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Ohne zu zögern schoss Anáwiel einen weiteren Pfeil auf den Feuerwaran, gefolgt von einem zweiten. Für mehr hatte sie keine Zeit, denn er hatte sich von Bardasch abgewandt und rannte in ihre Richtung. Die Soldatin machte eine weitere seitliche Rolle, um seinen Atem auszuweichen und erhob sich leicht. Noch auf Knien spannte sie erneut den Bogen und feuerte erneut an. Alle Pfeile hatten getroffen und steckten nun tief unter der Haut des Tieres, leider nicht tief genug.
Ein weiteres Geschoss kam von der anderen Seite und traf das Vieh, es bäumte sich vor Schmerz und Blut spitzte aus seine Wunden hervor. Der Waran wandte sich zu dem anderen Menschen und griff ihn an, was der Soldatin jetzte Zeit gab sich zu erhoben und erneut zu zielen. Aus dem Augenwinkel bemerkte sie, dass Bardasch er geschafft hatte, die Feuer spuckende Kreatur auszuweichen. Ohne zu warten, schoss sie wieder, zwar war der Feuerwaran mit dem Schwanz zu ihr gedreht und es war sehr schwer, einen lebensgefährlichen Schuss zu machen, aber sie versuchte es dennoch. Was sie erreichte, war, dass das Tier jetzt wieder zu ihr drehte und sie als Abendessen anvisierte. Sie legte einen Pfeil an die Sehne und zielte auf das Auge, was bekanntlich die schwachste Stelle jeder Eidechse war, aber sie hatte nicht die Zeit um ihn abzuschiessen, der Abstand war zu klein und in wenige Sekunden befand sich das Tier in unmittelbarer Nähe. Sie sprang zur Seite, konnte allerdings starken Schmerz in ihrem Arm spüren. Die Feuerflammen hatten ihre Haut zwar nur berührt, aber es war genug um ihren Ärmel wegzubrennen und ein rotes Fleck auf dem Arm zu hinterlassen. Geruch nach gegrilltes Fleisch verbreitete sich in der Luft.
Anáwiel biss die Zähne zusammen, um einen schmerzerfüllten Schrei zu unterdrücken und schoss noch im Liegen, verfehlte aufgrund ihrer Verletzung knapp.
„Innos hilf mir“ flüsterten ihre Lippen, aber es war Bardasch, der ihr half. Mit einem weiteren Pfeil lenkte es das Tier ab, und die Milizin erhob sich mühsam. Ihre Augen brannten vor Wut und während Bardasch einen Pfeil nach dem anderen auf den Waran abschoss, stiess sie einen Kamofschrei hervor und spannte erneut ihren Bogen. Trotz der Schmerzen feuerte sie mit unglaublichen Schnelligkeit die Geschosse ab.
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Wie konnte der Waffenknecht der Lage Herr werden? Mit einem „Hey Hey!“, mit welchem er das Tier anschrie, sicher nicht. Mit Schweiß auf der Stirn beobachte er, wie seine Lehrmeisterin, scheinbar verletzt weitere Schüsse abgab, aber das Tier wollte nicht aufgeben. Panik überkam Bardasch, der hecktisch nach einem weitern Pfeil griff. Er bemerkte aus den Augenwinkeln einen Bauern, der ihnen wohl zur Hilfe kommen wollte, aber Bardasch scheuchte ihn mit einem „verschwinde“ weg und machte sich bereit, seinen Pfeil davon schnellen zu lassen. Schon fast mit der Situation überfordert überlegte er gleichzeitig, was er außer Schießen noch tun konnte, um den Waran zu überweltigen.
Da kam ihm die Übung in den Sinn, die ihm als letztes von der Blondine aufgetragen wurde. Vielleicht könnte sie ihm nun nützlich sein. Ein paar Schritte machte er auf den Waran zu und ließ dabei einen Pfeil davon schnellen. Er versuchte, den Waran dabei als Zielscheibe zu betrachten, um mehr Ruhe zu erlangen, aber auch so wachsam und vernünftig zu bleiben, daß der Waran ihm nicht mehr, als nötig gefährlich werden konnte.
Der Pfeil schnellte davon und traf den Feuerwaran im Hals. Jetzt wechselte er flink die Richtung, erhöhte den Abstand zum Tier und machte sich gleich wieder schußbereit. Der Waran folgte ihm, doch Bardasch konnte nicht schießen, da der Waran immer noch zu nah an ihm klebte.
Bevor dieser wieder Feuer speien konnte, wechselte der Waffenknecht erneut die Richtung. Wie Bardasch schien der Waran langsam an Kondition zu verlieren und die Abstände zwischen den Angriffen wurden größer. Doch sein Feuer war nach wie vor sehr gefährlich. Bardasch duckte sich und lief in relativ sicherem Abstand an dem Tier vorbei, direkt auf Anáweil zu, die bereits mit der gespannten Sehne auf den Waran zielte.
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Der Waran näherte sich blitzschnell der Soldatin an und sie feuerte so schnell sie konnte mit ihrem verletzten Arm. Offensichtlich verliess langsam die Kraft das Tier, aber es spürte schon sein Ende und rannte doppelt so schnell auf die die Milizin zu. Sie rollte zur Seite und ein paar Pfeil zischten an ihr ihr vorbei. Als sie sich umsah, bemerkte sie, dass sie von dem Bogen ihres Schülers stammten. Bardasch hatte sich hinter ihr bewegt und hatte geschossen, sobald er seine Lehrmeisterin auf dem Boden gesehen hatte.
„Sehr gut“ dachte sich die Blondine in diesen wenigen Sekunden, die sie zum Verschnaufen hatte.
Einen Augenblick später war sie wieder auf die Beinen und zog einen Pfeil aus dem Köcher. Sie versuchte trotz der Schmerzen klar zu denken und die Situation richtig einzuschätzen. Es fiel ihr aber ausgesprochen schwierig, sie spürte ihre Haut als ob sie sich gleich abschälen würde und nacktes Fleisch hinterlassen würde. Erneut biss sie die Zähne zusammen und zielte auf den Waran, der gerade mit Bardasch beschäftigt war. In allen möglichen Richtungen bewegte sich der Waffenknecht, um den Feueratem, der immer schwächer wurde, auszuweichen und er schaffte es sehr gut. Doch es kam zu dem Zeitpunkt, wo er sich zur Seite werfen musste, das Vieh war zu nah an ihm gekommen.
Das war die Zeit, als Anáwiel wieder ins Spiel kam. Sie stiess einen Kampfschrei hervor, um ihre Wut loszuwerden, die in ihr steckte und beschoss den Feuerwaran mit einem Pfeilhagel. Aus der Stelle, wo Bardasch lag, kamen weitere Geschosse, die alle ihr Ziel erreichten.
„Bardasch, ziele auf die Augen. Auf die Augen!“ rief ihm Anáwiel zu, während sie versuchte genau das gleiche zu tun. Und wie die alte Tiger, die das Ende spüren und immer kämpfend sterben, so kämpfte auch der Feuerwaran verzweifelt für sein Leben, als ob er bis zum Ende sein Abendessen nicht aufgeben wollte, als ob er nicht anerkennen wollte, dass die Beute stärker sein konnte als er.
Anáwiel zielte und schoss. Ihr Pfeil traf den Kopf, glitt aber an die gepazerte Haut und fiel zu Boden. Erneut legte sie einen weiteren Pfeil an die Sehne, aber es war nicht mehr nötig. Bardasch hatte im gleichen Moment ein Geschoss zu dem Feuerbiest abgefeuert und es hatte in das Auge eingedrungen und hatte den dünnen Faden, der das Tier noch am Leben hielt, durchgetrennt.
Der Feuerwaran sank zu Boden, sein Körper zitterte leicht, eine einzige Konvulsion durchfuhr ihn und dann blieb er still. Er atmete schwer aus und nur eine kleine Dampfwolke verliess seinen Mund.
„So das war es“ sprach anschliessend Anáwiel. Bardasch richtete sich auf und näherte sich ebenfalls dem Tier an.
„Puh, ich dachte schon, er wird uns zum Abendessen fressen. Hab mich schon gewundert, wo er das Bier versteckt hat, wenn er sich schon nach Grillfleisch umsah“ versuchte die Soldatin zu scherzen, um ihre Schmerzen nicht zu zeigen.
„Bardasch, du hast bewiesen, dass du gut schiessen kannst, ich fürchte ich kann dir nichts mehr beibringen, du bist zu gut geworden. Von nun an wird nur die Zeit dir helfen, besser zu werden, falls du regelmässig übst. Kauf dir einen besseren Bogen, um die Feinde besser bezwingen zu können. Du bist jetzt einer der Meisterschtützen der Garde“ Anáwiel versuchte krampfhaft zu lächeln. „Gehen wir jetzt zurück, ich könnte ein Bier und ein leckeres Steak vertragen.“
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Groß war die Freude darüber das Bogenschießen nun gemeistert zu haben, wie Anáwiel ihm zu verstehen gab. Müde, aber gut gelaunt machte Bardasch sich mit der Blondine auf den Heimweg. Erst jetzt, als die erste Euphorie abklang, viel Bardasch auf, daß Anáwiel sich den Arm hielt und dabei ein schmerzverzerrtes Gesicht machte.
„Ist es schlimm?“, fragte er die Lehrmeisterin, die aber abwinkte. „Laß mal sehen“, forderte Bardasch, aber Anáwiel schüttelte den Kopf. „Jetzt laß mal sehen“, setzte er nach, aber Anáwiel schüttelte erneut den Kopf.
„Es ist nicht´s“, sagte sie, doch Bardasch glaubte ihr nicht, „-nur eine kleine Verletzung“, fügte sie noch hinzu.
„Du solltest Grimward mal danach gucken lassen“, sprach er.
„Grimward? - Ach ja, Grimward. Jaja, mache ich“, antwortete sie.
Bardasch war sich nicht sicher, ob sie wirklich zu ihm gehen würde, aber er wollte sie nun auch nicht weiter drängen. Ein Weilchen gingen sie schweigen nebeneinander her, jeder scheinbar in seinen Gedanken versunken. Bardasch dachte daran, daß seine gemeinsamen Stunden mit Anáwiel hier wohl endeten und er war nicht sehr glücklich darüber, aber vielleicht gab es andere Möglichkeiten sich hin und wieder zu sehen. Auf das gemeinsame Bier an diesem Abend, bzw. Nacht freute der Waffenknecht sich aber und er sah sich im Geiste schon rege mit der Blondinen plaudern.
Es ging ein leichter Wind und der Himmel war bewölkt. Bardasch genoss die Stille und lauschte dem Rauschen der Blätter. „Hoffentlich stoßen wir nicht noch auf irgenein Getier“, dachte er sich, „Von Kämpfen habe ich nämlich für heute genug“.
Innos meinte es gut mit ihnen und sie erreichten ohne weitere Vorfälle das Südtor, wo man aus einiger Entfernung schon die Wachen stehen sah - so, wie sie immer dort standen, um die Stadt vor Schurken, Hallunken und sonstigem Gesinde zu schützen.
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Nach einer weiteren Nacht im Kastell, in der fast kein Auge zubekommen hatte, weil ihn ständig die Anwesendheit der Dämonen den Schlaf raubte, wanderte Lopadas durch den Wald, der in der Nähe des Kastells sich erstreckte. Gestern bekam der Novize von dieser Gestalt einen Auftrag, er hatte diesen Magier, er glaubte, dass es ein Magier war, weil dieser mit "Magie zu Ehren" auf seinen Gruß antwortete, noch nie zuvor gesehen und obwohl der Barbier nicht offen zu irgendwelchen Fremden war, hatte diese Gestalt es geschafft irgendwie sympathisch gewesen zu sein. Doch die Erkenntnis, dass es eine Gruppe gab, die das Gleichgewicht der Mächte auf der Insel erhalten wollte, machte den Klosterling neugierig, denn das war doch mal ein Ziel, dass einige Leute anstreben sollten, er hielt nichts von den Gilden Rivalitäten, aber schließlich musste jeder selbst wissen, was er tat. Auf Geheiß des umhüllten Magiers lief Lopadas den Weg entlang, er wusste nicht mal wohin er sollte, einen Coolkill musste der Diener Innos' finden, aber wo wurde ihm nicht gesagt. "Das kann ja wieder eine lange Reise werden, erinnert mich irgendwie an die Reinung der Schreine, aber da wusste ich wenigstens, wo ich genau hin musste. Jemanden zu suchen ohne einen Anhaltspunkt ist verdammt schwierig." Während er weiter durch den morgentlichen Wald, von dessen Blätterdach immer wieder Tautropfen herabfielen, lief, überlegte der Novize seine Suche in der Taverne zu beginnen und dann in der Stadt nach zu fragen.
Der Weg durch den Wald war nicht ganz ungefährlich, an manchen Stellen standen Gruppen von Scanvenger oder Wölfen, doch der Klosterling hatte gelernt Kämpfe zu umgehen, weil er auch keine Zeit verschwenden wollte, denn es konnte ja sein, dass Coolkill in Gefahr war. Nach einiger Zeit sah Lopadas das Sonnenlicht durch die Baumkronen scheinen, er kam dem Ausgang näher, denn der Wald lichtete sich langsam. Als der Barbier aus dem dunklen Wald hinein ins Licht Innos' trat, musste er die Augen zusammendrücken, weil er so geblendet war. Auch die Luft außerhalb des Waldes roch frischer, sodass Lopadas ein paar Mal tief durchatmete bevor er seinen Weg fortsetzte. Sein erstes Anlaufsziel war die Taverne, die er nach dem Verlassen des Waldes schnell erreichte und betrat. Selbst in diesen Morgenstunden war hier viel los, obwohl die meisten Gäste auf den Tischen schliefen als in den Zimmern. Der Novize trat an die Theke. "Guten Morgen, wissen Sie etwas über einen sogenannten "Coolkill"?" "Nein, weiß ich nicht, willst du noch was bestellen oder wars das?" "Nein danke, aber ich hab noch eine Frage, gibt es irgendjemanden, der viele Informationen geben kann?" "Es ist gefährlich danach zu fragen, Jungchen, du musst dir deine Leute schon selbst suchen und jetzt lass mich weiter arbeiten, wenn du nichts bestellen möchtest." Der Wirt wandte sich ab und wischte den Tisch dreckig. Etwas enttäuscht verließ der Barbier die Taverne.
Ihm war klar, dass die Suche anstrengend werden würde, aber es war sinnlos ohne auch nur eine Spur eines Anhaltpunktes durch Khorinis zu laufen. Falls er diesen ominösen Coolkill finden sollte, müsste er immer noch den Magier finden ohne jemanden zusagen, dass er diesen suchte. Es war alles so verwirrend, aber der Klosterling wollte nicht so schnell aufgeben, sein nächstes Ziel war die Stadt Khorinis, da würde er hoffentlich ein paar Informationen bekommen, aber die gabs, wie er gehört hatte, nur im Hafenviertel. Sofort kam ihm der Schrein, den er dort zu reinigen hatte, in den Sinn, vielleicht sollte der Suchende dort vorbei schauen, um zu sehen, ob dieser noch intakt war, aber sein Hauptaugenmerk lag auf der Suche nach dem Verschollenen. Der Weg von der Taverne nach Khorinis war nicht mit Tieren gepflastert wie der im Wald. Die aufgehende Sonne wärmte sein Gemüt, dass sich im Kastell abgekühlt hatte. "In Khorinis sollte ich dann auch Proviant kaufen, viel habe ich nicht mehr." Am Wegesrand sah der Barbier einige Kräuter, sofort ging er zu diesen und schnitt mit seiner Sichel ein paar Stengel ab, diese verstaute er vorsichtig in seinen Kräuterbeutel, dann setzte er seinen Weg fort.
Schon bald erblickte der Novize des Feuers die Mauern der Stadt. Er war lange nicht mehr in der größten und wahrscheinlich auf einzigen richtigen Stadt auf der Insel gewesen. Doch empfand der Klosterling es nicht als bedauernswert sich dort nicht aufzuhalten, denn so großartig war die Hafenstadt auch nicht, vorallem nicht ihr Hafenviertel, in das er wohl oder übel musste. Mit einem komischen Gefühl in der Magengegend wanderte Lopadas durch den kleinen Wald vor der Stadt, woher kam nur dieses Gefühl, vielleicht erwartete ihn etwas Schreckliches, aber er konnte schließlich nicht hellsehen, deswegen unterdrückte der Novize das Gefühl. Höflich grüßte Lopadas die Wachen vor dem Tor in die Stadt, diese ließen den Klosterling ungehindert passieren, schließlich war es ganz klar, dass er zum Kloster Innos' gehörte.
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Phili war etwas traurig, dass Rhen ihn nicht weiter begleitete. Doch dieser war bei der Garde und musste sich, als Rekrut, um einiges kümmern. Es war schon eine Weile her, dass sie sich verabschiedet hatten und Phili war nun auch im Pyramidental. Er erinnerte sich lebhaft an die Erlebnisse hier. Es war gefährlich aber auch schön. Das Tal hatte etwas Bezauberndes.
Schade war es, dass hier auch die Anhänger des Schläfers waren. Er kannte einige Leute aus diesen Reihen. Diese Leute waren ja recht nett. Sie waren gute Begleiter und halfen Fremden Leuten eher, als die anderen Gilden. Jedoch mochte Phili diese Leute nicht. Sie beteten keinen Gott an, mehr einen Götzen, den sie sich selber erschaffen hatten.
Er hatte keine Lust darauf, dass er in so eine Gesellschaft kam, vor allem, da er ja allein bleiben wollte. Die Pyramiden nahm er sich schon vor, doch heute und in den nächsten Tagen nicht. Vielmehr hatte er Lust wieder umzukehren. Es machte sowieso nicht mehr soviel Spaß, da Rhen nicht mehr dabei war. So drehte der Novize einfach um und ging wieder den nächsten Weg. Doch wohin sollte er jetzt gehen. Er hatte keine Lust, wieder zurück ins Kloster zu gehen, außerdem hatte er sich für eine längere Zeit verabschiedet. Er warf noch einen letzten Blick auf die Pyramiden und ging wieder seiner Wege. „Warum werden diese Ruinen in letzter Zeit immer mehr bevölkert?“ Anscheinend gab es da guten Boden oder so etwas in der Art. Doch dadurch konnte man sich nicht den Studien widmen ohne, dass entweder einer stoneder Sektenspinner oder so ein Blaurock von hinten ansprach: „Was machstn du da?“ Schon das „du“ war Frevel genug. Er war nicht umsonst Novize. Apropos umsonst: Sein Magen knurrte und das kostenlose Essen aus dem Kloster hatte er ja auch noch. So setzte er sich vorerst hin und packte seine Sachen aus. Seinen Bogen, der ihn beim Essen störte, legte er beiseite, wie seinen Köcher. Wenn was passierte, hatte er ja immerhin noch seine Runen. Welches Proviantpäckchen hatten ihm die Klosterköche zu Recht gemacht?
Er war enttäuscht. Ein Apfel, ein Stück Schinken, ein Laib Brot und eine Flasche Milch und Wein. Davon konnte man schon eine Weile leben, jedoch war es wiederum nicht sehr nahrhaft. Was konnte er auch erwarten von ein paar dickbäuchigen Veteranen, die nicht mehr fit genug war, um normale Arbeiten zu verrichten. Er schnitt sein zwei Scheiben Brot ab und belegte diese mit Schinken. Es dauerte nicht lange, da war diese Speise auch schon in seinen Magen. Er kippte alles mit Milch runter und packte seine Sachen wieder ein. Als er schon wieder auf den Weg war fiel ihm etwas ein. Es gab doch so etwas dünnes längliches Holzstück, wo eine Sehne daran befestigt war. Genau, einen Bogen. Und wo war sein Bogen? Natürlich immer noch dort, wo er gegessen hatte. Er hastete den Weg wieder zurück. Man konnten nun behaupten, dass der Novize etwas vergesslich war.
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DraconiZ streckte sich, als er im Haus der Ritter erwachte. Es war gestern lange geworden, weil der Ritter noch einige Zeit mit Rammius über die Strapazen des Trainings geredet hatte. Sie waren nach all dem was passiert war, wahrlich Freunde geworden und so war es ein komisches Gefühl, dass der Waffenknecht nun bald zum Sumpflager aufbrechen würde. Doch Rammius würde das schon machen. Davon war der Streiter überzeugt. Mit einem Ruck stand der Ritter auf und begab sich, nachdem er sich ordentlich angekleidet hatte, aus dem großen und prachtvoll geschmückten Haus der Ritter hinaus auf die schon laute Straße des oberen Viertels. Es fröstelte den Schmied, als er sich seinen Weg durch die Menschen bahnte, die selbst schon zu so früher Stunde hier unterwegs waren. Obwohl Sommer hätte sein sollen, wurde es nun wieder kälter. Das Wetter machte eben doch, was es wollte. ,, Morgen“, schnaubte einer der Ritter, der das obere Viertel bewachte, als der Schleichlehrer die Treppe hinunter schritt und den Gruß nur mit einer kurzen Handbewegung quittierte.
Wenig später bewegte sich der Streiter schon in den Wäldern um Khorinis herum, nur um des Laufen Willens. Manch einer verstand vielleicht nicht, was am Laufen so spannend war, doch der Ritter mochte es, einfach ganz alleine durch die Wälder zu laufen und sich so einen klaren Kopf für die bevorstehenden Taten zu schaffen, falls mal wieder welche anliegen sollten. Auch wenn es oft vorkam, dass in Khorinis nichts besonderes passierte, wollte der Schmied doch immer einsatzbereit sein. Schneller und schneller bewegte sich der Meister der Körperbeherrschung durch das Unterholz, wobei es ihm immer mehr Spaß machte. Oft wäre er fast gefallen und oftmals konnte er sich nur durch eine Rolle vor einer Platzwunde retten, doch das störte ihn nicht weiter. Schließlich wollte er seinen Körper fordern und dies klappte am besten, wenn in das Laufen noch weitere Elemente wie Rollen, Saltos, Sprünge und viele andere einbaute. Außerdem erhöhte sich dadurch der Spaßfaktor ungemein.
Schließlich kam der Ritter auf einer Lichtung aus, auf der er noch nie gewesen war. Es war fast erschreckend wie schön es hier war. Die Bäume um den Ritter herum bildeten fast einen perfekten Kreis und der Boden war über und über mit kräftig grünem Gras und wunderschönen Blumen übersät. Jeder einzelne Schritt, den er bisher auf diesem Flecken getan hatte, tat dem Streiter schon fast leid, da er dieses natürliche Kunstwerk mit seinen unvorsichtigen Schritten entstellt hatte. Doch er beruhigte sich damit, dass er erschöpft war, was das Heben und Senken seines Brustkorbes bestätigte. Mit so wenigen Schritten wie möglich entfernte sich der Gardist wieder von der Mitte der Lichtung und lehnte sich, am Rand des natürlichen Kunstwerkes, an einen Baum. Er wunderte sich nun fast, dass dieser Ort so unberührt war und, dass ihn scheinbar kein Mensch vor ihm gefunden hatte. Dies musste eines der letzten Wunder sein, die Adanos’ den Menschen zurückgelassen hatte. Was genau diesem Ort eine solche Kraft gab, wusste der Schmied nicht genau, aber das war in diesem Moment auch nebensächlich, denn es war in diesem einen Augenblick einfach wohltuend nach dem Training dies auf sich wirken zu lassen.
DraconiZ erschrak als er kalten Stahl an seiner Kehle spürte. Es war viel zu spät um zu reagieren oder irgendetwas zu sagen und so konnte er nichts anderes tun, als der Gestalt in die Augen zu sehen, die ihr Schwert an seine Kehle hielt. Ihr Gesicht war in eine Kapuze gehüllt, die in einen Grünen Mantel überging, der aus allen möglichen Pflanzen zu bestehen schien. Auch das Gewandt, was der Ritter unter dem Mantel erspähen konnte war völlig grün und musste ebenfalls scheinbar nur aus Pflanzen bestehen. Noch nie in seinem Leben hatte der Gardist eine so seltsam gekleidete Gestalt gesehen und trotz der Tatsache, dass die Gestalt ein Schwert an seine Kehle hielt, konnte er nicht umhin sie zu betrachten, als wäre sie ein exotisches Tier. , Wie hast du hierher gefunden und was tust du hier?“, die Stimme der grün gekleideten Gestalt war nicht besonders laut, noch besonders aggressiv und dennoch lief dem Ritter ein kalter Schauer über den Rücken, als sie hörte. Doch das lag mehr daran, dass die Stimme sich anhörte, als sei sie es nicht gewohnt zu sprechen und nicht daran, dass er in einer bedrohlichen Situation war. Denn trotz des Schwertes, welches immer noch an seiner Kehle ruhte, fühlte er sich von der Gestalt nicht bedroht. Eher war das Gegenteil der Fall. ,, Ich habe nur durch Zufall hierher gefunden und betrachte nur das Kunstwerk hier“. Fast freute sich der Streiter, dass seine Worte genauso ruhig und stark herübergekommen waren, wie er sie haben wollte, doch als die verzerrten Worte des Fremden wieder erklangen verlor sich dieses Gefühl wieder. ,, Du bist Gardist oder? Ich glaube ich habe dich schon einmal gesehen, als die Stadt belagert wurde“. Zu DraconiZ’ Verwunderung wartete die grün gekleidete Gestalt keine Antwort ab, sondern zog ihre Waffe von dem Ritter weg und steckte sie in eine Scheide, die aus ebenholz gefertigt worden war. ,, Danke, dass ich wieder atmen darf“, meinte der Schmied bitter und schnappte erst einmal nach Luft. Die Gestalt lies so etwas wie ein kurzes Lachen hören und setzte sich dann in kurzer Entfernung auf einen Baumstumpf. Als DraconiZ sicher war, dass der Fremde nichts weiteres unternehmen würde sprach er weiter:,, Ja ich bin Ritter Innos’. Was machst du denn, wenn du nicht gerade Leute bedrohst?“. Nun sprach aus den Worten des Streiters wieder höchste Sicherheit. Selbst wenn der Grüngekleidete nun auf die Idee gekommen wäre ein zweites Mal sein Schwert zu ziehen, hätte der Ritter schnell reagieren können und hätte dieses Mal eine Chance zum Kampf gehabt. Doch dies passierte nicht. Die Gestalt erhob einfach nur ihre Hand und deutete auf die wunderschöne Lichtung. ,, Dies ist mein Werk. Ich wache über die Natur hier“.
Einige Augenblicke hatte der Ritter auf die Lichtung gestarrt um die Worte des Fremden zu verstehen, doch er kam nicht darauf, was er damit meinte. ,, Wie es ist dein Werk? Was meinst du damit?“. Die Gestalt erhob sich von dem Baumstumpf und drehte sich einmal um hundertachtzig Grad. ,, Sieh her“. Aufmerksam beobachtete der Schmied, wie die Gestalt beide Hände in die Höhe hob und der Baum zu wachsen begann. Seine Augen weiteten sich immer weiter, als aus dem Stumpf schließlich ein ganzer Baum wurde und immer mehr Äste und schließlich auch Blätter wuchsen. Der Schleichlehrer konnte nicht begreifen, was dort geschah, aber es handelte sich eindeutig um Magie. Eine seltsame Art von Magie, denn die Grüngekleidete Gestalt brauchte noch nicht einmal eine Rune um sie zu wirken. ,, Ich habe davon gehört, aber noch nie einen echten gesehen. Du bist Druide nichtwahr?“. Gelassen lehnte sich der Fremde gegen den Baum, wobei man zum ersten mal einige Strähnen des langen braunen Haares sehen konnte, welches in diesem Moment aus der Kapuze fiel. ,, Ja so kann man das sagen. Auch wenn ich mich selbst lieber als Hüter der Wälder bezeichne“. Mit einem Ruck zog der Mann seine Kapuze vom Gesicht und nun konnte man eindeutig erkennen, dass es sich um einen Mann mittleren Alters handelte. Seine Züge waren ernst, aber nicht verbittert und irgendwie passte alles zusammen. Die hohe Statur, die Kleidung und auch das Gesicht spiegelten die Erwartungen an einen solchen Magier wieder. DraconiZ sprang vor Aufregung auf. ,, Wie lange lebt ihr hier schon? Warum seid ihr so alleine hier? Was trieb euch zu dieser Magie?“. Der Druide lachte, als er mit den Fragen bombardiert wurde. ,, Erst dachte ich ihr wärt ein Feind so schwarz gekleidet wie ihr seid. Doch nun denke ich eher, dass ihr einfach nur von kindlicher Neugier seid“. DraconiZ schnaubte ob des Tadels, doch ging nicht darauf ein, sondern guckte den Gründgekleideten nur weiterhin aufmerksam an. ,, Nun ich kann dir noch nicht einmal genau sagen, wie lange ich schon in den Wäldern lebe. Aber es müssen schon einige Jahre sein. Die Arroganz der Bevölkerung und all der unnötige Krieg haben mich hier nach Draußen gejagt. Hier herrscht noch Frieden. Wisst ihr manchmal glaube ich, dass Tiere wesentlich bessere Zuhörer sind als Menschen. Somit bin ich nicht einsam“. Der Ritter nickte Anteil nehmend, da es sich für ihn immer noch so anhörte, als wäre der Mann durch ein schreckliches Ereignis in diese Einsamkeit getrieben worden. Doch er sagte nichts in dieser Richtung. Stattdessen kam er näher auf den Mann zu. Beide hatten viel zu erzählen, denn der Ritter wollte viel über die Natur wissen und der Druide, wie das Leben in der Stadt mittlerweile aussah.
DraconiZ erschrak als im Gespräch mit dem Grüngekleideten plötzlich ein Adler auftauchte und sie auf die Schulter des Mannes setzte. Der Druide hob abwehrend die Hand, um dem Ritter klar zu machen, dass er den Vogel nicht verscheuchen sollte und streichelte das Tier. Es war faszinierend, wie der Druide mit dem Tier umgehen konnte, dass es sich so wohl bei ihm fühlte und wenn er das bei wirklich jedem Tier, vielleicht sogar bei Schattenläufern konnte, dann verdiente er den uneingeschränkten Respekt aller Menschen, für die Tiere nur Essen waren. War er damit eigentlich ein Diener Beliars, weil der schwarze Gott das Tier erwählt hatte und dieser Mann so gut mit Tieren umgehen konnte? DraconiZ wagte nicht diese Frage jetzt zu stellen, da er so gut mit dem Grüngekleideten im Gespräch war, doch er würde noch einmal darüber nachdenken.
Nach einer Weile war der große Adler wieder in die Lüfte verschwunden und der Schwarzhaarige wagte es wieder zu sprechen: ,, Beeindruckend. Ist dies nur durch Magie zu machen oder habt ihr euch schon immer so gut auf Tiere verstanden?“. Der Druide machte erst ein fast beleidigtes Gesicht, grinste dann aber doch. ,, Ich habe mich schon immer gut mit den Tieren der Wälder verstanden. Meinst du sonst hätte ich zu der Naturmagie gefunden?“. Der Streiter schüttelte den Kopf. ,, Wahrscheinlich nicht. Aber sagt mir, warum kommt ihr nicht einmal in die Stadt. Ihr könntet den Menschen dort viel erklären von dem, was ihr hier draußen gelernt habt“. Der Druide schüttelte fast bemitleidend den Kopf. ,, Glaubst du wirklich ich würde mich in die Wälder zurückziehen um denen zu helfen die nicht verstehen wollen? Versteh mich nicht falsch. Aber der einzige Grund aus dem ich mit dir spreche ist, dass du es tatsächlich, auch wenn nur aus Zufall bis an diese Lichtung geschafft hast. Außerdem scheinst du nicht ganz so dumm zu sein wie der Rest der Menschen“. DraconiZ verzog keine Mine. Der Druide sprach wahre Worte. Niemand in der Stadt würde wirklich von ihm lernen wollen. Es würde doch eher so sein, dass sie ihn wie ein exotisches Tier betrachten würden. So wie der Ritter es selbst getan hatte.
Die beiden redeten noch lange miteinander, doch irgendwann kam immer ein Zeitpunkt da ein Gespräch enden musste. So hatte der Druide den Streiter noch bis an den Waldrand geführt von wo aus der Schmied ganz leicht zurück nach Khorinis finden konnte und die beiden Männer verabschiedeten sich, indem sie sich die Hand schüttelten. ,, Vielleicht sehen wir uns ja Mal wieder“, meinte der Ritter frohen Mutes, doch der Druide verzog nur lächelnd das Gesicht. ,, Aber nur Vielleicht. Ich habe viel zu tun und oft keine Lust auf eine Unterredung. Doch eventuell hast du ja noch einmal Glück“. Dieses wage Versprechen reichte dem Ritter um sich noch länger an dieses Ereignis zurück zu erinnern und so machte er sich schnell wieder zurück zur Stadt auf, um dort seinen üblichen Tätigkeiten nachzugehen. Es waren eben doch nicht alle Tage in und rund um Khorinis langweilig.
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Die Fahrt über die Nacht war zwar etwas ungemütlich gewesen, weil der Wind ziemlich stark wehte, aber Tobi hatte das kleine Boot stets unter Kontrolle. Da musste schon mehr kommen, um den Seebär vor ein unlösbares Problem zu stellen. Mittlerweile hatten sie den Küstenstreifen von Jharkendar schon hinter sich gelassen und näherten sich mit großen Schritten der Stadt. Viel konnte der Pirat während der Nacht nicht schlafen, da er ja am Steuer bleiben musste, im Gegensatz zu Lazio, der sichtlich ausgeruht war.
"Ich würde sagen wir legen etwas außerhalb der Stadt an, wir könnten zwar direkt den Hafen ansteuern und uns als Fischer oder Händler tarnen, aber ich denke das ist dennoch zu riskant. Eine geeignete Stelle ist vielleicht der Eingang zu den Abwässerkanälen, von dort aus haben wir schon öfters den Grog in die Stadt geschmuggelt. Da kann man das Schiff nicht sehen und wir schwimmen einfach den Rest bis zum Hafenviertel."
"Ja klingt gut, hatte ich mir auch so gedacht."
Meinte der Tagelöhner zustimmend und schaute wieder nach vorne. Tobi erkannte in der Entfernung schon den alten Leuchtturm, der etwas außerhalb der Stadt auf einer Klippe stand. Es konnte also nicht mehr lange dauern, bis sie ihr Ziel erreichten...
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Ein leises Kreischen weckte Paedygree auf, der instinktiv nach seinem Schwert griff. So schnell es ging rappelte er sich auf und sah sich um. Nirgends war etwas zu sehen. Wahrscheinlich war das eine Gruppe Goblins gewesen. Der Schmied versuchte sich die Worte Elendiums nochmals durch den Kopf gehen zu lassen, bis ihm einfiel, dass er noch ein Gans und einen Biber brauchte. Wahrscheinlich würde er das alles am See bekommen. Den Rest konnte er ja später noch erledigen. Und bei der Gelegenheit könnte er auch seinen Wasservorrat auffüllen. Das bereitgelegte Holz neben dem Feuer legte er nun in die schwächliche Glut und zog das Leinentuch mit dem gebratenen Fleisch hervor. Ein grosses Stück packte er und schlang es rasch hinunter, bevor er den Vorrat wieder in der Robe verstaute. Müde erhob er sich und steckte seine Klinge in die Scheide an seiner Hüfte. Langsam schlurfte er zurück in Richtung von Sekobs Hof.
Das strahlende Tageslicht empfing ihn, als er aus dem Wald trat und dann dem Feldweg Richtung Taverne folgte. Kaum hatte er den Vorposten der Söldner hinter sich gelassen, lenkte er seine Schritte zum See hinunter. Lautes Gänsegeschnatter und das fauchen eines Warans war zu hören. Immer noch Müde kniete der Novize vor dem Wasser nieder und tauchte seine Wasserflasche ins kühle nass und füllte sie. Als er sie wieder heraus zog genehmigte er sich ein paar grosse Schlucke und füllte erneut auf. Eine Bewegung am Rande eines Schilfgewächses machte ihn stutzig. Schnell verpackte er die Flasche und durchsuchte seine Taschen nach der Erhabenheitsrune. Eine grosse Gans schwamm auf das Ufer zu. Offenbar hatte sie ihn nicht bemerkt. Vorsichtig beschwor er die Magie, die im Runenstein wohnte herauf und im nächsten Moment hing eine weissliche Lichtkugel vor Paedygree. Die Gans war reglos stehen geblieben. Vorsichtig, den Zauber nicht zu unterbrechen watete der Schmied ins Wasser hinaus und liess dann die Magie wieder in den Runenstein zurück fliessen. Die Gans schaute verwirrt um sich und entfaltete ihre Flügel als sie Paedygree sah, doch der Novize hatte sie bereits gepackt und ihr das Genick gebrochen. Zufrieden stakte er aus dem Wasser heraus und machte sich auf, zurück ins Lager mit der toten Gans in der Hand
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21.05.2006 13:57
#70
Der Tätowierte stocherte mit seinem von Rost zerfressenen Degen in den Flammen, schob den dunklen Stein heraus. Er tippte ihn kurz an, um dessen Temperatur zu prüfen. Zu seinem grenzenlosen Erstaunen war der Stein kalt, als hätte er die Flammen nie berührt.
Prüfend wog der Einzelgänger den Stein in seiner Hand. Was der Bote damit wohl zu bezwecken suchte? Ob es eine Art Zeichen war? Wenn ja, für wen? Der junge Mann sah sich aufmerksam um. Mochte es möglich sein, dass hinter diesem seltsamen Fremden noch mehr Leute standen? Oder war er lediglich ein verrückter, der anderen einen Schrecken einjagen wollte?
Nein, entschied Cyco. Dafür hatte er einfach zu seltsame Magie zu seiner Verfügung. Der Einzelgänger beschloss, mehr Vorsicht walten zu lassen, wenn er ihn das nächste Mal traf.
Er wandte seinen Blick wieder dem seltsamen Stein zu. Es schien fast, als sei eine Träne gefroren und sich schwarz verfärbt. Unwillkürlich dachte der Tätowierte an sein eigenes Gesicht, auf dem sich ebenfalls dunkle, unechte Tränen fanden. Ob es einen Zusammenhang gab?
Der Einzelgänger schloss de Hand um den Stein, ließ ihn in seine Tasche gleiten. Er würde sich später mit ihm befassen. Zunächst einmal würde er seine Lehre fortsetzen, keine weiteren Gedanken verschwenden an diesen faszinierenden, tränenförmigen ...
Mist! Doch daran gedacht!
Cyco schüttelte den Kopf, nahm den Bogen zu Hand. Er würde sich ablenken müssen. Ein kurzer Blick auf den Köcher sagte ihm, dass er dieses Mal besser würde zielen müssen. Er hatte die wenigen Geschosse, die er nun besaß, im Wald aufgesammelt, doch es waren gewiss nicht alle, die er am Vortag verschossen hatte.
Cyco legte einen Pfeil auf, spannte die Sehne, zielte. Die Sehne schwirrte, der Pfeil wurde fort geschleudert, in die Richtung des Baumes. Etwa eine Handbreit neben der Zielscheibe blieb er stecken. Ein weiterer Pfeil gesellte sich zu ihm, jedoch ein wenig näher am Ziel. Der dritte Pfeil hingegen verschwand auf nimmer Wiedersehen im Forst. Cyco fluchte. Einen Augenblick lang sah es so aus, als hätte er sich gebessert, doch nun zeigte sich, dass es nicht viel gebracht hatte.
Ein vierter Pfeil flog auf den Baum zu, prallte nur knapp gegen die Rinde, änderte dadurch seine Flugrichtung. Senkrecht fiel er auf den Waldboden zu. Ein fünfter Pfeil traf wieder den Baum.
Cyco griff nach dem Köcher, tastete daran vorbei, berührte mit den Fingerspitzen seine Tasche, in der sich der schwarze ...
”Verdammt! Hat der sich etwa in meine Gedanken geschlichen?!”
Der Tätowierte ließ den Bogen fallen, zog den Stein hervor. Es erschien ihm so, als zöge der Gegenstand das Licht der Umgebung in sein Inneres. Ein seltsames, matt glänzendes Dunkel. Paradox. Der Stein verwirrte den Einzelgänger mehr, als er sich selbst eingestehen wollte.
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Mehr oder weniger ziellos hatte Wenda die nähere Umgebung Khorinis' durchstreift, wohlwissend, dass sie auf diese Weise ihren Geliebten auf keinen Fall finden würde. Er könnte überall sein. Vielleicht sogar wieder im Eisgarten oder in Gorthar, überlegte sie. Und damit für sie unerreichbar, beziehungsweise unauffindbar.
Aber hier draußen konnte sie einfach besser denken.
Auf der Insel selber gar gar nicht einmal so viele Orte, wo Trilo sein könnte oder sich zumindest innerhalb der letzten Wochen hätte aufhalten können.
NUr etwa ein Gebiet doppelt so groß wie die Hauptstadt. Sollte in fünf bis sechs Wochen zu machen sein. dachte die Ritterin sich zynisch.
Dass er sich auch nicht von selber melden kann...
Den Gedanken, dass ihr Gefährte sie vielleicht verlassen haben könnte, ließ die Barbierin gar nicht erst in sich aufkommen.
Sie machte sich Sorgen, ja. Aber bisher hatte ihr Geliebter noch jeder Gefahr trotzen können. Wenn auch mit so mancher Blessur. Sie hatte die Male gar nicht mehr zählen können, an denen Trilo abends erschöpft und blutig nach hause gekommen war. Oder gar getragen wurde.
Ob er wusste, dass ich mindestens genau so litt wie er? Vielleicht war das ein Grund für mein Fortgehen. Ich konnte die ständige Sorge um ihn nicht mehr ertrtagen.
Aber wieder verdrängte Wenda den Gedanken daran, dass ihm etwas zugestoßen sein könnte.
In Gedanken ging die Barbierin jene Orte durch, an denen sie ihren Geliebten am ehesten antreffen könnte, wo er sich wiederholt aufhielt.
Das Minental würde sie besuchen müssen. Und Jarkhendar. Das Sumpflager.
Da fiel ihr ein Ort ein, an den sie tatsächlich seit ihrem Fortgehen vor einem halben Jahr nicht mehr gedacht hatte.
"Unser Haus!"
Ich besitze ein Haus mit Trilo - wenn es denn schon fertig ist.
Eine Mischung aus Freude und Bedauern überkam sie.
Wir wollten ein Haus bauen. Ein Haus im Grünen. Und ich bin einfach fortgegangen. Nicht er hat mich verlassen - ich war es. Ich habe ihn einfach allein gelassen. Wer hat Wohl seine Wunden versorgt in all der Zeit? Wer hat Trilo von all den Dummheiten angehalten, die er in seinem Übermut begehen wollte? Wer hat ihn nachts vor Alpträumen bewahrt? Wer hat ihm den Rücken gestärkt?
Wie ein Dolch wütete das schlechte Gewissen in ihren Eingeweiden.
Ich komme, Trilo. Ich finde dich. Alles wird gut.
Sie begann zu laufen. Zu jener Stelle nahe Bengars Hof, die sie damals als die perfekte Stelle für ein kleines gemeinsames Blockhaus ausgewählt hatten.
Irgendwo über ihr kreiste ein Rabe.
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Antgar stand vor der Taverne und Schaute sich den Wegweiser an .
Khorinis ;Großbauer,Kloster, stand darauf aber in der Richtung wo Koster stand war er doch vor ein Paar Tagen aus khorinis gekommen .
Er kommte sich das nur so Erklären das der andere weg nach Khorinis über die Steinbrücke führte und das Schild auf dem kloster Stand sich auf die wegabelung ein Stück vor der Taverne bezog .
Wo sollte er entlang gehen , der Weg auf dem er gekommen war oder den andern ,dieser führte aber an einen Wald vorbei . Er hatte zwar jetzt ein Schwert zugegeben es war Rostig und Stumpf ,dies war aber nicht sein Problem er konnte nicht damit ungehen . Antgar wählte lieber den weg auf dem er gekommen war dieser wußte er war ungefährlich solange mann aud dem Weg bleibt . Er kamm diesesmal viel schneller vorran ,es ging auch Bergab und er mußte auch keinen kessel Tragen . An der Höhle mit den Moteralts ist er vorbeigerannt und kamm vollig außer Puste an der Stein Treppe die nach oben führt an . Antgar mußte sich kurz stezen ,um richtig durch zu Atmen zu können .Was wohl da oben war ,dachte er sich .
Er Stand auf und ging die Treppe langsam hoch ,kein Tier zu sehen er konnte es waagen ganz die Treppe Hoch zu gehen . Oben angekommen Schaute drehte er sich und schaute die gegend an . Der weg führte zu einen Hof und zur Brücke in die eine Richtung und in die andere in den Wald .
Diese Information langte Ihm vorläufig und er setzte seinen weg fort .
Er kamm wirklich schnell vorran dort war schon der Wegweiser aber wo wahren die Pilze .Weg einfach weg jemand anders hatte Ihm die Pilze gestohlen ,und er hatte sich so auf eine Pilzsuppe gefreud .
Antgar machte sich aber nichts weiter daraus nächtes mal würde er, einfach wenn er einen Pilz oder eine Pflanze sehen würde, diese einfach mit nehmen . Bald stand er schon vor den Wachen an der Stadtmauern die das Tor Bewachten und die Sonne Stand gerade erst im Zenit
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Mit klopfendem Herzen näherte sich Wenda dem Steinkreis. Schon konnte sie durch die Baumstämme die ersten der aufrechten Felsen erspähen, die durch einen Riss in der Wolkendecke von warmem Sonnenlicht glitzerten. Ein wahrhaft gesegneter Ort, auch wenn jene heiligen Steine ihre Erbauer längst überlebt hatten und sie von Moos und Flechten bewachsen waren. So manches seltenes Kraut gedieh hier, im Schatten jener Steine, die schon so viele Zeitalter an sich vorbei ziehen sahen und geduldig die Wirren der Menschen um sie herum zu beobachten schienen.
Die Zweige beiseite schiebend, die sich am Rande des Waldes gierig dem Licht entgegenstreckten, trat Wenda auf die Lichtung und näherte sich dem Steinkreis.
Da!
Ihre Augen wurden groß.
[Bild: Blockhuette-in-Big-Salmon.jpg]
Halb hinteer einer Baumgruppe verborgen stand sie tatsächlich - ihre Blockhütte.
Wie ein Fels in einem Meer aus Gras stand sie da - die Blockhütte, von der sie und Trilo immer geträumt hatten um gemeinsam ein ruhiges Leben zu führen.
"Es ist alles gut. Er hat mich nicht verlassen. Er hat... er hat unser Haus gebaut. Trilo hat unsere Zukunft gebaut." sprach sie zu sich selbst.
Sie lächelte, als sie die altbekannte Wärme in der Brust spürte, ausgelöst von der Gewissheit, dass der Mann, der ihr das Leben bedeutete, sie liebte.
Ermutigt schritt sie weiter, die schlichte Schönheit der noch neuen Blockhütte bewundernd.
Ihr Herz schien zu zerspringen, als die Ritterin bemerkte, dass die Hütte tatsächlich bewohnt war. Ein Hauklotz stand vor dem Haus mit einer darin steckenden Axt und eine Leiter war seitlich an das Dach gelehnt.
Die Nervosität machte sie fast schwindelig und Wenda musste kurz innehalten, um Luft zu holen und sich nochmal den Gedanken zu vergegenwärtigen, dass nun endlich, nach acht Monaten der Trennung das Wiedersehen mit ihrem Gefährten Trilo bevorstand.
Tief bewegt schritt sie weiter auf diese Hütte, die nun ihr Heim sein sollte und wie auf sie zu warten schien. Schon sah sie ihren Geliebten vor ihrem geistigen Auge und stellte sich seine Reaktion vor, wenn sie aus heiterem Himmel vor seiner - nein, vor unserer - Tür stand.
Am Geländer Halt suchend erklomm sie zitternd die Stufen zur Veranda und blieb vor der geschlossenen Tür stehen.
Es war soweit.
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Er war ziemlich schnell wieder an den Platz gewesen, wo er gegessen hatte, jedoch saß nun ein Mann da. Er trug einfache Kleidung, keine besondere Rüstung. Die Sachen waren ziemlich abtragen. An seiner Seite hing ein schmuckloses Schwert. „Wahrscheinlich irgendein Landstreicher“, dachte sich Phili. Der Fremde schaute den Novizen etwas verdutzt an. „Sucht ihr etwas?“ Obwohl es diesen Mann nichts anging antwortete Phili wahrheitsgetreu. „Ja, meinen Bogen. Als ich rast machte, hatte ich ihn abgelegt und danach vergessen ihn wieder anzulegen. Habt ihr ihn vielleicht gesehen?“ Der Fremde nickte. „Wenn es dieser Eichenbogen ist, dann ja.“ Er zog den bogen des Händlers hervor. „Toll und was jetzt?“, fragte sich der Novize. „Kann ich ihn wieder zurückhaben.“ Phili legte etwas Drohendes in seine Stimme, doch sein gegenüber schien in keiner Weise beeindruckt. „Ihr habt ihn liegen lassen und ich hab ihn gefunden, also gehört er mir.“ Phili wurde etwas wütend, jedoch drückte seine Stimme diese Wut nicht aus. Er blieb weiterhin freundlich und gelassen nach Außen hin.
„Ich bitte sie darum…“ Der Mann seufzte auf. „Sie können ihn wieder haben. Ich kann sowieso nichts damit anfangen. Jedoch möchte ich, dass sie mir einen Gefallen tun, weil ich ihn nicht verbrannt habe.“ Phili nickte und dachte so bei sich: „Hätte er das gemacht, dann wäre er jetzt tot.“ Der Mann sprach wieder. „Ich würde gerne eine echte Orkwaffe tragen und den Kopf eines Orks sehen. Das wäre mein größter Wunsch, so eine Trophäe zu haben.“ Phili fand diese Mission sinnlos und zu gefährlich um keine große Gegenleistung zu bekommen. Jedoch war es eine Abwechslung. Ein Abenteuer, eigentlich das, was er die ganze Zeit gesucht hatte. Es war gefährlich. Es war eine Sache der Abwägung. Leichtfertigkeit passte nicht zu Phili. Jedoch musste er auch antworten. Schließlich sagte er „Ja“. Er musste den Auftrag ja nicht erledigen, wenn es nicht geling. Auf diese Antwort bekam er auch seinen Bogen zurück. Wortlos ging er wieder zurück. Es ging also ins Minental, direkt in die andere Richtung. Er plante vorher noch mal im Kloster oder in der Stadt vorbeizuschauen um vielleicht einen Gefährten zu finden.
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Lehrling
Meron kam aus dem Osttor von Khorinis und sah sich erstmal um. Dann kam einer von der Miliz und sagte geht nicht weiter es ist dort gefährlich aber ich kann euch für 10 Gold stücke kurz begleiten. Meron lehnte das angebot ab und ging weiter. Da sah Meron dann einen Rucksack und nahm in mit. Plötzlich hörte Meron ein jaulen und Meron folgte dem jaulen. Dann sah Meron einen kleinen Wolf und einen Mann der ihn schlägt. Meron sprang gegen den Wanderstock des Mannes. Meron stand auf und zog seinen Dolch. Meron sagte: ,,lass denn Wolf in ruhe das ist noch ein Kind''.
Der Mann sagte:,,Das ist ein ungeheuer eine Kreatur Beliars''. Meron sagte:,,Nein das ist nur ein kleiner Wolf der sicher keine Familiehat und du hast ihn verletzt''. Der Mann wollte Meron schlagen doch der kleine Wolf biss ihn ins Bein. Der Mann wollte denn Wolf wieder schlagen. Doch Meron schubste denn Mann um und hielt seinen Dolch vor seinen Hals und Meron sagte:,,verschwinde''. Der Mann rannte weg. Meron ging wollte wieder nach Khorinis aber der Wolf ging in hinter her Meron fragte denn Wolf ob er ihn begleiten und der Wolf hat ja gezeigt. Meron nante den Wolf Shadow. Meron steckte denn Wolf in den Rucksack weil die Miliz in Khorinis einen Wolf nicht gut finden würde. Meron und Der Wolf gingen nach Khorinis um sich auszuruhen.
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Zwei Tage später ging Fenix wieder auf den Berg, um seine Fallen zu kontrollieren. Azinir flog ein paar Meter über ihm und kündigte mit einem Schrei an, dass sie wohl etwas gefangen hatten. Die Stelle erwies sich als brauchbar, denn ihm waren tatsächlich vier Kanickel in die Schlingen gelaufen! Er entfernte das Fleisch, steckte es, bis auf eine kleine Menge in seine Tasche und die Kaninchen in den Sack! Dann rief er Azinir auf seine Schulter, gab ihm etwas Kaninchenfleisch und sah dem schönen Vogel zu, wie er gierig frass. Darauf hin ging er weiter bis auf die Spitze des Berges, und er übte ein bisschen mit dem Vogel, gegenstände aus der Luft zu schnappen. Er fing mit Fleischstückchen an, und ging nach einiger zeit auf Münzen über, da sich der Vogel als sehr geschickt erwiess. Einige Leute wollen meinen, das sei reine Geldverschwendung, aber kaum eine Münze viel zu Boden! Er warf die Münzen in verschiedene Richtungen, rief nach jeder seinen Falken zurück und brachte ihm so das Apportieren von Münzen bei. Er hatte vor, ihn später auf Befehl verschiedene Gegenstände bringen zu lassen. Plötzlich viel doch eine Münze zu Boden. Er rannte an die Stelle, wo er sie hinfallen gesehen hatte. Trotz genauerem suchens fand er sie nicht, doch fand er an einem Baum, zwischen zwei Wurzeln einen Gürtel mit sechs Wurfmessern. Waren dies die Messer, die er in dem Zelt gesehen hatte? Er ging zum Zelt zurück, es lag noch immer verlassen da, aber es waren nicht die Wurfmesser aus dem Zelt!
Er betrachtete sie genauer. Sie sahen fast neu aus, guter Stahl, eine matte, beschwerte Klinge und jedes mit einem X auf dem Griff. Der gürtel war aus schwarzem Leder und nicht weiter auffällig, jeduch konnte man, obwohl die Messer gut in ihm half fanden, sie ohne weiteres herausziehen. Da er den Besitzer nicht direkt ausfindig machen konnte, legte er den Gürtel selber an. "Ein guter Handel, sechs Messer plus Gürtel für eine Münze! Aber jetzt muss ich nur noch lernen, vernünftig mit ihnen umzugehen." dachte er und ging guten Mutes zurück in die Stadt.
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Lehrling
Sie kommen vom Südtor aus. Da sahen sie einen Bauernhof und einen Händler. Die beiden gingen kurz zum Bauernhof und fragten nach arbeit sie sollten Mehlsäcke schleppen. Das haben sie gemacht. Die Frau des Bauern gab uns 20 goldstücke damit wir ihr eine Bratpfanne kaufen und wir haben es getan. Sie haben 20 Goldstücke bekommen. Als sie weiter auf dem wegelaufen sind sahen sie eine Treppe aus Steinen. Beide waren neugierig und gingen nach oben. Meron und Dragonheart sahen eine Höhle. In der Höhle waren Banditen. Sie schlichen sich in die Hölle. Sie zogen ihre Dolche und griffen sie von hinten an. Sie Kämpften um Leben und Tot. Doch Meron und Dragonhearth siegten und nahmen sich das diebes gut. es gab 100Goldstücke und 2 Wolfsmesser sie teilten alles gerecht ein. Sie freuten sich. Meron sagte:,,Das war ein guter beute zug''. Sie gingen wieder nach Khorinis und feierten ihren sieg.
Geändert von Meron (22.05.2006 um 18:04 Uhr)
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Wie angewurzelt standen sie Beide da und konnten einfach nicht glauben was sie sahen. In Mitten des grünen Leuchtens, dass von den Wänden strahlte stand der nun auch grünlich schimmernde Geist einige Schritte vor ihnen und schaute sie kurz an bevor er verschwand. Er war einfach in einem der Gänge verschwunden, er hatte sie ganz klar sehen müssen und trotzdem verschwunden statt auf sie los zu gehen. Arvjen war sich gar nicht sicher in wie fern er ihnen überhaupt gefährlich werden konnte aber das war für ihn in diesem Moment auch nicht wirklich wichtig. Seine Neugier zwang ihn förmlich dazu ihn zu verfolgen und dazu glaubte er, dass der Geist die vielleicht einzige Möglichkeit war einen Ausgang zu finden. "Lass uns ihm schnell folgen. Ich glaube nicht, dass er uns was böses will, sonst wäre er doch gerade schon auf uns los gegangen." Arvjen schaute Lucya an und nach einem kurzen Zögern nickte sie, sie schien mit ihm gleicher Meinung zu sein und so liefen sie dem Geist in das Unbekannte hinterher. Die Verfolgung dauerte nicht lange, so wie er erschienen war so war er auch wieder verschwunden. Sonst aber hatte sich nichts verändert, das Leuchten der Kristalle erhellte immer noch den Gang. Das half ungemein und Arvjen hatte wieder beide Hände frei. Man konnte ja in einer solchen Situation wirklich nicht wissen was noch auf sie zu kam. Der Gang gabelte sich nach einigen Schritten, sie hatten nun die Wahl aber eigentlich war es egal welchen Gang sie nahmen. Da sie sich auch nicht trennen wollten entschieden sie sich kurzer Hand für den, der nach rechts weiter ging. Es schien ein Gang wie jeder Andere zu sein, es geschah lange Zeit nicht besonderes, er war sehr lang, schien kein Ende nehmen zu wollen aber plötzlich stoppte Arvjen und Lucya zur gleichen Zeit. Sie sahen Beide das selbe und ihr Atem stockte. Da stand der Geist, einige Schritte vor ihnen und grinste sie an, er grinste sie einfach nur an.
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Zurück im Lager genehmigte sich der Novize eine weitere gebratene Scavengerkeule, bevor er sich an die Gans machte. Vorsichtig zog er die Federn heraus, die ein Bogenbauer gut für Pfeile benützen konnte. Vorsichtig entfernte er die restlichen Federn und band sie zu einem kleinen Bündel zusammen. Vorsichtig begann er nun die Daunen auszurupfen und sie in den Sack zu stopfen. Es war eine mühsame und stumpfsinnige Arbeit. Als endlich nur noch der kahle Vogel vor Paedygree lag, seuzte er tief und stand auf um einen Schluck zu trinken. Seine Schienbeine fühlten sich an, als hätte jemand mit einem Ast darauf herumgeschlagen. Schnell versuchte er Elendiums Worte in Erinnerung zu rufen:Ich möchte von dir ein Zobelfell, ein Biberfell, die Federn einer Gans und 2 Wolfsfelle, 8 Sehnen von Wölfen und die Zähne." Ich gebe dir dafür 5 Tage, triff mich dann an dem Bauplatz meiner Hütte. Waidmanns heil Schmied!" Die Federn hatte er bereits, und ein Wolf war auch schon verwertet. Die übrigen drei würde er sich gleich vornehmen, bevor sie vermodern. Dann brauche ich nur ein Zobel und ein Biberfell, was wahrscheindlich nicht leicht aufzutreiben sein wird. Ächzend liess er sich vor einem der drei unverwerteten Wölfen nieder und rollte einen auf den Rücken um ihn so besser das Fell abzutrennen. Vorsichtig öffnete er mit seinem alten Dolch den Bauch des Tieres und fuhr mit der Klinge langsam Richtung Hals. Als Paedygree den ersten Schnitt getan hatte, machte er sich daran das Fell von den Pfoten zu entfernen. Das Felle entfernen hatte er nun gut im Griff. Langsam zog der Schmied das Wolfsfell über den Kopf des Wolfes, bis es schliesslich lose in seiner Hand lag. Um es erstmal ein wenig vom Blut zu trocknen hing er es über den Ast, an dem bereits das gegerbte Fell hing.
Zurück beim Wolf öffnete er ihm das Maul und steckte die Spitze des Dolches ins Zahnfleisch, bis er den grossen Zahn unter der Klinge spührte. Vorsichtig begann er ihn herauszuhebeln. Alle vier Zähne liessen sich gut lösen und auch die Krallen konnte er diesmal ohne Probleme abtrennen. Den Fellosen Wolf drehte er wieder auf den Rücken und begann die Sehnen, die wie Elendium gesagt hatte gut für den Bogenbau waren abzutrennen. Die Sehnen waren von blossem Auge zu sehen und nach einem Schnitt an den Fesseln und einem weiteren am Bauch konnte er sie Problemlos herausziehen. Alles erbeutete legte er nun neben das Feuer und schnitt dann zum Schluss noch ein schönes grosses Stück Fleisch aus dem Wolfskörper heraus. Das Fleischstück legte er nun auf einen Stein am Feuer, um es zu braten, während er den Wolf aus dem Lager schleifte.
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Der Regen viel in dichten Schauern. Eigentlich war es ein starker Dauerregen und recht schnell war Elendium nass bis auf die Haut, aber sein Gang in die Stadt setzte er unverdrossen fort. Meister Isgaroth sah den Adepten vorbei eilen und schüttelte nur den Kopf. Kurz überlegte der Jäger ob er in der Taverne einen Zwischenstopp einlegen sollte, entschied sich aber dagegen und wanderte tapfer weiter. Im nahen Wald hörte er das Wimmern eines Tieres. Da er der Jäger dieses Gebietes war, guckte er nach was für ein Tier da vor sich hin wimmerte. Nach einigen Metern fand er dann auch ein verängstigten kleinen Wolf. Er schien noch nicht ausgewachsen zu sein und Elendium untersuchte die Wunde des kleinen Wolfs. Irgendwo war dieser reingetreten und hatte sich die linke Vorderpfote aufgerissen. Immer wenn der Jäger das Tier anfassen wollte, schnappte dieser nach seiner Hand. "Ist doch gut ich will dir doch helfen" sprach Elendium beruhigend auf das Tier ein, doch dieses lies sich nicht beirren. Jedesmal wenn der Adept das Tier anfassen wollte, schnappte dieses nach seiner Hand. Nach einiger Zeit wurde es Elendium zu dumm. Er packte seinen Sack aus und nahm diesen um den Wolf damit abzulenken. Er schaffte es den Wolf den Sack über den Kopf zu ziehen, damit dieser ihn nicht mehr beissen konnte. Dann fixierte er mit einem Strick die Pfoten des Wolfes und auch seinen Kopf. Er wollte ja nicht das Tier töten, sondern helfen. Nachdem er das geschafft hatte, untersuchte der Adept die Pfote. Es war ein langer Stachel der ihn entgegen guckte. Mit einem beherzten Ruck entfernte Elendium den Stachel und verband die Pfote nachdem er einen Heilkräuterbrei dadrüber gestrichen hatte. Der Wolf jaulte laut auf, denn es brannte fürchterlich in der Wunde. Doch mittlerweile hatte auch das Tier begriffen, das hier jemand war der ihm helfen wollte. Nach mehreren Minuten wickelte Elendium dann einen ordentlichen Verband um die Pfote und erlöste das Tier von den Fesseln. Neugierig guckte der Wolf den Adepten an. "Wer weis ob wir uns wieder sehen, aber der Verband sollte dir helfen, hoffentlich rupfst du ihn nicht runter weil er dich stört" sprach der Jäger zum Wolf. "In 2 Stunden oder so bin ich wieder in der Gegend, wenn du dann noch da bist, nehme ich dich mit ins Kloster." sprachs und setzte seinen Weg nach Khorinis fort.
Der Wolf hingegen verkroch sich noch weiter ins Unterholz und lag wimmernd unter einem hohen Baum.
Nach gut einer halben Stunde erreichte der Jäger das Osttor der Stadt. Erleichtert trat er ein und ging zum Stand von Zuris.
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