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    Burgherrin Avatar von Melaine
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    Melaine ist offline
    Ein schwaches Nicken war das letzte Zeichen des bröckelnden Widerstandes, der in Scherben am Boden das Licht des Vollmondes zu reflektieren wusste, wo er sonst nichts mehr von sich geben konnte. Ein schwaches Nicken war wie das letzte Band zwischen der Vergessenen und der Hoffnung auf Rettung, das letzte Zugeständnis, der letzte Versuch, dass es doch noch klappen würde, wo es schon gescheitert war.
    Sie hatten die Hütte erreicht, vor Stunden, die zu Tagen wurden, in denen die junge Frau leeren Blickes in einer Ecke saß und nicht wusste, ob es wirklich Tage gewesen waren, die vergangen waren, oder bloß Augenblicke, die etwas von Tagen hatten, auch, wenn es ihnen am Licht derselben mangelte.
    Nichts, was sie hätte Essen können, füllte ihren Magen, nichts, was ihren Durst hätte löschen können, schmeichelte ihrer Zunge, und nichts, was ihr Blick hätte sehen wollen, streifte ihr Gesichtsfeld, näherte sich ihr. Sie vermisste die warmen Berührungen auf ihrer Haut, denen nun eine unbefriedigende Kälte anhaftete, die davon schrie, dass dies der falsche Ort, die falsche Zeit für alles war, was die Sehnsucht der jungen Frau ins Herz gepflanzt hatte.

    Und so verschwamm der Anblick des Gärtners, verglommen die blauen Augen wie Funken, die vom Feuer zu den Sternen ihren Aufstieg suchten und doch auf halben Wer für immer verschwanden. Gesichtszüge zerflossen zu blauen Strömen, symbolisierten das Wasser, für das zu stehen er sich entschlossen hatte, weil sein Dienste Adanos galt, in dem er doch verging, wie alles um die Rothaarige herum zu vergehen schien.
    Die Welt brauchte sie nicht mehr. Sie spürte es, wie jene sie von sich stieß wie eine Aussätzige, glaubte das Knallen der Peitsche zu hören, die nach ihr langte, dass sie schneller rannte, dass sie endlich aus allen Orten, an denen Menschen sich niedergelassen hatten, verschwand.
    Melaine erkannte, dass die Welt auch ohne sie funktionieren würde, jetzt, da sie hilflos, machtlos war. Erkannte, dass der Glaube alleine nicht reichte, um Berge zu versetzen, wenn ihm nicht die Magie anhaftete. Und ohne Magie war sie bloß noch eine Frau, die vergessen hatte, was es bedeutete, eine eben solche zu sein, ohne Zauber, ohne Kraft, etwas zu bewegen, weil sie selbst schon längst erstarrt war.

    „Du glaubst gar nicht…“, murmelte sie leise vor sich hin und blickte auf den Schemen, der sich vor ihr bewegte, „Wie alle anderen auch. Du folgst nicht, weil zu folgen dir ohne die Stimme des Herrn nicht mehr gelingt. Was bist du schon? Alt und wertlos. Die Hülle einer Seele, die dich schon vor so langer Zeit verlassen hat.“
    Augenblicke der Stille folgten, Momente, in denen selbst das Rascheln der Bäume verstummte, in denen der Schemen vor ihr gänzlich verschwand und sich ein Tal auftat, über den dunklen Wolken und der dunkle Schleier einer Fremdheit hing.
    Verführung gelang jener Fremde, dass die Grünäugige sich nach ihr zu sehen begann, als sei die Flucht in das Unbekannte, wo sie selbst allem Leben fremd war, die Lösung, um dem Bekannten auf ewig zu entgehen und das Neue neuerlich in der Ferne zu suchen.

    Und so wurden die Augenblicke zu Perioden des Verlockung wurden zum Sein und zur letzten Existenz. Verlagerten das Gewicht des Geistes der Magierin von der einen in die andere Welt, band die Sehnsucht an die dunklen Wolken, hoffend, dass die Finsternis sie noch nahm, wenn das Gleichgewicht sie verstoßen hatte, weil sie dem Feuer die Stirn geboten hatte. Es konnte nur die Dunkelheit sein, die dem nach folgte.
    Und vielleicht war es bereits der Tod, mit einer merkwürdig süßen Wärme, als hätte er am Leben gekostet, der sie von hinten umschlang und die Arme um ihren Bauch zusammenführte, sie drückte, als sei er erstaunt, überhaupt etwas fassen zu können.
    Die Augen der einstigen Magierin des Wassers streiften über die dunklen Arme, lauschte dem erstaunten Seufzen oder dem, was sie als solches wahrzunehmen glaubte, und blieb doch stumm, nicht fähig, ihm zu antworten, weil noch immer die Last des Vorherigen auf ihr drückte, als wollte es nicht loslassen, selbst dann nicht, wenn sie den Tod als dunkelhäutiges Wesen mit süßer Wärme erkannt hatte. „Warum machst du mir selbst den letzte Schritt so schwer?“

  2. Beiträge anzeigen #42
    Veteran Avatar von Gwendor
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    Gwendor ist offline

    Eine kleine Bucht, ein paar Meilen von der Stadt entfernt

    Es war kurz vor Morgengrauen, als die drei Innosler Gwendor, Mark und Ali das kleine Ruderboot etwas abseits der Stadt ins Wasser schoben. Sie hatten ihren Auftrag beendet und wollten nun ihrem Anführer Bericht erstatten. Ein leises Plätschern ertönte, als sie die Ruder ins Wasser tauchten und auf das Kriegsschiff zuhielten, welches in der abgelegenen Bucht lag.

    Wenig später stießen sie mit ihrem Boot gegen die Bordwand der Esmeralda, die Bordwache sah alarmiert über die Reling und zielte mit einem Bogen auf die drei Kundschafter. "Wer ist da?", fragte der Bogenschütze die Bootsinsassen mit scharfer Stimme. "Wir sind die Kundschafter des Kapitäns. Das Losungswort lautet 'Lord Hagen'. Jetzt lasst uns an Bord!"
    Die Wache salutierte gehorsam und lies eine Strickleiter zu dem kleinen Ruderboot hinunter an welcher die Soldaten hinaufklettern konnten.

    Einige Minuten später stand Gwendor in der Kapitänskajüte vor Ronsen und erstattete ihm Bericht. "Wie viele Gefangene genau in den Kerkern der Stadt schmoren, konnten wir leider nicht feststellen. Aber sie werden aller Vorraussicht nach in der ehemaligen Garnision der Miliz gefangen gehalten und werden von einigen Halsabschneidern und einer Handvoll Orks bewacht. Das obere Viertel ist mit Abstand am besten gesichert, die dort stationierten Söldner sind die einzigen, die nicht regelmäßig betrunken sind und außerdem verkehren dort die meisten Orks."
    "Was ist mit diesem Grakkus? Konntet ihr etwas über ihn rausfinden?", warf der Paladin ein.
    Stolz erwiderte Gwendor: "Wir haben ihn gesehen, Sir. Er residiert augenscheinlich im Herrenhaus des oberen Viertels. Es handelt sich um einen Menschen, groß breitschultrig, roter Bart und rotes Kettenhemd. Er muss großen Einfluss in der Stadt haben, die Orks fressen ihm aus der Hand."

    Nachdenklich fuhr sich Ronsen mit seiner Hand durch seinen struppigen Bart, als er Gwendors Bericht gehört hatte.

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    Krieger Avatar von Vainguard
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    Vainguard ist offline

    Versteck im Sumpf von Jharkendar

    >>Gsst! Sei leise, sonst verschreckst du es noch!<<, beschwerte sich der Nordmann über Xatras, seinen Begleiter. Er wollte die Sumpfratte auf jeden Fall erlegen, weil es praktisch das einzig genießbare Lebewesen im Sumpf war. Doch wenn Xatras weiterhin wispert, dann wird er wohl ausrasten, und ihm schreiend beibringen müssen, dass er nicht zielen kann, wenn er nicht ruhig ist. So, jetzt hatte er endlich freie Sicht und eine realistische Trefferstrecke. Langsam richtete er sich auf und spannte gleichzeitig einen Pfeil in die Hirschsehne. Genauso sachte hob er den Bogen an und machte sein linkes Auge zu. Das knacksen des Bogens war dieses mal fast nicht zu hören, als er den Nockenpunkt immer näher zu seiner Wange führte.

    Jetzt konnte man das Spiegeln der Sonne in der Spitze des Pfeils erkennen, was Vainguard im entscheidenden Moment irritierte, dass der Pfeil genau im linken Beim der riesigen Kreatur landete. Das Vieh schrie auf und hinkte davon. Wahrschenlich würde es zwar irgendwo verbluten oder verhungern, aber keine Abendmahl für die Beiden abgeben. Der sonst so gute Schütze war enttäuscht von sich selbst. Als ihm Xatras dann auch noch Vorwürfe machte, war es ihm zu dumm und sprach >>Selbst der beste Schütze trifft irgendwann nicht<<, was zu einer typisch lustigen Antwort von ihm führte >>Aber dann ist er ja nicht der beste, oder?<<

  4. Beiträge anzeigen #44
    Burgherrin Avatar von Melaine
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    Melaine ist offline
    Du? War die falsche Frage auf die falsche Antwort am falschen Ort zu falschen Zeit. Im Grunde war alles an ihr verkehrt, dass sich auch das Bild, welches man sah und schon lange als schief erkannte hatte, nicht mehr gerade rücken ließ, trotz aller Erwartungen, die aus der Erkenntnis entstanden. Und so war das Bild ein seltsames Leuchten um dir Gestalt der dunkelhäutigen Frau, die die Gedanken der Rothaarigen mit dem Namen Jail bedachten, an die jene sich zu erinnern glaubten. An Nächte am Strand, an Tage eiligen Schrittes auf Wegen durch die Wildnis, auf Abende in der Taverne des Sumpflagers und an einen heißen Sommertag, an dem es über Vengard zu schneien begonnen hatte.
    Ihr Werk war dies gewesen. Ein Werk, das aus der nun verlorenen Magie entstanden war und von dem es nie ein zweites geben würde, weil das erste einzigartig war und danach der Gott entschied, um jene Einzigartigkeit zu wahren, musste die Zauberin das hergeben, mit dem sie den Pinsel geführt hatte.

    „Zu viele Fragen, um sie alle zu beantworten. Die Hälfte glaube ich bereits wieder vergessen und die andere Hälfte noch als Echo wahrzunehmen. Was ich rede? Das, was Adanos mir nicht verbieten kann. Was ich hier mache? Das, was Adanos mir nicht mehr nehmen kann.
    Ich sehe dich und strecke ich meine Hand nach dir aus, kann ich dich berühren, kann dich spüren oder das, was von dir in meinen Erinnerungen übrig geblieben ist. Es ist zu wenig, um dich auf ewig fest zu halten, wenn ich selbst machtlos zusehen musste, wie mir die Magie genommen worden ist, die ich zu verlieren nie geglaubt hätte.“, murmelte die Wassermagierin vor sich hin und hob die rechte Hand vor das Gesicht der Frau ihr gegenüber. Sie schüttelte sie, als würde sie, schüttelte sie nur kräftig genug, einen Stein aus ihr schleudern können, der auf den Boden fiel, donnernd und grollend, besiegelnd, was sie gesagt hatte.
    Stattdessen wogte nicht einmal die Luft unter ihren Bemühungen und bloß ein Zittern galt als Antwort, als die Fingerspitzen die Wange der anderen Frau berührten.
    „Ich wusste nicht, dass Erinnerungen so lebendig werden können, wenn man nichts mehr außer ihnen hat. Nein, das ist gelogen. Ich wusste es… doch es fühlt sich anders an. Als wären sie auf seltsame Weise real. Das muss es sein, wenn man verlässt, was von einem in der Sphäre Adanos‘ zurückgeblieben ist.“

    „Und selbst wenn du mir ebenso wie die anderen einreden willst, dass der einzige Weg derjenige ist, der zurück führt, so wird er nicht durch die Magie des Wassergottes erbaut werden, nicht durch seine Hilfe und nicht durch unsere Magie. Weil meine mir verloren gegangen ist und meine Gedanken in deiner Gestalt ebenso wenig Kraft besitzen würden.“, hob die Rothaarige erneut nach einigen Augenblicken des Schweigens an, in denen sich der fragende Blick Jails in ihre Augen gebohrt hatte und auch jetzt noch darin stocherte, als suchte er nach dem Sinn hinter den Worten, den selbst die Wassermagierin nicht wirklich zu verstehen vermochte, obschon sie die Worte auf ihm erwählt hatte.
    Ein leiser Seufzer floh ihrem Körper, flog in die Welt und flatterte von Dannen, hoffend, an fernen Orten von dem Jenseits berichten zu können. „Ich rede zu viel, weil ich glaube, Antworten zu erhalten, wo es keine mehr gibt. Doch durch Worte allein scheinst du nicht verschwinden zu wollen.“, fügte Melaine zweifelnd hinzu, wandte sich um und trat langsamen Schrittes über den verdorrten, staubigen Boden, der aller Pflanzen, die auf ihm wachsen könnten, entbehrte. Und dann blieb sie erneut stehen, wandte sich um und blickte fragend in das Antlitz der anderen Frau, denselben Fels im selben Abstand hinter jener erkennend. Dasselbe Muster im selben, dunklen Grauton unter schwarzem Himmel auf dem Boden betrachtend. „Verdammnis heißt, die Ewigkeit in Eintönigkeit zu vergeuden!?“, fragte die Grünäugige mit ruhiger Stimme und blickte aus müden Augen auf das wallende Haar der anderen Frau. Ein ungewöhnlicher Anblick. So hatte sie Jail nie zuvor gesehen…
    Geändert von Melaine (07.09.2009 um 21:52 Uhr)

  5. Beiträge anzeigen #45
    Auserwählter Avatar von Ronsen
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    Ronsen ist offline
    Ronsen stand an der Reling der Esmeralda, in einen dunklen Umhang gehüllt, der ihn nur mangelhaft vom leichten Nieselregen schützte, und blickte auf die sich nach und nach löschenden Lichter der einst prächtigen Hafenstadt. Er hatte hier auf den Einbruch der Nacht gewartet und gegrübelt. In seinem Kopf spielte er ein Mikado, das unter keinen Umständen schief gehen durfte; kein Stäbchen in seinem Plan sollte verwackeln, dann könnte er auch den Erfolg in dieser schwierigen Situation davontragen. Es gab zwei große Faktoren, auf die er achten musste. Da waren zum einen die Gefangenen, die sie aus den Kerkern befreien mussten. So wie Ronsen die Anlagen von früher kannte, waren sie in miserablen Zustand, und wenn die Crew sich noch länger Zeit ließ, waren die letzten Innosgläubigen der Insel schon verhungert, ehe ihre Rettung kam. Dieser Faktor drängte seine Zeit immens.

    Auf der anderen Seite war Grakkus, den es zu eliminieren, oder zumindest ruhig zu stellen galt. Er musste seine Monopolstellung schnellstens verlieren, ehe sich noch eine weitere, ernsthafte Bedrohung auf Khorinis aufbaute. Natürlich konnte sich Ronsen nicht mit seiner handvoll ausgebildeter Soldaten gegen das Dutzend Orks stellen, es durfte zu keinem großen Gemetzel kommen, das stand fest. Sie waren schließlich hier, um Leben zu retten, und nicht, um sie sinnlos zu opfern.
    Ronsen wusste, dass es zur Isolation vor einem Angriff ein großes Eisengatter gab, mit dem man das obere Viertel abschließen konnte. Er selbst hatte dort schon tagelang verharrt, ohne Nahrung, ohne Hoffnung. Jetzt gab es die Möglichkeit, den Spieß umzudrehen. Man musste die Orks nur lange genug im oberen Viertel "einsperren", und in der Zeit Gefangene und Unschlüssige wegschaffen. Die Dächer im oberen Viertel waren nicht mehr die stabilen Ziegeldächer, die man von luxuriöser Vergangenheit kannte. Wenn etwas ausgebessert wurde, so geschah dies durch Schilf und Stroh. Wenn man die Dächer anbrennen konnte...

    "Verdammter Regen", fauchte Ronsen wütend und schlug mit der Faust auf die hölzerne Reling. Der Regen musste noch aufhören, wahrscheinlich mussten sie einen Tag noch verharren, ehe sie starten konnten. Noch ein Tag, den die Gefangenen um ihr Leben bangen mussten. Innos schütze ihre Leben.
    "Nein, so kann es nicht laufen. Roby, Gwendor, angetreten!"
    Seine beiden treusten Knappen waren gleich bei ihm und salutierten.
    "Ich weiß, dass das gleich viel verlangt ist. Und wenn ihr diesen Plan nicht unterstützt, so muss ich jemand anderen finden, oder eine neue Idee. Aber uns läuft die Zeit davon. Ihr beide müsst euch... gefangen nehmen lassen. Roby, hast du noch die Dietriche?"
    Der Knabe mit dem feuerroten Haar kramte kurz in seiner Tasche und holte grinsend den Schlüsselbund mit den verschiedenzackigen Einbruchshilfen heraus. Darin war er sehr geschickt, ein paar Tage lang hatte er allein in Montera verharrt und die Kornkammern regelmäßig etwas erleichtert.
    "Steck sie dir in den Schuh. Ich glaube kaum, dass die Burschen viel Wert auf Untersuchung legen. Notfalls versteck einen im Mund oder... woanders. Wie auch immer. Ihr müsst den Männern im Kerker gut zureden, Hoffnung machen. Morgen um diese Uhrzeit wird ein Trupp von meinen Jungs kommen und euch befreien. Gleichzeitig werde ich mich um Grakkus kümmern. Ihr werdet euch dann in der örtlichen Kaserne bewaffnen - für den Notfall. Alles weitere klärt sich dann morgen. Habt ihr das soweit verstanden?"
    Die beiden nickten.
    "Wenn ihr es macht, dann nehmt ein bisschen Essen mit. Es kann ja nicht schaden, es zumindest zu versuchen, den armen Gestalten etwas mitzugeben..."

  6. Beiträge anzeigen #46
    Burgherrin Avatar von Melaine
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    Melaine ist offline
    „Das Leben ist ein Fluss in einer endlosen Leere. Man kann mit dem Strom gehen, man kann sich treiben lassen oder aber man schwimmt ans Ufer und beginnt, eigenen Schrittes, zu wandern. Ich habe mir nichts erschaffen, für das zu sühnen ich bereit wäre. Ich habe gesündigt, indem ich das heilige Feuer seines Bruders, dessen Ursache unerkannt ist, mit der Macht, die Adanos mir gab, erstickte.
    Nicht freiwillig bin ich dem Fluss entkommen, nicht freiwillig wandere ich in der Dunkelheit seiner Uferböschungen. Nein, man zwang mich, er zwang mich, weil er sie mir nahm, sie wieder einforderte, das Geschenk, welches er mir machte, als Verlockung, ihm zu dienen, zurück verlangte, um mich wehrlos verstoßen zu können.“, sprach die Rothaarige mit brüchiger Stimme, der ein unterschwelliges Selbstbewusstsein anhaftete, dass die Schuld einem anderen überantworten wollte und diese doch bei sich selbst suchte, gleichsam wissend, dass man unschuldig war, hoffend, dass selbst Adanos nicht schuld war und sich alles mit der Zeit in Wohlgefallen auflösen würde, wie das Kleid der höchsten Dienerin des Feuers in den heiligen Flammen dennoch versenkt werden würde.

    Einen kurzen Augenblick lang sah sie in das bleiche, lachende Gesicht einer weißhaarigen Frau, die die Hände über die Brust gekreuzt hatte und mit kalten Blick aus eisigen Augen eine Schneekönig fasziniert von den Flammen in eben gerade diesen hinab starrte. Einen Augenblick nur verkrampfte sich die Rothaarige und zuckte zusammen, als das Bild verschwand und an seine Stelle dasjenige der Dunkelhäutigen trat, die mit aus dunklen Augen nicht deutbar ihr Gegenüber musterte.

    „Ich hoffte, in den Gedanken frei zu sein.“, begann Melaine erneut und gönnte sich und ihrem gedanklichen Bild ein kurzes Lächeln, das dieses nicht zu erwidern wusste. Warum reagierte die Jail ihrer Gedanken nicht auf ihre Gedanken? Oder waren ihre Gedanken in dieser Welt ihr schon lange entflohen und hatte ein Eigenleben begonnen, mit dem ihr Geist nicht mehr verbunden war?
    „Das ist der Grund meiner Flucht in meine eigene Welt. Und ich war es auch, beim ersten Mal, bis sie mich zurück schickten. Mit liebevollen Worten, verlockend gewählt, verführend gesprochen, schickten sie mich nach Jahrkendar zurück. In dieser Welt besaß ich die Magie noch und als ich zurück kehrte, war ich wieder in meiner Machtlosigkeit gefangen. So hoffte ich, erneut hier frei zu sein.
    Doch nun… auch hier ist alles dunkel. Auch hier scheint der Donner der anderen Welt nachzuhallen und der Regen durch uns hindurch zu fallen, als gehörten wir nicht hierhin, uns doch nässend, als seien wir ein fester Bestandteil.
    Ich trieb mich also selbst, von der Hoffnung treiben lassend, weil in der gewöhnlichen Welt ich nicht mehr frei sein konnte. Etwas lastete auf mir, nachdem die Magie gegangen ist. Wie ein befleckter Mantel, den ich nicht abstreifen kann, der mich immer als Aussätzige ausweisen würde. Nur tiefergehend, auf die Seele drückend, wie das Gefühl, schuldig zu sein, obwohl wissend, dass man es nicht ist. Und dann wieder doch. Verstehst du, irre Welt, meine wirren Worte? Oder sind sie dir zu viel? Mir noch sind sie zu wenig. Ich könnte ewig weiterführen… ewig…“, sprach Melaine zum Ende hin leiser werdend und ließ das Kinn auf das Brustbein sinken.

    Ein Moment der Stille schlich sich in die Augenblicke des Sturmes. Der Regen war vergangen, doch die schwarzen Wolken hingen noch immer schwer über das verdorbene Land, dem das Wasser keine neue Blüte gebracht hatte. Mehr noch schien der Boden unter den Tropfen weiter aufgerissen zu sein, als hätte er sich in den Jahren seiner Abstinenz des Wassers entwöhnt.
    „Warum bist du noch hier und zerbrichst nicht an meinen Gedanken? Vergehst nicht, um meiner Einsamkeit den Weg zu bahnen, wissend, dass es mir nicht mit dir zu reden verlangt? Oder weißt du es gar nicht? Bist du meinem Geist schon fern, nachdem die Welt dich doch erst mit meinem Eintreten geformt haben konnte?“, die Zauberin schwieg, hob die Hand erneut, zitternd und nicht wagend, die andere Frau zu berühren, „Oder… bist du… real?... nein.. das ist absurd…“

  7. Beiträge anzeigen #47
    Veteran Avatar von Gwendor
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    Gwendor ist offline
    Gwendor ließ alles was ihm lieb und teuer war an Bord der Esmeralda zurück. Seine Rüstung, sein Schwert, seinen Bogen und sein Gold verstaute er in seiner Seemannskiste. Dann schlüpfte er wieder in die löchrigen Lumpen, welche der Waffenknecht bei seiner Erkundung von Khorinis trug. Vor ihm lag ewas, das leicht eine Art Innosfahrtskommando werden konnte. Gemeinsam mit Roby sollte er sich von Grakkus Leuten gefangen nehmen und in den Kerker werfen lassen, um die anderen Gefangenen auf den bevorstehenden Ausbruchsversuch vorzubereiten.
    Der Waffenknecht fühlte etwas, was er schon lange nicht mehr empfunden hatte: Angst. Nicht umsonst hatte Ronsen ihm und Roby die Möglichkeit offen gehalten von dieser Mission zurückzutreten. Trotzdem war weder Gendor, noch dem rothaarigen Roby auch nur einen Augenblick der Gedanke gekommen, diesen Auftrag zu verweigern. In dem Kerker von Khorinis schmachteten schließlich Kameraden!
    Gwendor verließ die Kajüte und kehrte an Deck der Esmeralda zurück. Roby kam ihm entgegen. Auch er hatte sich umgezogen und sah nun ebenso abgerissen und heruntergekommen wie Gwendor aus. Beide gaben sich die Hände, für den kommenden Auftrag waren sie unverzichtbare Partner.
    Die Bordwache der Esmeralda ließ die Strickleiter zum kleinen Beiboot hinunter. Die beiden Kameraden kletterten hinunter, lösten die Taue und ruderten auf das in der Dunkelheit liegende Ufer zu.

  8. Beiträge anzeigen #48
    Ehrengarde Avatar von Grimbar
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    Irgendwo im Nirgendwo, so in der Nähe von Jarkhendar, oder halt zumindest im Wald.

    Mit schnellen Handgriffen und zittrigen Händen bereitete die dicke Gestalt ein scheinbar provisorisches Nachtlager auf. An einer Leine geführt war ein Esel, der sich ausnahmsweise ruhig verhielt und immer ein oder zwei Schritt hinter seinem Besitzer verweilte.

    Die Person warf einige Äste zusammen, nachdem sie sich ein Mulde im Wurzelgeflecht eines bizarren Baums gegraben hatte. Eigentlich war die Person nicht sonderlich dick, nur mit einigen Decken überworfen und recht verschmutzt und verschwitzt, was den Gesamteindruck eines Obdachlosen verstärkte.

    Was nicht dazu passte war das Treiben des Mannes, denn er hatte nun drei kleine Holzhaufen in einigem Abstand um seine Mulde errichtet und nach einem kurzen Kontrollblick warf er sich in die Mulde. Die Decken verrutschte er, hier nahm er eine ab, dort tat er eine dazu bis er nur noch ein einziger Klumpen war, der sich dennoch kaum vom Untergrund abhebte. Eine exzellente Tarnung und nachdem der Esel sich bereitwillig vor sein Herrchen legte war er bereit für die Nacht.
    Ja, die Nacht konnte kommen. Bei den Gedanken an die letzten vergangenen Nächte brach ihm sofort wieder der Schweiß aus. Die Schritte, das Schnaufen, die unnatürlichen Geräusche im Gebüsch. Und dieser Nebel. Ständig begleiteten die merkwürdigen Vorfälle Nebel.

    Stumm richtete sich Grimbar an seinen Gott, nun als er in dieser dunklen Stunde im Dreck lag. Er betete immer wieder um Beistand im Geiste sowie im Körper. Dass er standhielt, den Gefahren trotzen würde und könnte. Stets mit den Lippen Worte formend aber weiterhin stumm verbrachte er seine Nacht. Wie jede Nacht.

  9. Beiträge anzeigen #49
    Veteran Avatar von Die Stadtwache
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Die Stadtwache ist offline
    Im Magen des jungen Mannes begann es zu brodeln. Nervenkitzel, Angst, Spannung und ein bisschen von ihrem kargen Abendbrot, alles zusammen ergab eine explosive Mischung und Roby war kurz vor dem Antritt ihrer Mission ziemlich aufgedreht. Sein Cheffe Ronsen hatte ja schon eine Menge von ihm verlangt, aber das hier war mal wieder eine klassische Extremsituation. Boom, Bang! So schnell konnte alles in die Hose gehen. So schnell hatten die Orks die Dietriche entdeckt, so schnell war der Galgen vorbereitet oder der Faulheit wegen ein Dolch in sein Herz gerammt. Und das Wissen um diese Gefahren wirkte auf ihn noch stärker als damals, als er täglich in Montera sabotiert hatte. Es waren einige Monde vergangen und Roby war ein ruhigeres Leben gewohnt. Was sich hier abspielte, waren die Extremen, die er einst zu lieben gelernt hatte, nun aber etwas fürchtete.

    Seine Hände waren eisig und das Rudern des kleinen Nussschalenkahns, das man Beiboot schimpfte, tat gut daran, dass seine Pfoten bald erfroren und ganz abfielen. Wenigstens war der Weg kein weiter und Gwendor und er hatten schnell alles fest gemacht und waren schon in den dunklen Gassen des Hafens angelangt.
    "Kann ich... kann ich dir dann das Reden überlassen? Das geht doch oder? Ich bin da nicht so gut drin, weißt du..."
    Sein Partner starrte ihn etwas verwundert an. Natürlich, es war nicht lange her, da hatte Roby ihn hin- und herbefehligt. Damals war Gwendor auf seine Hilfe angewiesen. Diesmal mussten sie sich beide vertrauen können. Hunderprozentig. Immerhin, Roby nahm mit den Dietrichen das größte Risiko auf sich. Und irgendwie brachte ihn das zu der Annahme, dass Gwendor ruhig mit den Wachen verhandeln konnte. Dann hatte er ja auch noch etwas zu tun. Oder so...
    Sein Partner nickte. Roby lotste ihn dank seiner Ortskenntnisse direkt am Hafen entlang zur Westseite der Kaserne und dort die Treppen hinauf. Noch hatte sie niemand entdeckt. Damals standen hier noch mehr Wachposten. Aber von damals konnte man ja nicht mehr sprechen...

    "Also gut, ich habe das Essen hier... und du redest mit den Orks oder was auch immer das für ein Wachmann ist. Sei bloß vorsichtig, Kumpel. Ich habe keine Lust, wegen so etwas Hops zu gehen. Wir wollen... einfach nur Essen bringen. Das können wir auch so sagen denke ich. Das wird denen als Grund für eine Festnahme reichen. Achso..."
    Roby atmete noch einmal tief durch und sandte ein Stoßgebet zu Innos.
    "Das ist die letzte Chance zum Abspringen. Ich meine... ich bin soweit. Und du...?"
    Gwendor machte keine Anstalten jetzt noch umzudrehen. Ein mutiger Bursche.
    "Gut... dort die Treppen müssen wir hoch und im Hauptgebäude gleich links. Früher hat uns André dort erwartet, ich... naja, auf geht's."

    -Ronsen-

  10. Beiträge anzeigen #50
    Veteran Avatar von Gwendor
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    Gwendor ist offline
    Der Waffenknecht lief, wie er es mit seinem Partner abgesprochen hatte, auf den orkischen Wachposten zu. Es war eine obskure Situation. Merkwürdigerweise war die Angst, welche zu Beginn der Mission wie eine kalte Hand Besitz von ihm ergriffen hatte, jetzt, wo es drauf ankam, völlig verschwunden.
    Es gab Menschen, welche in Extremsituationen in eine Starre der Panik verfielen oder völlig verängstigt zusammenbrachen und es gab Menschen, welche ihre Emotionen zu beherrschen gelernt hatten und hanlungsfähig blieben. Mittlerweile konnte sich Gwendor guten Gewissens zur zweiten Sorte zählen.
    Jetzt stand er einem Ork zum ersten Mal unmittelbar Auge in Auge gegenüber. Das grünbepelzte Wesen beäugte ihn aus kleinen Schweinsäuglein und fletschte drohend die Zähne. Der Wachposten war deutlich größer und breitschultriger, als der Waffenknecht.
    Der Innosler hatte keine Ahnung, wie man einen solchen Ork ansprechen sollte und daher begann er aufs Gratewohl: "Ich wünsche einen guten Abend. Wir bringen etwas Essen für die Gefangenen..." Weiter kam er nicht denn der Ork holte mit seiner gewaltigen Pranke aus und schlug nach dem dunkelhaarigen Soldaten. Geschickt wich er dem Schwinger aus und hob beschwichtigend die Hände. "Begreift doch, wir wollen nur..." Der Wächter ließ ihn wiederum nicht ausreden. Stattdessen packte er Gwendor am Schlawittchen und schleuderte ihn gegen die steinerne Mauer der ehemaligen Kaserne.
    Benommen sank er zu Boden. Der Waffenknecht fühlte, wie ihm große, grobschlächtige Hände die Arme auf den Rücken drehten und ihn mit Ketten fesselten. Aus den Augenwinkeln konnte er wahrnehmen, dass es auch Roby, der einige Meter hinter ihm gestanden hatte, nicht besser ging. Den Sack mit den Lebensmitteln für die Gefangenen ließen die Wächter dabei achtlos am Boden liegen.
    Diese Gefangennahme war eindeutig nicht so gelaufen, wie es sich die beiden Innosler vorgestellt hatten. Hoffentlich würde der Rest des Planes besser funktionieren.
    Gwendor wurde nun an seinen langen Haaren ergriffen, grob in die Höhe gezogen und in Richtug der Zellentüren gestoßen. Die Ketten, mit denen er gefesselt war, klirrten, aus einer Platzwunde, die er von seinem Aufprall auf die Mauer davongetragen hatte, troff Blut auf den steinernen Boden der Kaserne.

  11. Beiträge anzeigen #51
    Ehrengarde Avatar von Grimbar
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    Grimbar ist offline

    Gebirge zwischen Khorinis und Jarkhendar

    Besorgt blickte Grimbar zuerst nach Westen, wo man einen schönen Sonnenuntergang über den Baumspitzen betrachten konnte. Eigentlich ein wunderbares Spektakel, dass jede kreative Seele zu neuen Kunstwerken inspirieren würde, löste es in dem Reisenden Furcht, Nervosität und panische Eile aus.

    Denn nachdem der große Feuerball am Horizont verschwunden war begann die Nacht. Und nächtens war dieses Land kein Kinderspiel, kein Abenteuerland oder Schauplatz für Gutenachtgeschichten. Nachts wurde der Wald zu einem Quell des Bösens, zu einem Ort an denen Leute spurlos verschwinden und sich die Hölle auftut.
    Zumindest empfand es Grimbar so.
    Er dachte mit seinem jägerischen Geschick, seinem händlerischem Sachwissen und Innos Beistand wäre nichts dergleichen wie ein Wald oder ein Friedhof oder Ähnliches zu gefährlich oder unheimlich für ihn. Wie hatte er sich getäuscht als er mit diesem Gedanken dieses Waldstück betreten hatte.
    Blut und Wasser hatte er geschwitzt, seine Lunge wund gehechelt und Stunden in erbarmungsloser Angst im Dreck gelegen. Ein Wunder Innos war es, dass er heil und mit all seinem Besitz durchgelangen war.

    Sein zweiter Blick richtete Grimbar auf die hohen Berge die sich im Norden vor ihm auftaten. Eigentlich kein Quell der Freude, waren sie doch kalt und und boten keine Grundlage für ein glückliches Leben, lösten sie in dem Novizen Erleichterung aus. Er wusste nicht wo es dort hinging, nur ein Weg führte hinein ins Gebirge, was Hoffnung auf menschliches Leben am Ende machte und somit besser war als hier im Wald.
    Rasch festigte Grimbar noch die Riemen an sich und seinem Esel und marschierte mit an Innos gerichtete Lobeslieder auf den Lippen den steinigen Pfad hinauf.

  12. Beiträge anzeigen #52
    Veteran Avatar von Gwendor
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    Gwendor ist offline
    Nur durch ein kleines vergittertes Fenster fiel Licht in die Zelle, in welcher Roby und Gwendor gemeinsam mit einigen anderen Innoslern gefangen waren. Die Platwunde an der Stirn des Waffenknechts war mittlerweile verschorft, mehr störte ihn sein Drei-Tage-Bart, zumal er hier nicht die Möglichkeit hatte sich wie gewohnt zu rasieren.
    Roby und er hatten sich gleich nach ihrer Gefangennahme der eingekerkerten Soldaten angenommen. Die Männer waren in einem bedauernswerten Zustand. Abgemagert und blaß, vom fehlenden Sonnenlicht, waren sie, und die Kleider die sie trugen konnte man noch nicht einmal mehr als Lumpen bezeichnen.
    Leider war es ihnen nicht gelungen das Essen, welches Ronsen ihnen mitgegeben hatte, in die Zelle zu schmuggeln, so dass sie das leibliche Wohl der Gefangenen nicht verbessern konnten. Lediglich seelischen Beistand hatten sie leisten können, indem sie den Männern eine baldige Befreiung in Aussicht stellten. Glücklicherweise waren die Dietriche, welche Roby unter seinem Hemd verborgen hatte, jedoch nicht bemerkt worden.

    Durch eine kleine Klappe unter der Zellentür wurde nun die tägliche Ration für die Zelleninsassen hineingeschoben. Gwendor nahm einen kleinen Krug mit schalem, abgestanden Wasser und eine Schüssel mit einer undefinierbaren gräulichen Pampe entgegen. Vorsichtig kostete er von dem zähen Brei und musste würgen. Das Wort "Fraß" war noch zu geschönt für den Inhalt der Schüssel. Mit dieser Verpflegung würde es nicht lange dauern und auch er und Roby wären genauso entkräftet und abgemagert, wie die anderen Gefangenen.
    Blieb nur zu hoffen, dass Ronsen schon bald seine Befreiungsaktion durchführen würde. Eigentlich hätte es bereits gestern soweit sein sollen, doch offenbar musste irgendetwas die ursprünglichen Pläne des Paladins durchkreuzt haben.
    Gwendor schloss die Augen, überwand seinen Ekel und schaufelte den widerwärtigen Brei in sich hinein. Auch wenn es scheusslich schmeckte, er musste etwas zu sich nehmen, um einigermaßen bei Kräften zu bleiben.

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    Ehrengarde Avatar von Grimbar
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    Nahe Jarkhendar...

    Voller Vorfreude nahm Grimbar im richtigen Moment den Tee vom Feuer und goss sich seinen Becher voll ein. Der heiße Dampf stieg verheißungsvoll in die dunkle Nachtluft und verbreitete einen betörenden Duft von allerlei Gewürzen des Südens, die der Innosdiener für Eigenbrauch mitgenommen hatte.

    Zufrieden wärmte er seine Hände am heißen Gebräu und blickte glücklich gen Süden. Endlich hatte er den Schatten des Waldes hinter sich gelassen und sich tief in das Gebirge vorgearbeitet, um möglichst weit weg von den Wesen und Mächten dort zu kommen. Auch wenn es hier nun eiskalt war und seine Fingerspitzen und seine Nase rot angelaufen waren, war er zufrieden, ebenso wie sein genügsamer Esel, der es sich auch mit seiner Decke gemütlich gemacht hatte und nun seinen Kopf auf Grimbars Schoß gelegt hatte.

    Hier in den Bergen ging die größte Gefahr noch von der eigenen Ungeschicklichkeit aus, denn ein Tritt reichte oft um den Tod in den tiefen Schluchten zu finden. Das war auch der Grund weshalb man hier halbwegs gefahrlos ein Feuer machen konnte, ohne gleich Untote, Schattenläufer und Trolle auf seine Fährte zu locken, was dem Novizen das Kochen und die Nächte unheimlich erleichterte.
    Mit dem Tee in der Hand, einem warmen Feuer und seiner Betsy war Grimbar in der richtigen Stimmung etwas kleines in sein Büchlein zu schreiben, irgendetwas über die Gegend oder was ihm gerade einfiel. Vorsichtig kramte der Innosdiener in seiner Umhängetasche zwischen all den angehäuften Sachen herum, bis er das kleine Ding gefunden hatte. Rasch war ein frischer Kohlestift gezogen und nach einem weiteren Schluck Tee begann er zu schreiben:

    Kapitel 4.1: Nördliches Gebirge, Khorinis

    Ich habe mich endlich durch diesen vermaledeiten Wald gekämpft. Ich folge nun einem Weg ins Gebirge, der an einem See begann. Hoffe er führt mich zu interessanteren Dingen, vielleicht sogar Menschen. Gestern konnte ich sogar einen Steinbock sehen. Er schien eine Kreuzung zwischen der robusten, nordmarer Rasse und einer örtlichen...

  14. Beiträge anzeigen #54
    Ehrengarde Avatar von Grimbar
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    Grimbar ist offline

    Richtig nahe Jarkhendar...

    Ein letzter Biss und das Brot war vollständig verschlungen. Er hatte nach einer steilen Passage eine kleine Pause eingelegt, um sich zu stärken und den wunderbaren Ausblick zu genießen. Weit konnte er mit dem Auge sehen, er hatte sich auch ein schönes, wenn auch sehr kleines Plateau als Rastplatz ausgesucht. Während er noch ein wenig Wasser zu sich nahm schweifte sein Blick über den weiten Horizont, als eine außergewöhnliche Unregelmäßigkeit seine Aufmerksamkeit auf sich zog. Zwischen all den Gipfeln fand sich eine große Lücke und wenn man genauer hinsah meinte man ein winziges Grün im sonst so kargen Gebirge zu finden.

    War es denn wirklich möglich? War es möglich, dass Grimbar völlig zufällig auf eine unentdeckte Stelle Vegetation gestoßen war? Wäre es sogar möglich, dass dort eine uralte Kultur gelebt hatte oder vielleicht noch lebte? Möglicherweise könnte er dort wichtige Schätze sammeln oder in Kontakt mit Menschen treten. In nur wenigen Sekunden war der Innosdiener in einem Glücksrausch und stolperte gehetzt hinunter zu seinem Esel, um ihn bereit für einen raschen Trip zu machen.
    Ein Handgriff hier, einer da. In größter Eile zog er alles fest, schnallte den Gürtel enger und schnürte die Schuhe fester. In seiner Euphorie bereits losgezogen, vergaß er um einen Haar seinen Stab, denn er noch rasch vom Plateau holte und dann in Richtung seines Fundes zog.

    „Oh, Betsy! Ich bin womöglich einer ganz großen Entdeckung auf der Spur!“, jauchzte Grim zu seinem Tier. „Wenn das, das Tal aus der Legende des großen Bartigold oder das verschollene…“
    Sofort durchwühlte der Novizen seinen gesamten Wissensschatz und während er immer weiterstolperte suhlte er sich wie ein Schwein im Schlammloch seiner blühenden Fantasie.

  15. Beiträge anzeigen #55
    Auserwählter Avatar von Ronsen
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    Ronsen ist offline
    Leise Schritte hallten durch die finsteren Gassen der Stadt. Vom heulenden Wind getragen waren sie aber kaum zu vernehmen, selbst der schwerfällige Koloss von einem Paladin blieb in seiner dunklen Kapuze nahezu unbemerkt, solange er sich im Schatten aufhielt. Doch die Nacht war eisig. Im Augenwinkel konnte Ronsen schon den Atem seines Begleiters Mark wie eine hauchdünne, weiße Schleierwolke im Schein des Mondes vergehen sehen. Der Himmel war sternenklar, Regen war keiner gefallen, soweit erfüllte sich der Plan. Ronsen wandte sich im Schutze einer Stadtmauer, die direkt an der Taverne entlang verlief, zu seinen beiden Gefährten um und versuchte, ihre Mienen zu deuten. Sie waren erfüllt von Nervenkitzel und Nervosität. Aber darauf waren seine Männer ständig getrimmt worden. Jetzt hieß es Ruhe bewahren und an die Mission denken. Jeder kleine Fehler konnte mit einem unangenehmen Besuch am Galgenstrick enden.

    "Hast du genug Pfeile, Mark?"
    Sein junger Kamerad nickte.
    "Und du kriegst den Mechanismus des Gatters auch geknackt, Ali?"
    "Ist nicht das erste Mal, dass ich die Orks sabotiere."

    Ronsen schwieg ein paar Herzschläge lang.
    "Seid ihr denn bereit? Der Mond steht fast über den Zinnen des Rathauses."
    "Macht euch nur keine Sorgen um mich..."

    Der Paladin fuhr instinktiv mit der Hand an den Griff seines Runenschwertes. Schnell und präzise musste es seinen Dienst verrichten. Und dann musste er sich schleunigst aus dem Staub machen.
    "Bereit?", fragte der Kommandant ein letztes Mal.
    "Bereit."

    Die drei sprinteten durch die Finsternis bis in den Schatten des kleinen Adanostempels, der einst in großer Pracht die Stadt erfüllt hatte. Hier hatte der gute Vatras seine friedlichen Reden an das Volk gehalten. Es war eine bessere Zeit gewesen.
    Die Mauer hinter dem Tempel führte ins obere Viertel. Man konnte sie ohne Hilfe kaum erklimmen, aber Ronsen war stark und so hievte er seine beiden Kameraden hinauf. Mark mit seinem Bogen und dem Köcher voller Pfeile und Ali mit seinem Einbruchskoffer. Als beide sicher oben waren, gaben sie das gewünschte Handzeichen und Ronsen konnte sich beruhigt auf den Weg zum Haupttor des oberen Viertels machen. Wenn alles gut lief, würde Grakkus jetzt dort auf ihn warten, seine Hände frierend aneinander reiben und sich wünschen, den gewünschten Söldnerhandel schnell durchzuziehen, mit welchem Ronsens Bote den Rotschopf gelockt hatte. Wenn alles gut lief, war Toby und der Rest der Bande gerade dabei, den Ork an der Kaserne zu überwältigen und Gwendor, Roby und alle Gefangenen zu befreien. Wenn alles gut lief, würden Mark und Ali ihre Sache gut machen und alle würden heil aus diesem verdeckten Scharmützel entkommen. Aber wie stand es denn um Innos Segen?
    Ronsen konnte davon ausgehen, dass es zu Komplikationen kam. Aber er fühlte sich auf alles vorbereitet...
    Geändert von Ronsen (11.09.2009 um 21:58 Uhr)

  16. Beiträge anzeigen #56
    Sword Master Avatar von Florence
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Florence ist offline

    Minental

    „Pass auf, dort vorne ist wieder ein Licht“, flüsterte der Jäger der jungen Templernovizin zu.
    Florence nickte und meinte: „Ich seh’s.“
    „Wir müssen einen noch größeren Bogen machen.“
    Lucio schaute im Mondlicht zu ihr hinüber und Florence nickte erneut. Auch er nickte kurz, dann schlich er leise weiter. Florence folgte ihm so gut es ging, doch ihre Schleichkünste waren – um freundlich zu sein – tölpelhaft. Zwar trat sie nicht auf die größeren Äste, dafür aber zertrat sie jedes Mal genug kleine Äste, um den Geräuschpegel dennoch hoch zu treiben. Und manchmal kam sie einem Busch auch so nahe, dass ihre Kleidung drohte zu zerreißen und dabei eigenartige und relativ laute Geräusche von sich gab.
    „Pscht“, zischte der Jäger.
    Lucio hatte sich kurz zu ihr umgedreht und den Zeigefinger an den Mund gehalten, dann schlich er weiter. Als sie nach rechts schaute, durch die Bäume hindurch zur offenen Landschaft, konnte sie die Lichter erkennen, die vom Lager derjenigen stammte, die sie schon auf der anderen Seite des Minentals gesehen hatten: Banditen oder eine neue Gruppe Jäger, das wussten sie nicht. Ihrem Gehabe und Lucios Einschätzung nach, waren es aber wohl eher Personen ersteren Berufes.
    Langsam schritt sie in gebückter Haltung hinter Lucio her, der durch seine Erfahrung weit schneller und leiser vorankam. Doch sie musste Acht geben: Jede weitere Unachtsamkeit ihrerseits könnte sie viel kosten, vielleicht sogar das Leben. Sollte es sich nämlich wirklich um Banditen handeln, so sollten die beiden ihnen möglichst nicht auffallen.
    Es dauerte eine ganze Weile bis Lucio endlich anhielt. Er bedeutete ihr, anzuhalten und sich hinzuhocken. „Dort vorne können wir her – wenn wir schnell sind.“
    Er wies mit dem Zeigefinger der rechten Hand auf einen schmalen Streifen offene Landschaft zwischen diesem Waldstück und einer Felsgruppe, die sie um Längen überragen würden. Doch das schmale Stückchen lag genau in der Richtung, in der die meisten Fackeln brannten.
    „Meinst du, wir können das schaffen?“
    Lucio schaute zu ihr hinüber, in dem wenigen Licht, dass durch das Blätterdach auf sie hinab strahlte, konnte sie dennoch den ernsten Blick erkennen. „Ich werde sie ablenken und ihr werdet laufen. Dort hinten, nicht allzu weit von den Felsen entfernt, befindet sich eine kleine Höhle, deren Eingang durch Ranken versteckt ist. Wir treffen uns dort.“
    Lucio wollte bereits wieder zurückgehen, doch sie ergriff seinen Arm. „Das werdet ihr nicht tun. Wir werden zusammen laufen.“
    „Dann wird man uns sehen. Der kleine Streifen ist zu nah an dem Lager und der wolkenfreie Himmel tut das seinige dabei. Wenn ich aber ihre Aufmerksamkeit – und ich habe dazu schon eine Idee – in die andere Richtung lenken kann, kannst du und danach ich heimlich an ihnen vorbeischlüpfen ohne Gefahr zu laufen, entdeckt zu werden.“
    „Aber...“
    „Nein, kein aber, Florence. Ich habe euch versprochen, eure Brüder und Schwestern zu finden. Und dies werde ich auch tun, aber auf meine Weise. Ok?“
    Florence wollte widersprechen, wusste jedoch, dass sie keine Chance hatte. Lucio würde es so oder so tun. Widerwillig nickte sie. Er hat bereits so viel für mich getan, wie kann ich noch mehr verlangen? Wie kann ich es ihm überhaupt jemals wiedergutmachen? Sie ließ Lucios Arm los, der nur Sekunden später in der Dunkelheit verschwand. Ob er es schafft?
    Vorsichtig näherte sie sich dem Waldrand und schaute hinüber zur Felsformation. Sie könnte es schaffen. Es waren nur einhundert, vielleicht zweihundert Meter. Das wäre doch machbar. Dann schaute sie zurück. Die Fackeln leuchteten weiter im Hintergrund, noch regte sich nichts. Dann jedoch hörte sie einen schrillen Pfiff. Kurz darauf einen zweiten. Überall in der Nähe der Fackeln sprangen Schatten auf, schrien durcheinander, sodass sie nichts verstehen konnte. Doch sie sah, wie sie sich in die andere Richtung wandten – ihre Chance.
    Eilig sprang sie auf und sprintete aus dem Wald hinaus, hinüber zur Felsformation. Immer wieder fiel ihr Blick hinüber zum Lager, doch die Schreie wurden leiser, klangen entfernter. Dennoch schwenkte sie ihren Blick immer hin und her und versuchte gleichzeitig, nicht zu stolpern.
    Nach einer halben Ewigkeit, zumindest kam es ihr so vor, erreichte sie völlig außer Puste die Formation und lehnte sich erschöpft an diese an. Ihr Herz raste, ihr Burstkorb hob und senkte sich unnormal schnell. Auch wenn dies nur eine kurze Strecke war, so spürte sie noch immer die Auswirkungen des Kampfes mit dem Ork.
    Doch durch ein nicht allzu entferntes Rascheln wurde sie aus ihren Gedanken gerissen. Leise griff sie nach ihrem Schwert – doch es war zu spät. Aus einem nahe gelegenen Busch trat ein Bandit heraus, der sich gerade an seiner Hose zu schaffen machte. Als diese geschlossen war, schaute er auf und erblickte die Templernovizin.
    „Na“, meinte er, ein hämisches Grinsen erschien auf seinem Gesicht, „was machen wir denn hier? Und vor allem was soll dieses Messer?“
    „Bleibt stehen oder...“
    „... oder ihr schlitzt mich auf? Das möchte ich sehen.“
    Noch rechtzeitig sah Florence, dass der Mann nach seiner Axt griff, dann rannte sie mit erhobener Waffe bereits auf ihn los und erreichte ihn genau in dem Moment, in dem dieser die Axt aus seiner Halterung gezogen hatte. Der Stiel der Axt lenkte den Schwerthieb so ab, dass die Klinge den Kopf des Mannes traf – jedoch mit der flachen Seite. Ein überraschter Laut entsprang dessen Mund, dann sackte er leblos zusammen. Ein wenig perplex blieb Florence einen Moment regungslos über dem bewusstlosen Mann stehen, dann ließ sie ihr Schwert schnell in die Halterung gleiten und beugte sich zum Banditen hinunter. Sein Puls war vorhanden jedoch schwach. Als sie über dessen Stirn fuhr, spürte sie eine warme Flüssigkeit: Blut. Eine Platzwunde, ganz klar.
    Was soll ich tun? Ihn hier liegen lassen? Oder soll ich auf Lucio warten? Sie hielt einen Moment inne. Nein, das geht nicht. Lucio kann Stunden brauchen bis er die Banditen abgehängt hat. Bis dahin ist er bestimmt wieder wach oder verblutet.
    Einen Moment überlegte sie noch, dann stellte sie sich hinter den Mann und beugte sich zu ihm hinunter. Sie griff unter seine Arme und hob ihn langsam hoch. Dann begann sie, langsam gen Felswand zu gehen, rückwärts wohlgemerkt. Dabei schleifte sie den bewusstlosen Banditen hinter sich her. In ihrer Tasche hatte sie noch ein Seil, damit könnte sie ihn in der Höhle fesseln.
    Ob dies die richtige Entscheidung war?

  17. Beiträge anzeigen #57
    Veteran Avatar von Gwendor
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    Gwendor ist offline
    Das Licht der Sonne, welches durch die Gitterstäbe des kleinen Zellenfensters gefallen war, war nach und nach durch das fahle Licht des Mondes abgelöst worden. Noch immer harrten Roby, Gwendor und die anderen Gefangenen in ihrer Zelle aus. Gwendors Gedanken kreisten um Ronsen. Wann würde der Paladin seinen Plan in die Tat umsetzen und seine Befreiungsaktion starten.
    Ein Geräusch ließ den Waffenknecht hochschrecken. Auch die Kerle, die zur Bewachung der Gefangenen eingeteilt waren fuhren von ihren Stühlen auf. Das Geräusch wiederholte sich. Und jetzt war es auch eindeutig zu identifizieren: Waffengeklirr!
    Schreie drangen vom Kasernenhof aus in den Kerker. Die beiden Wächter ergriffen ihre Speere und eilten aus dem Kerker um ihre Kameraden auf dem Hof zu unterstützen. Dies war das Zeichen für Roby. Der Soldat mit den feuerroten Haaren ergriff die Dietriche, welche er unter seiner Kleidung verborgen hatte, und begann sich am Schloss der Zellentür zu schaffen zu machen. Gwendor half den anderen Gefangenen aufzustehen. Ein leises Klicken ertönte und die Tür öffnete sich. Die Innosler sahen sich aufmersam im Kerkervorraum um. In einem Fass in einer Ecke fanden sie einige rostige Schwerter, mit welchen sich Gwendor, Roby und die beiden kräftigsten Gefangenen ausrüsteten. Es waren erbärmliche Waffen, aber immerhin war es besser, als völlig unbewaffnet in die Dunkelheit hinauszugehen.
    Dann verließen sie den Kerker.

    Im ehemaligen Kaserneninnenhof wurden sie angegriffen. Ihre drei Gegner stellten sich dabei nicht besonders geschickt an, doch letzten Endes waren Roby und Gwendor die einzigen beiden, welche sich zu wehren verstanden. Daher bekam Gwendor im Verlaufe der Auseinandersetzung einen Keulenhieb ab, welcher die bereits verschorfte Wunde an seiner Stirn wieder aufplatzen ließ.
    Zur Antwort trieb der Waffenknecht seinem Gegner das Schwert bis zum Heft in den Unterleib. Der Mann sah ihm in die Augen, stumm und vorwurfsvoll. Dann klappte er zusammen und blieb am Boden liegen. Eine dunkle Lache von Blut, breitete sich rasch unter dem reglosen Körper aus. Gwendor stand einen Moment reglos und wie zum Donner gerührt da. Er hatte zu diesem Zeitpunkt schon einige ernste Kämpfe hinter sich gehabt, aber er hatte dabei noch niemals getötet, immer hatte er seine Feinde in die Flucht schlagen oder einfach nur überwältigen können. Sicherlich, er war Soldat, und eigentlich hätte er damit rechnen müssen, dass es früher oder später zu einer Situation wie dieser kam, aber jetzt, wo es soweit war fühlte er tiefe Betroffenheit. Er hätte nicht gedacht, dass es ihn so treffen würde.

    Jemand rüttelte ihn an der Schulter. "Gwendor! Gwendor, wir müssen weiter!" Roby blickte ihn ernst an.

  18. Beiträge anzeigen #58
    Burgherrin Avatar von Melaine
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    Melaine ist offline
    „Oh“, klang es zaghaft aus dem Mund der Rothaarigen, deren Kopf sich demütig senkte, deren Blick sich im Sand vergraben und den gesamten Körper mit sich reißen wollte. Nicht einmal die Röte tat ihr den Gefallen, in ihr Gesicht zu steigen, stattdessen blieb nur das beklemmende Gefühl, dass durch nichts gemildert werden, durch nichts verschwinden konnte.
    Schweigend lauschte sie dem Tadel der anderen Frau, die plötzlich ihren Gedanken entschwunden war und behauptete, real zu sein, die Dinge sagte, die ihr nie in den Sinn gekommen wären und allein dadurch schon Anspruch auf die Richtigkeit der eigenen Aussagen hatte. Sie war real.
    Bestürzt weiteten sich die Augen Melaines und eine unendlich große Trauer überkam ihren Geist, verschwand und wandelte sich zu blankem Entsetzen, dass die Augen weitetet, dass den Mund beben und den Körper einen und einen weiteren Schritt vor der anderen Frau zurückweichen ließ.

    „Jail… das…“, murmelte die Grünäugige und tat einen weiteren Schritt nach hinten. Wilde Panik ließ ihr Herz schneller schlagen und trieb das Blut hartdurch die zu eng gewordenen Adern an, dass es der Schmerz der Frau am gesamten Körpers sein stumpfes Messer mit aller Gewalt in die Haut bohrte. Der Kopf schien dem Druck nicht mehr stand halten zu wollen, schien zu bersten, während die Knie dem plötzlichen Zittern nachgaben.
    Die Hände der jungen Frau tasteten nach den Schläfen, ließen Zeige- und Mittelfinger sich in kreisenden Bewegungen an ihnen zurück, während die ersten Tränen wehrlos aus den Augen gen Boden fielen und wie das Trampeln von Pferdehufen in den trockenen Boden schlugen und den Sand in die Höhe stoben ließen.

    Etwas berührte sie an der Schulter, hart und unnachgiebig. Der Blick verlor sich in der Ferne, sah die Konturen von Bergen, die dort von hellen Blitzen erleuchtet worden waren, fallen und zitternd auf der Seite liegen bleiben, während ein tiefes Grollen aus ihrer Kehle den Staub vor ihrem Mund in dicken Wolken ihnen entgegen pustete, hoffend, aus ihnen würde ein Nebel entstehen, der all dies mit sich nahm, all dies verbarg, dass sie vergaß.

    Stunden vergingen. Stunden, die kein Mensch zu messen vermochte, die bloß in den Erinnerungen der beiden Frauen, die an diesem Ort gefangen waren, als jene eingingen. Die Dunkelhäutige hockte neben der am Boden sitzenden Rothaarigen, die mit leerem Blick in den Rissen im Boden eine Antwort suchte, während kein Gedanke sich dieser Hoffnung hingab und ebenso leer sich hinter den Türen des schwarzen Hauses in ihrem Kopf verbarg.
    Die Worte der Freundin haftete noch immer in den Gängen, schienen sie zu erleuchten und das kleine Mädchen, dass in ihnen wanderte, erkennen, dass das Haus bei näherem Betrachten gar nicht so schwarz war, eher braun, vielleicht sogar mit rötlichen Stich. Edles Holz, das unter dicken Schichten von Staub verborgen lag.
    „Ich erinnere mich nicht..“, murmelte Melaine schließlich und hob den Blick, der eine unruhige Klarheit gewonnen hatte, an der er letztendlich zu verzweifeln verurteilt worden war, „dass ich jemanden verloren hätte, meine ich. Eigentlich ist alles schön so, wie es ist. Ich war in Jahrkendar mit einem Novizen… Erinnerst du dich an Jahrkendar? Den alten Tempel? Ein Feuer brach in einem der Ruinen aus, stach hoch in den Himmel.
    Ich konnte nicht mit ansehen, wie die Flammen das Erbe vernichteten, was einst von uns doch irgendwie mit Leben erfüllt worden ist. Ich löschte sie…“, Melaine schluckte schwer, „Seit dem Tag danach, weiß ich nicht mehr, wo ich stehe. Als wäre ich der Welt auf seltsame Weise entrückt. Die Magie lässt sich nicht mehr greifen… etwas… hat sich um mich gelegt. Ach.. ich kann es nicht beschreiben… vielleicht ist es bloß… vielleicht… aber… wie erkenne ich, ob Adanos noch da ist, wenn seine Magie von mir nicht mehr erreicht werden kann?“, fragte die Magierin mit dünner Stimme und blickte in die Augen der anderen Frau. Hatte sie eine Antwort?
    „Die Schwerter? Welche… oh… Ardescion… du glaubst… nein…“, die Barbiere lachte unsicher, „Das ist so lange her. Sie sind zerstört… zumindest, soweit ich mich erinnern kann. Jail… wir haben sie doch zerstört?“, das Nicken der anderen Frau beruhige sie ein wenig, „Aber sie sind es nicht… Ich weiß nicht, wo ich seitdem war, bis ich in der Wüste erwachte, aber… Glaubst du das wirklich? Das ihr Einfluss noch vorhanden ist?“, Melaine schwieg einen Augenblick, ehe ihr etwas anderes einfiel, „Wie kann das hier sein? Ich dachte an einen ganz anderen Ort, an den ich fliehen würde. Irgendwo in meine Gedanken, die abgeschottet von dem sind, was mein Körper spürt. Ich war an diesem Ort schon… dort fühlte ich mich frei. Verstehst du? Hier ist alles… so trostlos… wie kannst du hier sein? Wie hat er dich hierhin gebracht? … Wie kann ich dich gefunden haben?“
    Die Wassermagierin schloss die Augen, kämpfte gegen den beginnenden Schwindel an und streckte die Hand der anderen Frau entgegen, dass sie wippend in der Luft verharrte…

  19. Beiträge anzeigen #59
    Burgherrin Avatar von Melaine
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    Melaine ist offline
    „Du glaubst es wirklich..“, flüsterte die Rothaarige leise, das Entsetzen verbergend, das tief in ihrem Inneren nach seinem angestammten Platz verlangte, den Dran unterdrückend, die Hand von der anderen Frau zurückzuziehen.
    Erneut packte sie der Schwindel, ließ eine Finsternis vor ihren Augen entstehen, dass der Körper schwankte, danach verlangte, sich dieser hinzugeben, als könnte jene sie retten, obschon er wusste, dass sie dies zu keinem Augenblick vermochte.
    Aber konnte dies die Lösung sein? Eine andere Macht? Ein Glimmen, dass in der Ferne leuchtete, das in der Frau ihr Gegenüber leuchtete, dass ihre Gedanken…?
    Melaine hob erstaunt den Blick, betrachtete Jail eingehender. Da war mehr, als nur das Glimmen um jene herum. Da war ein inneres Leuchten, das von der Mitte ihres Körpers hinaus strahlte, wie eine kleine Sonne, die in der Dunkelheit gefangen worden war, nur, dass ihr das warme Gelb im Austausch zu einem sanften Blau abhanden gekommen war.

    Ein Lächeln sank wie eine aufgeschlagene Decke auf die Lippen der Grünäugigen nieder, als sie die Hände im Geiste nach jenem Licht austreckte, versuchte, es zu greifen, und sich gütlich an ihm zu tun. Eine tiefe, wohlige Wärme erfüllte ihr Herz, erfüllte den Rest ihres kalten, erschlafften Körpers und ließ sie für einen winzigen Moment spüren, dass die Magie, die sie vermisste, gar nicht so fern war, wie sie geglaubt hatte.
    Dann verschwand die kleine Sonne wieder hinter dem schwarzen Vorhang gegen den es sich erwehrt hatte. Versank in einem schwarzen Meer, dass alles Licht verschluckte und ließ nur das Gefühl der Wärme zurück.
    „Vielleicht hast du recht, mit der fremden Macht. Vielleicht hast du Recht, dass Adanos uns retten kann.“, murmelte die Wassermagierin unsicher und erhob sich, sich an die Dunkelhäutige klammernd. „Aber die Gefahr, die von dem Wahnsinnigen ausgeht, kann nicht so groß sein. Die Schwerter sind zerstört. Ich meine, ich kann mich nicht erinnern, aber was denkst du, was er tun will? Er ist doch machtlos…“, fügte sie ebenso unsicher hinzu und verschluckte sie beinahe am letzten Wort. Wirklich machtlos war er nicht…

    „Aber vielleicht brauch uns dies jetzt gar nicht zu kümmern. Wir sollten versuchen, hier rauszukommen, obwohl ich glaube, dass der Weg zurück leicht zu finden sein sollte. Zumindest für mich. Ich bin bloß… eingeschlafen. Ich hoffe… dass ich nicht irgendeinen Zauber bemüht hatte. Wenn ich denke, dass die Magie mir fern ist… kann ich doch nicht…“, die Rothaarige legte den Kopf schief und seufzte verzweifelt, auch, um sich selbst zu beruhigen.
    „Ein Novize des Wassers. Was glaubst du?“, fragte die Magierin mit einem geheimnisvollen Lächeln, um dann doch, die Spannung nicht mehr aushaltend, vorzufahren, „Er ist gut, wirklich gut. Ich konnte noch keinen dunklen Gedanken an ihm finden. Sehr gut. Unglaublich…“, die Rothaarige stockte und räusperte sich verlegen, „Sein Name ist Saleph. Hast du mal von ihm gehört? Würde mich nicht wundern, wenn nicht. Selbst wir beide haben uns schon so lange nicht mehr gesehen. Ich weiß gar nicht, wann du zuletzt in Al Shedim warst…“

  20. Beiträge anzeigen #60
    Auserwählter Avatar von Ronsen
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    Ronsen ist offline
    Die nur zum Teil mit Kerzen nachgefüllten Laternen der Stadt ließen am östlichen Ende der Hafenstadt die Hauptstraße vom Händlerviertel in die Oberstadt erstrahlen. Doch außer dem fahlen Licht und der Kälte der Nacht gab es kein Zeichen, das auf Leben in dieser einst prächtigen Straße schlussfolgern ließ. Nur zwei große, breite Schatten, die sich entgegen kamen, stramm, stolz und ohne den Blick voneinander lassend. In ihrem gleichförmigen, langsamen Gang erzeugten sie kaum ein Anzeichen von Unruhe in der geisterstillen Gasse. Bis einer der Schatten fünf Schritt vor seinem Gegenüber stehen blieb und sich langsam eine angespannte Aura wie ein Schleier über die beiden Mannen legte.

    Grakkus war wirklich eine beeindruckende Gestalt hünenmäßigen Auswuchses. Sein langer, roter Vollbart reichte ihm ohne dass er den Kopf neigen musste bis zum Brustkorb hinab. Er trug eine imposante Plattenrüstung, die aber im Schein der Laterne deutliche Schmauchspuren, Dellen, Risse und Dreckflecke aufwies. Sein Blick war kalt und unruhig, mit den Zähnen kaute der Mann auf der Unterlippe, unwissend ob des Glückes, welches er sich heute hier erhoffte, auch wirklich eintreffen würde. Ronsen dagegen versuchte, sich kein Zeichen von Nervosität anmerken zu lassen. Aus seinen dutzenden Missionen hatte er gelernt, die Ruhe zumindest äußerlich zu wahren. Im Inneren aber hämmerte sein Herz lauter als der heulende Wind, der in heftigen Schlägen seinen Umhang wehen ließ.
    "Ich hasse es zu warten. Nennt mir euren Namen, Bote!"
    "Rheinold", antwortete Ronsen möglichst gelassen.
    "Was habt ihr dort in dem Sack? Ist das euer Angebot?"
    Der Paladin warf Grakkus einen großen, prall gefüllten Lederbeutel entgegen. Er klimperte beim Aufprall auf dem harten Straßenbelag.
    "Der Goldwert entspricht tausend Münzen. Nur ein Vorgeschmack."
    Der Rotschopf beäugte den Beutel misstrauisch, dann blickte er wieder auf zu seinem Gegenüber.
    "Warum treffen wir uns des Nachts? Ihr hättet auch einfach ans Tor kommen und sagen können, ihr wollet einige Söldner anheuern. Mit einem solchen Goldbeutel..."
    Ronsen zuckte die Schultern: "Ich wollte nur sicher gehen... Meine Männer und ich haben öfters Probleme mit Orks..."
    "Keine Sorge, meine Jungs spuren. Wenn ich Orks dazu kriege, für mich zu dienen, dann sind meine Söldner nur die besten. Ihr werdet keinen Groschen bereuen!"
    "Sie kommen morgen an den Hafen?"
    "Wie abgesprochen."

    Ronsen nickte und machte sich daran, die etwas schlaff hängende Hose hochzuziehen. Sein Schwert war in greifbarer Nähe.
    "Was mich noch interessiert, Grakkus...", der Paladin legte den Kopf schief und die Stirn in Falten, "Wie habt ihr es geschafft, dass Orks für euch dienen?"
    Der Rotschopf lachte heiser. Sein Atem verriet ihn als Gelegenheitstrinker.
    "Geld regiert die Welt. Ihr seht doch, was ein ordentlicher Söldnerhandel einbringt, oder nicht?"
    "Vermutlich habt ihr recht..."

    Ronsen trat einen Schritt näher in den Lichtkegel der Laterne und reichte Grakkus die Hand zu einem fairen Handel aus. Der Barbar schlug ein.

    "Sagt einmal...", merkte Ronsen gespielt überrascht an, "Raucht hier nicht etwas?"
    Doch ehe Grakkus reagieren konnte, bemerkte einer der Anwohner das Dilemma.
    "FEUER!"
    Die beiden Kriegsherren zuckten zusammen und wandten sich um. Eine hektische Gestalt deutete in Richtung des oberen Viertels. Mehrere Hausdächer standen in Flammen.
    'Soweit sogut.'
    "Was geschieht hier?"

    Grakkus zuckte eine große Schlachtaxt vom Rücken und rannte in Richtung des Tores zum oberen Viertel. Das Gatter war unten. Seine Orks und Söldner erreichten ihn nicht. Aber das wollten sie auch gar nicht. Jetzt stand für sie der Brand an oberster Priorität und nichts anderes.
    "IHR!?"
    Ronsen hob beschwichtigend die Hände.
    "Wer seid ihr wirklich?"
    Der General entfaltete ein finsteres Grinsen im Schutze der Finsternis. Fast schon bedächtig bückte er sich zu dem Goldbeutel hinab und leerte ihn vor Grakkus' Füßen. Heraus polterten etwa zwanzig Münzen und der Kopf des Orks, den Ronsen auf seinem Schiff hingerichtet hatte.
    "Ihr solltet hier verschwinden, Grakkus!", begann der Paladin nun zu drohen, "Rennt in den Wald und kehrt nicht um. Eure Regentschaft ist hiermit beendet."
    "DU willst MIR drohen? Hundesohn!"


    Ronsen hatte ähnliches erwartet und setzte ein paar Schritt zurück, während er sein Runenschwert zückte. Mit der Kraft, die hinter der Axt seines Gegners steckte, konnte er nicht mithalten, er würde seine Klinge zerstören, aber dank seiner Nüchternheit und seiner jahrelangen Übung hatte er binnen eines kurzen Schlagabtauschs die Finger seines Gegners erwischt, deren Verlust ihn zum Fallenlassen seiner Waffe zwangen. Aber Grakkus war noch nicht fertig mit Ronsen. Wutschnaubend ob des fast völligen Verlusts seiner rechten Hand wollte er mit einem Dolch auf den Leib des Paladins losgehen. Ronsen hatte ihn aber rechtzeitig mit seiner freien rechten Hand am Hals gepackt und ihm die Luft abgeschnürt. Der Rest ist eine Schande. Grakkus war an seiner eigenen Sturheit verendet, obwohl er jederzeit hätte aufgeben und wegrennen können. Seinen Leichnam hatte Ronsen eben noch in den Schatten der Mauer zum Oberviertel gelegt, da bemerkte er einen Aufschrei über sich. Die gesamte Stadt schien langsam aufzuwachen und das Chaos perfekt. Aber dieser Schrei war ein anderer, als nur ein Angstschrei. Es war ein Todessschrei.

    Von oben hinab mit einem Bolzen durchschossen fiel Mark von der Mauer des Oberviertels fast direkt in die Arme seines Kommandanten. Die Orks schienen den Verrat bemerkt zu haben. Einige mühten sich bereits über die Mauer. Für Ronsen war dies ein deutliches Zeichen. Er musste nichts wie weg von hier, zuerst zur Kaserne, seine Leute holen und dann mit allen auf das im sicheren Bodden liegende Schiff...

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