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Am Pass
Kühler Wind pfiff und ließ das Feuer am Höhleneingang aufflackern. Klein war sie, war mehr ein Felsspalt und doch wohl der Grund weshalb man nicht in einen ewigen Schlaf fallen würde, wenn die wahre Kälte käme. Der Blick in die Natur dieser Region war schön, wenn man von hier oben hinab sah. Ein Meer aus Schnee, Bergen und Nadelwäldern in einer klaren, einkehrenden Nacht. Über manchen Bergen sah man den aufkommenden Nebel, sehr weit in der Ferne meinte man gar ein Feuer brennen zu sehen, doch die Augen konnten einen auch täuschen. Es war ein Panorama, von dem man nicht erzählen konnte, man musste es sehen, man musste dieses Land sehen. Die Winde waren der Odem Nordmars. Der Schnee dessen Haut. Die Berge, die mächtigen, unbezwingbaren Kinder Nordmars und alles Leben hier eine Art Wunder. Wild, kalt, ungestüm, hart und lebensfeindlich und doch gab es hier Leben, das kämpfte wie ein mächtiger, ewiger Strom. Alles traf zusammen, man musste nur die Luft tief einatmen und genau hinsehen.
So war Nordmar in Ornlus Augen. So erzählte auch Bogir immer davon und nun waren sie in seiner Wahlheimat. Hier war ein guter Ort sein Schicksal zu entscheiden. Seit gestern trafen sie auf keine Menschenseele mehr. Immer noch dachte Ornlu an Griffin und Dekker. Was sie wohl nun über die beiden Druiden dachten? Hielten sie die beiden für Spinner? Vielleicht, doch es war selbst dann so besser. Es ging sie nichts an. Sie verstanden nicht, was es bedeutete, wenn der Mond im Zeichen des Wolfes stand. Sie folgten nicht dem Hetzer und hatten keinen Pakt mit den Wölfen.
"Wie weit werden wir noch gehen müssen, Bogir?", fragte Ornlu und legte Holz nach.
"Kann ich nicht sagen, junger Druide. Wir müssen uns von unseren Instinkten leiten lassen. Der Hetzer wird uns führen, wenn es soweit ist.", sprach der ältere Druide und wechselte die Sehne seines Bogens.
"Hmm, meinst du es wird reichen? Wir sind nur zwei.", überlegte der Jäger und stocherte im Feuer herum.
"Zwei Menschen, doch werden wir noch Unterstützung finden. Nicht in Menschen, aber in den Kindern des Hetzers. Sie werden ihren Stammvater beschützen wollen. Außerdem haben wir den Runenstab, sowas wie Griffin werden wir hoffentlich nicht noch einmal bekämpfen müssen.", sprach der ältere Jäger in ruhigem Ton, er wirkte gelassen und doch wieder angespannt. Bogir hatte schon viel erlebt und gesehen. Ornlu nickte, Bogirs Worte beruhigten. Sein Blick schweifte in die einkehrende Dunkelheit, gen Berge, gen Nordmar. Die große Jagd stand an.
Geändert von Ornlu (05.12.2008 um 20:35 Uhr)
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zwischen Wolfsclan und Faring
Die Nacht war schon wieder über sie hereingebrochen, doch sie wanderten weiter. Feniers Hoffnung, noch heute sein so lang ersehntes Ziel zu erreichen, wuchs mit jedem Schritt. Der Schwarzhaarige hatte schon einige Andeutungen gemacht, dass es nicht mehr weit sei. Dem Adepten konnte das nur recht sein. Bald würde er wieder in Al Shedim sein…
Doch vorher bekam er vielleicht einen Anhaltspunkt darauf, wo er seinen Vater finden konnte. In Trelis war er nicht mehr und so gab es mehrere, nahezu unendlich viele Möglichkeiten seines Verbleibs. Nur eines schloss der junge Adept aus: den Tod. Tief in seinem Inneren wusste er, dass er noch lebte. Er war fest davon überzeugt!
Obwohl sie fast den ganzen Tag über unterwegs gewesen waren, war keinem von beiden die Müdigkeit ins Gesicht geschrieben. Fenier hatte zwar Mühe seine Konzentration auf den Erhalt seiner Lichtkugel zu manifestieren, dennoch fühlte er sich hellwach. Seinem Begleiter konnte man eh nie ansehen was er dachte, oder welche Gefühle ihn gerade beschäftigten. Doch weil auch er zügigen Schrittes weitermarschierte, vermutete er die baldige Ankunft. Er hielt hier und da mal Ausschau, ob er irgendetwas wieder erkannte. Sie durften nur nicht zu weit laufen, denn nur in die Sichtweite Farings zu gelangen, würde als glatter Selbstmord durchgehen.
Mit einem Mal hob sein Begleiter den Arm und stoppte seinen Gang. Fenier wurde warm um sein Herz. Waren sie angekommen? Er blickte sich sehnsuchtsvoll um, doch fand er nichts Vertrautes. Mit einem Mal bekam er ein mulmiges Gefühl in der Magengegend.
„Warum halten wir?“, flüsterte der Adept.
Sie hatten nicht viel miteinander geredet und eigentlich erwartete Fenier auch keine Antwort. Die Situation würde sich schon klären…
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"Mach das weg", sagte Deloryyan in einem ruhigen Ton und deutete auf die grell flackernde Lichtkugel Feniers, welche ihnen bisher den Weg beschienen hatte. Der Pass war nicht weit, der Nordmann erkannte diese Stelle genau, hatte er hier doch vor nicht allzu langer Zeit mit Hombre und Mazze eine entscheidende Beobachtung gemacht. Eben diese ließ ihn wissen, dass sie sich von nun an besser noch etwas unauffälliger verhielten. Zwar konnten sie sich eh nur in die Nähe des Passes und nicht etwa die Burg selbst wagen, doch war dieses Unternehmen schon gefährlich genug, was Deloryyan immer wieder zu der Frage trieb, was der Adept hier wohl zu finden oder tun hoffte.
Langsam schritt der Rastlose auf ein paar kantige Felsen zu und betrachtete das dort wuchernde Buschwerk. Irgendwo an diesem Ort musste der kleine und äußerst schmale Bergpfad beginnen, welcher sie damals auf das kleine Plateau oberhalb des Passes gebracht hatte, was Deloryyan auch nun als ihr Ziel deklariert hatte. Nach nur wenigen Minuten des Suchens hatte er Erfolg, ihr Weg versteckte sich zwischen dichtem Geäst und war ohne Wissen über ihn kaum auszumachen, was sich in ihrer Situation auch nicht gerade als unvorteilhaft darstellte. Mit äußerster Vorsicht schlichen die beiden in der Folge voran, ehe sie das Plateau schließlich erreicht hatten. Trotz der Dunkelheit war das Tor unter ihnen ebenso wie der sich durch die Berge schlängelnde Weg zur Festung erkennbar.
"Da wären wir also..."
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Sie waren da!
Fenier begann sofort mit der Suche nach Anhaltspunkten, Zeichen die sie zur Wiederfindung hinterlassen hatten. Das war gar nicht so einfach in vollkommener Finsternis. Seine Lichtkugel musste er löschen, verständlich, waren sie dem Feind doch so nahe. Er schritt einige Meter ab, suchte nach dem ersten Hinweis: einen kleinen Steinhaufen. Doch so hoch wie der Schnee hier lag konnte er lange suchen. Dann untersuchte er die Bäume, doch auch hier gab es unvorhergesehene Komplikationen: Holzfäller hatten mehrere davon gefällt.
Fenier grinste mit hochgezogenen Augenbrauen zu seinem Begleiter, der anscheinend sofort verstand und sein Gesicht genervt in seine Hände legte. Da kam Fenier die zündende Idee! Wozu hatte Melaine ihm das magische Aufspüren von Dingen gelehrt?! Genau jetzt konnte er diese Fähigkeit einsetzen, womit er nicht im Geringsten gerechnet hätte. Doch für dieses große zu untersuchende Gebiet, bedarf es einiger Zeit.
„Das dauert jetzt ein wenig!“
Er hockte sich in den Schnee, grub mit seinen warmen Händen im Schnee, bis er den gefrorenen Erdboden spürte. Darauf legte er seine Hände und begann mit der magischen Untersuchung des Erdreichs. Er musste hier all sein Können beweisen.
Langsam kribbelte es ihm in den Fingern, die nichts an ihrer Wärme verloren hatten, dank der Magie die sie durchströmte. Doch dies war ein Anzeichen dafür, dass er nicht mehr lange aushalten würde. Den Mut und die Zuversicht verlor er jedoch nicht, sondern intensivierte seine Bemühungen.
Mit einem Mal merkte er förmlich wie die Ströme, wie als wenn sie seine verlängerten Finger wären, an ein großes Objekt stießen. Das musste es sein! Er lokalisierte den genauen Standort, öffnete dann die Augen und begab sich zu eben jener Stelle. Sein ungeduldiger Begleiter setzte gerade zu einem Wort an – irgendwas mit Schaufel -, als Fenier ihn mit einer harschen Geste sofort wieder zum Schweigen brachte.
Er musste genau darüber stehen. Dieses Mal blieb er stehen, streckte seine Arme aus und versetzte dann das Erdreich in Bewegung, so wie er es gelernt hatte. Dies stellte sich schwieriger dar als gedacht, da der gefrorene Boden erst einmal erwärmt werden musste, doch seine Euphorie bestärkte ihn und nach einigen Augenblicken lugte der Deckel einer Kiste aus dem Schnee hervor. Den Rest grub er hastig mit den Händen aus. Auch der Schwarzhaarige hatte sich zu ihm gesellt. Beide schauten erwartungsvoll auf die Truhe.
Geändert von Fenier (05.12.2008 um 22:51 Uhr)
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Nun hatte man die Katze endlich aus dem Sack gelassen, oder eher die Kiste aus dem Schnee geholt. Nachdem Fenier wieder einmal ein paar in Deloryyans Augen merkwürdige Dinge vollbracht hatte, war eine kleine Truhe zum Vorschein gekommen, welche scheinbar an genau diesem Punkt nahe Faring vergraben worden war. Langsam hob der Adept den Fund aus dem kleinen Loch und stellte ihn, noch immer kniend, auf dem Boden vor sich ab. Nachdem er ein wenig daran herumgefummelt hatte, seufzte er kurz und erhob sich. Deloryyan runzelte verwundert die Stirn, wer den Standort der Kiste so genau zu bestimmen wusste, musste sie doch auch öffnen können.
"Was ist denn nun los?"
Fenier schwieg.
Auf ein genervtes „Hallo?“ des Nordmannes folgte noch immer keine Reaktion, irgendetwas schien seinen Begleiter schwer zu beschäftigen. Ein kurzes Fingerschnippen Deloryyans vor dessen Gesicht holte ihn jedoch recht abrupt zurück in die kalte Realität.
"Was hat es nun mit dieser Truhe da auf sich? Sie muss wertvoll sein, wenn du dafür solche Mühen und Gefahren auf dich nimmst..."
"Damit hast du Recht, weshalb ich mich nochmals für deine Hilfe bedanke. Dennoch kann ich dir momentan nicht erklären, was..."
Weiter kam Fenier nicht, da Deloryyan ihm plötzlich zu schweigen bedeutete. Schon vorher hatte er ein mulmiges Gefühl gehabt, doch hatte er diesem aufgrund seiner Neugier keine große Beachtung geschenkt, nun jedoch wurde es deutlich. Sie waren bei weitem nicht die Einzigen, welche die stille Nacht um einige Geräusche bereicherten...
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»Mindroth? Hier her!«,
befahl Yasmin D'Ahara dem Adlatus, der auch sogleich angelaufen kam.
»Braves Ungeziefer. Doch kommen wir zur Sache. Ich habe gesehen, dass du nun den Lichtzauber wirken kannst, zumindest so, dass du nicht ständig über deine eigenen Füße stolperst. Ich denke mal, das soll vorerst reichen - womit ich nicht das Holz sammeln meine, sondern den Lichtzauber üben. Als nächstes wirst du wieder lernen Gegenstände schweben zu lassen, wie Tassen, Teller oder Schuhe. Sehr Praktisch, wenn frau gerade keine Zeit oder Lust etwas selbst holen zu gehen,«
erklärte die schöne Feuermagierin, versenkte sich in die Magie und streckte ihre Hand aus, die nicht wirklich lange leer blieb, denn nur wenig später schwebte ihr Kampfstab an, den sie auch sogleich fest ergriff.
»Also, ich denke, ich sollte dir nicht mehr erklären brauchen. Wenn doch, nun, dann musst du deine Unwissenheit eingestehen und mich fragen. Ich werde dir dafür nicht den Kopf abreißen - zumindest werde ich es versuchen. Und sieh zu, dass das Feuer da nicht ausgeht. Denn du wirst nun Wache halten und ich schlafen. Aber keine Sorge, Callindor und sein seltsamer Freund werden dir sicher gerne Gesellschaft leisten beziehungsweise dich ablösen. Ansonsten wäre es eine dumme Idee, einzuschlafen oder sich zu verdrücken. Aber das solltest du ja inzwischen mitbekommen haben. Also dann, frohes Wachen!«,
meinte die dunkelhaarige Südländerin und ließ Mindroth da stehen, wo er halt gerade Wurzeln schlug. Er würde schon wissen, was er zu tun hatte und wenn nicht, nun, dann würde er sich schneller, als ihm lieb sein konnte, im Verdauungstrakt eines Orks, Schattenläufers oder Barbaren wiederfinden.
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Auch Fenier vernahm nun, was den Nordmann zur vorsichtigen Stille veranlasste. Das bedeutete nichts Gutes!
Hier konnte er eh nichts an den gegebenen Umständen ändern. Mit der Kiste konnte er sich auch in Al Shedim befassen, nur wie sollte er das dem Schwarzhaarigen beibringen? Wenn er sich jetzt weg teleportierte, ließ er ihn im Stich, vielleicht ließ er ihn sogar sterben, wer konnte das so genau wissen?
„Verschwinde von hier!“, wisperte der Adept. „Ich komme allein zurecht!“
Dem ungläubigen und fast belustigten Blick zum Trotz begann Fenier Zeichen in den Schnee zu ziehen. Er hatte sich ja schon einmal erfolgreich nach Al Shedim teleportiert, aber erstens nicht über eine solch große Distanz – spielte das überhaupt eine Rolle? – und zweitens hatte er dabei keinen so großen Gegenstand bei sich. Er hatte in einigen Büchern gelesen, dass man bestimmte große Gegenstände mit besonderen Vorkehrungen mit teleportieren konnte, aber es war ausgeschlossen einen weiteren Menschen einzubeziehen. Fenier hatte sich dieses Kapitel über die Vorkehrungen genauestens durchgelesen und jetzt musste alles schnell gehen. Er wusste nicht, wie viel magischer Energie ihm noch zur Verfügung stand, doch wenn es nicht ausreichen sollte, dann wäre eh alles vorbei!
„Was tust du da?“, unterbrach ihn die leise Stimme des Nordmannes.
Doch für Erklärungen blieb keine Zeit.
„Nenn mir deinen Namen! Ich werde dir später einmal alles erklären.“
„Was?“
„Das ist ein Bannkreis. Ich kann mich und die Kiste weg teleportieren, nur dich kann ich nicht mitnehmen!“
Fenier warf ihm noch schnell seinen Geldbeutel zu, konnte ihm jedoch nicht mehr in die Augen blicken. Es tat ihm so Leid. Dann postierte er die Kiste in ein für diese vorgesehenes Zeichen auf dem Boden fasste mit beiden Händen nach ihren eisernen Griffen. Es war soweit. Die ersten Ströme der Magie bildeten eine dünne Schicht um ihn und schlossen den verdutzt dreinblickenden Nordmann aus. Es schien zu funktionieren!
„Nenn mir deinen Namen!“
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„Na Spitz“ dachte Drakk und blickte den Kerl vor sich leicht gereizt an. Sein Schädel brummte noch immer als hätte stünde er kurz vorm Platzen und nun wollte dieser Typ im Fellumhang auch noch Smalltalk halten. „Irgendein Spinner hat mir was hartes gegen den Kopf geworfen...ich würde auf einen Eiszapfen tippen, bin mir aber nicht sicher...“ brummte der Clanlord schließlich ehe er sich einen Schluck Nordmarer Nebelgeist genehmigte.
Die Schmerzen in seinem Kopf verloren etwas an Intensität. „Den Umgang mit dem Zweihänder habe ich vor etwa Zwei Jahren bei Taeris erlernt. Er ist einer der Fähigsten Krieger die ich je gesehen hab, diese Schlacht hier hat er allerdings verpasst.“ führte Rotschopf weiter. Rasch nahm er einen weiteren Schluck Nebelgeist zu sich ehe er den Trinkschlauch verschloss und unter seiner Rüstung verstaute.
Einzelne Schneeflocken verfingen sich im Bart und den Haaren des Nordmannes oder blieben auf seinen Schultern liegen. Mit einer langsamen Bewegung klopfte sich der Clanlord den Schnee von den Schultern. Jede Berührung spürte er mehr als ihm lieb war. Bullco hatte seine Schulter gut getroffen, vermutlich war einer seiner Knochen angeknackst. Zum Glück hatte seine Rüstung einen großen teil der Kraft abgefangen, ansonsten wäre seine Schulter vermutlich zerquetscht worden.
„Die eher filigranen Schwerttechniken hab ich vor über 3 Jahren bei Redsonja erlernt.“ brummte Drakk weiter. Der Blick von Sarpedon änderte sich leicht, er wirkte eher etwas überrascht. Ob es daran lag das er den Umgang mit dem Schwert bei Redsonja gelernt hatte oder das er dieses Handwerk in dieser kurzen Zeit gemeistert hatte war dem Hünen zur Zeit egal. „Mein Name ist Drakk. Ich bin der Clanlord des Hammerclans...und genau dorthin werde ich nun Aufbrechen. Solltest du Arbeit suchen melde dich, Fähige Leute sind gesucht...“ führte der Nordmann weiter und stapfte langsam los ohne sich zu verabschieden.
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06.12.2008 01:37
#49
Noch immer hockte der Jäger in dem kleinen und finsteren Raum. Sein Gefühl für die Zeit hatte er inzwischen verloren, es konnte ebenso gut Tag, aber auch schon späte Nacht sein. Er stieß sicht etwas von seiner Wand ab und stützte sich mit seinen Händen auf dem Boden ab, als er seinen Kopf dann auf selbigen lag, um in die Richtung zu schauen, aus welcher er diesen Raum betreten hatte, vor so vielen Stunden, doch er sah nichts. Langsam wanderte er mit seinem Blick etwas, doch überall erblickte er nur Dunkelheit. Scheinbar war es zur Zeit wirklich mitten in der Nacht. Müdigkeit verspürte er in diesem Augenblick jedoch gar nicht. Einige Zeit, nachdem er diesen Raum betreten hatte, war er eingeschlafen und irgendwann war er wieder aufgewacht, wann das alles genau war konnte er allerdings nicht bestimmen. Noch waren nicht alle seine Gefühle abgestorben, in diesem Moment fühlte er eines seiner einfachsten Bedürfnisse, er hatte Hunger. Eigentlich musste er doch noch irgendwo etwas aus dem Wolfsclan haben. Es waren zwar nur Reste, ein, schon etwas hartes und nicht mehr ganz frisches, Brot befand sich noch in seinem Besitz, das würde er essen, sobald es hell wurde; in dieser Höhle der ewigen Dunkelheit oder wenn der Hunger zu stark würde, das wäre auch möglich.
Er lehnte sich wieder an die Wand, seine Augen waren geöffnet und starrten in die absolute Schwärze. Zusätzlich legte er auch seinen Kopf in den Nacken, schaute auf, dachte nach, was er denn eigentlich wollte.
"Ich warte schon so lange", fing er an leise zu flüstern.
"Auf den einen Moment.
Ich bin auf der Suche, nach hundert Prozent.
Wann ist es endlich richtig, wann macht es einen Sinn?", fragte er sich selbst, doch die Anworten kannte er nicht.
"Ich werde es erst wissen, wenn ich angekommen bin."
Für einen kurzen Moment lehnte er sein Kinn auf seine Brust und schloss die Augen, anschließend richtete er den Blick wieder auf, öffnete die Augen und starrte in die Dunkelheit.
"Ich will sagen:
So soll es sein, so kann es bleiben,
so hab ich es mir gewünscht.
Alles passt perfekt zusammen, weil endlich alles stimmt
und mein Herz gefangen nimmt.
Wenn es da ist werd ich feiern."
Ein leichtes Lächeln huschte über sein Gesicht.
"Ich weiß da ist noch mehr, es liegt noch so viel vor mir, ich lauf noch hinterher.
Bis jetzt fühl ich nur die Hälfte von Allem, was geht.
Ich muss noch weiter suchen, weil immer noch was fehlt."
Die Situation war nicht die angenehmste, doch konnte sie geändert werden, allerdings durfte er nicht hoffen, dass sich sein Leben von alleine änderte und sich ein neuer Inhalt sich ihm präsentierte. Dafür musste er selbst agieren und Entscheidungen treffen, Konsequenzen akzeptieren und zuerst müsste er aus dieser Höhle heraus.
"Jetzt nicht, scheint eh nachts zu sein, kann ich auch noch schlafen", murmelte er leise und mit einem Gefühl der plötzlich einsetzenden Müdigkeit. Ja, Morgen war auch noch ein Tag und irgendwie fühlte er sich in dieser Höhle, unter Massen von Gestein auch wohl, es war auch ein Gefühl von Geborgenheit dabei...
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Die Kämpfe um den Wolfclan waren vorbei, die Nordmänner hatten in einem tollkühnen Streich das kleine Dorf zurückerobert. Für die Rebellen, die sich bei der Sache im Hintergrund hielten, war das Ganze recht glimpflich ausgegangen. Ein paar Verletzte, die aber nach den paar Tagen der Ruhe wieder einigermaßen auf den Beinen stehen konnten. Nun war es an der Zeit sich um andere, für sie wichtigere Dinge zu kümmern. Auch in Myrtana würde der Winter bald härter werden, da galt es sich noch einige Vorräte anzulegen. Dies ging wohl kaum besser als in den Weiten Nordmars, hier gab es Wild im Überfluss, das Fleisch von bester Qualität, ebenso die Felle.
Der Kommandant schickte Matthew los, er sollte durch das Lager laufen und die Männer zusammentrommeln. Nur kleines Gepäck für zwei bis drei Tage war die Anweisung und natürlich genug Munition für die Schützen. Ulrich erwähnte dies jedes mal, obwohl es eigentlich klar sein sollte, war wohl irgendeine Marotte von ihm, die sich irgendwann eingeschlichen hatte. Gab sicherlich schlimmeres auf der Welt, zumindest tat es keinem weh. Selbst seine Ausrüstung überprüfend saß der Paladin in der Nähe des vereinbarten Treffpunktes und wartete auf das Eintreffen der Rebellen.
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Matthew sollte die Rebellen also zusammen trommeln, so schnell er konnte machte er sich auf den Weg um diese Aufgabe zu erfüllen, die meisten saßen an einem Feuer zusammen und plauderten, was für Schnarchnasen. Matthew hatte sich die Hände wund gearbeitet nach dem Angriff und die faulen Säcke saßen hier herum und unterhielten sich wie langweilig es doch sei. “ Ihr müsst sofort zum Kommandanten, nehmt nur das nötigste mit, Vorrat für 2 oder 3 Tage und Munition, nicht mehr. Wir gehen jagen.” Die Rebellen sahen kurz zu ihm auf und machten sich dann sofort auf den Weg.
“ Gut so, wenigstens muss ich sie nicht 5 mal auffordern loszulaufen!” Überlegte sich der schlecht gelaunte Waffenschmied und lief weiter, irgendwo mussten sich noch ein par Rebellen herum treiben.
Doch unterwegs traf Matthew jemand ganz anderen, Colodis. “ Nun, es heißt wohl schon wieder Abschied nehmen, aber wir sehen uns irgendwann wieder, das hab ich im Gefühl.” Meinte Matthew und grinste seinen Freund an. “ Geht ihr etwa schon?” “ Ja unsere Aufgabe ist erledigt, Myrtana hat auch noch einige Probleme.” Erklärte Matthew. “ Nun gut, dann pass auf dich auf, wir werden uns wieder sehen.” “ Das werden wir… Mach keinen Unsinn.” Beendete Matthew das Gespräch und lief traurig davon, aber nicht ohne davor dem ollen Colodis die Hand zu geben.
Es war heute ein schlechter Tag, Matthew wart es kalt, er war müde und traurig war er auch. Warum wusste er nicht, er war heute wohl einfach mit dem falschen Fuß aufgestanden.
Und so trommelte er den Rest der Rebellen zusammen um dann selbst seinen Vorrat zu packen und seine Ausrüstung zu kontrollieren. Jagen war jetzt genau das richtige, ein bisschen Action würde ihn auf andere Gedanken bringen.
Es dauerte tatsächlich ziemlich lange bis die Rebellen bei Ulrich angekommen waren und zusätzlich ihren Proviant vorbereitet hatten, schließlich lief Matthew zu Ulrich und teilte ihm mit einem stummen Blick mit das alle fertig waren, Ulrich nickte nur und sah alle Rebellen an bevor sich nachdenklich das Wetter besah. Es schneite zwar noch nicht, aber es sah ganz danach aus, der Himmel war bedeckt von dicken Wolken.
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Jagen - das klang doch endlich mal nach etwas, das ganz nach dem Geschmack der Waldläuferstochter war. Auch wenn sie sich einem leichten Anflug von Mitleid mit der potentiellen Beute nie erwehren konnte, so war es doch immernoch besser, als irgendwelchen Banditen nachzustellen, die irgendwelchen Nordmännern das Leben schwer gemacht hatten. Noch dazu lockte die Aussicht auf reichlich Fleisch und Felle, die den kommenden Winter für die Rebellen sicher erträglicher machen würden.
Nicht zuletzt war Jennay froh, der kleinen Siedlung zumindest für ein paar Tage den Rücken kehren zu können. Die Banditen waren zwar vertrieben und das Leben im Wolfsclan nahm hoffentlich bald wieder seinen gewohnten Lauf, doch wollte sich bei der Rothaarigen das Gefühl, dass die Anwesenheit der Südländer noch länger vonnöten oder gar erwünscht wäre, nicht einstellen. Vielmehr erschien es Jennay, dass die ewig schneebedeckte Einöde auf die Nordmänner abgefärbt hatte, so dass sie ihr in Kälte und Rauhigkeit in nichts nachstanden.
Ein kurzer Blick zu ihrer blonden Freundin, die in der Wüste geboren war und nicht selten durch ihre Heissblütigkeit auffiel, sagte der Rothaarigen, dass an dieser Theorie durchaus etwas dran sein konnte. Jennay selbst war in Myrtana - der goldenen Mitte - aufgewachsen und später an den verschiedensten Orten herumgekommen, was auch sie zu dem gemacht hatte, was sie heute war - eine Herumtreiberin, die noch lange nicht das gefunden hatte, wohin sie eigentlich gehörte.
Jennay und Jurdace hatten sich wie die anderen Rebellen am Treffpunkt eingefunden. Neben dem Nötigsten wie warmer Kleidung, die sie ohnehin am Leib trugen, etwas Proviant und einem wärmenden Fell hatten die beiden Frauen nur ihre Schwerter bei sich. Von Fernkampf verstanden die beiden nichts, auch wenn zumindest Jennay in jungen Jahren den einen oder anderen Übungspfeil verschossen hatte. Also würden sie sich bei der Jagd wohl auf ihre Langschwerter verlassen müssen, was sicher versprach eine spannende Angelegenheit zu werden, solang man sich nicht zur nächsten wildgewordenen Schneebestie verirrte. Aber das würde sich zeigen. Mittlerweile hatte sich unter dem kritischen Blick des Kommandanten ein beachtliches Grüppchen mehr oder weniger jagderfahrener Rebellen eingefunden und es sah nicht danach aus, als würde Ulrich auch nur das Leben eines einzigen Rebellen aufs Spiel setzen wollen, indem er irgendwelche halsbrecherischen Alleingänge duldete.
Geändert von Jennay (06.12.2008 um 22:45 Uhr)
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Südliches Nordmar
Der Weg war kein leichter, der Weg war blutig und schwer. Hatte Ornlu bis gestern nicht gewusst wie die Häscher erscheinen würden, so zeigte sich heute der Feind. Stark waren diese Schergen nicht, nur unheimlich. Als hätten sie in Kohle gebadet, um sich ihre dunklen Seelen noch mehr zu schwärzen. Ihr Kampfgeist war wütend, blind, berserkernd. Sie dachten nicht an den Tod, denn sie waren es schon längst und ihr Meister versprach ihnen anscheinend einen hohen Lohn. Doch so wütend und kopflos sie waren, so kopflos waren sie auch nach dem Kampf - sprichwörtlich. Kaum hatte Ornlu einen entwaffnen können und zertrümmerte im Folgeschlag diesem den Schädel, flog der Kopf ab - samt jeglichen Fleisches, dass sich sofort vom Körper löste. Zu guter Letzt spürte man wie etwas Magisches, etwas Dunkles entwich. Bogir hatte recht gehabt.
Starben diese Schergen, verschwand der Zauber der ihren Leib auf der Erde bannte. Was zurückblieb war das, was in Laufe der Zeit auf natürliche Weise zurück hätte bleiben müssen. Es stank entsprechend fürchterlich. Was sie fanden, waren wieder diese so typischen Pfeile, aber auch persönliche Dinge. Alte Ringe, rostige Waffen, altmodische Kleidung. Manche der Häscher schienen schon lange tot zu sein.
"Wer diese Typen einst waren?", fragte Ornlu flüsternd, während sie weiter gen Ziel pirschten. Ein Ziel das sie selbst nicht kannten, doch sie anzog wie ein Magnet.
"Alles, junger Druide. Jäger, Wegelagerer, Banditen, Waldläufer, Soldaten und einfache Bauern. Sie alle gingen den Pakt ein, um dem sicheren Tod zu entrinnen und für was?", fragte Bogir im leisen Ton und gab Zeichen zum halten.
"Für ein Leben das keins ist. Schwäche offenbart sich in jenen, die ihr Schicksal in die Hand anderer geben. Wer will schon kniend leben? Wer weiß ob nicht so mancher dieser Häscher es bereut? - Siehst du den Feind, Bogir?", fragte der jüngere Jäger wispernd.
"Nein, aber etwas das uns stärken wird.", sprach der ältere Jäger und zeigte nach vorne. Zwischen den Bäumen befand sich im guten Abstand einige Rehe und scharten dort auf dem schneebedeckten Boden nach essbarem. Ornlu nickte und sogleich zückten beide Jäger ihre Bögen. Die Jagd, neben der großen Jagd konnte losgehen.
Geändert von Ornlu (06.12.2008 um 18:29 Uhr)
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Neugierig schaute Falko mehrere Menschen, die aus Myrtana kamen und deswegen vermutlich Rebellen waren, nach wie sie ein paar Sachen zusammen packten und los rannten. Diese Tätigkeit konnte er schon bei einer anderen Truppe sehen, vorher hatte der Anwärter es ignoriert, nun würde Falko doch gerne wissen was die Rebellen jetzt machen würden. Sollten sie abziehen und Nodmar verlassen, dann könnte der Jäger sich vielleicht ihnen kurz anschließen, denn hier alleine zu reisen war aus seiner Sicht keine gut Idee. Wenn das nicht der Fall war, Pech gehabt. Falko entschied sich dafür erst mal nach zuschauen, und begann direkt damit diese Idee zu verurteilen, das sie dümmlich wäre, mit wildfremden Menschen zu reisen. Darauf antwortete aber er selber, dass der Jäger ein paar Kante und bevor er begann einen inneren Streit seinen Lauf zu lassen dachte er lieber nicht weiter darüber nach.
Sehr weit mit den verfolgen kam der Anwärter aber nicht, denn einer schien ihm gehört zu haben und drehte sich zu Falko um mit der Frage wieso er mit einen größeren Abstand hinter ging. Nach einigen hin und her erfuhr der Anwärter das die Rebellen jagen gingen, um ihr Vorräte aufzustocken. Schien wohl nicht zu wissen das Falko eigentlich kein Rebell war, sonst würde er diese Neuigkeiten nicht ohne gefragt zu werden erfahren. Naja, die meisten Clanler dachten ja auch das alle Myrtaner, die gegen die Banditen gekämpft haben, Widerstandskämpfer wären. Nach dem Falko den Kerl wieder los war, wollte er wieder was anderes machen, als ihm einfiel das er vielleicht helfen könnte. Abgesehen davon würde es nicht schaden, wieder Jagen zu gehen. Wenigstens kannte der Jäger den Anführer Ulrich, den er ja fragen könnte, schlagen würde man Falko ja deswegen nicht. Obwohl, er wurde vom Kommandanten ein mal wegen einer Kuh geschlagen ...
Als der Anwärter die Ansammlung von Rebellen gefunden hatte versuchte sein Zweifel ihn noch um zustimmen. Gelungen war es nicht, nach dem er den Paladin recht schnell gefunden hatte und der auf ihm aufmerksam wurde, stellte Falko die Frage auch gleich, ob er helfen könnte, das er Jagen konnte kurz erwähnend. Bei solchen Sachen kam der Jäger sich immer sehr lächerlich vor aber reden war nie seine Stärke gewesen.
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Eine gewisse Faszination ging von diesem Gewächs aus, dass Callindor in seinem Händen hielt, völlig in den Bann gezogen von dessen Aura, Erscheinungsbild oder was es auch immer war, die anderen der Gruppe konnten es sich sicher nicht erklären. Schließlich war es nichts weiter als eine lumpige Pflanze, die wohl hier in den frostigen Breiten Nordmars wuchs.
Aber das Besondere lag nicht in ihrer Existenz, sondern dass Callindor sie gefunden hatte, wenn auch mit Hilfe Nicolas', der ihn mit der Sache schon seit der Abreise genervt hatte. Die erste Essenz, Zutat oder wie man es nennen mochte, befand sich endlich im Besitz des Novizen, auch wenn es mehr zufällig als absichtlich geschah, doch dass juckte den Vengarder nicht wirklich.
Dabei war es wirklich kurios, wie es überhaupt soweit gekommen war ...
Die Gruppe um Yasmin, Minroth, Fjola, seiner Wenigkeit und dem Blonden war seit einigen Tagen wieder auf dem Rückweg, wohl nach Vengard und schon bei der Abreise hatte ihn Nicolas darüber informiert, dass er Informationen zu dieser ominösen Schneeblume in einem der Bücher der Bibliothek, die er in einem stillen Moment durchforstete, hatte finden dürfen. Es hieß, dass eine der kostbarsten Gewächse an Alchemie am ehesten an den steilen Hängen der Grate beheimatet war. Weiß wie Schnee waren sie bei diesen Widrigkeiten an Temperaturen dummerweise so gut wie nicht zu ersehen, höchstens durch einen glücklichen Umstand zu erspähen.
Und dann war da ja noch Yasmin ...
Seine Ausbilderin, die sich wohl dazu herabgelassen hatte, den Novizen zu unterrichten, hatte ihm aufgetragen, einen Feuerball aus seiner Flamme zu entwickeln, der lange genug existieren konnte, um damit auch ein Ziel fokussieren zu können. Und schließlich auch angreifen.
Die Aufgabe ar nicht sonderlich umfangreich, eigentlich mit einem Satz zu erläutern, aber wirklich einfach in der Angehensweise leider nicht. Seit dem Aufbruch vom Kloster hantierte Callindor nun schon an seiner Technik, die Flamme in seiner Handfläche zu formen und von dem direkten Kontakt zu lösen. Irgendwie schienen sich dort die Schwierigkeiten zu potenzieren, die beschwerliche Reise tat ihr übriges, dass der Schwarzhaarige meist bei einer Rast einfach nicht genug Ruhe und Kraft hatte, um das Manöver angehen zu können.
Überdies kaute ihm sein Freund Nicolas fast minütlich ein Ohr wegen der Pflanze ab und wie wichtig es doch war, sie möglichst bald zu finden, doch darum konnte und wollte sich der Übende nicht kümmern, schließlich wurde er von den alles durchdringenden Augen Yasmins regelrecht verfolgt, überheblich gemasregelt oder was sie eben sonst so tat, um klar zu stellen, welche Stelle ein Mann in ihrem Leben einzunehmen hatte.
Diese ganzen Probleme, Sorgen und sonstigen Nichtigkeiten, die sich auf dem anstrengenden Weg zurück nach Hause ansammelten, trübten auch den Elan Callindors, sodass es schließlich bei einer Rast zum Supergau kam ...
Es war irgendwann Nachmittag des heutigen Tages, als Nicolas erneut an seinen Freund heran trat und seine inzwischen fast zum Ohrwurm mutierte Leier wegen des Gewächses abspulte. "Callindor ...", bedrängte der Blonde den in einer Meditation befindenden Novize lautstark, sodass der Angesprochene entnervt die Augen öffnete und mit grimmigen Blick zu dem Urspung seiner Teilsorgen herüber sah. "Was ist denn nun schon wieder los?", wollte Callindor eigentlich gar nicht wissen wollend fragen, als es ihm schnell dämmerte und er nur seinen Blick langsam senkte.
"Fang nicht schon wieder an. Ich hab keine Zeit dafür, Yasmin nervt mich auch schon ständig wegen meiner Übung und es steht mir bis hier!", es mit einer Handbewegung nachstellend.
"Na gut. Ich such mal die Umgebung ab und du machst, ..., was du eben so machst ...", gleichzeitig enttäuscht mit dem Kopf schüttelnd von dannen gehend.
Mti einem kaum zu überhörenden Seufzer blies Callindor seine Sorgen und die harsche Wortwahl, die er eben benutzt hatte, aus seinem Kopf und konzentrierte sich wieder auf seine Aufgabe, die Kreation eines Feuerballs, der auch fähig zur Selbstversorgung wäre. Dafür beschwor der Novize seine kleine Handflamme und *magisierte* auch wieder seinen Atem, darin sah er schließlich eine mögliche Herangehensweise an die lösung seines Problems. Seine beatmete Handfläche verkrümmte, wie schon zuvor einige Male erreicht, das Blaue der Zungen und durch einen kräftigen Atemstoss direkt ins Zentrum des Feuers wurde dies enorm aufgeblasen und änderte auch unerwartet seine farbe von Blau über schwach rosé zu einem kräftigen Rot, anscheinend tat dabei seine laune auch ihr übriges, denn dieses vor Zorn strotzende Rot spiegelte mehr als nur deutlich seine Stimmungslage wider. Mit gekonnten Handgriffen, die er sich in den letzten tagen angelernt hatte, formte der Geschickte mit einen Finger aus der Flamme eine runde Kugel, die durch das stete Hineinblasen Stück für Stück an Größe gewann.
Damit war vielleicht ein Zwischenschritt geschafft, doch wirklich erfolgreich war etwas anderes, zumal auch die Hexe mehr als nur argwöhnisch drein blickte, wenn sie das Schauspiel Callindors beobachtete. Und dann gab es ja noch Nicolas, der während den letzten Minuten sich die Umgebung angesehen hatte, in einigen Schneehaufen gegraben hatte und auch sonst recht verloren von links nach rechts blickte, doch davon bekam der Übende nichts mit. Bis jetzt ...
Sich wohl noch immer nicht klar darüber seiend, wie eminent wichtig Ruhe für den Novize war, tippte sein Freund ungeduldig auf die Knie des Sitzenden und fügte ein *Cllindor! Die Pflanze.* hinzu, doch Callindor sah nicht einmal auf, hielt seine Augen geschlossen und wollte sich auf das feuer in seiner rechten Hand fokussieren, als Nic nur ein *Ich weiß nicht, was ich noch tun soll?* hinzufügte. "Hast du schon den Boden abgesucht, jeden Winkel, Stein Loch, was dir so untergekommen ist?", fragte Callindor nur ziemlich angefressen, denn diese Unterbrechungen waren einfach schädlich für sein Gemüt. "Naja ...", war nur die Antwort des Akrobaten und der Novize wiederholte nur dieses Wort, als Frage wohlgemerkt, ein *Was* noch davorstellend. Inzwischen hatte er auch seine Augen geöffnet und blickte nur starr gerade heraus von sich weg, ein Anstieg eines Berges war in kurzer Entfernung auszumachen, alles mit Schnee bedeckt, doch der Schmutz von Geröll und Schotter war durchaus zu erahnen.
"Such doch da ...", gleichzeitig nur seinen Kopf schwach erhebend, um damit die Richtung zu weisen, doch das bekam der Verwirrte gar nicht richtig mit, sein Blick blieb unwissed, doch dass sah Callindor gar nicht. "Wo denn?", formulierte Nicolas seine nächste Frage nur vollkommen überfordert, sodass Callindor nur völlig in Rage einen Atemzug durch seine Nase ausstieß und mit seiner Hand in einer Reflexbewegung und einiger Geschwindigkeit an eben die mit *da* betitelte Stelle wies. Als Callindor sich zu seinem Freund umdrehte und dieser nur mit offenem Mund dastand, kein Wort sagte und auch sonst keine Regung tat, sah der Novize nur selber verwirrt in die entsprechende Richtung. Dabei sah er schließlich das ganze Ausmaß der Katastrophe. Offenbar hatte er in einem unbedachten Oment die hand genommen, auf der das geformte Feuer anzufinden war und irgendwie hatte es sich von selbst auf die reise begeben und war unter einem grollen in die Schneemassen eingetaucht. Ein entsprechend der Größe der Flamme geartetes Loch blieb zurück und kaum eine Sekunde später, nachdem Callindor seine Leistung in Augenschen nahm, war die Decke der Weiße des Winters wohl instabil aufgrund der Temperaturerhöhung der Fläche gworden und in einem Rutsch aus Dreck, Schnee, Eis und was man sonst noch so in Nordmar vorfand, war der Hang auch schon zum Teil abgedeckt und alle Beteiligten des Trupps waren wohl nicht in Stande auch nur ein Wort des Kommenatrs zu dieser Sache zu äußern. Selbst Yasmin blieb stumm und besah sich nur ihre Stiefel, die durch den Abgang von mit Unrat durchtränktem Schnee beschmutzt wurden, sodass sie sie nur angewidert einige Male in der Luft umherwirbelte, sodass auch das letzte bißchen an Dreck hinfortgeschleudert wurde.
Auch Callindor sah nur ungläubig auf das Ergebnis seines Zaubers, denn irgendwie war es ihm gelungen, den Feuerball auf die Reise zu schicken, wenn auch mehr zufällig, als geplant. Und dann war Nicolas der erste, der zu einem Wort ausholte, so leise und doch voller Faszination gesprochen, dass es den Novizen schon schauderte, als er es vernahm. "Dort ...", sprach der Blonde nur mit schwacher Stimme, mit seinem Finger zu dem AAnhang weisend und als Callindor mit seinen Augen dem Weg des Armes folgte, stieß er schließlich auf den Grund. Ein kleines Pflänzchen wippte dort unter dem Einfluss von Wind und Schneefall hin und her und der Erstaunte wusste sofort, dass das genau das Gewächs sein musste, wonach er mit seinem blonden Kumpan so lange gesucht hatte, wenn auch mit minderem Interesse als Nicolas.
Wie paralysiert trat der Novize näher an die Anhöhe und wie ein kleines Kind zogen sich seine Mundwinkel nach oben. Doch war das Pflänzchen nicht zu erreichen, sicherlich waren es einige Fuss die ihn trennten und auch der geschickteste Akrobat und Hochspringer hatte da schlechte Karten. Doch wozu war Callindor eigentlich Magier, oder zumindest ein Vertreter der Zauberanwender, wenn er sich von so etwas aufhalten ließ? Mit seinen Künsten des Schweben lassens war es ihm ein Leichtes, die wurzeln von ihrer Verbindung zur Erde zu trennen, auch wenn sie sich arg dagegen sträubten, letztlich siegte die Entschlossenheit und Fähigkeit Callindors und binnen Minuten näherte sich die Pflanze schließlich den erwartungsvoll geöffneten Händen des Novizen.
Yasmin kam nur mit einem Lächeln auf den Schwebekünstler zu und äußerte sich erfreut über den Wunsch, ihr doch damit ein Geschenk machen zu wollen, denn obwohl diese Blume so schlicht und simpel *gestrickt* war, so entging wohl auch der Magierin nicht deren Einzigartigkeit. Doch Callindor schüttelte nur schwach mit seinem Kopf und äußerte sich nur schwach mit einem *Tut mir Leid*, denn, sie wusste es nicht, aus gutem Grund, aber dieses Gewächs würde noch eine größere Rolle spielen, als sie oder ein anderer aus der Gruppe, Nicolas mal ausgenommen, vielleicht dachten.
Es war getan, der erste schritt, eine nicht zu unterschätzende Leistung und so war Callindor auch nach Stunden noch immer völlig hingerissen davon, als er sie schließlich in die kleine Truhe packte, die er in seinem Rucksack mit sich führte und mit einem Lächeln erneuerte er das Siegel, denn diese Kostbarkeit sollte so bald keiner mehr anrühren.
Geändert von Callindor (06.12.2008 um 20:18 Uhr)
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Die letzten Tage waren sehr gewöhnungsbedürftig für den jungen Handwerker. Erst der Aufenthalt im Hammerclan, während dem Morn schon so einiges passiert war, dann der Kampf um den Wolfsclan. Bei dem sich die Rebellen, mit Morn, eher etwas zurückhielten. Besser gesagt, sie hielten den angreifenden Nordmännern den Rücken frei, damit diese nicht von Banditen überrascht werden konnten.
Der, bis auf ein paar Schlägereien, kampfunerfahrene Instrumentenbauer versuchte nicht im Weg herumzustehen und stets Deckung zu suchen, um dieses Gefecht heil zu überstehen. So duckte sich Morn stets hinter den Schneewall um nicht von herumirrenden Pfeilen erwischt zu werden.
Der Kampf dauerte lang und Morn hatte einige Mühe sich von den Banditen fern zu halten und lieber die Bogenschützen zu unterstützen, indem er denen Munition brachte, die gerade an Knappheit an der Selbigen litten. Er gab sein Bestes sich nützlich zu machen und nicht im Wege herumzustehen.
Innos sei dank, fielen die Banditen irgendwann und es kam Ruhe auf, in dem südlichsten Lager der Clans.
Immer noch mit einem gewissen Entsetzen über all das Blut, die Verwundeten und die im Kampf gefallenen saß Morn gerade am Lagerfeuer neben ein paar anderen Rebellen. Matthew kam herüber zu der Gruppe Rebellen und erteilte ihnen den Befehl Vorräte für mindestens 3 Tage und genug Munition für eine Jagd einzupacken und dann aufzubrechen.
So packte Morn sich sein Fell, dass er im Hammerclan bekommen hatte, und marschierte mit den Anderen los, geradewegs aus dem Wolfsclan heraus in die Wildnis. Währendessen holte sie ein Mann ein, der wie ein Jäger aussah, und unterhielt sich mit Sir Ulrich.
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Es bedurfte nur ein Handzeichen, damit sich die Rebellen in Bewegung setzten, scheinbar waren die Informationen an jeden herangetragen worden und alle wussten das es bald losgehen sollte. Ein letzter Blick zurück, ob hier beim nächsten Besuch wieder der normale Alltag herrschen würde, fragte sich der Kommandant. Vielleicht würde er es bei Zeiten herausfinden, es war sicherlich nicht der letzte Besuch in Nordmar, dessen war er sich sicher. Die Gruppe war erst kurz unterwegs, als Ulrich von Jemandem angesprochen wurde, etwas unsicher, dennoch war es am Ende verständlich. Vom sehen her kannte Ulrich den Jüngling, er musste ihm schon mehrmals begegnet sein, ein seltsamer Zufall sich hier in der Wildnis wiederzutreffen.
„Die größte Hilfe ist meist, den Leuten nicht im Wege zu stehen“ meinte der Kommandant und grinste breit, „du verstehst schon..., wie war der Name noch?“. „Falko“, „ich erinnere mich, nun, du sagst du bist Jäger, solche Leute können wir immer gebrauchen, sofern sie etwas von ihrem Handwerk verstehen. Wie sieht es denn bei dir aus?, kennst du die Gegend hier, was kann man hier am besten jagen?“ Ohne auf eine direkte Antwort zu beharren stapfte der Paladin weiter, schließlich wollten sie ja noch die erste Etappe ihrer Reise erreichen. Dort würden sie übernachten und bei Tagesanbruch Ausschau nach Essbaren halten, in der Hoffnung dass das Jagdglück auf ihrer Seite ist.
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Falko musste ein lautes Ausatmen unterdrücken, als Ulrich die frage stellte wie gut er sich hier in Nordmar auskenne was Tiere und die Gebiet betraf. Die Gegend kannte er hier nur eingeschränkt, wenn man zwei mal von Banditen längerer Zeit gehetzt wurde beachtete man die Umgebung nicht wirklich. Das man sich hier sehr schnell verirrte wenn man nicht aufpasste, wusste Falko, der Rest waren eher Vermutungen und gelauschte Reden von Nordmänner wie das schwer tuen von der Himmelsrichtung und aufpassen in der Wildnis nicht ein zu schlafen, wegen der Befürchtung nicht mehr aufzustehen.
Deswegen fing der Jäger damit erst nicht an und fing mit den Tieren an. Gespräche mit anderen Jägern waren sehr Erfahrungsreich, zumindest waren es die aus Silden und Reddock gewesen. Obwohl die Sildener erst ein paar Sachen übers Jagen erzählt haben , als Falko geschworen hatte nicht mehr sinnlos durch die Gegend zu wildern, sondern ein paar Dinge zu beachten. Zum Beispiel keine Schwangere Weibchen zu erlegen. Sehr viel machte das dem Anwärter nicht aus, der überhaupt froh war überhaupt etwas zu erfahren, die eine Begegnung mit Waldläufern hatte Falko noch gut in Erinnerung. Ok, der Jäger spendierte ein paar Bier mehr, so das die Sildener nicht mehr richtig im Kopf beim erklären waren.
„Also die Gegend hier kenne ich nicht sehr gut, ich bin nicht sehr lange hier und da habe ich mich auf andere Sachen konzentriert. Solche Tiere wie Braunbären werden wohl nicht erwischen, zumindest keine in der Wildnis, wenn dann in einer Höhle, da sie den Winter über „schlafen“. Wachen aber leicht auf, leichter zu erlegen sind sie also nicht. Häufiger werden wohl Wolf-Rudeln zu sehen sein, die auf der Jagd sind, vermutlich auf Hirsche und Keiler, welche man ebenfalls Jagen könnte. Bei kleinen Tieren fallen mir zwar auch ein paar ein, aber die sind nicht wirklich das ziel hier, oder?“ Beendete der Anwärter seine Vermutungen, wie Jagen aussehen würde.
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„Hm“ brummte Ulrich, der im ersten Augenblick etwas enttäuscht war, das sich Falko nicht als Experte für die Gegend und die Jagd entpuppte. Wäre ja auch zu schön gewesen, das ein anderer Flachländer mehr Ahnung von der Wildnis gehabt hätte, als die Rebellen selbst. „Kleine Tiere kommen nicht in Frage“ brummte der Kommandant, „die Jagd soll Vorräte für den Winter bringen und auch warme Felle“. Nachdenklich stapfte der Paladin weiter vor sich hin, wenigstens war Falko ehrlich, kein Schwätzer, die der Paladin überhaupt nicht ausstehen konnte. Ihm war es immer lieber wenn er wusste woran er war, da konnte er am besten mit umgehen. Der junge Bursche schien ein anständiger Kerl zu sein, Ulrich würde mal ein Auge auf ihn werfen und schauen was wirklich in Falko steckte, so seine Überlegung.
Was sie nun am Ende jagen sollten, das war nun leider immer noch nicht geklärt. Die Späher, die selbst alle Jäger, waren sich auch nicht so einig. Die einen wollten lieber Büffel jagen, meinten das Fleisch wäre sehr gut und man müsste nicht viele Tiere erlegen, hätte so weniger Arbeit. Problem wäre nur vereinzelte Tiere zu finden, ohne die übrige Herde aufzubringen. Wölfe waren auch im Gespräch, doch das Fleisch solle nicht so schmackhaft sein. Zudem nicht ungefährlich Jagd auf sie zu machen, intelligente Biester, irgendwie unberechenbar, meinten einige. Da wäre so ein schlafender Bär vielleicht das Richtige, dachte sich der Kommandant laienhaft. Vielleicht sollten sie es auch einfach dem Zufall überlassen, schließlich wusste Niemand hier, wo welches Wild zu finden war. Sie konnten also nicht gezielt auf die Jagd gehen, vermutlich die beste Lösung. „Gut Falko, du gehst mit den anderen Spähern und hältst die Augen nach Feind und Beute auf, sobald du was entdeckst machst du gleich Meldung bei mir“.
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07.12.2008 02:37
#60
Er war wieder wach, doch wie lange hatte er eigentlich geschlafen? Er fühlte sich nicht umbedingt müde und schwach, sondern einfach nur unausgelastet, er verspürte gerade einen Drang sich zu bewegen, doch das war nur zu verständlich, nachdem er so viele Stunden nun schon in dieser Höhle saß. Zwischendurch hatte er einmal ein kleines Stück Brot gegessen, was wahrlich nicht viel war, doch es reichte ihm. Innerhalb der Zeit hatte er nicht das Bedürfnis besonders viel zu essen, ebenfalls trank er nur wenige Schluck und dennoch fühlte er sich in seinem Geiste klar und stark.
So genau wusste er nicht, wohin er nun reisen wollte, doch eigentlich gab es keine andere logische Entscheidung als Al Shedim als Ziel und dieses könnte er schon während des nächsten Sonnenaufgangs wieder sehen, wenn er nur wollte, doch dann würde er dort mitten in der Nacht ankommen, müsste sich womöglich erst wieder zurecht finden, bevor er dann seinen Schlafplatz aufsuchen könnte, sofern sein Alter noch so aussähe, wie er ihn verlassen hatte. Das wäre ein Stress, so spät in der Nacht, das musste nun wirklich nicht sein.
Müde war er eigentlich ja noch nicht, nicht mehr, überhaupt nicht, dennoch legte er sich nun gerade auf den Rücken, die Maße der Höhle boten ihm diese Möglichkeit ja, und schaute an die Decke, jedoch sah er wenig, es war dunkel, zu dunkel, selbst die eigene Hand vor dem Gesicht konnte er nicht sehen.
Das Gefühl in absoluter, vollkommener, gar perfekter, Dunkelheit zu sitzen, war einerseits unheimlich, immerhin konnte jene auch Gefahren oder Ähnliches verbergen, doch bot auch etwas Geheimnisvolles und Mysteriöses und solches gefiel dem Novizen. Für solche Dinge interessierte er sich, so war das eben, woraufhin er grinsen musste.
Während er so auf dem Rücken lag und starrte lächelte er, warum wusste er nicht genau. Warum er plötzlich wieder so motiviert und lebensfroh war wusste er ebenfalls nicht, das registrierte er lediglich wohlwollend.
"Aus der Asche meiner eigen auferstanden.", sprach er leise und grinste erneut, diesesmal selbstgefällig und triumphierend.
Auf eine seltsame Art und Weise hatte er in dieser kleinen Höhle etwas gefunden, was er nicht mit seinen Händen greifen oder mit Edelsteinen bezahlen konnte, er fand sich selbst und sein Lebensmut wieder.
Klang vielleicht komisch, war aber so...
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