wollte, da seine Konzentration dem wohl nicht standgehalten hätte.
    „Du irrst, wenn du denkst, dass ich nicht weiß, dass das, wofür ich kämpfe, nicht mehr existiert. Aber was tust du? Du kämpfst für etwas, was noch nicht existiert. Und wir glauben beide, dass wir das Ziel unseres Glaubens und unseres Kampfes, dieser Welt näher – und wenn es nur ein kleines bisschen näher ist – bringen können. Nur dass du einst an dasselbe wie ich geglaubt hast“, fügte er noch hinzu und schaute hinab in die blauen Augen. Er bedauerte noch immer, dass es so gekommen war. Aber das Bedauern würde ihn nicht zurückhalten.
    „Wir sind ziemlich gleich. Gut oder schlecht, auf alle Fälle tun wir das gleiche und jeder auf seine Weise das richtige. Und deshalb wollen wir beide jemanden, der das ‚richtige’ tut, töten.“
    Der Gedanke war unbefriedigend. Um Frieden zu schaffen musste man Leute töten, die Frieden schaffen wollten. Paradox oder normal? Jeder glaubte dabei an seine Wahrheit. Und war das dann überhaupt noch ein Frieden, den diese ganzen von ihrer Wahrheit überzeugten Mörder anstrebten? Machte das den Krieg nicht zu seiner Ausgeburt des Friedenswunsches? Hieß es nicht auch Wenn du Frieden willst, dann rüste zum Krieg?
    So weit dachte Medin nicht. Er hatte den Gedanken dort blockiert, wo er unbefriedigend wurde. Er dachte nur genau so weit, wie es wohl auch Draconiz tat. An sein Ziel und das, was dafür nötig war. Und doch blieb der fade Beigeschmack der Sinnlosigkeit wie nach dem Verzehr einer schlechten Frucht auf der Zunge. An seiner Entscheidung änderte das nichts.
    „Kannst du bitte gehen?“ Wieder sprach Medin eindeutig zu der Novizin, obwohl seine Augen dabei unverwandt auf Draconiz starrten und auch sein ausgestreckter Arm reglos den am Boden liegenden in Schach hielt. „Bitte.“

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    Schwertmeister Avatar von Andras
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    Nun staunte der Wüstensohn nicht schlecht. Damit, dass diese Frau ihn ausgerechnet nach den Göttern fragen würde, hatte er mit Sicherheit nicht gerechnet. Aber gut, er war gerne bereit ihr zu Antworten.
    „Na hoffentlich hast du Zeit..“
    Sie stand noch immer, den Kopf leicht zur Seite geneigt und blickte ihn lächelnd an. Einen Augenblick lang musste er sich eingestehen, etwas sehr verführerisches in diesem Blick zu entdecken. Doch war dazu gewiss was anders genug Zeit. Und noch während er ihr, praktisch zur Wiedergutmachung einen Platz zu seiner linken im noch warmen Sand wies, und mit warmen Licht ihr Zusammensein erhellte, begann er also seine Predigt, die nicht mehr und nicht weniger als die Götter selber beinhalten sollte.

    „So waren dereinst, vor vielen, vielen Jahren drei Brüder. Innos, das Licht, Beliar, die Dunkelheit, und Adanos, das Gleichgewicht. Doch sie waren von hoher Geburt, nicht mehr und nicht weniger als Götter, die da herrschten, über ein Land, das der Unendlichkeit gleich kam.“
    Sein Stimme klang feierlich, fast verschwörerisch in der Dunkelheit, als er begann tief in seinem Geist die göttliche Geschichte über den Anfang aufzuschlagen, und nichts als der Gang ihres Atems erfüllte die Luft, als er eine Pause nutzte um in ihre gespannten Augen zu blicken.
    „Doch kein Friede hatte herrschen sollen zwischen den Brüdern, denn das Licht war eine Qual für Beliar, und er begann Innos zu bekämpfen. Und alles was Innos schuf fand seine Zerstörung durch Beliar. Adanos aber sah, was da geschah, das Licht und Dunkelheit sich selbst zerstörten, und so nichts sein konnte. Und in seiner Verzweiflung übte er sich darin ihren Streit zu schlichten, doch es gelang ihm nicht. Immer weiter ging der Krieg, den weder Licht noch Dunkelheit je gewinnen konnten, jener Krieg, der alles zerstört.
    Doch siehe, wo Adanos stand, da waren Innos und Beliar ohne Macht. Es war der Ort von Ordnung und Chaos zugleich, Erschaffung und Vernichtung vereint, und es war das Meer entstanden. Und Adanos, in seiner Weisheit, lies das Meer zurückgehen, und es entstand das Land. Es war der Boden geschaffen für die Entstehung allen Lebens, ob Mensch oder Tier, ob Pflanzen oder Bäume, Wiesen und Weiden, und Adanos liebte was er sah, und er empfand Liebe für alle seine Wesen.“

    Andras hatte sich erhoben und stand in der Dunkelheit, nur seine leise Stimme durchdrang selbige, ehe er in das gespannte Gesicht seiner fleißigen Zuhörerin sah, und fortfuhr.
    „Doch Beliars Zorn war unermesslich, und er betrat das Land, und erwählte das Tier. Und so begann das Tier, gelenkt durch Beliar, geleitet durch einen Teil seiner göttlichen Macht, das Land zu zerstören. Als Innos dies jedoch sah, da betrat auch er das Land, und erwählte den Menschen, und er gab ihm einen Teil seiner Macht, und der Mensch sollte das Tier aufhalten. Beliar in seiner Gier sprach zu einem weiteren Wesen.
    Doch Adanos erkannte die drohende Gefahr, und schickte die Flut. Und mit ihr fort gingen alle Geschöpfe Adanos, Menschen wie Tiere, Bäume und Pflanzen. Und Adanos überkam eine tiefe Trauer. Als dann die Flut hinüber war, so sprach er voller Zorn zu seinen Brüdern: ‚Nie wieder sollt ihr mein Land betreten, denn es ist heilig, und so soll es sein!’
    Doch war der Krieg längst entfacht, und seine Flame sollte für alle Ewigkeit brennen. Als Innos diesem gewahr wurde, begann er zu weinen. Er weinte 13 Jahre lang, Tag ein und Tag aus, und seine Tränen fielen hinab auf die Erde, denn auf Ewig würde er seinen Bruder bekämpfen müssen. Und der Mensch erschlug das Tier, das da kehrte zurück in Beliars Reich.
    Doch siehe, Adanos, in seiner Weisheit, sah, dass nun Ordnung und Chaos aus der Waage geworfen waren, und das durfte nicht sein. Und siehe, er bat Innos, seine göttliche Macht von den Menschen zu nehmen, und auf der Erde zu verstecken, denn siehe, Adanos fürchtete den Tag an dem das Tier zurückkehren würde. Und Innos, in seiner Weisheit, tat, wie man ihn bat. Und seit diesem Tag brennt der ewige Kampf zwischen Gut und Böse, Licht und Schatten, Ordnung und Chaos. Und siehe, beide Seiten finden immer neue Mittel und Wege und der Kampf wogt hin und her. Wir dienen Adanos, mit dem ewigen Auftrag, das Gleichgewicht zu erhalten. Auf unserem Kontinent droht zu dieser Zeit Beliar die Macht zu übernehmen, und so müssen wir achtsam leben, denn wer weiß wann Adanos in diese Welt zurückkehren wird um erneut das Gleichgewicht zu wahren.“

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    Drachentöter Avatar von DraconiZ
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    „Ich denke nicht, dass deine Freundin auch nur daran denken kann irgendwo hinzugehen …. Paladin“. Das letzte Wort sprach er mit so viel Verachtung, wie er nur in seine Stimme bringen konnte. In den Augen des Schwarzhaarigen blitzte es. Dann kam ein Schwall von Dunkelheit über den Krieger, krabbelte wie tausende Insekten von seinen Beinen hoch an seinem Körper und verschluckte ihn.

    Kurz darauf zerfetzte er die Schlieren der Dunkelheit und kam direkt hinter der Magierin wieder zum Vorschein. Die Erschöpfung war ebenso verfolgen, wie die letzten Skrupel. Adrenalin und eisige Kälte gleichzeitig peitschten durch seine Adern und entfesselten sämtliche Energiereserven, die verfügbar waren. Er grinste diabolisch als er die Verwirrung in den Augen seines Feindes erkannte. „Vicious wärest du so freundlich dich erst einzuschalten, wenn die Magierin versucht wegzulaufen oder irgendwelche Tricks anwendet? Du kannst dich selbstredend auch schon einmal eingehend mit ihr unterhalten. Von Frau zu Frau“. Er hatte Medin nicht aus den Augen gelassen, während er mit der Kopfgeldjägerin gesprochen hatte. Die 10.000 Goldmünzen standen natürlich weiterhin als Angebot im Raum.

    Er ging einen Schritt auf den Paladin zu. Die Feuermagierin beachtete er nicht weiter. Hatte er noch Skrupel Unschuldige zu töten, so traf dies auf Vicious nicht im Geringsten zu. Mischte sich Medins Bettgefährtin ein, so war sie schneller tot, als ein Feuermagier ein Stoßgebet zu Innos schicken konnte. Vicious war in solcherlei Hinsicht nicht nur sehr effizient. Nein sie war einfach eine der Besten. Fleischgewordene Präzision. Unfehlbar. Schließlich hatte die Marmo zwei gute Gründe ihm zu helfen. Mehr war nicht nötig.

    Der Klingenmeister wartete einen Moment bis Medin die Situation realisiert hatte, dann zog er beide Scimitare aus ihren Halterungen an der Hüfte und am Rücken. „Oberbefehlshaber der könglichen Truppen von Vengard und Sklave des Sonnengottes, ich erkläre die Zeit des Redens hiermit für beendet“. Einen winzigen Augenblick, nicht länger als ein halber Lidschlag, verstrich noch, dann spannte der Assassine sämtliche Muskeln an. Im gleichen Moment riss er eine der Klingen in die Höhe brachte die zweite auf die Höhe seines Bauches und lies seine Beine vom Boden abheben. Im nächsten Moment drehte er sich in der Luft und lies zuerst die Klinge am Bauch und winzig später die Klinge über dem Kopf in kalter Präzision auf den Paladin fahren. Die erste Klinge parierte der General, der zweiten wich er aus. DraconiZ schrie gellend auf, dann sammelte Sand auf seiner Stiefelspitze und brachte seinen Fuß so schnell nach oben, dass erst der Sand in Richtung des Paladins’ Gesicht flog und kurz darauf der Stiefel folgte. Noch ohne zu wissen, ob der Tritt gesessen hatte, lies er die Beiden Klingen erneut durch die Luft singen. Die Bewegungen kamen unterbewusst. Reflexartig. Fast wie ein Theaterstück, dass er zum 1000sten Mal aufführte.

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    Zialda ist offline
    Andras' Ausführungen faszinierten die Diebin auf ihre ganz eigene Art und Weise. Eigentlich konnte sich Zialda noch nie für theoretische oder gar philosophische Themen begeistern und doch lauschte sie den anschaulichen Worten ihres Gegenübers mit einer gespannten Verschwiegenheit. Nicht einmal den kleinsten Laut hatte sie von sich gegeben, einfach nur, um Andras Begeisterung in den tiefblauen Augen nicht zu zerstreuen.
    Über einzelne Punkte, etwa die Erwählten der Götter, hatte sie bereits flüchtig etwas gehört, doch wirklich darüber nachgedacht hatte sie noch nie. Und dazu würde es in jener Nacht wohl auch nicht kommen, denn erwähnte Andras noch etwas anderes, für Zialda viel Relevanteres.
    "Wir dienen Adanos, mit dem ewigen Auftrag, das Gleichgewicht zu erhalten."
    War das also das Geheimnis der befriedigenden Aura um den örtlichen Tempel des Wassers? Es würde vielleicht im Ansatz erklären, weshalb sich Zialda seit ihrer Ankunft in Al Shedim so wohl fühlte, wie zuletzt in den Armen des starken Königsgetreuen, den sie einst im Minental von Khorinis traf und von dem sie auch jenen Talisman erhielt, der sie erst in den Süden Myrtanas, in jene verdammte Wüste getrieben hatte.
    Der Talisman.
    "Ihr seid also so etwas, wie... die Bewahrer des Gleichgewichts?", eigentlich war diese Frage nicht ernst gemeint. Sie sollte der Blonden lediglich als Ablenkung dienen, um sich unbemerkt an die Hosentasche fassen zu können. Schließlich wollte sie nicht, dass es auf Andras so wirkte, als interessiere sie seine ausschweifende Predigt nicht.
    "Wir Magier ja, jeder auf seine Weise zumindest ein bisschen", Zialda lauschte seinen Worten nur halbherzig. Insgeheim hatte sie jedes einzelne Wort verstanden, zumindest bildete sie es sich zweifelsohne ein. Ihre Aufmerksam galt nunmehr noch jenem pinkfarbenen Anhänger. Er war, wie hätte es auch anders sein können, unangetastet in ihrer unscheinbaren Hosentasche versteckt.
    Zialda hatte ihn bereits aus den Augen verloren. Zu viel fremdartiges war in der letzten Zeit geschehen und selbst, wenn die rastlose Landstreicherin wieder jener Spur folgen wollte, die ihr das Geheimnis des Talismans näherbringen sollte, so würde sie mit Sicherheit nicht viele Schritte nach vorne machen können.
    "Bei den Nomaden ist das nicht so universal zu sagen", Andras schaffte es, Zialdas volle Aufmerksamkeit erneut zu erhaschen. Die Nomaden? Vielleicht waren ja sie der Schlüssel, den Zialda so dringlich brauchte. Mit Sicherheit gab es unter ihnen eine Reihe begnadeter Klingenwirbler, die sie zumindest in die Grundzüge des Schwertkampfes einweisen konnte.
    Trotz innerlicher Euphorie traute sich Zialda kaum, ihre Frage zu stellen. "Und diese... die Nomaden, die können doch bestimmt auch, nun ja, kämpfen, oder? Meinst du, einige von ihnen würden ihr Wissen mit einer Person wie mir teilen wollen?"

  12. Beiträge anzeigen #32
    Schwertmeister Avatar von Andras
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    Andras ist offline
    Andras brach in Lachen aus. Diese Frau überraschte ihn immer wieder, eben noch hatte sie ihn nach etwas so magischem wie die Geschichte der Götter gefragt, und nun interessierte sie sich für das wohl weltlichste was es überhaupt gab – die schnöde Kunst der Waffenführung. Doch irgendwie passte dieser Zug zu ihr, sie war sicherlich wohl kaum die Frau für nächtelange ausschweifende Diskussionen über Götter und Magie. Er freute sich über ihr Interesse, war jedoch sicher, dass es dafür einen guten Grund gab. Doch zunächst wollte er mal nicht so sein. Er ließ sich also wieder neben ihr im Sand näher – möglicherweise ein bisschen näher an ihr als er beabsichtigt hatte – und gab ihr die Antwort auf die ihre so viel sagenden Augen warteten.
    „Ja da liegst du ganz richtig, unsere Nomaden sind auf den Kampf spezialisiert, auch wenn man oftmals die Vermutung hat es gibt Dinge die ihnen wichtiger sind als die Verteidigung Al Shedims und das Bewahren des Gleichgewichts.“
    Bedachte der die Dinge, die er des Öfteren so über die Nomaden mitbekam, so brachte ihn dieser Satz sogleich zum lachen. Natürlich erwartete er diese Tugendhaftigkeit nicht von den wackeren Kämpfern, weswegen er seinen Worten einen hörbaren ironischen Nachklang gab.
    „Und lehren können sie dich natürlich auch.“, fuhr er fort, „werden sie aber natürlich nicht mal einfach so machen. Du musst ihnen schon beweisen, dass du vertrauenswürdig bist. Es sind gefährliche Zeiten. Doch mal was ganz anderes. Woher stammt dein Interesse für die Geschichte der Götter?“

    Die kurze Pause, welche auf diese Frage folgte, erweckte in Andras die leise Vermutung, dass ihre Beweggründe nicht unbedingt so trivial waren. Er wollte sie keinesfalls hetzen, weswegen er seine Augen geduldig auf den ihrigen Ruhen ließ, und diesen unbeschreiblichen Ausdruck in sich aufsog. Sie hatte wirklich etwas Anmutiges unter ihrer rohen Schale. Er war sich wirklich nicht sicher ob er schon jede Fassade dieser jungen Frau kannte. Er wollte seufzen, verkniff es sich jedoch noch gerade so. Frauen waren immer so unglaublich kompliziert, vor allem wenn sie gut aussahen. Erst Angelina, mit ihrer überaus distanzvollen Art, dann Yinne, nun ja Yinne halt, sie war so eigen. Und nun diese Frau, und wie es aussah war sie nicht unbedingt weniger vielschichtig. Schlimm, denn ausgerechnet diese Art war es, die Andras immer so reizvoll an Frauen fand.

    Beinahe hätte er sich in seinen Gedanken einmal mehr verloren, als Zialda endlich antwortete.
    „Nun, dass ist nicht so einfach. Es hat etwas mit einigen seltsamen Begegnungen zu tun. Irgend so ein alter Sack hielt mich in Bakaresh doch tatsächlich für eine Dienerin Beliars. Und auch der Tempel selber. Irgendwie hat mich diese ganze Geschichte zu einer Art Zusammenbruch gebracht. Anders war es hier in Al Shedim, der Tempel strahlt viel mehr Wärme aus. Ich hab mich sozusagen fast wohl gefühlt in dessen Nähe.“
    Andras nickte. So kompliziert war das Ganze also gar nicht, auf jeden Fall einfacher als Zialda dachte. Es war nur ein weiteres Anzeichen dafür, dass sie wohl ein gutes Stück empfindsamer war, als sie dachte. Er musste sofort wieder lächeln.
    „Ach so, na ja, das lässt sich recht leicht erklären. Wie du dir vorstellen kannst ist Beliars Präsenz groß im Tempel zu Bakaresh, ebenso wie Adanos Präsenz in unserem Tempel gewaltig ist. Grundsätzlich sehen wir Menschen Beliar als Gott des Bösen, zumindest tun die meisten menschlichen Gemüter das. Fakt ist jedenfalls, dass er Gott der Dunkelheit und des Totenreiches ist. Seine Sphäre ist kalt, so kalt, dass dort kein Leben existieren kann, also definitiv ziemlich ungemütlich. Adanos Sphäre ist die Sphäre in der wir Leben können. Die meisten Menschen sehen ihn weiterhin als einen der guten Götter an. Wie ich ja schon sagte liebt Adanos jede Form von Leben, und die Wärme seiner Liebe erreichte jedes Wesen, und auch jede Pflanze. Das du diese Empfindungen hast, ist möglicherweise ein Zeichen dafür, wie deine Position zu den Göttern ist, aber auf jeden Fall ist sie ein Zeichen dafür, dass du empfindsamer bist als du selber denkst..“
    Geändert von Andras (07.09.2009 um 23:14 Uhr)

  13. Beiträge anzeigen #33
    Veteran Avatar von Vicious
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    Vicious ist offline
    Das sich anbahnende Spektakel beobachtend, nahm sich Vicious noch etwas von dem Fisch. Merkte dann allerdings, dass der schon weg war. Wie lange hatte sie hier gesessen? Tage. Dann müsste halt etwas trinkbares her. Natürlich kam die Bedienung nicht, wenn man sie brauchte. Und da DraconiZ Belohnung versprochen hatte, konnte Vicious nicht einfach weg.

    Zuerst wusste die Marmo nicht wirklich, mit wem sich der Assassine überhaupt unterhalten hatte. Um ehrlich zu sein, hatte sie gedacht, er wollte sich an die Fremdländerin ranschmeißen. Der Gesprächsverlauf zeigte dann, dass sie damit ziemlich daneben lag. Jetzt wurde ihr auch einiges anderes klar. Als sie den Nomaden vor einigen Tagen ausgehorcht hatte, sprach er von einem Priester, der den Paladin begleiten würde. Ganz falsch war die Information nicht gewesen. Kein Mann sondern eine Frau begleitete den Soldaten. Und Hokuspokus war auch dabei, doch weit entfernt vom Priester-sein. Das Aushorchen würden wir noch üben.

    Tatsächlich stellte die Fehlinformation aber keinen Nachteil da. Ein Priester wäre sicherlich eine wesentlich härtere Nuss gewesen. Trotzdem hielt sich die Kopfgeldjägerin an ihre Prinzipien und blieb berechnend. Schließlich wollte sie keine Chance auf einen Batzen Gold leichtfertig verspielen. Deshalb lud sie die Armbrust und behielt die Szenerie weiter im Auge, während sie am Tisch sitzen blieb. DraconiZ würde vermutlich allein zurecht kommen. Schließlich war die Nacht längst angebrochen.

  14. Beiträge anzeigen #34
    Am Ufer des Rubikon  Avatar von Medin
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    Ein Kribbeln, ein leichter Schauer hatte sich vom Griff seines Schwertes weiter seinen Arm hoch bis zum Nacken in dem Moment fortgepflanzt, als der Assassine verschwunden war. Wie ihm das gelungen war, wusste Medin nicht, aber es traf ihn nicht so überraschend, wie er vielleicht selbst angenommen hätte. Draconiz hatte sich die letzten Jahre wirklich um einiges verändert und schon in Vengard besondere Kräfte unter Beweis gestellt, als er bis zum Palast vorgedrungen und auch wieder von dort entkommen war.
    Dann gab es nur noch zwei Klingen und den, der sie führte. Dass Medin sich noch um die anderen kümmerte, ließ der Angriff nicht zu. Taumelnd ließ er sich nach dem Tritt nach hinten fallen, rollte über die Schulter ab und war, als er wieder zum stehen kam, den meisten Sand aus dem Gesicht schon wieder los. Sein Kontrahent war ihm gefolgt und führte ohne Unterlass Schläge im Doppelpack gegen ihn. Der Paladin ging leicht in die Knie und beugte den Rücken nach hinten, um sie mit dem Einhänder parieren zu können. Noch einmal wich er zwei Schritte zurück und ließ den Klingentänzer ihm folgen.
    Doch dann fand seine Ferse im Sand festen Stand. Mit einer Drehung zur Seite ließ er den nächsten Hieb an sich vorbei gleiten. Sofort führte Draco sein anderes Scimitar gegen Medin, der nun dichter als erhofft war. Kreischend rieb Klinge an Klinge, bevor das Geräusch an den nach vorne gerichteten Parierstangen des Einhänders sein jähes Ende fand. Mit einer leichten Drehung des Handgelenks verbissen sich die kleinen Zacken in die gebogene Klinge und ließen es nicht mehr los. Medin hatte nun nur den Bruchteil einer Sekunde, wenn er seinen Gegenüber entwaffnen wollte. Mit beiden Händen riss er den Einhänder seitlich nach oben, um Draco sein Scimitar aus der Hand zu hebeln.

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    Drachentöter Avatar von DraconiZ
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    DraconiZ fühlte den Ruck der durch seinen Arm ging. Er fühlte, dass der Hebel saß und er ihm nicht entrinnen konnte. Ihm blieben nicht viele Möglichkeiten. Dann nickte er innerlich. Statt sich dagegen zu stemmen trat er unter den Arm des Paladins und lies gleichzeitig seine Klinge los. Der Arm mitsamt des Scimitars peitschte nach oben. Der Klingenmeister beachtete das eine Schwert nicht mehr, sondern nutze die Rotation seiner Hüfte aus um dem Paladin einen Schnitt am Bauch zu versetzen. Aber er rutschte ab. Statt Fleisch, schnitt er nur durch Stoff.

    Den Bruchteil einer Sekunde brauchte Medin um einen weiteren Angriff zu planen. Die Klingen berührten sich für einen Moment dann brachte der Schwarzhaarige mit einem schnellen Tritt Distanz zwischen sich und den Paladin. Während der Oberbefehlshaber die ersten Momente nach hinten taumelte und Mühe die Balance zu halten, bückte sich der Schwarzhaarige zu der, auf den Boden gefallenen, Klinge. Nein diesmal würde er ihm nicht Schwerter nehmen. Für einen Moment hielt DraconiZ inne, spürte den Wind, der an seinem Körper zerrte. Dann blickte er Medin wieder ins Gesicht. Er hatte sich gesammelt, war wieder bereit. Er streckte einladend eine seiner Klingen nach vorne.

  16. Beiträge anzeigen #36
    banned
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    AnnaJoseph ist offline
    Als Medin auftauchte, schien es so, als fühlte sich Lilo auf einmal wieder wie das kleine Kind. Er nahm ihr grundsätzlich das Denken ab, machte alles richtig und war immer der Held. Jetzt versuchte er, auf Draco zuzugehen und ihn zu schlagen, was Lilo Angst machte, was eigentlich nicht hätte passieren sollen, wo Magie doch so viel schlimmer war. War sie nicht so viel schlimmer? Sie wollte gar nicht, dass der schwarze Mann umfiel und Schmerzen hatte, und doch geschah es, wie in einem Alptraum. Aber er hatte ja überlebt, alles passierte so schnell, und jetzt konnte er sogar wieder raffiniert kämpfen. Nur irgendwie wusste sie, dass nichts passieren würde. Irgendwie sah es gespielt aus, nur die Schwerter glitzerten. Der andere Mann hatte doppelt so viele wie Medin. Die Frau beachtete sie nicht.
    „Hört auf“, riefen oder flüsterten ihre Lippen. „Ihr werdet doch sowieso nicht sterben“, hätte sie sagen oder denken wollen. Sie war wohl doch zu klein dafür, konnte nichts gegen die Welt der großen, starken und viel klügeren Männer machen.
    Aus irgendeinem Grund stand oder fiel sie, gelähmt, wie ein unfähiges Kind. Sie sollte weggehen, hatte Medin gesagt, und jetzt war sie Luft für ihn. Nur das Spiel mit seiner von größer werdenden Flammen überzogenen Eisenklinge war noch interessant für ihn. Vielleicht war keine Zeit, oder diese, seine Aussage war zu schwierig, um darüber nachzudenken. Vielleicht dachte aber etwas von ihr daran, ohne dass sie es wusste. Sie fiel mit den Händen in den Sand. Sah die Armbrust von der Frau nicht. Und die Frau sah das warme Glitzern auf dem Tisch nicht.
    Das halbdämmerige Licht wurde heller, ohne dass jemand etwas merkte. Hielt die Welt an? Wieviel Zeit war vergangen? Warum tat Lilo nichts dagegen, dass Medin diesen netten, bösen Assasinen umbringen wollte? War sie für ihn verantwortlich? Die Möglichkeit, dass er selbst sterben könnte, oder dass ihm auch nur etwas passieren könnte, fehlte hier. Flammen waberten über den Schwertern der Männer, die Lilo noch sah. Oder sah sie sie überhaupt noch? Vielleicht fehlte sie, vielleicht war sie einfach abgedriftet. Konnte sie den Sand noch sehen? Konnten die Sandkörner so heiß sein?
    Passierte es langsam, oder schnell? Der Tisch von Vici, deren Namen Lilo nicht kannte, stand in blaugrünem Nebel aus Feuer. Ihren Aufenthaltsort sah man nicht mehr. Hellblaue Kreise zogen die bösen Waffen. Verschwanden sie? Speere kamen aus dem Boden. Sie waren grün wie Bäume. Nein, es waren nur brennende Sandkörner. War die Stadt verschwunden? Lilo hätte nur beobachten können.
    Alles veränderte sich, was hätte passieren sollen oder können, und niemand konnte mehr sagen, was ohne sie hier passiert wäre, oder doch? Was wäre passiert, hätten sich Draco und Medin weitergehauen und hätte einer von ihnen vielleicht den anderen getötet, mit Blut und all diesen normalen Dingen, die es sonst gab? Jetzt konnten sie es nicht mehr, weil eine Feuerlinie zwischen ihnen war, ausgehend von ihren Schwertern, mit denen sie sich zusammen hatten beschäftigen wollen. Es hätte so normal sein sollen, und so traurig. Anna war schlecht, so schlecht, dass sie nochmal umzufallen glaubte, und das obwohl nichts passierte. Das Feuer war nicht nur da, nein es war in ihrem Kopf.
    Nur Draco war noch da, der auf ihrer Seite des hellen Feuers stand. Vielleicht sollte er sie statt Medin töten. Das war vielleicht besser als nichts, und vielleicht würden dann auch die großen bunten Flammen verschwinden, die man vielleicht, so wie es oft geschah, ihr zuordnen würde, obwohl sie gar nichts gemacht hatte.

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    Am Ufer des Rubikon  Avatar von Medin
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    Es ging alles viel zu schnell. Die Hitze kam von mehreren Seiten. Sie war direkt vor ihm. Flammen züngelten magisch vor ihm durch den Sand, schlugen fast mannshoch und ließen ihn unwillkürlich zurückweichen. Die Wärme wallte ihm ins Gesicht und nach einem Moment spürte er sie auch durch die Lederbandagen, die den Griff seines Schwertes umhüllten. Handschuhe trug er keine, sodass er die immer heißer werdende Waffe fallen ließ.
    Aber nicht nur vor ihm war Feuer. An dem Tisch, an dem die seltsame Frau bis vor einigen Momenten noch gesessen hatte, brannte es nun auch. Lilo! Er wollte ihr helfen, aber zwischen ihr und ihm befand sich die Feuerwand, die kaum dass er das Schwert hatte zu Boden fallen lassen, ein bisschen kleiner wurde.
    Und Draconiz. Sein Feind, der auf der anderen Seite ebenso vor den Flammen zurückgewichen war, stand ebenfalls zwischen ihnen. Die Distanz war kurz und die Gelegenheit da. Der Krieger musste diese Gelegenheit nutzen. Auch wenn er nur zu Lilo wollte, musste er sie nutzen. Jetzt war es einfach. Ganz einfach.
    Sein Atem stockte und als er den Gedanken gerade zu Ende gedacht hatte, lag schon die kleine, scharfe Klinge zwischen seinen Fingern. Das Feuer blendete ihn, aber trotzdem sah er das dunkle Gewand des Assassinen deutlich, wie es von den rötlichen Flammen beschienen wurde.
    Der geht nicht daneben, dachte er vom Adrenalin des Kampfes beflügelt, als er das Wurfmesser durch die Flammenwand hindurch auf seine Reise schickte.

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    Veteran Avatar von Kroen
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    Kroen ist offline
    Feuerrot tauchte die untergehende Sonne die Ruinenstadt in ihr Feuer und auch Kroen plagte sich mit selbigen rum. Die kleinen, trockenen Zweige waren kreisförmig auf den Boden gelegt, wie ein Kegel fast spitz nach oben zulaufend und ringsherum durch einige Kiesel vor dem Wegrutschen gesichert. Und doch wollte das Feuerchen ohne seine Beihilfe nicht am lodern bleiben. Der helle Schein verstummte schon wenige Momente, nachdem er mit der Magie nicht mehr eingriff. Nicht einmal die Glut schien dann noch glimmen zu wollen. „Ach Scheiß drauf“ grummelte der Feuermagier und wandte sich an Shey, die noch immer bei ihm weilte. „Bleib hier, ich geh mal auf die Suche nach vernünftigen Feuerholz, nicht dieses Billigzeug, das kaum mehr als einen Furz aushält.“
    Doch wo danach suchen, fragte er sich kurz danach, in einer Stadt die ihm vollkommen fremd war und noch dazu mitten in der Wüste lag. Die Hände in den Taschen seiner Leinenhose versenkt schritt er auf die Straße zu, wirbelte ein wenig Sand unter ihm auf und stolperte mehr als einmal über Steine, die aus dem Sand ragten. Ruinen, die wohl keiner der Nomaden hier wegräumen wollte.
    „Entschuldige der Herr, hätte er die Güte mir zu verraten, wo ein mittelloser Mann wie ich es bin hier einfach nur ein bisschen gottverdammtes Feuerholz auftreiben kann?“
    fragte er einen Mann, der einfach nur am Wegesrand sitzen zu schien? Er bemühte sich um Höflichkeit, verfiel jedoch in sein übliches Schema, als er die Gestalt näher betrachtete. „Leck mich doch am Arsch, du bist ja kleiner als ich!“ entfuhr es ihm unwillkürlich, als er das alte Herrchen weiter musterte.

  19. Beiträge anzeigen #39
    Provinzheld Avatar von Arvideon
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    Arvideon ist offline

    Al Shedim

    Da wollte man sich gerade den großen Strohhut ins Gesicht ziehen und an eine teils verfallene Mauer gelehnt ein kleines Nickerchen machen, schon schickte einem Innos eine sauer aufstoßende Seele über den Weg, die nach Feuerholz fragte. Aber was nütze es, sich den Abend mit solcherlei Gedanken zu verderben, konnte man dem jungen Kerl doch sicher helfen, um ihm anschließend etwas zu Essen entlocken, denn Arvideons Bauch knurrte gewaltig.

    "Es mag vorkommen, das man Leute trifft, die den Bartresen noch schlechter einsehen können, als man selbst, genauso wie es vorkommen mag, dass man an der eigenen Unzulänglichkeit verzweifelt. Um eurer kleinen Flamme Nahrung zu geben, jedoch empfiehlt es sich jemand anderes zu fragen, denn den Stoff des Baumes, der sanft knistert in der Flammen Zünglein kann euch Meister Arvideon nicht geben, nichtsdestotrotz aber bietet er euch seine bescheidene Hilfe an, sofern sie euch dienlich und genehm scheint, junger Mann.", entgegnete er dem kraushaarigen Mann, der sich für klein hielt, wohl aber vom wahren Kleinsein nur die Hälfte verstand, und betrachtete ihn eingehend mit seinem scharfen Blick, durch den Zwicker, den er zu diesem Zweck aus der Manteltasche zog und sich auf die Nase klemmte.

  20. Beiträge anzeigen #40
    Veteran Avatar von Kroen
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    Kroen ist offline
    Für Kroen war es einer dieser Momente, an denen er nichts besseres als ‚Äääh’ zu sagen wusste und sich mit Hingabe am Bart kratzte. Der kleine, alte Mann vor ihm war zu verwirrend für den Feuermagier. Das weiße Haar stand von seinem Kopf ab, ließ die Stirn und noch weit mehr frei, ein fast kahler Kopf zierte das Haupt des Mannes.
    „Man hält mich zwar oft für einen Gelehrten, weil ich es aus der Sicht der Menschen zu sein habe, aber habe trotzdem kein Wort von deinem Gerede verstanden – also noch mal normal für den durchschnittlich Blöden wie mich ja? Du willst mir helfen, hab ich das richtig verstanden? Und wie, wenn ich mir die Frage stellen darf?“
    Er wusste nicht was, doch irgendwas an dem Herren schien ihm seltsam. Ein alter Mann, der so kompliziert sprach, dass Kroens Gehirn um zwei Ecken denken musste um es zu verstehen. Saß ein solcher Mann mal eben im Wüstennest Al Shedim rum? Mit einem seltsamen Glas auf den Augen, die über einen Bügel verbunden waren? Eine Konstruktion, die der Feuermagier noch nie gesehen hatte. „Was ist das auf deiner Nase?“ fragte er neugierig?

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