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Reviewcenter Archiv #1

  1. #81 Zitieren
    Forentroll Avatar von Harbinger
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    DVD-Start: 2003
    Genre: Action/Thriller
    Regie: Richard Gale
    Darsteller: Kerr Smith, Lochlyn Munro, Donnelly Rhodes
    FSK: 18

    Inhalt: Die beiden Medizinstudenten Steve und Patrick wollen eigentlich nur mitten in der Wildnis eine kurze Pinkelpause einlegen, aber das Schicksal hat andere Pläne. Steve wird von einer Blondine verführt und von deren Freund Bo niedergeschlagen und beraubt. Als Bo aus Spaß noch ein wenig auf Steve einhackt, schießt die Pfeife sich aus Versehen das Gemächt weg. Dumm für Steve, denn Bo macht seine Kumpels glauben, dass Steve der Schütze gewesen wäre. Und da Bo sich als Cop herausstellt, hetzt er damit dem Studenten den langen Arm des Gesetzes auf den Hals...

    Kritik: Unverhofft kommt oft. Wiedersehen macht Freude. Quid pro quo. Fuchs du hast die Gans gestohlen... Äh, ne, moment. Da sind wir mit der Floskelkeule irgendwo falsch abgebogen. Oh... ihr seid ja schon da. Ahem... Äh. Was ich sagen wollte: Wenn man's am wenigsten erwartet, kommt von irgendwo ein Lichtlein her und weist dir den Weg. Was die kryptischen Andeutungen sollen? Naja, sagen wir's mal so...
    Ich hatte ja die Hoffnung schon beinahe aufgegeben, in nächster Zeit eine richtige Filmgurke vor die Flinte zu kriegen. Bis ich vor einigen Tagen nach "The Immortals" (ich weigere mich immer noch, den Film "Gunpower" zu nennen...) gerade noch mal ins DVD-Regal griff und einen Film rausholte, den ich irgendwann mal für ein paar Euro bei Amazon mitbestellt hatte. Wieso weiß ich heute nicht mehr. Jedenfalls war besagter Film "Pressure - Nichts ist gefährlicher als die Wahrheit", mit den Halb-Stars Kerr Smith (spielte den Schwulen in "Dawson's Creek", hatte außerdem die ziemlich coole Rolle Carters in "Final Destination" und wusste auch in dem etwas niedrig budgetierten Vampir-Klopper "The Forsaken" zu gefallen) und Lochlyn Munro (sah ich erst vor ein paar Tagen in dem leidlich witzigen Leslie-Nielsen-Spätwerk "Camouflage", spielte ansonsten noch in "Scary Movie" und den Polizisten in "Freddy Vs. Jason"), die ich beide zwar nicht für absolute Überflieger, aber doch für recht talentierte Darsteller halte. Ich war also guter Dinge, einen recht blutigen (das rote Aufkleberchen ist hinten drauf), spannenden Actionthriller zu erleben. Was sich dann allerdings neunzig Minuten lang vor mir abspielte spottet jeder Beschreibung... Äh, aber ich will's trotzdem mal versuchen.
    "Pressure" ist Grütze. Die Story ist hanebüchen (die beiden Kerle halten an nem Schuppen an, in dem ein CHEERLEADER-WETTBEWERB stattfindet, GNAR!), Charaktermotivation sowie -entwicklung gibt es nicht und selbst wenn ist sie blöde (der Kerl, den Patrick und Steve quasi als "Geisel" nehmen ist tierisch sauer auf die beiden, als Steve sich dann aber entschuldigt wird er plötzlich ihr bester Freund... hä?), der Film weiß selbst nie so genau, ob er sich jetzt ernst nehmen will oder nicht (bei der... ahem... spektakulären Flucht durch den Wald latzt Patrick sich mit dem Fressbrett in einen Stacheldrahtzaun, steht wieder auf, brummelt ein "Geht schon wieder", geht zwei Schritte weiter und tappt in eine Bärenfalle... was haben wir gelacht), der Showdown ist ungefähr in Musikantenstadeltempo inszeniert und sowieso fühlt der Film sich an, als wäre er eine Folge irgend einer nachmittäglichen Pseudo-Actionserie, allerdings das ganze wie gesagt auf 90 Minuten gestreckt.
    Regiestuhlbesetzer Richard Gale ("Dangerous Connection", ansonsten hat der Kerl noch nix weiteres gemacht) schafft es innerhalb dieser Zeit nicht auch nur das geringste Fünkchen Spannung aufkommen zu lassen oder einem die Charaktere irgendwie sympathisch zu machen. Ganz im Gegenteil. Die Luschen, die uns über die ganze Lauflänge vor der Nase rumstaksen, verhalten sich nämlich nicht gerade wie ach so intelligente Studenten, die sie ja darstellen sollen. Sondern eher auf dem geistigen Niveau von grob geschätzt fünfzig Metern Feldweg. Soll heißen: Mein Gott, sind die allesamt dumm... Das fängt bei Intelligenzbestie Steve an, der eigentlich mit seinem Schnuckiputzi Sara (dargestellt von "40 Tage, 40 Nächte"-Nebendarstellerin Michelle Harrison, die übrigens in Uwe Bolls neustem Streich "Dungeon Siege" eine Rolle als - und da zitiere ich IMDB - "Hysterical Woman" hat... da kann sie sich beim auf-der-Party-angeben ja direkt hinter "Bearded man exiting the cable car" Joe D'Amato einreihen... ah, ich schweife ab) überglücklich ist, sich trotzdem mir nichts dir nichts von Quotenblondine Amber (Angela Featherstone, "bekannt" aus ihrer besseren Statistenrolle in "Con Air") anmachen, abschleppen und abknutschen lässt, obwohl sie sich etwa eine halbe Filmminute früher überhaupt nicht leiden konnten und sich das auch gesagt haben... Das geht weiter bei seinem mindestens ebensosehr mit Geistesgaben gesegneten Kumpel Patrick, dessen beste Idee zum Cop-Verfolger-aufhalten folgende ist: Man nehme drei Cheerleaderinnen als Geiseln, setze sie auf den Rücksitz des Autos, fahre eine dunkle Straße entlang, ziehe allen dreien dann die Oberteile plus BHs aus und setze sie auf besagter Straße aus. Was wären denn die Cops für Menschen, wenn sie da einfach dran vorbeifahren würden (gnar, man reiche mir ein Brett oder so...). Weiterer Schwachsinn beinhaltet dann auch noch vorhin genannten Hinterwäldler, der nach Steves Entschuldigung nicht nur der Jungs bester Kumpel wird, sondern sie auch noch mit Waffen ausstattet (hat zum Glück eine ganz ansehnliche Sammlung im Haus) und ihnen in jeder nur erdenklichen Art und Weise hilft. Tja, wenn ich's nicht besser wüsste, ich würde behaupten, dass das komplette Skript aus der Feder von keinem geringeren als dem bekannten und beliebten Autor Rainer Zufall stammt...
    Gut, die Story ist also grober Bockmist, die Regie versagt auf ganzer Linie... Wie sieht's eigentlich mit den Darstellern aus? Düster, sag ich euch. Kerr Smith und Lochlyn Munro tun ihr bestes, um gegen diese Katastrophe anzuspielen, ziehen aber ganz klar den Kürzeren. Smith hat dabei auch noch die Arschkarte gezogen, denn er darf den wohl beknacktesten Filmhelden aller Zeiten verkörpern... Munro hat wenigstens ein paar wenige ganz lustige Sprüche auf lager. Angela Featherstone liefert eine recht passable Show ab, ganz im Gegensatz zu Adrien Dorval ("Sehr Verdächtig", "Die unendliche Geschichte III", spielt hier Fiesarsch Bo), der wohl bedrohlich wirken soll, allerdings nur wie ein lächerlicher Hampelmann mit Aggressionsproblemen rüberkommt. Besser ist da schon sein Filmvater, uns' Badguy Donnelly Rhodes (spielt in der neuen "Battlestar Galactica"-Serie, hatte ansonsten kleinere Rollen in solchen Serienhits wie "Viper", "Millenium" und "Akte X"), der den örtlichen Sheriff gibt, der Jagd auf die beiden flüchtigen macht und dabei Justiz mit Selbstjustiz zu verwechseln scheint... Was ihn ein wenig ins Straucheln bringt ist auch die in etwa einer halben Sekunde abgeschlossenen Charakterentwicklung seiner Figur von "Lasst uns reden" zu "Sterbt, ihr Schweine", ansonsten zieht er sich ganz gut aus der Affäre. Und zu guter letzt ist da noch die schon vorher erwähnte Michelle Harrison, die es im Prinzip auch schafft, nicht allzu belämmert dazustehen. Sie hat auch nicht sonderlich viel Screentime...
    Nachdem wir jetzt schon ne Weile an dem Film rumsezieren und bislang noch auf nichts brauchbares gestoßen sind, muss es doch irgend etwas positives geben, nicht oder? Hm.... probieren wir's doch mal mit den Actionsequenzen. Gibt's da vielleicht was gutes drüber zu sagen? Öh... Fehlanzeige. Die sind lahmarschig, uninteressant, schon tausendmal dagewesen und noch dazu nicht mal sonderlich blutig. Die FSK 18 scheint der Film im Lotto gewonnen zu haben, die ist zwar nicht so absolut fehl am Platze wie die von "Straßen in Flammen", aber ne 16 hätte "Pressure" trotzdem wesentlich besser zu Gesicht gestanden. Denn man lasse sich das mal auf der Zunge zergehen: Der Film hat einen Bodycount von vier (!) Leuten. Und wirklich spektakulär ist davon nur eine einzige Todesszene... Äh, ne, doch nicht. Spektakulär ist anders... Aber im Kontext des Filmes, will heißen "spektakulärer als wie alle anderen".
    Sonst noch was zu diesem Film zu sagen? Hm... Optik? Langweilig, da eigentlich alles grün. Musik? Ist mir nicht im Gedächtnis geblieben, kann also nix tolles gewesen sein. Kameraarbeit? Standard. Hab ich irgend was vergessen? Nö. Alles drin.
    Kommen wir zum Fazit: Kreuzworträtselfrage des Tages: Guter B-Actionfilm mit acht Buchstaben? "Gunpower" (argh, ich hab's getan...). Schlechte Entschuldigung für einen Actionstreifen mit zweifelhaftem Nachmittagsseriencharme und ebenfalls acht Buchstaben? "Pressure"! Bei dem Film stimmt leider so gar nichts. Die teilweise ganz passablen Schauspieler können dieses Wrack nicht vor dem Sinken retten. Spannend ist anders, actionreich auch. Und vor allem ist INTELLIGENT, LOGISCH und NACHVOLLZIEHBAR anders. "Pressure" ist einfach ein Film der verschenkten Möglichkeiten, der eigentlich nur dadurch glänzen kann, dass er wirklich absolut konsequent uninteressant ist. Denn er ist leider wiederum auch nicht so schlecht, dass er dem Trashfreund Spaß bereiten könnte... Damit verliert "Pressure" in meinen Augen voll und ganz seine Daseinsberechtigung. Wenn einer meine DVD haben will, Angebote in den Briefkasten...

    Einzelwertungen
    Darsteller: 06/10 (ich mag Smith und Munro und sie sind auch ganz gute Darsteller, aber diesen Film hätten sie sich wahrlich nicht antun müssen... abgesehen davon recht durchschnittlich)
    Plot: 02/10 (bekloppte Melange aus Actionfilm und Backwood-Thriller, die einfach nur unglaubwürdig ist und auch ansonsten keinen gesteigerten Sinn ergibt)
    Effekte: 03/10 (hm, joa, wir haben ein halbes Feuergefecht... da hab ich aber auch schon wesentlich besseres gesehen)
    Anspruch: 02/10 (quasi nicht existent, am besten einfach Hirn ausschalten und nicht weiter drüber nachdenken, denn das würde wohl nur zu Kopfschmerzen führen)
    Gesamtwertung: 02/10 (lahmer Billigstreifen, der keinen Spaß macht und auch ansonsten eigentlich nichts hat, was für ihn spricht)

    Link zur IMDB-Seite (Wertung: 5.7)
    Link zum Trailer
    Die DVD bei Amazon.de
    Harbinger ist gerade online Geändert von Harbinger (17.09.2008 um 03:39 Uhr)

  2. #82 Zitieren
    Forentroll Avatar von Harbinger
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    *tapptapptapp* *Türquietsch* HALLO? IST DA JEMAND? HALLOOOOOOOOOO?
    Ja sapperlot noch einmal, wassen hier los? Stirbt uns das Reviewcenter weg? Warum zum Geier sind sechs der letzten sieben Reviews von mir? Wo sind denn all die Schreibwütigen, die sich damals dafür eingesetzt haben? Ja, euch mein ich. Los, hop, Review schreiben. Aber bißchen fix, wenn ich mal bitten darf... Naja, dann mach ich halt noch eins. Achtung, fertig...


    Kinostart: 21.08.1997
    Genre: Action/Komödie
    Regie: George Armitage
    Darsteller: John Cusack, Minnie Driver, Dan Aykroyd
    FSK: 16

    Inhalt: "Hi, ich bin Martin Blank, erinnerst du dich? Ich bin nicht verheiratet, ich hab' keine Kinder... Und ich blas' dir das Gehirn raus, wenn der Preis stimmt." So stellt sich unser heutiger... ähm... sagen wir mal "Held" seinem eigenen Spiegelbild vor. Denn ein Held ist der gute Martin im Prinzip nicht. Viel eher ein freischaffender Auftragskiller. Als er einen Job versaut, muss er zur Wiedergutmachung jemanden in seiner alten Heimat, Detroit, erledigen. Wie es der Zufall will, wartet allerdings nicht nur dieser Job auf Martin: Die Wiedersehensparty anlässlich des zehnjährigen Jubiläums seines High-School-Abschlusses findet zur selben Zeit statt. Und Martins Jugendliebe Debbie, die er vor zehn Jahren hat sitzen lassen, wird auch da sein...

    Kritik: Und mal wieder reisen wir zurück in die Vergangenheit, wenn ich mich recht entsinne (und den OFDB-Einträgen trauen kann) ins Jahr 2001, als ich eines Abends den Titel "Grosse Pointe Blank" in der Fernsehzeitung las. Ich hatte von dem Film noch nie was gehört (war kein sonderlich großer kommerzieller Erfolg, vor allem nicht in Deutschland) und entschied mich, mal einzuschalten. Was sich in den folgenden 107 Minuten vor mir abspielte, beeindruckte mich zutiefst und ließ mich so schnell nicht wieder los.
    "Grosse Pointe Blank" schafft etwas, woran viel zu viele Filme scheitern. Ähnlich erfolgreich wie sonst nur der Schwarzenegger-Kassenschlager "True Lies" (allerdings auf ganz andere Art und Weise) gelingt es dem Film bestens, gewollte Comedy mit guter Action zu verbinden. Jau, "Grosse Pointe Blank" ist wirklich lustig und verflucht actionreich. Wir schauen Martin Blank beinahe zwei Stunden lang zu, wie er trockene, zynische Kommentare ablässt ("Psychopathen töten grundlos. Ich hab's für Geld getan. Es ist ein Job..."), sich mit seinem Psychater Wortgefechte liefert ("Töten Sie ein paar Tage lang niemanden. Probieren Sie dieses neue Gefühl aus." - "Okay, ich werd's mal drauf anlegen...") und auch den einen oder anderen haarsträubenden Shootout liefert (der Showdown ist hier wohl der Höhepunkt, aber auch die Sache im Ultimart ist sehr genial in Szene gesetzt). Durchweg unterhaltsam, das.
    Gelingen kann das Ganze allerdings nur dank der hervorragenden Schauspielleistungen aller Beteiligten. Regisseur George Armitage ("Miami Blues") hat sich aber auch einen ganzen Haufen Stars und Sternchen ins Boot geholt. Allen voran den großartigen John Cusack ("Zimmer 1408", "Being John Malkovich", "Identität"), der Profikiller Martin Blank unglaublich lebhaft und sympathisch spielt. Sein Love-Interrest wird von Minnie Driver ("Good Will Hunting", "Hard Rain", "Sleepers") dargestellt, eigentlich keine Darstellerin, die man jetzt als Top-Actress bezeichnen würde, aber sie macht ihre Sache auch ziemlich gut, nervt nicht, hat ein paar coole Szenen, was will man mehr? Den Part des Bösewichts übernimmt Komiker Dan Aykroyd ("Ghost Busters", "Spione Wie Wir", "Evolution") hier ebenfalls ziemlich sympathisch und witzig, auch wenn seine Leibesfülle vor allem beim finalen Shootout doch hin und wieder etwas... ahem... lächerlich anmutet. Aber ansonsten spielt er genial und wenn zwischen ihm und Cusack die Fetzen fliegen, gibt's eigentlich immer was zu lachen. Erwähnenswert ist noch John Cusacks ältere Schwester Joan Cusack ("In & Out", "Two Much", "High Fidelity") als seine Sekretärin Marcella, Hank Azaria ("Die Simpsons", "Mystery Men", "Godzilla") als NSA-Agent Steve und Mitch Ryan ("Halloween 6", "Judge Dredd", "Hot Shots 2") als Debbies Vater, der einige sehr geniale Szenen auf seiner Seite hat ("Was machst du eigentlich beruflich, Martin?" - "Profikiller..." - "Ah, das gefällt mir. Ein Gewerbe mit Zukunft.").
    Sowieso ist es herrlich absurd, wie Martin Blank hin und wieder jemandem auf die Nase bindet, womit er seine Brötchen verdient. Denn glauben tut ihm das eh niemand. Zum Schreien lustig isses trotzdem jedes Mal. Sowieso kann der Film vor allem durch seine Situationskomik punkten, allerdings auch durch die bestens gelungenen Dialoge. Da sind wirklich feine Spitzen dabei, die sich die Figuren geben.
    Der Action-Aspekt des Films kommt dabei zum Glück nicht zu kurz. Immer mal wieder werden kleinere oder größere Actionsequenzen eingestreut, es gibt einiges an Gunplay zu bewundern, eine Martial-Arts-Szene, hin und wieder ein wenig KABOOM und gegen Ende einen wirklich bestens gelungenen Showdown (in der Blank beweißt, dass er Menschen auch mit Bratpfannen in die ewigen Jagdgründe schicken kann).
    Der Bodycount beträgt laut IMDB angeblich 14, ich bin mir nicht ganz sicher, glaube aber, dass es ein paar mehr sind, über 20 aber wohl keinesfalls. Allzu blutig wird das ganze dabei nie, die Freigabe ab 16 ist adäquat (im Fernsehn läuft er meistens geschnitten und ab 12). Musik gibt's eine gelungene Melange aus den 90ern und den 80ern, auch wenn ich als deutscher Zuschauer die Einbindung von Nenas "99 Luftballons" während einer Actionszene etwas unglücklich fand. Davon abgesehen ist der Film allerdings bestens gelungen. Macht immer wieder Spaß.
    Kommen wir zum Fazit: "Grosse Pointe Blank" ist neben "True Lies" und "Kiss Kiss Bang Bang" wohl die gelungenste Verbindung zwischen Actionstreifen und schwarzer Komödie, wobei man ihn wohl besser mit dem zweitgenannten Film vergleichen kann (und er wohl auch so ziemlich jedem gefallen dürfte, der "Kiss Kiss Bang Bang" mochte und umgekehrt). Mit genialen pointierten Dialogen, herrlicher Situationskomik und tollen Shootouts bietet der Film im Prinzip alles, was das Herz begehrt. Kleinen Punktabzug gibt's wegen der Story, die zwar eine tolle Prämisse hat, gegen Ende aber doch eher trivial wird. Ansonsten alle Daumen hoch.

    Einzelwertungen
    Darsteller: 09/10 (Cusack genial wie immer, auch der Rest des Casts weist sehr gute darstellerische Leistungen auf)
    Plot: 08/10 (tolle Prämisse, ansonsten leider stellenweise etwas zu banal und vorhersehbar)
    Effekte: 05/10 (gute Hausmannskost, will heißen ordentlich Geballer mit ein paar Einschüssen und hier und da mal eine Explosion, nichts außergewöhnliches)
    Anspruch: 07/10 (der Humor liegt hier, zwar nicht ausschließlich aber doch größtenteils, in den Dialogen, also sollte man gut aufpassen, trotzdem prima Party-Film)
    Gesamtwertung: 09/10 (eine der besten Actionkomödien, die ihren Weg in mein Filmregal gefunden hat... kann den Film nur jedem weiterempfehlen)

    Link zur IMDB-Seite (Wertung: 7.4)
    Hab den Trailer mal nicht verlinkt, weil mir beim Anschauen aufgefallen ist, dass er einen gewaltigen Spoiler beinhaltet...
    Die DVD bei Amazon.de
    Harbinger ist gerade online Geändert von Harbinger (27.12.2007 um 13:47 Uhr)

  3. #83 Zitieren
    Ritter Avatar von sten
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    Mensch, was für ein Glück, dass ich vor ein paar Tagen wieder einmal einen Film gesehen habe, über den es sich zu schreiben lohnt. Gemeint ist dieser hier:

    Per Anhalter durch die Galaxis


    Kinostart: 28. April 2005
    Genre: Sci-Fi, Komödie
    Regie: Garth Jennings
    Darsteller: Martin Freeman, Mos Def, Bill Nighy, John Malkovich
    FSK: 6
    Länge: 110 Minuten

    Inhalt:
    Arthur Dent hat Pech, erst wird sein Haus platt gemacht um einer Umgehungsstraße platz zu machen und danach auch noch die Erde um einer Hyperumgehungsstraße Platz zu machen. Jedoch erfährt er auch, dass sein guter Freund Ford Prefect nicht auf Guilford stammt, sondern von einem Planeten in der Nähe von Beteigeuze 5 kommt.. tja und das Ganze passiert in den ersten 10 Minuten. Danach geht es durch eine Odysee im Weltraum, bei welcher unter anderem die ultimative Antwort gefunden wird

    Kritik:
    Jeder Fan der Bücher hatte es gleichzeitig herbeigesehnt und befürchtet. Eine Verfilmung des Kultromanes von Douglas Adams. Die gute Nachricht zuerst, der Film ist meiner Meinung nach wirklich gut gelungen. Natürlich ist es keine 1 zu 1 Kopie, aber alles ist mit Herz gemacht, man merkt, dass die Schauspieler wirklich mit Liebe dabei waren. Apropos Schauspieler. Diese sind durch die Bank eigentlich gut besetzt. Besonders Martin Freeman als Arthur. Er wirkt wirklich sehr authentisch und schön perplex in manchen Szenen. Auch Mos Def als Ford ist stimmig besetzt. Hatte da erst so meine Zweifel, aber er ist wirklich gut und witzig, wenn ich nur daran denke was er alles mit dem Handtuch macht. Doch nicht nur die 2 machen ihre Rolle gut, auch alle anderen spielen ganz gut und John Malkowisch bringt die neue Figur auch ordentlich ein. Doch nicht nur die Figur des Humma Kavula ist neu. Auch verschiedene andere Stellen des Filmes kommen nicht im Buch vor oder liegen hier abgewandelt vor. Jedoch ist das ja eigentlich die Regel bei Buchverfilmungen und es fällt nicht zu störend auf. Kommen wir mal zu den Effekten, diese nicht unbedingt schlecht. Besonders Marvin und die Reisen im Weltraum wirken sehr gut. Dagegen stehen dann natürlich die Vogonen, welche doch irgendwie verdammt lächerlich aussehen. Trotzdem passte es irgendwie, es hat was und ist vor allem immer wieder für Lacher gut. Die Action kommt auch nicht unbedingt zu kurz, es gibt zwar keine richtigen "Ballerszenen" aber dafür doch viele schnelle Szenen. Jedoch steht sie nicht im Mittelpunkt. Den nimmt eindeutig der Humor ein. Der Humor ist typisch britisch, was mir ja sehr gut gefällt, aber bei anderen natürlich nur ein Nasenrümpfen hervor ruft. Besonders Marvin ist einfach genial verdammt lustig, wenn er seine zynischen Bemerkungen von sich lässt, muss man einfach lachen. Der Soundtrack des Filmes hat es auch in sich, besonders "So long & Thanks for all the Fish" hat echte Ohrwurmqualität. Ja das war es dann eignetlich so weit. Wirklich negative Punkte gibt es eigentlich nicht, das alles nicht vollkommen Buchgetreu übernommen werden kann, war ja von Anfang an klar und im Großen und Ganzen ist es wirklich ein gelungener Film. Ach ja jetzt hätte ich es ja fast vergessen, die Einträge im "Anhalter" sind auch sehr witzig gemacht und vor allem verdammt bunt.

    Einzelwertungen:

    Darsteller: 08/10 (gibt nichts zu bemängeln, alle machen ihre Sache gut und bestechen vor allem durch ihre Liebe zum Film)
    Plot: 10/10 (Für diese genialen Ideen kann man einfach nur 10 Punkte geben)
    Effekte: 06/10 (Vieles ist gut gelungen und manches MUSS einfach schlecht aussehen)
    Anspruch: 07/10 (ohne ein bisschen Vorwissen aus den Büchern könnte man so seine Probleme haben)
    Gesamtwertung: 08/10 (so gut der Film auch ist, aber mehr als 8 kann ich als Fan der Bücher einfach nicht geben, trotzdem sehr empfehlenswert)

    imdb Wertung: 6.6
    Trailer auf youtube
    Die DVD bei Amazon.de
    sten ist offline Geändert von Harbinger (28.03.2008 um 18:37 Uhr)

  4. #84 Zitieren
    Nicht hilfreich  Avatar von walljumper
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    so hab ja auch versprochen mal etwas beizutragen, das tu ich hiermit


    Kinostart: 1. Oktober 2006
    Genre: Horror, Splatter
    Regie: Eric Forsberg
    Darsteller: Louis Graham, Joey Jalalian, Gabriel Womack ...
    FSK: 18
    Länge: 90 Minuten

    Inhalt:
    Dr. Schrecklich forscht an einem Serum, das Tote wieder zum Leben erweckt, als seine Tochter und seine Frau bei einem Autounfall sterben. Ein Jahr später forscht er noch immer in einer privaten Klinik, als ein verzweifeltes Elternpaar mit ihrer schwer verletzten Tochter eintreffen. Dr. Schrecklich versucht die junge Frau zu retten, doch dabei geht so einiges schief.

    Kritik:
    Night of the Dead wirkt teilweise sehr trashig, schon allein der Name "Dr. Schrecklich" lässt das vermuten, doch hinter dieser Fasade lauert ein Splatterfilm der es in sich hat. Die Story ist nicht sonderlich ausgefeilt aber darum geht es auch garnicht. Die große Stärke des Films sind die Effekte und die sind wirklich spitze und abgesehen von der echt schlechten Explosion am Ende konnte ich kein CGI finden. Die Stärke des Films ist aber auch gleichzeitig die Schwäche des Films, der Film ist echt brutal und mehr Blut pro Minute hab ich bisher nirgends gesehen. Die Schauspieler sind eher schlecht wobei ich mich manchmal gefragt habe ob das absicht ist, teilweise wirkt es schon sehr gekünstelt. Dadurch wirkt der Film auch streckenweise ungewollt komisch. Langeweile kommt nicht auf, wobei seinen Höhepunkt erreicht der Film erst gegen Ende. Die Musik ist nicht besonderes aber passend.

    Fazit:
    Viel kann man über den Film eigentlich nicht sagen ohne zu Spoilern, Plot, Anspruch und Schauspielerische Leistung gehen gegen 0, dafür sind die Effekte sehr gut. Für Splatter Fans ist der Film empfehlenswert, allen anderen kann ich nur dringend davon abraten.
    Wer das Genre mag, wird trotz aller Schwächen seinen Spaß mit diesem Film haben.

    Einzelwertungen:
    Darsteller: 02/10 (eigentlich grotten schlecht aber gerade das wirkt teilweise sehr lustig)
    Plot: 03/10 (ja ist vorhanden und nichtmal vollkommen abgedroschen)
    Effekte: 09/10 (Die Maske ist wirklich spitze, aber die Explosion am Ende verhindert 10 Punkte)
    Anspruch: 02/10 (praktisch nicht vorhanden, ok teilweise kann man das handeln von Dr. Schrecklich etwas verstehen)
    Gesamtwerung: 07/10 (für Fans des Genres ganz gut, für alle anderen nicht zu gebrauchen)

    imdb Wertung: 3.5
    Trailer
    Die DVD bei Amazon.de
    walljumper ist offline Geändert von Harbinger (01.09.2008 um 18:37 Uhr)

  5. #85 Zitieren
    Deus Avatar von Pontius Pilatus
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    Die You Zombie Bastards

    [Bild: DYZB2.jpg]

    Erscheinungsjahr: 2005
    Genre: Komödie/Splatter/Roadmovie/Zombie
    Regie: Caleb Emerson
    Darsteller: Tim Gerstmar, Geoff Mosher, Pippi Zornoza

    Inhalt:
    Irgendein komischer Wissenschaftler verwandelt Leute in Zombies, ein netter Massenmörder schnetzelt sich seinen Weg durch Hippies und anderes gedöns und später auch Zombies... bin nicht ganz schlau daraus geworden^^.
    Der Massenmörder wird später zu nem Superhelden und sucht seine Frau...

    Meine Meinung:
    Ok... Dieser Film ist der mit abstand trashigste, den ich in den letzten Jahren gesehen hab... und das heißt was, denn ich schaue mit begeisterung B und C Movies...
    Aber dieser Film ist absolut Kultverdächtig... Was da abgeht ist teilweise einfach nurnoch zum totlachen. So viele geniale Ideen, verbunden mit untalentiertesten Schauspielern, einem betrunkenen Regisseur, ner Menge blutiger Effekte, viel Sex... man kann die Verrücktheit des Filmes garnicht beschreiben.
    Aber Fakt ist... Entweder man liebt, oder man hasst diesen Film. Ich liebe ihn. Und zwar abgrundtief.

    Die Darsteller... ok... sie sind sowas von abgrundtief untalentiert, doch sie spielen mit absoluter Begeisterung... Das ganze sieht aus, wie der Film einer Schulklasse (nur das es Erwachsene sind), die mit vollster Begeisterung versuchen Emotionen auszudrücken und sich auch in den tragischsten Szenen nur so halb das Lachen verkneifen können.

    Die Effekte... sind ziemlich viele, ziemlich blutig, verdammt trashig... Da werden ne Menge Leute zerfetzt, Köpfe fliegen, Kanibalismus... ja, alles was man für nen guten Splatter braucht, hier schenkt man sich wirklich nix...
    Die Monster sehen aus wie aus einem alten Godzillafilm...

    Achja, der Film bekommt von mir noch den Award "beste Prügelszene in der Filmgeschichte"... Die sind echt abgrundtief genial... er schlägt jedesmal total weit daneben und die fliegen total weg... so sinnlos genial xD

    Achja, den riesen Plastikdödel vom verrückten Professor sollte man auch noch erwähnen^^

    Tja... Die Geschichte... Die ist wirklich genialst! xD Wieviele Ideen die in diese 90 Minuten untergebracht haben und wieviele Genre sie gleichzeitig parodieren... Ich kann die Ideen jetzt nicht wirklich beschreiben, denn ich will nix verraten, aber glaubt mir, so kreativ war selten ein Film xD.

    Sehr lustig ist es auch noch, wenn die Versuchen Deutsch zu reden...

    Tja... irgendwie kann man zu dem Film nicht gut was schreiben... Ist einfach total trashig und trotzdem abgrundtief witzig und man MUSS ihn ansehen, wenn man kein Problem mit trash hat... denn dann wird man optimalst unterhalten... Wer allerdings nur Blockbuster anschaut, sollte darum nen weiten Bogen machen...
    achja, der Film hat auch ne Menge Preise bei verschiedensten Filmfestspielen gewonnen...
    Und schaut den Trailer an, der sagt schon ziemlich genau aus, was da auf euch zukommt.

    Einzelwertungen:
    Darsteller: 2 (untalentiert bis zum maximum, aber mit absoluter Begeisterung dabei und super zum anschaun. Gute Schauspieler hätten dem ilm 50% seines Charms genommen.)
    Effekte: 6 (recht viele, ziemlich blutig, aber technishc nicht unbedingt am höchsten Stand... Homemade Effekte halt.)
    Plot: 9 (ich liebe den Film, auch wenn ich sogut wie nicht schlau aus der Geschichte wurde, trotzdem sind die Ideen so absolut genial...)
    Anspruch: 1 (sogut wie unanspruchsvoll.
    Gesamteindruck: 9 (ja, es erscheint vielleicht übertrieben, denn eigentlich ist der Film schlecht bis zum maximum, doch ich wurde optimalst unterhalten, wie schon lange nichtmehr und das muss man honorieren!)

    imdb Wertung: 5.0

    Trailer auf youtube
    Pontius Pilatus ist offline Geändert von Harbinger (01.09.2008 um 18:37 Uhr)

  6. #86 Zitieren
    Legend Avatar von LorD AvengeR
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    Laufzeit: ca. 100 Minuten
    Genre: Science-Fiction-Horror
    Regie: Paul W.S. Anderson
    Darsteller: Milla Jovovich, Michelle Rodriguez, Eric Mabius, James Purefoy, Heike Makatsch
    Gesehen auf: Deutsch

    Kinostart: 21.03.2002

    Inhalt:
    Raccoon City, eine friedliche, kleine Stadt. Doch weit unter den Straßen sieht es ganz anders aus... in der geheimen Forschungsbasis des Konzerns Umbrella ist der sogenannte T-Virus ausgebrochen und hat alle Mitarbeiter infiziert. Eine Spezialeinheit soll sich um das Problem kümmern...

    Meinung:
    Meiner Meinung nach der beste Resident Evil Film (bisher) und einer meiner LieblingsZombieStreifen. Die Story ist zwar etwas plump, aber dafür geht die Atmosphäre in Richtung der Spiele, was sehr zu begrüßen ist. Es wäre zwar schön, wenn sie den Film richtig dem Spiel nachempfunden hätten, aber das scheint es in der Filmindustrie ohnehin nicht zu geben. Wie gesagt ist also die Atmosphäre von Beginn an beklemmend und angespannt, man hat ständig das Gefühl, die Protagonisten würden beobachtet werden und die Regie stellt u.a. diesen Aspekt äußerst überzeugend dar. Auch die Überraschungseffekte, in denen man hochschreckt, bleiben nicht aus und sind gut eingebracht/inszeniert.
    Die Schauspieler gehören sicher nicht zur Elite, aber machen einen passablen Job und ihre Figuren sind - so weit man das von den raren, gebotenen Informationen sagen kann - gut gewählt und passen in das Geschehen. Auch die Effekte sind nicht vom Feinsten, aber stören den Filmgenuss eher weniger. Der Splatter kommt etwas kurz und an gewissen Stellen und Kreaturen sieht man deutlich die Arbeit des Computers. Dennoch sind die Settings denen im Spiel gut nachempfunden, auch wenn sie ruhig noch beklemmender hätten sein können.
    Mhm, mein Review scheint recht negativ ausgefallen zu sein, trotz meiner recht guten Meinung über den Film^^ Davon sollte man sich jetzt nicht beirren lassen. Nimmt man einige, wenige Ausnahmen vorne weg, weisen ZombieFilme schließlich stets diverse Mängel auf. Aber die Atmosphäre, meiner Meinung nach das Wichtigste, hat in diesem Fall überzeugt und daher sticht der Film in meinen Augen aus seinem Genre hervor.
    Einzig das Ende (Achtung, Spoiler!) verpasst dem Film einen sehr starken Dämpfer. Dieses Fortsetzung folgt ärgert einen schon, wenn man nicht gerade die Fortsetzung neben sich liegen hat...

    imdb Wertung: 6.3/10

    Bewertung:
    Darsteller: 7/10
    Plot: 5/10
    Effekte: 7/10
    Anspruch: 3/10
    Gesamteindruck: 7/10
    LorD's FilmList-Platzierung: 193

    Trailer
    Die DVD bei Amazon.de
    LorD AvengeR ist offline Geändert von Harbinger (01.09.2008 um 18:39 Uhr)

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    Diary of the Dead

    [Bild: poster.jpg]

    Erscheinungsjahr: 2007
    Genre: Splatter/Horror/Survival Dokumentation
    Regie: George A. Romero
    Darsteller: Shawn Roberts, Joshua Close, Michelle Morgan, Joe Dinicol, Phillip Riccio

    Inhalt:
    spielt parallel zu Night of the living Dead... Eine Gruppe Studenten drehen einen Film in einem kleinen Wäldchen, als sie im Radio komische Nachrichten von Auferstehenden Toten hören... Sie beginnen mit der Kamera bewaffnet die ersten Tage der Zombieplage zu Filmen...

    Meine Meinung:
    Tja... der Film war mal wieder Hammer... Romero zeigt nach dem etwas schwächlichen (aber trotzdem guten) Land of the Dead, dass er mit Recht zu den größten im Zombiegenre gehört... Zwar wurde der Sozialkritische Charakter mMn etwas zu sehr in den Hintergrund gedrängt, aber hey, man muss sich mit dem Publikum verändern... Und die Grundidee der voyeuristischen Kamera ist schonmal ziemlich gut und wird auch im Film sehr konsequent fortgesetzt, wenn der Kameramann beginnt alles irgendwie nurnoch als Zuschauer zu erleben, nichtmehr als aktiver Part der Geschichte... Klingt jetzt vielleicht komisch, ist aber super rübergekommen... Tja, daneben ist auch der Humoristische Part in dem Film wirklich nicht zu kurz gekommen... Der ganze Saal (war ausverkaufte Vorstellung) hat desöfteren laut gelacht und sogar geklatscht... Ist wirklich unglaublich gut angekommen der Film (War auf der Viennale, wenn einem das was sagt)... Das ganze mit dem selbst gedrehten Filmmatrial kommt auch gut rüber und ist nicht nervig, wie ich im Vorfeld gedacht hatte... Ja, die Zombiemasken waren auch wieder absolut erstklassig, weiß nicht wer für die Effekte zuständig war, aber er hat seine Sache super gemacht, da spritzt es so richtig schön rum, bleibt aber zu jeder Zeit realistisch, nicht wie etwa Planet Terror... aber ok, jetzt der Reihe nach...

    Darsteller... alles durch die Bank unbekannte (auch die englische wiki kennt sie nicht) was dem ganzen entgegenkam, da man nicht wirklich wusste, wer sterben wird und wer nicht... bei einer wusste man es allerdings, da sie ja den Film geschnitten hatte was ich etwas störend fand, aber ok. Aber ansonsten waren sie recht gut, aber jetzt auch keine absoluten überflieger... Aber für ihre Rollen absolut ausreichend, durch die wacklige und immer wieder etwas unscharfe Kamera wären selbst Schnitzer wohl nicht wirklich aufgefallen... Achja und einmal darf man auch Romero persöhnlich bewundern, der Waffen vergibt.

    Die Effekte... waren absolut erstklassig... Einschusslöcher sind ausnehmend realistisch... Gleich bei dem ersten Zombietreffen der Gruppe, gibts nen genialen Frag... Mit nem Defibrilator und nem Zombiekopf... tja, der scheint mir ordentlich gebrzzzelt worden zu sein und seinen Augen poppen richtig schön... Auch sonst, fliegen Gedärme durch die Luft, werden Köpfe mit Schwertern regelrecht gespalten, mit Säure verätzt, mit Sensen durchbohrt... achja, wo wir grad beim Thema Sense sind... evtl n leichter Spoiler, aber ich denke es sollte jedem klar sein was passiert, aber wenn man absolut unbefangen reingehen will, dann nicht lesen... also, so n alter Amish... Kämpft mit ner Sense gegen Zombies... wird von hinten von nem Zombie gebissen... rammt die Sense durch seinen Kopf in den des Zombies... kam einfach absolut genial rüber... überhaupt war der alte Amish der Stimmungsmacher schlechthin...

    Naja.... die Geschichte... ist jetzt nicht unbedingt der Innovationsträger Nummer eins, aber es ist ok, gibt nette Wendungen, recht intresante Charaktere und die obligatorische Romero Gesellschaftskritik, diesmal als Medienkritik... mMn etwas schlechter rübergebracht als bei den Vorgänger, aber es ist trotzdem im Vergleich zu anderen Zombiefilmen noch immer genial.

    ... tja, was kann man noch sagen... Für jeden Zombiefan ein must see, mit hohem Budget, guten Ideen, guten Effekten und ner Portion Gesellschaftskritik... Macht einfach Spaß anzuschaun und ist niemals langweilig

    Achja, als Nebenrollen konnte man noch ne Menge bekannter Leute verdingen... so zB Quentin Tarantino, Stephen King, Simon Pegg, Wes Craven,

    Einzelwertungen:
    Darsteller: 8 (gut, aber nicht herausragend... war aber auch nicht nötig.)
    Effekte: 8 (kreativ (Defi.), blutig und technisch gut... aber nicht so viel wie man sich vielleicht wünschen könnte.)
    Plot: 8 (Nicht unglaublich kreativ, aber nette Wendungen, intressante Charaktere, gute Portion Gesellschaftskritik...)
    Anspruch: 7 (tja, für die Gesellschaftskritik muss man schon aufpassen.)
    Gesamteindruck: 9 (ja, mag überraschen, aber der Film unterhaltet einfach erstklassig, ist nie langweilig, Gesellschaftskritisch und einfach... wirklich gut. Schaut ihn euch an, ich denke ihr werdet mir zustimmen.)

    imdb Wertung: 6.2

    konnte keinen Trailer finden
    Pontius Pilatus ist offline Geändert von Harbinger (01.09.2008 um 18:39 Uhr)

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    DVD-Start: 2001
    Genre: Horror/Splatter/Liebesfilm
    Regie: Michele Soavi
    Darsteller: Rupert Everett, Anna Falchi, François Hadji-Lazaro
    FSK: 18

    Inhalt: Francesco Dellamorte ist Totengräber und lebt und arbeitet in dem italienischen Provinzkaff Buffalore. Er bringt die Toten unter die Erde. Zweimal. Denn innerhalb von sieben Tagen nach ihrer Beerdigung stehen die Toten aus ihren Gräbern auf. Francesco kümmert es nicht, wieso das so ist. Er erledigt gemeinsam mit seinem Assistenten Gnaghi einfach nur seine Arbeit, verbuddelt die Toten, erschießt die lebenden Toten und verbuddelt sie dann gleich noch einmal. Bis er eines Tages seine große Liebe trifft. Und alles schief geht...

    Kritik: 23 and still counting... Ja, Review Nummer 23. Das kann kein Zufall sein, da steckt System dahinter... Öh... 'tschuldigung.
    Was ich eigentlich sagen wollte: Ja, ich hab's 'ne Weile vor mir hergeschoben. Es ist schon ein paar Monate her, dass ich versprochen hatte, endlich ein Review zum italienischen Zombie-Schplodder-Nachzügler "Dellamorte Dellamore" abzuliefern, aber irgendwie hat mich immer was daran gehindert, wann immer ich damit anfangen wollte. Schluss damit. Jetzt gilt's. Jetzt wird dieses Review getippt, jaha. Gut, so viel als Exposition.
    Was ist "Dellamorte Dellamore"? Wörtlich übersetzt: "Von Liebe und Tod". Und das trifft den Kern der Sache eigentlich ziemlich gut. Denn alle, die dachten, dass erst "Shaun Of The Dead" den romantischen Zombiefilm erfunden hat, sollten mal ganz genau zu... äh... lesen. Schon 1994 erschuf Michele Soavi (Regisseur von "Stage Fright", "The Church" und "The Sect" und spielte unter anderem eine Rolle in dem von mir total zu Recht verrissenen Fulci-Machwerk "Ein Zombie hing am Glockenseil") nach der Buchvorlage von Tiziano Sclavi (sein berühmtestes Werk sind die "Dylan Dog"-Comics) ein surreales Märchen über Liebe, Tod und andere Paradoxa (schaut mich nicht so schief an, ich hab' minutenlang gegooglet, um den korrekten Plural des Wortes "Paradoxon" herauszufinden). Naja, mehr oder weniger ein Märchen. Sagen wir mal, ein Märchen für Erwachsene.
    Für Kinderaugen ist "Dellamorte Dellamore" nämlich absolut nicht bestimmt. Ein paar der Zombies, die auf dem Friedhof von Buffalore herumstaksen, sehen nämlich ziemlich abscheulich aus, vor allem nachdem Francesco ihnen mit seinem treuen Revolver die Rübe weggepustet hat. Sowieso wird hin und wieder ganz ordentlich mit der Splatterkeule ausgeholt (Valentinas Kopf vs. Vorderrad des Busses) und auch ansonsten mit dem ein oder anderen Tabu gebrochen (Francesco knallt eine ganze Horde kindlicher Pfadfinder-Zombies nieder). Und Sex und nackte Tatsachen gibt's auch hin und wieder zu bestaunen. So üben Francesco und seine Geliebte den... ähm... koitalen Akt auf dem Grabe ihres soeben verblichenen Göttergatten aus. Wie das ausgeht, kann sich jeder selbst ausmalen...
    Neben allen Blutfontänen (na gut, so schlimm ist es auch wieder nicht) kommt auch der Humor nicht zu kurz. Und der ist zumeist pechschwarz. Wenn Francesco zum Beispiel einen zynischen Kommentar ablässt, nachdem er einen Zombie wieder unter die Erde gebracht hat. Oder wenn Francesco über seinen Namen nachdenkt ("Mein Name ist Francesco Dellamorte. Gruseliger Name, nicht wahr? Francesco der Toten. Heiliger Francesco der Toten. Ich habe schon oft darüber nachgedacht, ihn ändern zu lassen. André wäre vielleicht netter..."). Die Dialoge, oder besser gesagt diese und Francescos Gedanken-Monologe, sind sowieso mitunter das Herzstück des Films. Da werden Gedichte rezitiert ("Death on Wings"... der eine oder andere mag die Passage aus dem Intro eines Eisregen-Liedes kennen), philosophische Gedankengänge über die Liebe und den Tod abgespult und sowieso hat so gut wie alles in dem Film eine wesentlich tiefere Bedeutung, als es auf den ersten Blick erscheinen mag.
    Denn noch ehe die knapp 100 Minuten vergangen sind, hat sich "Dellamorte Dellamore" gewandelt. Von einem spaßigen Splatter-Horror-Streifen zu etwas tiefgründigerem, das sich wohl am besten mit Richard Kellys "Donnie Darko" oder dem ein oder anderen David Lynch Film vergleichen lässt. Kein tumber Unterhaltungsstreifen mehr, sondern eine Parabel über das, was man schon im Titel findet. Die Essenz von Liebe und Tod. Mehr will ich dazu mal nicht sagen, denn die Überraschung, was letzten Endes aus dem Film wird, will ich niemandem versauen. Mich hat's auf jeden Fall ziemlich umgehauen.
    Überrascht war ich auch von den darstellerischen Leistungen. Die Hauptrolle wird gespielt von Rupert Everett ("The Third Identity", "Die Hochzeit meines besten Freundes", "Der Sternenwanderer"), dem ich so eine Show nicht wirklich zugetraut hatte, ist er einerseits doch eher als Komödien oder Dramendarsteller bekannt (wie er hier teilweise die Sau rauslässt ist da echt nicht mehr feierlich), andererseits homosexuell, was man den *hüstel* sehr intensiven Liebesszenen mit Co-Darstellerin Anna Falchi (sorry, ich kann mir keine Rollen aus den Fingern saugen, die Frau hat in absolut KEINEM namhaften Film mitgespielt...) allerdings kein Stück anmerkt. Diese spielt übrigens auch ziemlich überzeugend ihre Rolle als Francesco Dellamortes große Liebe, hat die eine oder andere Nacktszene, ist aber nicht nur deswegen im Film, sondern spielt eine wirklich tragende Rolle (die Erklärung hätt' ich mir eigentlich sparen können, mittlerweile sollte jeder begriffen haben, worum's in dem Film geht...). Hauptrolle Nummero drei übernimmt François Hadji-Lazaro (Sänger der französischen Punk-Rock-Band "Pigalle"), der Francesco Dellamortes übergewichtigen, geistig zurückgebliebenen, treuherzigen Assistenten Gnaghi spielt. Und man muss sagen: Whoa, der stiehlt allen die Show. So gut mir Everetts Darstellung auch gefallen mag, Hadji-Lazaro ist einfach unschlagbar gut. Wegen seiner Rolle hat er keine größeren Sprechpassagen (Gnaghi grummelt immer nur ein "Ja" oder ein "Nä!"), aber was der Mann alles mit seiner Gestik und Mimik ausdrücken kann, ganz große Klasse...
    Auch ganz große Klasse ist das, was Soavi optisch aus "Dellamorte Dellamore" gemacht hat. Die Kameraarbeit ist der helle Wahnsinn (so gut geht sonst nur David Fincher in "Fight Club" mit dem "Auge" um), die Symbolik geradezu erschlagend, die ganze bildliche atmosphäre Surreal und gleichzeitig unglaublich intensiv. Hut ab vor Soavi, das schaffen nur wenige. Gemeinsam mit dem einprägsamen Theme (*dum-dudum*... hey, stört mich nicht beim Summen) erhebt das "Dellamorte Dellamore" in den Stand eines audiovisuellen Meisterwerks. Die anderen positiven Aspekte erledigen ähnliches in allgemeiner Hinsicht. Will heißen: "Dellamorte Dellamore" ist ein gottverdammtes Meisterwerk und einer der besten Filme, den ich kenne.
    Kommen wir zum Fazit: Ja verdammich, lest einfach noch mal den letzten Satz oben drüber. Der sagt schon alles aus. Aber um noch mal ein wenig Zusammenfassungsarbeit zu leisten: "Dellamorte Dellamore" beweißt, dass Zombie/Horror/Splatterfilme keine tumben, spaßigen Zeittotschlagstreifen sein müssen. Der Film hat einen genialen Plot, Tiefgang, Atmosphäre, gute Darsteller und eine interessante Aussage. Und das will in diesem Genre schon was heißen. Gemeinsam mit "Tanz der Teufel" und "Braindead" wohl einer der wichtigsten und besten Zombiefilme überhaupt, auch wenn er den beiden noch einiges voraus hat.

    Einzelwertungen
    Darsteller: 08/10 (Everett in einer sehr ungewöhnlichen, interessanten Rolle, allerdings stiehlt Hadji-Lazaro ihm locker die Show)
    Plot: 10/10 (perfekt durchdacht, wenn auch nicht auf den ersten Blick klar ersichtlich... und hat einige sehr interessante Überraschungen zu bieten)
    Effekte: 08/10 (Blut und Gekröse, dann noch ein sehr schicker Sensenmann in einer Szene, alles in allem handwerklich sehr gut)
    Anspruch: 09/10 (möchte man bei einem Zombiefilm gar nicht glauben, ist aber so... auch wenn man den Film auch dann mögen kann, wenn man nicht direkt durchsteigt)
    Gesamtwertung: 10/10 (warum zum Geier wollte ich dem Film eigentlich zu erst nur neun Punkte geben?)

    Link zur IMDB-Seite (Wertung: 7.4)
    Link zum Trailer
    Die DVD bei Amazon.de
    Harbinger ist gerade online Geändert von Harbinger (04.12.2008 um 02:32 Uhr)

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    Kinostart: 25.07.1996
    Genre: Komödie
    Regie: Rick Friedberg
    Darsteller: Leslie Nielsen, Nicollette Sheridan, Andy Griffith
    FSK: 12

    Inhalt: Vor Jahren vereitelte Superagent Dick Steele die Welteroberungspläne des fiesen General Rancor und sprengte ihn nebenbei gleich noch in die Luft. Doch bei dieser heiklen Mission musste auch Steeles Verlobte Victoria Dahl ihr Leben lassen. Jetzt ist Rancor zurück und versucht erneut, die Welt zu unterjochen. Also muss Steele aka Agent 00 aus dem Rentneraltag zurückkehren, um seinen Erzfeind ein zweites Mal aufzuhalten. Problem ist nur: Steele ist eine Flachpfeife, wie sie im Buche steht.

    Kritik: "Manche Leute sagen, es wäre verrückt die Straße entlang zu gehen und mit sich selbst zu sprechen. Ich finde, es ist verrückt die Straße entlang zu gehen mit einer halben Melone auf dem Kopf und dabei zu sagen 'Ich bin ein Hamster! Ich bin ein Hamster!'"
    Wahre Worte, wahre Worte, das muss man dem guten Mann lassen. Urheber dieses denkwürdigen Zitats ist niemand geringeres als Superagent Dick Steele, die Hauptfigur unseres heutigen Filmes. Und damit: guten Abend, liebe Kinder und die, die dies mal werden wollen. Äh... weiter im Text.
    Mein Review Nummer 24 (ich zähle gewissenhaft mit) widme ich einer ganz speziellen Person, einem Mann, der mich Zeit meines Lebens immer und immer wieder zum lachen gebracht hat. Die Rede ist von niemand geringerem als Leslie Nielsen, dem silberhaarigen Blödel-Helden unser aller Kindheit, der uns mit Filmen wie "Die nackte Kanone", "Die nackte Kanone 2 1/2", "Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug" und mitunter auch "Agent 00", den ich anno dazumal sogar im Kino sah (war damals neun, wenn ich mich recht entsinne), begeisterte und unsere Lachmuskeln auf's äußerste strappazierte.
    So, genug der Exposition, kommen wir zum eigentlichen Review. Um "Agent 00" soll's heute gehen, einer Parodie auf so ziemlich alles, was seinerzeit auf dem Kino- und Fernsehbildschirm kreuchte und fleuchte. Von "True Lies" über die gängigen Bond-Filme, "Rambo", "Stirb Langsam", "Speed", "Pulp Fiction" und "Kevin allein zuhause" bis hin zu "Jurassic Park" und "Sister Act" wird alles durch den Kakao gezogen, was nicht bei drei aufem Baum ist. Die Gag-Dichte ist dabei unglaublich hoch und die Spieldauer mit etwas über 70 Minuten angenehm kurz. Regisseur Rick Friedberg (hat ansonsten absolut nichts Erwähnenswertes gemacht, vielleicht mit Ausnahme von "Leslie Nielsen's Bad Golf Made Easier"... fragt nicht) inszeniert den Streifen ziemlich flott und handelt so den Plot, der mit Klischees vollgestopft und im Prinzip total nebensächlich ist, in einem guten Tempo ab. Der Film hat tatsächlich so gut wie keine Durchhänger, ständig passiert irgend etwas lustiges, absurdes, was auch immer. In dieser Hinsicht kann der Film es durchaus mit der "nackten Kanone" aufnehmen.
    Auch ansonsten drängt sich der Vergleich mit der Nielsen-Cop-Blödel-Trilogie geradezu auf. Der Humor schlägt in eine ähnliche Kerbe (viel Slapstick, viele dumme Dialoge, ein wenig Sex-Humor, der aber noch nicht so unglaublich abgedroschen war wie er es seit "Scary Movie" ist) und vor allem spielt Nielsen erneut die Rolle von Frank Drebin. Okay, der Name ist ein anderer, aber das ist im Prinzip wurscht, der Film hätte genau so gut "Die nackte Kanone 444 1/4" werden können (und ich bin immer noch dafür, dass Nielsens Figur in "Scary Movie 3" von Präsident Harris in Präsident Drebin umbenannt wird).
    Darstellertechnisch ist alles im grünen Bereich. Nielsen spielt gut und spaßig wie immer (mit Ausnahme vielleicht von "Camouflage", da wirkte er ein wenig mitgenommen) und nudelt seine Rolle als Superspion routiniert ab. Die Frau an seiner Seite wird von Nicollette Sheridan ("Desperate Housewives", "Beverly Hills Ninja - Die Kampfwurst", "I Woke Up Early The Day I Died") gespielt, die eine... öh... russische Geheimagentin mit französischem Akzent darstellt. Versucht am besten gar nicht, darüber nachzudenken. Sie macht ihre Sache auf jeden Fall recht gut, bietet was für's Auge und hat ansonsten nicht viel zu tun. Der Bösewicht General Rancor wird von Altstar Andy Griffith ("Matlock", kommt schon, ihr kennt ihn...) gegeben und der Mann scheint Spaß an der Rolle des fiesen, verrückten Welteroberers-in-spe zu haben. Macht auf jeden Fall seine Sache sehr ordentlich. Noch erwähnenswert ist John Ales ("Der verrückte Professor", "Ride With The Devil", "D-War") als Steeles Sidekick Kabul, der ständig überall neue Autos auftreibt, jede Menge Sprichwörter parat hat und sowieso verdammt cool daher kommt. Ein paar Gastauftritte gibt's auch noch zu verzeichnen, darunter den mittlerweile verblichenen R&B-Sänger Ray Charles als blinden Busfahrer, sowie Wrestling-Legende Hulk Hogan, der in einer Kampfszene Dick Steeles Tag-Team-Partner spielt. Sehr geil das. Und vor allem auch sehr lustig.
    Auch Effekt-technisch sieht's gar nicht mal so duster aus. Der Film konnte mit einem Budget von knapp 18 Millionen Dollar auch den ein oder anderen etwas verrückten Einfall realisieren, wie zum Beispiel die Dinosaurier-Auftritte gegen Ende und ein paar schicke Explosionen. Alles nicht wirklich zum Niederknien toll gemacht, aber was erwartet man von einer Slapstick-Komödie? Dafür ist das wirklich schickes Zeug.
    Musiktechnisch gibt's auch nix zu meckern, vor allem der Main-Theme von Weird Al Yankovic (der beim Vortragen von selbigem im Vorspann leider sein Leben lässt...) ist sehr lustig und hat typisches Bond-Flair. Genau wie der ganze Rest des Films.
    Kommen wir zum Fazit: "Agent 00" ist eine der gelungeneren Parodien, die Hollywood hervor gebracht hat. In der Tradition von "Die nackte Kanone" und "Hot Shots" fährt Slapstick-Altstar Leslie Nielsen ein wahres Witz-Feuerwerk auf, das größtenteils wirklich gut zündet. Eher unlustige Gags sind nur selten dabei (der "Was ist das?"-Witz wird zwar dreimal angewandt, ist aber doch jedes Mal irgendwie noch komisch), die guten überwiegen stark. Auch ansonsten kann der Film mit guten Darstellern und einem ordentlichen Budget glänzen. Über die klischeehafte Story kann man da hinweg sehen.

    Einzelwertungen
    Darsteller: 08/10 (Nielsen und Griffith sind toll, der Rest spielt sich routiniert durch den Streifen)
    Plot: 03/10 (nichts, was man nicht schon umpfzigtausendmal gesehen hätte, erfüllt aber seinen Zweck)
    Effekte: 06/10 (Explosionen und Dinos, viel mehr gibt's nicht zu sehen, die sind dafür in Ordnung)
    Anspruch: 01/10 (Anspruch bei einer Slapstick-Komödie?)
    Gesamtwertung: 7.5/10 (eine der besten Parodien, die wo gibt... schlechter als der erste "nackte Kanone"-Teil, besser als der dritte)

    Link zur IMDB-Seite (Wertung: 4.6)
    Trailer hab ich keinen gefunden. Nur einen Link, der als Trailer getarnt war, in wirklichkeit aber nur ein Ausschnitt aus dem Film...
    Die DVD bei Amazon.de

    So, das nächste Review ist aber die Nummer 25. Dafür hab ich mir schon was ganz besonderes ausgeguckt. Also, schaltet wieder ein, liebe Kinder...
    Harbinger ist gerade online Geändert von Harbinger (10.01.2010 um 16:23 Uhr)

  10. #90 Zitieren
    Deus Avatar von Pontius Pilatus
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    Zombie Self Defense Force

    [Bild: 91.jpg]

    Erscheinungsjahr: 2006
    Genre: Splatter/Komödie
    Regie: Naoyuki Tomomatsu
    Darsteller: Kenji Arai, Norman England, Masayuki Hase

    Inhalt:
    Eines Tages fällt im Schatten des Fujiyama ein UFO aus heiterem Himmel und verwandelt die in der Umgebung zahlreich herum liegenden Leichen in blutgierige Moderzombies. Mehrere zufällig in der Nähe befindliche Leute, darunter eine übende Armee-Einheit, ein paar in der Abrechnung begriffene Yakuza und das Fototeam eines Sexmagazins, geraten ins Visier der lebenden Toten und werden partiell infiziert. In einer einsamen Hütte sammelt sich bald ein bunt gemischtes Grüppchen zum gemeinsamen Überlebenskampf.

    Meine Meinung:
    so 0815 Zombiefilm halt...hat mich nicht wirklich vom Sockel gehaun, war streckenweise etwas langweilig, hatte recht blutige, dafür streckenweise miese Effekte... tjoa... wenn man gerade nichts anderes zur Hand hat, der kann man nen Blick riskieren... der Film nimmt sich überhaupt nicht ernst, aber die Witze sind größtenteils eher halbgar, nichts wo ich lachen hätte müssen. Achja, am Anfang ist noch so n nationalistisches Japangesülze, stört doch etwas...

    aber von Anfang an...

    Darsteller... joa, sind mittelmäßig durch und durch. Jetzt keine übemäßigen Aussetzer gesehen, aber von wirklichen Glanzleistungen kann man auch nicht sprechen... Die Synchro war nebenbei total verkackt, aber auf der DVD war auch keine orig Audiospur dabei, daher musste ich damit vorlieb nehmen...

    Die Effekte... etwas zwiespältig... Das ein oder andere Glanzstück gibt es durchaus, aber dazwischen sieht man immer wieder arge Schnitzer bei den Effekten... besonders peinlich wird es gegen Ende, wo scheinbar das Kunstblut ausgegangen ist, weswegen man begonnen hat das ganze stümperhaft mit CGI nachzumachen... schrecklich... Und diese CGI Funken die dann überall noch kommen... auch nix was ich zweimal sehen will. Naja, die armabreisseffekte sind ganz ok, auch wenn man doch sehen kann, dass es nur Holz ist... aber vllt fallt das nur mir auf, weil ich auf sowas immer schon achte, weiß net obs nem ungeschulten Auge auffallen würde. Waren für nen B-Movie doch recht gut gemacht.
    Alles in allem sind die Effekte etwas über durchschnitt, aber keine daseinsberechtigung für den Film...

    Die Geschichte war... nunja... fad und vorhersehbar... man hat immer wieder verzweifelt versucht irgendwelche Witze reinzustreuen, waren aber alle absolut unlustig, da hab ich doch schon viel besseres gesehen.

    Tjoa... alles in allem... wer zuviel Zeit hat oder ein absoluter ausgedörrter Splatterfan ist, der sonst alles kennt kann mal nen Blick riskieren, vllt findet der Film ja seine Fans, aber für mich war es echt absolut nix.

    Einzelwertungen:
    Darsteller: 5
    Effekte: 6 (manche ziemlich gut, dafür ab und zu totale schnitzer drinnen und gegen Ende zuviel CGI)
    Plot: 2 (stupide, war mir nach wenigen minuten zu blöd. Und das patriotische gesülze am Anfang... pah
    Anspruch: 2
    Gesamteindruck: 5 (muss man net gesehen haben, aber wer zuviel Zeit hat kann n Auge riskieren.)

    imdb Wertung: 4.1
    Trailer
    Die DVD bei Amazon.de
    Pontius Pilatus ist offline Geändert von Harbinger (01.09.2008 um 18:40 Uhr)

  11. #91 Zitieren
    Mythos Avatar von Ritley
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    Erscheinungsjahr: 1992
    Genre: Comedy
    Regie: Penelope Spheeris
    Darsteller: Mike Myers (Wayne Campbell), Dana Carvey (Garth Algar), Rob Lowe (Benjamin Kane), Tia Carrere (Cassandra Wong)
    FSK: 12

    Inhalt: Die besten Freunde Wayne Campbell und Garth Algar leben einen Traum: sie senden ihre eigene Kabelfernsehsendung aus dem Keller von Wayne's Haus - bzw. dem Haus seiner Eltern. Nur reich sind sie damit noch nicht geworden. Das soll sich ändern, als der Produzent Bejamin Kane auf die beiden aufmerksam wird und kurzum unter Vertrag nimmt. Wayne lernt fast zeitgleich die umwerfende Sängerin Cassandra Wong kennen und kommt mit ihr zusammen. Doch ändert sich für ihn mehr, als Anfangs erwartet. Nun gilt es zu retten, was er liebt.

    Kritik: Gesehen habe ich den Film vor Urewigkeiten schonmal - konnte mich allerdings nicht mehr richtig dran erinnern. Erinnerungen sind es auch, die in dem Film an sich stecken. Erinnerungen an die Jugendkultur der Heavy-Metal-Anfänge und verdammt viele Filme. Aber die dürft ihr fein selbst rausfinden. Wayne und der - zugegeben viel schrägere Garth - sind keine typischen Kids. Wer hat schon seine eigene Fernsehsendung? Die hat zwar keinen aufwendig produzierten Ablauf, Werbeunterbrechungen oder sonstwas: aber mit ganz großer Sicherheit einen verflucht hohen Kultfaktor. Und schwupsdiwups, wie´s immer ist, wenn was gut läuft passiert auch was Schlechtes. Die Kommerzialisierung macht auch vor "Wayne's World" nicht halt, da die beiden dem schnell verdienten Geld keinen Stoß von der Bettkante geben können. Allerdings muss man Garth in Schutz nehmen: der durchschaut die Sache im Vergleich zu Wayne recht schnell. Oberflächlich handelt der Film die Suche und das Finden von Liebe, Hard-Rock/Heavy-Metal, Kommerzialisierung und einfach nur Blödelkomik ab. Aber weit gefehlt, wer in diesem Film nicht mehr erkennen kann!
    Für mich stellt dieser Film nämlich eine Art Wiederspiegelung der ganzen, damaligen Jugendkultur dar - vergleichbar etwa mit "Detroit Rock City". Die Angst davor, zum "Mob" zu gehören, vor unehrlichen Kommerzspinnern, vor nicht vorhandener Selbstbestimmung im Wesentlichen auch davon, ungeliebt zu enden. Nicht zuletzt bietet er auch eine ordentliche Portion Humor und ganz bestimmt den ein oder anderen Dialog, der einen zum Grinsen bringt. "Wer spielt denn heute abend ?" - "Die 'Shitty Beatles'." - "Die 'Shitty Beatles'??? Sind die gut?" - "Die sind scheiße!" ist da nur ein Beispiel.
    Schauspielerisch ist das ganze mit Sicherheit keine Meisterleistung und war auch nicht wirklich schwierig hinzubekommen, aber Wayne und Garth haben es wirklich geschafft, dass man sich in sie verlieben kann - und damit beinahe schon in den Film. Was die beiden mit wenigen Worten oder der bloßen Mimik zum Ausdruck bringen, brachte mich immer wieder zum Lachen. Vor allem Garths Charakter lässt auf mögliche Abgründe im sexuell-perversen (aber immer noch "guten") Bereich schließen, was Interesse aufbaut. Tia Carrere seh ich seit Relic Hunter ohnehin sehr gerne. Zwar mag sie schauspielerisch nicht die großen Erfolge gefeiert haben, aber ich find die Lady einfach bezaubernd. Anfang hat mich einzig die Tatsache etwas gestört, dass ich bei Wayne immer an Austin Powers denken musste - dessen beide Filme ich einfach nur ermüdend langweilig fand. Allerdings hab ich Powers schnell aus dem Gedächtnis gestrichen und ihn stattdessen durch Wayne ersetzt - der jetzt ganz eigen für Myer steht. Durch Auftritte von Meat Loaf (naaa, wer findet ihn?), Alice Cooper und Ed O’Neill (Al Bundy) bekommt er noch einen kleinen Touch Kultfaktor dazu. Und das kann ich sagen: der Film ist Kult. Musikalisch bietet der Film die Wiedergeburt des Queens-Klassikers "Bohemian Rhapsody" (die Szene am Anfang im Spaßmobil), woraufhin besagter Song fast 20 Jahre nach seinem Erscheinen nochmal auf Platz 2 der US-Hitparade geklettert ist.

    Fazit: Wer nicht auf Hard-Rock/Heavy Metal steht, langhaarige Jungs in engen Jeanshosen schwul findet und sowieso viel lieber wieder den Discofox tanzen würde, lässt am besten die Finger vom Film. Wer aber gerne man ein bisschen '80 Jahre Flair mit guter Musik, viel Humor und zwei Jungs zum verlieben im Wohnzimmer haben möchte, wird angehalten sich den Film anzuschauen. Man bekommt hier einen netten Eindruck in die Jugendkultur der damaligen, nun ja nicht so weit entfernten Zeit, ähnlich wie oben schon erwähnt in "Detroit Rock City", auch wenn dort nochmal stärker drauf eingegangen wird. Der Kultfaktor ist hier, meiner Meinung nach, tatsächlich vorprogrammiert.

    Einzelwertungen:
    Darsteller: 6/10 (Sind jetzt nicht wirklich mehr als durchschnittlich, auch wenn es keine wirklichen Negativausnahmen gibt. Alles in allem eine solide Leistung von allen, die Spaß beim Sehen macht)
    Effekte: 1/10 (Wurden praktisch nicht verwendet und brauchte man auch nicht. Garth fällt ein, zwei Mal rückwärts vom Stuhl und das sieht nicht sonderlich gut gemacht aus. Aber wie gesagt: interessiert bei dem Film auch keinen)
    Plot: 5/10 (Ganz nette Idee, nichts wirklich Weltbewegendes, aber gut durchdacht und nett in Szene gesetzt)
    Anspruch: 5/10 (Recht anspruchslos, wenn man ihn oberflächlich betrachtet. Aufpassen muss man jedenfalls nicht, um mitzukommen. Schaut man aber mal hinter die den Vorhang und betrachtet die Sache genau, aus verschiedenen Blickwinkeln heraus, kann jeder seine eigenen Interpretationen anstellen)
    Gesamteindruck: 9/10 (Japp, ganz recht. Der Film ist einfach nur genial, wenn man selbst die entsprechenden Grundvoraussetzungen für den Film mitbringt. Man muss einfach der Typ dafür sein und dass der Film Kult ist, brauch ich nicht nochmal zu erwähnen. Für mich iist er neben "Detroit Rock City" und dem 2. Teil einer der besten Filme dieser (speziellen) Art)
    Ritley ist offline Geändert von Harbinger (28.03.2008 um 18:49 Uhr)

  12. #92 Zitieren
    Legend Avatar von LorD AvengeR
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    Laufzeit: ca. 10 Minuten
    Genre: Kurzfilm
    Regie: Pepe Danquart
    Darsteller: Paul Outlaw, Senta Moira, Klaus Tilsner

    Gesehen auf: Deutsch

    Start: 1992

    Inhalt:
    Ein junger Schwarzer wird in einer Berliner Straßenbahn von einer älteren Dame aufgrund seiner Hautfarbe beschimpft, während die übrigen Fahrgäste das Geschehen nur stumm verfolgen.

    Meinung:
    Ein wirklich großartiger Kurzfilm - wenn nicht sogar das Beste, was Deutschland filmemäßig je bewerkstelligt hat. Allein schon damit beginnend, dass der Titel "Schwarzfahrer" als Wortspiel und die Darstellung in schwarz-weiß mit der Handlung verknüpft sind. Die ersten Minuten lassen nicht viel erwarten und erscheinen etwas langweilig, aber spätestens ab der Stelle, an der sich der Schwarze neben die alte Dame setzt, die daraufhin mit ihren Stichelein beginnt, geht es richtig los. Da der Film ja nur gute 10 Minuten geht, werd ich nicht drumrum kommen, ab jetzt etwas zu spoilern: Es ist wirklich toll dargestellt, wie alles, das die Dame auf in Deutschland lebende Ausländer bezieht, während ihrem Vortrag in dieser Straßenbahn wiederlegt wird. So sind es z.B. weiße, deutsche Kinder die rücksichtslos in den Bus stürmen und ein Palaver veranstalten oder ein weißer Mann, der mit einem störend lauten Walkman eintritt und trotz der kritischen Blicke nur schadenfroh grinst.
    So läuft alles dann auf das äußerst geniale Ende hinaus, das mich vom Hocker geworfen hat - sowohl daher, dass es völlig unerwartet kam, als auch deswegen, dass es einfach urkomisch dargestellt wird!
    Der Film behandelt die alltägliche Fremdenfeindlichkeit auf eine großartige Weise und zeigt deutlich, dass alle Vorurteile gegen Ausländer irgendwo an Halt verlieren, da sich die Deutschen nicht von ihnen unterscheiden, wenn nicht sogar noch schlimmer handeln. In meinen Augen ein grandioses Stück Filmgeschichte, das man gesehen haben muss!

    imdb Wertung: 8.3/10

    Bewertung:
    Darsteller: 8/10
    Plot: 10/10
    Effekte: 8/10
    Anspruch: 3/10
    Gesamteindruck: 10/10

    Film bei YouTube (bin mir nicht sicher, in wie weit das nun legal ist aufgrund der Tatsache, dass es sich um einen Kurzfilm handelt - falls fragwürdig, bitte Link entfernen)
    LorD AvengeR ist offline Geändert von Harbinger (28.03.2008 um 18:50 Uhr)

  13. #93 Zitieren
    Deus Avatar von Pontius Pilatus
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    Erscheinungsjahr: 2007
    Genre: Komödie/Horror/Splatter
    Regie: Kit Ryan
    Darsteller: Geoff Bell, Jaime Murray, Jamie Foreman, Sean Pertwee, Stephen Dorff

    Inhalt:
    Ein Dieb soll als letzte Chance ein wertvolles Kreuz stehlen... Mit zwei Kumpanen vollziehen sie den Raub, alles geht soweit gut, bis sie mim Lift nach unten fahren. (überfall war im obersten Stock)... Sie bleiben im 13. Stockwerk stecken... und... naja, ich will nix spoilern^^

    Meine Meinung:
    BAM. Hab den Film durch Zufall heute angeschaut und hatte erstmal null ahnung was auf mich zukommt... dachte zuerst ist halt so n Gaunerfilm oder so... falsch gedacht^^. Wie dann die ersten Köpfe rollen... Mann, hab ich gelacht xD
    Die beiden Gaunerbrüder sind schlichtweg genial^^ Und die gottesfürchtigen Betschwestern xD Und der Wachmann... Der war der bringer schlechthin xDD

    Aber der Reihe nach...

    Die Darsteller... Ich kannte keinen einzigen, aber sie sind alle auf höchstem Niveau und überzeugen in ihren Rollen absolut... Sind natürlich die meisten total klischeehaft, der durchgeknallte Gangster, der unterdrückte Weicheibrude, die Betschwestern, der durchgeknallte Wachmann, die wehrlose Frau... So werden sie vorgestellt, aber später werden sie streckenweise total umgekrempelt... einfach genial^^ Und die Schauspieler machen die Veränderungen immer super mit.

    Die Effekte sind auch auf hohem bis sehr hohem niveau, sieht man keine Schnitzer, alles Handgemacht, sogut wie kein (garkein?) CGI dabei... Die Effkte sind verdammt blutig, da fliegen ne Menge Köpfe, Leute werden erschossen, verstümmelt, ne Menge Leichen liegen in der Gegend rum, paar Gliedmaßen werden zerschmettert, durchbohrt etc... Für einen kranken Geist wie mich bleiben keine Wünsche offen.

    Die Geschichte... ist schlichtweg genial. Sie beginnt total klischeehaft, mit klischeehaften Charakteren und vorhersehbarer handlung... doch nach 10 Minuten schlägt das ins absolute Chaos um. Es gibt immer wieder geniale Sprüche und kranke Aktionen, die durchaus wert wären zitiert zu werden... Besonders abhaun musste ich mich bei:

    "Hast du etwas was wir als Waffe benutzen können?"
    "Nein... ausser... das da"
    "Das ist sehr gut... In ausgebildeten Händen kann ein Aktenschrank... effektiver sein als ein Panzer"

    wie genial er das sagt xD

    Oder das "Combat weekly" Magazin des Wachmanns, der sich einbildet ein Elitesoldat zu sein xD.

    Oder anderes Zitat von ihm...

    "Ich war 15 Jahre in der Armee... Das war die beste Zeit meines Lebens.
    Es ist nicht so, dass es dort nur Kannibalismus, mobbing und homosexuelle Vergewaltigungen gibt... Der Kameradschaftssinn ist wirklich unglaublich."
    [...]
    "Und warum bist du dann fortgegangen?"
    "Tja... man unterstellte mir Mobbing, Kannibalismus und homosexuelle Vergewaltigung. Das war natürlich nicht wahr. Mein Schweineregiment hat mich reingelegt."

    Ist wenn mans sieht noch n ganzes Stück genialer als wenn mans liest xDD

    Aber auch die strenggläubigen Damen sind genial...

    Überhaupt sind alle Charaktere total durchgeknallt und zum schießen. Auch die "böse" Fraktion.

    Einen großen Kritikpunkt gibt es noch... Die Synchro... Ich habs auf Deutsch gesehen und muss sagen... sie ist ja grundsätzlich ganz gut, aber der andauernde aufgesetzte Russische Akzent... Sowas von nervig! Bei einem oder zwei wäre es ja noch ok gewesen, aber alle reden so -.- Das nervt. Vorallem da es für die Handlung eh total egal ist, ob das in Russland ist oder nicht.

    Alles in allem... Ein Film den man sich sowohl alleine als auch in ner Gruppe erstklassig anschaun kann... Lacher garantiert!

    Einzelwertungen:
    Darsteller: 8 (alle absolut topp, kann man wirklich überhaupt nicht meckern. Vielleicht sogar 9, hab mich dann aber für 8 entschieden)
    Effekte: 8 (Technisch erstklassig, nix zum meckern. Auch schön blutig und recht häufig.)
    Plot: 9 (beginnt klischeehaft und vorhersehbar, wird zu ner genialen Achterbahn... super. Und geniale Sprüche^^)
    Anspruch: 5 (nicht wirklich anspruchsvoll, aber man sollte schon aufpassen. So mittel halt)
    Gesamteindruck: 9 (erstklassige Unterhaltung, echt genial!)

    imdb Wertung: 5.8
    Trailer
    Die DVD bei Amazon.de
    Pontius Pilatus ist offline Geändert von Harbinger (01.09.2008 um 18:43 Uhr)

  14. #94 Zitieren
    Ritter Avatar von The Joker
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    Kinostart: 14.06.2007
    Genre: Action-Komödie
    Regie: Edgar Wright
    Darsteller: Simon Pegg, Martin Freeman, Billy Nighy
    FSK: 16

    Inhalt:
    Nicholas Angel, der Supercop aus London soll kurzerhand in das beschauliche und vor allem überschaubare Kaff Stanford versetzt werden. Das liegt vor allem daran das er mit seiner 400%igen Erfolgsrate alle anderen Kollegen in einem schlechten Licht erscheinen lässt und somit zum Störenfried in der Polizeistation wird.
    In Stanford angekommen erkennt Angel bald das es hier wohl nichts als pure Langeweile für ihn gibt und er sich mit belanglosen Fällen wie die Suche nach einer entwischten Ganz oder eigenwillig gestutzte Hecken.
    Doch als einige äußerst mysteriöse und brutale Umfälle passieren wird Angel stutzig und hackt nach.

    Kritik:
    Mit Shaun of the dead bewies Edgar Wright seine Fähigkeit trockenen englischen Humor in eine anständige Hommage zu verpacken und mit teils intelligenten und teils hohlen Slapstickeinlagen das Kinopublikum zu beigeistert. Shaun of the dead war damals ja einer Art Parodie auf den älter Zombiekracher Dawn of the dead und zog das Setting gehörig durch die Kakao. Natürlich ist Hot Fuzz insgesamt auch eine Hommage an Actionfilme und die typischen Slasher alá „Ich weis was du letzten Sommer getan hast“ oder „Scream“. Allerdings gibt es hierbei nicht solche extremen Parallelen zu einem bestimmen Thema was Hot Fuzz zu gute kommt und für mich einer der witzigsten Filme des Jahres macht.
    Die Komödie ist so schön ernst aufgebaut und doch nicht ernst zu nehmen, schon wie in Shaun of the dead erzählt Edgar Wright von einer etwas Klischeebeladenen ernsten Story mit überaus wunderschönen Gags. Wo wir natürlich auch schon bei den Gags angekommen sind.
    Hier wird in die Farbdosen gegriffen und ein buntes Farbklecksbild aus allen Stilmitteln hergenommen. Der Witz ist brottrocken und direkt, manchmal selten dämlich, manchmal hoch intelligent. Die Drehbuchautoren kennen ihr Witzlimit und übertreiben es niemals.
    Manche Szenen wirken etwas sehr übertrieben aber der finale Showdown fegt sowieso alles weg und somit erreicht der Streifen eine wunderschöne komödiantische rundliche Aufmachen was nicht zuletzt an den filmischen Stilmittel liegt welche die Regie einsetzt.
    Hier werden viele Register gezogen, allgemein merkt man das man sich seit dem letzten Film weiterentwickelt hat und weis wie das Budget ausgenutzt werden soll. Die Kamera ist wie gewohnt sehr schnell und der allgemeine Realtime Stil (Ich lauf von einem Haus zum anderen und sehe genau wann welcher Türhenkel nach unten gedrückt wird) wird fortgeführt und verleiht den Film einen etwas hektischen Touch und dieser Punkt ist schon wieder absurd. Ich weis es nicht aber man könnte meinen Edgar Wright lässt hier auch wieder einen Gag los.
    Die Charaktere sind gewohnt skurril, vor allem die Polizeistation hat es in sich. Mit den zwei zynischen Officer Zwillingen oder die etwas freizügige einzige Polizeifrau und ihrem wortkargen Begleiter ohne den ihre Gags natürlich nicht zünden würden(„Ja Abends schieb ich mir auch immer was zwischen die Zähne!“ „He, Schwänze!“).
    Überhaupt sind alle Charaktere wunderschön gespielt, auch unter ihnen einige sehr klischeetriefend durch die Gegend wandeln, doch das gehört einfach dazu.
    Schusswechsel gibt es auch zu genüge. Ein wahres Arsenal an Waffen wird aufgefahren und das wird auch genutzt, wirklich jede wird genutzt. Und inszeniert sind die Schusswechsel noch hektischer als der Rest des Film, effektreich und wild so wie es sich gehört.
    Blut spritz neben Bolognesesauce auch einiges. Es gibt gehacktes und geplatztes. Wenn die Regie die Möglichkeit hat ihren Goretick auszuleben lässt sie auch ordentlich die Sau draus. Bei Hot Fuzz hat man die Garantie, dass auch ganz bestimmt draufgefilmt wird.
    Die Musik überzeugt auch und untermalt stilistisch gut die Bilder. Neben einigen Klassikern von Interpreten wie TRex hat man auch einen eigenen Soundtrack geschrieben.

    Fazit:
    Hot Fuzz ist einfach nur lustig, wer mit der Art des Humors und der meist daraus resultierenden Gewalt nicht zurechtkommt sollte den Film natürlich lassen. Wer sich aber über die Absurdität von zerplatzenden Köpfen amüsieren kann und die tausend verschiedene Gagsprüche erkennt und würdigt für den wird Hot Fuzz ein freudenfest und eine Komödie die sich ohne große Mühe ganz hoch an das Siegertreppchen geballert hat, in diesem Jahr der wahrlich extrem schwachen Komödien (Siehe Fantastic Movie).

    Einzelwertungen:
    Darsteller: 8/10 (Haben sich sehr weiterentwickelt)
    Effekte: 9/10 (Hier gibt’s eigentlich nichts zu meckern)
    Plot: 8/10 (Klassisch aber genial umgesetzt)
    Anspruch: 8/10 (Um jeden Gag zu erkennen muss man aufpassen)
    Musik: 9/10 (Wunderbare Untermahlung)
    Gesamtwertung: 9/10 (Meine Komödie des Jahres, für mich Kult)

    IMDB-Wertung: 8.0
    Trailer
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    The Joker ist offline Geändert von Harbinger (01.09.2008 um 18:43 Uhr)

  15. #95 Zitieren
    Deus Avatar von Pontius Pilatus
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    Rob Zombie's Halloween
    [Bild: 1760_xxl.jpg]

    Erscheinungsjahr: 2007
    Genre: Horror/Thriller/Splatter(?)
    Regie: Rob Zombie
    Darsteller: Tyler Mane, Malcolm McDowell, Sheri Moon Zombie u.v.m

    Inhalt:
    der Film beschreibt anfangs Myers Kindheit und auch seine damit verbundenen ersten Morde und später die schon bekannten aus dem ersten Teil.

    Meine Meinung:
    Bisher Rob Zombies schwächster Film, aber ich fand seine ersten Beiden ja auch absolut genial. Der ist auch gut, aber halt nicht ganz so gut wie die ersten beiden. Dazusagen muss man noch, dass ich (oh staune) noch nie einen Halloweenfilm gesehen hab. Bin also ganz neu dabei, vielleicht würde ein Fan den Film mit anderen Augen sehen... Auch ist der erste Part des Films (seine Kindheit) mMn wesentlich besser als der rest. Da lauft Rob ZOmbie noch zu wirklicher höchstleistung auf, später ist das ganze etwas schwächer.
    Aber ok, mal die Darsteller...

    ... Das Kind, dass Michael Myers spielt, war wirklich annehmbar, auch wenn ich sonst Kinddarsteller verabscheue... Aber hier war er wirklich recht gut besetzt, krieg die kranke und gespaltene Natur von Michael gut rüber... Auch die Restlichen Schauspieler in dem Teil des Films sind ziemlich gut. Sheri Moon als Mutter, eine mir nicht bekannte Schauspielerin als (verdammt sexy^^) Schwester... joa... Mir kam nur der Altersunterschied zwischen Tochter und Mutter etwas gering vor... die muss ja 12 oder so bei der Geburt gewesen sein xD Aber ok, stört nicht unheimlich, ist mir einfach nur aufgefallen. Auch später sind die Schauspieler recht gut... Michael Myers hat zwawr keine Schauspielerischen Glanzleistungen zu vollbringen, da sein Gesicht immer bedeckt ist, aber der rest ist recht ok, wenn auch nicht aussergewöhnlich...

    Die Effekte sind recht blutig, da werden Leute totgeprügelt mit Stöcken bzw Baseballschlägern (sieht verdammt schmerzhaft aus oO), aufgeschlitzt, erstochen, halb geköpft und und und... alles recht nett.

    ... Die Geschichte... joa, in seiner Kindheit fand ich sie recht gut, später lässt sie mMn etwas nach und wird so 08/15... aber ist ok, Rob Zombie unterstützt das ganze mit seinem bekannten Regiestil und nem genialen Score... alles in allem recht ok. Und eine Szene gabs, mit der ich echt sowas von nicht gerechnet hatte xD. Mal schaun obs wema nderen auch so geht.

    Alles in allem ein Film den man auf jedenfall anschaun kann, gerade wenn man seine vorhergehenden Filme mochte. Wie es für Fans von Halloween aussieht weiß ich leider nicht, denke aber, dass der Film das ganze gut fortsetzt...

    Einzelwertungen:

    Darsteller: 8 (recht gut, vorallem im ersten Teil, aber im zweiten auch ganz ok.)
    Effekte: 8
    Plot: 8 (vorallem erster Teil verdammt gut, zweiter Teil lässt etwas nach aber auch noch überdurchschnittlich)
    Anspruch: 5 (nicht wirklich anspruchsvoll)
    Gesamteindruck: 8 (ja, recht guter Rob Zombiestreifen, auch wenn ich seine beiden ersten besser fand. Waren einfach durchgeknallter.)

    imdb Wertung: 6.0
    Trailer
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    Pontius Pilatus ist offline Geändert von Harbinger (28.03.2008 um 18:54 Uhr)

  16. #96 Zitieren
    Legend Avatar von LorD AvengeR
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    Das Ende - Assault on Precinct 13

    [Bild: 8460.jpg]

    Laufzeit: ca. 109 Minuten
    Genre: Action-Thriller
    Regie: Jean-François Richet
    Darsteller: Laurence Fishburne, Ethan Hawke, John Leguizamo, Gabriel Byrne
    Gesehen auf: Deutsch
    FSK: ab 16

    Kinostart: 2005

    Inhalt:
    Das Detroiter Polizeirevier 13 bereitet sich gerade auf Silvester vor. Lediglich eine kleine Mannschaft von Beamten schiebt an diesem winterlichen Abend noch Dienst. Doch dann naht unerwarteter Besuch: Ein Gefängnistransport mit Schwerkriminellen bleibt im heftigen Schneegestöber unweit des Reviers liegen. Die Häftlinge, darunter der skrupellose Mörder Marion Bishop, werden für die Nacht in die dortliegenden Zellen gesperrt. Doch irgendjemand passt das gar nicht und so kommt es, dass das Revier, von der Außenwelt abgeschnitten, unter Beschuss genommen wird - als letzte Chance und Unterstützung bleiben nur noch die Gefangenen...

    Meinung:
    Ich hab mir wesentlich mehr von diesem Film erhofft. Zum einen ist er direkt von Beginn an von einer ganzen Reihe massiver Logikfehler durchzogen, welche die Story sofort abwerten. Selbst wenn man sich darauf konzentriert, fällt es einem schwer diese zu übersehen.
    Die schauspielerischen Leistungen sind recht gut, auch wenn ich gerade von Ethan Hawke nichts halte und ihm auch in dieser Rolle nichts abgewinnen kann. Das bügelt aber Laurence Fishburne als Gangsterboss wieder mit einer lupenreinen Darbietung aus. Nun, und von den anderen Figuren bekommt man so gut wie gar nichts mit, da lediglich diese beiden etwas Tiefgang bekommen - falls man das überhaupt so nennen kann.
    Von der Spannung her hat der Film mich ebenfalls im Stich gelassen. Nach dem Trailer hab ich wahren Nervenkitzel über die gesamte Länge erwartet, aber insgesamt ist sie nicht so wirklich aufgekommen. Es gab einige Stellen die sich an Spannung hervorgehoben haben, auch Szenen, die mich überraschten, aber ebenso auch welche, die ziemlich vorhersehbar waren. Im weiten Feld der Actionthriller kann sich dieser Streifen also absolut nicht bemerkbar machen, da es ihm an einigem mangelt.
    In meinen Augen ein Film für einen FernsehAbend - als DVD Investition unnötig.
    Im Übrigen ist es ein Remake von einem John Carpenter Film, den ich aber bedauerlicherweise nicht kenne. Ich würde aber behaupten, dass dieser nur besser sein kann.


    imdb Wertung: 6.3/10

    Bewertung:
    Darsteller: 8/10
    Plot: 5/10
    Effekte: 8/10
    Anspruch: 2/10
    Gesamteindruck: 6/10 (vielleicht auch unterbewertet aufgrund der enttäuschten Erwartungen. Höchstens aber eine 7)
    LorD's FilmList-Platzierung: 280

    Trailer
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  17. #97 Zitieren
    Deus Avatar von Pontius Pilatus
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    Erscheinungsjahr: 2006
    Genre: Drama/Komödie
    Regie: Jonathan Dayton und Valerie Faris
    Darsteller: Abigail Breslin, Greg Kinnear, Toni Collette

    Inhalt:
    Nach seinem Selbstmordversuch wohnt Frank Ginsburg bei der komplett Zerrütteten Familie seiner Schwester. Die kleine Olive Hoover hat nur einen Traum, sie will beim Little Miss Sunshine Schönheitswettbewerb teilnehmen. Richard Hoover ist ein mächtegern Selbsthilfeguru, allerdings bisher erfolglos, seine Frau absolut überarbeitet und frustriert und ihr nihilistischer 15 jähriger Sohn hat seit 3 Monaten kein Wort mehr gesprochen. So machen sie alle sich schließlich zusammen mit ihrem Großvater auf zur Little Miss Sunshinewahl.


    Meine Meinung:

    Little Miss Sunshine ist einer der wenigen Filme die es schaffen, dass man gleichzeitig lachen und weinen muss. Diese unheimlich eindringliche Familien und Gesellschaftsdrama präsentiert sich streckenweise wieder (niemals deplaziert wirkend) verdammt witzig. Die Charaktere sind zwar etwas klischeehaft, aber dadurch umso bezeichnender für den gescheiterten American Dream. Wirklich ein genialer Film, den man unbedingt gesehen haben muss. Ursprünglich ein indiefilm, bis er auf einem Festival von FOX entdeckt wurde und dann im großen Stil vermarktet wurde.

    ... Darsteller.... sind alle erstklassig... der selbstmordgefährdete Literaturprofessor, ausnehmend gut verkörpert von Steve Carell (den ich sonst eigentlich garnicht so mag), Alan Arkin verkörpert den noch sehr aktiven Großvater auch sehr gut... die beiden waren überhaupt meine Lieblingsdarsteller im Film, aber auch die anderen Familienmitglieder werden wirklich makellos gespielt. Auch Olivia wurde von Abigail Breslin erstklassig verkörpert (wow, schon der zweite Film heute wo ich einen Kinderdarsteller lobe xD)...

    Tja, die Charaktere sind wie schon gesagt etwas klischeehaft (aber nicht sehr, nur so bissl^^), was manchen vielleicht etwas sauer aufstoßen könnte, mich hats aber eigentlich überhaupt nicht gestört. Sie passen einfach super rein und ihre Reise verwandelt sich in eine Achterbahn des American Way of life... Vorallem der Schönheitswettbewerb am Ende... wenn man sich die anderen Teilnehmer dort ansieht. Da kommt einem ja wirklich das speiben. Nicht wegen deren Schauspielleistung, sondern wegen den Rollen die sie verkörpern. Wirklich schrecklichst! Das Ende hinterlasst mir überhaupt immer ein sehr seltsames Gefühl in der Magengegend... äußerst ergreifend. Aber auch ne Menge anderer Situationen im Film... (will aus spoilergründen keine aufzählen)... total tragisch, aber streckenweise schon wieder beinahe zum lachen. Wirklich genial, wie der Film das aufzieht. Man ist noch beim verdauen des eben geschehenen und plötzlich so eine irrwitzige Szene... genial.

    ... joa, Effekte gabs keinen einzige, ausser zwei durchbrochenen Schranken und ner abgefallenen Autotür. Braucht man aber nicht, der Film ist so schon perfekt.

    ... Die Geschichte ist schlichtweg genial. So unspektakulär das Grundprinzip sein mag, so viele geniale Sachen werden auf ihrer Reise und nebenbei eingepackt... Auch die Dialoge sind erster Güte. Es ist schwer hier viel zu beschreiben ohne zu spoilern und das will ich hier wirklich vermeiden, daher lass ich das mal.

    ... Alles in allem ein Film den man gesehen haben muss und der sich mit Recht zusammen mit "Das Leben ist Schön" zu den besten Dramen zählen darf, die ich gesehen habe.

    Einzelwertungen:
    Darsteller: 10 (War selten so überzeugt von den Schauspielleistungen in einem Film. Überragend)
    Effekte: - (gibts keine, brauchts keine)
    Plot: 10 (genial. Punkt.)
    Anspruch: 8 (kein wirklich schwerer Film, aber auf jedenfall nicht leicht verdaulich. Behandelt ne Menge schwerer Themen)
    Gesamteindruck: 10 (wie gesagt... neben "Das Leben ist Schön" eines der besten Dramen die es gibt)

    imdb Wertung: 8.1
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  18. #98 Zitieren
    Ritter Avatar von sten
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    Stirb langsam



    Laufzeit: ca. 127 Minuten
    Genre: Action
    Regie: John McTiernan
    Darsteller: Bruce Willis, Alan Rickmann
    FSK: ab 16

    Inhalt:
    John McClan (Bruce) wollte eigentlich nur seine Frau Holly besuchen, doch da hat er sich wohl den falschen Zeitpunkt ausgesucht. Eine Terroristengruppe geführt von (Hans) Jack Gruber (Alan Rickman) übernimmt die Kontrolle über den NakatomiePlaza ein riesiges Hochhaus. Doch als Polizist sieht McClane das natürlich nicht gerne...

    Kritik

    "Yippie ya yeah Schweinebacke", ach wie hat dieser Satz meine Kindheit geprägt. Meine Mutter brachte mich irgendwann mal auf den Film und von da an gehörte er einfach zu unserem Weihnachtsfest dazu. Er ist wie es sich für einen guten Actionfilm gehört, lustig, spannend und natürlich verdammt actionreich. Doch beginnen wir mal von vorne...
    Als erstes wie immer natürlich die Schauspieler und wer käme da wohl als erstes wenn nicht Bruce Willis. Er ist einfach genial, der perfekte Actionstar, markige Sprüche, kompromislos und so verdammt cool. Besonders amüsant ist es natürlich ihn mit (halbwegs)vollem Haar zu sehen, was besonders für "jüngere" (als wenn ich so alt bin) ein ungewohnter Anblick ist. In seinem Feinrip-Unterhemd macht er einfach ne gute Figur und es macht Spaß ihm zuzugucken, wie er sich durch die Gegner boxt, schießt und was nicht alles. Diese werden von dem Hans/Jack Gruber angeführt, welcher wiederrum von Alan Rickman verkörpert wird. Auch er spielt seine Rolle wunderbar böse und wird irgendwie immer wie aus dem Ei gepellt (außer natürlich am Ende^^). Seine Komparsen fallen durch keine Glanzleistungen auf, aber auch nicht im negativen. Sind sind halt da um in Kugeln zu laufen, auszurasten und ein bisschen Farbe (das ist nicht auf den Schwarzen bezogen) reinzubringen. Die Fans von "Alle unter einem Dach" könnte es vielleicht noch interessieren, dass Reginald VelJohnson besser bekannt als Karl auch mitspielt. Er ist der anfangs unfreiwillige Helfer von McClane und spielt wieder einmal (Achtung Überraschung) einen Polizisten. Die restlichen Schauspieler machen ihre auch sehr gut, beonders der Reporter wirk wie ein wirkliches Arschl***
    Die Handlung ist wahrlich nichts berauschendes, böse Terroristen, Held und .. ja das war es eigentlich schon, aber wozu brauch man auch mehr. Ausgefeilte Storylines und aprupte Handlungsumschwünge brauchen vielleicht andere Filme, Stirb langsam hat es aber nicht nötig. John McTiernan schafft es locker einen mit diesem nicht allzu komplexen Handlungsstrang zu begeistern.
    Die Effekte des Filmes beschränken sich zum großteil auf 2-3 Explosionen und ein paar Schießereien wird nicht so sehr viel eingesetzt, aber diese paar sehen allesamt sehr schön aus und machen laune. Der Blutgehalt ist auch nicht hoch, was jedoch nicht stört, an ein paar Stellen sieht man mal etwas rotes, aber nicht übermäßig.
    So das war es auch schon fast, kommen wir noch kurz zur Musik und der Synchro. Über ersteres kann ich gar nicht allzuviel sagen, habe nie wirklich drauf geachtet, kann nur soviel sagen, dass sie mir nicht negativ aufgefallen ist. Einen Titel habe ich aber natürlich trotzdem in Erinnerung, dass ist das wunderbare Weihnachtslied, "let its snow", welches am Ende läuft. Immer noch mein liebstes aus dieser Kategorie. Zur Synchro gibt es da schon mehr zu sagen, in der der orginalen us-amerikanischen Fassung sind die Terroristen Deutsche, ja richtig die guten alten Krauts, bei uns wurde das aber geändert, so wurde aus reindeutschen Terroristen eine europäische Terroristengruppe. Eigentlich nicht wirklich störend außer, dass ich jetzt oben immer Hans/Jack schreiben musste. Es ist nur etwas verwirrend, wenn man den dritten Teil der Reihe guckt, doch da möchte ich ja nichts verraten^^

    Einzelwertungen:
    Darsteller: 9 (durch die Bank gute Leistungen und natürlich BRUCE WILLIS!!)
    Effekte: 9 (sparsam aber immer klasse)
    Plot: 7 (Kein "Fight Club", aber besste Unterhaltung)
    Anspruch: 5 (Nicht wirklich vorhanden..^^ )
    Gesamteindruck: 9 (Einfach ein Kultfilm und eine von Bruce Willis besten Rollen)

    imdb Wertung: 8.2
    Trailer
    Die DVD bei Amazon.de

    PS: Das war erst der erste Streich 2-3 folgen noch
    sten ist offline Geändert von Harbinger (28.03.2008 um 19:00 Uhr)

  19. #99 Zitieren
    Forentroll Avatar von Harbinger
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    Review Nummer 25 hell yeah. Und zur Feier des Tages...


    Kinostart: 13.12.2001
    Genre: Thriller/Drama
    Regie: Christopher Nolan
    Darsteller: Guy Pearce, Carrie-Anne Moss, Joe Pantoliano
    FSK: 16

    Inhalt: Lenny hat ein Problem: Er hat kein Gedächtnis. Zumindest kein Kurzzeitgedächtnis. Alle fünf bis zehn Minuten hat er einen Blackout und erinnert sich an absolut nichts, was seit seinem "Unfall" passiert ist. Denn sein "Unfall" war eigentlich gar kein Unfall. Eigentlich sind zwei Männer bei ihm eingebrochen, haben seine Frau vergewaltigt und ermordet und ihn so schwer verletzt, dass er für immer das Kurzzeitgedächtnis verlor. Jetzt will Lenny Rache. Aber wie, wenn man nicht weiß an wem?

    Kritik: Es ist ja immer so 'ne Sache... Ich hatte für Review Nummero 25 was ganz besonderes versprochen und hier ist es nun. Die magische Zahl. Das fünfundzwanzigste Review aus meiner Feder. Wie könnte man das besser zelebrieren, als mit einer Besprechung des höchstpersönlich eigenen Lieblingsfilms? Naja, einem der beiden Lieblingsfilme (ja, "Memento" muss sich den Thron teilen). Aber wie gesagt, das ist ja immer so 'ne Sache... den eigenen Lieblingsfilm reviewen und trotzdem objektiv und kritisch bleiben und nicht in Begeisterungsstürme oder sinnentleertes Geblubber zu verfallen.


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    Äh... sorry, war kurz weggenickt. So, aber da wir das jetzt abgehakt hätten, kann ich zum... äh... objektive, kritischen und sowieso über jeden Zweifel erhabenen Review zu einem objektiven, kritischen und sowieso über jeden Zweifel erhabenen Film kommen. Das war ein schwerer Satz. Und so sinnlos...
    Ja, "Memento". Von den Kritikern gelobt, von den Fans abgefeiert, zweifach für den Oscar nominiert (bestes Editing und bestes Screenplay) und schon nach kurzer Zeit in den Stand eines absoluten Kultfilms erhoben. Christopher Nolans ("Insomnia", "Batman Begins", "The Prestige") zweites Werk nach "Following" hat wahrlich gut abgestaubt, was positive Resonanz anging. Bis heute rangiert der Film beispielsweise bei der allseits beliebten IMDB weit oben in den Rängen der Top 250. Im Augenblick auf Platz 27, wenn ich mich nicht täusche. Bei so vielen Vorschusslorbeeren ist es immer eine schwierige Sache, unvoreingenommen an einen Streifen ran zu gehen. Um so größer ist normalerweise die Enttäuschung, wenn der Film die hoch gesteckten Erwartungen nicht erfüllen kann.
    Wat'n Glück. Jau. Wat'n Glück, dass "Memento" einfach nur perfekt ist. Trotz all den guten Dingen, die ich schon über den Film gehört hatte, saß ich nach dem ersten Anschauen beim Durchrollen der End-Credits mit offenem Mund da und konnte kaum glauben, was ich da gerade gesehen hatte. So ein unheimlich intelligenter, perfekt durchdachter, genial gespielter und sowieso in allen Belangen bestens gelungener Film war mir seit "Fight Club" nicht mehr untergekommen. Der Clou an "Memento" ist nämlich der, dass der Zuschauer im Prinzip nie mehr weiß, als Lenny. Denn die ganze Chose wird rückwärts erzählt. So wird man immer in eine unbekannte Situation geworfen und sieht, wie Lenny sich durchschlägt, bis man im nächsten Schnipsel erfährt, wie es dazu gekommen ist. So bleibt der Film durchweg interessant, auch wenn er prinzipiell bereits mit dem Ende beginnt.
    Genial gespielt hab' ich gesagt? Stimmt. Im Prinzip konzentriert der Film sich hauptsächlich auf drei Akteure. Der erste ist Leonard Shelby, gespielt von Guy Pearce ("L.A. Confidential", "Ravenous", "The Time Machine"), der Mann ohne Gedächtnis, der immer einen etwas überraschten Eindruck macht, ein wenig planlos durch die Landschaft stakst und dem Zuschauer trotzdem schon nach kurzer Zeit sympathisch wird. Besonders beeindruckend sind auch die unzähligen Tätowierungen, die Pearce in dem Film auf seinem Körper trägt (da er sich nichts merken kann, muss er eben alles aufschreiben). Jedenfalls bringt er Lenny gut rüber, wenn er auch von Zeit zu Zeit ein wenig hölzern und emotionslos wirkt. Genau wie Figur Nummero 2, Natalie, gespielt von Carrie-Anne Moss ("Disturbia", "Matrix", "Fido"). Ja, hin und wieder wirkt die gute etwas kalt, aber allgemein liefert sie auch eine ganz ordentliche Darstellung ab. Man könnte wohl sagen, dass sie Lennys Love-Interrest spielt... Naja, wenn bei dem Film nicht sowieso alles anders wäre, als man auf den ersten Blick denkt. Der dritte im Bunde und zeitgleich der beste Darsteller des ganzen Streifens ist Joe Pantoliano ("The Immortals", "Matrix", "Bound"), der Teddy spielt, Lennys besten Freund... behauptet er zumindest. Pantolianos Darbietung ist makellos. Er sorgt sowohl für Comic-Relief als auch für nötige Tiefe seines Charakters, hat ein paar coole Sprüche drauf und ist sowieso über weite Strecken absoluter Sympathieträger. Tolle Leistung. Ansonsten gibt's ein paar kleinere Auftritte von Mark Boone Junior ("John Carpenters Vampire", "Sieben", "Batman Begins") als Hotel-Rezeptionist Burt, Jorja Fox ("Emergency Room", "CSI: Miami") als Lennys Frau und Stephen Tobolowsky ("Freaky Friday", "Freddy Got Fingered", "Romeo Is Bleeding") als Sammy Jenkis (recht wichtige Rolle, Kenner des Films werden mir da zustimmen).
    Hm, was kann man sonst noch über den Film sagen? Allgemein ist das Budget eher gering gehalten, was man dem Film allerdings nicht sonderlich anmerkt. Denn große Effekthascherei hat er gar nicht nötig, gibt es auch nicht zu bestaunen. Wenig bis gar kein KABOOM (hin und wieder wird mal ein wenig geschossen und es gibt anderthalb Verfolgungsjagden) und den einen oder anderen recht lustigen Spruch oder amüsanten Einfall bekommt man kredenzt, ansonsten beschränkt der Film sich darauf, eine düstere Charakterstudie, ein fieses Psychospiel und sowieso eine über alle Maßen tragische Geschichte zu sein. Er bietet sehr geschickt viele Interpretationsmöglichkeiten an und entzieht sich einer klaren Aussage, stilisiert niemanden zum Helden hoch, verurteilt aber auch niemanden. Der Zuschauer muss selbst sehen, was er aus dem Film mitnimmt. Dass er etwas mitnimmt steht allerdings außer Frage.
    Kommen wir zum Fazit: "Memento" ist eine phantastische Reise in die Psyche eines Mannes ohne Erinnerungen, ein düsteres Märchen über Schuld, Sühne, Rache, Vergessen und etwas, das all das verbindet. Gute Schauspieler und ein perfekt durchdachter Plot halten dieses Päckchen zusammen und machen es zu etwas ganz besonderem. Nämlich einem der besten Filme, den ich jemals gesehen habe.

    Einzelwertungen
    Darsteller: 08/10 (Pantoliano ist ein Genie, Pearce ziemlich gut, Moss von Zeit zu Zeit ein wenig hölzern)
    Plot: 10/10 (perfekt durchdachte Story mit genialen Wendungen und einem brillanten Erzählstil)
    Effekte: --/10 (keine nennenswerten Effekte)
    Anspruch: 09/10 (man braucht schon einen wachen Geist, um da völlig dahinter zu steigen)
    Gesamtwertung: 10/10 (ich will ja nicht sagen, dass der Film perfekt ist, aber... es ist halt so)

    Link zur IMDB-Seite (Wertung: 8.6)
    Link zum Trailer
    Die DVD bei Amazon.de
    Harbinger ist gerade online Geändert von Harbinger (28.03.2008 um 19:02 Uhr)

  20. #100 Zitieren
    Kannst du es ihnen geben?  Avatar von korallenkette
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    Ich setzte einfach mal meine eigene Rezension hier rein:

    „Du bist nicht allein, wenn Du träumst von der Liebe!“

    „Du bist nicht allein“, mit Axel Prahl und Katherina Thalbach

    Dass ein deutscher Kinofilm so unglaublich tragikomisch sein kann, wie sonst nur Filme aus Tschechien oder Polen, es liegt wohl daran, dass Regisseur Bernd Böhlich (Jg. 1957) in Potsdam-Babelsberg zum Filmemacher wurde und mit offenem Herzen von den östlichen Nachbarn lernte. In „Du bist nicht allein“ kann man lachen und weinen und bald ist beides kaum noch zu unterscheiden.

    Alle Menschen in diesem Film schlagen sich irgendwie durch, miteinander, gegeneinander, meistens ohne Arbeit oder wenn doch, dann einer, die unterbezahlt und demütigend ist. Sie leben in einer Berliner Hochhaussiedlung, Tür an Tür, getrennt nur durch Wände, die jedes Geräusch durchlassen und Geheimnisse nur all zu schnell preisgeben. Auf ihren nebeneinander liegenden Balkons im 8. Stock rauchen sie ihre Zigaretten, tauschen Blicke, Worte und – ja – auch Liebesgrüße aus.

    Jeder weiß, dass der arbeitslose Physiker Kurt Wellinek (Herbert Knaup) trinkt und hofft, dass seine Frau Sylvia (Karoline Eichhorn) trotzdem zu ihm zurückkehrt. Nachts starrt er aus seiner unmöblierten Wohnung aus dem Fenster, tags verfolgt er Sylvia, die Synchronsprecherin auf Abruf ist und ihren Job hinschmeißt, als sie, die zarte, feine, lüsterne Sex-Telefonnummern sprechen muss.
    Und dass sich Hans Moll (Axel Prahl), ebenfalls arbeitslos, mit seiner ganzen pummeligen, immer kurzbehosten Persönlichkeit in die so ernst-schöne Nachbarin Jewgenia vom ersten Tag ihres Neu-Einzuges verliebt hat, kann seiner wackeren Frau (Katharina Thalbach) kaum lange verborgen bleiben. Er ist so glücklich, weil er liebt, kauft der Russlanddeutschen von dem geringen Haushaltsgeld eine Waschmaschine, schenkt ihr den Gummibaum aus dem eigenen Wohnzimmer, tanzt mit ihr bei der Einzugsparty nach russischer Art so rührend, und die Ungeduld über seine ihn zärtlich liebende Frau Moll, deren Verführungsversuche so ungerecht unerträglich anzuschauen sind, sie zerreißt ihn fast – ebenso, wie sie dem Zuschauer fast das Herz zerreißt.

    Denn Frau Moll ist so süß und so wacker, hat endlich Arbeit gefunden in einer dubiosen Sicherheitsfirma, deren Uniform samt Schirmmütze sie mit kindlichem Stolz trägt, so lange, bis sie merkt, dass das von ihr zu bewachende Gebäude vollkommen leer ist und die Arbeit keine Arbeit, sondern nur ein „Job“, eine vorübergehende, den Arbeitslosenstatus gar nicht aufhebende Maßnahme der „Agentur für Arbeit“. Die kleine runde Katharina Thalbach mit ihrem breiten Lächeln, und der kleine runde Axel Prahl mit dem proletigen Charme, sie sind so sehr ein perfektes Paar, das nichts zwischen sie treten dürfte.

    „Du bist nicht allein“, das bedeutet nicht nur: „Anderen geht es genau so besch....n, die dir“, sondern auch: „Du bist nicht allein wenn du träumst heute Abend/ Du bist nicht allein wenn du träumst von der Liebe“, ganz genau so wie im Song von Roy Black, den Hans Moll, vollkommen unbegabt auf der russischen Party singt, so schrecklich, dass man als Zuschauer erschauert, und dann plötzlich so froh wird, weil die Russen in die Melodie einfallen, lachend mitsingen, applaudieren und alles zum Guten wenden.

    Im Film selbst wird nicht einfach alles zum Guten gewendet, nein. Aber er ist einer dieser Filme, durch die man begreift, dass das Leben auch mit seinen tragischen Seiten so komisch sein kann. Die Nebenfiguren tragen ihren Teil dazu bei, der seltsame kleine dicke Moll-Sohn, die todernste russische Tochter, die grausig-realistische Arbeitsagenturmitarbeiterin, der alte Nachbar, der sich sein Geld damit verdient, als wandelndes Handy durch die Gegend zu laufen.
    Der Film bekam den Publikumspreis des Filmkunstfestes Mecklenburg-Vorpommern 2007.

    Einzelwertungen
    Darsteller: 10/10 Alle Schauspieler sind wunderbar geeignet für ihre Rollen
    Plot: 10/10 (vorhersehbar und relativ platt, macht aber Laune)
    Effekte:
    Anspruch: 05/10 Was heißt schon "Anspruch" - die Geschichte ist ganz einfach, hat Tiefe und ist doch ohne Umstände verständlich
    Gesamtwertung: 10/10 Einer der besten deutschen Filme, absolut stimmig und unverkrampft

    IMDB-Wertung: 6.6
    Die DVD bei Amazon.de
    korallenkette ist offline Geändert von Harbinger (01.09.2008 um 18:45 Uhr)

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