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Zasamalels Emotionen und Gedankenverlorenheit ließen ihm keine Ruhe. Während er dalag, und versonnen auf den Sternenhimmel blickte ließ er den Tag noch einmal revue passieren.
Die drei waren auf dem Rückweg nach Vengard gewesen, während dem sich Matthew dann diese zu Beliar gewünschte Übung ausgedacht hatte.
Es war die einzigartige Gelegenheit für Xarith gewesen, den Schwertmeister mal so richtig pikiert dastehen zu lassen. Und das hatte er auch. Nicht zuletzt bei dem Abschnitt an dem sie auf den Händen stehend kämpfen sollten.
Der Sildener hatte es immer wieder geschafft Zasamalel in eine derartig abstruse Position zu bringen, das es letzterem gar nicht mehr möglich war auszuweichen. Angefangen jedoch hatte es, als sie in der Hocke kämpfen mussten. Xarith hatte diese Runde gewonnen, weil er bei passender Gelegenheit, seitwärts des Söldners stehend, eines seiner Beine so ausgestreckt hatte, das Zas gar nicht anders konnte als darüber zu stolpern.
Ungezählte Male war der Faringer, auch während der folgenden zwei Kampfrunden unsanft auf dem Allerwertesten Gelandet, wenn sein Trainingspartner ihm die Arme oder Beine weggezogen hatte.
Die einzige Genugtuung hatte ihm dann das Ende der zweiten Runde beschert.
Zwar hatte er den Schein eines Mannes zu wahren der er nicht war, doch fiel es ihm durch die Denkweise, die ihm Calintz während der Lektionen eingebläut
hatte denkbar leicht nur
"Hey Natureboy. Du hast die ersten Runden nur gewonnen weil ich durch deine Hilfe mehr auf dem Boden lag, als zu stehen. Kleines Spielchen? Wenn du es schaffst, diese Runde ohne solche Tricks zu überstehen bekommst meinen Dolch. Schaffst es nicht..........naja, dann hab ich den Triumph!" zu sagen, anstatt ihn zu Razorfutter zu verarbeiten.
Zwar hatte der Sildener nachher leicht skeptisch geguckt, doch ließ er sich am Ende darauf ein. Fies grinsend war Zasamalel in die "Arena" gestiegen.
Zuerst hatte er Xarith nur mit ganz normalen Schlägen traktiert. Der war vielleicht gelenkiger als Zasamalel, doch hatte letzterer ein wenig mehr Ausdauer. So kam es, das ein etwas angeschlagener Sildener nicht bemerkte, wie der Söldner mit einem Schritt neben ihm war. Die Beine Zasamalels wurden daraufhin kurzerhand zu Stolpersteinen, über die der von den Händen nach hinten gedrückte Körper fiel.
Einen Augenblick später reichte er dem böse zu ihm aufblickenden, auf dem Boden liegenden mit den Worten "Ich habe nie gesagt, das ich diese Technik nicht anwenden fdarf!" augenzwinkernd eine Hand.
Dieser zeigte sich daraufhin besänftigt und ließ sogar ein gönnerhaftes
"Nicht übel!" hören, woraufhin sie zu ihrem Lehrmeister zurückgingen, der sie schon grinsend erwartete.
Dieses Bild begleitete ihn auch noch in das Reich des Schlafes.
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Erst hatte Philas nicht so recht verstanden, auf was Kroen mit seiner Frage hinauswollte, doch sein Begleiter stellte sie einfach noch einmal und noch einmal, immer wieder.
"Wo nehmt Ihr euch dieses Recht her?", lautete seine Frage. Philas alias Ikarus stellte sich diese Frage einige Male sich selbst, bevor er vermuten konnte, auf was das hinauslief. Es war eindeutig eine Anschuldigung seitens Kroen, der wohl nicht nur ihn, sondern seine ganze Gemeinschaft anprangerte. Hatte dieser Kerl so eine Wut auf die Diener Innos'? Und warum hatte er so lange damit gewartet, es kund zu tun? Was war überhaupt sein Problem?
"Woher nahmen sie sich das Recht, einen Gott zu erfinden?", lautete die erste Anschuldigung, die keineswegs die einzige bleiben sollte. Angesprochen waren natürlich die Feuermagier, von denen auch er einer war.
"Woher nahmen sie sich das Recht, sich Erwählte Innos' zu nennen, wobei jeder andere sich ihre Gabe einfach so durch lernen und trainieren aneignen könnte?", war die zweite Anschuldigung, die der Feuermagier ertragen musste. War dieser Mann eigentlich noch bei Sinnen? Konnte er noch klar denken?
"Woher nahmen sie sich das Recht, über Leben und Tod zu entscheiden?", endete es mit dem letzten Vorwurf, den Kroen hervorbrachte. Sir Xeon hatte sich aus Höflichkeit alles angehört und setzte erst zum Antworten an, als Kroen geendet hatte.
"Ihr beleidigt mich, Kroen! Und obendrein ist es Plasphemie!", zischte Sir Philas Xeon sichtlich gekränkt, wenn nicht sogar ein wenig erzürnt.
"Innos eine Erfindung... wisst Ihr überhaupt, was Ihr da sagt? Seid Ihr bei klarem Verstand? Wer glaubt Ihr, führt diesen Krieg? Nicht die Orks! Auch nicht die Menschen. Die Götter sind es! Wir sind lediglich Marionetten an ihren Fäden, Spielfiguren auf ihrem Schachbrett. Wer, gedenkt Ihr, hat dies alles hier erschaffen? Das war Adanos. Oder wollt Ihr behaupten, dass es ihn ebenso wenig gibt? Beliar demnach also auch nicht. Wer glaubt Ihr dann, ruft die Toten auf, sich zu erheben, um für seine Heerscharen zu kämpfen? Woher, meint Ihr, beziehen die Magier ihre Macht? Wenn Ihr glaubt, die Magie eines Gottes sei einfach erlernbar, egal, wer man auch ist, so irrt Ihr gewaltig! Es kränkt meinen Stolz, so etwas zu hören! Versucht es und Ihr werdet daran scheitern. Innos erwählt seine Diener sorgfältig und nur jenen ist es vergönnt, einen Teil seiner Macht zu verwenden. Innos ist der Gott der Gerechtigkeit, des Feuers und des Lichts. Wir Erwählten sind seine Diener auf Erden, die seinen Willen vertreten und sein Wort verkünden. Demnach sind wir Richter, die die Gesetze Innos' verteidigen und alle Feinde läutern werden, die dagegen verstoßen. Wir brauchen keinen Gott zu erfinden, dem wir huldigen und dienen. Ebenso wenig, wie Außenstehende niemals die Chance haben werden, Magie zu wirken, die Innos geschaffen hat. Und über Leben und Tod entscheidet allein Innos und sein Wille wird geschehen.", predigte der Priester. Vor ihnen ragte eine Silhouette auf, die riesige Ausmaße annahm. Sie waren am Ziel, das musste Vengard sein. Sir Xeon nahm seinen vorwurfsvollen Blick von Kroen und richtete ihn zielgerecht nach vorne.
"Und auch dieses Mal hat mich mein Herr an den richtigen Ort gelenkt.", flüsterte der Magiegroßmeister.
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Reddock und Umgebung
Es war anscheinend ein Syndrom aller Menschen, welches sich wie ein Geschwür in allen auch nur ansatzweise ordnungsliebenden Mensch breit machte: Begriffsstutzigkeit. Dieses Phänomen geistiger Umnachtung konnte Trilo erneut beobachten und studieren als er auf zwei Rebellen in der Nähe Reddocks traf.
"Wer bist du und was suchst du hier?"
"Ich bin Trilo Pyrotas ya Torese, ehemaliger Ritter von Khorinis und bin auf der Suche nach dem Rebellennest Reddock."
"Woher weisst du von Reddock?"
"Weil ich bis vor kurzem noch Soldat Vengards war..."
"Aha, und nun nicht mehr. Ein Verräter!"
"Nein, ich heiße schließlich nicht DraconiZ oder Inorel..."
"Ha! Ein Sympatisant mit dem Feinde, denn wieso solltest du sonst den NAmen der Hochverräter kennen?!"
"Weil ich selbst ehemaliger Soldat war, genauso wie du!"
"Beweise es!"
"Wie denn?"
"Keine Ahnung, ist ja nicht mein Problem..."
"Jetzt hör mir mal zu, du Hohlbirne. Führ mich augenblicklich nach Reddock beziehungswise lass mich durch und ich geh selbst rein!"
"Und was ist wenn nicht? Wollt ihr mir etwa drohen, Verräter?!"
"Ja. Denn ansonsten werde ich meinem ehemaligen Schüler und jetzigen Oberbefehlshaber Medin einen Besuch abstatten und dich melden. Na, Interesse an Extra-Dienst?"
"Solange es im Krieg gegen die orkische Brut von Nutzen ist, ja!"
"Meine Fresse... wo ist dein Prolem, Rebell? Ich bin eingetragener Reservist der Stadt Vengard. Ich bin Ersatzausbilder der königlichen Armee und derzeitger Hauptmann der Stadtgarde Bragas. Mein Auftrag besteht darin die Grenzen nach Varant zu sihern und so weiterhin mit den anderen Menschenvölkern Kooperation aufzustellen um gemeinsam gegen die Orks zu kämpfen. Mit jeder Minute, die du mir hier klaust, machst du dich Strafbar als Kriegsverbrecher, da du den Ork unterstützt. Also halt mich nicht auf und sieh zu, dass du LAnd gewinnst bevor ich mich vergesse und dich persönlich vor den Generalstab Vengards schleife!!!"
Endlich hatten seine Worte Wirkung. Zwar war der Gegenüber des BAumeisters ein absolut treuer Soldat, ohne zweifel, doch überschätzte der wohl des öfteren seine Kompetenzen. Nichtsdestotrotz wollte er nicht als Verräter da stehen und führte den Hauptmann Bragas nach Reddock. Klar, Trilo hatte etwas sehr dick aufgetragen und auch hier und da etwas geflunkert, aber immerhin war er nun in Reddock. Mittel zum Zweck.
"Sagt, habt ihr einen fähigen Heiler hier in Reddock?"
"Wieso?"
"Weil ich einige offene Wunden unter dieser Rüstung hier habe. Vor allem am Schwertarm. Mnche Orks wollen eben nicht unbedingt kampflos von uns gehen."
"Ja, der Heiler Elendium ist hier. Ich führe euch zu seinem Quartier."
"Habt Dank, Soldat."
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Es war ein recht schöner Frühlingstag, die Natur erwachte nach und nach zum Leben, die kargen Baumkronen wurden wieder grün und die Vögel sangen ihre Lieder. Bis weit in die Nacht hatte sie mit ihrem Schüler trainiert und sofort bei Sonnenaufgang hatte Chiarah mir Silo die Stadt verlassen, natürlich auf ihren Pferden.
Erst hatte die Ritterin das Pferd ihres Schülers noch geführt, sie hatte noch nicht wirklich das Gefühl gehabt ihm die Kontrolle schon völlig übergeben zu können.
Nachdem sie aber ein ganzes Stück geritten waren und sich Silo gar nicht mal so dumm angestellt hatte überließ sie ihm nun die ganze Kontrolle über sein Pferd und hoffte nur, dass sie damit kein Fehler gemacht hatte. Er sollte ihr einfach folgen, Chiarah hatte da aber eine kleine Überraschung für ihren Schüler, da sie an der Pferdefangaktion mitmachen wollten würde sie das Tempo erhöhen und vorwiegend im Trab reiten.
Als sie dann anfing zu traben schien ihr Schüler doch noch recht unsicher zu sein aber er hielt sich immerhin im Sattel, auch wenn er Schmerzen zu haben schien aber das hatte die Ritterin und wohl jeder der Reiten lernte schon hinter sich, da musste er eben durch, ob er wollte oder nicht.
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Früh am Morgen wollte Selara los, nun war es bereits Nachmittag und sie war immer noch im Rebellenlager, als würde sie sich nicht trennen können. Die Magierin hatte nun noch einmal von dem leckeren Eintopf gegessen und dann ihre paar Habseeligkeiten eingepackt, die sie dabei hatte, viel brauchte sie ja nicht. Ihren Bogen, die Pfeile, ihren Kampfstab, ihre Tasche mit etwas Proviant, ihren Wasserschlauch und eine Decke. Das war es eigentlich schon und das war auch schnell zusammengepackt.
Eigentlich könnte sich die Magierin ja nach Vengard teleportieren aber bei diesem Wetter wollte sie die Natur genießen, die nun mehr und mehr aus dem Winterschlaf erwachte. So lief sie den Weg in die Stadt lieber zu Fuß zurück.
Sie ließ sich Zeit, hatte es ja nicht eilig, sie fand es sehr entspannend und saugte alles in sich auf, alle Gerüche und Geräusche, es gab so viel zu sehen, trotzdem nahm sich die Magierin vor noch vor Anbruch der Nacht in Vengard zu sein, Nachts wurde es doch noch sehr kalt und da wäre sie doch schon gerne in der Stadt.
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Je mehr Zeit Chiron innerhalb dieser Mauern verbrachte, die, soviel hatte er aus den Gesprächen der Bewohner bereits mitbekommen, zur Stadt Geldern gehörten, desto weniger gefiel es ihm hier. Es war zwar interessant, aber laut und dreckig. Kein Ort an dem man eigentlich freiwillig lange bleiben wollte. Wobei sich Chiron eingestehen musste, dass viele von denen, die hier vor sich hinvegetierten, ganz offensichtlich nicht freiwillig da waren. Ganz im Gegenteil. Es gab sogar einen ganzen Stadtteil, der diese unfreiwilligen Bürger der Stadt Geldern beherbergte. Wenn sie nicht gerade damit beschäftigt waren, über ihr Leid zu klagen, schindeten sie sich in einer Mine in der Stadt oder wurden hinaus vor die Tore getrieben, um dort derselben Plackerei nachzugehen.
Orks, so hießen die großen Kerle, waren daran Schuld, aber genauso Menschen. Für Chirons Verständnis machte das keinerlei Unterschied. So sahen sie nicht nur gleich aus, bis auf einige, wenn auch völlig unbedeutende Unterschiede, sondern verhielten sich auch noch gleich. Angeschnauzt wurde der Junge nämlich sowohl von Orks wie auch von Menschen. Dabei hätte man eigentlich erwarten können, dass die Menschen ihresgleichen besser behandeln. Aber darauf konnte man lange hoffen. Manche Menschen waren sogar noch schlimmer, als die Orks. Alles in allem konnte man sie eben in einen Topf werfen. Ein guter Grund all diese Leute zu meiden, wo es nur eben ging.
»Halt, Morra!«, rief es über Chirons Kopf hinweg. Und das war auch der Grund, weshalb der Junge es vorerst ignorierte. Er konnte unmöglich gemeint sein, auch wenn er inzwischen herausgefunden hatte, was dieses Wort bedeutete. Aber er kam kaum zwei Schritt weit, als eine große Klinge vor seiner Nase entlang glitt.
»Ich habe gesagt, HALT! Seid ihr sogar zu blöd, um eure eigene Sprache zu verstehen!? Was machst du hier? Hast du nichts zu tun?« Zweifellos meinte der Ork tatsächlich ihn, Chiron. Am liebsten hätte der Junge dem Kerl einen großen Stein ins Gesicht geworfen oder so etwas in der Art. Aber es war zum einen kein Stein in der Nähe und zum anderen hatte Chiron gesehen, was passierte, wenn man so etwas tat. Das einzige was ihm übrig blieb war den Ork mit einem giftigen Blick aus seinen purpurnen Augen zu bedenken. Der riesige Kerl schien sich daran nicht zu stören.
»Na los, antworte schon! Oder muss ich erst nachhelfen?«
»Ich bin auf dem Weg in die Mine.«, log Chiron mit kindlicher Stimme. Glücklicherweise war die Mine tatsächlich in der Richtung, was die Geschichte ein wenig glaubwürdiger machte.
»So? Und wo ist deine Spitzhacke!? Oder willst du mir vielleicht erzählen, dass du das Erz mit den Fingern aus dem Berg holst!?«
»Ich bin viel zu klein, um so ein Ding zu halten.« Und das war sogar die Wahrheit. Nur mit Mühe und Not hatte Chiron am Vortag eine der Hacken versucht anzuheben. Wirklich weit kam er damit aber nicht. »Ich soll Wasser verteilen.«
»Dann aber mal hurtig, sonst verdursten die noch. Und dann musst du für sie einspringen!« Ohne darauf zu antworten machte sich Chiron gleich auf den Weg zur Mine. In seinem Inneren gedieh unterdessen ein unheimlicher Zorn gegen den Wächter. Aber es war ein absolut machtloser Zorn und war schon bald wieder verflogen.
Sein Plan sich nahe der Mine wieder abzusetzen und unbemerkt in irgendeine andere Ecke der Stadt zu verschwinden, wurde auch schon bald vereitelt, als er in Sichtweite des Stolleneingangs kam. Dort stand schon der nächste Wächter, diesmal aber ein Mensch. Allerdings keinesfalls weniger grimmig oder weniger ungehobelt.
»Hey, du da! Komm mal her. Wie ein Minensklave siehst du nicht aus, so schwächlich wie du bist. Musst wohl da sein…«
»um Wasser an die anderen zu verteilen.«, beendete Chiron den Satz.
»Werd mal nicht vorlaut, Bursche, sonst garantier ich dir unvergessliche Stunden unter Tage. Und jetzt los, da drüben steht ein Fass mit Regenwasser und daneben ein Eimer.« Wieder blühte der Zorn in Chirons Herzen auf und sein Fingernägel bohrten sich in die Handinnenflächen. Er beherrschte sich aber, auch wenn es fürchterlich schwer war. Dafür bekam der Wassereimer es zu spüren, als der Junge ihn mit viel zu viel Wucht eintauchte. Mit einer Kelle bewaffnet, trottete Chiron dann hinab in die Mine, die seiner Meinung nach im Inneren noch mal so schlimm wie die Stadt aussah.
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An der Grenze zu Nordmar
Heißer Atem quoll aus des Jägers Munde. Seine Stiefel schlenderten an reifumzogenen Gräsern und Büschen. Vor ihm erhoben sich die Berge Nordmars, anmutig wie eh und je. Hinter ihm sah man von einer Lichtung aus, in sehr weiter Entfernung, den großen Sildener See und die Silhouette eines kleinen Dorfes.
Ornlu kniete und versuchte eine Fährte zu deuten, ehe Bogir dazustieß, ebenso die Fährte deutete und den Kopf schüttelte.
"Wir sind zwar nah, aber nein - nicht das was du suchen musst.", bekam der Seher zu hören und stand nickend wieder auf.
Die beiden Jäger pirschten weiter durch den Wald, vorbei an Nadelhölzern und Felsen, Büschen und moosbewachsenen, toten Bäumen. Ornlu spürte es wie Bogir. Die Nähe zu einen besonderen Ort, in dem eine Kraft lag. Er hörte sozusagen die Echos die von irgendwo herkamen und Mensch und Tier eine gewisse Ruhe gaben. Sich mit dem großen Echo der alles umgebenden Macht, der Magie - verband. Doch das Echo war verzerrt. Im Klang vernahm man eine leichte Störung. Eine Störung die eine dunklere Natur verursachte. So offensichtlich, wie der Tod eines jeden Lebewesens.
"Ich habe da ein ganz mieses Gefühl, Meister Bogir.", murmelte Ornlu.
"Hast du etwa Angst, Ornlu? Du wirst der Bestie dort dich ganz alleine entgegen stellen müssen. Ich werde den Hain sichern - nicht das Lupin noch mal erscheint.", meinte Bogir.
"Hmm...ist ja noch besser. Hättest du mir ja früher sagen können - und nein, ich habe keine Angst. Nur frage ich mich ob ich nicht ein Tor war, mich schon jetzt meinem Schicksal zu stellen. Ich werde es wohl versuchen müssen.", meinte der Jäger.
"Wer ist der größere Tor? Der Tor, oder der Tor der ihm folgt? Tue es! Oder tue es nicht! Es gibt kein Versuchen, Ornlu!", sprach der Druide und ging vor. Ornlu blieb stehen und überlegte kurz.
"Du hast recht, Bogir. Ich habe dir bis jetzt noch gar nicht für all deine Hilfe gedankt. Ich werde es tun.", meinte der Seher.
"Was tun?", schmunzelte der ältere Jäger.
"Mich der ersten Prüfung stellen...", entgegnete der jüngere Jäger. Bogir verzog das Schmunzeln. "...und dir natürlich für alles bisher danken!", zwinkerte Ornlu und veränderte Bogirs Gesichtsausdruck wieder zum Positiven.
"Wird er kommen, Bogir?", fragte der Sildener nun ernster.
"Folge deinem Instinkt, das wird die wirkliche Prüfung sein.", meinte Bogir in Rätseln.
"Hatte ich jemals eine Wahl? Führte mich mein Instinkt bisher nicht immer genau den einen Weg entlang?", fragte der Seher.
"Das Tat er wahrlich, aber auch dein Instinkt wird manchmal von Konsequenzen beeinflusst. Die kleinste Tat, kann viel bewirken und jede Verbindung hat ihren Preis. Dein Instinkt kämpft stets mit dem Gewissen oder dem Verstand. Es ist die Frage ob er auch dieses Mal obsiegt, junger Seher. Dem eigenen Instinkt folgen mag zwar der eigene wahre Weg sein, aber er ist nicht immer der sicherste oder gesündeste Pfad. Nur wer stark ist, wird von IHM akzeptiert.", erklärte Bogir in einen ruhigen Ton, ehe er durch eine Handbewegung Ornlu stoppte. Ornlu überlegte kurz, sagte aber nichts.
"Wir sind da - ich werde den Hain rundherum durchwandern und sichern, du gehst rein und erlegst die Bestie dort. Immerhin ist es deine Prüfung. Waidmannsheil!", sprach der Druide.
"Natürlich! Waidmannsheil!", wünschte der Jäger, klopfte Bogir auf die Schulter und sagte mit seinem Blick alles, was gesagt werden musste. Beide wussten was passieren konnte.
Geändert von Ornlu (24.04.2008 um 17:31 Uhr)
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Zwischen Trelis und Gotha
Der Kampf gestern gegen Irenir hatte Barny gezeigt, dass Irenir die Grundschläge und Grundtechniken des Blockens schon sehr gut beherrschte. Doch man hatte gemerkt, dass er noch nicht so viele verschiedene Arten des Blockens kannte. Das nächste Problem war einfach, dass Irenir noch nicht gut genug im Schwertkampf war, um während des Kampfes noch zu erahnen, woher der Schlag wohl kommen würde. Es gab hierzu ein paar Tipps und Tricks, die zwar nicht immer galten, aber doch sehr hilfreich waren, wenn man vor allem gegen schlechtere Schwertkämpfer antrat.
Heute morgen hatte Barny an sich herunter geschaut und bemerkt, dass er immer noch die Rüstung von Tobi trug. Er hatte vergessen sie ihm zurückzugeben, obwohl er es eigentlich auch hätte lassen können, denn sie war so zerfetzt, dass sie nichts mehr wert war. Also zog er sie aus und wusch sich in einem nahe gelegenen Fluss. „Wasser!“, dachte sich Barny, genau das war es was er ein bisschen in der Wüste vermisste, einen kühlen Fluss, gesät mit grünen Wiesen und einigen Bäumen. Die Landschaft hier erinnerte ihn mehr an seine Heimat Khorinis, doch er fand, dass es sich in der Wüste auch sehr gut lebte. Der Wegelagerer stieg aus dem Wasser und zog seinen sandfarbenen Umhang an. „Tja sandfarben passt in Myrtana leider nicht so gut, ich werde mir eine neue Rüstung kaufen müssen. Geld habe ich jetzt ja, und die Rüstung, na ja die behalte ich noch, falls ich auf der Reise noch einmal jagen gehe. Sie sieht zwar nicht schön aus, aber ist dennoch besser als keine Rüstung!“, dachte sich Barny und ging wieder zu den anderen zurück.
„Also der Kampf gestern war gut, doch nicht perfekt, deshalb werde ich dir noch einige Varianten zeigen, wie du besser kämpfen kannst.“, fing Barny an zu erklären, während Irenir neben ihm herlief. „Es gibt nicht nur die einfachen Blocks, die du in deiner ersten Teil der Ausbildung gelernt hast, sondern auch noch andere Arten Angriffe abzuwehren. Vor allem bei Schlägen von oben gibt es mehrere Varianten der Abwehr, schau ich zeige sie dir mal.“ Der Lehrmeister zückte sein Schwert und zeigte Irenir noch einmal, wie er immer Schläge von oben blockte. Dann hielt Barny sein Schwert ein bisschen schräg und machte einen Schritt zur Seite, während er weiterredete „mit dieser Bewegung kannst du auch Angriffe von oben blocken. Dann muss sich der Gegner zurückziehen und du kannst angreifen.“ Der Wegelagerer erklärte Irenir noch einige weitere alternative Blocktechniken, bevor er zu seinem nächsten Punkt überging.
„Du musst auch noch daran denken, was als mögliche Angriffe in frage kommen nach deinem Block. Momentan kämpfst du noch von Situation zu Situation. Du überlegst noch nicht, was als nächster Angriff kommt, sondern denkst nur an das Schwert des Gegners. Du musst es aber schaffen nicht nur an dieses zu denken, sondern auch an die Bewegungen des Körpers des Gegners. Ich erwarte nicht von dir, dass du es heute oder morgen schaffst, das wäre auch unmöglich, da es eines der schwierigsten Kapitel des Schwertkampfes ist, sondern du solltest einfach bei jedem Kampf daran denken, auch auf den Körper des Gegners zu achten. Wenn zum Beispiel ein Gegner aus dem Lauf heraus dich angreift, dann kommt der Angriff meist von oben. Dann kannst du dich schon früher auf diesen Block von oben vorbereiten. Wenn du dir ganz sicher bist, kannst du auch mit einem diagonalen Schlag gegen die Klinge des Gegners blocken. Aber das war jetzt genug der Ansprache, führe einfach mal die Blocks aus, die ich dir gezeigt habe. Du musst jetzt nicht gegen mich kämpfen, sondern wir trainieren viel mehr miteinander. Ich fange wie gestern langsam an und werde, wenn ich sehe, dass du die Blocks in diesem Tempo beherrschst, das Tempo erhöhen. Wir können sofort anfangen!“
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Irenir nickte und zog sein Schwert. Zum Blocken war sein Anderthalbhänder besser gedacht, denn er war größer und dicker als ein normales Einhandschwert. "Gut, dann beginnen wir jetzt.", meinte Barny und legte sofort los. Er fing langsam an, genau wie gestern, doch Irenir hoffte, dass dieser kampf besser ausgehen würde als der gestrige. Barny hatte zwar langsam begonnen, aber als er gemerkt hatte, dass Irenir keine ernsten Probleme gehabt hatte, hatte der Lehrmeister richtig losgelegt. Der Wegelagerer hatte versucht, mit Barny mitzuhalten, doch am Ende war er der Verlierer gewesen.
Tatsächlich war es jetz noch keine Schwierigkeit, Barnys Schläge zu parieren. Aber eben nur noch, deshalb steigerte der Lehrmeister seine Schnelligkeit immermehr und lies Irenir so weniger Zeit, sich auf den Block vorzubereiten. Er hatte Probleme damit, schon vorher zu ahnen, wo sein Gegner hinschlug. Aber er wusste, dass er dafür einige Zeit benötigen würde, genau wie Barny gesagt hatte.
Doch diese Zeit hatte er jetzt nicht, er versuchte zwar immerwieder, auf das zu achten, was Barny gesagt hatte, doch wieder und wieder wich er von dieser Taktik ab. Er musste sich jedes Mal zusammenreißen, wenn er merkte, dass er 'seine' Methode verwendete. Doch immerhin hatte er einen Trost: Die Tipps zum Blocken, die sein Lehrmeister ihm gegeben hatte, konnte er schon ganz gut umsetzen. Wenn er merkte, dass Barny von oben zuschlug, wandte er gleich den richtigen Block an, wenn er aber von der Seite schlug, konnte er wieder erfolgreich parieren.
Als sie schon etwa eine halbe Stunde gekämpft hatten, steigerte Barny seine Schlagkraft und Schnelligkeit erneut. Nun hatte Irenir arge Probleme, jedem Schlag erfolgreich zu entgehgen, doch er versuchte sein Bestes. Nur durch hartes und diszipliniertes Training konnte man zum Ziel gelangen, und genau das hatte er vor. Er würde nicht einfach aufgeben und sich geschlagen geben. Nein, er würde immer weiter kämpfen, bis er es geschafft hatte. Aber manchmal wünschte er sich auch, dass Barnys Lehrmethoden etwas weniger anstrengend wären. Denn immerhin führte der Schwertmeister komplizierte Schlagkombinationen aus, die Irenir alle ausnahmslos blocken sollte. Der Wegelagerer hatte nicht einmal Zeit, sich den Schweiß von der Stirn zu wischen. Obwohl es hier lange nicht so heiß war, wie er es aus Varant gewöhnt war, schwitze er, denn das Training war hart und anstrengend.
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Die Worte des Magiers hallten im Schädel des Bärtigen nach wie Donnerschläge. Er hielt wirklich an dieser Wahnwitzigen Idee fest, dass die Kraft des Zauberns von den Göttern kam, die einen Krieg führten, in dem die Menschen stellvertretende Marionetten waren? Schon oft hatte der Schwarzhaarige die These gehört, noch nie geglaubt und immer verachtet. Wie konnte man nur so daran festhalten und sich selber belügen? Verächtlich schnaufte Kroen. Das zeigte nur wieder einmal die Schlechtigkeit der Menschen. Sich selber auf Tode hassen, unerbittliche Kriege führen, ganze Königreiche und Landstriche verwüsten, Frauen und Kinder töten und auf die Rechte anderer pfeifen. Das alles und noch viel mehr hatten die Menschen bisher geschafft, und das alles wollten sie verhehlen, wollten sie auf die Götter schieben und sich rechtfertigen, für die Taten, die sie vollbracht hatten? Sie belügten sich selbst, und das so gut, dass sie sich inzwischen selber glaubten. Ihrer eigenen Fassade, die sie vor ihrem Zerstörungstrieb schützen sollten. Und nun? Nun glaubten sie hinter den Wänden der Mauer gäbe es keine Welt mehr, nichts, nur schwarze, gähnende Leere.
Langsam schüttelte er den Kopf. So einfach würde er es sich nicht machen, er würde sich nicht selbst belügen. Und wenn es Innos gab? Würde es das Gewicht ihrer Taten schmälern, gar verschwinden lassen und ihnen die moralische Bürde abgenommen werden? Nein, bestimmt nicht. Er wollte nicht als eine Marionette des göttlichen Krieges enden, wenn es ihn den gab. Doch langsam krochen Zweifel in den jungen Mann, als Ikarus in seiner Predigt innehielt und erneut ansetzte zu sprechen.
„Und auch dieses Mal hat mich mein Herr an den richtigen Ort gelenkt.“ Flüsterte dieser Leise, die Augen auf einen Ort gewandt, der noch fern von ihnen lag. Vor ihnen lag eine Stadt, so groß und prächtig wie es keine zweite gab. Die einzigste freie Stadt der Orks, die einzige Stadt in der die Grünhäute nicht regierten und der Mensch noch frei war. Und dennoch der letzte Ort, an dem Kroen sein wollte.
„Ihr wollt doch nicht etwas dorthin?“ fragte er besorgt „Wenn ja, werden sich unsere Wege trennen“
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Nun waren sie also auf dem Weg nach vengard. Für Dan war es so etwas wie eine Heimkehr, doch für Hiroga bestimmt noch mehr als für ihn. Der Anwärter schielte kurz zu der Frau, die sie begleitete, und musterte sie. "Wenn sie nicht in Rage ist, ist sie ja ganz hübsch.", dachte Dan, verjagte den Gedanken aber ganz schnell wieder. Er wollte sich nicht in eine Frau verlieben, die so aufbrausend und launisch war, wie er gestern gesehen (oder besser gesagt, gespürt) hatte. Als er gerade an Liebe dachte, musste er augenblicklich wieder an Siana denken. Er wollte bei der Frau sein, die er so sehr mochte, und er hoffte, dass auch sie an ihn dachte.
Er seufzte und wandte sich wieder der Reise zu. Wahrscheinlich würden sie morgen in der Stadt ankommen, denn jetzt war es schon fast dunkel. Sie müssten wohl hier, in der Wildnis, ihr Nachtlager aufschlagen. Dan hatte kein Problem damit, im Gegenteil, er schlief gerne unter freiem Himmel, solange es warm war. Das einzige Problem wäre eine Orkpatroille oder herumstreifende Tiere. Beide Probleme ließen sich einfach beseitigen, doch das eine schloss das andere aus. Wenn sie ein Feuer machen würden, um Tiere fernzuhalten, könnten sie leichter entdeckt werden. Aber wenn sie auf ein Feuer verzichten würden, dann könnte es sein, dass Tiere kämen. Da konnte der Anwärter nur hoffen, dass ihnen nichts passieren würde. Sicher konnte er zwar nicht sein, aber er beruhigte sich mit dem Gedanken, dass er immernoch ein Schwert an seinem Gürtel hängen hatte.
"Mhm, apropos Schwert.", dachte der junge Anwärter. "Vielleicht sollten wir langsam mal mit dem Training beginnen." Hiroga hatte schließlich zugestimmt, Dan zu unterrichten, warum sollten sie dann nicht jetzt und hier mit der Lehre beginnen? "Sag mal, Hiroga.", sagte der Anwärter an den Schwertkämpfer gewandt. "Wann können wir denn mit der Lehre anfangen?"
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Im ersten, zaghaften Sonnenlicht brachen Versos und Drageny auf. Argwöhnisch betrachtete die Lehrmeisterin den Himmel. In der Nacht hatte es geregnet und noch immer hingen dicke, graue Wolken am Himmel. Hoffentlich regnet es heute nicht, dachte sie und schaute dabei zu Versos herüber, der schon Viper vom Baum losband und aufstieg. Nachdem die Orktöterin einige Wimpernschläge verharrt hatte, tat sie es ihrem Schüler gleich und schon blad ritten die beiden in Richtung Vengard.
Drageny hatte für den heutigen Tag nichts Besonderes geplant, ihr Schüler sollte einfach etwas durch die Gegend reiten und wenn alles gut lief, in Vengard ankommen.
Nach einiger Zeit teilte sie ihr Vorhaben ihrem Schüler mit, der aufmerksam zuhörte. „Und ich möchte, dass wir vor Einbruch der Dunkelheit in der Stadt ankommen, dass heißt also, dass wir etwas schneller Reiten müssen. Also Galopp oder Renngalopp. Du musst dich vollkommen konzentrieren und sehr vorausschauend reiten, vor allem wenn es unübersichtlich wird. Ich überlasse dir voll und ganz die Führung, also, bring uns sicher nach Vengard.“ Drageny nickte ihrem Schüler noch einmal ermunternd zu, der daraufhin sein Tempo erhöhte. Sie war schon jetzt gespannt, wann sie in der Stadt eintreffen würden.
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24.04.2008 18:54
#33
Vengard, den Ort, an welchem er so viele Tage verbracht hatte, den er sicherlich in der Zukunft noch besuchen würde, lag nun hinter ihm und er befand sich auf dem Weg in die Wüste, nach Al Shedim, doch musste er den Rückweg alleine beschreiten, denn Dark_Cycle blieb in der Hauptstadt.
Lasseko wanderte langsam durch die Wälder, fühlte keinerlei zeitlichen Druck, welcher ihn zu einer schnellen und erhöhten Geschwindigkeit drängte und zudem erschien es ihm nicht als interessant, ob die Reise nun einen Tag länger dauern würde.
Den heutigen Abend werde er sicherlich in der Natur verbringen müssen, vielleicht könnte er dann am morgigen Tage wieder eine Stadt oder ein Dorf betreten, bevor er dann in etwa drei Tagen, vielleicht auch schneller oder sogar langsam er den Pass, damit verbunden Varant erreichen würde.
Ein wenig freute er sich darüber, dass er bald wieder in Al Shedim sein würde, obgleich er es noch nicht als Heimat bezeichen wollte, aber dieser Ort doch der, welcher ihn aktuell am meisten an sich zog.
Außerdem lebten dort einige Personen, welche ihm sehr wichtig waren.
Eine leichte, angenehm warme, Brise umhüllte ihn, ließ seine Haare leicht aufwirbeln und seine Schritte wurden erneut langsamer.
Es war schon ein wenig seltsam, aber er spürte keinen Drang heute noch weit zu reisen, einen bestimmten Ort zu erreichen und so unterbrach er seinen Weg, blieb stehen und setzte sich auf den Boden, lehnte sich an einen Baum an, schloss die Augen und genoss diese Momente, waren sie doch so schön...
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Benutzer, die ihr Benutzerkonto per E-Mail bestätigen müssen
Nun schwerlich konnte sich der Schwarzhaarige ein breites Grinsen verkneifen. Auf diese Frage hatte er aus mehreren Gründen gewartet. Zum einen erfüllte es ihn mit stolz, zum anderen brannte auch er darauf die Lehre zu beginnen. Ein weiterer Punkt war die Erinnerung an seine eigene Ausbildung. Am Vorabend hatte er sich Gedanken darüber gemacht, damals war er durch einen seltsamen Zufall auf Ronsen getroffen und das Training hatte in jedem Falle anders begonnen als er es erwartet hatte. Dan würde die gleiche Erfahrung machen müssen. Hiroga kostete den Augenblick noch einen Moment lang aus, dann legte er die Stirn in Falten und krazte sich am Kinn um möglichst so zu wirken, als würde er über etwas wichtiges nachdenken.
"Nun, ich denke...also eigentlich steht dem nichts mehr im Wege.", sprach er. Er grinste weiter in sich hinein. Doch nun musste er sich tatsächlich eine Frage stellen: Wie prüfte er die Stärke des jungen Mannes am besten? Er schmunzelte als er sich an Ronsens erste Aufgabe für ihn erinnerte. Doch er wollte sich etwas anderes einfallen lassen, etwas besseres. Dans ungeduldige Blicke drängten ihn zu einer Antwort, doch er entschied erst einmal der direkten Frage auszuweichen.
"Ein Schwert hast du wie ich sehe ja schon, und ein ordentliches noch dazu...", murmelte er und nahm das Schwert entgegen, dass ihm Dan entgegen hielt.
"Es ist gut wenn du eine eigene Waffe hast. So lernst du direkt mit eben dieser umzugehen." Er gab dem Anwärter das Schwert zurück und legte dann den Kopf in den Nacken.
"Dennoch wirst du es anfangs nicht brauchen...", sagte er und Dan sah ihn fragend an. "Zuerst gilt es einige andere Dinge zu erledigen. Zu dieser Ausbildung gehört mehr als nur der Schwertkampf. Wenn du gewillt bist bei mir zu lernen dann folge meinen Anweisungen!"
Hiro ließ die Worte wirken und nahm Dans Nicken zur Kenntnis.
Sie erreichten eine kleine Lichtung als Hiroga wieder das Wort ergriff.
"Es gibt viele verschiedene Dinge die im Kampf entscheident sind.", begann er den kleinen Vortrag den er Dan nun halten wollte. "Nicht nur Kraft und Geschicklichkeit sind entscheident. Auch Ausdauer, Willenstärke und Interlligenz sind gefordert. Und das nicht zu knapp. Wenn du planlos in einen Kampf rennst und wild um die schlägst erreichst du nicht viel, ich denke das ist klar. Doch trotz allem sind Kraft und Geschicklichkeit jene Attribute mit denen wir beginnen werden." Er näherte sich einem Baum dessen niedrigster Ast gerade zu perfekt war. Kurz tippte er mit dem Finger dagegen. "Ich denke dir ist klar was du zu tun hast.", sagte er und grinste den Anwärter an. Die Klimmzüge waren nur eine Aufgabe, von vielen die noch folgen würden. Dan sollte sich beweisen, so wie auch er es einst hatte tun müssen.
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"Kk..Kkk.. Klimmzüge?", stotterte der Anwärter. Er konnte es nicht fassen, er wollte doch den Schwertkampf lernen, aber Hiroga wollte, dass er Klimmzüge machte? "Ja", grinste der Lehrmeister und deutete Dan an, dass er beginnen sollte.
Mit einem mulmigen Gefühl im Magen schritt er auf den Ast zu. "Scheiße.", dachte er, denn Klimmzüge hatten noch nie zu seinen Stärken gehört, doch er wollte Hiroga doch beeindrucken. Er hatte zwar Kraft in den Armen, aber Klimmzüge? Warum ausgerechnet Klimmzüge? Er hasste diese Dinger.
Er umfasste den Ast, auf den Hiroga gezeigt hatte, schluckte, und fing an, sich hochzuhiefen. Er hatte lange keine Klimmzüge mehr gemacht, und als er sie das letzte Mal gemacht hatte, war er nicht besonders erfolgreich gewesen. Er fragte sich, wann er überhaupt das letzte Mal Klimmzüge geübt hatte, doch er erinnerte sich nicht. Es musste also schon sehr lange her sein, vielleicht war er damals noch ein Kind gewesen?
ährend er das alles dachte, zog er sich an dem Ast nach oben. Er stellte fest, dass es ihm erstaunlich leicht fiel, leichter als er je geglaubt hätte. Ein weiteres mal zog er sich nach oben. Es war ja garnicht so schwer, wie er vermutet hatte! Und nocheinmal mit dem Kinn über den Ast. Und wieder, und wieder, und wieder.
Leider musste der junge Anwärter feststellen, dass es mit der Zeit immer schwerer wurde. Bei jedem Klimmzug musste er sich mehr anstrengen und seine Arme schmerzten bei jedem Mal mehr. Er biss die Zähne zusammen, als er sich ein weiteres Mal hochzog, sein Gesicht verkrampfte sich und die Arme spannten sich an. Er wünschte sich, dass er endlich mit dieser Übung aufhören könnte, denn mittlerweile hatte er fast keine Kraft mehr in den Armen. Er musste sich zusammenreißen, um nicht loszulassen, denn er wollte erst aufhören, wenn Hiroga es ihm sagte. Er wollte seinem Lehrmeister beweisen, dass er kein Weichei war, er wollte ihm zeigen, dass er etwas konnte. Doch leider sagte sein Körper etwas ganz anderes, er konnte deutlich hören, wie er "Aufhören!" schrie. "Scheiße, lange halt ich das nicht mehr aus!", dachte der Anwärter, als er sich mit aller Kraft nach oben zog.
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Elendium war froh das Selara die Arbeit im Krankenrevier von Vengard übernehmen wollte. Auch freute es ihn, dass sie die Ausbildung so gut gemeistert hatte, sie war bestimmt eine würdige Heilerin. Heute genoss er die Ruhe, die Reddock versprach. Er hatte sich in sein Labor zurückgezogen und braute einige Heiltränke, denn bei dem Bauernpaar waren doch einige drauf gegangen. Summend stand er im Labor als ein Soldat einen anderen Mann herein führte. Elendium ignorierte erst einmal die Besucher, denn einer der Tränke musste umgefüllt werden, denn sonst hätte er ihn entsorgen können.
"Innos zum Grusse alter Haudegen." grüsste ihn eine bekannte Stimme. Fast hätte Elendium die Karaffe fallen gelassen, mit leicht zornigen Unterton grüsste er den Ankömmling: "Innos zum Grusse du Schreihals. Willst du das ich mich verletze? Setzt dich und Gedulde dich bitte einige Minuten."
Trilo tat wie ihm geheissen und setzte sich auf einen der Stühle um den Heiler zu beobachten. Nach einigen Minuten drehte sich Elendium um und begrüsste seinen alten Kammeraden nun herzlicher. "Hallo Trilo, haben uns ja lange nicht gesehen. Scheinbar tut dir die Wärme im Süden ganz gut."
"Hallo Elendium, ja ich kann nicht klagen." erwiederte der Mann vor ihm den Gruss.
"Doch sag, was führt dich zu mir?" erkundigte sich der Heiler.
"Mehrere Dinge. Ich brauch deine Hilfe. Zum einen als Heiler zum anderen in der Wüste." antwortete Trilo
"Eine Reise in den Süden des Landes hört sich interessant an, verrat mir mehr davon während ich mich um deine Wunden kümmere. Wo bist du denn verletzt?"
"Moment" antwortete Trilo und zog das Kettenhemd und seine Kleidung aus. Nun sah der Heiler einige tiefere Schnitte. Zum Glück waren es nur leichte Verletzungen um die sich er Heiler gleich kümmerte. Einen tieferen Schwertstreich musste er aber nähen. Doch die anderen sollten von selber verheilen. "Leg dich hin" bat Elendium seinen alten Gefährten und holte dann sein Werkzeug. "Es wird etwas weh tun, doch ich betäube dich vorher." erklärte der Heiler und drang auf magischem Wege in Trilos Körper ein um sein Gehirn zu beruhigen und das Schmerzzentrum zu neutralisieren. Dann fing er an die Verletzung gekonnt zu vernähen. Als er fertig war, wies er die Zellen an sich schneller zu regenerieren, so dass in einigen Stunden nicht mehr viel zu sehen sein sollte. Als er geendet hatte weckte der Heiler seinen alten Freund auf. "So nun erzähle mir wie ich dir in der Wüste helfen kann"
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Vengard lag vor ihnen, und die Dunkelheit senkte sich langsam über Myrthana. Lizzard war müde, Silohtar ebenfalls. Langsam wurde er sicherer auf dem Rücken seines Tiers. Das Tau, das er sich um die Hüfte geschlungen hatte, war nun zwar nicht mehr unbedingt notwendig, doch er ließ es zur Sicherheit mal fest verknotet am Sattel. Man konnte ja nie wissen. Hinterher käme noch irgendetwas, und würde ihn vom Pferd fegen, wie ein Tornado, oder ein Twister... oder ein Tornister. Chiarah hatte nicht gegen die Sicherung einzuwenden, Anscheinend war sie der Meinung, es würde Silo ein besseres Gefühl für sein Tier geben. In der Tat war er Lizzard näher gekommen, wenn dies auch an den zwei Dutzend Knoten lag, die die beiden beinahe unzertrennlich machte.
Silo schmerzte der Hintern. Den ganzen Nachmittag waren sie geritten, und er war sehr unsicher gewesen. Langsam jedoch wurde er sicherer im Sattel, er hatte eine einigermaßen sichere Position gefunden.
„Wir sind fast wieder da“, sagte Chiarah. „Nun wird es Zeit für eine etwas andere Übung. Du wirst mir zeigen, was du gelernt hast, und einen kleinen Parkkur reiten. Und nimm jetzt diese bescheuerten Seile ab“, fügte sie unwirsch hinzu, als sich der Soldat wieder einmal in dem Gewirr auf Stricken verheddert hatte.
„Okay. Aber du wirst es bereuen“, fühlte sich Silo noch genötigt zu sagen, bevor er die taue entfernte. Er fiel nicht vom Pferd. Das freute ihn natürlich, und so machte er sich an die Arbeit. Er trabte, ritt im Kreis und stieg einige Male auf und ab, bis sich seine Lehrerin zufrieden erklärte. Morgen würden sie etwas aufregendes machen, versprach sie ihm, und so lieferte er eine einigermaßen stabile Leistung ab, motiviert durch die Vorfreude auf den nächsten Tag. Als sie vor der Stadt kaum noch ihre Tiere erkennen konnten, entschlossen sie sich, nach Vengard zurückzukehren. Silo wollte noch einen Schlummertrunk zu sich nehmen und dann „früh“ zu Bett gehen. Morgen würde er immerhin eine neue Aufgabe bekommen und musste ausgeruht sein.
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Der Schwarzhaarige grinste. Dan schien die Aufgabe recht ernst zu nehmen und gab scheinbar alles. Die Anzahl der Klimmzüge war nicht entscheident. Es war entscheident wie wichtig ihm die Sache war. Noch einmal zog sich Dan nach oben, sein Gesicht glühte förmlich.
Er ist gewillt es solange zu versuchen bis ich sage er soll aufhören. Genau das was ich wollte... Doch Hiroga ließ seinen Schüler noch einen weiteren Klimmzug machen. Er sollte schon zu beginn der Ausbildung alles geben, schon jetzt zeigen was er konnte.
"Genug!", rief Hiro und grinste den Anwärter weiterhin an. Jener ließ erleichterd von dem Ast ab und ließ sich ins hohe Gras plumsen.
"Du scheints das hier wirklich zu wollen. Das ist gut. Dennoch war das längst nicht alles, obgleich du gezeigt haben magst dass du den Willen hast. Aber erhol dich erst einmal einen Augenblick.", sprach er und musterte seinen Schüler. Endlich war er es der einem anderen Befehle und Aufgaben gab, endlich war er es nicht mehr der den Anweisungen eines Lehrers folgen musste. Nun verstand er auch was Ronsen daran so witzig gefunden hatte.
Kaum hatte Dan sich ein wenig erholt setzte Hiroga erneut dazu an eine Aufgabe zustellen. Doch ein Geräusch aus der Ferne hielt ihn davon ab. Das Plätschern eines kleinen Baches zu hören. Während er dem Geräusch lauschte kam ihm eine Idee für die nächste Aufgabe für Dan, die es zu meistern galt.
"Komm mit!", forderte er den Anwärter auf und erhob sich. Er näherte sich der Baumgruppe hinter der die Quelle des Geräusches zu finden war. Hier ging es ein wenig bergab, und nach einigen Metern erreichten sie den kleinen Bach. Er war gerade einmal breit genug damit man sich hinein legen konnte und noch ein wenig Arm- und Beinfreiheit hatte. Der Strom würde auf einen Menschen kaum eine Wirkung haben.
Ideal!
Hirogas Grinsen ließ jedes Anzeichen von einem Lächeln auf Dans Gesicht verschwinden. Hiro deutete mit dem Zeigefinger auf den kleinen Bach.
"Da rein?", fragte Dan unsicher. Der Lehrmeister nickte und sah dabei zu wie der Anwärter vorsichtig begann seinen Fuß auf die Mitte des Baches zu zu bewegen. Als er stand sah er seinen Lehrer fragend an. "Und jetzt?"
"Liegestütz!", antwortete Hiro belustigt, während sein Schüler ihn entsetz ansah. "So dass die Nasenspitze das Wasser berührt. Du wirst kaum nass werden, doch es ist recht glitschig und so tust du gut daran dich nicht hängen zu lassen, sonst wirst du ganz nass."
Dan sollte nicht viele Liegestütz machen, Hiro wollte nur sehen ob der Anwärter seinen Anweisungen Folge leistete und bereit war erneut alles zu geben. Doch wollte er seinen Schüler in dem Glauben lassen eine richtige Herausforderung vor sich zu haben. Genau so war es gedacht.
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Reddock
Es war genauso wie früher mit dem Wildhüter. gern erinnerte sich Trilo zurück an die Zeit als er noch nach Elendiums Anweisungen Tiere ausnahm und mit Kreide anmalte. Oder war es Kohle? Trilo wusste e nicht mehr genau, zuviel war seit dem passiert. Inzwischen war er bereits einmal gestorben und war nun ein Besessener.
"Nun als Hilfe brauche ich dich bei einer schweren Reise, die mir bevor steht. Wie du vielleicht weisst, bin ich von einem mächtigen Dämon besessen. Keine Agnst, er ist versiegelt. Doch benötige ich ein uraltes ganz bestimmtes Ritual um ihn endgültig zu verbannen. Für dieses Ritual brauche ich bestimmte Foki, welche von Wächterdämonen bewacht werden. Diese Foki sind gleichzeitig Pforten Beliars. Tore in seine Reiche. Einen solchen Fokus habe ich bereits in meinen Besitz bringen können. Nun habe ich den zweiten von zwölf lokalisieren können. Dumm nur, dass dieser von Widharcal, dem Elementeschänder bewacht wird. Einem mächtigen Dämon, der die Elemente pervertieren kann. Zum Beispiel Feuer, welches einen erfrieren lässt oder Luft, die einen erstickt. Alles solche spaßigen Dinge. Du als hoher Feuermagier solltest wissen wie mächtig die Elemente sind. Und genau hierbei brauche ich dich. Dich und dein Wissen. Aber auch dein JAgdgespür, denn wir haben eventuell einen Verbündeten. Ich weiss es noch nicht so genau. Wenn ja, müssen wir den erst überzeugen und das wird schwierig... glaub ich. Dieser Verbündete ist krank oder sowas, deswegen möchte ich neben Tinquilius, den ich auch zur Hilfe rief, auch dich dabei haben. Kurzum: Du beherbergst alles was mir noch fehlt."
Die Zusammenfassung war vorbei und ein nachdenklicher Elendium saß dem ehemaligen Ritter gegenüber. Ein Seufzer entfhr der Kehle des BAumeisters.
"Die Zeit drängt, ich werde morgen früh weder aufbrechen denn von Braga aus wird diese Expedition starten. Bis dahin bedenke ob du mir folgen willst. Aber bedenke, es könnte dein Leben kosten, oder noch viel schwer wiegender... dein magisches Verständnis..."
Und mit diesen Worten verlies Trilo den Heiler und wartete dessen Entscheidung ab...
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Jetzt war Dan endgültig zu dem Entschluss gekommen, dass Hiroga verrückt war. Warum sollte er jetzt, spät abends, Liegestütze über einer Quelle, an der er so leicht ausrutschen konnte, machen? Und vorallem nachdem er vorher bei den Klimmzügen alles gegeben hatte? Hiroga war verrückt, eindeutig. Vielleicht war aber auch böse, oder er mochte Dan einfach nicht.
"Naja, er ist mein Lehrmeister. Er muss es ja wissen.", dachte Dan und zuckte mit den Schultern. Seufzend platzierte er sich so, wie Hiroga es ihm angewiesen hatte und begann mit der Übung. Eigentlich wollte er sich jetzt hinlegen und sich einfach nur ausruhen, aber nein, er musste ja Liegestütze über einer Quelle machen. Keuchend lies er sich nach unten fallen, so lange, bis er mit der Nasenspitze das Wasser berührte. Es war kalt, aber zugleich auch etwas erfrischend. Fast wäre der Anwärter auf dem nassen Boden ausgerutscht, aber er konnte sich gerade noch halten. Stöhnend drückte er sich wieder nach oben, um fast wieder abzurutschen. Ihn nervte diese dumme Umgebung. Er war sich sichr, dass es Hiroga einen Heidenspaß machte, ihn so zu schikanieren und zu ärgern.
Es wurde immer anstrengender für den Anwärter, sich so fallen zu lassen, dass er mit der Nasenspitze das Wasser berührte, und sich anschließend auf diesem glitschigen Boden aufzurichten. Bei jedem Liegestütz atmete er laut aus, er hatte einfach keine Kraft mehr. Am liebsten hätte er die Liegestütze Liegestütze sein lassen und hätte einfach aufgehört, doch er hatte keine Lust, ein nächtliches Bad zu nehmen. Hoffentlich konnte er bald aufhören...
Er hatte aufgehört, die Liegestütze zu zählen, das war einfach nur zusätzliche Anstrengung. Er musste schon etwa zwanzig geschafft haben, es konnten aber genauso gut mehr oder weniger sein. Wehe seinem Lehrmeister, wenn er für Dan vorgesehen hätte, fünfzig zu machen. Wenn er nicht bald hier loskam, würde er noch in den Bach fallen, das war sicher. Doch dazu hatte der Anwärter überhaupt keine Lust.
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