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Reviewcenter Archiv #1

  1. #381 Zitieren
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    Batman & Robin






    Darsteller: Arnold Schwarzenegger, Gerorge Clooney, Uma Thurman, Alicia Silverstone, Chris O'Donnel, Michael Gough
    Regisseur: Joel Schumacher
    Filmdauer: 125 min.
    Drehjahr: 1996-1997
    Kinorelease: 26. Juni. 1997
    FSK: 12
    Genre: Fantasy/Action


    Story:
    Batman und Robin bemerken, dass ihr Butler Alfred schwer krank ist. Zur selbigen Zeit schließen sich Mr. Freeze, Poison Evy und Bane zusammen um Gotham vollständig zu vereisen. Mr. Freeze will sich an der Stadt rächen weil seine Frau krank war und die einzige Mögligkeit sie zu retten wurde angeblich von Batman vernichtet aber in Wirklichkeit war es ja Evy die Freeze's Frau den Stecker gezogen hat, weil sie sich wegen der Vernichtung der Natur an Gotham rächen will und Freeze war ih Mittel zum Zweck. Und Bane.... der will nur Evy als Schoßhündchen dienen. Dann verlieben sich auch noch Batman und Robin in Evy, dann kommt auch noch Barbara Pennyworth die ihren Onkel Alfred abhaohlen will aber dann gerät sie auch noch zwischen die Fronten und dann entschließt sie sich noch dazu als Batgirl den beiden anderen Superhelden zu helfen und dann gibt es...............


    Kritik:
    Arnold Schwarzenegger ist Mr. Freeze, George Clonney ist Batman, Alicia Silverstone mimt Batgirl und Uma Thurman spielt Poison Evy. Bei diesem Star-Aufgebot kann ja eigentlich nichts schief gehen, sollte man meinen. Aber bei diesem Streifen ist fast alles schief gegangen! Die Sets sind zwar sehr schön aber zu meist sehr übertrieben. Genau das gleiche ist bei den Kostümen, also mal erlich man sollte sich bei Ivy nicht zu sehr an das Original-Comic halten. Sie sieht einfach zu übertrieben aus. Bei Mr. Freeze ist es ja ohnehin schon egal, bei einen Stahl-Koloss-Kostüm fragt sich wie Arnie damit nur gehen konnte. Im großen und ganzen ist bei dem Charakter-design schon alles verloren es hat nur den Sinn wenn man alles davon aufzäklt: Batman hat Nippel, Robin hat ein Kostüm das absolut nichts mehr mit dem Original zu tun hat, Ivy sieht wiederum zu sehr nach der Original Ivy aus und Mr. Freeze ist der ultimative Koloss. Aber ich muss sagen, dass Mr. Freeze nicht der schlimmste Koloss im Film sondern Bane, der von einem alles zerstörenden Psychophaten zum Schoßhündchen von Ivy mutiert ist.
    Auch die Schauspielerischen Leistungen bleiben aus, denn den Größen fällt es hier offensichtlich schwer sich in die Rollen einzuleben. George Clooney lässt bei Batman die Grenzen zwischen dem Dunklen Ritter und Bruce Wayne verschwinden. Genau diese Grenzen waren bei Batman immer das wichtigste und Clooney lässt sie einfach verschwinden. Arnold Schwarzeneger bringt den gefährlichen Mr. Freeze auch nicht richtig rüber. Auch wenn es komisch klingt er wirkt einfach zu kalt, denn eigentlich war Mr. Freeze immer derjenige der seine Gefühle sehr stark zum Außdruck bringt. Chris O'Donnel war auch nicht wirklich großartig als Robin. Alici Silverstone spielt zwar wunderbar aber passt nicht in die Rolle des Batgirls, nicht von dem Schauspielerischenpotenzial sondern wegen dem Aussehen (nicht falsch verstehen, sie sieht umwerfend aus passt nur vom Aussehen her nicht zum Batgirl). Uma Thurman wirkt etwas lächerlich und mehr muss man zu der Rolle der Ivy auch nicht sagen. Nur Michael Gough spielt die Rolle des Alfred wie in den Vorgängern mit großer Hingabe.
    Die Optik des Filmes ist anders als in Batman und Batmans Rückkehr sondern so wie in Batman Forever quietschbunt nur mit dem Unterschied, dass Batman Forever viel besser war als dieser. Denn der Mangel an Story kann nicht durch die Optik ausgeglichen werden.
    Im großen und ganzen ist Batman & Robin ein Film der von schlechten Darstellerischen Leistungen, Blödheit, Logikfehlern und Storyschwächen überflutet ist mehr gibt es dazu nicht zu schreiben. Für Batman- und Filmfans nicht u empfehlen für Trashfans zu ganz okay.


    Fazit:
    Darsteller: 3/10 (trtz des Staraufgebots seh schlecht gespielt)
    Plot: 2/10 (zu doof zu undurchsichtig)
    Effekte: 6/10 (ganz nett aber nichts besonderes)
    Anspruch: --/10 (um dieses Wirrwarr zu verstehen muss man ein Superhirn sein)
    Gesammtwertung: 2/10

    Link zur imdb Seite 3.4
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    CMS ist offline Geändert von Harbinger (12.06.2009 um 19:57 Uhr)

  2. #382 Zitieren
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    Laufzeit: ca. 228 Minuten
    Genre: Fantasy
    Regie: Peter Jackson
    Darsteller: Ian McKellen, Viggo Mortensen, Elijah Wood, Christopher Lee, Orlando Bloom, Sean Bean, Bernard Hill
    Gesehen auf: Deutsch

    Kinostart: 18. Dezember 2002

    Inhalt:
    Mittelerde ist dem Untergang geweiht: Die letzten Menschenvölker sind von den zwei dunklen Türmen eingekesselt, dem von Sauron und dem von Saruman, und stehen vor ihrer Ausrottung. Während Frodo und Sam weiter nach Mordor ziehen, versuchen ihre ehemaligen Gefährten das Unheil von den Menschen abzuwenden und stellen sich einer gewaltigen Armee entgegen, die nur zu diesem einen Zweck geschaffen wurde…

    Kritik:
    Ich hatte eine ganze Weile während des Anschauens das Gefühl, ich würde dem zweiten Teil der genialsten Trilogie aller Zeiten gar eine 9/10 geben müssen (bzw. eine eigentliche 10/10, da »Die Gefährten« eine eigentliche 11/10 bekommen haben), dar sie zwar immer noch ungemein fesselnd ist, aber nicht ganz so sehr wie der Vorgänger. Aber keine Angst, spätestens in der zweiten Hälfte habe ich meinen Irrtum überaus schnell eingesehen.

    Wie ich im Review zum Vorgänger bereits befürchtet hatte, fehlen mir dieses Mal wirklich die Worte. Ich müsste mich wiederholen und das widerstrebt mir zutiefst. Aber ich will mein Bestes geben, wie Frodo himself.

    Technisch gesehen hat der Film noch einen weiteren gewaltigen Schritt gemacht. Hat man zuvor noch kleinere Mängel in der Computeranimation bemerken können, sucht man hier vergeblich. Alles ist wirklich atemberaubend und ein grandioses Bild löst das nächste ab, Computeranimiertes erwacht zum Leben, als wäre es genau so von einer Kamera eingefangen worden. Zwar gibt es nicht mehr ein derartig beeindruckendes Wechselbad an Schauplätzen wie im Vorgänger, das vom idyllischen Auenland, über dunkle Wälder bis hin zu verschneiten, gefährlichen Berggipfeln und den tiefsten Mienen Mittelerde reichte, aber das liegt auch einfach daran, dass das Hauptthema der Geschichte sich langsam vom ewigen Wandern zum Kämpfen wendet, was die unglaubliche finale Schlacht belegt.

    Schauspielerisch ist alles wie gehabt im höchsten Maße hochwertig. Selbst den altbewährten Charakteren kann man noch Neues entlocken. So übernimmt z.B. Aragorn eine immer zentralere Rolle und entwickelt sich dabei auch deutlich, während Legolas und Gimli als Duo bestechen und in erster Linie für etwas Witz sorgen. Natürlich sieht man auch Änderungen bei allen anderen Gefährten: Pippin und Merry wandeln sich von den gutgelaunten Scherzkeksen zu durchweg ernst zu nehmenden und wichtigen Figuren – zumindest für eine Weile. Frodo, der zunehmend unter dem Ring leidet und langsam aber sicher den Bezug zur Realität verliert, Sam, der sich immer aufopfernder für ihn einsetzt und ihn unterstützt, so hart es auch für ihn ist.
    Aber auch alle neuen Figuren sind interessant und bringen frischen Pepp in die Story. Gollum, zum Beispiel, der zwar nicht neu ist, aber hier zum ersten Mal wirklich in Erscheinung tritt. Seine Schizophrenie wird mindestens so genial dargestellt, wie sein Äußeres – also auch hier wieder ein ehrfürchtiges Lob an Peter Jackson. Nichts anderes gilt für König Theoden und Faramir, dessen Darsteller David Wenham später auch in »300« zeigte, dass er in eine Rüstung gehört.


    Ein Film, dessen beträchtliche Länge man ihm schon eher anmerkt als seinem Vorgänger, aber noch lange nicht so wie zahlreiche Streifen, die nicht einmal halb so lang sind. Er ist nicht ganz so gut wie »Die Gefährten«, aber der Unterschied ist so minimal, dass daraus kein Punkteunterschied in der Wertung hervorgeht. Allein der Spaß den die finale Schlacht mit sich bringt, die Freude, die einem bei jedem geschlachteten Ork im Bauch kribbelt, die Spannung, das Mitfiebern… allein für das Erlebnis lohnt es sich bereits, den Film anzusehen.

    Bewertung:
    Darsteller: 10/10
    Plot: 10/10
    Effekte: 10/10
    Anspruch: 5/10
    Gesamteindruck: 10/10

    Link zur IMDB-Seite (Wertung: 8.6)
    Link zum Trailer
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    LorD AvengeR ist offline Geändert von Harbinger (12.06.2009 um 20:04 Uhr)

  3. #383 Zitieren
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    Batman



    Darsteller: Michael Keaton, Jack Nicholson, Kim Basinger, Michael Gough, Pat Hingle
    Regisseur: Tim Burton
    Filmdauer: ca. 126 min.
    Drehjahr: 1988-1989
    Kinorelease: 26. Oktober. 1989
    FSK: 12
    Genre: Fantasy-Action



    Story:
    Der neue Bezirksstaatsanwalt Harvey Dent verspricht der verängstigten Bevölkerung, den Unterwelt-Boss Karl Grissom dem Richter zu überführen. Grissom ahnt, dass seine rechte Hand Jack Napier die Nachfolge anstrebt und bereits eine Affäre mit seiner Geliebten hat. Er lockt Napier in die als Chemiefabrik AXIS getarnte Geldwäscheanlage, wo sich Napier gegen die anrückende Polizei unter der Leitung des korrupten Leutnants verteidigen muss. Dort trifft der Gangster auf den legendären Batman. Bei ihrem Kampf stürzt Napier von einem Steg in einen Bottich voll Säure.
    Napier verliert vollständig den Verstand. Wegen seiner gebleichten Haut und seinem zu einem starren blutroten Grinsen verzerrtem Mund nennt er sich nun Joker. Zunächst stillt er seinen Rachdurst und bringt Grissom um. Mittlerweile verliebt sich Batman in dieFotografin Vicky Vale doch auch der Joker geifert jener nach. Batman rettet Vicky vor einem Säureangriff und vereitelt dank ihrer Hilfe einen teuflischen Plan des Jokers: Dieser will Gotham City vernichten und versetzt verschiedene Kosmetikprodukte mit toxischen AXIS-Chemikalien, was mehrere Menschenleben kostet. Durch Vickys Kontakt zur Presse stoppt Batman das Sterben.
    Doch der Joker gibt nicht auf......




    Kritik:
    Ein wenig düster, mit viel Humor, viel Action und herrvoragend gespielt. Das ist der erste Batman. Anders als die neueren Teile ist dieser Film etwas überdreht und mit viel Fantasie ausgeschmückt. Die Story ist leider etwas dünn geraten.

    Im gesammten Cast gibt es nur eine Schauspielerin die nicht in ihre Rolle passt und zwar Kim Basinger als Vicky Vale. Ich habe mich gefragt was Batman an ihr findet. Das was sie auch nicht so gut kann ist kreischen wie Kirsten Dunst. Außerdem wirkt sie auf den Zuseher sehr unsymphatisch. Michael Keaton spielt die Rolle des Batman/Bruce Wayne sehr glaubwürdig und zeigt die Unterschiede der Persönlichkeiten Batman und Wayne sehr gut auf. Jack Nicholson spielt den Joker sehr gut aber wird den Leuten die bereits The Dark Knight gesehen haben nicht sehr gut gefallen da er die Darstellerische Leistung von Heath Ledger nicht toppen kann. Anders als Heath Ledger spielt Nicholson den Joker mit besonders viel Humor. In den Augen der Zuseher wirkt der Joker nicht wie ein Psychopath sondern wie ein Komiker. Michael Gough spielt den Butler Alfred mit großer Überzeugung und sehr wirkt sehr Glaubwürdig.

    Die Story gerät auch etwas dünn denn in dem ganzen Film wird nur erklärt wie der Joker entstanden ist und die Autoren hatten offensichtlich viele Mühen damit die Hintergrundgeschichten des Jokers und die von Batman zu verknüpfen. Im ganzen besteht die Story aus einem gewöhnlichen Superhelden-Film-Gestrick (Anfang, Bösewicht wird erschaffen, Geliebte retten, Endkampf, Happy End). Die Liebesgeschichte kommt bei dem Film zwar nicht zu kurz wirkt aber lächerlich und man hat das Gefühl, dass Vicky Bruce nicht wirklich liebt (man merkt es ihr jedenfalls nicht an). Die einzigen Gags die es im Film gibt werden von Alfred und dem joker gemacht aber diese witze sind wenigstns witzig.

    Die Optik des Films ist düster und sieht aus wie aus einem Comic entsprungen. Das Design der Figuren und der Umgebung ist den Comics sehr änlich.
    Die Musik passt zu diesem Film und das Theme hat sich inzwischen zu einem Kult entwickelt.
    Der Film hat alles was ich mir von einem Batman erwarte: Witz, Action und Spannung.
    Alles in allem ist es ein typischer Burton.


    Fazit:
    Darsteller: 6/10 (Ziemlich gut, passen manchmal nicht in ihre Rollen)
    Plot: 3/10 (nicht gut durchdacht)
    Effekte: 8/10 (die Effekte sind besonders gut gelungen, vorallem der Batwing ist klasse)
    Anspruch: 2/10 (nicht sonderlich schwer zu kapieren)
    Gesammtwertung: 7/10


    Link zur imdb Seite 7.6
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    Firefly – Der Aufbruch der Serenity

    [Bild: firefly.jpg]

    Laufzeit: ca. 625 Minuten
    Genre: Sci-Fi / Action
    Regie: Joss Whedon
    Darsteller: Nathan Fillion, Gina Torres, Alan Tudyk, Adam Baldwin, Morena Baccarin
    Gesehen auf: Deutsch

    Inhalt:
    Nachdem der Krieg der Unabhängigen gegen die Allianz verloren war, gründeten die Soldaten Malcolm Reynolds und Zoe Washburne eine Art Selbstständigkeit – eine Mischung aus Piraten und Söldnern. Sie sammelten sich eine mehrköpfige Crew zusammen und streifen nun auf ihrem Raumschiff Serenity durchs All, ständig auf der Suche nach neuen Jobs und auf der Flucht vor der Allianz. Vor allem Letzteres wird zunehmend problematischer als ein mysteriöses Geschwisterpaar an Bord geht, das scheinbar gesucht wird…

    Kritik:
    Obwohl ich eigentlich nicht auf Science-Fiction stehe, schaffen es trotzdem fast alle Werke des Genres, die ich mir zu Gemüte führe, mich zu überzeugen. Muss an meinem Riecher liegen. Jedenfalls war es auch so bei der Serie »Firefly«, über die ich mir jahrelang nur Lobgesang in höchsten Tönen anhören musste. Ich blieb skeptisch und desinteressiert, was sich auch nicht änderte, als ich den Film »Serenity« sah, der den Abschluss der ein-staffeligen Serie bildete. Aber wie kann einen auch ein Ende großartig beeindrucken, wenn man weder Anfang noch Mittelteil kennt? Das habe ich inzwischen nachgeholt und ich bin sicher, dass auch der Film einen weit besseren Schnitt machen wird, wenn ich ihn morgen erneut ansehe.

    Was ich an der Serie so liebe, ist das Entgegenwirken hinsichtlich allen möglichen Klischees. Es fängt an bei einem ganzen, zivilisierten Weltall, aber keinem einzigen Außerirdischen (sieht man von einem gewissen mutierten Kuhfötus ab) – jeder Planet, jeder Mond und jedes Raumschiff wird von Menschen bewohnt. Außerdem wird man nicht ständig mit irgendwelchem High-Tech und Technobabble zugeschüttet, da der Großteil der Serie weit entfernt von fortschrittlichen Planeten spielt. Anstatt unendlich hohe Wolkenkratzer, Unmengen von fliegenden Autos und Cyborgs kriegt man hier meist nur wüste Einöden zu sehen mit Zivilisationen und Menschen, die wir höchstens noch aus Western kennen. Das westliche Element scheint überhaupt Eindruck auf Creator Joss Whedon gemacht zu haben, dem man auch den Titelsong zu verdanken hat. Damit verhält es sich übrigens, wie bei den meisten Titelsongs: Auch, wenn man ihn am Anfang für mies und unpassend erachtet, hat man sich nach einigen Episoden hoffnungslos in ihn verknallt. Und während die eher selten auftretende Allianz die High-Tech-Waffen beansprucht, vertraut die Crew um Käpt‘n Reynolds auch auf ganz traditionelle Revolver und Schrotflinten. Gut, Jayne hat noch ein paar mehr Variationen, aber Laserkanonen oder ähnliches sind nicht dabei. Selbst das Raumschiff ist eine fliegende Schrottlaube (Kaylee, vergib mir) und hat überhaupt nichts sehr fortschrittliches. Karge Einrichtung, schmutzige Wände, klappernde Gitterböden, winzige Kabinen und geradezu antik wirkende Maschinen. Herrlich!

    Aber ich spreche nicht nur von solchen Sci-Fi-Klischees – fast viel großartiger finde ich da noch die Action-Klischees, die ohne mit der Wimper zu zucken veralbert werden. Wer kennt nicht irgendeine Szene aus irgendeinem Actionstreifen, in der eine Gruppe zur Rettung eilt, einer sie dann aber zurückhält und trocken meint, »das muss er schon selbst erledigen« - worauf ein langer, ausgiebiger Finalkampf stattfindet. Ich für meinen Teil habe schon etliche solcher Szenen gesehen, aber nie hat der Betroffene darauf hilfesuchend entgegnet »Nein, muss er nicht!!«. Das ist nur eines von vielen Beispielen, die man in dieser tollen Serie findet und aus der spontanen Situation heraus schlagen sie definitiv ein wie eine Bombe.

    Überhaupt hagelt es in »Firefly« coole, lustige und geistreiche Zitate ohne Ende. Ich bin ja jemand, der sich tolle Zitate gerne notiert und in diesem Fall sind es weit mehr in einer Staffel geworden, als bei anderen kompletten Serien.

    Ausschlaggebend, dass die Zitate auch wirklich einschlagen, ist die überzeugende, ehrliche Art wie sie von den Darstellern herübergebracht wird. Jeder einzelne der Crew-Mitglieder, sei es die Grundausstattung von Mal, Zoe, Jayne und Wash (und Inara) oder die hinzukommenden Simon, River und der Shepherd sind derartig großartige Figuren, dass ich beim besten Willen keinen Lieblingscharakter benennen könnte. Wahrscheinlich wäre es Protagonist und Käpt’n Malcolm, der den facettenreichsten Charakter offenbart. Zum Einen ist er gutmütig und ehrenhaft, überrascht aber immer wieder durch absolute Kaltherzigkeit, wenn es in seiner Stellung als Käpt’n darauf ankommt. Vor allem sein Umgehen mit Jayne ist immer wieder ein Hochgenuss. Und genau der, wäre wohl meine Nr. 2. Simpel gestrickt, gierig, nicht sehr intelligent, waffengeil. Seine dummen Sprüche und Reaktion sind teilweise so genial, dass ich mich hier wirklich zurücknehmen muss, um nicht ein paar Beispiele zu nennen. Und selbst er hat mich in der Episode »Ariel« wirklich überrascht. Dann folgen Spaßkanone und Spitzenpilot Wash, der geheimnisvolle Shepherd, der nicht wirklich der ist, der er vorgibt zu sein, Mechanikerin Kaylee, die allem irgendetwas Positives abgewinnen kann, die ziemlich abgebrühte Zoe, die das perfekte Gegenstück zu ihrem Mann Wash bildet, die äußerst geheimnisvolle und durchgeknallte River mit ihrem schüchternen Bruder, Doc Simon, wie selbstverständlich auch die »Companion« Inara – was ihr Beruf ist, möchte ich lieber nicht mit den simplen Worten des Käpt’ns erklären, da sie mir das übelnehmen würde. Jedenfalls ist jede einzelne Figur, auch unter den Nebenfiguren, absolut perfekt gespielt und die Darsteller tragen den Hauptteil zum Charme und Witz der Serie bei.

    Die Effekte sind lupenrein und schön anzusehen, allerdings auch wieder nicht so aufwendig und vor allem auch nicht häufig, um einen so großen Verlust bedeuten zu können, um die Serie abzusetzen. Und obwohl eine zweite Staffel wohl nicht das Niveau dieser ersten erreicht hätte, müsste es einfach eine geben. Es gibt noch zu viele ungeklärte Einzelheiten, zu viele Ideen, die ausgeführt werden könnten und die »Firefly« zu einer weit größeren Popularität verhelfen könnte, als den Geheimtipp-Status, den sie bisher innehat.

    Ebenso wie ich keinen wirklichen Lieblingscharakter aus der Maße ziehen kann, fällt es mir auch schwer, eine Lieblingsepisode zu wählen. Zweifelsohne hat ausnahmslose jede Folge ihre Qualität und genug Spannung wie Witz um sie zu lieben, aber meine beiden Lieblingsfolgen finden sich wahrscheinlich in der goldenen Mitte: »Our Mrs. Reynolds«, die wohl witzigste Folge (wenn ich nur an den Anfang denke, möchte ich am liebsten laut loslachen) und natürlich »Out Of Gas«. Diese Folge bietet eine derartig gewaltige Spannung und Dramatik, indem sie drei verschiedene, zeitverschobene Geschichten am selben Ort erzählt, dass sie bei jeder anderen Serie mit Sicherheit als Staffelfinale genommen wäre. Aber nicht bei »Firefly«, denn hier gibt es keine Klischees! Naja, zumindest kaum. Aber wie gesagt, absolut jede der Folgen ist sehenswert und ich werde mich noch lange an sie zurückerinnern und wenn die Bilder langsam verblassen, werde ich mit Hochgenuss erneut mit Käpt’n Reynolds und seiner Crew auf Abenteuer gehen.

    Ich denke, damit wäre geradezu alles gesagt. Die Serie ist genial und bietet sowohl eine ganz neue Art von Sci-Fi, als auch von Action. Die Charaktere muss man einfach allesamt lieben, was dann auch immer zur Folge hat, dass man umso mehr mit ihnen mitfiebert, was wiederum die Spannung deutlich erhöht. Abgesehen von der Episode »Out Of Gas« fällt die gelungene Regie kaum auf, abgesehen von einem kleinen Störfaktor, für den ich mich wahrhaft nicht begeistern kann: Stellenweise gibt es immer wieder ein ziemlich wackliges und ruckartiges Zoomen, wie bei Amateuerfilmern. Gefallen hat mir das nicht, aber es ist auch nicht der Grund dafür, warum ich der Serie keine volle Punktzahl gebe. Es fällt mir schwer hier richtig zu bewerten, da ich die Serie schon fast zu sehr lieben gelernt hab, als dass ich sie nicht perfekt nennen könnte, aber für diesen Status fehlt ihr doch noch etwas. Sie hat liebenswerte Charaktere, großartigen Witz und eine respektable Portion Dramatik. Ebenso spielt alles in einem eindrucksvollen, klischeefernen Universum, aber die meisten Folgen sind eigenständig betrachtet einfach nicht besonders genug. Nicht umsonst hatte ich bei der vorletzten Folge »Heart Of Gold« den Eindruck, ein modernes A-Team zu sehen und nicht umsonst fehlt beim Staffelfinale der nachhaltige Eindruck, den »Out Of Gas« wahrscheinlich gebracht hätte. Dennoch ist hier mit einer sehr guten 9 Genüge getan und meiner Meinung nach, gehört diese Serie in jedes gut sortierte DVD-Regal.

    Um es abschließend noch mit Simon Tams Worten zu sagen: Die Serie ist wie ein dressierter Affe. Nur ohne die Dressur. – Man weiß nie, was man als nächstes geboten kriegt

    Bewertung:
    Darsteller: 10/10
    Plot: 7/10
    Effekte: 10/10
    Anspruch: 5/10
    Gesamteindruck: 9/10

    Link zur IMDB-Seite (Wertung: 9.5)
    Link zum Trailer (ziemlich nichtssagend)
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  5. #385 Zitieren
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    The Sopranos Season 3
    [Bild: 13073_big.jpg]


    Name: Sopranos Season 3
    Erscheinungsjahr: 2001
    Genre: Krimi / Drama / Serie
    Darsteller: James Gandolfini, Edi Falco, Michael Imperioli
    FSK: 16
    Laufzeit: 690 min.

    Inhalt:
    Schwer das auf den Punkt zu bringen, die Handlung setzt an die der vorherigen Staffel an und erzählt wieder einmal die Geschichte einer Mafiafamilie und die Probleme und Erlebnisse deren Mitglieder und Familien.


    Meinung:

    So, hiermit gibt’s vorerst mal das letzte Review einer Sopranos-Staffel, habe ich in den letzten Tagen kaum was anderes gesehen und momentan sind sowieso ein Haufen eBay-Filme und eine neue „The Wire“-Staffel zu mir unterwegs.
    Auch die 3. Staffel der Erfolgsserie schließt wieder an die vorangegangene an, ohne das in der Zeit dazwischen etwas passiert wäre, über das der Zuseher erst informiert werden müsste. Jedoch beginnt die Staffel etwas ungewohnt, da die erste Episode einem vor allem eine Partei der Serie näher bringt: Das FBI. Die versuchen nämlich eine Wanze in Tonys Haus zu installieren und dadurch kommt es dazu, dass die Serie wieder ein wenig zu ihren Ursprüngen zurückkehrt, was die Komödien-Elemente betrifft. Zwar bleibt die 3. Staffel dem Stil der 2. Staffel treu und ist auch weiterhin eine ernst zunehmende Mafiaserie und wenn jemanden On-Screen abtreten darf, gibt es auch hier kein Augenzwinkern mehr, sonder die Serie bleibt dabei hart und ernst. Doch was vor allem in der ersten Episode klar wird, ist das man sonst wieder immer wieder einmal Schmunzeln kann und die Serie mehr coole Sprüche und situationsbedingten Humor aufweisen kann. Jedoch wirft diese erste Episode, die offenbar von einigen als ziemlich langweilig empfunden wird, ich für meinen Teil finde sie einfach großartig, auch gleich ein neues Problem auf: Das FBI, again. Das hat nämlich seinen großen Auftritt und bekommt dann etwa noch eine kurze Szene wo zwei FBI-Agenten im Wagen sitzen und ein Gespräch belauschen plus vielleicht 1-2 Szenen in einem Konferenzraum. Da bekommen die also geradezu eine ganze Episode zu Beginn geschenkt, erweisen sich sogar als ein recht cooler Haufen und haben dann praktisch durchgehend bis zu einer kurzen Szene am Ende wieder gar nichts zu sagen, nicht gerade die beste Methode wie man das aufgelöst hat, da wäre es fast besser man hätte die ganze FBI-Folge gleich durch eine andere ersetzt und die Typen erst gar nicht dem Zuseher zu Gesicht bekommen lassen.
    Um gleich bei dem Thema über Dinge, die die Serie vielleicht lieber hätte bleiben lassen sollen, obwohl sie eigentlich ganz gut sind, in einer Episode gibt es eine „äußerst überzeugende“ Gewaltszene, die, reden wir gar nicht erst einmal darum herum, mir sehr gut gefallen hat. Das Problem an dieser Szene ist der Grund wie sie zu Stande kommt, nämlich durch eine kleine Nebenhandlung, die ihre Wurzeln nicht in einer der Episoden davor hat, geschweige denn, dass sie jeweils wieder auch nur in einer der Folgen danach wieder zur Sprache kommt. Ob mir die Szene jetzt nun gefällt oder nicht, ich komm um das Gefühl nicht herum, dass damit einfach nur der Versuch seitens der Drehbuchautoren gekommen ist die Zuschauer eben mit Gewalt zu unterhalten, weil einem die Ideen ausgegangen sind die Zeit anders auszunutzen.
    Viel Potenzial hätten einige der Effekte und Ideen in der Staffel gehabt. In einer Szene sieht man ganz kurz an einem Spiegel der an einer Tür hängt, das Spiegelbild einer Person die sich in Staffel 2 „verabschieden“ durfte. Dann wiederrum sieht man Tony auf dem Boden liegen, offenbar nach einer seiner Panikattacke und auf einmal beginnen sich wie am Anfang von „Memento“ die Ereignisse rückwärts abzuspielen und erst dann bekommt man zu sehen was eigentlich wirklich passiert ist. Solche Effekte lockern alles auf und verleihen der Serie im Ganzen mehr Individualität, leider handelt es sich bei diesen zwei genannten schon fast um die einzigen zwei in immerhin 13 Episoden und das ist dann leider einfach zu wenig, da hätte man einfach so viel mehr daraus machen können.
    Zusätzlich gibt es aber immerhin den einen oder anderen Traum oder auch etwa zwei Rückblenden in die Vergangenheit, weit vor Staffel 1.
    Sehr gut sieht es mit den Charakteren aus, zwar taucht auch Janice wieder auf, doch im Vergleich zur 2. Staffel erweist sie sich hier sogar als fast schon akzeptabler Figur und es gibt auch gleich eine Handvoll neuer Figuren, die allesamt sympathisch sind. Gigi Cestone hatte zwar einen äußerst kurzen Auftritt in der ersten Folge der 2. Staffel, wird hier aber zu einer wichtigen Nebenfigur, wie auch Patsy Parisi, der zwar die ganze Serie hindurch immer wieder sein Gesicht in die Kamera halten darf, aber nie mehr als eine Nebenperson bleibt, denn ich aber trotzdem immer wieder gerne sehe, weil er einfach so richtig schön nach Mafia aussieht und dann natürlich noch Ralph Cifaretto und Jackie Aprile. Die letzteren beiden sind zwar beide auf ihre eigene Art eigentlich ziemliche Arschlöcher, aber zu einem guten Plot gehören meiner Meinung nach genau solche Figuren dazu, vor allem dann wenn sie von Leuten wie Joe Pantoliano („Memento“) gespielt werden.
    Der Plot beginnt, je nachdem wie man sich mit der FBI-Folge für sich bewertet, ziemlich stark und überzeugend, hat dann jedoch im Mittelteil vergleichsweise mit dem Vorangegangenem und Nachfolgendem einen Durchhänger, wegen etwa der bereits genannten Gewaltszene die offenbar nur aus Ideenlosigkeit bestand, die Sache mit Meadows schwarzen Freund fand ich auch noch als etwas das man viel besser hätte ausbauen können und außerdem gibt es da noch eine nicht ganz so gut gelungene Situation, wo Ralph Cifaretto sich aufregt von Tony geschlagen worden zu sein, weil er eine Prostituierte getötet hat und er diese Reaktion nur dann verstehen würde, wenn er die Tochter oder die Nichte von Tony getötet hätte und wie Seher der 6. Staffel wissen bringt Tony da schon beinahe ein Vollmitglied um weil er betrunken nur eine Andeutung gegenüber seiner Tochter gemacht hat. Im letzten Drittel dreht die Serie dann aber wieder voll auf und verwöhnt einen dann mit Folgen wie „Verschollen im Schnee“, die selbst nach mehrmaligen Anschauen immer noch verdammt viel Spaß macht.

    Fazit:Staffel 3 hat durch einige gute Ideen das Potenzial die vielleicht beste Staffel zu werden, setzt diese Möglichkeit aber simple durch die Tatsache, dass diese Ideen nur an einigen äußerst wenigen Stellen genutzt werden in den Sand. Hinzu kommt ein eigentlich unterhaltender Handlungsstrang, der jedoch aus purer Ideenlosigkeit entstanden zu sein scheint hinzu, der jedoch einem guten Start und einem äußerst spannendem letzten Drittel gegenüber steht.



    Einzelwertungen:

    Darsteller: 09/10 (Nach wie vor alles beim Besten)
    Effekte: --/10
    Plot: 08/10 (Vielleicht sogar besser als in den Staffeln davor, jedoch wäre mehr möglich gewesen und auch der eine genannte Handlungsstrang führen zum Punkteabzug)
    Anspruch: 07/10 (Der Anspruch ist etwas gestiegen, hält sich aber immer noch in Grenzen)
    Gesamteindruck: 08/10 (Eine Staffel mit teils großartigen Momenten und dann wieder einigen Längen. Das Potenzial für mehr wäre vorhanden gewesen.)

    imdb 9.5
    DVD bei Amazon (auch hier wieder hoffnungslos überteuert)
    Trailer
    Re'on ist offline Geändert von Re'on (06.01.2009 um 13:23 Uhr)

  6. #386 Zitieren
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    The Cook – Es ist hingerichtet

    [Bild: The_Cook_Cover.preview.jpg]

    Laufzeit: ca. 79 Minuten
    Genre: Horrorkomödie / Splatter
    Regie: Gregg Simon
    Darsteller: Mark Hengst, Makinna Ridgway
    Gesehen auf: Deutsch

    DVD-Release: 26. September 2008

    Inhalt:
    Ein Wohnheim, acht Studentinnen, ein Koch. Und letzterer macht sie alle kalt.

    Kritik:
    Recht nette Verkettung… ich habe »Firefly« zu Ende geschaut, mich an den einzigen Film erinnert, den ich neben »Serenity« noch mit Nathan Fillion gesehen habe, »Slither«, und im Review zu dem habe ich diesen Film erwähnt. Und da ich mich daran erinnert habe, hab ich nun kurzfristig beschlossen ihn mir anzusehen. Und Gott, was für ein strunzdämlicher, aber stellenweise ziemlich amüsanter Streifen!

    Die Story ist, dass es keine Story gibt. Ein Killer der motivlos ein paar Studentinnen abmetzelt… das kann man genauso gut improvisieren. Aber das Lustige ist ja noch gar nicht, dass der Koch die ganzen notgeilen Studentinnen kaltmacht, sondern die Tatsache, dass er sie in Küche und Keller kleinhackt, verarbeitet und den noch lebenden Studentinnen auf den Tisch stellt. Das allerlustigste ist aber, dass er es ihnen sogar erzählt. Dummerweise spricht er ungarisch und keines der Mädchen versteht ihn auch nur ansatzweise. Daraus resultieren höchst geniale Dialoge, die mich schwer zum Lachen gebracht haben.

    »Ich habe deine Freundin getötet und du hast sie gegessen.«
    »Ich hab zwar nicht verstanden was du gesagt hast, aber es klang süß.«


    Den Splatter kann man eigentlich vergessen. Das Ekligste ist noch, wie der Koch in Fleisch und Gedärmen rumwühlt. Bei den Hinrichtungen an sich werden immer die Kameraeinstellungen benutzt, die möglichst wenig zeigen oder zunächst das Bild, auf dem in etwas in Nahaufnahme hineingestochen wird und das nächste Bild zeigt dann schon, wie das Küchenobjekt wieder herausgezogen wird und alles blutet. Aus diesem Grund muss man sich den Film also keinesfalls antun.

    Entweder man schaut ihn wegen dem Humor, oder wegen Titten. Davon gibt es nämlich auch reichlich zu sehen, denn man glaubt es kaum, abgesehen von der Streberin sind alle Studentinnen versaute kleine Miststücke. Die Hälfte ist lesbisch, teils SM veranlagt, ein weiterer Teil steht auf Männer und der Rest ist schnell genug tot, um diesbezüglich keine näheren Vermutungen anzustellen. Die durchgehend vulgäre Ausdrucksweise der Ladies ging mir zwar etwas auf den Keks (das tut es immer, wenn der Faktor in einem Film Oberhand gewinnt), aber zum Glück ging der Spaß relativ früh los und hat abgelenkt. Unter den Humorhut packe ich dann auch die klischeehaften Charaktere: Das streng christliche Schulmädchen, die harte, direkte Rockerbraut, die Streberin, die Sportlerin, die Chicca-Clique, die sich den ganzen Tag mit Lästern, Drogen und über Sex reden vertreibt. Sie sind allesamt recht ansehnlich, was das angeht.

    Nun, was den Humor ausmacht, hab ich damit ja schon kundgetan und viel mehr gibt es in dem Film auch nicht. Er ist schön kurz und damit wirkt es auch so, als hätten die lustigen Szenen einen großen Teil der Spiellänge eingenommen. Gruseln, wirklich ekeln oder sonst etwas kann man hier definitiv nicht, aber für einen spaßigen Abend unter Freunden sollte das Ganze schon ausreichen. Billig-Splatter wie »Snakes On A Train« sollten sich hier unbedingt eine Scheibe abschneiden.

    Bewertung:
    Darsteller: 3/10
    Plot: 1/10
    Effekte: 5/10
    Anspruch: 1/10
    Gesamteindruck: 5/10 (Funsplatter)

    Link zur IMDB-Seite (Wertung: 3.8)
    Die DVD bei Amazon.de (Warum kosten die beschissensten Filme bei amazon eigentlich am meisten?)
    LorD AvengeR ist offline

  7. #387 Zitieren
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    Serenity – Flucht in neue Welten

    [Bild: serenity.jpg]

    Laufzeit: ca. 114 Minuten
    Genre: Science-Fiction
    Regie: Joss Whedon
    Darsteller: Nathan Fillion, Gina Torres, Alan Tudyk, Adam Baldwin, Morena Baccarin
    Gesehen auf: Deutsch

    Kinostart: 24. November 2005

    Inhalt:
    Die Allianz rückt dem Raumschiff Serenity und seiner Crew zunehmend auf die Pelle. Ein sogenannter Operator soll endlich die entkommene River zurückbringen und er hat uneingeschränkte Handlungsfreiheit. Der mächtigste Gegner mit dem die Serenity es bisher zu tun bekommen hat und ihr Käpt’n steht vor der schwierigsten Entscheidung, mit der er es seit langem zu tun hatte: Ist dieses Mädchen es wirklich wert, das Leben der ganzen Crew aufs Spiel zu setzen?

    Kritik:
    Nachdem ich die Serie »Firefly« fertig geschaut und sie mich derart in ihren Bann gezogen hatte, ließ ich es mir nun auch nicht nehmen, ihr Ende, den Film »Serenity«, erneut anzusehen. Ja, es gab bereits ein erstes Mal zwischen uns beiden und oh ja, es war erheblich schöner für sie als für mich, aber man sieht gewisse Dinge auch mit ganz anderen Augen, wenn man gute 2 Stunden und wenn man über zehn Stunden davon sieht. Ich habe die Serie verschlungen und letzten Endes trifft endlich auch Letzteres auf mich zu! Das wäre dann wohl auch der passende Punkt um zu erwähnen, dass ich den Film hier und jetzt unter den Gesichtspunkten eines Serienendes und nicht als eigenständigen Film bewerten werde. In meinen Augen ist er nämlich für jeden, der auf die Serie steht, unerlässlich, für alle anderen aber ebenso verzichtbar.

    Ich muss nicht großartig um den heißen Brei herumreden und irgendwelche tiefgründigen Deutungen anstellen um sagen zu können, dass der Film sich schon sehr von der Serie unterscheidet. Die locker-lustige Atmosphäre wird man hier nicht mehr vorfinden, sie ist einem dramatischen Ernst gewichen, der höchstens mit der Episode »Out Of Gas« aus der Serie vergleichbar wäre. Vor allem deutlich macht das Hauptfigur Käpt’n Malcolm Reynolds. War er in der Serie doch noch ein zu Scherzen aufgelegter, lockerer Typ, der nur in äußerst ernsten Situationen über die Strenge schlug, sieht man ihm hier schon vom ersten Kamerabild an, dass er mitgenommen wirkt. Zunächst vermutete ich hier einen leicht gealterten Nathan Fillion, aber es wird schnell klar, dass diese Darstellung Absicht war. Er hat sich deutlich zum Negativen gewandelt, was auch aus den Kommentaren der Crew hervorgeht. Ich persönlich, als hoffnungsloser Romantiker, stelle das in Verbindung mit der vorletzten Episode und seiner Auseinandersetzung mit Inara, aber das ist lediglich eine Interpretationsmöglichkeit von vielen. So entdeckt man also eine völlig neue Seite an Mal und auch bei den meisten anderen Hauptfiguren zeichnen sich bisher unbekannte Charakterzüge ab – vor allem natürlich bei River, die eine sehr zentrale Rolle im Film spielt, nachdem sie in der Serie noch eher im Hintergrund aktiv war – und selbst da ziemlich spärlich. Hier wird nun u.a. ihre Geschichte erzählt, aber auch die Reaver bekommen ihren Auftritt, nachdem die Serie sie mit einer Episode abspeiste.

    Die Figuren wirken allesamt, ohne dass ich es wirklich erklären könnte, irgendwie anders. Es ist nicht negativ gemeint, da ich es mit den erwähnten neuen Charakterzügen in Verbindung stelle, und wahrscheinlich auf die filmwürdige Katastrophensituation zurückzuführen und… ich mag es. Indem die Figuren ernster werden, zeigen sie, dass »Firefly« nie Klamauk oder Ähnliches sein sollte. Ein bisschen Action mit einer Menge cooler Sprüche war bei weitem nicht alles und wem das bei der Serie nicht aufgefallen ist, dem wird das spätestens jetzt deutlich bewusst. Natürlich machen alle Darsteller einen unverändert guten Job.

    An Action und Effekten mangelt es in diesem Film zweifelsohne nicht – in den Punkten wurde ein saftiges Budget verbraten, nachdem »Firefly« auf gänzlich andere Werte gesetzt hat. Ich empfand die erste Hälfte stellenweise als etwas schleppend, dafür war die zweite jedoch umso fesselnder – und dramatischer. Ohne spoilern zu wollen, muss ich einfach darauf eingehen, dass altbekannte Gesichter hier ihren Leinwandabtritt zugeteilt bekommen. Man kann dies zwar als ungerecht und unnötig betrachten, aber das ist in meinen Augen völlig falsch. Wer schon mal ein eigenes Buch geschrieben hat, mit eigenen Figuren, mit denen er sich verbunden fühlt und die viel Zeit in Anspruch genommen haben, wird sicher nachvollziehen können, welch Opfer Joss Whedon hier gebracht hat. Nur ein Autor, der seine Figuren wirklich liebt (oder dem sie scheißegal sind, was hier aber definitiv nicht der Fall ist - diesbezüglich könnt ihr meinem Urteilsvermögen vollstens vertrauen), bringt es fertig, so ein Ende zu schreiben. Sicher, ich finde es überaus schade, dass zwei meiner Lieblingsfiguren der Serie sterben, aber wenn ich ehrlich bin, hätte ich es nicht anders gemacht. Und wenn man etwas darüber nachdenkt, erscheint es einem auch völlig logisch, dass es keinen der anderen erwischt hat. Es zeigt schließlich auch, dass die Helden hier nicht unverwundbar und unsterblich sind und in welcher vergleichbaren Serie wird einem das schon geboten? Denkt dran, ich bewerte den Film hier als sozusagen letzte Episode der Serie.

    Im Grunde genommen, möchte ich auch nicht viel mehr Worte verlieren. Alles, was ich jetzt noch schreiben könnte, würde in dem üblichen Gewäsch enden, das mehr oder weniger ohnehin in jedem Review vorkommt, daher spare ich mir das auch und ende mit der Einschätzung, die ich bereits zu Anfang getroffen habe: Wenn man »Firefly« gesehen und Gefallen daran gefunden hat, muss – ich wiederhole, muss (sonst kommen einen die Reaver holen!) – man diesen Film hinten anhängen, da er ein wahrhaft großartiges und würdiges Ende darstellt, das auch einen endgültigen Schlussstrich zieht. Wenn nicht… kann man sich ihn zwar ansehen, aber unbedingt empfehlen würde ich »Serenity« einfach so nicht. Er ist unbestreitbar ein guter Film, aber ohne das Vorwissen würden zu viele Lücken entstehen und vor allem kann er einem niemals so nahe gehen und beeindrucken, wenn man die fantastischen Figuren nicht kennt.
    Dennoch, obgleich schwer zu vergleichen, hat mich die Serie einen Tacken mehr überzeugt.

    Bewertung:
    Darsteller: 9/10
    Plot: 7/10
    Effekte: 10/10
    Anspruch: 5/10
    Gesamteindruck: 8/10 (wohlgemerkt als Serienfortsetzung! Als eigenständiger Film vielleicht eine 6/10)

    Link zur IMDB-Seite (Wertung: 8.0)
    Link zum Trailer
    Die DVD bei Amazon.de
    LorD AvengeR ist offline Geändert von LorD AvengeR (07.01.2009 um 19:12 Uhr)

  8. #388 Zitieren
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    Nick und Norah - Soundtrack einer Nacht

    [Bild: Infinite_playlist.jpg]

    Kinostart: 12.02.2009
    Genre: Komödie/Liebesfilm
    Regie: Peter Sollett
    Darsteller: Michael Cera, Kat Dennings, Aaron Yoo
    FSK: 6

    Inhalt: Ich krieg beim besten Willen keine anständige Inhaltsangabe zusammen, auf jeden Fall läuft der ganze Schonks darauf hinaus, dass Nick und Norah, die sich eigentlich kaum kennen, gemeinsam durch das nächtliche New York hetzen um den Auftrittsort ihrer Lieblingsband zu erfahren und sich dabei natürlich verlieben, wer hätte es gedacht.

    Kritik: Nachdem ich die letzten paar Wochen ausgesetzt habe (Silvester und Weihnachten halt, wobei das Ganze da irgendwie auf Montag verschoben worden war) hab ich meinen müden Hintern heute mal wieder in Richtung Mainzer Cinestar geschleppt. Mit ein wenig Verspätung (vor dem Zug, den ich nehmen musste, hatte noch ein ICE einfahrt und der kam halt zu spät... scheiße war mir kalt) erreichte ich den Schuppen auch, traf mich mit einem Kumpel, löhnte 4,80€ und war schon etwas konsterniert, als der Kartenabreißer uns mit einem "Viel Glück" durchwunk. Auch mein Kumpel meinte "Das klang jetzt aber nicht gut...". Im Saal wurden uns dann die üblichen Trailer (ein neuer zu Mario Barths "Männersache" - ich hasse diesen Mann -, desweiteren irgend ein deutscher Scheißfilm und dann noch der extrem enttäuschende neue Trailer zu "Terminator 4", der auf der Leinwand zum Glück etwas besser rüberkam... wenn da sonst noch was kam, dann hab ich's vergessen) kredenzt, ehe der heutige Überraschungsfilm über die Leinwand flimmerte...
    Die unansprechende musikalische Untermalung war ein weiteres böses Omen und als sich dann langsam herauskristallisierte, dass wir es mit einer Teenie-Liebesschmonzette zu tun hatten, da war ich eigentlich nur noch frustriert (Dialogperle nach dem Kinobesuch beim Warten auf den Zug: "Das ist einfach kein Film, den man sich im Kino anschaut..." - "Das ist einfach kein Film, den man sich anschaut.", aber ich greife mal wieder zu weit vor), aber ich glaube ja immer noch an das Gute im Menschen und Filme werden nun mal von Menschen gemacht, also glaube ich auch noch an das gute in Teenie-Gesäme. Und an den Weihnachtsmann. Har har.
    "Nick und Norah - Soundtrack einer Nacht" ist der neuste Eintrag des "jungen, frischen, peppigen" Komödienkinos der Judd-Apatow-Zunft (der selbst auf die "Quentin-Tarantino-Hochschule für dummes und uninteressantes Gelaber" ging), die nach Jason Reitman (der mit "Juno" einen beachtlichen Überraschungserfolg landete - ich hasse den Film aus nicht näher spezifizierten Gründen übrigens schon, ohne ihn gesehen zu haben) jetzt auch von Regie-Frischling (okay, er drehte noch einen Kurzfilm und "Raising Victor Vargas") Peter Sollett beglückt werden will. Hooray. Unser heutiger Eintrag basiert noch dazu auf einem Buch aus der Feder von Rachel Cohn und David Levithan, zwei weitere Namen, die man nicht kennen braucht, aber der Streifen wies in seinen (unglaublich hässlich animierten) Auftakt-Credits total stolz darauf hin. So weit, so gut. Aber womit haben wir es denn jetzt eigentlich zu tun?
    Das, liebe Freunde (und Ponti) ist etwas, was ich selbst nach dem Anschauen nicht so genau ausdrücken kann. Das Erste, was mir durch den Kopf schoss, war wohl, dass die Chose hier so eine Art "Detroit Rock City" für die neue, hippe Generation ist und... das kommt der Sache auch recht nahe, aber mit einem großartigen Unterschied: "Nick und Norah" ist um Längen weniger lustig und unsympathischer als der Streifen von Adam Rifkin. Und - das mag der eine oder andere schon durchschimmern gesehen haben - weeeeesentlich schlechter. Kein Wunder, denn Lorene Scafaria, die das Buch zu einem Drehbuch adaptieren sollte, scheiterte kläglich daran und als uns' Regisseur den Bockmist laß, den sie verbrochen hatte, ging er in die Fötus-Position und dirigierte ab sofort nur noch im Energiesparmodus, zumindest deutet das die total verkorkste Inszenierung der Chose an. Stilmittel wie Flashbacks und Traumsequenzen schön und gut, aber wenn man jeden im Film handgezählt ein (!) einziges Mal einsetzt, dann lese ich da eine gewisse Inkonsequenz heraus, Mister Sollett, oder täusch ich mich? Aber auch ansonsten bekleckert der Mann aus New York City nicht wirklich mit Ruhm, dem Film fehlt absolut der Drive, er zieht sich einfach auf bösartige Art und Weise (okay, ich hab schon schlimmeres gesehen, aber trotzdem...) bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag. Und das obwohl er nicht mal die 90-Minuten-Grenze erreicht. Eieiei...
    Andererseits ist es mir ganz lieb, dass das Ding nicht länger war, denn Scafaria war so eh schon offensichtlicherweise total überfordert, wer weiß was die Dame noch verbrochen hätte, wenn man ihr mehr Lauflänge aufgedrückt hätte. Fakt ist nämlich, dass auf eine dichte, konsistente, logische oder wenigstens auch nur ansatzweise interessante Story völlig verzichtet wird. Ich weiß, ich hab das "The Proposition" schon ans Knie genagelt, aber eigentlich muss ich mich jetzt artig bei dem Streifen entschuldigen, denn gegen "Nick und Norah" müsste der für sein Storytelling mindestens mal zwei Dutzend Oscars abräumen. So eine uninspirierte Aneinanderreihung von zufälligen Szenen wie hier habe ich schon lange nicht mehr beobachten dürfen, Hut ab dafür. Wenn, ja wenn... Wenn die ganze Chose denn wenigstens interessant wäre. Aber auch das verkackt das Skript voll und ganz. Eigentlich schauen wir einem Haufen von Nervensägen nur dabei zu, wie sie jenseits jeglicher Dramaturgie über Nichts und wieder Nichts reden und dabei möglichst viele anspielungen auf die moderne Popkultur in möglichst kurzer Zeit einflechten. Woah cool. Nicht. Echt wahr, tatsächliche Konflikte gibt es hier keine, alles an dem Film könnte so einfach sein, aber dann würde er knappe zwei Minuten gehen, also musste aus wirklich jedem Fliegenschiss mit dem Holzhammer ein Streitpunkt geschnitzt werden (jeder der schon mal einen Holzhammer in der Hand hatte weiß, wie gut es sich damit schnitzen lässt...) und wenn's mal nicht klappte, naja, dann war halt wieder für ein paar Minuten Leerlauf angesagt. Toll.
    Das wäre ja jetzt an sich nicht sooo gravierend, wenn man nicht den furchtbarsten Fehler gemacht hätte, den man einem Liebesfilm nur anhängen kann: Alle Figuren in diesem Film sind flach wie Pappaufsteller und (mit Ausnahme von Nicks schwulen Kumpels vielleicht) so unsympathisch, dass es mir doch völlig Latte ist, ob der Oberdepp jetzt mit der blöden Kuh zum Coitus kommt oder doch, es juckt mich einfach nicht. Nick ist wirklich so ein bemitleidenswert dämlicher Tölpel (grandios schlecht dargestellt von Michael Cera, der auch schon in "Juno" herumkaspern durfte), Norah eine richtig unsympathische Kuh, die sich ihren ewigen Sarkasmus und ihr dummes Gelaber gerne sonstwohin stecken kann (Kat Dennings, die auch schon in "Jungfrau (40), Männlich, Sucht" mit von der Partie war, wäre gar nicht so übel, wenn sie Norah nicht im "frigide Schlampe, komme was da wolle"-Modus runterleiern würde). Auch ansonsten wird mühelos jedes Klischee mitgenommen und jede Plotentwicklung (falls man das so nennen kann, denn wie schon gesagt: Plot... wo bist du nur?) ist so vorhersehbar wie eine Autobahnausfahrt. Die restlichen Darsteller sind jetzt so übel nicht, auch wenn man keine Glanztaten erwarten sollte, aber auch sie haben nichts nennenswertes zu tun. Frustrierend.
    Also ist "Nick und Norah" so weit eigentlich schon mal fieser Grützmist, der aber noch eine letzte Chance hat sich zu rehabilitieren: Humor. Irgendwo ist das Ding ja doch noch eine Komödie, also sollte doch auch der eine oder andere gute Scherz drin sein, oder? Das muss ich dem Film lassen, ein paar gar nicht so üble Szenen und gute Lacher hat er schon drin, auch wenn man die Zuschauer ohne Einsatz diverser Körperflüssigkeiten nicht nach Hause gehen lassen wollte (ich werd nie verstehen, wer es lustig findet, wenn Leute in ihrer Kotze wühlen...). Wie gesagt, vom Humor her konnte der Film letzten Endes doch was, was aber nicht hilft, wenn man andererseits betrachtet, dass er so ungefähr das langweiligste Stück Zelluloid ist, das mir seit "The Drummer" (auch ein Sneak-Besuch, erkenne ich da ein Muster?) unterkam. Also...
    Kommen wir zum Fazit: Leute, wollt ihr einen Liebesfilm drehen, dann sorgt dafür, dass das Pärchen in Spe dem Zuschauer wenigstens auch nur Ansatzweise sympathisch ist. Oder schreibt 'ne anständige Story. Oder am Besten beides. Gute Darsteller für die Hauptrollen sind auch immer 'ne ordentliche Idee. Und Tarantino als Inspirationsquelle zu benutzen ist eh immer 'ne dumme Idee. All das verkackt "Nick und Norah - Soundtrack einer Nacht" gründlich. Der Film ist langweilig, sinnlos, nichtssagend, etc. pp. Der Humor ist teilweise ganz nett und ein paar coole Szenen hat er, aber allgemein reden wir hier über einen Film, den kein Mensch gesehen haben braucht, auch wenn er sich gerade so vom Stapel der Filme die schlecht und böse sind und sofort vernichtet gehören schleichen kann. Glück gehabt...

    Einzelwertungen
    Darsteller: 04/10 (Cera ist eine hoffnungslose Flachpfeife, der Rest des Casts verzweifelt an den dämlichen Figuren)
    Plot: 02/10 (wo war er nur...)
    Effekte: --/10 (der Film verzichtet gänzlich auf Tricksereien, wenn man mal von dem Blaufilter bei der einen Traumsequenz absieht)
    Anspruch: 04/10 (der Film gibt sich von Zeit zu Zeit gar nicht so unintellektuell, dummerweise ist das alles nur bestenfalls lauwarme Luft)
    Gesamtwertung: 03/10 (nicht gut, so einfach ist das)

    Link zur IMDB-Seite (Wertung: 7.0)
    Link zum Trailer (putzig, wie hier Szenen zu scheinbar aufeinander folgenden zusammengeschnitten wurden, die üüüüberhaupt nix miteinander zu tun haben...)
    Harbinger ist offline Geändert von Harbinger (28.11.2009 um 03:58 Uhr)

  9. #389 Zitieren
    Rock and Troll
    Gast
    Smallville - Season 1

    [Bild: 15589-large.jpg]

    Serienstart: Herbst 2001
    Genre: Drama/Action/Mystery/Fantasy
    Darsteller: Tom Welling, Kristin Kreuk, Michael Rosenbaum, Eric Johnson, Sam Jones III, Allison Mack, Annette O'Toole, John Schneider
    FSK: 16

    Inhalt: "Smallville" thematisiert die Jugendjahre von Clark Kent/Superman.
    Ein durchschnittliches Farmerpärchen aus dem kleinen Städtchen "Smallville" findet während eines Meteoritenschauer in einem Maisfeld ein Raumschiff... und einen kleinen Jungen. Ohne genau zu wissen, woher er kommt nehmen sie ihn bei sich auf. Sie nennen ihn "Clark" und ziehen ihn groß, doch der Junge ist schneller und stärker als er es eigentlich sein dürfte...
    In der ersten Staffel, die 12 Jahre nach dem Meteoritenschauer spielt, geht es hauptsächlich um Clarks Beziehung zu Lana Lang, seinem (mehr oder weniger) heimlichen Schwarm und Lex Luthor, den er im Verlauf der ersten Folge kennenlernt.
    Besonders letzterer beginnt, nicht zuletzt da er von Clark unter rästelhaften Umständen gerettet wurde, einige unangenehme Fragen zu stellen.
    Mit von der Partie sind außerdem Pete Ross, Clarks bester Freund, Whitney Fordman, Lanas Freund, und Chloe Sullivan, die ebenfalls zur "Clique" von Clark gehört.

    Kritik: Es sei vorweg geschoben, dass sich diese Kritik auf das englische Original bezieht, das der deutschen Version mit ihren verstümmelten Dialogen und Logikfehlern einiges voraus hat.

    Smallville betrachtet den Superman-Mythos aus einem komplett neuen Winkel und macht dabei vieles gut... aber auch einiges richtig schlecht. Der Einstieg mit dem Meteoritenschauer ist stimmungsvoll und von den Effekten her gut umgesetzt, selbst nach heutigen Maßstäben. Doch leider bildet dieser Meteoritenregen die Basis für eine der größten Bremsen der Serie, dazu später mehr. Die Szene, in der die Kents Clark finden und bei sich aufnehmen unterscheidet sich nicht signifikant von früheren Versionen, was eigentlich auch ganz gut so ist. Die erste auffällige Änderung wird deutlich, wenn die Serie schließlich in die Gegenwart (2001) springt. Denn Clark Kent hat bis dato von seinen vielen Fähigkeiten lediglich seine enorme Schnelligkeit und seine Stärke entdeckt. Auch, dass er mit einem Ufo auf die Erde kam, weiß er zu Beginn der Serie noch nicht. Das Gespräch, in dem sein Vater ihm dies offenbart, gab es so noch nie zu sehen und ist eine echte Bereicherung für den Mythos. Ein Faktor, der in den Augen der Macher wohl auch eine Bereicherung sein sollte, sind die immer wieder auftretenden Meteoritenfreaks, Menschen, die durch Kontakt mit Kryptonit (das beim Meteoritenschauer vom Himmel regnete) seltsame Fähigkeiten entwickelt und dabei meist auch gleich ihren gesunden Menschenverstand über Bord geworfen haben. Das sorgt für einen gesunden Vorrat an Gegnern, die für Clark eine Herausforderung darstellen, nutzt sich aber schnell ab und beginnt zu langweilen. Besonders, wenn man bedenkt, dass sich in der ersten Hälfte der Staffeln eigentlich in jeder Folge die Haupthandlung um einen solchen Freak dreht.
    Selbst einen Fan der Serie wie mich hält da nur der Charakter Lex Luthor einigermaßen bei Laune, der in Staffel 1 noch weit davon entfernt ist ein "Böser" zu sein.
    Er lernt Clark kennen, als er mit seinem Porsche von einer Brücke ins Wasser fällt: Clark reißt kurzerhand das Dach des Wagens ab und reanimiert Lex. Dadurch entwickelt sich einerseits eine Freundschaft zwischen Clark und Lex, doch andererseite bekommt Lex bei gleicher Gelegenheit auch schon den ersten Brotkrumen hingestreut, der auf Clarks Geheimnis hindeutet. Doch ab der zweiten Hälfte der Staffel bessern sich auch die Hauptstorys. Es kommen zwar immer noch recht viele Meteoritenfreaks vor, doch sie sind nicht mehr ganz so stereotyp wie zu Anfang und einige Folgen kommen dann sogar mal ganz ohne sie aus.
    Etwas entäuschend sind jedoch die Figuren Pete Ross, Whitney Fordman und Lana Lang. Sie scheinen in erster Linie deshalb zu existieren, weil es die Superman-Mythologie vorgibt. Während Lana noch wenigstens ein paar Seifenoper-Elemte einbringt (ob man diese nun mag oder nicht ist eine andere Sache), würde das Fehlen der anderen beiden wohl nicht weiter auffallen.
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Wohl nicht zuletzt deswegen wird Whitney schon nach Staffel 1 und Pete nach Staffel 3 aus der Serie herausgeschrieben

    Sehr erfrischend ist dagegen der Charakter Chloe Sullivan, der von den Machern eigens für die Serie erschaffen wurde. Sie untersucht die merkwürdigen Vorkommnisse seit dem Meteoritenschauer und insbesondere das Auftauchen der Meteoritenfreaks. Sie ist meist diejenige, die den Dingen auf die Spur kommt und den Schlüssel zur Erklärung liefert.
    Die Besetzung dieser Figuren ist durchwachsen. So überzeugt Michael Rosenbaum als Lex Luthor in jeder Hinsicht. Doch gerade Tom Welling, der die Hauptfigur spielt, schwächelt vor allem zu Beginn sehr stark. Es ist aber (auch durch spätere Seasons hindurch) eine spürbare Verbesserung zu bemerken. Allison Mack, Kristin Kreuk, Eric Johnson und Sam Jones III sind in ihren Rollen angenehm anzusehen, auch wenn sie hinter Rosenbaum zurückbleiben. Besonders zu erwähnen wären aber noch John Schneider und Annette O'Toole als Clarks Eltern. Beide passen zu 100% in ihre Rolle und leisten gute Arbeit. Annette O'Toole hat zudem Erfahrung mit dem Superman-Mythos, spielte sie doch seinerzeit in den Filmen mit Christopher Reeve "Lana Lang".

    Fazit: Die erste Staffel von Smallville hinkt noch ein wenig. Zu wenig Abwechslung und wenig ausgefeilte Charaktere lassen einen fast die eigentlich guten Ansätze vergessen. Für sich allein genommen eigentlich nicht mehr als eine durchschnittliche Teenie-Serie, die ein paar gute Folgen hervorgebracht hat. Spätere Seasons machen jedoch vieles deutlich besser als diese erste Staffel, bis hin zu dem gefühlten Neuanfang in Staffel 5. Wer mit dem Superman-Mythos etwas anfangen kann, sollte der Serie also trotz einer teils verkorksten ersten Season eine Chance geben.

    Darsteller: 7/10 (Rosenbaum-genial, Welling-Schwacher Einstieg mit Steigerung, Rest-ganz gut)
    Plot: 6/10
    Effekte: 7/10
    Anspruch: 5/10
    Gesamteindruck: 6/10 (Serie als Ganzes 8/10)

    IMDB-Wertung (Gesamtserie) 7,9
    Trailer zur Pilotfolge

  10. #390 Zitieren
    Veteran Avatar von c_87
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    Stephen Kings
    The Shining


    [Bild: 4165RYQWZRL._SS500_.jpg]

    Erscheinungsjahr : 1997
    Genre : Horror
    Regie : Mick Garris
    Darsteller: Steven Weber, Rebecca De Mornay
    FSK : 16
    Länge : 273 Minuten

    Ich empfehle für: nur Stephen King Fans


    Inhalt: Stephen King, der von der ersten Verfilmung seines Romans Shining enttäuscht war, initiierte eine Neuverfilmung als dreiteilige TV-Produktion. Jack Torrance, ein Schriftsteller, nimmt einen Job als Hausmeister eines im Winter ungenutzten Berghotels ein. Das Hotel setzt Jack, der dort mit seiner Familie überwintert, zu.

    Kritik: Ich war von „Shining“ (1980) begeistert, als ich deshalb von einer anderen, ausführlicheren, Verfilmung des zugrunde liegenden Stoffes las, beschloss ich, auch diese anzusehen.

    Leider habe ich diese Entscheidung sehr bald bereut. Ich möchte betonen, dass ich „The Shining“ nicht mit eher negativem Tenor beschreibe, um den Vorgänger hochzujubeln, sondern weil dieser Dreiteiler meiner Meinung nach einfach nicht sehenswert ist, so lange man keine genaue Romanverfilmung sucht. Allerdings bin ich natürlich durch die 1980er Version beeinflusst.

    Gerade bei Szenen, bei denen sich eigentlich Vergleiche zu Kubricks „Shining“ aufdrängen sollten, ist der Qualitätsunterschied in wirklich allen Bereichen leider so groß, dass sich eben diese von vornherein verbieten. Für eine fast 20 Jahre später entstandene Umsetzung nicht gerade ein Ruhmesblatt, selbst wenn man natürlich nicht einmal annähernd die technische Brillanz des Vorgängers erwarten konnte.

    Darsteller: Die Darsteller sind nicht unbedingt schlecht, aber Steven Weber als Jack kann nicht überzeugen und wirkt überfordert, da er (unfairen, da er eine letztendlich eine andere Rolle verkörpern soll) Vergleichen zu Jack Nicholson ausgesetzt ist. Insgesamt ordentlich, deswegen 4/10.

    Plot: The Shining bemüht sich, die Buchvorlage gut umzusetzen und dies gelingt auch ohne Einschränkung. Leider ist daher gerade der erste Teil extrem langwierig und liefert viele Informationen, auf die man auch gut verzichten könnte.

    Effekte: Auch wenn nur eine TV-Produktion, die Effekte sind lächerlich. Man nehme einen Opa, der sich das erste Mal im Leben eine Powerpoint-Präsentation zusammenklickt und dafür Bilder nimmt, die sein Enkel von Piratenplaymobilkulissen aufgenommen hat und man erhält „The Shining“. Die Szene, als mit einem unglaublich billigen Strudel-Effekt von dem Standbild einer Uhr auf eine Kamerafahrt durch einen glibbergrün (!) beleuchteten Gang mit Türen, an denen Piraten-Totenköpfe befestigt sind, übergeblendet wird, löste bei mir unfreiwillige Lachkrämpfe aus. Dieser völlig überzogene Einsatz von schlechten und stillosen Computereffekten ist absolut desaströs.

    Da Kamera und Beleuchtung auch nicht über Amateurniveau hinauskommen und auch die Musik nicht überzeugt, sehe ich keinen Anlass, einen zusätzlichen Gnadenpunkt zu geben.

    Anspruch: Leider zerstören die Spezialeffekte beinahe jeden Anflug von Horror – zumindest ich habe keine Sekunde Grusel empfunden. Als „auf den Punkt“ kann ich die Dialoge nicht bezeichnen. Das Ende ist über alle Gebühr kitschig inszeniert. Wer das 1980er Shining mochte und das Buch nicht kannte, erfährt zwar mehr, kann aber darauf verzichten, da ungeschickt präsentiert.

    Gesamtwertung: Horror sind hier nur die Computereffekte. Wer eine werkgetreue Umsetzung von Kings Roman erwartet, der kann dies vielleicht ertragen. Sonst wird wohl kaum jemand wirklich Gefallen an „The Shining“ finden, da oberflächlich, langweilig und unnötig aufgeblasen.


    Einzelwertungen:
    Darsteller : 4/10
    Plot : 5/10
    Effekte : 1/10
    Anspruch : 3/10
    Gesamtwertung : 4/10


    Amazon (DVD)
    IMDB (Wertung 6.0)
    c_87 ist offline

  11. #391 Zitieren
    Deus Avatar von Diablo
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    Erscheinungsjahr: 2008
    Genre: Action
    Regisseur: Paul W. S. Anderson
    Darsteller: Jason Statham, Joan Allen, Tyrese Gibson, Natalie Martinez
    FSK: 18


    Handlung: Die Story spielt im Jahre 2012. Die amerikanische Wirtschaft steht vor ihrer größten Krise und die Arbeitslosenrate hat einen neuen Höchstrekord erreicht. Auf Terminal Island findet das sogenannte Death Race statt, in dem sich Fahrer gegenseitig schrotten um die Freiheit zu erlangen.

    Kritik: So jetzt gibt es nach langer Zeit wieder was vom Herrn des Schreckens. Mal sehen, ob ich es schon verlernt habe....
    Hm, Death Race, klingt nach einem besonders…“klugen“ Film. Aber Moment mal, Jason Statham spielt da mit? Der Jason Statham, den man aus den Transporter-Filmen kennt und liebt? Richtig, Statham, der mit Transporter 1 und 2 (seit neuestem auch Teil 3) bewiesen hat, dass er einer der legitimen Action-Könige ist, spielt den Stahlwerksarbeiter Jensen Ames. Wie der dann auf Terminal Island, einem Staatsgefängnis mit hochgradig sadistischer Aufseherin landet, ist wieder eine andere Geschichte.
    Weiter mit von der Partie ist Joan Allen, welche die eben erwähnte Gefängnisaufseherin mimt. Sie kennen wir vor allem aus der Bourne-Reihe mit Matt Damon. Allen ist eine wirklich tolle Besetzung für die Rolle, wie eigentlich alle Schauspieler nahezu perfekt auf ihre Rolle geschneidert sind. Jedoch darf man keine schauspielerischen Glanzleistungen erwarten, aber sehr befriedigende. Selbst die Nazis im Film sind gut besetzt (und jetzt ratet mal, wer im Film ganz besonders „amerikanisch“ stirbt). Aber gehen wir weiter in der Schauspielerliste. Tyrese Gibson, niemand kennt seinen Namen, aber wenn man seine Fratze sieht und Filmnamen wie Transformers, 2 Fast 2 Furious und Flight oft he Phenix hört, dann sollten bei manchen die Glöckchen klingeln. Eigentlich ist der Herr ja Rapper, aber in der Rolle des „coolen Schwarzen der alle anmault und Leute en Masse killt“ macht er einen guten Eindruck auf mich. Und dabei ist er nicht so ein unsympathisches Macho-Ars…eh schon wissen, wie Ice Cube in Triple xXx² (der ja wirklich fehlbesetzt war), vielmehr wurde er mir gegen Ende immer sympathischer. Die zweite weibliche Hauptrolle geht an Natalie Martinez, die ich hier nur erwähne weil sie wirklich, und ich meine wirklich verdammt geil aussieht. Schauspielerisch eher gutes Mittelfeld, kann aber mit den anderen mithalten und ist deshalb nicht fehl am Platz. Leute die gerne Sean Paul hören, werden sie aus seinem Video „We Be Burnin“ erkennen. Sie ist die Mietze die im Clip mit ihm kuscheln darf…unfair…ich wäre gern Sean Paul…
    So, was gibt es zum dem Film noch zu sagen? Von den Effekten braucht man sich nicht viel erwarten, und schon gar nichts von den Blut-/Splatter-Effekten. Die sehen sogar in Braindead besser aus. Ansonsten gibt es auch nicht viele, ein paar Explosionen hier, ein paar Explosionen da, fertig.
    Aber ich würde ja kein Review schreiben, wenn mir der Film nicht gefallen hätte, na ja, nicht unbedingt sag ich jetzt einmal. Was der Film zu 100% richtig macht ist der Feel-Good-Faktor. Soll heißen, es ist ein Action-Film und hat auch die nötigen Elemente, die den Zuschauer an den Bildschirm fesseln. Schnelle Autos, heiße Mädls (die zureiten auch mal von einem Truck zerstückelt werden) und der Film hat Statham, der ja wirklich eine coole Sau ist, salopp gesagt.
    In den letzten 20 Minuten hab ich damit angefangen mir auszumalen, wie es jetzt ausgehen könnte, ich bin auf kein nachvollziehbares Ergebnis gekommen, und wenn das Ende schlecht ist, dann ist der ganze Film verhaut (das gleiche bei Spielen, siehe Jericho zB.). Aber ich wurde positiv überrascht, es hat mir sogar kurzzeitig ein Schmunzeln ins Gesicht gezaubert. Dazu muss ich sagen, dass es durch eine bestimmte Wendung ins Leben gerufen wird, die im Nachhinein betrachtet ziemlich klischee-lastig ist, aber wurscht, passt schon.
    Der Anspruch des Films ist übrigens eher auf einem niedrigen Level. Obwohl, es geht in einer gewissen Art und Weise um die Wirtschaftskrise, und da ist der Anspruch auf einem sehr hohen Level.


    Einzelwertungen:
    Darsteller: 8/10 (alle sehr gut besetzt, coole Jungs und heiße Mädls, passt)
    Plot: 8/10 (ist ein Remake, die Story gefällt mir aber sehr gut, auch wenn sie simpel gestrickt ist)
    Effekte: 5/10 (eher bescheiden)
    Anspruch: 5/10 (dito)
    Gesamtwertung: 8/10

    imdb: 6.7/10
    Trailer auf YouTube in HD
    Amazon (momentan nur UK Import!)
    Diablo ist offline Geändert von Diablo (11.01.2009 um 00:25 Uhr)

  12. #392 Zitieren
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    DVD-Start: 07.02.2008
    Genre: Horror/Drama/Thriller
    Regie: Philip Adrian Booth
    Darsteller: Timothy Lee DePriest, Dougald Park, Matthew McGrory
    FSK: 16

    Inhalt: Doctor Nichols hat eines Tages ein merkwürdiges Paket mit einem Tonband darin auf dem Schreibtisch liegen, kurz darauf klingelt sein Telefon und ein anonymer Anrufer drängt ihn quasi dazu, nach Fern County zu gehen, um dort jemanden zu treffen, dem er helfen muss. Zeitgleich schlägt der junge Ian sich irgendwo mehr schlecht als recht durch's Leben, was ihm nicht gerade dadurch erleichtert wird, dass er albtraumhafte Visionen sein Eigen nennt...

    Kritik: Hullo? Wo bist du nur? Da drüben vielleicht? Ne, auch nicht... Hör bitte auf dich zu verstecken, ich find das gar nicht mehr so lustig.
    Oh, ihr seid schon da? Entschuldigt mich kurz, ich suche nur gerade mein Gehirn. Das hat nämlich etwa nach der Hälfte von "DarkPlace" die Arbeit eingestellt, ist aus meinem Schädel gestiegen, hat sich verabschiedet, das Fenster geöffnet und ist vom Balkon gehüpft. Seitdem hab ich's nicht mehr gesehen. Dumm das, denn eigentlich hörte ich mal, dass man das Ding zum Leben ganz gut gebrauchen könnte.
    Wurscht egal, dann heut halt ohne (wobei mir böse Zungen ja von Zeit zu Zeit nachsagen, dass ich den Denkkasten beim Verfassen von Reviews eh mehr schlecht als recht anstrengen würde), geht ja auch. Wobei ich jetzt gerne noch ein wenig Expositionsarbeit drannageln würde... Ja, ich reviewe in letzter Zeit wieder relativ wenig. Liegt zum Einen sicher daran, dass ich mir in den letzten Wochen gar nicht so viele Filme angeschaut habe, zum Anderen auch daran, dass ich von Zeit zu Zeit mal eine kleine kreative Auszeit brauche, um wieder Kräfte für neue unterhaltsame Reviews zu tanken. Ich meine, was passiert wenn man zu viel in zu kurzer Zeit schreibt, sieht man ja an LorDis letzten... err... Ergüssen. Aber ich will ja nicht unken, meine "Hellraiser"-Reviews verkamen gegen Ende auch nur noch zu einer Aneinanderreihung von sinnlosem Gebrabbel, vielen Links (die sind immerhin schöööööön buuuunt!!!) und hin und wieder mal einem leidlich gelungenen Kalauer. Ja, so ist das, wenn man sich keine Zeit lässt, um neues Pulver zusammen zu tragen. Darum also bin ich in letzter Zeit bis auf wenige Ausnahmen ein wenig kürzer getreten und das hier soll jetzt auch keine Rückkehr zur gewohnten Form sein, sondern mehr ein eingeschobener Apetizer... Großtaten darf man vielleicht nach dem CT im Februar wieder von mir erwarten.
    Genug sinnentstelltes Bla-Bla jetzt, kommen wir zum Corpus Delicti des heutigen Abends. Eine ganze Weile saß ich relativ unschlüssig da, was ich mir denn antun sollte... Beinahe wäre meine Wahl auf "The Marine" mit John Cena gefallen, hatte ich doch kurz Bock auf ein wenig zünftiges Kawoom mit ohne Verstand, aber ich entschied mich dann doch dagegen, denn zugleich war ich auch irgendwie mal wieder in Überraschungslaune. Also fix einen Film geschnappt, bei dem ich mich von näheren Informationen so fern wie nur irgend möglich gehalten hatte, in Marla buchsiert und der Dinge die da kommen sollten geharrt... Meine Wahl war auf "DarkPlace" gefallen, einem Film, der vom Titel her nichtssagender kaum sein könnte und auch ansonsten bislang wenig Furore whatsoever gemacht hat. Die IMDB ist da gleich noch eine Runde lustiger drauf, die hat den Film gleich zweimal eingetragen, einmal als "DarkPlace" aus dem Jahre 2007, einmal als "ShadowBox" von 2005, mit denselben Darstellern, der gleichen Crew, etc. pp. Nähere Informationen was zum Fick denn da bitte los war konnte ich keine Finden, aber ich kann ja mal eine Runde spekulieren: Der 2005 verstorbene Matthew McGrory (man mag ihn wohl aus "Big Fish" und "The Devil's Rejects" kennen) spielt hier mit und der Streifen wurde auch seinem Andenken gewidmet, also ist es unwahrscheinlich, dass das Ding nach 2005 entstand. Wahrscheinlich veröffentlichten es die Macher dann irgendwie in Eigenregie, fanden 2007 noch mal jemanden, der das Ding gerne Lizensieren würde, pappten einen neuen Titel drauf et voilà, der doppelte Reibach kommt daher... Mit dem kleinen Schönheitsfehler, dass irgendwie niemand den Film kaufen wollte.
    Was schade ist, denn ich war ehrlich gesagt ziemlich beeindruckt von "DarkPlace"... halb zumindest. Sagen wir es doch gleich mal unumwunden: Philip Adrian Booth, wieso hast du bitte noch keinen Oscar? Okay, liegt wohl daran, dass der Knabe ganz gerne mit seinem Zwillingsbruder Christopher Saint Booth preisgünstige Horror-Reißer mit ohne Sinn, Verstand und allem anderen, was so dazu gehört, produziert, beispielsweise auch den hierzulande nicht ganz so unbekannten "Death Tunnel". Trotzdem - oder gerade deswegen - hat "DarkPlace" mich in Sachen Inszenierung echt nicht schlecht aus den Latschen gehauen. Booth schafft es extrem gut wirklich stimmungsvolle Bilder einzufangen (mal abgesehen von der ziemlich verunglückten Pre-Titel-Sequenz) und sowieso eine echt stimmungsfördernde Inszenierung auf die Beine zu stellen. Dem zuträglich ist auch die Filmmusik aus der Feder seines Bruders (schrieb mitunter auch die Musik für das - wenn man dem Badmovies-Doc glauben schenken darf - Crapfest "Satan's Storybook"), die wirklich sehr herrlich geraten ist und mich stark an die des von mir sehr verehrten "Silent Hill 2" erinnerte. Und auch ein paar atmosphärische Voice-Overs konnte der Film für sich verbuchen (die zwar etwas unglücklich plaziert waren, aber dazu später mehr...), sprich: Der Stimmungsaufbau war eigentlich große Klasse.
    Und wurde direkt von einem anderen Part dieses Films mit dem Baseballknüppel ins Land der Träume geprügelt. Ja, die Bilder waren so verflucht gut, dass sie mächtig punkten konnten, aber nur solange keine von den Pappnasen, die sich in Ermangelung eines besseren Wortes "Schauspieler" nennen, vor der Kamera herumhampelte. Ich bin ja eigentlich ein duldsamer Mensch und verzeihe einem Film mit toller Inszenierung und ordentlichem Drehbuch auch, wenn die Akteure nicht ganz so knorke sind, aber... Ohne Scheiß, diese Ansamlung von Vollpfosten, die selbst die Theaterfreunde Hintertupfingen 1884 e.v. zum Beömmeln schecht finden dürften, killt rücksichtslos jeden Anflug von Grusel und Atmosphäre durch eine Wagenladung Anti-Schauspiel vor dem Herren. Ganz besonders furchtbar nimmt sich dabei unser Titelheld Timothy Lee DePriest (spielte mal in einer Folge "CSI" und einer "Emergency Room") aus, der konsequent alles verachtet, was man so auf der Schauspielschule lernt und dessen "gequälteste Augenblicke" eigentlich nur zu großen Lachnummern verkommen. Fatal. Aber auch sein On-Screen-Partner Dougald Park (ebenfalls gern gecasteter Serien-Nebendarsteller von "Desperate Housewives" bis "Alias") steht ihm in wenig nach. Er kann kein so grausames Overacting wie DePriest für sich verbuchen, dafür wirkt er über weite strecken wie ein komplett verblödeter Vertreter der Spezies Homo Sapiens Sapiens. Viel hätte nicht gefehlt, dann wär ihm regelmäßig der Sabber aus dem Mundwinkel getropft... Der verblichene Matthew McGrory macht auch alles andere als eine gute Figur, der gutmütige Riese passt einfach besser zu ihm als der... was auch immer er in diesem Film war. Galen Schrick (hatte eine winzige Rolle in "Zero Effect") macht vor allem mit einer erschütternden Perrücke auf sich aufmerksam (was die Ausstatter da geritten hat, wer weiß es nur...), einen winzigen Anflug von Kompetenz kann Irwin Keyes ("Wristcutters", "Oblivion 2: Backlash"... den hab ich ja tatsächlich auch auf DVD) hin und wieder für sich verbuchen, die meiste Zeit über ist aber auch er einfach nur grauenhaft. Die komplette Darstellerriege tritt die Atmosphäre und Stimmung des Films mit Füßen, der Kontrast zwischen diesen beiden Punkten schmerzt. Vielleicht nicht so sehr, wie auf ein Fahrrad zu springen, das keinen Sattel hat, aber... doch, eigentlich genau so sehr.
    Denn wenn man hier ein wenig mehr Sorgfalt hätte walten lassen, eine bessere Darstellerriege an Land gezogen hätte, was hätte das dann für ein Film werden können? Gut, zu dem Zweck hätte man auch noch mal mit dem Rotstift ans Drehbuch gehen müssen, das zwar schon vieles richtig macht, aber hin und wieder halt doch noch den einen oder anderen Anfängerfehler enthält. Die Story ist prinzipiell interessant, aber sie wird durch ihre verschachtelte Erzählweise etwas zu sehr breitgelatscht, oft fällt es schwer mitzukommen, auch wenn sich am Ende alles zu einem logischen Ganzen zusammensetzt. Und dann zeigt der Film sich auch wieder von seiner starken Seite. Sein Punkt, seine Intention, seine Aussage ist nicht wirklich hohe Kunst, eigentlich eher trivialer Natur, aber der Film bringt das Ganze mit so einer Intensität auf den Punkt, dass er einem so schnell nicht aus dem Kopf gehen wird. So löst sich der ganze Hirnfick zu einem ziemlich zufriedenstellenden Ende auf, das tatsächlich nahe geht, auch wenn der Rest des Streifens über weite Strecken in der Hinsicht versagte... Was man aber nicht so einfach wegdiskutieren kann: die verblödeten Dialoge. Die Monologe, die hin und wieder geführt werden (wenn der Film mal wieder seine komplette Erzählstruktur über den Haufen wirft, was er des öfteren ganz gern tut...), sind großartig, die Dialoge hingegen einfach nur ein Haufen gequirlter Scheiße, leider Gottes...
    Wie bewertet man das jetzt aber? Ich muss ganz ehrlich sagen, da bin ich tatsächlich etwas überfragt. "DarkPlace" ist wahrscheinlich kein guter Film, andererseits aber vielleicht doch. Er ist verzwickt und memorabel, hat Ecken und Kanten, weigert sich jedoch konsequent irgendwie etwas besonderes zu sein. Ich will eigentlich niemandem davon abraten einen Blick zu riskieren, denn abseits seiner Stellung als Film ist er als Fingerübung bezüglich der Fähigkeiten von Philip Adrian Booth einfach nur verfickt gut gelungen und für jeden, der einen gut inszenierten Streifen zu schätzen weiß auf jeden Fall nicht falsch, aber rein filmisch... ist er wohl einfach qualitativ zu schwankend, um wirklich überzeugen zu können. In seinen besten Augenblicken erinnert er an "Silent Hill" (wobei mehr an die Spiele als an den Film), in seinen schlechtesten an eine Mischung aus dem örtlichen Kasperletheater und dieser Fehlgeburt von einem Film, "The Living in the Home of the Dead" (ich weiß bis heute nicht, was mich geritten hat, den Käse anzuschauen, Gott könnte ich heut noch kotzen).
    Kommen wir zum Fazit: Bei "DarkPlace" oder "ShadowBox" oder wie man den Film auch immer nennen mag prallen Gegensätz aufeinander... Eine lupenreie Inszenierung zum Beispiel auf eine komplett unfähige Darstellerriege. Ein ziemlich nettes Drehbuch auf ein paar saudämliche Ideen, die echt nicht hätten sein müssen. Und Galen Schricks Kopf auf eine erschütternd hässliche Perrücke. Schlecht ist der Film nicht, aber qualitativ einfach viel zu schwankend, um eine höhere Wertung zu bekommen... Trotzdem, Freunde des eher abgedrehten Kinos die keine Probleme mit etwas Hirnfick haben können, oder besser gesagt sollten mal reinschauen.

    Einzelwertungen
    Darsteller: 01/10 (was zum Teufel war das bitte?)
    Plot: 05/10 (eigentlich gar nicht so übel, wenn auch von Zeit zu Zeit etwas verquer)
    Effekte: 06/10 (das wenige Blut und die wenigen Masken sahen ganz gut aus, aber nichts weltbewegendes)
    Anspruch: 06/10 (nette Botschaften, die der Film vermittelt, allerdings etwas plump)
    Gesamtwertung: 06/10 (knapp überdurchschnittliche Wertung, wobei die mit Vorsicht zu genießen ist)

    Link zur IMDB-Seite (Wertung: 3.4) (DarkPlace)
    Link zur IMDB-Seite (Wertung: 6.6) (ShadowBox)
    Link zum Trailer (völlig irreführend... versucht den Film als Splatter- oder Terrorstreifen zu vermarkten, der er mit Sicherheit nicht ist)
    Die DVD bei Amazon.de
    Harbinger ist offline Geändert von Harbinger (16.01.2009 um 03:50 Uhr)

  13. #393 Zitieren
    Veteran Avatar von c_87
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    Klassenfahrt – Geknutscht wird immer
    (Pro7-TV-Eigenproduktion)



    Erscheinungsjahr : 2004
    Genre : Teenie-Komödie
    Regie : Lars Montag
    Darsteller: Josefine Preuß, Marlon Kittel

    Ich empfehle für: Alle


    Inhalt: Ich habe es vor Augen:
    Verantwortliche(r): „Hier das Drehbuch. Wir nehmen übrigens den Untertitel „Geknutscht wird immer“. Unsere Marketingabteilung meint, dass dies die werberelevanten U16-Zielgruppe anspricht.“
    Verantwortlicher reicht dem Regisseur eine halb bedruckte Seite:
    Sohn reicher Eltern kommt in neue Klasse, will sich dort beweisen und legt sich mit der sozial benachteiligten Klassensprecherin an. Auf einer Klassenfahrt entbrennt ein Krieg zwischen beiden. Beide bändeln mit anderen Mitschülern an, um sich gegenseitig eifersüchtig zu machen. Am Ende finden sie in einem emotionalen Finale zusammen.
    Übrigens: Fäkalhumor nicht vergessen.
    Ach ja, und es wäre nett, wenn der reiche Sohn Golf spielen würde. Ein Streber und Außenseiter, eine Schlampe und ein Macho sind natürlich Vorraussetzung
    .

    Kritik:

    Es mutet geradezu sensationell an, was daraus geworden ist:

    Darsteller: Die Darsteller sind allesamt wahre Lichtblicke für Produktionen dieser Art. Einziges Manko: Hauptdarstellerin (Josefine Preuß) ist zu alt für ihre Rolle. Besonders gut: Die Lehrer. Alle wichtigen Figuren lassen die nötige Ironie zu ihren Rollen nicht missen und spielen trotzdem ernsthaft.

    Plot:
    Aua. Für die Grundzüge des Plots war anscheinend die Person verantwortlich, die den Untertitel „Geknutscht wird immer“ auf die Menschheit losgelassen hat. Der Abschnitt Inhalt sagt alles: Kotz! Viel schlechter, kopierter und uninnovativer geht es nimmer.

    Effekte: Stilistisch hervorragend. Sehr guter, atmosphärischer Soundtrack. Regietechnisch fast schon innovativ zu nennen. Gute Kamera. Übertrifft die meisten Kino-B-Movies um Welten. Gerade die Szenen gegen Ende sind visuell bemerkenswert gelungen.

    Anspruch:
    Mir blieb der Mund sperrangelweit offen stehen:
    In der Tat unglaublich, dass eine Pro7-Eigenproduktion in Witz, Niveau, Stil, Dialoge, Atmosphäre und Intelligenz ALLE Kinofilme (gut, ich kenne jetzt nicht wirklich viele: American Pie &Co) mit dieser Thematik um Längen schlägt.

    Dem Regisseur bzw. dem Team ist dieses müllige Drehbuch in die Hand gedrückt worden, Teenie-Telenovela, diese haben dann aber ausnahmsweise einmal versucht, einen guten Film daraus zu machen, vlt. um einen Karrieresprung o.ä. zu realisieren bzw. sich zu etablieren.

    Der Regisseur hat daher z.B. Kubrick zitiert, nach dem Motto: "Vom Meister lernen, heißt siegen lernen." Und dann kann ein Film fast schon nicht mehr schlecht werden... (Siehe "There will be blood" meiner Meinung nach der beste Film des letzten Jahres, (noch) besser als eine gewisse Comicverfilmung.)

    Richtig gelesen, es wird u.a. Kubrick zitiert und das auch noch mit Barry Lyndon (Soundtrack, Kamera) und Uhrwerk Orange (Sexszene). Und nicht nur das, auch fast schon „light-kubricksch“ anmutender Zynismus, Stil und Konsequenz sind anzutreffen.

    Habe ich schon von den verschiedenen inhaltlichen Ebenen und der Ironie, die der Film besitzt geschwärmt? Die in manchen Momenten nahezu genialen Dialoge nehmen den Standard-Teenie-Trash und dessen Fäkalhumor gehörig auf die Schippe.

    Ein Film, der dadurch eine schöne Reise in die Jugend wird zugleich etwas zu sagen hat.

    Den Grundplot vernachlässigt der Film glücklicherweise nahezu völlig, er ist eine lästige Pflichtaufgabe, die aber, so gut es eben ging, erledigt wird.

    Gesamtwertung:
    Mit diesem Film ist die Theorie, dass Pro7 versucht mit grausamen Eigenproduktionen die Zuschauer zu versklaven, um die Weltherrschaft zu erlangen, eindrucksvoll widerlegt.

    Ich gebe 7/10 nach hartem Kinomaßstab (genauso viel wie ich „Gladiator“ gegeben habe!). Als deutsche TV-Tennie-Komödie gelingt diesem Film das Kunststück, gleich drei eiserne Regeln umzustürzen:
    1. Deutsche TV-Produktionen sind bestenfalls schlecht, falls es sich
    2. sogar um eine Pro7-Eigenproduktion handeln sollte, immer miserabel, als
    3. Tennie-Komödie sowieso auf jeden Fall für alle Ü16 absolut unerträglich.
    Hier hat ein ambitionierter Regisseur mit einem tollem Team aus Scheiße Silber gemacht. Ein schöner kleiner Film, der solch einen Charme besitzt, dass man ihm den lächerlichen Plot spielend verzeiht. Wer den Glaube an das Gute im deutschen Free-TV nicht verlieren will, unbedingt anschauen!

    Nicht nur eine, sondern mindestens zwei Klassen besser als American Pie.



    Einzelwertungen:
    Darsteller : 7/10
    Plot : 1/10
    Effekte : 7/10
    Anspruch : 8/10
    Gesamtwertung : 7/10


    IMDB (Wertung 5.4)
    Nächster Ausstrahlungstermin: Fr., 16.01.2009, 10:05, Pro7
    c_87 ist offline Geändert von c_87 (12.01.2009 um 01:58 Uhr)

  14. #394 Zitieren
    Forentroll Avatar von Harbinger
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    Erscheinungsjahr: 2008
    Genre: Horror/Splatter/Thriller
    Regie: Ryûhei Kitamura
    Darsteller: Bradley Cooper, Leslie Bibb, Vinnie Jones
    FSK: Noch nicht geprüft, wahrscheinlich 18

    Inhalt: Der Fotograph Leon rettet eines nachts ein Modell in einer U-Bahn-Station vor ein paar Pseudo-Räubern/Vergewaltigern/[insert pretty bad crime here] und fühlt sich deswegen tatsächlich heldenhaft, trotzdem ist die Gutste am nächsten Tag verschwunden. Das kann Leon nicht auf sich sitzen lassen, zumal er durch Zufall einen merkwürdigen Typen knipst, der nicht nur echt fies drauf ist sondern auch an besagtem Abend in derselben U-Bahn war, in die die Vermisste stieg. Leon ermittelt.

    Kritik: Es war schon ziemlich spät in der Nacht (bzw. früh am Morgen), als ich mich dazu entschied, doch noch mal meinen Kumpel Leopold (eine etwa 25cm große Plüsch-Giraffe, für die meine Ex-Freundin und ich das gemeinsame Sorgerecht haben) zu schnappen, einen Film in Marla einzulegen (harr, diesmal gar kein dümmlicher Penetrations-Humor, seid ihr biete stolz auf mich) und es mir mit den Resten des Salats, den mein Mitbewohner verbrochen hat (gar nicht so übel, etwas wenig Geschmack und etwas viel Öl, aber gutt), auf der Couch gemütlich zu machen. So sah also die Theorie aus, in der Praxis stand ich dann mal wieder vor der Liste nicht gesehener Filme (auf die sich auch ein paar schon gesehene geschlichen haben, die ich aber noch reviewen wollte) und fühlte mich von der schieren Anzahl mal wieder total erschlagen. Also den alten Rollenspieler-Trick angewandt: ein paar raussuchen und einen Würfel werfen (ihr könnt euch nicht vorstellen, was es für eine scheiß Arbeit war im Internet ein funktionierendes W10-Würfelskript herauszusuchen...). So kam ich also auf ein Konglomerat von zehn netten Filmchen, zwischen denen ich mich nur noch entscheiden müsste (bzw. der Würfel - obwohl ich etwas verwundert war, als der W10 plötzlich eine 14 darstellte, aber hey, nobody's perfect). Hier mal der Vollständigkeit halber die anderen neun Streifen, die zur Auswahl standen: "Tequila Sunrise", "Die Mächte des Wahnsinns", "Judge Dredd", "Blood Work", "Der verbotene Schlüssel", "Equilibrium", "Der Nebel", "Die Maske" und "Best Laid Plans" (die werden jetzt in nächster Zeit abgearbeitet, wobei ich wohl nach jedem Film die Zahl wieder auf 10 aufstocken werde... und vielleicht kommt sogar irgendwann mal wieder "Abominable" mit rein - ich weiß es doch, ihr wollt es...).
    Allerdings würfelte das Skript eine glatte vier und damit kam ich zu unserem heutigen Streifen, "The Midnight Meat Train". Auf den hatte ich mich aus verschiedenen Gründen schon gefreut, zum Einen wegen der sehr beachtlichen Wertung auf IMDB (mittlerweile ist sie auf 6.7 gesunken, anfänglich trieb der Film sich irgendwo bei 8 herum), zum Zweiten wegen dem durchaus positiven Review auf Badmovies.de, dann natürlich noch weil das Ding auf einer Kurzgeschichte des alten Clive Barker basiert (auch wenn ich außer der Vorlage zu "Cabal" noch nichts von ihm gelesen habe, aber "Undying" und natürlich "Hellraiser" waren ja sowieso alles andere als übel, ganz im Gegensatz zu "Rawhead Rex", aber das ist eine andere Geschichte). Und letzten Endes nahm dann auf dem Regiestuhl auch noch der japanische Kultregisseur Ryûhei Kitamura Platz, den ich zwar jetzt nicht soooo beeindruckend finde, dessen Filme mich aber bislang noch nie wirklich enttäuscht haben. "Alive" war ein wenig Blödsinnig, konnte aber gut mit Massenzerstörung punkten, "Versus" litt etwas darunter, dass ich nur eine geschnittene Fassung zu Gesicht bekam, und "Azumi" ist strunzblöd und stellenweise etwas langweilig, hat aber ein paar absolut geniale Kampfszenen, vor allem den großen Showdown. Kurzum: Wenn Kitamura zwei Sachen kann, dann Dinge ordentlich inszenieren und mit Blut herumpanschen. Man muss ihm halt nur ein gutes Skript in die Hand drücken und da das hier wie gesagt von Barker geschrieben wurde... den Rest des Satzes könnt ihr euch denken, oder?
    Genug dummgelabert, kommen wir zur Sache. Ist "The Midnight Meat Train" so gut, wie ich erwartet hatte? Um es kurz und bündig auf den Punkt zu bringen: ja. Um es etwas länger auszuführen: Jawoll ja, das Ding hier kann einiges, liebe Freunde. Und das liegt an vielerlei Dingen. Zum Ersten tatsächlich an Barkers Schreibe. Die Story (der Film basiert übrigens auf einer Kurzgeschichte aus den "Büchern des Blutes") ist erfrischend, interessant, spannend und überraschend und wenn man Barker ein wenig kennt, dann kann man eigentlich von Anfang an gut mitfiebern, denn eins dürfte klar sein: Bei alten Clive kann so gut wie alles passieren, jawoll ja (ich erinnere nur mal, wie uns' Held Boone in "Cabal" nach dem ersten Kapitel über den Jordan ging). Zum Anderen macht Kitamura seine Sache als Regisseur aber auch verdammt gut, die Inszenierung ist sehr tight und flott, hier kommt kein Leerlauf auf, andererseits wirkt der Film aber auch nicht substanzlos, denn hier wird - um diesen guten alten Terminus mal wieder aufzugreifen - mindestens mal ein Liter in eine 0,7l-Flasche gegossen und das ohne überzulaufen. Der Film bringt es auf ganz knappe 90 Minuten, wirkt aber so ausgefüllt, dass er meinem Zeitempfinden nach locker zwei Stunden hätte gehen können.
    Ganz perfekt ist das Zusammenspiel zwischen Story und Inszenierung aber leider nicht, zumindest nicht beim ersten Ansehen des Films (der Punkt wird am Ende etwas klarer), denn manche Mordszene wirkt etwas unmotiviert ins Skript gekloppt. Vor allem die, in der Ted Raimi (Bruder von Sam Raimi) effektvoll ins Gras beißen durfte kommt irgendwie etwas überflüssig daher, beziehungsweise vermittelt dieses gräsliche "Wir hatten seit fünf Minuten keinen blutigen Kill mehr, zitiert mal aus der Fulci-Schule"-Gefühl... So schlimm wie bei diesem italienischen Pfuscher wird's nie, aber es störte mich doch ein klein wenig. Ansonsten arbeiten Kitamura und Drehbuchautor Jeff Buhler (die Verwurstung von Barkers Kurzgeschichte war erst seine zweite Arbeit nach seinem eigenen kleinen Horrorfilm "Insanitarium") aber wie gesagt exzellent zusammen. Die Figuren kommen gut rüber und sind sympathisch, die Spannung pendelt irgendwo zwischen "verdammt hoch" und "ihr seid doch bekloppt, so was krasses zu drehen" und - wie gesagt - Langeweile gibt's keine. Dazu ist der Film stellenweise geradezu herzerfrischend fies, so macht mir Anti-Mainstream-Kino Spaß...
    Gestern sahen wir allerdings, dass ein Film (und sei's einer aus der Splatter- bzw. Horrorkategorie) hin und wieder mit seinen Darstellern steht und fällt. Aber auch hier zieht "The Midnight Meat Train" sich exzellent aus der Affäre. Unseren Helden gibt Bradley Cooper (spielte in einer ganzen Wagenladung Serien mit, dazu noch in "Die Hochzeitscrasher" und in Jim Carreys neuem Streifen "Yes Man") und der Mann hat sehr viel Präsenz zu bieten, spielt charismatisch und lebendig und zieht eine Show ab, wie man sie sich von einem Leading-Man nur wünschen kann. Sein Love-Interrest Maya wird dargestellt von Leslie Bibb ("The Skulls", "Wristcutters", "Private Parts") und obwohl die Frau besser aussehen könnte steht sie ihrem Co-Star nur in wenig nach. Die beeindruckendste Leistung des Films kommt aber sicherlich von Vinnie Jones ("Snatch", "Bube, Dame, König, grAs", "Survive Style"), der den mörderischen Metzger spielt. Ohne auch nur ein Wort zu sagen wirkt der Mann aus Hertfordshire so verfickt bedrohlich und böse, so stark und gefährlich, so fies und gemein... Ganz ehrlich, dem will ich nicht in der U-Bahn begegnen. Mit herrlich fieser Mimik hat der gute Mann jede Szene, in der er vorkommt, fest im Griff. Und gegen Ende zeigt er auch noch seine Fähigkeiten als Action-Antagonist... Weitere erwähnenswerte Rollen sind wie gesagt Ted Raimi (taucht nur kurz auf, ist aber nett ihn mal wieder zu sehen, auch wenn er ziemlich alt geworden ist), Modell Brooke Shields (sieht für ihr Alter noch seeeehr gutt aus und spielt auch nicht schlecht, auch wenn ihre Screentime genau wie die von Raimi stark limitiert ist), sowie Tony Curran ("Underworld: Evolution", "Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen"). Alles in allem ist der Cast ziemlich hochwertig.
    Genau wie die sonstige Production-Values. Der Soundtrack macht Stimmung, die Inszenierung ist wie gesagt sehr schick und auch die Effekte und die Kameraarbeit halten da gut mit. Kommen wir erst zu den Special-FX. Die sind anfänglich zwar etwas merkwürdig geraten (die Computerherkunft sieht man ihnen deutlich an), doch das verbessert sich graduell während dem Film. Außerdem sind sie schweinebrutal. Wenn Vinnie Jones einer Frau mittels Stahlhammer die Birne abdengelt zum Beispiel, wenn Ted Raimi in einem riesigen Blutschwall gleich noch ein Auge verliert oder wenn man in Nahaufnahme die Flugbahn einer Pistolenkugel durch den Kopf eines Menschen nachvollziehen kann... Harter Tobak. Ich bin mir selbst nicht ganz sicher, was ich jetzt über die Gewaltdarstellung des Films denken soll... Ein Funsplatter ist es auf keinen Fall, die Szenen sind fies, drastisch und absolut nicht lustig. Sie sind explizit, aber gut inszeniert (also nicht wie bei Fulci wo man nur um des Schocks willen noch ein wenig länger drauf hält). Ja, irgendwie schockieren die Szenen schon (wobei mich jetzt nicht so sehr), aber auf eine geschickte Art und Weise, die einfach zum bösen Stil des Streifens passt, falls ihr versteht was ich meine.
    Und dann ist da wie gesagt noch die Kameraarbeit. Und die ist einfach nur extrem geil. Seien es stimmungsvolle Overhead-Shots, coole POV-Kamerafahrten (von abgetrennten Köpfen zum Beispiel) oder eher ruhige Aufnahmen, alles hier ist artistisch extrem gut gelöst. Der Höhepunkte allerdings sind zweierlei, einer als zwei Charaktere eine Wohnung durchsuchen und das Ganze ohne sichtbare Schnitte aufgenommen wird, sprich die Kamera fährt in den Räumen umher, gleitet "durch" Wände (besser gesagt über die Wände des Sets hinweg, wahrscheinlich wurde hier aber auch mit Schnitten getrickst) und zeigt alles in einer einzigen Einstellung. Das Gleiche später noch mal bei einer Kampfszene in einem U-Bahnwagen, während der die Kamera um die Kontrahenten herum rotiert und auch mal aus dem geschlossenen Wagen heraus fährt, daran entlang fliegt, etc. pp. Das, liebe Freunde, war vielleicht die absolut genialste Szene, die ich seit langer Zeit in einem Film gesehen habe. Hut ab dafür.
    Wie angedeutet macht "The Midnight Meat Train" auch ansonsten so gut wie alles richtig, so dass wohl nur noch eins zu tun bleibt...
    Kommen wir zum Fazit: Ich gebe zu, meine Erwartungen an "The Midnight Meat Train" waren gar nicht so niedrig. Sie wurden mindestens erfüllt, wenn nicht sogar übertroffen. Die Story aus der Feder von Clive Barker und Ryûhei Kitamuras tolle Inszenierung ergeben zusammen einen extrem spannenden, atmosphärischen, sau brutalen und einfach nur coolen Horrorstreifen, der im Endeffekt so böse ist, dass er wahrscheinlich auch kleine Hunde tritt. Großartige Darsteller, ein guter Soundtrack, coole Sets und tolle Effekte runden das Bild ab. Ein paar kleinere Schwierigkeiten in der Erzählstruktur treten hier und da auf, aber ansonsten macht der Film quasi alles richtig, was man nur richtig machen kann.

    Einzelwertungen
    Darsteller: 09/10 (allesamt sehr gut, vor allem Vinnie Jones)
    Plot: 07/10 (etwas dünn vielleicht - basiert ja auch auf einer Kurzgeschichte - aber sehr nett mit einigen Twists und Turns)
    Effekte: 08/10 (ein paar der Computereffekte sehen etwas seltsam aus, ansonsten aber sehr gut und die Kampfszene ist sowieso genial)
    Anspruch: 04/10 (größtenteils geht's hier um die Spannung und die Atmosphäre)
    Gesamtwertung: 09/10 (sehr starker Horrorstreifen mit ein paar extrem deftigen Szenen, absolute Empfehlung)

    Link zur IMDB-Seite (Wertung: 6.7)
    Link zum Trailer
    Harbinger ist offline Geändert von Harbinger (27.01.2010 um 16:59 Uhr)

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    Equilibrium - Killer of Emotions

    [Bild: equilibrium2.jpg]

    DVD-Start: 11.06.2003
    Genre: Science-Fiction/Action
    Regie: Kurt Wimmer
    Darsteller: Christian Bale, Taye Diggs, Angus Macfadyen
    FSK: 16

    Inhalt: Am Anfang des 21. Jahrhunderts brach der dritte Weltkrieg aus und dezimierte die Weltbevölkerung ganz erheblich. Die Überlebenden erkannten den Grund des Krieges sehr schnell: Hass, Zorn, Wut, call it whatever you will, irgend was, was aus menschlichen Emotionen erwächst. Das Allheilmittel dagegen: Protium, eine Droge, die Emotionen unterdrückt. Und weil sie nicht jeder nehmen will, gibt es die Gramaton Clerics, die mit sogenannten "Sinnestätern" kurzen Prozess machen, sprich ihnen eine Kugel in die Wampe jagen oder auch mal fünf oder so. Hauptsache tot. John Preston ist einer dieser Kleriker, als er sich jedoch gezwungen sieht, einen Kollegen zu exekutieren, gerät sein Weltbild aus den Fugen...

    Kritik: War zwar schon ein bißchen spät, aber trotzdem entschied ich mich gegen zwei Uhr in der Früh des heutigen Tages die Würfelmaschine noch mal anzuwerfen (dieses komische DSA-Würfelskript, auf das ich per Google gestoßen bin, ist echt das einzige Ding, das ich kenne, das mit einem W10 regelmäßig eine 14 würfeln kann, Hut ab) und einen Streifen aus meinem Stapel rauszusuchen (neu dazu kam heute der kongeniale Gangsterfilm "Das Leben nach dem Tod in Denver", vielleicht bald hier), um diesen anzuschauen. Der Würfel zeigte eine acht, wenn ich mich recht entsinne, das deutete also auf den dritten von unten, der da zu diesem Zeitpunkt mein guter alter Freund "Equilibrium" war. Zum ersten Mal sah ich den Film vor keine Ahnung wie vielen Jahren, es muss wohl 2004 oder so gewesen sein, jedenfalls nahm ich ihn mit meiner damaligen Freundin in Augenschein und ich war ziemlich begeistert davon. Es folgten noch ein paar weitere Sichtungen, aber selbst eine fixe Recherche konnte nicht genau herauskristalisieren, wann ich den Film zuletzt in einen von Marlas Artgenossen oder vielleicht in die Gutste selbst schob, wer weiß es nur, auch wie oft ich den Film schon sah bleibt mir ein Rätsel (das dürfte jetzt das dritte oder vierte Mal gewesen sein, ich bin mir aber nicht sicher, den großen Showdown hab ich hingegen schon mehr als zehn Mal begutachtet...). Egal, ich war mir also ziemlich sicher, dass ich mir den Film quasi im Energiesparmodus anschaue (war beschäftigt damit, mit meinem Kumpel Leopold Bier zu trinken... ich bin nicht verrückt, ok!!!) und danach die gute alte 9/10 zücke. Aber halt...
    Um die Angelegenheit etwas spannender zu machen kloppen wir hier doch gerade mal ein komplettes Review zusammen und das fängt ja ganz gerne mit den Rahmendaten an. "Equilibrium" ist ein Sci-Fi-Actionfilm im Fahrwasser der "Matrix" (nicht wirklich, aber nach 1999 muss das wohl jeder Sci-Fi-Actioner über sich ergehen lassen), der sich heftig an die beiden Klassiker "Brave New World" und "Fahrenheit 451" anlehnt (ich laß nur ersteres und das sogar nur halb, es war halt Schule und nervte, ok!!!) und das Ganze mit einer recht netten Optik, Christian Bale und ein paar sehr coolen Shootouts garniert. So weit gar nicht mal so falsch, regietechnisch wurde die Chose dann von dem Mann mit dem netten Namen Kurt Wimmer ("Ultraviolet", "One Tough Bastard") übernommen und man kann sagen was man will, inszenatorisch ist das Ding so beeindruckend wie eine weiße Wand.
    Ja, "Equilibriums" Stärken liegen nicht gerade in der Regiearbeit des Herrn Wimmer. Wir kriegen zwar ein paar hübsche Shots unserer aktuellen Dystopie geliefert (wobei die Special Effects nach heutigen Standards auch so beeindruckend nicht mehr sind) und auch ansonsten latscht der Film recht flott durch seine dünne Story, aber memorabel ist hier aus inszenatorischer Sicht nicht viel. Tatsächlich wird stellenweise sogar richtig plump agiert, man nehme nur mal die ständigen Erklärungen von Vater oder Dupont, um dem Zuschauer die Welt von "Equilibrium" etwas näher zu bringen. Hier hätte ein besserer Drehbuchautor ganz klar größere Arbeit abgeliefert, aber wieso an solchen Kleinigkeiten aufhängen, wenn ich doch eigentlich gleich in die Vollen gehen kann?
    Ja, wahrlich, ich mag "Equilibrium" eigentlich verdammt gerne, aber als ich den Streifen heute mal wieder ansah, war ich teilweise schon richtig schockiert. Denn neben so kleinen Unzulänglichkeiten wie dem oben erwähnten Schonks leistet der Streifen sich ein paar so verblödete Schnitzer, dass ich mich allen Ernstes fragen musste, warum mir das alles nicht schon früher aufgefallen ist? Okay, ich bin jetzt älter und weiser als das letzte Mal, dass ich den Film sah, aber ich trank heute vier Bier und etwas Wein, von daher relativiert sich das. Also rekapitulieren wir doch mal fix, was bei "Equilibrium" im größeren Stil alles schief lief...
    Punkt 1: Der Film ist zu kurz. Ja, er geht zwar um die hundert Minuten, aber das ist für ein Epos dieser Ausmaße zu kurz, das fiel mir heute sehr schmerzlich auf. Es gibt einfach zu wenige Charakterszenen, wirklich wichtige Figuren wie Cleric Brandt oder Partridge sowie Dupont werden über die ganze Laufzeit hinweg sehr mangelhaft behandelt. Klar, das Hauptaugenmerk liegt auf Preston, der ja immerhin so was ähnliches wie unser Held ist, aber es wäre nett gewesen, wenn man etwas mehr Licht auf die anderen Figuren geworfen hätte, was auch Prestons Sohn, sein Pseudo-Love-Interest Mary etc. pp. betrifft. Hier wäre mehr einfach mehr gewesen. Was man dem Streifen aber zu Gute halten kann ist, dass die Figuren trotz mangelhafter Vorstellung und Charakterisierung doch relativ memorabel sind, vor allem eben Brandt und Dupont. Hand in Hand mit diesem Problem geht auch das Fehlen von Action. Ja, ich weiß, ich hab "Equilibrium" bei jeder Gelegenheit mit Lorbeeren überschüttet. "Bester Actionfilm wo gibt" und so, ich gebe es ja zu... Es stimmt auch irgendwo ein bißchen, wann immer hier geballert oder gekloppt wird, meine Fresse, das sucht seinesgleichen, vor allem der Showdown ist grandios. Hier zeigt sich auch die klare Überlegenheit gegenüber des (*hust*) direkten Konkurrenten "Matrix": Während in diesem elend langsame Sequenzen en masse abgefeiert werden (ich glaube den Wachowskis geht bei Zeitlupe mächtig einer ab, aber dem Regisseur von "Casshern" bestimmt auch) geht "Equilibrium" schnell, effizient und absolut kompromisslos zu Werke. Es ist wohl bezeichnend, dass John Preston lange Zeit die Rangliste der Filmfiguren mit den meisten Kills anführte (www.moviebodycounts.com schreibt ihm 118 zu, was immerhin aber 23 weniger sind, als Mister Smith aus "Shoot 'em Up" umlegte... ich zweifle noch immer) und wenn man mal den Showdown von "Equilibrium" mit der Lobby-Szene aus Matrix vergleicht (53:15... Preston owns)... Ja, die Actionszenen sind verdammt nett, aber gerade weil hier so schnell gemeuchelt wird ist's immer sehr schnell vorbei. Etwas mehr Laufzeit, etwas mehr Charakterentwicklung und etwa zweihundert Tote mehr, das hätte den Film aufwerten können (Hallo liebe Jugendschützer, wollt ihr mal zum Kaffee vorbeikommen?).
    Okay, genug am ersten Kritikpunkt aufgehangen, machen wir doch gleich mit dem zweiten weiter. Der ist nicht ganz so schlimm... Die Effekte haben - wenig überraschend - unter der Zeitspanne die zwischen dem Erscheinen des Streifens und heute gelitten. Nicht stark, aber ein paar Shots unserer aktuellen Dytopie sehen schon leicht bedrömmelt aus, das wirkt einfach zu clean und zu statisch um wahr zu sein (sogar im Kontext der "perfekten Gesellschaft" des Films). Gut, kann man nix machen, passiert ist passiert und auch damals war der Streifen schon einer der preisgünstigeren Sorte (20 Mille kostete er, für soviel kriegt man heutzutage gerade mal einen Schauspieler). Deswegen darf man das nicht so eng sehen...
    Etwas ärgerlicher ist da schon die echt nachlässige Schreibe des Drehbuchs, denn Plot Holes und andere Filmfehler sind in "Equilibrium" keine Seltenheit, einer davon so prominent, dass man schon seit Jahren im Internet daran rummäkelt. "Gun Swapping Plothole" anyone? Es ist wirklich eine ärgerliche Sache, denn solchen Mumpitz hätte man leicht umgehen können mit ein wenig mehr Sorgfalt in Sachen Drehbucharbeit und Inszenierung, wurde aber nicht getan, was mich glauben lässt, dass Kurt Wimmer ein ziemlicher Stümper ist (kann ich nicht beweisen, ich hab noch keinen anderen Film von ihm gesehen). Ein weiteres Indiz dafür ist aber auch das eher uninspirierte Verbraten von Twists und Turns... Ich war bei diesem Anschau-Vorgang wirklich fasziniert, der Film bietet wirklich einige unvorhergesehene Wendungen, was ja an sich ziemlich gut ist. Bei näherer Betrachtung könnten diese Plotpoints aber belangloser kaum sein, was hier groß aufgebauscht und ausgespielt wird entpuppt sich wieder und immer wieder als heiße Luft... Arghl, schade drum...
    Hätte aber auch nicht viel genützt da was besser zu machen (oder sagen wir mal lieber: geklappt hätte es eh nicht), denn jetzt kommen wir zum größten Kritikpunkt, der mich am heutigen Abend (oder besser in der heutigen Nacht) ansprang wie ein tollwütiges Kätzchen: "Equilibrium" ist von vorne bis hinten so strunzeblöd, dass es tatsächlich weh tun kann. Ohne Scheiß, erst heute fiel mir auf, dass der Film so hirntot ist, dass ich ganz gerne konsequent meinen Kopf gegen die Wand gezimmert hätte. Die Hirnaktivität einer jeden einzelnen Figur in diesem Film (vielleicht mit Ausnahme von Preston aber auch nur gaaaaanz vielleicht) scheint gegen den berühmten Nullpunkt zu tendieren, die komplette Gesellschaftsstruktur, auf die der Film gerne aufbauen würde, ist dämlich und von vorneherein zum Scheitern verurteilt, desweiteren schleichen sich weitere Blödigkeiten ein wie zum Beispiel die Tatsache, dass ein Umsturzversuch ungefähr den Schwierigkeitsgrad eines Spaziergangs im Park hat und so weiter und so fort. Mein Höhepunkt war aber mal wieder das Engagement unseres alten Freundes Rainer Zufall, der das Drehbuch hier im Alleingang verfasst haben muss (mit ein paar extra blöden Einwürfen des Herrn Wimmer, versteht sich). So viele zufälligen Plotentwicklungen, die im Endeffekt tatsächlich den Film nicht nur voran bringen, sondern einzig und allein tragen, habe ich selten gesehen. Ich will jetzt keine Namen (oder bestimmte Szenen) nennen, aber glaubt's mir einfach, das ist doof, doof, doof!!!
    Ein wenig meckern könnte ich jetzt noch über die stellenweise hirnerweichend miesen Dialoge, aber das spare ich mir jetzt mal, denn eigentlich klingt das jetzt ja alles schon fies genug, gell? Ja, wie das da oben steht kann ich nie im Leben verantworten "Equilibrium" noch neun Punkte zu geben, verflucht noch eins, wahrscheinlich nicht mal mehr als fünf, oder? Jetzt geht's aber wieder an die gute Relativierungsarbeit. Denn so schlimm, wie sich das jetzt ließt, ist das Alles im Endeffekt gar nicht. Ja, die Story ist doof und geklaut, die Figuren würde man im echten Leben nicht außerhalb einer Sonderschule antreffen, sowieso funktioniert rein logisch hier gar nix, aber was erwartet ihr denn bitte? "Equilibrium" ist ein Actionfilm und immer noch tausend mal intelligenter als "Phantom Kommando" und "John Rambo" zusammen, die Actionszenen sind wirklich nett und im Endeffekt ist das auch nicht das Einzige, was den Streifen ansehbar macht.
    Ein weiterer grandioser Pluspunkt sind nämlich die exzellenten Schauspielleistungen. Allen voran einer meiner Lieblingsdarsteller, der gute Christian Bale ("American Psycho", "Die Herrschaft des Feuers", "Batman Begins", "The Machinist"), der mich abgesehen von "Harsh Times" und "The Dark Knight" noch nie enttäuscht hat. Hier zeigt er sich mal wieder in Topform, ist angemessen muskulös für einen anständigen Actionhelden und bringt auch den Wandel vom emotionslosen Kleriker zum Revoluzer (hab ich jetzt gespoilert? Ne, das hattet ihr doch eh alle erwartet) gut rüber. Ihm zur Seite steht ein ordentlicher Cast mehr oder weniger bekannter Namen. Angus Macfadyen ("Saw III", "Braveheart") gibt einen ordentlichen Bösewicht ab, auch wenn es ihm etwas an Präsenz mangelt um in der Hinsicht legendär zu werden, dafür ist Taye Diggs ("Haunted Hill") ziemlich gut als Prestons Kollege/Rivale. Emily Watson ("The Proposition") kommt allgemein etwas kurz, kann aber Akzente setzen. Erwähnenswert ist noch Sean Bean ("Ronin", "Der Herr der Ringe: Die Gefährten"), den ich persönlich ja sehr schätze. Hat nur eine sehr kleine Rolle, ist aber doch memorabel und spielt stark. Allerdings hätte ich mir eine andere Synchronstimme für ihn gewünscht. William Fichtner ("Crash", "Black Hawk Down") darf sich noch als Rebellenanführer hervortun. Nicht übel soweit.
    Und auch ansonsten verzeiht man "Equilibrium" seine Dummheiten ganz gern, denn neben den tollen Actionsequenzen ist auch der Rest der eher schlichten Story ziemlich mitreißend erzählt. Mit etwas mehr Epik hätte man zwar viel mehr rausreißen können, aber an sich macht der Film schon sehr viele Sachen richtig. Ich weiß nicht wirklich, was ärgerlicher ist, dass ich all die Makel bislang immer übersehen habe oder, dass ich sie gerade jetzt entdeckte, fest steht aber...
    Kommen wir zum Fazit: "Equilibrium" ist ein sehr netter Sci-Fi-Actionreißer mit ein paar sehr coolen Shootouts, einer starken Darstellerriege und einer mitreißenden Erzählweise, die zum Glück größtenteils darüber hinweg täuschen kann, dass die Story nicht nur dünn sondern auch noch streckenweise saublöd ist. Weitere Mängel verstecken sich im Detail, aber seine coolen Momente rehabilitieren den Film, denn davon hat "Equilibrium" gar nicht so wenige. Guter Actionreißer, kurzweilig und spaßig, aber leider nicht der Stoff, aus dem Legenden sind... Ich hätte nicht gedacht, dass ich das mal über diesen Film sage, denn eigentlich liebe ich ihn sehr...

    Einzelwertungen
    Darsteller: 08/10 (Bale großartig wie immer, Diggs auch sehr gut)
    Plot: 03/10 (geklaut und dann auch noch so strunzblöde ey...)
    Effekte: 07/10 (nicht gerade in Würde gealtert, aber auch nicht gerade Bodensatz)
    Anspruch: 04/10 (die Botschaften, die der Film zu vermitteln hat, sind schön und gut und auch sehr wichtig und richtig, aber wieso dann so plump?)
    Gesamtwertung: 08/10 (ich wollte die neun ja geben, aber nach dem erneuten Anschauen war das einfach unmöglich, trotzdem verdammt guter Actionhobel)

    Link zur IMDB-Seite (Wertung: 7.8)
    Link zum Trailer (ziemlich irreführend, wenn ihr mich fragt)
    Die DVD bei Amazon.de
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    Wen die Geister lieben

    [Bild: ghost_town_poster.jpg]

    Kinostart: 29.01.2009
    Genre: Fantasy/Komödie/Liebesfilm
    Regie: David Koepp
    Darsteller: Ricky Gervais, Téa Leoni, Greg Kinnear
    FSK: 6

    Inhalt: Dr. Bertram Pincus ist ein sehr unangenehmer Mensch und ein Ordnungsfanatiker. Seine Umwelt juckt ihn kein Stück, sogar zu seinem Kollegen ist er ziemlich unfreundlich, ganz zu schweigen von so ziemlich jedem anderen Menschen auf diesem Planeten... Bei einer Operation stirbt er für sieben Minuten und danach plagen ihn Haluzinationen. Oder sind es wirklich echte Geister? Ein ganz besonders aufdringlicher, Frank, versucht Bertram einzuspannen, um zu verhindern, dass seine Witwe einen schmierigen Anwalt heiratet.

    Kritik: Ja, heute kein verqueres Würfeln (Re'on und ich würfelten heute Nachmittag um die Wette und meine 14 schlug er mit einer 19, wenn ich mich recht entsinne... was ein zehnseitiger Kubus so alles kann, oioioi), sondern ein schlichter Trip zum Mainzer CineStar (wobei die Rückfahrt wesentlich nervenaufreibender war als die hin...) mit meinem Mitbewohner zusammen. Sneak Preview stand mal wieder auf dem Programm und selten bekam ich bei solchen Anlässen etwas Gutes vor die Flinte. Okay, "So finster die Nacht" kann sich dieses Prädikat ans Revers heften, zugegeben. Und auch "Lakeview Terrace" war nicht sooooo übel (allerdings auch nicht gut), aber ansonsten... Mein Mitbewohner, der ja eh ein elender Filmrassist ist und nix mag, was nicht künstlerisch wertvoll oder so ist, war schon gut am Meckern dran, auch ich war eher dumpf resignierender Stimmung. Die Trailer halfen da nicht viel, denn die waren größtenteils scheiße. "Terminator: Die Erlösung" kam mal wieder, "Radio Rock Revolution" und "Bride Wars". Nix Weltbewegendes. Als dann allerdings Dreamworks über die Leinwand flimmerte, da hob sich meine Stimmung, denn trotz allem Blödfug ist Spielbergs Ex-Produktionsfirma doch oftmals ein Zeichen für Qualität... Irgendwie.
    Also "Wen die Geister lieben", ein Film, der sich im Original "Ghost Town" nennt. Geschrieben und realisiert hat dieses Projekt David Koepp, dessen Meriten als Regisseur zwar schon nicht ohne sind ("Das geheime Fenster", "Echoes - Stimmen aus der Zwischenwelt"), der als Drehbuchautor aber einiges mehr reißen konnte. Zum Bleistift verbrach der gute Mann die Skripts von "Jurassic Park", "Mission: Impossible" (Scheißfilm, aber hey), "Panic Room", "Spider Man" und "Indiana Jones 4". Zur Vorbereitung auf sein neustes Projekt büffelte er allerdings wohl drei recht nahmhafte Filme, die da wären: "The Sixth Sense", "The Frighteners" und "Schräger als Fiktion". Zwei Drittel davon sind toll (ihr dürft gerne raten), also kann da ja eigentlich nicht viel schief gehen, wenn man mit etwas Humor an die Sache ran geht und eine ordentliche Fantasy-Dramödie draus bastelt, niet oder?
    Was soll ich sagen? Stimmt soweit. "Wen die Geister lieben" ist ein Film, der so weit niemandem weh tun dürfte, auch wenn der Humor ganz selten mal in etwas flachere Gefilde abrutscht. Die meiste Zeit über wird einfach ein sehr sympatischer, harmloser Film (wenn man von den beiden Bus-Szenen mal absieht, die zweite kam... unerwartet) mit viel sauberem, guten Humor und ein paar geradezu herzerwärmenden Plotentwicklungen zusammengeschustert. "The Frighteners" (ohne die brutalen Parts) verbindet sich mit der Overall-Story von "Schräger als Fiktion" (also dem "Ein unleidlicher Charakter wird zum besseren Menschen"-Zeug) und vielen guten Lachern. Wobei hier am Anfang noch etwas Leerlauf herrschte, der Film brauchte eine knappe halbe Stunde, um aus dem Arsch zu kommen und endlich eine hohe Lachfrequenz zu liefern, davor ist er zwar nicht uninteressant, aber wirkliche Glanztaten bleiben aus. Danach bekommen wir die Unterhaltung aber mit der großen Kelle geliefert, ein paar wirkliche tolle Scherze sind mit drin und auch hin und wieder was für's Herz.
    Wobei jetzt direkt mal relativiert werden muss: Wirklich besonders ist an dem Film nicht viel. Wie gesagt, die Story ist stark inspiriert von den oben genannten Klassikern, die komplette Inszeneriung kann man auch nur als relativ uninspiriert bezeichnen. Koepp liefert sich keine groben Patzer, aber macht eben auch nichts überdurchschnittlich gut, seine Inszenierung hat mehr so ein "von der Stange weg"-Appeal, nicht schlecht aber zu generisch. Vielleicht mit Ausnahme einer tollen Montage gegen Ende, bei der der Herr Regisseur zu Hochform aufläuft. Ansonsten ziehen die Witze größtenteils und der Handlungsverlauf kann durch ein paar weniger klischeebeladene Entscheidungen Boden gut machen. So weit, so schön.
    Nahtlos reihen sich auch die durchweg guten Darstellleistungen ein. Der Brite Ricky Gervais ("Nachts im Museum") spielt den etwas überkorrekten aber doch liebenswerten Dr. Pincus extrem gut, so dass er einem schnell ans Herz wächst, mit dem ewigen Nebendarsteller Greg Kinnear ("Little Miss Sunshine") steht ihm auch ein exzellenter On-Screen-Partner zur Seite, der die Rolle als nerviger Toter souverän meistert. Téa Leoni ("Jurassic Park 3", "You Kill Me") sieht für ihr Alter noch erstaunlich gut aus und feiert hier auch eine sympathische Performance ab. Alles in Allem kann dieses Dreiergespann den Film gut zusammenhalten, viel mehr wichtige Figuren gibt es auch nicht. Erwähnenswert ist vielleicht noch Jeff Hiller, der den nackten Geist spielt, sowie Brian d'Arcy James als Gespenst Irish Eddie ("Hey Zahnarzt, du musst jemanden für mich umlegen"), die Beiden hatten zwar nur bessere Statistenrollen, gefielen mir aber trotzdem ziemlich gut.
    Der Soundtrack setzt sich größtenteils aus Gassenhauern älteren Semesters zusammen, sehr schmissig und passend, hier gibt's wenig zu meckern, genau wie am Rest des Films. Und so, schon nach so kurzer Analyse...
    Kommen wir zum Fazit: Über "Wen die Geister lieben" braucht man nicht viele Worte verlieren, der Streifen kurbelt eine routinierte Show runter und garniert diese mit guten Darstellern, ein paar coolen Ideen, cleverem Humor und gar nicht mal so vielen Klischees. Letzten Endes ist der Streifen trotz der Prämisse einer von solcher Art, wie wir sie schon zu hunderten gesehen haben (die Läuterung des Griesgrams), aber er ist halt eben verdammt sympathisch und tut wie gesagt wohl niemandem weh. Außer Chinesen vielleicht...

    Einzelwertungen
    Darsteller: 09/10 (Gervais und Kinnear sind einfach nur toll, Leoni auch sehr sympathisch)
    Plot: 06/10 (vieles abgeschaut, aber sympathisch zusammengebastelt)
    Effekte: 06/10 (abgesehen von einigen Kameratricks und dem typischen "Durch Geister gehen" nicht viel)
    Anspruch: 04/10 (eine sehr moralische, herzerwärmende Geschichte, allerdings ohne tieferen Sinn)
    Gesamtwertung: 7.5/10 (sympathische Liebeskomödie mit ein paar netten Fantasy-Einwürfen, macht viel Spaß)

    Link zur IMDB-Seite (Wertung: 7.2)
    Link zum Trailer
    Harbinger ist offline Geändert von Harbinger (10.01.2010 um 16:47 Uhr)

  17. #397 Zitieren
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    Kinostart: 24.08.1995
    Genre: Sci-Fi/Action/Thriller
    Regie: Danny Cannon
    Darsteller: Sylvester Stallone, Armand Assante, Diane Lane
    FSK: 16

    Inhalt: In einer dystopischen Zukunft wird Judge Dredd, der beste Gesetzesmann der Megacity One, eines Verbrechens angeklagt, das er nicht begangen hat. Gerade zum ungünstigsten Zeitpunkt, denn kaum ist Dredd außer Gefecht, schon taucht der fiese Anarchist Rico in der Stadt auf, um Unheil zu verbreiten...

    Kritik: Jetzt hab ich ewig und drei Tage an dieser blöden Inhaltsangabe herumgebastelt und ich bin immer noch nicht wirklich zufrieden... Denn zu diesem Film eine Inhaltsangabe zu verfassen ist eine schwierige Angelegenheit. Zum Einen ist die Welt, in der "Judge Dredd" spielt, nämlich nicht unbedingt eine komplizierte, bedarf aber einiger Erklärungsarbeit, andererseits ist der Plot jetzt nicht so dermaßen dick geraten, dass man Romane drüber schreiben könnte. Im Endeffekt ist es aber ja eh wurscht, wir haben es hier mit einem Actionfilm zu tun, wen juckt da normalerweise die Story? Es geht um mächtiges Kawumm und dumme Sprüche, richtig? Richtig.
    Egal, "Judge Dredd" also, Ponti schrub vor Jahr und Tag ja schon ein Revü dazu, aber so ganz überein stimme ich mit ihm nicht, was ja mal ganz was Neues ist, gell? Also setzte ich den Streifen vor kurzer Zeit auf den Stapel der "Bald schauen und dann darüber Schreiben"-Kandidaten (heute kam, nachdem ich zuletzt ja "Equilibrium" abfertigte (es tut mir immer noch weh...) übrigens der Neuankömmling "Vidocq", den ich vor ein paar Tagen gemeinsam mit "Dark Blue" und "Virus" in der Post hatte, auf die Liste). Und Re'on, der mir bei der Auswahl zur Hand ging, würfelte dann auch mit dem tollen DSA-Würfelskript (ich frage mich, wie oft er würfeln musste, damit der W10 etwas kleineres als eine 11 anzeigte...) eine 2, dementsprechend also "Judge Dredd". Leopold und ich (ich muss mit dem Kleinen ja so viel Zeit wie möglich verbringen, ehe ich ihn wieder zu seiner Ziehmutter zurückschicke...) spülten gerade noch etwas Geschirr, aßen einen Pudding (das hat euch jetzt bestimmt määääächtig interessiert), holten Bier aus dem Kühlschrank (ich weiß, dass er dafür eigentlich noch zu klein ist, aber hey, who gives a shit?) und nahmen auf dem Sofa Platz, um "Judge Dredd" zu konsumieren. Nicht zum ersten Mal. Ich weiß gar nicht mehr genau, wie oft ich ihn schon gesehen habe, aber zweimal zuvor mindestens...
    Jedenfalls ist "Judge Dredd" die Multi-Millionen-Dollar-Verwurstung (90 davon hat der Streifen angeblich gekostet... nicht übel) des gleichnamigen Comics unter Anleitung des britischen Regisseurs Danny Cannon ("Ich weiß noch immer, was du letzten Sommer getan hast", "Phoenix"). Wer sich ein wenig mit den "Judge Dredd"-Comics auskennt, der weiß, dass die extrem brutal, düster und sowieso gestört sind. Ich kann's nicht so gut beurteilen, ich weiß das auch nur vom Hörensagen, denn ich laß nie einen, sondern beziehe all mein Wissen über die Welt, in der der ganze Kram spielt, aus diesem Film hier und dem genialen Computerspiel "Judge Dredd: Dredd Vs. Death" (ein ziemlicher "Halo"-Ripoff, allerdings mit coolen Ideen und viel krankem Humor). Nach allem, was ich in der Richtung vernahm, verhaut der Streifen den Grundtenor des Comics aber gründlich. Er ist nicht brutal (wie die 16er-Freigabe vermuten lässt), er ist nicht düster, er ist viel mehr eine Sci-Fi-Actionkomödie mit coolen One-Linern und einem waschechten Comic-Relief-Charakter in Form des von mir sehr verachteten Rob Schneider ("Rent a Man", "The Hot Chick"). Über das Gelingen des Ganzen möchte ich jetzt nicht viele Worte verlieren, denn dann hätte ich schon mein ganzes Pulver verschossen... Aber sagen wir mal so: Als Comicverfilmung mag "Judge Dredd" sich mächtig in die Nesseln setzen, abseits davon macht er sich aber mindestens mal ganz passabel.
    Am Drehbuch kann das aber nur bedingt liegen, denn selbst ich als "Judge Dredd"-Laie weiß, dass der Film hier mächtig Potential verschenkt. Die Plot-Outline ist etwas 08/15 und auch ansonsten geizt der Film eher mit überraschenden Twists und Turns (er hat ein paar zu bieten, aber die meisten riecht man schon meilenweit gegen den Wind), aber nett ist das prinzipiell schon. Und ich rechne es dem Film auch hoch an, dass auf eine Liebesgeschichte quasi komplett verzichtet wird... Okay, am Ende dürfen Dredd und Hershey noch mal kurz rumknutschen, aber das kommt so unmotiviert um die Ecke, als ob Schwarzenegger Rae Dawn Chong am Ende von "Phantom Kommando" gerade noch mal in der Brandung flachgelegt hätte... Egal, weter im Text: Dummerweise wurde die Mythologie des ganzen "Judge Dredd"-Universums ziemlich außer Acht gelassen. Okay, damit hätte man den Streifen schon gut überfrachten können, aber ein paar Verrücktheiten, wie Psi-Judges, radioaktive Zombies, Dämonen aus anderen Dimensionen etc. pp. (also alles was gepflegterweise zu "Judge Dredd" dazu gehört) hätte den Streifen ordentlich aufwerten können. So kriegen wir eine relativ gewöhnlich Sci-Fi-Action-Story vorgesetzt, die das ihr durch das Setting gegebene Potential einfach nicht ausschöpft und so eigentlich nur wie ein weiterer "Wir drehen einen Zukunfts-Klopper, erschafft uns mal eine Dystopie"-Hobel, wie zum Beispiel "The 6th Day" oder "Demolition Man" (die gut sind, keine Frage). Und auch die Lawgiver, die Dienstwaffe der Judges, deren Feuermodi man per Sprachbefehl ändern kann (die vielleicht coolste Waffe der Filmgeschichte wenn ihr mich fragt... theoretisch zumindest), wird nach dem fulminanten Auftakt fast gänzlich unter den Tisch fallen gelassen (nur um dann im Showdown gerade noch mal was zu reißen... meh...). Ärgerlich, sehr ärgerlich...
    Allerdings muss man dem Streifen lassen, das seine Ausstattung wirklich erste Sahne ist (kein Wunder, es flossen ja auch 90 Millionen Dollar). Die Megacity One sieht authentisch aus, die Kostüme sind größtenteils auch schick (wobei ein paar wie bei den "Power Rangers" geklaut ausschauen), der Kampfroboter, den Rico sein Eigen nennt, ist sogar richtig nett und Special Effects inklusive viel Kawumm gibt's auch satt. Die Special-FX haben sich auch erstaunlich gut gehalten (wobei ich auch nicht weiß, wieviel Modell-Nachbauten sind), wirklich unangenehm fielen sie mir nur bei der Verfolgungsszene mit den Lawmasters (die fliegenden Motorräder der Judges) auf, da waren doch ein paar sehr hässliche Greenscreen-Fragmente erkennbar, aber ansonsten alles noch ziemlich top. Von der Ausstattung her muss der Streifen sich keinen Tadel gefallen lassen, die Szenen in der Innenstadt erinnern angenehmerweise an eine Mischung aus "Blade Runner" und "Anachronox" (wobei zweiteres ja erst Jahre später erschien) und die Wüste... naja, Postapokalypse hat jeder schon mal gesehen, oder? Auch die Feuergefechte wissen ganz gut zu gefallen, sie sind flink inszeniert und wuchtig, aber teilweise leider etwas schlecht ausgeleuchtet und es könnte auch mehr davon geben im Verlauf des Films. Aber vor allem der Kampf mit der Kannibalenfamilie war nicht von schlechten Eltern.
    Nahtlos in den eher positiven Grundtenor reihen sich auch die Darsteller ein. Sylvester Stalone ("Demolition Man", "Rocky", "John Rambo") ist ja so 'ne Sache, da er hier aber eine gefühlskalte Gerechtigkeitsmaschine spielt ist sein Schauspiel absolut adäquat. In dem Punkt muss ich Ponti auch recht geben, seine Stimme passt absolut nicht zu Dredd, glücklicherweise wird das Ganze in der deutschen Synchronfassung durch die markige Arbeit von Thomas Danneberg ausgemerzt, niemand kann schöner "Ich bin das Gesetz" sagen. Sly zur Seite steht Oscar-Nominee Diane Lane ("Jumper", "Untreu", "Straßen in Flammen") als Judge Hershey und die (damals noch knackige dreißige Lenze alte... hrrrr...) Frau ist schlicht und ergreifend gut, da kann man nix sagen. Sie zieht ihre Rolle souverän durch und macht sich auch als Action-Heroine nicht so übel. Der Bitch-Fight zwischen ihr und Joan Chen gegen Ende macht Freude und erinnert uns daran, dass man in den 90ern die männlichen Helden ja noch keine Frauen verprügeln lassen durfte (ein Zustand, den spätestens "Stirb Langsam 4.0" abstellte). Und auch Rob Schneider muss ich hier lobend erwähnen. Ich mag den Mann eigentlich nicht, aber er gibt hier einen sogar relativ intelligenten und vor allem wenig nervigen Comic Relief. Ein paar seiner Sprüche sind doof, gebe ich zu, aber ein paar auch tatsächlich richtig lustig. Wohl die sympathischste Rolle seiner Karriere - was aber nicht viel heißt. Den Fiesarsch spielt uns dann Armand Assante (war auch Odysseus in der gleichnamigen TV-Produktion) und der ist ebenfalls ziemlich gut. Schön psychopathisch mit spürbarer Präsenz und gar nicht mal so unmotiviert... Teilweise sogar zu gut, darauf komm ich aber später noch zu sprechen. In kleineren Rollen sehen wir noch unseren deutschen Export Jürgen Prochnow ("Die Mächte des Wahnsinns", "Das Boot"), der seine Rolle routiniert runterbetet, allerdings nicht wirklich eigene Akzente setzen kann. Und wie immer großartig: Max von Sydow ("Das siebente Siegel", "John Carpenters Vampire") als Chief Justice. Der Mann kann's einfach, fertig aus.
    Im oberen Paragraph schrieb ich, dass Armand Assante aka Rico teilweise zu gut ist und das ist auch der Punkt, der "Judge Dredd" letzten Endes das Genick zumindest mal "anbricht". Ja, der Streifen ist ein routinierter Action-Reißer, dem Comic wohl nicht getreu, macht aber Spaß und Freude, hat viel Kawoom in Petto und versemmelt lediglich ein paar Chancen um wahrhaft großartig zu sein. Aber wenn die Laufzeit sich dem Ende nähert, dann fällt uns etwas ganz unangenehmes an der Figurenkonstelation Dredd und Rico auf... Denn Rico ist gar nicht so böse, wie der Film es gebraucht hätte. Klar, er ist ein Psychopath, der brutale Methoden anwendet, um seine Ziele zu verfolgen. Aber irgendwo sind seine Ziele gar nicht mal die falschen. Andererseits haben wir da Dredd, den guten Cop - der bei näherer Betrachtung aber einem zweifelhaften System dient, der genau das ist, was Rico ihm im Showdown vorwirft, dass er ist: ein Sklave. Und damit ist die ganze spaßige Aufbereitung hinfällig, denn wir sehen keine strahlenden Helden mehr zu, der dem gemeinen Fiesling in den Schritt tritt, sondern einem dämlichen Idioten, der auf den einzigen Menschen im ganzen Film ballert, der mal etwas nachgedacht hat. Das Ende ist geradezu Gedankenprovozierend, ja, aber das funktioniert einfach nicht gut, weil vorher alles so tumb war. Das raubt dem Film letzten Endes ungemein den Spaß an der Sache, denn irgendwie will man nicht, dass einer von den beiden gewinnt... ich meine, der eine ist ein fieser Killer und der andere ist strunzblöd. Hallo? Drehbuchautor Michael De Luca, was hast du dir da bitte bei gedacht?
    Okay, ein relativ fieser Klopser kurz vor Torschluss ist das schon, aber bis zu diesem Punkt ist "Judge Dredd" eine verdammt runde Sache mit schicken Spezialeffekten, einer etwas abgedroschenen aber doch praktikablen Story, guten Darstellern und nicht zu wenig Action. Zwar hätte von allem etwas mehr drin sein können, aber...
    Kommen wir zum Fazit: Ist mir doch schnuppe, wie "Judge Dredd" sich als Comicverfilmung ausnimmt, als eigenständiger Sci-Fi-Actioner ist er eine spaßige Angelegenheit. Stalone feiert über weite Strecken ein ordentliches Actionfeuerwerk mit ein paar coolen One-Linern ab, das viel Freude bereitet und angenehm kurzweilig inszeniert ist. Gegen Ende dreht sich das Ganze dann aber um gute 180°... An das hirnlose Spektakel tackert man etwas dran, was irgendwie noch einen Anflug von Anspruch hat, was aber nicht passen will. Egal, einfach ausblenden und Spaß mit dem Rest haben, das klappt ziemlich gut.

    Einzelwertungen
    Darsteller: 07/10 (Lane und von Sydow sind gut, Stalone, Schneider und Prochnow ebenfalls sehr akzeptabel)
    Plot: 05/10 (relativ generisch, aber nicht unbedingt schlecht)
    Effekte: 07/10 (die Effekte haben sich erstaunlich gut gehalten, nur sehr selten stößt mal was sauer auf)
    Anspruch: 04/10 (abgesehen vom Ende ein ziemlicher No-Brainer, eben dies will aber einfach nicht passen...)
    Gesamtwertung: 07/10 (eine sehr wacklige 7, wohlgemerkt, aber der Streifen ist halt einfach kurzweilig und macht viel Freude)

    Link zur IMDB-Seite (Wertung: 4.8)
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    Laufzeit: ca. 148 Minuten
    Genre: Kriegsdrama
    Regie: Edward Zwick
    Darsteller: Tom Cruise, Ken Watanabe
    Gesehen auf: Deutsch

    Kinostart: 8. Januar 2004

    Inhalt:
    Soldat Nathan Algren ist an seinem persönlichen Tiefpunkt angelangt, als er das Angebot bekommt, Japans Armee auszubilden. Trotz den Gewissensbissen, die ihn angesichts der Indianerermordungen seiner Landsleute zum Alkohol getrieben haben, bleibt er dem Geld treu und nimmt das großzügige Angebot an. Die japanische Armee soll ausgebildet werden, um die Rebellion der traditionellen Samurai niederzuschlagen, die sich dem schnell ausbreitenden westlichen Fortschritt entgegenstellen. In der ersten verfrühten Schlacht erleidet die unerfahrene japanische Armee eine herbe Niederlage und auch Algren, der mit in den Kampf gezogen war, kann alleine nichts gegen die willensstarken, stolzen Samurai ausrichten. Sein nicht minderer Stolz und Mut beeindrucken den Anführer der Samurai allerdings, so dass dieser ihn verschont und mit in sein Dorf nimmt um von seinem neuen Feind zu lernen. Noch ahnt keiner von beiden, dass sie sich gegenseitig viel beizubringen haben.

    Kritik:
    Nach etwas längerer Abstinenz melde nun auch ich mich zurück. Ich kann nicht sagen, woran es lag, aber aus irgendeinem Grund habe ich schon eine ganze Weile keine Filme mehr angesehen. Es mag daran liegen, dass Unmengen von Serien gestartet sind, die mein Flimmerkastenbedürfnis ausreichend gestillt haben, aber vielleicht habe ich auch einfach nur auf den richtigen Film gewartet. Und wie es der Zufall so wollte, ließ der nicht lange auf sich warten.
    Ich lechzte schon sehr lange danach, »Last Samurai« endlich erneut anzuschauen. Nachdem das erste Mal ihn sofort auf den zweiten Platz meiner Rangliste befördert hatte, nur von »The Punisher« gestoppt und erst von »The Dark Knight« verdrängt, fragte ich mich zunehmend, ob das die richtige Wahl gewesen war. Es kommt schließlich nicht selten vor, dass großartige Filme beim wiederholten Ansehen einen beträchtlichen Teil ihrer Wirkung einbüßen (mir fällt spontan »Shoot ‘Em Up« ein, der mich in der Hinsicht leider sehr enttäuscht hat) und bei mir hat der Wiedersehen-Wert einen hohen Stellenrang. Nun habe ich ihn erneut gesehen und um ehrlich zu sein… ich bin mir nicht klarer über meine Meinung, aber meine Top10 gehört ohnehin generalüberholt. Und bis es so weit ist, gönne ich Tom Cruise den Treppchenplatz.

    Welch umfangreicher Prolog mal wieder. Ich halte mich da wohl ähnlich wie Count: Wenn man nicht genug über den Film an sich zu sagen hat, muss man anderweitig etwas ausschweifen. Ich für meinen Teil, mag den Streifen jedenfalls überaus gerne. Er bietet eine ansehnliche Palette an positiven Faktoren, wie eine interessante Story, tiefgründige Charaktere, Action, Spannung, Dramatik, gute Schauspieler und noch einiges mehr. Was ihn etwas aus der Masse hervorhebt, ist wohl die Tatsache, dass die Schlachten hintenan stehen. Anders als bei »300« z.B. (scheint irgendwie zu meinem Lieblingsvergleichsobjekt zu werden – mag aber auch daran liegen, dass jene 300 ihre Erwähnung im Film finden), sind die Kämpfe nicht so aufwendig und markant inszeniert und auf keinem Fall in diesem Maße vorhanden. Ganz im Gegenteil, »Last Samurai« konzentriert sich auf ganz andere Qualitäten und schließt das Finale lediglich mit einer großen Schlacht. An die Stelle von klirrenden Schwertern und knallenden Gewehren treten Charakterentwicklung und Darstellung einer faszinierenden Kultur. Sicher ist es Geschmackssache, als wie interessant man Japans Geschichte und Kultur empfindet, ich persönlich bin Fan davon. Ein nicht so großer, dass mir die »etlichen Fehler in Bezug auf Sitten und Gebräuche«, die Wikipedia erwähnt, aufgefallen wären, aber das können wohl ohnehin nur die Wenigsten von sich sagen. Ich bin sicher, dass der Film kein komplett verfälschtes Bild vom damaligen Japan abliefert, da sehr eng mit Japan zusammengearbeitet wurde, aber selbst wenn alles rein fiktiv gewesen wäre, hätte es mich nicht im Geringsten gestört. Darum geht’s schließlich auch nicht – wer Fakten sehen will, muss sich Dokumentationen angucken.

    Jedenfalls war ich erneut sehr fasziniert von der Lebensart der Samurai, die sich offenbart, als Algren in ihr Dorf gebracht wird und versucht sich einzugliedern. Die Tagebucheinträge, die er dabei mit Erzählerstimme verfasst, treffen meine Gedanken häufig ganz gut. Das Bestreben der Samurai Tag für Tag der Perfektion näher zu kommen, der unermüdliche Ehrgeiz, der durch nichts zu brechende Stolz und trotz allem eine ungemeine Höflichkeit und Freundlichkeit. Auch während den Schlachten hatten sie meine vollste Bewunderung, da ich allein von Videospielen her sehr von Schwertern angetan bin und nicht viel von Schusswaffen halte – vor allem nicht, wenn man feige damit gegen Schwertkämpfer antritt.

    Und die zweite große Stärke des Films ist die bereits erwähnte Charakterentwicklung, allen voran die vom Protagonisten Algren. Wie ihn die Grausamkeiten, zu denen ihn die eigene Armee gezwungen hat, verfolgen und plagen, was sie aus ihm gemacht haben… und wie alles von ihm abfällt, wie er praktisch von vorne beginnt, als er in dieses abgeschnittene, idyllische Dorf kommt und wie er sich von den Menschen dort beeinflussen lässt. Es ist weniger so wie Omura im Film sagt, dass Samurai-Führer Katsumoto einen großen Einfluss ausüben kann, sondern viel mehr die Faszination, die von diesem kleinen Völkchen ausgeht und die mich sicher nicht minder angesteckt hätte. Ich bezweifle zwar, dass ich in einem Winter japanisch gelernt hätte, aber hey, wenn Algren das schafft, sei es ihm gegönnt.
    Neben Algren selbst gibt es aber natürlich auch noch Katsumoto, der fest an seiner Tradition klammert und nicht von ihr abweichen möchte, es aber auch nicht vermeiden kann, dass dieser Amerikaner Einfluss auf ihn ausübt. Und das geschieht von ihrem ersten Treffen an, als sich Katsumoto beeindruckt von Algrens Kampfgeist zeigt.

    Neben der ziemlich klugen Story hat der Film noch viele andere Qualitäten, wie ansehnliche Kampfchoreografien, etwas Witz und natürlich die gehörige Dramatik, aber dieses Mal habe ich auch erkannt, dass ihm etwas Entscheidendes fehlt. Das berühmte gewisse Etwas. Sicher, man könnte die Darstellung des Samurailebens als solches bezeichnen, aber mir geht es viel mehr um das gewisse filmtechnische Etwas. Eindrucksvolle Bilder, die sich einprägen, und die man jeder Zeit mit dem Film assoziieren würde oder gar Szenen, die einen die Augen aufreißen lassen. Wenn man eben Filme wie »300« oder auch »Gladiator« gesehen hat, wird man den Schlachten hier kaum noch etwas abgewinnen können und die restlichen Filmparts… nun, dazu fehlt mir eine benennbare Vergleichsmöglichkeit aber auch ohne eine Auflistung von Filmtiteln kann ich sagen, dass es derartige Szenen und Bilder durchweg fehlten. Es gab zwar einige markante Symbole, wie der Kirschblütenbaum oder die rote Rüstung, aber dabei blieb es dann auch.

    Das ist auch das einzige Manko, das ich dem Film abgewinnen kann. Sicher lässt sich auch noch über das Ende streiten und ich würde mich noch mindestens über eine halbe Seite darüber auslassen, wenn es nicht an jeder Ecke und Kante spoilern würde. Daher lasse ich das zum Wohlwollen des Lesers in dessen eigener Hand und werde hier enden. Da ich das nicht unbedeutende Manko benannt habe, kann ich dem Film nun natürlich keine 10/10 geben, was ich aber auch nicht vorhatte. Mein Gerede von der persönlichen Rangliste mag hier etwas irreführend sein, aber ich richte mich in dieser nicht nach Punkten, sondern nach dem Spaß, den mir ein Film macht und dem Eindruck, den er hinterlässt. Die Faktoren kann ich nicht zur Genüge in das Punktesystem einbauen (sonst wäre sicherlich auch »Death Race« aufgrund des Spaßfaktors viel besser ausgefallen) und daher existiert bei mir noch eine zusätzliche Rangliste. Wofür ich das nun allerdings erwähnt habe, ist mir schleierhaft, und warum du es auch noch bis hier hin gelesen hast… nun, in dem Fall will ich dich aus rein eigennützigen Gründen nicht verurteilen

    Bewertung:
    Darsteller: 9/10
    Plot: 7/10
    Effekte: 9/10
    Anspruch: 6/10
    Gesamteindruck: 8/10 (ich überrasche mich selbst etwas, aber ich stelle den Film auf eine Stufe mit »Gladiator« und ich denke, er wird dem relativ gut gerecht)

    Link zur IMDB-Seite (Wertung: 7.8)
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    Gargoyles – Auf den Schwingen der Gerechtigkeit Season 1

    [Bild: gargoyles1.jpg]

    Laufzeit: ca. 294 Minuten
    Genre: Zeichentrick
    Regie: Kazuo Terada, Saburo Hashimoto, Yeun Young Sang
    Darsteller: /
    Gesehen auf: Deutsch

    Inhalt:
    Als ihre schottische Burg von Wikingern überfallen wird, versetzt ein Magier die überlebenden Gargoyles in einen ewigen Schlaf. Der Fluch wird ein Jahrtausend später vom Multimilliardär David Xanatos gebrochen, indem er die gesamte Burg aufs Dach seines Wolkenkratzers in New York schaffen lässt. Sein Vorhaben gelingt, die Gargoyles erwachen…

    Kritik:
    Nachdem ich immer wieder in letzter Zeit über den Namen der Serie gestoßen bin, überwog letztendlich die Neugier und ich setzte mich an die erste Staffel. Nach mindestens 10 Jahren wurde das wohl mal wieder Zeit.

    Ein elementarer Eindruck, den ich gewonnen habe, war, dass die Serie bei MARVEL z.B. vielleicht besser aufgehoben gewesen wäre. Die ganze Geschichte um furchterregende Monster, die in der Nacht erwachen, die Gewalt und gewissermaßen auch der Zeichenstil… es war nicht ganz die Sparte von Disney. Unter MARVEL wäre der Erfolg sicher erheblich größer gewesen, mit noch weit ernsteren Episoden und härteren Kämpfen. Aber es ist nun mal wie es ist und so muss es nun auch bewertet werden.

    Mit 13 Episoden ist die erste Staffel doch recht dünn geraten, was aber nicht weiter verwunderlich ist, da das Ganze wahrscheinlich auf einer vorsichtigen Testebene ablief. Denn neben dem ungewohnten Stil seitens Disney, zeichnet sich »Gargoyles« noch durch weitere Dinge von der Zeichentrickmasse ab, wie z.B. der fortlaufende Handlungsstrang.

    Alles in Allem mag ich die Geschichte um die Steinstatuen sehr gerne, die in der Nacht zum Leben erwachen und das Böse bekämpfen – und nicht selten auch mit sich selbst zu kämpfen haben. Die Hauptfiguren sind teils klischeehaft, überwiegend aber recht erfrischend. So ist Protagonist Goliath nicht der typische Held, sondern viel mehr die Stimme der Vernunft. Nichts desto trotz kommt auch er gelegentlich aus sich heraus und spielt in seiner Wut Berserker, wobei er seine sonst so penible Vorsicht vergisst. Broadway und Lexington bilden dann schon eher das Klischee als dicker Vielfraß und kleines Genie, was aber nicht bedeutet, dass sie nicht auch für Überraschungen zu haben sind.
    Ein starkes Stück sind in der Serie aber vor allem die Schurken. Allen voran David Xanatos, der einen wirklich sehr undurchsichtigen Charakter hat und schwer zu durchschauen ist. Er plant viel im Voraus, ist durch nichts zu überraschen und legt stets alles so aus, als hätte er es genau so beabsichtigt. Demona, Goliaths Ex, ist dann wieder so eine Sache… zwar ist es unerlässlich einen zentralen Gargoyle als Gegenspieler zu bieten, andererseits sind ihre Motive sehr schwammig. Sie hasst die Menschheit und will über sie herrschen, versucht aber stattdessen immer wieder Goliath umzubringen, was sich bei mir jedweder Logik widersetzt. Möglicherweise wird dies in der erheblich längeren zweiten Staffel aufgeklärt, aber dazu kann ich nichts sagen. Und die letzten erwähnenswerten Gegner mit Mehrfachauftritten sind dann noch »The Pack« - eine Gruppe aus Vier vermeintlichen Helden, die ihre eigene Fernsehserie haben. Wahrscheinlich sind sie maßgeblich daran schuld, dass mir der Gedanke gekommen ist, »Gargoyles« wäre besser bei MARVEL aufgehoben gewesen – sie sehen nämlich allesamt wie ein Abklatsch von Wolverine & Co. aus.

    Die Story ist, wie gesagt, durchweg relativ interessant. Die Episoden sind abwechslungsreich und spannend (vor allem der 5-Teiler zum Auftakt), nur von einer unheimlich gewaltigen Zahl von Logikfehlern und anderen Mankos durchzogen. Klar, Zeichentrick und Logik sind sowieso zwei verschiedene Welten, aber wenn in einer Burg Kohle auf den Steinboden fällt, dieser Feuer fängt und sich das Feuer in Sekundenschnelle über die restlichen Steinböden ausbreitet, mach ich mir schon so meine Gedanken… genauso wie der teils sehr schnelle Erzählstil. Demona bricht durch Elisas Fenster, schießt einen Giftpfeil auf sie und sagt: »Du wurdest vergiftet. Nur ich habe das Gegengift. Sag Goliath das. Ciao.« Alles klar, 20 Minuten sind ein enges Zeitfenster.
    Des Weiteren scheint mir der Zeichenstil, vor allem Goliath betreffend, mehr oder minder stark zu schwanken und sich leicht zu ändern. Manchmal sieht er wirklich so aus, als wäre er von einem MARVEL-Praktikanten gezeichnet worden, dann wieder kann man deutlich den Disney-Stil erkennen – beziehungsweise eine Abart davon.


    Diese Season ist ein schöner Auftakt zu einer spannenden, etwas anderen Disney-Serie, aber eben nicht mehr als ein Auftakt. Da quasi die erste Hälfte der Season eine Art Pilotfilm bildet, bleiben nicht mehr viele Episoden, um die Handlung voranzutragen und das gelungene Finale kommt viel zu schnell. Überhaupt merkt man immer wieder, wie die Story sich beeilt um in die 20 Minuten zu passen, wobei sie mindestens 30 gebraucht hätte.
    Die Charaktere sind interessant, tiefgründig und man lernt immer wieder etwas Neues über sie, es kommen ausreichend neue und abwechslungsreiche Gegner und Nebenfiguren hinzu und die Handlung wechselt durch Rückblenden auch immer aus dem gewohnten New Yorker Nachtleben in das gänzlich andere Setting vom vergangenen Schottland des 10. Jahrhunderts. Gegner kriegen für gewöhnlich einen derart praktischen Abgang, dass man sie mit ziemlicher Sicherheit in kommenden Episoden erwarten darf, was ich doch als positiv erachte. Es ist immer wieder schön, bekannte Gesichter zu sehen, die den Alltag der Helden überraschend durcheinander bringen (*an Quackerjack, Buxbaum und Fiesoduck denkt*).
    Dass sämtliche Polizisten und Spezialeinheiten mieser mit ihren Waffen zielen können als alle Figuren, die je im »A-Team« aufgetaucht sind, erwähne ich mal nur am Rande, denn es wird immerhin auch deutlich, dass keiner der Protagonisten unverwundbar ist und in einer Episode führt der Einsatz von einer Waffe auch zu einer gewissen sehr ernsten Dramatik, die man in einer Zeichentrickserie nie erwartet hätte. Und eben diese Besonderheit ist es auch, die »Gargoyles« ausmacht. Der heutigen Jugend, die primär auf Animes ausgerichtet ist, wird die Serie wohl nicht mehr sonderlich zusagen, aber für die etwas älteren Generationen, die damit aufgewachsen sind, bleibt es mit Sicherheit eine markante Erinnerung.

    Bewertung:
    Darsteller: -/10
    Plot: 5/10
    Effekte: -/10
    Anspruch: 3/10
    Gesamteindruck: 6/10

    Link zur IMDB-Seite (Wertung: 8.3)
    Die DVDs bei Amazon.com (Englisch)
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    Dead Like Me Season 2

    [Bild: dead_like_me_s2.jpg]

    Laufzeit: ca. 600 Minuten
    Genre: Fantasy / Comedy
    Darsteller: Ellen Muth, Callum Blue, Mandy Patinkin, Laura Harris
    Gesehen auf: Deutsch

    Inhalt:
    Georgia »George« Lass hat sich inzwischen relativ gut in ihr Leben als Seelensammlerin eingewöhnt und vor allem hat sie sich mit ihrem Tod abgefunden. Entschlossen ihr neues Leben auszunutzen und die Dinge nachzuholen, die sie vor ihrem Tod nicht zu bewältigen vermochte, geht sie dem Alltag des Todesboten nach.

    Kritik:

    Ich bin außerordentlich enttäuscht. Nachdem ich »Season 1« beinahe eine 10/10 gegeben hätte, fasse ich einfach nicht, was ich hier vorgesetzt bekomme. Die Serie macht nicht mehr den geringsten Spaß.

    Die Figuren, die ich aufgrund ihrer abgedrehten und einmaligen Art so geliebt habe, sind völlig verschwunden. Delores, meine Lieblingsfigur der ersten Staffel, ist im Grunde genommen ein ganz neuer Mensch oder wird zumindest in die hinterste Ecke der Serie verbannt. Nicht nur, dass sie völlig überflüssig erscheint, sie ist auch einfach nicht mehr liebenswert und lustig. Keine Übertreibungen mehr, sie ist völlig gewöhnlich geworden. Und wie sagte Angela Hayes in »American Beauty« schon so treffend: Es gibt nichts Schlimmeres, als gewöhnlich zu sein. Auch Mason schien einen Charakterwandel durchgemacht zu haben, doch schon bald gab er sich dann doch wieder den Drogen hin. Überhaupt scheint er der einzige Charakter zu sein, der sich einigermaßen treu geblieben ist. Ganz der alte, geniale Mason ist er zwar auch nicht, aber immerhin erkennt man ihn wieder. Den gravierendsten Wandel hat aber sicher George durchgemacht, die sich völlig mit ihrem Tod abgefunden zu haben scheint. Sie lungert so gut wie gar nicht mehr in der Nähe ihrer Familie herum, nörgelt nicht mehr bezüglich der Tatsache, dass sie den Sensenmann darstellt (zumindest einen von vielen) und rennt Jungs hinterher. Selbst Reggie klaut keine Klobrillen mehr!

    Und das ist auch ein ziemlich entscheidender Logikfehler in der Serie. Zum Einen ist George derart extrovertiert, obwohl sie nie einen Freund gehabt hat und zum Anderen finden die Männer sie auch noch attraktiv. Es wäre eine Sache, wenn sie wirklich George sehen würden (obwohl ich Ellen Muth mit ihren langen, dünnen Affenarmen auch nicht unbedingt als Schönheit bezeichnen würde), aber der Erklärung aus Season 1 nach sehen sie nicht George, sondern eine abgrundtief hässliche Vogelscheuche, die selbst zwischen den Zombies in »Resident Evil« noch hervorstechen würde. Überhaupt scheint dieser doch sehr wichtige Punkt beim Drehbuchschreiben völlig übergangen zu sein, teilweise auch bei Daisy aber besonders auffällig eben bei George.

    Das Einzige, was ich der Fortsetzung abgewinnen kann, sind die storytechnischen Elemente. So wird gezeigt, wie es von statten geht, wenn ein VIP auf dem unheilverkündenden Postal-Zettel steht und sogar, wie die… ähm… (deutscher Name entfallen) gravelings entstehen. Ziemlich interessant und aufklärend, aber ohne die liebenswerten Charaktere und den genialen schwarzen Humor ist die Serie nichts. Ich kann mich nicht entsinnen ein Mal wirklich gelacht zu haben und wenn der kommende Film, der die Serie fortsetzen soll, auch nicht besser wird, sehe ich Dead Like Me definitiv mit der ersten Staffel als geschlossenes Projekt an.

    Bewertung:
    Darsteller: 7/10
    Plot: 6/10
    Effekte: 9/10
    Anspruch: 5/10
    Gesamteindruck: 4/10

    Link zur IMDB-Seite (Wertung: 8.9)
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