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Berg in Südnordmar
Kälte - In Nordmar die Herrscherin über das Leben. Je größer und kälter sie war, umso weniger lebte. Weniger Pflanzen, weniger Tiere, weniger Menschen. Lebensfeindlich war sie und in Nächten wie diesen gar tödlich, wenn man keinen Schutz vor der Kälte suchte. Jenen hatte man und gar mehr, denn der Wind war hier ebenso Herrscher wie die Kälte. Dort zwischen alten Kiefern, die schon viele Jahre dem Klima trotzten, dort war das Lager der beiden Druiden. Zwischen den Nadelbäumen, entstand aus ein paar Pflanzensamen und den vereinten Kräften beider Druiden, eine halbkugelförmige Unterkunft aus Holz. Gefeilt gegen den Wind und die Kälte, hatten sich Bogir und Ornlu unweit eines Steinkreises ihr hölzernes Iglu geschaffen. Jener Steinkreis lag auf halber Höhe eines Berges.
Jener Steinkreis war nicht irgendein Steinkreis, nein - der Druide spürte wie die besondere Magie des Steinkreises schon pulsierte. Ihr Gespür, ihre Instinkte hatten beide Druiden hierher gebracht. Zur rechten Zeit, am rechten Ort. Vielleicht morgen schon, vielleicht in den Nächten darauf. In einer Nacht, wenn der Mond im Zeichen des Wolfes stehen würde, würde er erscheinen.
Der erste Wolf, den Adanos erschuf. Der Hetzer, Vater aller Wölfe und Naturgeist uralter Zeiten, dem Bogir und Ornlu folgten. Sie waren die Wolfsdruiden in dieser Welt, sie schützten des Hetzers Kinder und waren zugleich des Hetzers Blut. Ihr Pakt mit dem Naturgeist machte sie zu jenen und verlieh ihnen die Macht über die Natur. So war es und so sollte es bleiben. Ihre Anspannung hatte sich nach den ersten Gefechten gelegt. Die Häscher waren nicht gut darin gefährliche Gegner zu sein und bewiesen, dass schwache Menschen, auch als sowas wie Untote schwach waren. Trotzdem mahnte Bogir, selbst nach dem letzten Kampf, die Sache auf die leichte Schulter zu nehmen. Die mächtigeren Häscher würden erscheinen, wenn der Hetzer erscheinen würde. Die bisher waren nur da, um sie aufzuhalten - und scheiterten kläglich.
Ornlu meditierte gerade, war versunken in einer Welt die von seiner Magie erschaffen wurde. Im Geiste erfühlte er den erwachenden Steinkreis und suchte den Kontakt. Plötzlich sprang Bogir auf. Er wirkte unruhig und löste das Siegel ihrer Unterkunft. Ornlu erwachte aus seiner Meditation, blickte sich um und stand sofort auf um nach Bogir zu sehen. Der ältere Druide blickte gen Hang, von wo sie auch hinauf kamen. Kamen da ihre Feinde?
Ornlu trat neben seinen väterlichen Freund und blickte gespannt. Jetzt hörte er es auch. Getrappel. Keine Stiefel, kein menschliches Schnauben. Stattdessen eine Schar von Pfoten die allesamt ihre Abdrücke im Schnee hinterließen. Beide Druiden blickten sich an und schauten dann wieder hin, als der Rudelführer erschien - Eiswölfe. Beide Jäger waren sich sicher, dass es jenes Rudel war, welches sich schon die Tage zuvor um so manche Häscher gekümmert hatte. Einen Augenblick später war das ganze Rudel versammelt und bewegte sich zögerlich auf die Druiden zu.
"Suilannam-le, Gaurwaith in helch. Im Bogir. (Wir grüßen euch, Wölfe des Eises. Ich bin Bogir.)", sprach Bogir in der alten Sprache der Druiden und sandte seine Magie zur Begrüßung aus.
"Suilannam-le, Gaurwaith in helch. Im Ornlu.", grüßte auch Ornlu und sandte ebenso seine Magie aus, damit die Eiswölfe spürten, wer da vor ihnen stand. Dann verbeugten sich beide Druiden leicht vor dem recht großen Rudel. Der Rudelführer der Eiswölfe trat vor und tat selbiges, wie dann das gesamte Rudel, ehe ihr Wolfsgeheul die eisig-kalte Nachtluft für Augenblicke füllte. Ornlu spürte den Respekt der Tiere als das magische Echo zurückhallte. Sie wussten, wer die beiden Menschen waren und wussten, dass sie für den Hetzer Seite an Seite gemeinsam kämpfen würden.
Das Rudel postierte sich wenig später an der Felswand, geschützt vorm Wind und lauernd auf ihre Zeit, während die Druiden ihr Lager wieder aufsuchten. Kalt war es.
"Es tut gut Unterstützung zu haben.", merkte Ornlu an.
"Das wusstest du nicht vorher? Hast du es gespürt, junger Druide?", fragte Bogir und rieb sich die Hände um sie zu wärmen.
"Nun du hättest ja was sagen können, aber ich hab mir schon sowas gedacht. Die Kinder des Hetzers sind nunmal zahlreich. Und ja ich habe es auch gespürt. Des Hetzers Ruf, als sie heulten. Meinst du es kommen noch mehr?", fragte der jüngere Druide.
"Vertrau immer in den Hetzer, junger Druide. Er ist nicht umsonst ein mächtiges Kind Adanos. - Die Zeit wird zeigen wer und was noch kommt. Sie werden aber kommen.", meinte der ältere Druide nachdenklich.
"Meinst du die Häscher kommen zahlreich?", fragte der Jäger. Bogir überlegte wieder, er konnte ja nur schätzen und mutmaßen.
"Nur die, die es schaffen die kalten Nächte zu überstehen.", brummte der alte Jäger. Ornlu nickte und knackte dann mit dem Hals links und rechts. Danach legte er sich hin. Bogir hielt die erste Wache und die Eiswölfe taten dies wohl sowieso. Sollten die Häscher kommen, die Kinder des Hetzers erwarteten sie.
Geändert von Ornlu (10.12.2008 um 03:00 Uhr)
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Zwischen Hammerclan und Wolfsclan
"Verdammt tut mir der Schädel weh!!!"
Der Barde hatte schon den ganzen Tag lang Kopfschmerzen und eigentlich keine Lust auf Wanderschaft zu gehen. Doch am heutigen Morgen wurde er von einer jungen Frau geweckt, die ihm einen kalten, nassen Lappen ins gesicht geklatscht hatte. Zuerst hatte er sie nicht erkannt, doch dann kamen seine Errinerungen wieder. Ihr Name war Naram, oder so ähnlich und er hatte ihr gestern Abend versprochen mit zum Wolfsclan zu nehmen. Je wacher er wurde umso mehr Errinnerungen kamen auch wieder. Es war noch eine lustige Runde gewesen, doch hatte er wohl ein oder zwei Krüge Met zuviel gehabt. Trotz Brummschädel ist die Gruppe, bestehend aus Donnervogel, Naram und Raettich, dann doch ziemlich schnell losgegangen. Sie kamen gut vorran und machten wenig Pausen. Das Wetter war prächtig. Ein leichter Schneefall aber sonst keine Stürme oder ähnliches ...
"Kommt lasst uns mal eine kleine Pause machen und ne Kleinigkeit essen", meinte Raettich und setzte sich auf einen kleinen Felsen.
Donnervogel und Naram stimmten zu und nach kurzer Zeit brannte auch ein kleines Feuer. Die drei unterhielten sioch und aßen jeder etwas, bis Donnervogel plötzlich aufsprang.
"Was ist los?", schoss es aus Raettich herraus, welcher auch langsam aufstand.
"Psst, seid beide mal leise. Ich glaube ich habe da etwas gehö..."
Just in diesem Moment sah Raettich wie ein Wolf auf Donnervogel losrannte. Geistesabwesend zog der Barde seine Axt und schlug nach dem Tier. Er erlegte es noch im Sprung. Donnervogel wollte sich bedanken, doch dafür war keine Zeit. Ein paar anderer Wolfe kamen ebenfalls auf sie zu. Die beiden Männer kämpften so gut sie konnten und ei Wolf nach dem anderen verlor sein Leben.
"AAARGH", Raettich schrie laut auf. Einer der Wölfe hatte sich in seinem Arm festgebissen. Der Barde schlug wütend mit seiner Axt nach dem Tier und tötete es mit einem Schlag in die Seite. Er stand auf, drehte sich um und sah wie Donnervogel grade sein Schwert aus dem letzten Wolf zog. Die beiden Männer schauten sich kurz um und beschlossen dann, dass die Gefahr wohl vorrüber war. Sie steckten ihre Waffen wieder weg und bemerkten dann erst, dass Naram nicht mehr bei ihnen war ...
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Zwischen Hammerclan und Wolfsclan
Direkt nachdem Naram das Rudel Wölfe gesehen hatte und die Männer ihre Waffen zogen, ist sie so schnell sie konnte zum nächsten Baum gelaufen. Klettern hatte sie mal gelernt und somit war es ein leichtes für sie sich auf dem Baum in Sicherheit zu bringen. Sie wusste, dass sie gegen die Wölfe keine Chance hatte doch trotzdem saß sie dort mit gezogenem Messer. Es gab ihr einfach eetwas Sicherheit. Der Kampf hatte nur etwa drei Minuten gedauert, doch ihr kam es viel länger vor. Als sie sah, dass keine Wölfe mehr da waren und die beiden Männer ihre Waffen wegsteckten, kehrte der Mut wieder in sie zurück, sie sprang vom Baum und ging zu den beiden Männern.
"Da bist du ja", sagte Donnervogel der sich grade nach ihr umschauen wollte. "Wo warst du denn? Wir hätten deine Hilfe schon gebrauchen können."
"Ich war da oben auf dem Baum und habe mich in Sicherheit gebracht. Ich hatte doch gesagt, ich könne mich nicht gegen wilde Tiere verteidigen. Deswegen wollte ich ja mit euch auf die Reise ziehen ... Oh Raettich bist du verletzt?"
Der Barde verband sich grade seinen Arm so gut er konnte und versuchte die Blutung zu stillen. Zwar konnte er dies nur sehr Laienhaft, doch es ging. Der Wolf hatte sich zwar festgebissen, doch hatte er seine Zähne nicht sehr tief ins Flesch gehauen...
"Ja es geht schon. Eines dieser Mistviecher, dachte wohl ich würde sehr gut schmecken. Doch anstatt leckerem Armfilet bekam es ordentlich Saures."
Die Drei brachen in lautes Gelächter aus und Naram half Raettich aufzustehen. Sie wollten so schnell wie möglich weiter, denn der Wolfsclan war noch nicht erreicht und sie hatten alle drei keine Lust eine weitere Nacht in der Kälte zu verbringen.
Also zogen sie weiter. Schon nach kurzer Zeit waren sie alle wieder zum Spaßen aufgelegt und Raettich spielte sogar beim gehen, ein paar Lieder auf seiner Laute. Diese freude ließ auf Naram ihre mitlerweile schmerzendenn Füße vergessen. Sie war gespannt wie es wohl m Wolfscla aussah ...
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Auf einen Schlag war eine seltsame Stimmung in dem kleinen Rebellenlager aufgegangen, man hörte wie alle die Ohren spitzten, man hörte nur noch das Knacken des Feuers und etwas sehr merkwürdiges. Man hörte die Wölfe nicht direkt, spürte aber das sie da waren, man hörte den Schnee wie immer im Wald ein wenig Knacken doch nun bewusster. Jeder war sich sicher das Wölfe heran schlichen obwohl es niemand hören oder sehen konnte. Ein seltsames Gefühl. Alle zogen ihre Waffen, die Schützen zogen sich ein wenig zurück, die Nahkämpfer verteilten sich auf der ganzen kleinen Lichtung und warteten angespannt. Matthew sah sich um, Ulrich stand nicht weit entfernt neben ihm und lief anscheinend in die Mitte der Rebellen. “ Was tut er da? Seit wann drückt sich der Kommandant vor dem Kampf?” Doch Matthew hatte sich den falschen Moment ausgesucht um Neugierig zu sein.
Matthew brauchte ein par Sekunden um zu kapieren das der Kampf losgegangen war, das Rudel hatte sie umzingelt und griffen sofort und ziemlich Aggressiv für Wölfe an.
Der junge Knappe sah nach vorn, da rannte ein Schneeweiser Wolf auf ihn zu und fletschte die Zähne, der geschockte Waffenschmied hörte die Pfoten auf dem verschneiten und gefrorenem Erdboden trommeln und wollte zurück weichen, doch mit einem großen Satz sprang der Wolf auf sein Opfer zu.
Die Vorderpfoten und das Gewicht des Wolfes drückten Matthew zu Boden, zum Schutz streckte der Rebell beide Hände aus und versuchte das Mistvieh von sich fern zu halten. Doch dies gelang nicht so gut wie erhofft. Der Wolf schüttelte sich und bellte und knurrte, es war unmöglich ihn festzuhalten oder gar sein Maul zu packen und zuzuhalten. Alles was Matthew versuchte war auszuschlagen und das Biest von sich runter zu werfen, was aber genauso schlecht ging.
Schließlich kam was kommen musste wenn ein riesiger Wolf auf einem lag: Er biss dem Schmied in den Arm, er durchbohrte dabei nicht den Arm, sondern biss eher ein Stück aus ihm heraus.
Der Mittelländer welcher sowieso schon die ganze Zeit schrie brüllte nun noch lauter vor Schmerz.
Genau in diesem Moment sprang der Wolf zurück und runter von dem Knappen. Matthew sah mit zusammengebissenen Zähnen da und hastete zu seinem Schwert das ihm aus der Hand gefallen war als der Wolf ihn attackiert hatte und sah hinter sich um zu sehen was den Wolf verscheucht hatte. Ulrich stand da mit seinem Einhänder und hielt eine Fackel in die Richtung des Biestes. Der Wolf knurrte den Kommandanten an, doch wagte es nicht anzugreifen. Das hatte Ulrich also gemacht, sich die Macht Innos genommen! Wütend stand Matthew auf um den Wolf zur Strecke zu bringen, sein pochender Arm lies die Wut immer mehr in ihm aufsteigen.
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Lautes Knurren und das Fletschen der Zähne kündigte den Angriff der Wölfe an. Von allen Seiten kamen sie auf die Rebellengruppe zugestürmt. Ihr weißes Fell schimmerte leicht im trüben Licht des Mondes. Die Rebellen scherten aus und versuchten sich weitestgehend bereitzumachen für die Begegnung mit den schnellen, weißen Ungeheuern. Der große, kräftige Rebell namens Matthew wurde von einem der Wölfe im Sprung auf der Brust erwischt und er fiel mit ihm zusammen auf den Boden.
Morn versuchte sich bestmöglich vor den Wölfen zu schützen und zückte sein scharfes Messer, während er sich hinter den kämpfenden Rebellen versuchte zu verstecken. Er wollte keinesfalls eine Begegnung mit einem der Tiere riskieren, da diese für ihn sicherlich tödlich ausgehen würde. Morn ließ seinen angsterfüllten Blick über die Lichtung kreisen. Dabei trafen seine Blicke wieder auf Matthew, der nicht mehr am Boden lag. Mit zusammengekniffenen Augen sah Morn, wie Matthew auf einen der Wölfe zurannte und ihm sein mächtiges Schwert in den Leib rammte. Ganz in der Nähe stand der schwarzhaarige Rebell Ulrich mit einer Fackel in der Einen und seinem Schwert in der anderen Hand. Dieser rannte nun los und schlug immer wieder mit der brennenden Fackel in richtung der Wölfe, die ziemlich erschracken und scheinbar Angst vor dem Feuer hatten.
Da Morn noch immer angsterfüllt in der Nähe des Lagerfeuers stand und versuchte sich vor allen Angriffen der wilden Tiere zu schützen, erkannte er Ulrichs Plan und lief selbst zum Feuer herüber.
Dort angekommen suchte er sich einen der vor Flammen lodernden Holzscheite aus und griff nach diesem. Bei dem Versuch verbrannte er sich die rechte Hand, doch nun hatte er eine effektive Waffe gegen die Wölfe in der Hand. Von der heißen Flamme in seiner Rechten ermutigt, suchte Morn nun schon fast die Konfrontation mit den Wölfen. Er bewegte sich mit schwachem Tempo auf eins der Ungeheuer zu, dass knurrend und Zähne fletschend am rande des Lagers stand. Mit einem gewissen Abstand, fuchtelte Morn mit dem brennenden Holzscheit vor der Schnauze des Tieres umher. Der Plan ging auf und der Wolf wich zurück, doch der Ausdruck im Gesicht es Tieres veränderte sich kaum. Noch immer vor Aggressivität knurrend wich dieser immer langsamer zurück.
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Nach dem das Getümmel ausgebrochen war, versuchte Falko die ungefähre Größe des Wolfrudel auszumachen, welche das Rebellen-Lager Angriffen. Aber dafür war es bereits zu dunkel und dadurch einen Wolf die Möglichkeit zu geben ihn die Kehle zu zerreißen, wollte der Anwärter nicht. Ein Raubtier näherte sich bereits Falko von der Seite, aber eher lauernd als Angriff bereit, da der Jäger eine Lanze führte und damit einen Vorteil wegen Reichweite. Der Wolf versuchte das Auszuweichen durch richtige Täuschungsversuche wo es scheinbar seine Waffe in eine andere Richtung drängen wollte, die seine Versuche das Tier zu treffen ins Leere laufen ließe. Die anderen Rebellen hatten nicht viel mehr Glück, kaum wurde wirklich ein Wolf erlegt, sobald Situationen Gefährlich wurden hauten sie immer ab und kamen von einer anderen Richtung wieder. Wirklich erfolgreich konnte man nur die Bogenschützen nennen, bei einen Pfeil musste man keinen erst in eine Ecke drängen. „Seinen“ Wolf half das aber nichts, als es zu nahe an Falkos Lanze bei einen dieser Versuche kam, und der Jäger verletzte mit einen Flügel den Bauch des Tieres, worauf das Tier begann zu straucheln und dadurch niedergestochen werden konnte. Plötzlich hörte der Anwärter Geräusche hinter ihm und wollte so schnell wie möglich seine Waffe wieder einsetzen können, entspannte sich aber etwas als er erkannte das es ein Rebell war, der an ihm vorbei lief und auf irgend etwas mit dem Schwert attackierte. Jetzt erkannte auch Falko einen anderen Wolf der vor dem Rebellen zurückwich, der Jäger zog die Waffe aus dem leblosen Körper des Wolfes und unterstütze den anderen.
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Wolfsclan
Endlich waren sie angekommen. Die letzte Stunde war für die Gruppe eine einzige Qual gewesen, da sie in der Dunkelheit sich nicht richtig zurecht fanden. Raettichs Arm schmerzte immernoch, doch es ging schon besser als vor ein paar Stunden. Er hatte die Wunde zwischendurch mit Schmelzwasser ausgewaschen und neu verbunden. Trotzdem überlegte er mal nach einem Babier zu suchen, der sich das ganze mal ansiehenm sollte.
Sie betraten den Plan und setzten sich an eines der Lagerfeuer. Dort begrüßten sie die Männer, entspannten ihre Füße und fingen an ihre Vorräte zu plündern. Grade als Raettich dabei war ein großes Stück Käse über sein Brot zu schmelzen, kam Donnervogel zu ihm und tippte ihm auf die Schulter.
"Hey Raettich. Ich hatte dir doch gesagt, dass ich gehen muss. Innos ruft mich wieder ins Flachland. Es wird Zeit, dass ich diese kalte Gegend verlasse."
Raettich war bestürzt. Er hatte es schon ganz verdrängt, dass Donnervogel ihm gesagt hatte er würde gehen sobald sie am Wolfsclan wären. Der Barde stand auf und die biden Männer verabschiedeten sich voneinander.
"Mache es gut mein Freund. Ich hoffe unsere Wege werden sich mal wieder kreuzen. Auf dass dich dein Innos beschützen werde. Ich hoffe du kommst nochmal hier hoch."
Donnervogel antwortete nur: "Das werden sie sicher." Danach drehte er sich kurz zu Naram: "Mache es auch du gut. Schade dass wir uns nur so kurz kennen gelernt haben."
Die junge Frau winkte ihm zu und dann ging Donnervogel von dem Feuer weg. Raettich schaute ihm noch kurz nach, dann entzündete er eine Fackel am Feuer, die er Donnervogel noch nachbringen wollte, doch er fand ihn nicht. Merkwürdig. Es gab nur diesen einen Weg.
"Warscheinlich irgendetwas mit Magie", dachte er nur. "Warscheinlich Magie."
Langsam ging er zurück zum Lagerfeuer und schmolz seinen Käse weiter.
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Der Kleinen stockte der Atem, als sie ein ganzes Rudel wolfsartiger Schatten durch das Halbdunkel des Lagers huschen sah. Wölfe, so nah am Menschen - das konnte nur eines bedeuten und das war in jedem Fall nichts gutes. Auch wenn es immer wieder Gerüchte gab, dass Wölfe grundlos arglose Wanderer oder Hirten angefallen hätten, wusste es die Waldläuferstochter besser. Solange es genug Beutetiere gab, hielten sich die Rudel im allgemeinen von den Menschen fern. Einzig, wenn die Nahrung knapp und damit der Hunger stärker als ihre Menschenscheu wurde, wagten sich die Raubtiere in die Nähe der Zweibeiner, um sich zu holen, was ihnen zustand.
Inzwischen waren die Nächte schon eisig kalt und auch für die Huftiere wurde die Nahrung knapp, so dass viele Richtung Süden abgewandert sein mochten - sehr zum Leidwesen der Wölfe, die immer öfter mit knurrenden Magen durch die langen Winternächte ziehen mussten. Kein Wunder also, dass der verführerische Duft frischen Blutes eine unnachahmliche Anziehungskraft auf die Weißpelze ausgeübt hatte. Dass sie damit ein ganzes Lager Rebellen in helle Aufregung versetzten, interessierte die Wölfe dabei wohl nur recht wenig. Ihr Ziel war das Fleisch, das dort mitten im Lager einladend herumlag und nur darauf wartete, einen hungrigen Wolfsmagen zu füllen.
Der Rothaarigen blieb nicht viel Zeit, die Lage zu überblicken. Die ersten Wölfe strömten schon vom Duft des Fleisches magisch angezogen zu der Stelle, wo die Jäger das frisch erlegte Wild ausgeweidet und abgelegt hatten. So auch eine schneeweisse Jungwölfin, die gerade ihren zweiten Winter in Nordmar erlebte und geradewegs auf die ordentlich gestapelten Kadaver zulief, ohne die kleine, rothaarige Zweibeinerin zu beachten, die sich gerade der Wölfin in den Weg zu stellen suchte.
Mit gezogenem Schwert stürmte Jennay auf den ungebetenen Gast zu und holte zu einem weitem Schlag aus, der wohl mehr dazu dienen sollte, das Tier zu erschrecken und von seinem Vorhaben abzubringen, als es ernsthaft zu verletzen. Im weitem Bogen zischte das Langschwert vor der sich nähernden Wölfin durch die eisige Nachtluft und verfehlte die Schnauze der Schneeweissen, die im letzten Moment einen Haken schlug und auswich, nur um Haaresbreite. Das Tier stoppte von dem unerwartetem Angriff überrascht und starrte seiner rothaarigen Rivalin sekundenlang in die Augen, die ebenfalls einen langen Moment erstarrt wirkte, bevor sie sich wieder ihres Schwertes erinnerte und zum nächsten Schlag ausholte. Wieder zielte Jennay so, dass der Wolf gut nach hinten ausweichen konnte, um ihn so zum Rückzug zu zwingen, was auch eine Weile bei der unerfahrenen Wölfin gelang, bevor sie knurrend stehenblieb und warnend die Zähne fletschte.
Nicht gewillt, sich das nur einen Wolfssprung entfernte Nachtmahl entgehen zu lassen, setzte die Schneeweisse zum Sprung auf die Rothaarige an, die es gewagt hatte sich ihr in den Weg zu stellen. Jennays nach unten gezielter Schlag ging ins Lehre, während die Wölfin geradewegs auf die Kleine zusprang und sie schliesslich unter sich begrub. Jennay wusste kaum wie ihr geschah, als sie sich plötzlich im Schnee wiederfand und den heissen Atem der Wölfin im gesicht spürte, die sich auf der Suche nach der Kehle der Rothaarigen stattdessen in deren Fellkragen verbissen hatte und so die Kleine würgte, dass ihr fast die Luft wegblieb. Hilfesuchend griff eine Hand nach der Schnauze der Wölfin und versuchte sie von ihrem Vorhaben abzubringen, doch das Tier zerrte weiter wie im Rausch an dem Kragen, ungeachtet der Tatsache, dass es damit nicht besonders ausrichtete, mal davon abgesehen, dass Jennay mehr und mehr um Atem rang. Nach einer gefühlten Ewigkeit erinnerte sich die Rebellin schliesslich wieder an das Schwert, das sie noch immer mit der rechten Hand umklammert hielt und glücklicherweise beim Sturz nicht fallen gelassen hatte. Unter dem Wolf begraben waren die Bewegungsmöglichkeiten doch sehr begrenzt, doch irgendwie gelang es der Rothaarigen ihren Schwertarm zu befreien und die Waffe zu einem Schlag von oben zu erheben. Mit letzter Kraft ging die schwere Klinge auf den Rücken der Wölfin nieder und hinterließ dort eine blutige Kerbe im schneeweissen Pelz. Jaulend ließ die verletzte Wölfin daraufhin von der Kleinen ab und suchte schliesslich das Weite. Das frische Fleisch war zwar immernoch verlockend, doch einen weiteren Kampf mit dieser unerwartet wehrhaften Rothaarigen offenbar nicht wert.
Erleichtert spürte Jennay wie wieder genug Luft in ihre Kehle drang und blieb keuchend im Schnee liegen, während die junge Wölfin mit hastigen Sätzen in der Nacht verschwand.
Geändert von Jennay (10.12.2008 um 23:17 Uhr)
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Südnordmar
Die Nacht brach ein, während Wind vom Norden her wehte. Der tanzende Wind trieb unregelmäßig brennende Kälte ins Gesicht und doch nahm man es hin. Es roch nach langsam gefrierendem Schnee und einer kalt werdenden Nacht. Der weiße Schnee erhellte den Ort und glitzerte im Mondenschein. Es war ein Meer aus Kristallen, das, konnte man einmal die Kälte vergessen, wunderschön war. Aus den Wäldern unter dem Plateau hörte man die Krähen schreien, als die Schar krächzend in die Lüfte stieg und mit dem Mond über Nordmar als Hintergrund, zu anderen Gefilden Nordmars flog.
Ornlu verfolgte ihren Flug. Viele Augen auf dem Plateau verfolgten die Schar, ehe sie hinter einer Bergkuppe verschwanden. Dann ging sein Blick wieder um die Runde. Er sah Bogir und die Eiswölfe die schon gestern kamen. Wölfe aus den nördlichen Wäldern Myrtanas und Warge, die ihre dunklen Wälder verlassen hatten, um dem Ruf des Hetzers zu folgen. Hier und heute würde er seine Kinder und Verbündeten brauchen, so wie er für sie allzeit immer da war. Sie alle warteten auf den Hetzer. Auf den Vater aller Wölfe und die Zeichen standen gut. Jeder auf dem Plateau spürte es, spürte es noch intensiver, wenn er den Mond anstarrte. Der Mond stand im Zeichen des Wolfes.
Es war die Zeit, in der der Hetzer seine weltliche Gestalt bis zum Neumond annehmen musste. Eine Zeit die vermeintlich gut schien und doch voller Gefahr war. Freunde warteten auf sein Erscheinen, aber sicher auch die Feinde. Nicht hier vor Ort, aber es war nur eine Frage der Zeit.
Zeit - mit jedem Atemzug stieg der Mond mehr und mehr am Firmament auf. Mit jedem Atemzug umgab den Steinkreis mehr und mehr mystischer Zauber. Gewaltige Kräfte sammelten sich in der Steinformation uralter Zeiten.
Momente vergingen, ehe Ornlu begann zu spüren, dass es losging.
"Bogir...!", rief er auf.
"Scccccchhhhh...er erscheint.", beruhigte der alte Druide und hob die Hand gen Ornlu. Ornlu blickte wieder gen Steinkreis, um den sich nun zentral ein rötlicher Nebel sammelte. Langsam stieg er an, verteilte sich dort und drang weiter vor. Tauchte den von Kälte und Schnee umschlossenen Ort in düster wirkende Atmosphäre. Alles war still, lauschte dem aufziehenden Nebel. Blutiger Geruch durch den Nebel kam auf und intensivierte die Atmosphäre, die sich wie ein Tuch über den Ort gelegt hatte. Ornlu beobachtete alles genau am Steinkreis, spürte mehr und mehr, wie sich dort Kräfte manifestierten und spürte dann die Anwesenheit des Naturgeistes. Der Hetzer war da, war allgegenwärtig. Alle spürten es und doch war er noch nicht zu sehen. Stattdessen erhob sich einer der Warge und schritt in das mehr und mehr erhellende rötliche Licht inmitten des Steinkreises. Ein warmer Wind stieß von dort hervor, wirbelte den Nebel auf, ehe dieser sich wieder auf Knöchelhöhe absank. Das Licht im Steinkreis wurde immer greller, immer mehr Naturkräfte sammelten sich dort. Ornlu konnte kaum noch hineinblicken, als der Warg dort im Licht verschwand. Dann ein aufjaulen - der Warg starb.
Bogir wisperte ein paar Worte in alter Druidensprache, die sich Ornlu gut einprägte, ehe er wieder gespannt in den Steinkreis blickte. Mystische Kräfte waren zu vernehmen, wie er sie schon einst vernahm, doch hier und jetzt war es anders, mächtiger, wahrer.
Eine starke Druckwelle fegte regelrecht über den Ort, während es so hell wurde, dass Ornlu wegsehen musste. Viel Schnee wurde aufgewirbelt, der rötliche Nebel zerstäubte sich in Schleiern rundherum und das grelle Licht erlosch langsam.
Als Ornlu wieder mehr sehen konnte, sah er die Konturen dieses riesigen Warges, sah dieses mächtige Wesen dem er folgte. Es öffnete die Augen. Rot leuchteten sie wie Juwelen aus den tiefen der Hölle. Das mächtige Wesen trat aus dem Steinkreis und überragte all seine Kinder. Ornlu und Bogir verbeugten sich wie vor einem König, alle Wölfe und Warge verneigten sich vor dem Naturgeist, ehe die ganze Meute die Häupter hob und ohrenbetäubendes Wolfsgeheul vom Berg, vielleicht wohl über ganz Nordmar, ertönte. Der Hetzer, der erste Wolf den Adanos schuf, war gekommen. Ornlu hob wieder sein Haupt und blickte gen Mond. Er war entschlossen wie noch nie, den Hetzer gegen alles zu beschützen.
Geändert von Ornlu (10.12.2008 um 23:36 Uhr)
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So viele Wölfe hatte Ulrich noch nie zuvor in einem Rudel gesehen, die Anzahl war eigentlich schon schlimm genug. Das die Viecher auch noch um einiges größer und aggressiver waren als ihre Artgenossen in Myrtana, machte die Situation wahrlich nicht besser. Die Biester waren wie besessen, vermutlich von Hunger getrieben, vom Geruch der Beute in einem wahren Blutrausch. Wie sonst wäre es zu erklären, das selbst Feuer nur eine bedingte Wirkung hatte. Die weißen Teufel schreckten nur kurz zurück, wenn man ihnen mit Flammen zu nahe kam, mehr auch nicht. Immerhin etwas, so konnte man sich die Biester vom Leibe halten, doch das Problem als solches wurde dadurch nicht gelöst. Knurrend und Zähnefletschend harrten sie in sicherer Entfernung aus, warteten auf ihre nächste Chance zum Angriff. Schlaue Biester hatte mal ein Jäger zum Kommandanten gesagt, jetzt wusste Ulrich was gemeint war. Manche Wolfe blieben stetig beisammen, versuchten zu zweit oder zu dritt ihr Glück, sie schienen sich verständigen zu können, jedenfalls erweckte diese Vorgehensweise diesen Eindruck.
Zu allem Überfluss hatten die meisten Schützen keine Pfeile mehr, zu hektisch agiert und nur wenige von den flinken Biestern getroffen. „Und nun?“ fragte der Paladin einen der erfahrensten Jäger, mit dem er gerade Rücken an Rücken stand und gemeinsam mit Fackeln einige der Biester auf Distanz hielten. „Wir müssen den Rudelführer ausschalten, wenn wir Glück haben hauen die andern ab..., der da drüben ist der Boss“. „Hm“, brummte Ulrich während er weiter mit seiner Fackel rumfuchtelte, „keine andere Lösung?“ „Wir geben freiwillig was von unserer Beute ab, das könnte auch klappen“. Das erschien dem Kommandanten einfacher zu sein, „machen wir es so“. In einem günstigen Moment sprintete Ulrich los, geradewegs auf den Platz zu, wo sie ihren Fang lagerten. „Jeder schnappt sich soviel Fleisch wie er tragen kann und folgt mir“ war die kurze Anweisung an die Leute, die sich in der Nähe aufhielten. „Du nicht“, gemeint war Jennay, die gerade einen Wolf in die Flucht geschlagen hatte und noch etwas verwirrt wirkte.
Wenig später rannte eine kleine Gruppe so schnell sie konnte zum Ausgang des Talkessels, „schmeißt das Zeug einfach irgendwo hin“. Diese Aktion blieb zwei Wölfen nicht verborgen, sie waren gefolgt, einer der Biester setzte gerade zum Sprung an. Ulrich konnte rechtzeitig einen Ausweichschritt machen und verpasste dem Vieh mit der flachen Seite seines Schwert einen Hieb. Der weiße Teufel stutzte kurz und schnupperte in der Gegend herum, er witterte das Fleisch. Sein Artgenosse verhielt sich ähnlich, nur das dieser gleich auf einen Fleischbrocken zuhielt und sich daneben aufbaute, dann heulte das Vieh auf, so wie es nur Wölfe machen. Irgendwie hatte der Kommandant im Gefühl das die Sache funktionieren würde und gab den anderen ein Zeichen sich langsam zu entfernen. Die beiden machten keine Anstalten zu folgen, heulten stattdessen gemeinsam in die Nacht. Grummelnd und leicht knurrend kamen weitere Wölfe und gesellten sich zu den anderen, schlichen um das Fleisch herum und beschnupperten es. Dann packte der erste zu und riß sich ein Stück heraus, die anderen folgten seinem Beispiel. Die Nachricht, wenn man sie so nennen wollte machte die unter den Wölfen die Runde, immer mehr fanden sich an der Tafel ein, der Plan schien zu klappen. „Mehr Fleisch..., nehmt auch die Abfälle“ flüsterte Ulrich leise, die anderen nickten, sie wussten was zu tun war.
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Am Tag bot sich ein seltsames Bild. Der Schnee vor dem Talkessel war aufgewühlt von den Abdrücken vieler Pfoten und nicht weniger Stiefel. Überall Blut und Fetzen, es sah aus wie nach einer langen, harten Schlacht. Dabei war es sogesehen gar keine gewesen. Nein, was man hier sah, auch wenn man es nie vermuten würde, waren die Überbleibsel der Fütterungsaktion aus der vorherigen Nacht. Anstatt die Wölfe abzuschlachten oder sich von denen fressen zu lassen, hatte irgendjemand die schlaue Idee gehabt, sie einfach mit den erlegten Tieren zu füttern. An sich ja nicht schlecht, der Gedanke, und entgegen mancher Erwartungen hatte es sogar funktioniert, aber nun, am Tag, zeigte sich, wie hoch der Preis dafür gewesen war. Von der Beute war nicht mehr allzu viel übrig, und so manch einer murrte bereits ob der Sinnlosigkeit der großangelegten Jagd, auf der sie sich befanden. Vermutlich die wenigsten hätten sich angestrengt, wenn sie geahnt hätten, dass das alles für die Katz' oder hier passender, für den Wolf war. Vermutlich hatte sich das unter denen herumgesprochen, oder herumgeheult, und neben denen, die sowieso dabei waren, die Rebellen in Schwierigkeiten zu bringen, hatten sich ob der Aussicht auf fette Beute im Laufe der Nacht noch weitere Tiere dazugesellt. Abgezogen war die Meute erst, als der Tag langsam zu leuchten begann, und erst seitdem konnten die Rebellen durchatmen, sich um ihre Verletzten kümmern und ihre Lage begutachten, auch wenn ja bereits feststand, dass sie wohl noch einmal würden jagen müssen. Indes machte eine Geschichte die Runde, dass die Wölfe in der nächsten Nacht sicher wieder herkommen würden, weil sie so freundlich gefüttert worden waren und sich kaum anstrengen mussten. Kein erfreulicher Gedanke, aber die Männer waren sich selbst nicht einig, ob sie dem Glauben schenken sollten oder nicht.
Jurdace dagegen hatte sich nicht nur über den Tag, sondern auch schon die letzte Nacht aus allem herausgehalten. Lediglich ihrer Freundin hatte sie ein wenig Zeit gewidmet, nachdem jene sich beinahe hatte von einem Wolf fressen lassen, was bedauerlich gewesen wäre, aber ansonsten hielt sich die Blonde schon seit Tagen dezent im Hintergrund und war nur zu fassen, wenn sie es wollte, also eher gar nicht. Die Nacht hatte sie auf einem Baum verbracht, nicht, weil sie Angst vor Wölfen hatte, nein, es war die ganze Jagdsache, die ihr nicht gefiel. Nordmarer, ja die kannten sich hier aus und wussten, wo es was zu holen gab, aber Nordmarer waren sie nun einmal nicht und die wenigen, die die Rebellen begleiteten, waren keine besonders große Hilfe, ja beinahe schon eine Behinderung. Ihre Jagderfahrung hatten sie vermutlich zum größten Teil in der Taverne im Hammerclan gesammelt und dabei vieles gemacht, aber keine Beute. Trotzdem war die Blonde mehr oder weniger gespannt, wie sich der Kommandant nun auf die neue Situation einstellen würde, denn fest stand, dass sie erstens wohl kaum lange hier bleiben konnten, wollten sie nicht ein erneutes Zusammentreffen mit den Wölfen riskieren, auf der anderen Seite konnten sie sich aber auch nicht einfach wieder in einen der Clans oder gar nach Myrtana zurückziehen, ohne die Jagd erfolgreich zu beenden. Vielleicht gab es ja jetzt zur Abwechslung eine Wolfsjagd - die konnte man schließlich auch essen.
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Unterwegs zum Hammerclan
Geowulf stellte fest, dass er schon immer hier hin gehörte. Die Mentalität war einfach eine viel einfachere und freiere als in Varant oder Myrtana. Frische Bergluft umwehte ihn, als er zusammen mit Weißhaar einen Hang hinunter rutschte, denn so ging es am schnellsten. Es erinnerte ihn an seine Kindheit, wo rutschen, sei es auf Eisfeldern oder Berghängen, seine Lieblingsbeschäftigung war. Der Wolfsclan hatte ihn nicht lange halten können, da er seine Zeit als Jäger als vorbei ansah. Vielleicht würde er eines Tages wieder die Jagdlust verspüren, doch zunächst sorgte Geowulf sich um seine Aufnahme bei den Clans. Er hatte aller erforderlichen Schritte dafür unternommen und wartete nun ungeduldig auf die Entscheidung, die sein weiteres Leben bestimmen sollte.
Geowulf und Weißhaar wanderten durch die weite Eiswüste und während ersterer durch seine jahrzehntelange Abwesenheit den richtigen Weg nicht mehr finden konnte, war der Hetzer keine Sekunde lang unsicher. Er führte seinen Freund sicher durch gefährliches Getier und Gelände. Geowulf war erstaunt ob der Intelligenz seines Wolfes. Wie konnte das sein? Hatte Adanos damals mehr getan, als sie beide zu segnen? Und wo kam Innos dabei ins Spiel? Schließlich diente Geowulf von Haus aus eher Innos, da beim Feuerclan natürlich dieser Glaube vordergründig war. Wie dem auch sei, Weißhaar hatte nicht nur den Überblick über die Orientierung in Nordmar, in seiner Eigenschaft als Tier wusste er natürlich auch um Gewohnheiten und Schwächen der Nordmarer Fauna, besser als es ein Jäger je verstünde. So geleitete er Geowulf sicher und schnell und schon bald kamen die Hütten des Hammerclans in Sicht. Da die Entfernung dennoch zu groß für eine einzige Etappe dorthin war, beschloss Geowulf eine Pause einzulegen und in seiner Jurte zu übernachten.
Die Wände der Jurte bogen sich unter dem Druck des Nordmarer Windes. Außerhalb herrschte eisige Kälte, doch innen war es anheimelnd warm. Geowulf wusste nicht wirklich warum es im Zelt so warm war. Das einzige, was ihm darüber bekannt war, war dass es einst seiner Mutter gehörte, die ja eine Druidin war. Vielleicht war die Jurte verzaubert und gegen Hitze sowie Kälte resistent? Er wusste es nicht. Mit Magie hatte er sowieso wenig am Hut, er fand sie unheimlich und ein Instrument der Schwachen. Mit magischen Rüstungen oder Waffen verhielt es sich jedoch anders, allerdings war Geowulf nie in den Besitz eines solchen Artefakts gekommen.
"Weißhaar, komm her , mein Guter." Er kraulte das schneeweiße Fell des Wolfes. "Eines Tages wird etwas Wunderbares geschehen, du wirst schon sehen. Ich weiß zwar noch nicht was, doch etwas sagt mir, dass es so ist. Komisch, was? Nun ja, wir sind beide nicht mehr die Jüngsten, doch es ist noch viel zu tun. Morgen geht´s weiter zum Hammerclan."
Damit legte er sich neben Weißhaar und dachte noch lange über seine Bestimmung nach, die er, wie er wusste, von den Göttern schon seit seinem Abenteuer als 12-jähriger erhielt.
Geändert von Maris (31.12.2008 um 00:35 Uhr)
Grund: Entfernen des Mod-Kommentars
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Trotz ihres, doch raschen Aufbruches, waren sie nicht weit gekommen. Zwar erhoben sich die Berge vor ihnen in den Himmel und die schneebedeckten Hänge spiegelten das sanfte Mondlicht wieder, doch es heißt auch: »Es ist nicht immer als Gold was glänzt«. So hat auch der Winter, mit Sicherheit eine wunderschöne Landschaft zu bieten und bietet in Varant mit gleicher Sicherheit eine angenehme Temperatur, doch man muss vor allem im Winter darauf achten wohin einen seinen Füße tragen.
So machten sie vor einiger Zeit schon halt und Sarolf hat sich angeboten die erste Wache zu übernehmen. Er fühlte sich insgesamt sehr wohl, es war zwar kalt, doch fror er nicht. Etwas was ihm doch sehr gefiel. Es war lange her, dass er nicht eine ganze Nacht zitternd vor einem kleinen Feuer verbrachte, zu lange. Und, etwas das man nicht vergessen sollte, er besaß ein Schwert. Ein ziemlich gutes sogar, er hatte zu Beginn der Reise nur leider nicht genügend Zeit gehabt es genauer zu begutachten, aber nun da sie in den Wälder vor Nordmar halt machten und der spärliche Flammenschein doch noch genug Licht spendete wagte er es, das Schwert seines Begleiters einmal genauer zu begutachten.
Es wirkte nicht gerade lang, etwa ein Meter, wenn man es von einem »Laien« wie Sarolf begutachten lies, so wies auch die Parierstange einen rechten Winkel auf, also einen rechten Winkel zur Fehlschärfe.
Die Parierstange an sich, war keines Wegs schlicht gehalten. Nein! Sie wies reiche Verzierungen auf.
Der Griff bot erstaunlich guten Halt, also dafür das es nur ein Lederband war.
Alles endete am tropenförmigen Knauf, welcher im vergleich zur Parierstange recht bescheiden wirkte, so ganz ohne Verzierung.
Es war ein schönes Schwert und eine Ehre zugleich dass Sarolf sie tragen durfte.
Nachdenklich blickte er durch die schneebedeckten Wipfel der umliegenden Bäume, es würde noch einige Stunden dauern bis Kalyvala mit der Wache dran war. Das heißt, er müsste noch etwas Holz suchen, damit ihm doch nicht wieder kalt wird.
Geändert von Nicolei (12.12.2008 um 10:33 Uhr)
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Südliches Nordmar
Schnaubend, geschlaucht und müde, wischte sich der Druide mit der Hand an der Lippe entlang. Wischte sich das Blut ab und leckte dann über die kleine Wunde. Es ziepte höllisch, doch lieber das, als eine Klinge im Leib. Ornlu stützte sich auf seinem Stab ab, drückte diesen in den gefrorenen Schnee, während unter seinen Füssen Lumpen uralter Zeiten waren. Ja, Lumpen. Lumpen von diesen Lumpenpack von Häschern. Mehr hinterließen sie nicht, nachdem sie starben und heute starben viele von ihnen. Mit erscheinen des Hetzers, erschienen Stunden danach auch seine Häscher. Mit Bögen, mit Speeren, mit Klingen - mit allem kamen sie in kleinen Gruppen und wurden von den Kindern des Häschers zurückgeschlagen. Wölfe siegten, Wölfe fielen, Wölfe heulten auf. So waren die Impressionen. Die Häscher jagten den Hetzer und die Häscher wurden von ihnen gejagt.
Der Hetzer war schon längst unterwegs, dorthin wo er nur schwer zu finden wäre. Bogir, Ornlu und die Wolfsrudel stellten sich den Verfolgern. Je eher man sie überall in Kämpfe verwickelte, umso besser. Wie erfolgreich man war, würde man sehen. Keiner der Druiden konnte sagen, wie und wo die Wölfe und Warge Erfolg hatten. Sie hatten mit ihren Bögen, ihren Waffen und vor allem ihrer Magie, bisher drei kleine Gruppen auseinander nehmen können. Die Gegner wurden härter, stärker und Bogirs mahnende Worte bestätigten sich.
Mit List und dem stärkeren Willen waren sie jedoch erfolgreich.
Mal trieb man eine Schar Krähen auf die Feinde, während der andere in den Nahkampf überging und dank der Unterstützung siegreich blieb. Mal setzte man einen Hinterhalt, lockte den Feind und ließ diesen mitten im Nadelwald von erwachenden Bäumen und deren Ästen zerschmettern oder gar zerreißen. Es war grausam was zwei starke Druiden mit vereinten Kräften mitten in ihrem Element zu wirken vermochten. Letzteres Scharmützel war dann jedoch ein Hinterhalt des Feindes. Am Ende siegten aber die beiden Druiden, gegen ihre zwei Verfolger. Der Fausthieb und der leichte Schnitt an der Schulter hatten aber gesessen, vergingen aber auch mit kühlendem Schnee und etwas Zeit. Ornlu hustete auf, als der kühle Wind besonders stark nun aufwehte. Er drehte seinen Kopf ab und blickte zu Bogir. Dieser saß auf dem Boden und schnaufte. Sein blutiges Schwert, steckte im Boden und durchbohrte die Lumpen.
Ornlu schritt zu seinem väterlichen Freund und Mentor.
"Alles klar?", fragte der junge Druide. Bogir nickte, atmete aber schwer.
"Meine Zeit...ist noch nicht gekommen, junger Druide. Hilf mir auf, wir müssen weiterjagen.", sprach Bogir und streckte sich, um an seinen Schwertgriff zu kommen.
"Ein alter Wolf, der immer noch zubeißen kann.", dachte sich Ornlu mit einem Schmunzeln.
"Erst einmal müssen wir uns stärken. Wir sind die ganze Zeit schon unterwegs.", meinte der Jäger und zog den älteren Druiden hoch. Da der Wind aufwehte und es nach ungemütlicherem Wetter aussah, machten sich die zwei Günstlinge des Hetzers in den nahe liegenden Wald auf. An einer windgeschützten Stelle an einer Felswand ruhten dann beide. Gedörrtes Trockenfleisch und verdünnter Wacholder wurde gereicht, es wurde sich gestärkt und ein Feuer zum wärmen entfacht. Dafür nahm man die Lumpen als Brennstoff, die diese dämonischen Häscher als Überreste zurückließen.
"Wohin wird es für uns gehen, Bogir?", fragte Ornlu. Der ältere Druide nahm einen Schluck des Wacholderschnapses und reichte das Fläschchen an Ornlu weiter.
"Erinnerst du dich an den Ort an dem du den Pakt mit den Wölfen eingingst?", fragte Bogir, hustete auf und warf dann einen Lumpen ins Feuer nach. Ornlu nickte lediglich, ehe er den Rest des Flascheninhalts leerte. Wacholder tat gut und Bogirs Worte taten gut. Ornlus Hand fuhr an seine linke Brust. Dort war und würde auf ewig die Bissnarbe des riesigen Wolfes bleiben. Das Zeichen seines Paktes mit dem Hetzer. Wer viel wollte, musste eben auch viel geben.
"Dann gehts den Pass runter, hmm?", stellte der jüngere Jäger fest. Bogir nickte brummend und starrte ins Feuer. Ornlu tat es ihm gleich. Wenn sie wieder bei Kräften wären, würde ihre Jagd weitergehen.
Geändert von Ornlu (12.12.2008 um 03:48 Uhr)
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Wolfsclan
" Bei Beliars stinkendem Atem, ich friere mir die Eier ab!" Bellte Stylios, der selbst gar nicht wusste, warum genau er so wütend war, setzte sich im Bett auf und stieß kurz darauf ein wehleidiges Stöhnen aus, ehe er sich wieder in das provisorische Lager aus Fellen und Decken sinken ließ. So schnell sie verschwunden gewesen waren, so schnell meldeten sich die Schmerzen auch schon wieder zurück. Die verdammte Pfeilwunde wollte einfach nicht heilen! Mit jeder Regung schien sie wieder aufzureißen und wenn der Nordmann versuchte, sich aufzurichten und wieder zu stehen, begann Stylios` wieder wie ein abgestochenes Schwein zu bluten. Wenn er sich die hässliche Visage von diesem verfluchten Schützen nur gemerkt hätte! Während der Orkjäger die Zähne aufeinander biss und die Hände zu Fäusten ballte, bedachte er diesen feigen Attentäter mit allen nur erdenklichen Flüchen, die ihm einfielen und sicherlich den blödesten Ork zum Ohrenzuhalten veranlasst hätten.
Als die Schmerzen schließlich wieder abgeklungen waren, blieb Stylios reglos auf dem Bauch liegen und machte nicht einmal mehr den Versuch, sich zu bewegen. Nun spürte er auch die eisige Kälte wieder, die sich in die Hütte geschlichen hatte. Welcher Vollidiot hatte die Tür offen gelassen?
Ganz langsam und vorsichtig bewegte der Orkjäger schließlich doch noch den Kopf und spähte in Richtung der Feuerstelle, die den Raum, in dem neben Stylios noch einige andere Verwundete lagen, eigentlich mit Wärme überschütten sollte. Erloschen. Die Holzscheite waren verkohlt und kein einziger Funke regte sich mehr. Nur noch ein paar wenige Öllampen spendeten Licht. Frechheit! Wollte man die Verwundeten, die tapfer gekämpft haben, etwas erfrieren lassen? Wenn Stylios aufstehen könnte, würde er irgendjemandem in den Hintern treten….
Als der Nordmann gerade wieder begann, mit dem Gedanken zu spielen, vielleicht, aber auch nur vielleicht, einen erneuten Versuch zu starten, sich aus dem Lager zu kämpfen, hörte er plötzlich, wie jemand die Tür zur Hütte aufmachte und in den Raum trat. Ein kalter Windstoß drang sofort in die Hütte und schlug Stylios entgegen, als ob die finsteren Gesellen Beliars bereits ihre eisigen Klauen nach ihm ausstrecken würden.
„ Nun mach doch schon die verdammte Tür zu! Ich liege hier doch nicht zum Spaß in der Hütte!“ Raunte Stylios, ohne aufzusehen und legte seinen Kopf wieder auf ein weiches Wolfsfell, als die Tür endlich wieder geschlossen wurde. Eine Antwort auf seinen Spruch erhielt der Nordmann jedoch nicht. War der Kerl, der da gerade gekommen war, schon wieder gegangen?
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Die Beratung mit den Jägern in den frühen Morgenstunden dauerte nicht lange, schnell war man sich einig, das es keinen Sinn mehr machte, länger in der Nähe des Wolfsclan zu verweilen. Die gezielte Jagd auf größere Beute, war ohne entsprechende Ortskenntnisse, ein recht aussichtsloses Unterfangen, das war die einhellige Meinung der Späher. Der Kommandant konnte der Argumentation gut folgen, auch wenn es sehr bedauerlich war, so war es doch eine Erkenntnis mit der etwas anfangen konnte. Deshalb beschloss er kurzerhand die Sachen zu packen und gleich mit dem ersten Tageslicht aufzubrechen. Einen Teil des Erjagten ließen die Rebellen für die Wölfe zurück, in der Hoffnung das sie sich damit zufrieden geben würden. Die Wölfe selbst jagen wollten die Meisten nicht, da hatte jeder einen anderen Grund, für Ulrich war die Sache schlichtweg zu gefährlich, die weißen Teufel einfach zu unberechenbar. Selbst kleinere Verletzungen konnten hier in der Schneewüste schon das aus bedeuten, er wollte keine Männer verlieren, das war das Risiko nicht wert.
Da vertraute der Paladin lieber auf den Zufall, dass das Glück vielleicht doch noch auf ihrer Seite stünde. Immerhin war es noch ein langer Weg bis sie wieder in Myrtana ankämen, da könnte ihnen noch so manches begegnen. Wobei Ulrich da von dem Besten ausging, mögliche Gefahren hatte er da nicht im Sinn. Sich vorher solche Szenarien auszumalen, das hatte er schon längst aufgegeben, es nutzte am Ende nie etwas, also konnte man seine Nerven schonen und es gleich bleiben lassen. Mit einer gewissen Zuversicht ging Ulrich stetig an der Spitze voran, wohl auch deshalb, weil er inzwischen diese Gegend ganz gut kannte. Einen Vorteil hatte es jedenfalls das die Rebellen einen Großteil ihrer Beute verloren hatten, sie kamen schneller voran.
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Als die Wolken sich teilweise lichteten, kam das weiße Mondlicht hindurch und erstrahlte den eisigen Weg vor der Gruppe von Rebellen. An der Spitze lief Ulrich selbst, der Rest sortierte sich hinter ihm in einem losen zusammenschluss. Jeder, bis auf die Späher die wie sonst die Gegend um die Gruppe erkundete, trug etwas von dem noch übrigen Fleisch. Dadurch, dass sie das Gepäck aufteilten, kamen die Rebellen wesentlich schneller voran.
Morn erblickte den großen Rebellen Matthew, der seinen Arm hielt, während der gestrigen Kämpfe hatte ihn einer der Wölfe hart attackiert. Sein Verband war mit blutroten Stellen bedeckt. Er wäre sicherlich nicht gegen eine Jagd auf die diebischen Wölfe gewesen. Morn selbst war sichtlich begeistert davon, nicht noch eine zeitverzögernde Jagd auf diese grausamen, weißen Bestien zu unternehmen. Ulrichs Beschluss weiter in Richtung Myrtana zu reisen, regte in ihm die Hoffnung nun endlich aus dieser schneebedeckten Einöde verschwinden zu können. Er würde endlich die grünen Wiesen Myrtanas wiedersehen, die bunten Farben der Blätter und die ausgedehnten Wälder, wo man das beste Holz des Landes fand. Moment... Grüne Wiesen und bunte Blätter in Myrtana, im Winter? Da hatte sich Morn wohl doch zu früh gefreut. Aber nehmt ihm nicht die Hoffnung.
,,Sobald ich wieder in Myrtana bin, kann ich endlich meine Laute reparieren.", murmelte Morn vorsich hin:,,Mein einziger Besitz von Wert, nebst meinem Messer und diesem Fell."
Plötzlich machte die ganze Gruppe halt und Morn, der noch immer voller Hoffnung von Myrtanas grüner, schneefreier Landschaft träumte, knallte hart gegen das hölzerne Schild eines der Rebellen, welches dieser auf dem Rücken trug. Verwirrt torkelte der Instrumentenbauer zurück, stolperte über einen Stein und fiel rücklings in den kalten Schnee. Der Rebell drehte sich um und lachte herzlich über Morns Missgeschick. Schadenfreude ist immernoch die größte Freude. Morn blickte mürrisch herauf und nahm die Hand, die der Rebell ihm entgegenstreckte, dankend an. So kam der Waise wieder auf die Beine und sah sich nach dem Grund für den ruckartigen Stopp um. Am Anfang der Kolonne gab Ulrich gerade Befehle. Dabei zeigte er erst auf einige Rebellen, dann auf einige Positionen innerhalb der Lichtung, die dort etwas Abseits des Weges lag. Die angesprochenen Männer verteilten sich und verschwanden in Richtung der freien Stelle im Wald.
Morn stapfte zu dem Rebellenführer hinüber und fragte, wie er sich nützlich machen könnte. Ulrich wies ihn an, aus Ästen Pfeile zu schnitzen, da den Bogenschützen langsam aber sicher die Munition knapp wurde und Ulrich im Hammerclan gesehen hatte, mit wieviel Fleiß und Freude sich Morn dem Arbeiten mit Holz hingab. Da sollte er eine solch eher einfache Aufgabe gut hinbekommen.
,,Also gut. Mache ich Pfeile.", erwiderte Morn auf Ulrichs Befehl und ging hinüber zu den Bäumen um nach brauchbaren Ästen zu suchen. Der Rest der Gruppe von Rebellen machte sich derweil daran ein Lager innerhalb der Lichtung zu errichten.
Geändert von Morn (12.12.2008 um 22:54 Uhr)
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Pass nach Myrtana
Stiefel stampften durch den Schnee. Es war ruhig, kein pfeifender, bitterkalter Wind. Merkwürdig für Nordmar, aber vielleicht auch ein Zeichen. Ein Zeichen Adanos für beide Druiden? Sie sollten sich sputen, um eines seiner ersten Kinder zu beschützen? Womöglich, womöglich auch nicht. Beide Männer konnten jedoch von sich sagen, dass sie alles taten was in ihrer Macht lag. Rastlos waren sie seitdem sie aufbrachen, waren die Zeichen die sie fanden kein Grund langsam zu machen.
Sie fanden Wölfe. Tot und von den Häschern erlegt. Auch ihre Spuren fanden sie, doch wie viele Häscher gab es und wie viele Wölfe? Stand den Kindern des Hetzers eine Armee entgegen, gegen die sie nicht siegen konnten? Man wusste es nicht, man wusste auch nicht woher sie kamen. Was die beiden Druiden tun konnten, war lediglich ihre Spuren finden, sie dann finden und sie töten. Die Ausbeute heute war jedoch mager. Viel mehr fanden sie tote Wölfe, was die Wut und Trauer in Ornlu vorantrieb. Es war nicht Rechtens zu töten, wenn es nicht im Sinne des eigenen Überlebens war. Die Häscher waren schon tot und töteten sinnlos weiter. Die Wölfe töteten, um ihren Urvater zu beschützen. Nicht auszudenken, wenn der Meister der Häscher die Macht des Hetzers bekäme. Er würde dann in diese Sphäre kommen können und wäre der Anfang vom Ende - so meinte Bogir und Ornlu vertraute darauf.
"Und?", fragte Bogir, als Ornlu vor drei Wolfskadavern hockte.
"Sie waren es wieder...", knurrte der Jäger.
"Sicher? Sind da wieder diese Pfeile?", fragte der Ältere. Ornlu fasste an einen der toten Wölfe und riss dass Geschoss aus dem Leib.
"Armbrustbolzen, aber genauso gefiedert...", zischte Ornlu und warf das Geschoss wütend weg. Bogir ging zum Armbrustbolzen und hob diesen auf, um diesen zu beäugen.
"Hmm - Dein Onkel, Ornlu.", meinte Bogir sicher. Ornlu blickte auf, sein Gesicht sprach von Zorn, von Wut, von Rachegelüsten. Er hatte es erwartet, aber es bestätigt kriegen war noch einmal so, als ob nach einer schallenden Ohrfeige man noch einen Tritt in die Eier bekam. Aber was sollte er machen? Seine Verwandschaft konnte man sich nicht wünschen - man hatte sie vom Tage des ersten Atemzugs an.
"Dann wird er noch mehr leiden. Ich werde Lupin zerreißen, wie ein Wolf ein Schaf.", gelobte der Druide und strich über den Kopf des toten Wolfes.
"Sobald wir auf Lupin treffen, werden wir beide deinen Onkel zerreißen. Sein Verrat, hat vielen das Leben gekostet und zerstört.", beschwor Bogir für sich und beugte sich ebenso vor den toten Wolf.
"Geben wir ihnen den Frieden den sie verdienen und geben ihrem unnützem Tod, etwas Sinn.", meinte Ornlu und deutete bei letzterem auf sein Jagdmesser. Jagen konnten sie momentan kein Wild, ihre Ziele waren andere. So war das Fleisch und Blut der Wölfe stärkende Nahrung für die Druiden. Ornlu und Bogir erhoben sich und begannen in alter Druidensprache die Geister der Wölfe zu wecken. Augenblicke später hüllte sich der Ort um sie in grünlichem Lichtpartikelreigen. Die Wolfsgeister standen auf, als hätten sie geschlafen und rannten, von Wolfsgeheul begleitet, silbrig leuchtend in die Nacht hinein, ehe sie in tausende Lichtpartikel zersprangen.
Der druidische Segen, wies ihren Seelen den Weg, gab ihnen die Erlösung um eins mit der Natur zu werden. Vielleicht würden sie als Wölfe wiedergeboren werden, vielleicht als Menschen oder ihre Seelen würden die Wölfe Nordmars schützen. So wie es die Ahnen in diesen Landen bei den Menschen taten. So wie es auch beim Waldvolk war. Keiner der Druiden konnte es genau prophezeien, doch darauf warten konnten sie nicht. Sie machten sich an das Fleisch der Wölfe, ehe es hinab gen Pass gehen würde. Bogir kannte eine Höhle für ein Nachtlager.
Geändert von Ornlu (13.12.2008 um 02:24 Uhr)
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Mit einem Wolfsfell über den Schultern, streifte Vicious durch die Einöde Nordmars. So viel Kälte und so viele Schnee hatte sie noch niemals zuvor erlebt. Und trotzdem gab es Leute, die hier lebten. Einem von ihnen hatte sie erst kürzlich das Fell abgekauft. Es war ein Jäger gewesen, dem sie durch Zufall auf einem ihrer Streifzüge über den Weg gelaufen war. Viel anzubieten hatte die Kopfgeldjägerin allerdings nicht. Mit Gold kam man hier jedenfalls nicht sehr weit. Ihr war deshalb nichts anders übrig geblieben, als den Jäger für das Fell mit Naturalien zu entschäden.
Ansonsten blieb es im Norden aber ruhig. So ruhig wie es eben ging. Scheinbar hatte es nämlich erst vor kurzer Zeit eine Schlacht gegeben. Irgendeiner der Clans hatte wohl Probleme. Über fünf Ecken hatte Vicious davon auch etwas mitbekommen. Aber wie es bei Flüsterpost nicht unüblich war, kam vermutlich nur ein Funken Wahrheit bei der Marmo an.
An sich wäre es ja eine ganz gute Gelegenheit gewesen ein bisschen was zu verdienen. Zumindest solange man auf der Siegerseite kämpfte. Wenn man aber zu spät kam, und das war hier der Fall, blieb die Kasse leer. Deshalb machte sich Vicious gar nicht erst die Mühe, zu einem der Clans zu stapfen, um dort vielleicht noch Reste abzugreifen.
Statt dessen nutzte sie die augenblickliche Ruhe, um mal von der alten Hütte wegzukommen, die sie jetzt schon wochenlang bewohnt hatte. Solange es nicht stürmte, konnte man sogar einigermaßen weit sehen in diesem ewigen Weiß. Wenn man dann noch durch Zufall über einen verwitterten und halb unter Schnee begrabenen Wegweiser stolperte, ging es sogar halbwegs gut voran.
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Neuling
Es war in der Nacht, als ihm ein Gesandter Innos' erschien. Er teilte ihm folgendes mit:
"Der Wald wird euch nennen, er wird euch erkennen. Ihm sollst du etwas schenken, ohne an dich zu denken!"
Surak wusste nicht was er mit dieser kurzen Predigt anfangen sollte, er entschloss aber, es für sich zu behalten. Er ging zurück zu sein Lager, den er wollte holz suchen, aber er wurde ja durch einen sich-mitzuteilenden-Prediger gestört. Als er schließlich am Lager ankam fragte ihn Pedro:" Hey, wo warst‘n du solang? Und hast du was gesagt g'habt?" "Nene, alles in Ordnung, aber ich fand nichts, war zu dunkel.", antwortete Surak, mit ruhiger Stimme. Er wollte sich ja nichts anmerken lassen. "Man man man, sollen wir jetzt im dunkeln sitzen? Erstens, werden wir erfrieren. Zweitens, von irgendwelchen Wölfen oder noch schlimmer Orks zerfleischt. Ich geh mal schau‘n, bleibt ihr hier." Und schon verschwand Pedro im Dunkeln der Nacht.
Zurück blieben nur mehr Surak, Opolos und Gorand. Sie warteten und warteten. Philosophierten über dies und jenes. Als der Mond schon wieder daran war, sich zu verziehen. Kamen die 3 ehemaligen Novizen ins Grübeln. "Hmm... wo bleibt Pedro nur?", frage Opolos, er hütete die Schafe im alten Kloster. "Keine Ahnung. Besser wir gehen mal nachschauen!", schlug Surak vor. Und so machten sich die 3 bewaffnet mit Stäben, Messern und jeder eine Fackel, auf in die Dunkelheit. Es dauerte nicht lang als sie ein leises knurren und ein wimmern hörten. Sie gingen in die Richtung der Laute.
Plötzlich konnten sie in der Dunkelheit, dadurch das die Baumkronen auflockerten und das Mondlicht durch jenes Loch fiel, Pedro an einen Stump gekauert sehen und umzingelt von ein paar Wölfen. Opolos lief gleich gegen das Rudel und schwang seinen stab mit der Fackel. Die andern 2 Novizen eilten ihn zur Hilfe. Zusammen konnten sie die Fleischfresser vertreiben. Pedro war noch immer völlig fertig mit den Nerven, und seine Freunde halfen ihn zum Lager.
Als sie dort ankamen, setzten sie sich und plötzlich sagte Garond: "Pedro haben wir wieder, aber Holz noch immer keins!" Alle fingen an zu lachen und sie machten sich gemeinsam auf die Suche nach Brennholz für ihr improvisiertes Lager..
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