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  1. Beiträge anzeigen #381
    Ehrengarde Avatar von Hyperius
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    Hyperius ist offline
    Rebekka hatte immer wieder gespannt genickt und schien auch ihre Angst und Unsicherheit gegenüber den Geistern weiter zu verlieren, während Hyperius weitererzählte, was ihn im geheimen in seiner Vermutung bestätigte, dass Menschen nur vor Dingen, über die sie nichts wissen, oder die sie nicht erklären können, Angst haben. Doch viel Zeit hatte der junge Kartenzeichner auch nicht zum Erklären gehabt, da der Tempel ja nicht sonderlich weit entfernt lag und sie sich auch etwas beeilten, um den Geliebten, sollte er denn da sein, schnell zu finden, damit die junge Geisterfrau ihren Frieden finden konnte.

    Doch als sie sich dem alten Tempel näherten, erblickte der Adept des Wassers eine wohl bekannte Gestalt, die anscheinend auch Rebekka nicht ganz unbekannt war, weshalb sie sich näherten, sodass nun auch Fu Jin Lee sie erkannte, welcher auch nach irgendetwas zu suchen schien. Zur Begrüßung benutzten alle drei für sie übliche Grußformeln, bevor der Alte das Schweigen zuerst wieder brach, indem er fragte "Was führt euch zu solch später Stunde hinaus in Richtung des Tempels, meine Kinder?" "Wir suchen den Geliebten einer Geistefrau, die sich mit ihm an dem Tempel treffen wollte, bevor sie dann jedoch plötzlich starb...", kam die Wirtin dem jungen Kartenzeichner in der Beantwortung der Frage zuvor, woraufhin Fu Jin Lee plötzlich schmunzeln musste, was die beiden zuerst nicht richtig verstehen konnten, bis es dann zuerst Hyperius dämmerte "Ihr seid nicht zufällig auf der Suche nach der Geliebten, werter Fu Jin Lee?", platzte es intuitiv aus ihm heraus, weshalb der Alte nur kurz nickte und dann ruhig vorschlug, dass jeder seinen Geist hier her holen konnte, damit sie wieder vereint sein würden, was die anderen mit freudiger Zustimmung annahmen, weshalb sich auch sowohl Rebekka als auch Fu Jin Lee schnell entfernten, um jeweils ihren Geist zu holen.

    Kurze Zeit später trafen die Geister dann vor dem Tempeleingang zusammen und fielen sich in die Arme, sodass man förmlich die Freude spüren konnte, die sich in den beiden ausbreitete. "Ich habe dich so sehr vermisst....", fing der Mann an, woraufhin die Frau mit den Worten "....weshalb ich nach dir gesucht habe." beendete. "Ich weiß, seit wann die Krankheit in unserem Dorf ist...", wollte der Mann erzählen, was ihm aber nicht gelang, da die Frau ihn unterbrach "Ja, ich weiß es doch auch und deshalb will ich es nicht hören, denn was zählt ist, dass wir nun wieder zusammen sind...", woraufhin der Mann noch versuchte einzuwerfen "Aber der Magier im Schwarzen Gewand er brachte die...", bevor sie ihm ihre Lippen auf den Mund drückte und ihn zum Verstummen brachte, sodass auch er nun seine Worte vergaß und sie in inniger Zweisamkeit an Ort und Stelle entschwanden und so die verwirrten Gefährten zurückließen.

  2. Beiträge anzeigen #382
    Waldläuferin Avatar von Rebekka
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    Rebekka ist offline
    "Wie schön..."
    Mit glänzenden Augen hatte Rebekka mit angesehen, wie die Liebenden sich nach so langer Zeit wieder gefunden hatten, und benommen von diesem gnadenlos romantischen Anblick, der ihre Knie weich werden ließ, hatte sie noch minutenlang auf die Stelle gestarrt, an dem das Paar sich aufgelöst hatte, bevor sie durch ein von Mutmaßungen und Erkenntnissen geprägtes Gespräch zwischen den beiden von der Art so ähnlichen Männern zurück in das Hier und Jetzt geholt wurde. Ein wenig ärgerte es sie, dass sie mit ihrem Verträumten Aufnahmen der Situation das Gespräch nicht hatte mitverfolgen können, das offenbar neue Informationen geliefert hatte, doch hatte sie eine Idee, wie sie die gesamte, zusammenhängende Geschichte aus erster Hand erfahren konnte, inklusive neuester Ideen und Theorien.

    Sich räuspernd unterbrach sie mit neckischem grinsen die Konversation.
    "Ähem - unter diesen Umständen wäre ich bereit, die Taverne für eine Teezeremonie inklusive Fachsimpelei noch einmal zu öffnen."
    Es war keine große Überraschung für sie, als beide Männer freudig zustimmten. Sie wussten eben, wie sie ihre Informationen bekam. Aber als Wirtin war das ohnehin überlebensnotwendig, oder?

  3. Beiträge anzeigen #383
    Schwertmeister Avatar von Solveg
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    Solveg ist offline
    Von diesen Geistern hatte nichts in den Schriften gestanden, Solveg war im ersten Moment mehr als irritiert gewesen, nun nahm er es aber hin. Er ging nicht davon aus, dass sie etwas falsch gemacht hatten. Die Tunnel schienen auf jeden Fall sicher, in der Hinsicht musste das Ritual erfolgreich gewesen sein.
    Das Alte Volk zeigte sich nun von einer ganz besonderen Seite. Eine Seite, die er in gewisser Weise zu schätzen wusste. Allein durch den Anblick der blassen Körper konnte er sich ein wenig in die Zeit von damals zurückversetzen und verstehen. Verstand er wirklich? Oder folgerte er nur anhand seines Wissens?

    Die Sonne stand gerade erst ein Stück weit über dem Horizont und dennoch war er bereits auf. Er war auf dem Weg zu einer Stelle, an der er bereits gestern einen dieser geistigen Wesen gesehen hatte. Es war anders gewesen. Der Adept wusste es nicht zu beschreiben, auf ihn wirkte dieses Wesen einfach anders. Nicht fremd, sondern unbekannt und trotzdem fühlte er sich ihm so nahe stehend, seit er es gesehen hatte, dass er nun zu ihm zurückkehren musste. Dabei war es nur ein kurzer Blick gewesen, er war in Eile durch die Ruinen gelaufen, als er es erblickt hatte.
    Das Wesen war noch dort. An derselben Stelle. Langsam schritt er darauf zu, den Blick kein einziges mal von ihm weggerichtet. Als er näher kam, erkannte der Dunkelblonde, dass es ein weibliches Wesen. Sie war wunderschön. Offenbar lange Haare reichten ihr bis über die Schultern, fielen in leichten Wellen vom Kopf her herab. Das fahle Gesicht hatte einen selbstbewussten Eindruck, etwa so, als erwarte sie etwas. Und ihr Blick übertraf alles. Trotz der Leere, die er in ihren Augen spüren konnte, war dort eine Fülle von Emotionen, als sich ihre Blicke exakt trafen, dass er vollkommen mitgenommen davon innehielt.
    Dann kam sie näher, ganz langsam, aber den Blick nicht abwendend, sodass er weiter in ihrem Bann blieb. Ohne jegliche Ängste streckte Solveg seine linke Hand aus. Sie erwiderte die Geste und es war so, als berührten sie einander. Eine Gänsehaut überkam ihn, doch er zögerte kein bisschen, sondern trat einen Schritt näher, um den Abstand zwischen ihnen zu verringern.
    Plötzlich drang ein Gefühl in seinen Kopf. Er wusste es nicht zu deuten, zumal es einen Moment später wieder weg war. Dafür bemerkte er einen Gedanken. Fragend blickte er sein Gegenüber an. Sie nickte. Noch einmal wollte er sich versichern und deutete mit der rechten Hand auf sich, abermals erfuhr ihr von ihr eine Bestätigung. Etwas schüchtern schaute er sich kurz um, aber weit und breit war niemand. Er presste die Lippen aufeinander, dann beugte er sich zu ihr heran. Sie kam ebenfalls noch ein Stück näher. Vorsichtig spitzte er nun de Lippen etwas, dann geschah, was er nie für möglich gehalten hatte. Er küsste eine fremde Frau. Auch wenn sie ein Geist war, so überkamen ihn Gefühle unbeschreiblichen Ausmaßes. Einige Augenblicke schien die Zeit still zu stehen und es schien nur sie zwei zu geben. Dann trennten sich ihre Lippen wieder, ganz vorsichtig. Langsam gingen ihre Köpfe auseinander, auf Solvegs Gesicht lag nun ein Lächeln. Es wirkte benommen und fröhlich zugleich. Und dann nickte sie abermals, hob die rechte Hand und bewegte sie langsam hin und her. Es war ein Winken. Solveg tat es ihr gleich. Ihr ruhiger Blick war, was in seinem Kopf blieb, als sie sich dann auflöste. Die schwache weiße Farbe verschwand ganz und damit ihr Körper. Sie war erlöst wie es schien. Und Solveg um eine Erfahrung reicher.

  4. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #384
    Deus Avatar von Lobedan
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    Lobedan ist offline
    Laufen, genau das Richtige im Moment. Lobedan wollte etwas abschalten, diese Geistersache hatte ihn ziemlich verwirrt. Er lief durch die Ruinen, recht schnell sogar, als wäre jemand hinter ihm her. Er sprang über kleinere Mauern, erklomm auch mal die eine oder andere Ruine und überquerte alte Mauern oder durchlief Häuserruinen. Vom Meer her wehte ein leichter Wind, der zwar den Sand etwas aufwirbelte, aber gleichzeitig dafür sorgte, dass er seinen Kopf frei bekam. Als er dann zum Meer kam, verlangsamten sich seine Schritte und er blieb stehen. Sein Blick ging über das glitzernde Wasser, das die Sonnenstrahlen spiegelte und in seichten Wellen ans Ufer gespült wurde. Der Anblick war immer wieder etwas Besonderes für ihn, nicht weil er zuletzt sehr viel mit dem Meer verband und auch weil das Meer ihn von seiner alten Heimat trennte. Khorinis. Irgendwo jenseits der Inseln vor der Küste Varants, weitab der hiesigen Zivilisation lag die kleine Insel. Eigentlich hatte er sie nie als klein empfunden, aber nun, wo er die Ausmaße Midlands kennen gelernt hatte, konnte Lobedan Khorinis nur als klein bezeichnen.
    Es fiel ihm wie immer schwer, sich von dem Anblick zu trennen. Es waren Gefühle, die dabei in ihm hochkamen, die er einfach nicht los wurde. Eigentlich hatte er gedacht, mit dem Besuch vor gut einem Jahr, mit dem Abschied von seinem toten Vater, dem Besuch des Grabs vor der Stadt, an dem alle Gefallenen des Orksangriffs auf die Stadt geehrt wurden, sei alles vorbei. Aber die Gedanken und Gefühle waren näher denn je. Und sie belasteten ihn mehr denn je. Es schmerzte richtig.
    Der Rückweg verlief ähnlich wie der Weg zum Meer. Wieder legte er ihn laufend zurück, nur stand ihm die Sonne nun im Rücken. Das tat gut, so musste er seine Augen nicht allzu sehr kneifen. Und wieder rannte er quer durch die Ruinen, übersprang Hindernisse und ließ alte Mauern und Häuser hinter sich, die er erklomm und durch Klettern überquerte. Doch auf einmal war etwas anders. Wie von einem Pfeil getroffen blieb er urplötzlich stehen. Am Fuße einer alten Turmruine ruhte eine Gestalt. Sie war blass weiß, eher grau-silbrig. Sie schimmerte im Sonnenlicht fast wie das Wasser. Neugierig ging er darauf zu. Ohne jegliche Art von Angst.

  5. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #385
    Deus Avatar von Lobedan
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    Lobedan ist offline
    Es war einer dieser Geister. Ein männliches Wesen, wie es schien, recht groß, fast größer als er, hatte der Nomade den Eindruck. Es hatte ihn scheinbar gerade eben erst bemerkt, denn nun schaute es mit seines Erachtens recht fasziniertem Blick in seine Richtung, er glaubte sogar, eine Art Begeisterung von dem hageren Gesicht ablesen zu können.
    Dann verschwand es plötzlich. Irritiert blickte Lobedan sich um, schaute nach rechts, nach links und auch zurück, aber er konnte es nicht sehen. Bis ein kleiner Stein von oben herab fiel und ein Stück vor ihm im Sand landete, weshalb er nach oben schaute. Dort war das Wesen, auf einem kleinen Vorsprung dieser Turmruine. Es wirkte, als winke es ihn dort hinauf.
    Diese Herausforderung ließ er sich nicht zweimal geben. Nun, wo er bereits erwärmt war, konnte er auch dort hinauf klettern. Kräftig packte er nach einem hervorstehenden Stein und zog sich ein erstes Stück nach oben, bis er dann auch Halt für seine Füße fand. An einem größeren Loch im Mauerwerk zog er sich dann weiter nach oben, bis er darauf sogar stehen konnte, mit den Händen griff er dann aber schon weiter nach oben.
    Als der Dunkelhaarige den Vorsprung erreichte, den er von unten aus gesehen hatte, war der Geist schon wieder weg. Er vermutete es noch weiter oben, ohne sich aber darüber zu versichern. Die Lust, diese Ruine zu besteigen, hatte ihn nun so oder so gepackt.
    Vom Vorsprung aus kam er ins Innere dieses Turms. Offenbar gab es auch dort verschiedene Etagen, denn hier gab es einen festen Boden, nur keine Treppe. Das Loch am Rande der Wand im Boden brachte allerdings die Vermutung nahe, dass dort mal eine Leiter hindurchgereicht haben konnte. Nach oben hin sah es ähnlich aus. In der Decke über ihm, vielleicht in doppelter Höhe als er groß war, befand sich ebenfalls ein Loch, eine Leiter existierte aber auch hier nicht, geschweige denn eine Treppe. Aber er bemerkte Vertiefungen und hervorstehende Steine an der inneren Seite der Außenwand, die zum Klettern genügen mussten. Kräftig zog er sich an dem ersten für ihn erreichbaren nach oben.
    In der nächsten Etage angekommen sah er dann das Wesen. Offenbar sollte es nicht noch höher gehen, obwohl er glaubte, dass der Turm noch ein Stück weit reichte. Lobedan blickte den jungen Mann an, so wie es schien, war er nicht sehr viel älter geworden, als er es selbst im Moment war. Der nickte, offenbar zufrieden, und deutete dann in Richtung der hinteren Wand. Dort stand eine Art Kiste, allerdings aus Stein, wie es schien. Neugierig ging er hin, der Geist war aber viel schneller dort, lächelte aber nur, scheinbar erfreut. Seine nächste Geste wirkte, als wolle er die Kiste öffnen. Der Nomade hockte sich hin, um genau das zu machen. Als er den Deckel allerdings hochdrücken wollte, stellte er fest, dass er fest verschlossen war. Ein Blick zum Geist zeigte ein Nicken von selbigem, dann zuckte er mit den Schultern. Lobedan verstand es so, als wüsste er nicht, wie die Kiste aufgehen sollte. Er legte die Stirn in Falten. Die Frage war wahrlich gut, denn er selbst wusste es spontan ebenfalls nicht. Er drehte sich einmal im Kreise, eine Art Schlüssel war jedoch nicht zu sehen. Durch Klopfen prüfte er den Deckel. Es klang hohl. Er blickte den Geist an, zeigte auf die Kiste und deutete dann einen Schlag darauf an. Ein fragender Blick wurde erst mit einem Schulterzucken, dann mit einem Nicken beantwortet, offenbar konnte er es so also versuchen.
    Er stand auf. Am anderen Ende dieser Etage hatten einige Steine gelegen, vermutlich von der dort eingefallenen Wand, durch das Loch dort hatte man einen fantastischen Blick über Al Shedim, lange konnte er ihn jedoch nicht genießen, denn der Drang, die Kiste zu öffnen, zog ihn zurück. Mit dem Stein in der rechten Hand hockte er sich wieder davor, hob den Arm und ließ ihn, den Stein voraus, dann auf den Deckel der Kiste sausen. Es krachte laut, aber mehr auch nicht. Kurz blickte er zum Geist, der aber wieder nur die Schultern zuckte, dann wiederholte er den Schlag noch zweimal, bis sich plötzlich Risse auf dem Deckel bildeten. Das alte Gestein wurde also spröde. Noch zweimal schlug er auf den Deckel ein, dann zersprang er gänzlich, einige Splitter flogen umher, die meisten Teile fielen aber einfach in die Kiste hinein. Ein Blick zum Geist offenbarte ein erfreutes Nicken von jenem. Sich dadurch bestätigt fühlend, begann Lobedan die Steinstücke herauszunehmen. Denn sehr wahrscheinlich befand sich ja etwas in dieser Kiste, auf das der Geist aus war.

  6. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #386
    Deus Avatar von Lobedan
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    Lobedan ist offline
    Als die letzten Steinstückchen aus der Kiste entfernt waren, offenbarte sich eine Schicht Stroh. Es war schon sehr braun, entsprechend musste es alt sein. Ob es so alt war, wie der Geist neben ihm, wusste Lobedan nicht, eigentlich hielt er das für unwahrscheinlich, so lange konnte Stroh doch nie und nimmer überdauern. Oder unter Magieeinfluss doch? Das konnte wohl niemand sicher beantworten.
    Aber was sollte dieses Stroh nun? Er schaute nach links und sah dort ein traurig wirkendes Gesicht des Mannes. Was hatte er? Sein Blick wanderte zurück in die Kiste. Zwischen dem Stroh war irgendetwas, so schien es. Vorsichtig nahm er einen Teil heraus und schob den Rest beiseite, dann zeigte sich die ganze Pracht des dort versteckten Gegenstandes. Das metallene Funkeln ließ nicht nur die Augen des Nomaden aufleuchten, auch der Geist guckte nun wieder sehr viel erfreuter drein. Scheinbar hatte er nicht bemerkt, dass zwischen dem Stroh noch etwas war.
    Lobedan griff in die Kiste hinein und nahm es heraus. Es war ganz offensichtlich ein Schwert, im Vergleich zu seinem Langschwert viel kürzer, aber entsprechend auch um einiges leichter. Eine Krümmung hatte es zudem, offenbar war es eine Waffe varantischen Ursprungs. Ob es seine Waffe war? Er blickte des Geist an, der just in dem Moment auf sich deutete. Wollte er das Schwert haben? Wie sollte das gehen? Verwirrt ging der Dunkelhaarige dennoch auf die Geste ein, legte die Waffe seitwärts auf seine ausgestreckten Hände und reichte sie so dem Geist. Der griff danach, ohne Scheu, und reckte es sogleich in die Höhe. Lobedan schmunzelte darüber, es sah recht seltsam aus.
    Auf einmal änderte sich jedoch der Gesichtsausdruck des Geistes. Er trat ein Stück von Lobedan weg und hockte sich dann hin. Einen Augenblick später drehte er die Waffe in seinen Händen, sodass er Knauf zu Lobedan zeigte und die Klinge auf den Geist. Er hob das Schwert in die Höhe, so, als wollte er es dem Nomaden geben, der zögerte allerdings kurz, irritiert von der gesamten Situation. Die dann blitzschnell folgende Bewegung konnte er gar nicht so schnell verfolgen. Die Klinge sauste in den Körper des Geistes, dessen Mund öffnete sich weit, es drang aber kein Laut hinaus. Fast parallel ging ein Ruck durch den Nomaden, eine Geste, als wolle der die Tat verhindern, ging von ihm aus, laut drang ein Schrei aus seinem Mund.
    Das Schwert blieb im Körper des Geistes stecken. Lobedan glaubte, eine Träne in seinem Gesicht ausmachen zu können, er selbst war einfach nur irritiert. Und dann sackte der gesamte Körper in sich zusammen, kurz darauf verblasste er und das Schwert fiel klirrend auf den alten Steinboden der Turmruine. In seinem Kopf aber vernahm er ein leises "Danke". Sein Blick wechselte indes zwischen der leeren Kiste, dem am Boden liegenden Schwert und dem Weg nach draußen, während der Ausdruck seines Gesichts vermutlich nicht mehr zu übertreffen war.

  7. Beiträge anzeigen #387
    Ehrengarde Avatar von Hyperius
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    Hyperius ist offline
    Und wieder war ein neuer Tag in Al Shedim angebrochen und noch immer waren die Geister nicht verschwunden, was sich möglicherweise erst dann änderte, wenn man herausfand, was im Allgemeinen für ihren Tod verantwortlich war, oder alle individuell erlöst hatte, was beides nicht sonderlich leicht zu erfüllende Optionen darstellten. Nachdem sich Hyperius gestern Abend noch einmal mit Rebekka und Fu Jin Lee bei einem wirklich köstlichen Tee, so waren sie sich einigen gewesen, unterhalten hatte, stand sein nächstes Ziel fest, er musste den Geist eines Gelehrten finden, um diesen nach dem Mann im schwarzen Gewand auszufragen.
    Aus diesem Grund ging der junge Kartenzeichner nun, sich ständig aufmerksam umsehend, durch das ehemalige Viertel der Gelehrten, da er sich dort die höchsten Chancen für das Treffen mit einem solchen Geisterwesen ausrechnete. Jedoch blieb seine Suche, die er schon seit den frühen Morgenstunden betrieb, erfolglos, weshalb er sich nun erschöpft und enttäuscht zugleich auf einem großen Trümmerbrocken niederließ, der wohl aus einer nahen Ruinenwand gebrochen war, die im Laufe der Jahre einfach ihre Stabilität verloren hatte, was unter den Bedingungen, die hier in Al Shedim und auch dem Rest der Wüste herrschten, aber kein Wunder, sondern eher die Regel war.

    Während er also auf dem Stein saß und einen Schluck von seinem Tee, den er sich mitgebracht hatte, nahm, konnte er in dieser Stille, die dort etwas abseits von den bevölkerten Straßen der Ruinenstadt lagen, einfach mal abschalten, sodass er die Geräusche der Menschen nur noch schwach wahrnahm und sich ihm dafür immer mehr die Geräusche der Natur in die Ohren drängten. Den Wind, wie er sachte durch die verschiedenen Gänge der Ruinen pfiff, die Geier, welche über seinem Kopf im Himmel kreisten und scheinbar nur darauf warteten, bis ein Tier, das sie in den Ruinen entdeckt hatten, endlich verendete und schließlich auch eine unnatürlich hoch und merkwürdig singende Stimme, die von etwas weiterer Entfernung an sein Ohr drang, ja all diese Wüstengeräusche nahm er wahr, aber halt eine unnatürlich hoch und merkwürdig klingende Singstimme?
    Sofort schreckte der Adept des Wassers hoch und hätte dabei fast, aber eben nur fast etwas seines kostbaren Tees verschüttet. "Vielleicht ist es ja wirklich ein Geist...", mutmaßte er leise, bevor er sich schnellen Schrittes auf den Weg in die Richtung machte, aus der er die nun immer lauter werdende Stimme wahrnahm, bis er schließlich verstehen konnte, was sie sang, sodass ihm einige Tränen in die Augen stiegen, als er endlich die blasse Silhouette eines Wassermagiers wahrnahm, der nun wieder seinen Text wiederholte

    Das Leben ist nur noch eine Illusion und der Tod ist der Götter blanker Hohn.
    Wir arbeiten, beten und bemühen uns sehr, doch die Götter machen uns das Leben schwer.
    Was nützt es zu glauben und auf Gott zu vertrauen, wenn andere Götter das Leben versauen.
    Ich glaubte an all diesen Götter Stuss, doch Beliar machte mit meinem Leben Schluss.
    Wer braucht schon einen weisen Gott, am Ende sind wir sowieso alle tot.
    Auch mit Göttern können wirs nicht vermeiden und müssen am Ende als Geister leiden.

    Nachdem der Geist dies gesungen hatte, fiel sein Blick erst auf das Gesicht von Hyperius und dann auf seine Robe, woraufhin die Trauer, die zuvor im Gesicht des Geistes geschrieben stand, in Zorn umschlug. "Du bist auf dem falschen Weg, mein Kind. Der Weg Adanos ist reine Illusion und besteht aus nichts mehr als Lügen. Sie mich doch an, wie ich hier leiden muss, obwohl ich mein Leben lang Adanos treu gedient habe. Ich hatte immer meine Zweifel, die hiermit bestätigt sind, da Beliar einfach mächtiger ist. Du kannst dich noch retten, wende dich dem Gott des Todes zu und sei nicht so töricht wie ich, damit du nicht auf ewig Leiden musst.", schrie der Geist des verblichenen Wassermagiers nun schon fast, während er mit seinem wohlgeformten Stab auf den Adepten zeigte.

  8. Beiträge anzeigen #388
    Ritter
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    Kynezu Hayabusa ist offline
    Etwas wackelig auf den Beinen stieg Kynezu Hayabusa die Mauer hinauf, die vielleicht ein halben Fuß breit war. Die unglaublich vielen Jahre des Verkommens hatten aus der mächtigen Mauer ein Schatten ihrer selbst gemacht. Allzu sicher sah sie natürlich auch nicht aus.

    Wie Kayden es ihm erklärt hatte, breitete Kyne die Arme zu beiden Seiten aus und versuchte das Gleichgewicht zu finden. Vorsichtig, leicht nach unten schauend, setzte er einen Fuß vor den anderen, die Augen immerzu nach unten gerichtet. Es funktionierte eigentlich relativ gut, ohne Probleme, doch bei all der Vorsicht war klar, dass etwas passieren musste. Während sein Blick immer auf die Füße gerichtet war, bemerkte Kynezu nicht, dass etwas Wind aufkam und er nun an einen wackeligen Teil der Mauer gekommen war, bei dem die Vorsicht auch den anderen Einflüssen galt. Wind, Umgebung und dergleichen.

    Als hätte man es anders erwartet … Der Wind nahm zu, brachte Kynezu aus dem Gleichgewicht und ließ ihn für einen Augenblick auf einem Bein stehend ein lächerliches Bild abgeben. Dann folgten das Rudern mit den Armen und ein Sturz auf den Sand. Grummelnd und knurrend erhob sich der angehende Akrobat und schaute seinen Lehrer an, der sich ein Grinsen nicht verkneifen konnte.
    „Was hab ich jetzt falsch gemacht?“, fragte Kynezu gereizt.

  9. Beiträge anzeigen #389
    Lehrling
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    Ikuro ist offline

    Die Ankunft in Al Shedim

    Ikuro hatte den Tempel schon von weitem gesehen. Es war ein wunderschöner Anblick, wie der Tempel Adanaos' vom Glanz des Mondes geflutet wurde. Doch meinte der alte zu spüren, dass eine seltsam gespenstische Aura von ihm ausging. Er konnte es nicht richtig erklären, aber es fühlte sich an, als ob der Ort von ruhelosen Geistern heimgesucht wurde. Nichts desto Trotz gingen er und der junge Nomade auf die Tempelstadt zu, Ikuros Interesse war geweckt, außerdem ließ er sich bestimmt nicht von ein paar Gespenstern von seinem Vorhaben abbringen.
    Als sie endlich am Rande der Siedlung angekommen waren, trafen sie in der Tat nur wenige Bewohner, was Horos sehr zu wurmen schien. Nun gut, es war Nacht, doch es müsste doch ein paar Bewohner Al Shedims geben, die noch etwas hier draußen zu erledigen hatten. Schließlich trafen die beiden eine Wache, die ziemlich verstört aussah. Als der Krieger Ikuro bemerkte, schien sich seine Laune nicht zu bessern, doch als er den jungen Horos sah, hellte sich sein Gesicht ein wenig auf. "Horos, Adanos zum Gruße! Schön, dass du wieder da bist!", begrüßte er ihn fröhlich, doch die Heiterkeit schien aufgesetzt zu sein. Der Junge erwiederte den Gruß und machte einen Schritt zur Seite, damit Ikuro sich vorstellen konnte. Als er das getan hatte, fragte er: "Versteht mich nich falsch guter Mann, doch ihr seht überhaupt nicht gut aus. Irgendwas ist los, oder?" Der Nomade zögerte, ehe er mit einer Antwort herausrückte. "Es sind die Geister.", flüsterte er. "Niemand weiß genau zu sagen, warum sie Al Shedim heimsuchen, doch es muss einen bestimmten Grund geben. Wir alle hier sind ziemlich angespannt, da viele Geister nicht mit guter Absicht kommen." Nun erklärte sich auch das ungute Gefühl, welches der Alte schon zu Beginn verspührt hatte. Geister.
    "Vielen Dank für die Auskunft." Dann wandte er sich Horos zu und meinte: "Ich denke, wir sollten den Armen helfen. Weißt du, wenn Geister an einem Ort hausen, gibt es dafür immer einen schrecklichen Grund. Wahrscheinlich wurden sie brutal ermordet und jetzt gibt es irgendetwas, was sie an diesen Ort bindet. Hilfst du mir?"

  10. Beiträge anzeigen #390
    Ritter Avatar von Xarith
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    Xarith ist offline
    Nicht eine Wolke versperrte die Sicht auf die Sterne, das Licht des Mondes spiegelte sich im Wasser. Es wirkte irgendwie sehr idyllisch, leise vom Wind zart berührt bewegten sich die Wellen zum Ufer. Immer wieder nahmen sie beim zurück gleiten etwas Sand mit in die Tiefe. Vergrößerten sie so langsam die Wasserfläche oder wieder nur eine Sinnestäuschung, wieder einmal fanden Xariths Gedanken keine Ruhe. Eigentlich sank der Sand zu Boden, schüttete sich dort auf und raubte so dem Wasser seine Tiefe.
    Leider bot sich in der Nähe kein Gegenstand der geeignet war die Tiefe in irgendeiner Weise zu messen. Dort unten auf dem Grund sammelte sich im Laufe der Zeit einiges an, nicht nur der Sand vom Ufer. In vielen Geschichten die hier an seine Ohren gekommen waren, verschwanden Oasen manchmal. Doch plötzlich, wie es den Erzählungen zu entnehmen war konnte sie doch gar nicht von Heute auf Morgen verschwinden.
    Dieser Prozess musste schon einige Zeit dauern, doch in Anbetracht der heftigen Winde die manchmal über das Land jagten könnte es doch zutreffen. Vom Wind getriebener Sand, immer auf dem Vormarsch, ständig auf Kriegsfuß mit den grünen Landstrichen. Wenn man die unendlichen Weiten des Landes betrachtete gab es nichts, was ein Hindernis für diese kleinen Körnchen darstellte.
    Wie weit war dieses Volk in der Vergangenheit schon gewandert, von Oase zu Oase gezogen. Eine Wanderung über hundert oder gar tausend Jahre, immer auf der Suche nach dem lebensspendenden Wasser. Warum bauten sie dann Häuser, wussten sie doch ganz genau das eines Tages der letzte Tropfen versiegt sein würde. Vielleicht gab es ebenso viele stumme Zeugen, verschwunden unter mächtigen Dünen wie ihre Wanderung schon andauerte. Gut möglich das der Tempel, ein mächtiger Klotz aus Stein nicht der einzige war der von Menschenhand geschaffen wurde. Kaum vorstellbar welches immense Kulturgut einer ganzen Generation für immer verloren tief unter dem Sand schlummerten.
    Warum an diesen Ort das Wasser noch immer über so viele Jahre Leben spendete, eine Antwort darauf konnte nur Adanos selbst geben. Xarith interessierte sich immer mehr für die Geschichte dieses Volkes.

  11. #391
    Lasseko
    Gast
     
    Al Shedim war noch immer Al Shedim, daran hatte auch seine Abwesenheit nichts geändert. Während er langsam durch die Stadt schlenderte, erinnerte er sich an seinen Aufbruch, wobei er gar nicht mehr genau wusste, wann das eigentlich war. War es nach der Lehre von Raid? Gut möglich. Nein, nun wusste er es wieder.
    Aus der Ruinenstadt verfolte er Aurelion und seine beiden orkischen Schüler, diese hatte er kurz vor Braga gefunden und wenige Tage begleitet. Kurz hinter dem Pass nach Myrtana hatten sie sich wieder getrennt und seither hatte er weder eine Nachricht, noch irgendein Lebenszeichen von seinem einstigen Gefährten erhalten. Diese Entwicklung ihrer Beziehung, konnte man es noch Freundschaft nennen, bedauerte er sehr, doch es kam, wie es kommen musste und diesen Verlauf akzeptierte er. Manchmal dachte er selbst an seine Zeit in Faring zurück, es war natürlich nicht alles schlecht, doch Faring ist ein Kapitel seiner Lebensgeschichte, welches geschrieben wurde und die Seiten über Al Shedim füllten sich in diesen Tagen wieder.
    Nachdem sie sich getrennt hatten fuhr er mit einem kleinen Schiff von Kap Dun nach Khorinis, bereits dort seine Erinnerungen, bevor er schließlich mit Earnur nach Vengard segelte.
    Dort traf er Kalyvala, Ribas und seine späteren Schüler. Mit den letzten Dreien wanderte er nach Silden, mit seinen Schülern dann weiter nach Nordmar, wo sie schließlich bei der Befreiung des Wolfsclan dabei waren.
    Dort endete auch die Lehre und Lasseko zog sich einige Tage zurück, bevor ihn die Worte unbekannter Herkunft nach Ardea lotsten, von wo seine Reise die Parallelwelt startete.
    Im Anschluss an diese teleportierte er sich wieder hierhin und hier war er wieder, in Al Shedim.
    Langsam wanderte er durch die Grenzgebiete von Stadt und Ruinen, kletterte auf ein Mauerstück und ließ seinen Blick über die Ruinen schweifen, während er die Sonnenstrahlen genoss; das waren Augenblicke, die ihm in den letzten Wochen gefehlt hatten.
    Er schaute wieder auf die nahe Umgebung und ihm fiel eine Gestalt auf.
    Eigentlich konnte das nicht sein, was er dort erblickte, doch von der Statur war es eindeutig ein Mensch, doch sah es so aus, als wäre es eine Gestalt aus Rauch und Qualm, er konnte durch den Körper hindurch gucken, dennoch erkannte man jenen, ein halbdurchsichtiger Mensch?
    Plötzlich, ohne, dass Lasseko ein Geräusch von sich gegeben hatte, drehte sich diese Gestalt um und blickte den Novizen an, dieser erwiderte den Blick.
    Nun machte es einen Schritt auf den Jäger zu, danach noch einen und noch einen, bis er etwa einen Meter vor der Mauer stand. Mit einer einladenden Handbewegung befahl er dem Menschen hinab zu steigen, was dieser auch ohne nachzudenken tat.
    Lasseko war verunsichert, er wusste nicht, was machen sollte, ob er sprechen sollte, wie er reagieren durfte und solange schaute er sein Gegenüber lediglich an.
    Es war einmal ein Mensch, das stand außer Zweifel, doch hatte er keinen Körper mehr, war es also jemand, der bereits gestorben war, stand er einem Geist gegenüber?
    Noch immer herrschte Stille, niemand unterbrach diese Ruhe.
    "Wer bist du, was willst du?", fragte der Novize mit zittriger Stimme, wobei er allerdings versuchte kühn und furchtlos zu wirken.
    "Meinen Namen musst du nicht wissen, doch habe ich dich erwählt mir zu helfen." Die Stimme des Geistes klang so ruhig und vertraut, hatte jedoch einen seltsamen Hall.
    "Warum ich, was soll ich machen, warum wandelst du überhaupt wieder auf Erden?"
    "Weil wir durch ein Ritual, welches an diesem Ort durchgeführt wurde, erweckt wurden, ich bin nicht der einzige.
    Du wirst es noch erfahren, jedoch sei dir gesagt, dass unsere Zusammenkunft so gewollt war.
    Ich und meine Mitmenschen sind durch eine Krankheit gestorben, geschickt von einem Schwarzmagier, so erzählten es sich die einfachen Menschen."
    "Und was warst du für ein Mensch?"
    Der Geist starrte den Menschen lediglich an, Lasseko wusste nicht, was er machen sollte, doch einfach weggehen konnte er nicht. In diese Angelegenheit war er nun hineingeraten, daraus gab es nun wohl kein Entkommen mehr und noch immer ließ eine Antwort auf sich warten...

  12. Beiträge anzeigen #392
    General Avatar von Bardasch
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    Da waren sie also, in Al Shedim, betraten auf leisen Sohlen die äußersten Reste einer einst beeindruckenden Stadt, streiften durch die dunklen Mauerreste, die hier und dort durch vereinzelte Fakeln erleuchtet wurden. Niemand der Menschen sprach auch nur ein Wort, denn jede Verständigung geschah durch Blicke und sachte Handzeichen.

    Bardasch war der Erste im Glied, der seinen Gaul dazu anhielt, ruhig auf der Stelle zu stehen und kein Schnaufen und kein Wiehern von sich zu geben. Das viele Training mit dem Vierbeiner hatte sich ausgezahlt, denn Simún verstand seinen Herrn, ohne das Dieser etwas dazu tun mußte. Ein leichtes Verlagern des menschlichen Körpers nach vorne, bei gleichzeitigem Drücken des Halses sagte dem Pferd, daß es den Kopf zu senken hatte, der hinter der Mauer nun nicht mehr hervor lugte. Bardasch selbst beugte seinen Oberkörper nun soweit nach vorne, das auch er in dieser Position unsichtbar wurde und dann wandte er seinen Blick nach hinten, den beiden Abtrünnigen deutend, daß sie mit ihren beiden Kamelen an ihm vorbei reiten sollten. Den Männern, die sich nun wieder in Bewegung setzten, war klar, welche Aufgabe sie besaßen, denn wärend Bardasch mit einem Zug an den Zügeln Simun das Startzeichen gab, hielten die unauffällig gekleideten Abtrünnigen auf die beiden Wachen zu, die man weiter vorne nur schemenhaft erkennen konnte.

    Weiter zurück setzten sich nun auch Lapadorr, Roswitha und drei weitere Abtrünnige in Bewegung, dem Einbeinigen folgend, wärend Khaled, die schwangere yinne und Jail einen anderen Weg wählten. Die ehemalige Maga kannte den damaligen Unterschlupf des Ergrauten, das direkte Ziel der beiden Frauen und dem Vermummten, wo sich zu einem späteren Zeitpunkt alle versammeln würden.

  13. Beiträge anzeigen #393
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    Roswitha (Abtrünnige unter Taklar)

    Weiter ging es, leise und still, daß nur das Knirschen des Sandes das Herannahen von Gestalten verraten konnte, doch die beiden Wachen würden mit den beiden Kamelreitern genügend abgelenkt sein.
    Noch ein Stück und noch ein Stück lenkte Bardasch sein Pferd durch die Ruinen, dabei jeden Stein und jeden Menschen in seiner Umgebung im Auge behaltend, doch dann kam der Teil, der Schwierigste überhaupt, der nur von einer Person zu bewältigen war, die sich im Schleichen verstand. Es galt, an die Wachposten heran zu kommen, der sich direkt hinter der doch niedrigen Mauer befand.
    Ein Zeichen erfolgte, welches den Ungeübten sagte, langsamer und leiser zu tun, wärend der Einbeinige selbst sich der Gefahr weiter näherte... dabei die Hand an den Griff der Peitsche legend, die sich schon einen Moment später in die Hände des Mannes schmiegte. Bardasch war nun dem Ziel so nahe, daß ein Angriff erfolgen konnte, doch sicher war sich der mittlerweile vom Pferd gestiegene Ergraute scheinbar nicht.

    Roswitha überblickte die Szenerie, beobachtete den Ergrauten und diese seltsam wirkenden Gestalten... und die beiden Kamelreiter, deren Mimik nichts Gutes verriet. Sie waren beinahe so blass im Gesicht, wie die Haut der Wachen, die mit dem Rücken zu Bardasch standen.
    Sie sah Bardasch näher an die Mauer heran schreiten, sah, wie er sich weiter aufrichtete und er die in beiden Händen gehaltene Peitsche nach vorne schnellen lies. Jeden Moment würden die sich um den Hals legenden Striemen einen der beiden Männer ausschalten. Ja... jeden Moment mußte es passieren. Jetzt... wo die Schlinge den Hals berührte, doch...

    Bardasch

  14. Beiträge anzeigen #394
    General Avatar von Bardasch
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    Nochmal harkte Bardasch nach, zog die Schlinge erneut um das Opfer, nur um erneut ein seltsam klingendes Lachen zu vernehmen. Sein Leder glitt einfach durch das seltsam milchig wirkende Fleisch hindurch, welches von den Berührungen irgendwie aufgewühlt zu werden schien. Es war, als würde man durch eine Ansammlung von Nebel greifen, welcher sich mit der Bewegung in viele kleine Wellen und Schlieren teilte.

    „Untote!“, ächzte der Einbeinige, sich mit den Händen nun von der Mauer abstoßend, um etwas Abstand zwischen sich und diese Gestalten zu bringen, die sich nun beide zu ihm umdrehten. Ihre Körper wabberten dabei, stabilisierten sich jedoch wieder, als ihre Bewegung endete. Ihre Gesichtszüge schienen hart und ihre Augen leer, wo doch eigentlich Leben sprühen sollte, doch diese Menschen besaßen etwas Derartiges nicht mehr.

    Angespannte Stille herrschte, in der die Abtrünnigen ihre Waffen bereit hielten, doch es schien kein Anlass zu geben, sie nutzen zu müssen, doch der Eindruck konnte täuschen.

    Und dann wurden diese Wesen irgendwie unsichtbar, jedoch nur bis zu dem Moment, wo sie auf der anderen Seite der Mauer wieder auftauchten und direkt mitten in den Körper des Ergrauten schritten. Als würden die Geister sich dort einnisten, schien sich die unbekannte Masse in ihm auszubreiten und in seinen Adern zu fließen, das der Einbeinige seinen Mund zu einem lautlosen Schrei aufriss.
    Er spürte das Kribbeln, Wärme, Hitze, Freude, Glück und ein Gefühl der Ohnmacht. Sterne sah er, die nicht wirklich vorhanden waren. Er sah Bilder in seinem Kopf von einer Schlacht, sah und hörte Kinder lachen, sowie ein Päärchen, daß sich wilder Liebe hingab. Auch sah er Zeichen im Sand, die nicht zu deuten waren, sowie eine dunkel gehüllte Gestalt mit langen Krallen und ohne Gesicht.
    Die Stimmen und Bilder lappten übereinander bedingt durch die immer schneller werdende Bilderfolge und brachten den Nomaden dazu, nach Luft zu schnappen... brauchten ihn schließlich dazu, mit dem Kopf vorran seitlich in die Mauer zu krachen.

    Ein dumpfes Jaulen entwich dem Mann, der panisch hechelnd am Boden lag und sich die Brust hielt. Er fühlte sich übel nach dieser seltsam, körperlosen Attacke und verfolgte mit weit aufgerissenen Augen das Glitzern im Inneren der Gestalten, die seinen Körper wieder verlassen hatten und nur einen Moment später mit der Dunkelheit verschmolzen.

    Schweiß rann dem Ergrauten von der Stirn, der diese Art der Begegnung schon einmal ähnlich erfahren hatte. Es war in Vengard, als der Tod leibhaftig im Gesellschaft leistete und er mit seinen Fängen Bardasch in das Reich der Toten zu holen drohte. Damals war es ein letztes Aufbäumen, welches den Nomaden vor dem Ende erretete, doch was war es dieses mal?

    „Alles in Ordnung?“, es war die Stimme Roswithas, die Bardasch mit Hilfe von Lapadorr wieder auf die Beine half. „Lass uns verdammt nochmal hier abhauen. Komm schon. Wo ist Deine Behausung?“, die Frau hatte es eilig... verständlich.

  15. #395
    Lasseko
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    Die gestrige Begegnung mit dem Geist verwirrte ihn noch immer sehr. Zunächst hatten beide ein Gespräch geführt, wie er es mit einem guten Freund tun würde, doch irgendwann, nachdem er gefragt hatte, was sein Gegenüber für ein Mensch gewesen sei, schwieg der Geist. Lange Zeit hatten sie sich angestarrt, doch irgendwann löste sich sein Gegenüber auf, so schien es jedenfalls. Es wurde immer durchsichtiger, bis es schließlich nicht mehr zu sehen war.
    Je häufiger er sich selbst diesen Vorgang nacherzählte, desto seltsamer hörte sich diese Beschreibung an, irgendwie fehlten ihm die richtigen Worte, man musste es eben gesehen haben. Bestimmt hatten viele Bewohner Al Shedims in den letzten Tagen Ähnliches gesehen, angeblich waen es ja viele Geister, die seit einigen Tagen hier herum irrten.
    Den Rest des Tages hatte erin Ruhe verbracht, sich die Stadt angeschaut und die meiste Zeit lediglich entspannt.

    Für heute hatte er noch keinen speziellen Plan, vielleicht würde er heute erneut nur die Zeit genießen und sich am morgigen Tage neuen Aufgaben widmen, sofern er welche fand.
    Gemütlich ging er einen Weg entlang, da erblickte er wieder einen Geist wenige Meter vor ihm, ob es der selbe war?
    Lasseko seufzte leise, näherte sich dem Wesen dann aber und schließlich drehte sich jenes um.
    Der Blick, die Erscheinung, das Gefühl, sie entsprachen den Wahrnehmungen der gestrigen Begegnung, es war garantiert der gleiche Geist.
    "Wer bist du?", fragte der Novize fordernd, aber dennoch etwas unsicher.
    "Ich weiß es nicht", flüsterte der Geist mit weinerlicher Stimme.
    "Was willst du von mir, kann ich dir helfen, aber wie überhaupt?"
    "Folge mir!", sprach sein Gegenüber leise und ernst. Der Jäger überlegte nicht, ob er es tun sollte, er tat es einfach.
    Gemeinsam machten sie sich auf in Richtung der Ruinen. Der Novize war von Angst erfüllt, er musste seiner toten Bekanntschaft vertrauen so gut es eben möglich war...

  16. Beiträge anzeigen #396
    Legende Avatar von Malak
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    Malak ist offline
    Gemächlich saß er im Sessel, trank ein wenig Wasser. Ja, wie lange saß er jetzt schon in diesem kümmerlichen Gemach, isoliert von der Außenwelt, in der er eigentlich ein Wassermagier war? Er wusste es nicht. Er ging vielleicht einmal in der Woche nach draußen, wieso wusste er auch nicht, hatte er dort doch nichts zu tun, weshalb diese Ausflüge immer weniger wurden. Eigentlich wollte er sich seit langer Zeit schon endlich seine Wassermagierrobe schneidern lassen, aber irgendwie hatte er dazu auch keine Lust. Er fragte sich gerade, ob Angelina überhaupt noch Schneiderin war, er hatte sie lange nicht gesehen, wie jede Person eigentlich. Irgendwie war sein Leben so ohne Sinn, er kann sich auch nicht daran erinnern, wann er das letzte Mal Magie verwendet. Aber nun plötzlich stand er auf und sagte zu sich: „Das kann doch einfach nicht so weitergehen…ES MUSS IRGENDETWAS GEBEN, WAS ICH TUN KANN!! Und Magie…ich muss mal wieder etwas herumzaubern, sonst roste ich noch ein. Er stand auf und wollte noch etwas trinken, er hob seine Hand und wollte die Wasserflasche magisch zu ihm hin bewegen lassen. Er strengte sich, seine Hände schienen zu verkrampfen, seine Augen machten einen überanstrengten Anblick. Schließlich ging er auf die Knie und atmete erschöpft, als wäre er gerade als ein paar Runden um den Tempel gelaufen. Er verließ das Zimmer und man konnte noch ein leises „verdammt“ hören.

    Mit weiten, schnellen sowie sehr lauten Schritten ging er durch die Korridore des Tempels, geschwind zu ersten Treppe, hinunter zur zweiten Etage, dann sofort weiter in die Erste, wo die Schritte Richtung Ausgang lenkten. Das Licht schien hinein und seine Augen wurden vom strahlenden Licht geblendet, solange war es wohl schon her, dass er Al Shedim außerhalb des Tempels betrat. Wie immer schien nicht soviel los zu sein, jedenfalls nicht, wenn man das mit dem Trubel in Vengard vergleicht. Zum wiederholten Male bestätigte sich, dass Al Shedim trotz der Bevölkerung durch die Nomaden und Magier immer noch den Namen Ruine verdient hat. Indessen fragte er sich schon auch, wie viele diese Ruinen wohl schon kennen, vermutlich sollte schon der eine oder andere Assassine sie schon bemerkt haben. Wie dem auch sei, er sollte erstmal sehen, welche bekannten Leute er noch treffen kann und was sich alles verändert hat…

  17. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #397
    Deus Avatar von Andy
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    Andy ist offline

    Andy und der Geist

    Andy stand gerade an der Kochstelle in seiner kleine Hütte und bereite sich etwas zu Essen zu. Andy hatte sich in der Stadt eine Lammkeule gekauft und etwas Reis. Daraus wollte er sich eine Geschmorte Lammkeule auf Reis zu bereiten. Was kein Problem für Andy war, schließlich kochte er gern. Nach dem nun schon fast eine Stunde hinterm Herd verbracht hatte war sein Festmahl endlich fertig. Die ganze Hütte roch köstlich nach der geschmorten Lammkeule.

    Nachdem er die Keule auf einen Teller verladen hatte, stellte er den Teller auf seinen Tisch. Holte Messer und Gabel aus einer Schublade hervor und setzte sich an den Tisch. Er schnitt das Fleisch von der Keule und wollte es gerade in seinen weit geöffneten Mund schieben. Da hört er plötzlich jemand sagen "An deiner Stelle würde ich das nicht essen...." Andy schaute sich verdutzt im Raum um erkannte aber keine Person also steckte er sich das zart gebrannte Fleisch in den Mund. Da hört er wieder die Stimme "Warum hört eigentlich keiner auf mich wenn ich etwas sage!" Andy schaute sich wieder verdutzt im Raum um doch dieses Mal stand er sogar auf und vergewisserte sich so dass niemand außer ihm in der Hütte war. Als er sich wieder an seinen Platz setzen wollte viel ihm auf das sich die Gabel und das Messer bewegte. Andy traute seinen Augen nicht und rieb sie verdutzt. Als die Gabel nun auch noch Reis auf den Zinken hatte und diese dann durch die Luft schwebte und dann der Reis auf der Gabel plötzlich verschwunden war und einige Sekunden später au dem Fußboden landete. War Andy völlig verwirrt. Er ging auf den Tisch zu und nahm den Teller runter. Als er den Teller in der Hand hielt spürte er plötzlich eine zweite Person im Raum aber sah niemand. Als er wieder zum Stuhl blickte erkannte er ein schimmerndes Lichtwesen das dort saß und Andy an lächelte. Andy wurde plötzlich schlecht, vielleicht lag es ja daran das er in den Reis noch Pilze bei gemengt hatte. Und diese Pilze eine Bewusstseinserweiternde Wirkung haben. Andy rannte aus der Hütte holte tief Luft, streckte und dehnte sich dann sagte er zu sich selbst "Es gibt keine Geister". Und trat wieder in seine Hütte. Der Geist war verschwunden und mit ihm auch die geschmorte Lammkeule die Andy zubereitet hatte.

  18. Beiträge anzeigen #398
    Ehrengarde Avatar von Angelina del Rio
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    Angelina del Rio ist offline
    Hyperius Robe war inzwischen fertig und Angelina war sich sicher dass ihm die kleinen zusätzlichen Extras, die sie mit in die Robe hinein gewirkt hatte, viel Freude bereiten würden. Der Adept war schon schon wieder nach Al Shedim zurück gekehrt, jedoch hatte er sich nicht bei der Robenwirkerin gemeldet. Man erzählte sich dass Geister durch die Gassen der Wüstenstadt schwebten, aber Angelina glaubte nicht daran. Vielleicht hatte hatte ein Hohepriester ein paar Skelette beschworen oder es gab eine andere Erklärung dafür.

    Angelina hatte sich immer noch nicht entschließen können, den Ring, der ihr zusätzliche magische Kraft verlieh in die Schatzkammer des Tempels zu bringen. Sie trug ihn an der rechten Hand und beschloss einen Tee in der Taverne zu trinken. Vielleicht würde sie dort auch Hyperius treffen. Jil trug sie auf dem Arm. Die Kleine wurde auch immer schwerer und die Priesterin wünschte sich dass sie bald das Laufen lernen würde. Ein bis zwei Monate würde es aber bestimmt noch dauern bis es so weit wäre.

    Noch bevor Angelina den Tempel verlassen konnte, erstarrte sie vor Schreck. Sie hatte ihn tot geglaubt und nun stand er leibhaftig vor ihr. Er war Oberster Priester des Klosters im Minental gewesen, in dem sie aufgewachsen war.


    „Ehrwürdiger Priester Quintus, ich freue mich sehr euch zu sehen.“
    „Angelina del Rio? Ja, du bist es wirklich. Meine Augen sind nicht mehr die besten, aber ich spüre dass du dich verändert hast. Dein Gewissen ist nicht mehr so klar und rein wie das Wasser eines Gebirgsbaches... „
    „...“ Angelina war sprachlos. Hatte er schon bemerkt dass sie diesen Ring trug? Sie hatte versucht ihn unbemerkt vom Finger zu streifen und ihn in der Robentasche verschwinden zu lassen, aber es klappte nicht so wie die Priesterin es wollte.
    „Lass uns in die Bibliothek gehen und uns ein wenig unterhalten.“

    Angelina nickte und folgte ihrem ehemaligen Lehrer und Mentor. Sie fühlte ein beklemmendes Gefühl, genauso wie damals als das erste Mal in ihrem Leben bei ihm gebeichtet hatte. Sie saßen wenig später in der Bibliothek und Angelina erzählte ihm ihre Geschichte nachdem sie damals das Kloster im Minental verlassen hatte, schließlich ein neues Zuhause in Jharkendar und die Liebe ihres Lebens, den Hohepriester Ceron fand. Sie endete mit dem magischen Ring den sie am Finger trug. Quintus seufzte laut.

    „Angelina, Angelina. Was tust du nur... Gegen die Liebe kann man nichts machen und dieser Hohepriester scheint ja ein relativ anständiger Mann zu sein. Aber sei vorsichtig. Was den Ring an deinem Finger betrifft kann ich nicht so nachsichtig sein. Du musst ihn sofort wieder zurück bringen. Er verdirbt deine Seele auch wenn er ein Artefakt des Alten Volkes ist. Diese zusätzliche magische Kraft könnte dich verleiten größenwahnsinnig zu werden. Glaube mir... es ist nicht gut für dich. Geh sofort dort hin. Ich passe in der Zwischenzeit auf deine Tochter auf.“

    Widerwillig tat Angelina was Quintus von ihr verlangte. Jil wusste sie in guten Händen und als sie im zweiten Untergeschoss des Tempels ankam, wurde sie bereits erwartet. Der Magier schien schon Bescheid zu wissen und hielt eine kleine Schatulle in der Hand, in der den Ring verstaute und sie dann magisch verschloss. Wohin er sie dann brachte wusste Angelina nicht genau und vielleicht war es auch besser so. Schweren Herzens ging sie zurück in die Bibliothek wo Jil allein auf dem Boden saß und
    mit blauen Glaskugeln spielte.


    „Quintus?“, rief Angelina, doch niemand antwortete ihr. Ob er auch ein Geist gewesen war...?
    Geändert von Angelina del Rio (27.12.2008 um 16:33 Uhr)

  19. #399
    Lasseko
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    Still schweigend schritt der Novize neben dem Geist entlang, nur selten schaute er diesen an. Meistens ließ er seinen Blick über die Ruinen schweifen, einerseits, weil ihm dieser Ort gefiel, doch auch, um potenzielle Gefahren früh zu erkennen.
    Die Sonne verschwand langsam hinter dem Horizont und die letzten Strahlen blendeten den Novizen, wenn er nach vorne schaute. Sein Begleiter wurde von den Strahlen scheinbar komplett durchstrahlt, dessen Erscheinung war deutlich schwächer, aber vielleicht war es dessen eigener Wille, wirklich ein seltsamer Anblick, wenngleich faszinierend.
    "Wohin gehen wir?", fragte Lasseko und sah seinen körperlosen Begleiter an.
    "Ich weiß nicht, wohin ich gezogen werde, ich vergaß", antwortete der Geist und schaute weiter nach vorne.
    "Weißt du denn, was du suchst?"
    "Antworten und Erinnerungen?"
    Das klang logisch.
    "Warum hast du eigentlich keine Erinnerungen mehr, weißt du das?"
    "Nein", reagierte der Geist.
    Plötzlich bogen sie vom Weg ab und drangen weiter in die Ruinen ein, scheinbar waren sie dem Ziel, damit verbunden den Erinnerungen, nahe...

  20. Beiträge anzeigen #400
    Ritter Avatar von Xarith
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    Xarith ist offline
    Der Blick zum Himmel gerichtet, Worte nur in Gedanken gesprochen richteten sich an die hoffentlich in Frieden ruhenden Seelen. Seit Tagen wanderten die Ruhelosen durch Al Shedim, leise regte sich der Wunsch noch einmal das Lachen seiner kleinen Schwester zu hören. Auch die mahnenden Worte der Eltern, wenn er wieder mal Unsinn angestellt hatte zu vernehmen. Doch die toten Seelen die nicht zu ihrer Ruhenden standen in Verbindung mit diesem Landstrich.
    Doch die Gedanken ließen sich nicht so einfach wegwischen, immer wieder stellte kam die gleiche Frage. Konnten seine Erzeuger stolz auf ihn sein, wohl eher nicht. Von einem Tag zum anderen durch das Leben geschleppt, kein mutiger Schritt nach vorne und die Vergangenheit endlich ruhen zu lassen.
    In Vergessenheit sollte das Geschehne nicht geraten, es gehört zu seinem Leben. Xarith war bewusst nun endlich einmal seinen ganzen Mut auf zu bringen, den Schritt in das vor ihn liegende zu wagen. Nicht einfach für einen Mann, der es gelernt hatte sich geschickt von Menschen ab zu kapseln.
    Während des lockeren Laufes durch die halbdunkeln Gassen, gespenstische Schattenspiele warfen einige Fackeln an die Wände. Dabei kam es dem Schwarzhaarigen in den Sinn Hyperius mit einer Bitte auf zu suchen. Doch diesen ewig Tee trinkenden Adepten zu finden stellte sich als schwierig heraus.

    Doch es gab einen Freund, der immer wieder helfend zur Seite stand, der Zufall. Das Schicksal wollte es so, das sich ihre Wege schneller kreuzten als es Xarith zu hoffen wagte. In den Ruinenfeldern, diesmal nicht bei einem Schluck Tee vielmehr viel beschäftigt einer ruhelosen Seele den Heimweg zu ebnen. Dieser junge Magier zog jenes nicht all tägliche Phänomen richtig an, auch bereitete es ihm sichtlich Freude.
    „Adanos grüße dich Hyperius“, verschluckte der Lange diese Worte fast. In seiner Stimme lag viel Unsicherheit, er mochte es einfach nicht jemanden um etwas zu bitten. Einmal die Aufmerksamkeit erlangt, kam er nicht mehr umhin auf die fragenden Blicke zu antworten.

    „Hyperius, du weißt doch das ich in der Magie nicht ungeübt bin, doch mir fehlt irgendetwas, seit ich aus Silden gegangen bin. Es ist als hätte mir jemand meine Energie gestohlen. Was ich eigentlich von die möchte, nein ich bitte dich darum mir die Magie zurück zu bringen“.

    Zu seinem großen Glück verhüllte die Dunkelheit seinen rot glühenden Schädel.
    Geändert von Xarith (27.12.2008 um 20:35 Uhr)

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