[Rogash]

Der junge Bergmann erwachte am morgen aus einem unruhigen und von Albträumen gezeichneten. Sein Nachtlager, ein Platz am Lagefeuer, war zwar warm, aber gegen eine Decke und weichere Unterlage hätte Rogash sicher nichts einzuwenden gehabt. Kurze zeit später erschienen auch die beiden Wachen,

“Na ausgeschlafen!” , sagten beiden wie aus einem Mund, dazu lachten sie hämisch, “Heute geht’s auf große Reise.”, sagte nun einer und der andere meinte, ”Eine Karte haben wir dir besorgt und einen Knüppel, den kannst du bestimmt gebrauchen.”

Rogash wusste nicht ob er über die Vorsorge der beiden froh sein sollte, jedenfalls war ihm klar dass wohl niemand damit rechnete das er überhaupt einen Chance hatte das Pergament an Hildir zu überreichen.
Nach einem kargen Frühstück das aus Wasser und einem harten Stück Brot bestand machte er sich auf den Weg zum Feuerclan. Unterwegs warf er immer einen Blick auf die Karte um auch sicher zu gehen das er dem richtigen Weg folgte.

[Thorald]

Gähnend reckte Thorald seine Glieder. Die letzten Tage waren ziemlich abwechslungsarm gewesen, neben dem Schmieden hatte er noch mehrmals auf dem Übungsplatz trainiert, doch war es nun mal etwas anderes, wieder umher zuziehen. Doch noch wurde er hier gebraucht, hatte noch Aufträge zu erledigen. Danach, ja danach konnte er vielleicht mal wieder auf Reisen gehen - das würde sich dann zeigen.
Während er mit schweren Schritten Richtung Mine schreitet, begegnet er Lenny den Jäger wieder.
"Lenny."
"Thorald, Morgen! Na, was haste heute denn so vor?"
"Nichts besonderes, Aufträge abarbeiten und dergleichen."
"Nicht sonderlich Gesprächig, was?"
"Du kennst mich."
"Jaja...aber auch der Ruhe kann man was abgewinne, stimmts? Ich meine, soll ja in Nordmar auch ruhig sein, stimmts?"
Mit gequälten Gesichtsausdruck beschleunigte Thorald seine Schritte, was den Jäger jedoch nicht abschüttelte. Erst als er die Mine erreicht und vorgibt, mit Beorn sprechen zu müssen,. lässt sich Lenny endlich abschütteln.

[Drakk]

Dicke Augenringe zierten die Augen des Nordmannes als er die Tür des Haupthauses auf stieß. Der Kühle Nordwind wehte ihm direkt ins Gesicht belebte so langsam seine Lebensgeister. Sein Mund war vollkommen trocken und sein Schädel brummte als sei eine ganze Orkarmee darüber gerannt.
„Scheiß Met...“ fluchte der Rotschopf ehe er langsam die Stufen herab zu gehen. Seine Schritte lenkten ihn in Richtung Taverne. Der Himmel war Wolken behangen und es würde sicher nicht lange dauern bis der nächsten Regenguss auf sie nieder kam. Hoffentlich würde sich die Sonne noch etwas mehr Zeigen, ansonsten würde die Ernte zum Wiederholten mal mies ausfallen und sie würden auf die Garde vertrauen müssen.
Rasch schritt der Clanlord durch die geöffnete Tür der Schänke. Mit einem kurzen Nicken begrüßte er die Bedienung ehe er sich einen Platz in der hinteren ecke des Raumes suchte. Das Mobiliar hatte in letzter Zeit wohl etwas gelitten, zu mindestens fehlten einige Stühle und die Tische waren noch zerkratzter als sonst. „Ein Bier und das Tagesgericht!“ rief der Nordmann schließlich ehe er sich zurück lehnte. Es war immer wieder eine Überraschung was als Tagesgericht serviert wurde, man konnte immer nur das beste hoffen...

[Drakk]

Satt und mehr oder wenige Zufrieden schob der Nordmann den Teller von seiner Seite des Tisches und lehnte sich zurück. Der letzte Schluck Bier spülte die Reste seiner Mahlzeit hinab und lies ihn kurz Aufstoßen. Der Clanlord hatte Glück gehabt, das Tagesgericht bestand heute aus einem Stück Wild und etwas gekochtem Gemüse.
Mit einer kurzen Handbewegung bestellte der Ahnenkrieger ein weiteres Bier. Während er auf die Bedienung wartete sah er sich etwas in der Taverne um. Es hatte sich nicht viel seit seinem letzten Besuch geändert, abgesehen vom Mobiliar. Es waren noch immer die selben, alten vom Wetter gegerbten Gesichter die man am Tresen entdeckten und noch immer waren es die gleichen Schürfer die sich nach Feierabend die Biere hinter die Binde kippte.
Etwas schroff knallte die Bedienung den Humpen auf den Tisch und holte Drakk aus seinen Gedanken zurück. Kurz nickte er ehe die Bedienung den Teller und den Leeren Humpen wieder mitnahm. Ohne lange zu warten packte der Schmied sich den Humpen und nahm einem kräftigen Schluck Bier zu sich. Das Bier hier oben im Norden war anders als die Plörre die sie in Vengard verkauften. Kräftiger vom Geschmack und bei weitem herber als das Pisswasser was in Vengards Schenken bekam.
Der Nordmann besah sich einige Momente lang das treiben in der Taverne. Die Schürfer hatten wohl alle Feierabend und der Raum füllte sich zusehends. Er nahm den Humpen, stand auf und ging in Richtung Tresen. Dort angekommen kramte der Rotschopf einige Goldstücke hervor und lies sie der Bedienung in die Hände wandern ehe er mitsamt Humpen die Taverne verließ und in Richtung Haupthaus stapfte.

[Colodis]

Colodis stapfte durch den Hammerclan. Das Dorf welches sonst in eine dicke Schneedecke eingepackt war, trug zu dieser Jahreszeit diesen Mantel nicht. Alles war ungewohnt grün und im wies im Vergleich zur Hochsaison der Stürme doch einen rechten Temperaturunterschied auf. Es war zwar eigentlich immer noch schweinekalt wenn man sich der Umgebung nicht gewohnt war.
In den letzten Tagen hatte sich alles nur noch um das nahende Feuerfest gedreht. Die Vorbereitungen liefen auf Hochtouren, Holz wurde gesammelt, ebenso wie Fleisch und Schnaps. Die Festtage würden diese Ressourcen arg erschöpfen und sie mussten auf diesen Schlag vorbereitet sein. Wenn er an vergangene Feste zurückdachte und die Güter begutachtete welche bereits lagerten, war der Ahnenkrieger zuversichtlich gestimmt.
Dennoch wussten sie nicht wieviele Menschen schlussendlich eintreffen würden. Man durfte aber auch nicht ausser Acht lassen, dass die Nachricht ziemlich sicher weite Teile Myrtanas erreicht hatte und möglicherweise Krieger der ganzen Insel auf dem Weg waren.
Der Schürferboss schritt gemächlich an der Feuerstelle vorbei. Jene war zwar noch nicht enzündet aber dies sollte seinen Informationen zufolge im Laufe des Abends geschehen. Auch für die Spiele war alles organisiert worden, der Trainingsplatz war zu einer Art Arena umfunktioniert worden. Eine Palisade hatte einen möglichst weitläufigen Raum abgesperrt. Darin würden unter Anderem die Kämpfe ausgetragen werden.
Sein Weg führte den Tischler vorbei an der Taverne. Tische und Bänke waren aufgestellt worden, Draussen sowie Drinnen. Wenn es das Wetter irgendwie erlaubte würden die Festlichkeiten in den ganzen Clan verlagert werden.
Das Feuerfest würde bald seinen Anfang finden, heute Abend wenn alles zur rechten Zeit und wie vorgesehen ablief.

[Naram]

"Mensch nun geb doch das verdammte Holz endlich hoch. Ich warte hier schon ewig."
Der Mann auf dem Haufen war relativ ungeduldig, denn das Feuerfest sollte schon bald anfangen. Naram war dabei mit einigen Anderen das Holz aus dem Orklagerdem schon existierenden Haufen beizufügen. Einige weitere Nordmarer hatten sich dazugesellt um zu helfen denn immerhin würde es bald beginnen.

Neben denarbeiten begannen die ersten auch schon den Orkkarren auf dem das meiste Holz transportiert wurde, klein zu machen. Das Ding würde bestimmt auch nochmal einiges an Holz abgeben, doch Naram war weiterhin damit beschäftigt das Holz zu schichten.

Schweiß tropfte ihr von der Stirn, doch sie tat diese Arbeit gerne, denn sie war schon sehr gespannt auf das Feuerfest. Noch nie hatte sie einemFest beigewohnt, doch immerwieder davon gehört. Viele Leute hatten davon geschwärmt. Vielleicht würde sie mal Byggwir fragen, ob er wüsste wie dies wohl so war. Sie müsste ihn sowieso noch aufsuchen, denn immerhin hatte sie nicht nur sich, sonderm auch ihm ein "Souvenir" aus dem Orklager mitgebracht.

[Byggwir]

Im Dorf des Hammerclans herrschte reges Treiben. Das Feuerfest würde in Kürze beginnen, und jeder hatte irgendeine Beschäftigung gefunden. Entweder tobte man sich aus, indem man sein können mit der Waffe zeigte, oder man packte mit an, um ein baldiges Beginnen der Festlichkeit zu ermöglichen. Dann gab es noch jene, die sich noch bevor das Feuer entzündet wurde betranken. Und es gab Byggwir.
Der Schürfer hatte eine der Sitzgelegenheiten in Form von zurechtgesägten Baumstämmen, die um die einfachen Lagerfeuer herumlagen, davongeschleppt und zwischen zwei der Hütten abgelegt. Von dort aus hatte er eine gute Sicht auf das Geschehen im Dorf, ohne im Weg zu sein oder immer wieder blöd angequatscht zu werden. Er wollte seine Ruhe.
Auch an dem Sturm auf das mittlerweile verlassene Lager der Orks hatte er sich nicht beteiligt. Zelte nierreißen? Innos, wozu? Wären leibhaftige Orks in Aussicht gestellt worden, hätte er sich den andern sofort angeschlossen. Er konnte zwar noch immer nicht kämpfen, aber dennoch brannte irgendwo in ihm eine Flamme, die den Hass auf die Grünfelle anstachelte.
Der Nordmann starrte vor sich hin, ohne wirklich zu sehen, was vor ihm geschah. Er versank in seinen Gedanken. Wieder sah er sich die Tür zu seinem einstigen Heim aufstoßen, den Leichnam seines Vaters finden. Die Narbe an seiner Hand, die er sich beim Schwur, Rache zu nehmen, selbst zugefügt hatte, pochte schmerzhaft, als wolle sie ihn daran erinnern, endlich aktiv zu werden.
Byggwir blinzelte. Irgendetwas vor ihm hatte seine Aufmerksamkeit geweckt. Er wusste nicht genau, was es war, aber er hatte irgendetwas wahrgenommen.
Nach kurzer Suche wusste er, worüber seine Augen gestolpert waren, und auf seinem in der letzten Zeit so mürrsich dreinblickenden Gesicht zeichnete sich etwas wie ein Lächeln ab.
Der Schürfer erhob sich und stapfte auf Naram zu, die Jägerin, in der er eine gute Freundin gefunden hatte.

[Naram]

Hurtig weiterarbeitend stand Naram auf dem Holzhaufen, welcher schon bald in Flammen aufgehen würde. Von unten wurden kleinere Holzstücke hochgeworfen und größere in Ketten hochgegeben. Die Arbeit verlief zügig und auch hier wurden schon die ersten Flaschen mit Met und Schnaps rumgegeben. Grade als Naram einen ordentlichen Schluck genommen hatte und die Flasche an einen Kundschafter abgegeben hatte sah sie unten am Fuß des Holzhaufens ein ihr bekanntes Gesicht. Ein Lächeln machte sich in ihrem Gesicht breit als die junge Frau den Hügel runterrutschte und vor Byggwir aufkam. Fröhlich begrüßte sie ihn.

"Hey Byggwir, sei gegrüßt. Wie geht es dir grade?"
Sie betrachtete ihn. Er sah immernoch nicht so ganz glücklich aus, doch immerhin schon besser als noch vor einigen Tagen.
"Sag mal freust du dich auch schon so aufs Feuer wie ich? Es wäre mein erstes Feuerfest. Zu den anderen wurde ich nie mit hingenommen. Was hast du in den letzten Tagen so getrieben?"

Ohne Byggwir Luft zum Antworten zu lassen, rannte Naram kurz zur Seite und kam mit etwas in Leinen eingewickeltem wieder.
"Du ich habe gehört, das es hier Tradition sein Ausrüstung von Feinden zu verbrennen um sie den Ahnen zu opfern und als ich im verlassenen Orklager war, dachte ich mir ich bringe dir was mit. Ich hoffe das geht in Ordnung."
Nach einer Antwort in Byggwirs Gesicht suchend und mit einem halben Lächeln enthüllte sie das Orkschwert, welches sie Byggwir mitgebracht hatte.

[Byggwir]

Dem Schürfer stockte der Atem, als die Jägerin das Leinentuch beiseite zog. Eine Waffe der Orks. Zögernd griff er danach, nahm sie der Jägerin aus der Hand und wog sie in den Händen. Es war eine seltsame Waffe. Überaus schwer, für einen Menschen allenfalls als beidhändig gefüjhrte Klinge denkbar. Okrs hingegen, so wusste der Nordmann, schwangen diese Dinger mühelos mit einer Pranke.
Der Blick des Schürfers glitt von der schwartige, rostbefleckten Klinge über den Griff. Massives Holz. Der Griff allein mochte schon ausreichen, einen gestandenen Krieger niederzuschlagen. Man musste den Grünfellen eines lassen: Sie verstanden es, sich für Kriege zu rüsten.
Erneut betrachtete der Bergmann das Metall der Klinge. Viele Schwarten waren hineingetrieben worden, und es schien, als habe der frühere Träger der Waffe, die wie eine seltsame Mischung aus Axt und Schwert anmutete, sich niemals die Mühe gemacht, die Scharten auszubessern oder seine Waffe überhaupt zu pflegen.
Byggwir drehte den Kopf zur Seite und spie zu Boden.
“Dreckspack von Orks“ knurrte er mit einer Stimme, die aus seinem eigenen Mund zu hören ihn vor zwei Monden noch erschreckt hätte. Innos, vieles hatte sich geändert.
“Wird mir eine Freude sein, das hier brennen zu sehen“ erklärte er Naram. “Danke dir, dass du an mich gedacht hast.“
Er lächelte die Jägerin dankbar an, und aus einem plötzlichen Impuls heraus schloss er sie in die Arme. Er war nicht sicher, wer von ihnen darüber mehr überrascht war, und Byggwir war froh, dass Haare und Bart sein Gesicht und die Ohren, die sich anfühlten, als seien sie flammend rot, verdeckten.
“Ähm ... ich helfe dann mal, das restliche Holz aufzuschichten“ murmelte der Bergmann in seinen Bart, lächelte die Jägerin noch einmal an und stapfte dann auf den Holzhaufen zu, der mittlerweile beträchtlich an Masse gewonnen hatte.
Mit ein wenig Mühe gelang es ihm, auf den Haufen zu klettern, wo er gemeinsam mit einem zweiten Nordmar, der nicht viel größer war als er selbst, die Äste aufschichtete, die nach oben gereicht wurden. Dicke, stabile Äste, die ordentlich brennen würden. Der Schürfer rechnete mit einem beachtlichen Feuer.
“Das war's dann! Kein Holz mehr übrig!“ rief man zu ihm hoch. Byggwir nickte. Kurz erwog er, die Orkwaffe direkt obenauf abzulegen, entschied sich dann aber dagegen. Er würde sie später den Flammen überantworten.
Er sprang, sehr zu seiner Überraschung ohne dabei auf's Maul zu fliegen, von dem hohen Holzstapel herab. Viel hatte er nicht daran getan, aber er war es gewesen, der ihn vollendet hatte. Kurz betrachtete er den sich nach oben etwas verjüngenden Stapel. Obenauf die etwas dünneren Äste, in der Mitte die dickeren, und an der Basis, zwischen dem Holz, immer wieder Zunder und Reisig. Den Stapel zu entzünden sollte dem Clanlord leichtfallen.
“Dann kann's ja losgehen!“

[Drakk]

Langsam führte die Hand des Nordmannes die Flasche zu seinem Mund. Wenige Augenblicke später waren auch die letzten beiden Schlücke Nordmarer Nebelgeist in seinem Mund und flossen den Rachen hinab in Richtung Magen. Vielleicht würde der Schnaps seine Kopfschmerzen solange beiseite halten wie er die Alljährliche Ansprache zum Feuerfest halten würde.
Dem Clanlord behagten solch offiziellen Ansprachen nicht sonderlich, sofern man von Ansprachen in diesem Fall überhaupt reden konnte. Ruhig und halbwegs Konzentriert lies der Rotschopf seinen Zweihänder in die Halterung auf seinen Rücken rutschen und warf sich seinen Mantel über. Den Mantel hatte er in einer Kiste des alten Clanlords gefunden, er war reich verziert und trug die Symbole des Clans – einen Hammer und Zange die gekreuzt waren sowie einen Amboss.
Noch einmal Atmete der Nordmann durch ehe er das Haupthaus verließ. Sein Blick schweifte über den Clan, überall waren die Krieger Nordmars zu sehen. Unter den Kriegern der Clans waren auch einige Fremde zu sehen, sie waren wohl eher wegen dem Spektakel anwesend als der Ehrung der Ahnen.
Die Flaggen der Clans zierten die Ränder der Wege die durch den Clan führten und an jedem Haus war eine Flagge des Hammerclans zu sehen. Nicht weit vom Haupthaus entfernt hatten einige der Schürfer einen Holzhaufen aufgetürmt und unten einige dünne Äste und Reisige verteilt
Ein letztes mal Atmete der Clanlord tief durch ehe er seinen weg weiter führte und kurz vor dem Holzhaufen stehen blieb. Schlagartig kehrte Ruhe in den Clan ein und jeder wartete gespannt auf die Ansprache des Hünen.
Zur Rechten Drakks stand Colodis, seines Zeichens Schürferboss und somit Rechte Hand des Clanlords. Er reichte dem Rotschopf schließlich eine bereits entzündete Fackel und trat einen Schritt zurück. „Na dann mal los...“ murmelte der Schmied zu sich und machte einen Schritt nach vorne.

„Seit vielen Jahren Ehren wir unsere Ahnen mit dem Feuerfest....aber dieses mal ist alles anders.“ begann der Nordmann lautstark.
„Jahrelang haben wir uns gegen die Orks gewehrt, viele Gute Krieger...Freunde...und Frauen verloren....“ führte der Rotschopf weiter ehe er einen Moment inne hielt. Bilder der vergangenen Schlachten schossen ihm durch den Kopf.
Sein Dorf war auch ein Opfer der Orks geworden, lange bevor sie den endgültigen Befreiungsschlag ausgeführt hatten.
„Wir haben seit dem Letzten Feuerfest das geschafft wofür viele von uns ihr Leben gelassen haben...die Orks endgültig aus unserer Heimat zu vertreiben und fernzuhalten!“ertönte es schließlich aus der Kehle des Ahnenkriegers ehe gut Einhundert Schwerter, Äxte und Speere gen Himmel gestreckt wurden und mit lauten Gejubel untermalt wurde.
Es dauerte einige Sekunde ehe wieder Ruhe in den Clan einkehrte und der Clanlord wieder das Wort erhob. „Also lasst und unseren Ahnen und unseren gefallenen Brüdern und Schwestern zu Ehren dieses Feuerfest unvergesslich werden...auf das ihr Leben im jenseits ebenso von Ruhm und Ehre erfüllt sie es sich verdient haben!“ gab der Rotschopf lautstark von sich und lies die Fackeln an den Reisigen entlang fahren. Wenige Augenblicke später erfüllten die ersten Jubelschreie die Luft.
Es dauerte nicht lang da fingen die ersten Äste bereits Feuer und das die Flammen begannen den Turm komplett in brannt zu setzen. Jetzt würden noch einige Opfergaben an das Feuer übergeben ehe die Ahnenkrieger Mahnwache hielten und das Feuer eine Woche am lodern halten würden...

[Naram]

Welch ein Spektakel. Noch nie hatte Naram ein so großes Feuer gesehen. Die Flammen fraßen sich schnell an dem Reisig entlang und wurden immer größer bis sie dann über die dünnen Äste auf das massive Holz übergingen. Begeistert starrte Naram in das Feuer. Das Licht erhellte den Clan ungemein und eine wärme durchzog ihren Körper. Vor iihr gingen di ersten Leute zum Feuer um ihre Opfergaben den Flammen zu übergeben und somit den Ahnen zu huldigen.
Auch Naram wickelte nun die zweite mitgebrachte Orkwaffe aus. Auch sie wollte eine solche Waffen den Flammen übergeben. Langsam ging sie zum Feuer und schaute genau in die Flammen.

"Zur Ehre der Ahnen übergebe ich nun diese Waffe der verdammten Grünfelle den Flammen. Aus das die Hitze sein Holz und Metall zerstöre und sie nie wieder etwas anrichten kann. Auf das meine Ahnen und die Ahnen meiner Mitmenschen um mich herrum gefallen an diesem Opfer finden. Brenne oh du Instrument unserer Feinde. Auf das ich mich fair und ehrlich weiterhin durch Nordmar bewegen werde. Für die Clans", flüsterte Naram als sie die Waffe in die Flammen warf. Der hölzerne Griff der Orkwaffe fing sofort Feuer, doch bis das Metal vernichtet sein würde, würde noch ein wenig Zeit vergehen.

Die junge Frau drehte sich um und ging zu dem Platz zurück, wo sie gestanden hatte als das Feuer entzündet wurde. Ein Schürfer, welcher anscheinend schon seit längerem am Trinken war drückte ihr im Vorbeigehen, mit einem Jubelruf, eine Flasche Met in die Hand. Naram wusste nciht genau ob sie diese nur kurz halten sollte oder ob die Flasche weitergereicht wurde. Also nahm sie diese kurzerhand um sie mit Byggwir zu leeren. In ihrem Rucksack hatte sie ausserdem noch eine Flasche Nordmarer Nebelgeist, welchen sie extra für dieses Fest aufgehobe hatte.

[Byggwir]

Der Schürfer hatte der Rede des Clanlords, die nicht weniger eindrucksvoll war als Drakk selbst, aufmerksam gelauscht. Er hatte zwar nie gekämpft, aber durch harte Arbeit unter Tage und an manchen anderen Orten dennoch seinen Teil geleistet. Es erfüllte ihn mit Stolz, ein Gefolgsmann der Clans zu sein. Es war ihm eine wahre Ehre, in einer Reihe mit diesen Männern stehen zu dürfen.
Schweigend stapfte er, vorbei an zahllosen anderen Nordmännern, Nordfrauen und aus der Ferne angereisten Gästen, auf das Feuer zu. Noch lange bevor er es erreicht hatte, spürte er die Hitze. Fast war es ihm, als senge sie ihm Augenbrauen und Bart an. Dennoch blieb er erst stehen, als er nur noch zwei Schritte vom lodernden Holzstapel entfernt war.
Er hob die Orkwaffe, die Naram ihm zuvor überreicht hatte, und betrachtete sie ein letztes Mal. Wieviele Leben mochte diese Klinge beendet haben? Und wo war die Klinge, die Lodur, Byggwirs Vater, getötet hatte? Wo war ihr Träger? Schlich er noch immer durch die Lande und mordete? Oder hatte er bereits sein Ende gefunden? Byggwir wiederholte im Stillen seinen Schwur, dieses Grünfell zu finden und, falls es noch lebte, zur Strecke zu bringen.
“Vater“ murmelte der Schürfer, hob den Blick von der Klinge und blickte in die Flammen. “Kein Tag vergeht, an dem ich nicht an dich denke. An die Zeit, die wir verbrachten. An alles, was du mich gelehrt hast. Wenige Nächte vergehen, in denen ich nicht aus Alpträumen erwache, in denen ich dich wieder leblos vorfinde.“
Er hob die Orkwaffe.
“Dieses Stück orkischer Gewalt, das von den Flammen verzehrt werden wird, soll ein Opfer für dich sein. In deinem Namen soll es im Feuer vergehen, damit es deine Ehre mehrt und dein Andenken bewahrt wird.“
Mit einer kraftvollen Bewegung schleuderte er die Waffe von sich und beobachtete, wie sie durch die Luft trudelte und dann irgendwo zwischen den gleißenden Flammen niederging. Über das Knackend es Holzes und das Brüllen des Feuers war kein Aufprall zu hören.
Der Nordmann wandte dem Feuer wortlos den Rücken zu und stapfte wieder davon, auf der Suche nach Naram. Ob sie ihr Opfer bereits dargebracht haben mochte?

[Naram]

Grade hatte es sich Naram auf einer alten Bank, nicht weit vom Feuer gemütlich gemacht. Die Wärme und das Licht der Flammen fielen in ihr Gesicht und lies ein angenehme Welle von Fröhlichkeit und Entspannung durch ihren Körper fließen. Sie entkorkte die Metflasche, doch steckte sie den Korke gleich wieder drauf. Sie hatte vor noch auf Byggwir zu warten.

"Hey Byggwir", rief sie als der Nordmarer sich drei meter von ihr durch die Menschenmenge drengte. Die junge Frau winkte ihm mit der Metflasche zu und deutete auf die Bank auf der sie saß.
Als Byggwir sich wieder zu ihr gesellte entkorkte sie die Flasche mit dem Met ein weiteres Mal. Die junge Frau nahm einen ordentlichen Schluck von von dem Honigwein. Er schmeckte wunderbar. Er passte einfach gut zu der Hitze welche das Feuer abstrahlte. Mit einem Lächeln gab sie die Flasche an ihren Kumpel weiter, welcher sich mitlerweile nebensie gesetzt hatte.

"Hier, die hat mir jemand in die Hand gedrückt. Ist ein ganz feiner Met. Warscheinlich der von Broan, dem Typen der die Taverne beliefert. Nimm ruhig nen großen Schluck ich habe auch noch ein Flasche Normarer Nebelgeist dabei. Hab ich extra für den heutigen Tag aufgehoben. Hast du dein Opfer schon vollbracht?"

[Rethus]

Die Rebellen, die man an einer Hand abzählen konnte, erreichten bald den Hammerklan. Rethus hätte eher nicht gedacht, dass er schon sobald wieder zum Hammerklan zurückkehren würde. Irgendwie war er nur nach Myrtana zurückgekehrt, um eine sinnlose Schlacht gegen eine Bande von Räubern zu schlagen. Glücklicherweise hatte sie ihm insoweit Nutzen gebracht, dass er etwas mehr Ansehen bei den Königstreuen genießen konnte, wenn auch manche Leute - er dachte da besonders an Matthew - ihm das nicht willigten. Man konnte dabei nicht sagen, ob diese meinten, dass Rethus das nicht verdient hätte oder einfach nur eine gewisse Eifersucht auftrugen, da Ulrich den Glatzkopf in der Zeit des Kampfes etwas öfters gebraucht hatte als sonst. Jedoch war dem Gardist jede der beiden Tatsache, oder sei es irgendein anderer Grund, vollkommen egal.
Jetzt im Moment durfte man nicht an den Dienst und an die Belange anderer Denken. Jetzt wurde gefeiert, geehrt und was noch alles beim Feuerfest dazu gehörte.
Ein rothaariger Nordmann, der vom Aussehen her glatt der Klanherr sein konnte, eröffnete das Fest. Momentchen, der Kerl kam ihm gar nicht so abwegig vor. Irgendwo hatte er ihn mal flüchtig gesehen. Rethus ließ sich etwas Zeit zum Nachdenken, während der Nordmarer weitererzählte.
Nach dieser Rede wurde das Feuer entzündet und ein Jubel brach aus. Die Rufe hallten am Berghang über der Erzmine des Klans wider, ehe sie langsam verklangen. Zu dem Zeitpunkt gingen einzelne Leute nach vorne, um etwas in das Feuer zu werfen. Hauptsächlich handelte es sich dabei um Orkwaffen.
Während Rethus in seinem Kopf überprüfte, was er alles hierher mitgenommen hatte, drehte sich der Klanherr einen Moment nach links, und man konnte einen Zweihänder auf dem Rücken erkennen. Aus irgendeinem Grund fiel dem Schwertmeister auch plötzlich ein, woher er den Kerl kannte: Es war zu der Zeit der Belagerung vor den Mauern von Vengard. Die Rebellen stürmten die Stadt und Ulrich schützte die Masse Königstreuen auf dem Weg mit einem Halbring von schwer bewaffneten Männern und darunter gab es auch diesen Mann. Wie lange das nur her war? Damals konnte sich Rethus noch nicht einmal Anwärter geschweige denn Waffenknecht nennen.
Nun trat auch er nach vorne. Alle hatten immer große Reden geschwungen. Ihm fiel es schwer bei seinen Dingen etwas dazu zu sagen.
„Ich möchte keine Waffe oder einen Gegenstand des Feindes ins Feuer werfen“, sprach er. „Stattdessen gibt es ein Schwert eines gefallenen Freundes, das ich in das Feuer werfen möchte. Dieses heilige Feuer unseres Gottes Innos soll es in sich aufnehmen, auf dass mein gefallener Freund endlich Frieden finden kann. Hiermit…“ Kurz drehte sich Rethus zu Ulrich um, da er diesem von dem Tod dieses Mannes noch gar nicht erzählt hatte. „…hiermit übergebe ich das Schwert unseres Freundes Kemrick in die Flammen Innos’.“

[Byggwir]

Byggwir nahm die Metflasche dankend an und zog den Korken heraus. Er hielt sich die Flasche unter die Nase und schnupperte daran, bevor er sie an die Lippen setzte. Der Honigwein roch nicht schlecht. Kurz neigte der Schürfer den Kopf und gedachte noch einmal seines toten Vaters, ehe er die Flasche an die Lippen setzte und auf sein Andenken trank.
“Großartiger Met“ bekannte er. Ihn wudnerte, dass jemand diesen vorzüglichen Tropfen einfach so aus der Hand gab, aber vermutlich lag es an dem Einheitsgefühl, das durch das Fest vermittelt wurde. Man spürte, dass man am selben Strang zog, und teilte gern.
Noch einmal trank der Bergmann vom Honigwein, dann schob er den Korken locker wieder in den Flaschenhals und gab das Gefäß an Naram zurück.
Schweigend ließ er seinen Blick über die Menge der Anwesenden streifen. Selten konnte man das Dorf des Hammerclans so voll sehen. Byggwir selbst hatte es noch nie so sehen dürfen. Und auch die Banner, die von jeder Hütte hingen, beeindruckten ihn. Die Clans des Nordens ... eine starke Gemeinschaft. Wieder spürte er Stolz in sich aufkeimen. Stolz, einer von ihnen zu sein.
Seine Hand berührte, der Zufall wollte es so, die Axt, die er am Gürtel trug. Und zum ersten Mal spürte er keine Trauer, keinen beißenden Schmerz, als er an seinen Vater dachte. Er spürte grimmige Entschlossenheit. Das Kämpfen musste erlernt werden, so bald wie irgend möglich. Und dann würde er seine Rache nehmen.
Ein weiteres Mal blickte er in die Runde der Nordmänner, die um das Feuer herumstanden, ließ seinen Blick schweifen und betrachtete auch Naram von der Seite. Etwas sagte ihm, dass man ihn nicht allein lassen würde, wenn er Hilfe benötigen sollte. Er war Teil der Gemeinschaft.

[Naram]

Genüsslich trank Naram zwei weitere Schlucke von dem Met ehe sie die Flasche zwischen ihren linken und Byggwirs rechten Fuß stellte. Den korken hatte sie nur leicht wieder raufgesteckt, denn gewiss würde der nächste Schluck aus dieser Flasche nicht mehr weit sein .
Amüsiert glitt ihr blcik über die Menschenmasse. Es waren irsinnig viele Menschen da. Aus allen Clans waren sie angereist und auch von dem Kloster sah die Jägerin Anhänger. Viele unterschiedliche Banner säumten die Wege und die Häuser und auch viele Flaggen waren mit dabei.
Das Banner vom Hammerclan hatte es ihr besonders angetan. Es wäre sehr als Tättowiermotiv geeignet und Naram überlegte, ob sie sichsowas selber stechen oder schneiden konnte. An ihrem linken Unterarm war noch etwas Platz. Hier würde sie es versuchen.

Ihr Blick blieb kurz an einer kleinen Gruppe von Männer hängen welche wohl nicht aus Nordmar stammten, doch wurde er gleich auf zwei weitere Männer gezogen welche an einem improvisiertem Tisch sich im Armdrücken maßen. Das eigetnlich faszinierende daran, war das beide Männer so betrunken waren, dass sie mehr Probleme hatten sich auf den Beinen zu halten als Gegenwehr zu dem Druck des anderen zu halten.
Lachend stieß Naram Byggwir in die Seite und deutete auf die beiden hinüber.

Kurze Zeit als die Metflasche alle war und Naram den Nordmarer Nebelgeist rausholte fragte sie Byggwir: "Sag mal ich habe von Wettkämpfen gehört, die hier zu dem Fest dazugehören. Weißt du was genaueres darüber? Ich hörte nur von einem Jägerwettkampf an dem ich mich auf jedemfall beteiligen werde."
Direkt nach diesen Worten öffnete Naram die Nebelgeistflasche und nahm einen Schluck. Das Gebräu brannte sich zwar durch die Kehle, doch schmeckte es unglaublich gut.

[Byggwir]

Der Schürfer nickte langsam, seinen Blick noch immer auf die beiden Betrunkenen gerichtet, die mittlerweile dazu übergegangen waren, sich lauthals lachend im Wortsinne über den Tisch zu ziehen. Offenkundig hatten sie ihren Spaß. Byggwir lächelte leicht.
“Wettkämpfe, sagst du. Ja, hab' die Leute davon reden hören. Von dem Jägerwettstreit hat mir zwar keiner erzählt, aber ich habe mitbekommen, wie zwei Kundschafter über 'n Wildnislauf oder sowas geredet haben. Geht wohl darum, zwei oder drei Tage da draußen zu überstehen. Für dich 'n Klacks“ brummte er, und stieß der Tätowiererin kumpelhaft mit dem Ellbogen in die Seite.
“Dann sind da wohl noch Kämpfe, aber da habe ich nicht zugehört, weil's ja eh nix für mich ist. Ohne jedes Training? Naja. Von 'nem Wettreiten war auch die Rede. Die abenteuerlichsten Sachen sind da zu hören. Säbelzahntiger, Bisons, irgendwas soll man da reiten. Weiß Innos, was es wirklich ist.“
Er dachte kurz nach.
“Hey, wenn's nix allzu gefährliches Viehzeug ist, das man reiten muss, mache ich vielleicht sogar mit.“
Er griff nach der Metflasche und setzte sie an, stellte dann aber fest, dass sie bereits geleert war. Hatte er das nicht schon zuvor festgestellt? Innos, er wurde vergesslich. Stattdessen nahm er von Naram die Flasche mit dem Nebelgeist entgegen und trank. Wie flüssiges Feuer rann der Schnaps in seiner Kehle hinab.
“Beliar, das ist 'n Tropfen!“
Er grunzte zufrieden und wandte seinen Blick noch einmal den beiden Betrunkenen zu, die sich nun lachend über den Boden rollten. Und auch die Umstehenden, von der Aufführung wohl begeistert, hielten sich die Bäuche. Das Fest entlockte noch jedem etwas gute Laune.
Recht so!

[Naram]

Bisonreiten? Säbelzahntigerreiten? Egal was es von beiden war, es hörte sich sehr interressant und die Chance Byggwir auf solch einem Tier reiten zusehen war Ansporn genug sich das ganze anzugucken. Ausserdem hörte sic das nach einem sehr interressanten Spektakel an. Sich selber würde sie zwar nicht auf eines der Monster setzen, doch würde sie jeden mit Jubel begrüßen der sich dies zutraute. Obwohl, warum eigentlich nicht? Na ja sie würde mal schauen und sich spontan entscheiden.

Der Jägerwettkampf hatte es ihr sowieso angetan. Das fetteste Vieh von allen zu erlegen dürfte sich zwar beider Masse an Jägern als schwer erweisen, doch auch als sehr interressant. Es wäre zumindest eine Herrausforderung welcher sich Naram gewachsen fühlte.
Ebenso für den Wildnisslauf. Das Reisen und Bewegen in der Wildniss hatte ihr schon immer Spaß gemacht und somit würde sie sehr warscheinlich auch hier drann teilnehmen. Immerhin war es auch eine Ehre ei diesen Wettkämpfen teilnehmen zu können.

"Also wenn du eines der Tiere reiten wirst, dann schaue ich mir das auf jedenfall an", sagte Naram zu Byggwir. Gut gelaunt trank sie einen weiteren Schluck von dem Nordmarer Nebelgeist. Das Brennen war zwar schwächer als bei den Schlucken zuvor, doch war es immernoch recht heftig. Sehr viel könnte man von diesem Gebräu auch nicht trinken, ohne später irgenwo in der Ecke zu liegen.

[Stylios]

Das Fest war wie jedes Jahr in vollem Gange.
Gesänge erfüllten die Luft, während Bier, Met und Schnaps reichlich verteilt wurden und die Menschen sich zum Feuern einstimmten. An langen Bänken und Tischen saßen die Männer und Frauen des Nordens mit den wenigen Gästen, die mutig genug gewesen waren, den Weg durch die gefährliche Wildnis zu wagen, beisammen. Ihre lauten und ausgelassenen Stimmen halten von den Hängen der Berge wieder. In dieser Nacht waren keine Klänge von Hämmern, Spitzhacken oder Klingen zu hören. Die Orks waren vertrieben und zum ersten Mal seit einer gefühlten Ewigkeit konnte das Feuerfest wieder in Friedenszeit abgehalten werden. Selbst das Geheul der Wölfe war in dieser Nacht nicht zu hören und die Wärme des von Orkgaben genährten Feuers durchzog die Siedlung.

„ Er ist nicht schlecht, der Haufen dieses Jahr.“ Meinte Okat, der stämmige Schürfer zu Stylios` Rechten und nickte anerkennend mit dem Kopf.
„ Wir alle haben gute Arbeit geleistet. Es wird ein gutes Jahr für unser Volk, ich rieche es aus der Luft.“ Erwiderte der Orkjäger und ließ seinen Blick über die prächtig gelaunte Menge in seinem geliebten Clan schweifen. Die restlichen Krieger seines Kampfzuges hatten sich in der Siedlung verteilt und mischten sich unter die Leute. Heute sollten die schweren Sorgen so gut es ging beiseite geschoben werden. Die Ahnen duldeten keine Todesstimmung an ihrem Festtag und so machte sich Stylios gar nicht erst die Mühe, über ihren baldigen Aufbruch nachzudenken, oder sich den Kopf über den rätselhaften Fremden zu zerbrechen.
„ Es ist ein guter Tag. Die Ahnen selbst müssen unter den Feiernden sein.“ Sprach der Jäger Satras und gab sein Methorn an Okat weiter.
„ Ja, ein guter Tag.“ Wiederholte Stylios nur Gedanken verloren und betrachte weiterhin seine Leute, die vergnügt und ohne merkbaren Kummer feierten. Eine Gruppe Frauen hatte damit begonnen, gemeinsam mit einer Hand voll Betrunkener, wagemutiger Jünglinge und noch nicht schlafender Kinder um das große Feuer zu tanzen. Die Klänge der Instrumente der Musiker drangen an Stylios` Ohren und entspannt und zufrieden schloss der Clankrieger seine Augen, während er sich an den Baum hinter sich lehnte.

[Kalyvala]

»Bin Ich?«
...»Bist Du?«
»Ich bin!«
...»Wer?«
»Jemand ... Irgendjemand?«
...»Wer?«
»Ich!«
...»Du?«
»Ich!«
...»Wer?«
»Ein Tier.«
...»Kein Mensch?«
»Kein Tier!«
...»Ein Mensch!«
»Ein Jäger...«
...»... ein Krieger«
»Für die Ahnen!«
...»Auf die Ahnen!«
»Für Nordmar!«
...»Für den Clan!«