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Nightsun war beim Stand und verkaufte das Erz. Jede Menge Gold bekam er, das sollte ein langer Vorrat an Gold werden... Ewigkeiten keine Diebstähle mehr und endlich Met! Welch ein Traum!
Der Dieb ging zum nächstbesten Waffenhändler und sprach ihn an, wegen den Waffen.
"Innos zum Gruß Händler! Ich bracuhe.. ähh.. Auskunft. Ich habe hier 2Schwerter, weis aber nicht welches ich nehmen soll."
"Nundas eine ist ein Bogenschützenschwert, etwas für die schwächeren, so wie sie mir aussehen das richtige. Das andere ist ein sehr schönes Schwert, guter schliff, aber auch wiederrum schwerer. Wenn du die nötoge Kraft entwickelst, ist es schon besser, aber das wirst du wohl warscheinlich nicht schnell schwingen können."
"Okay, dann verkauf ich ihnen das kleine!"
"Was?! Äh... Nein, das andere ist besser, viel besser für euch!"
"Spars dir, ich hab mich entschieden"
Murend kaufte der Händler Das Schwert und übergab den Tagedieben das Gold. Danach legte der Schürfer seine neue Waffe stolz an. Danach spazierte er zu Neldhûn, um es ihn zu zeigen, jedoch interesierte ihn das weniger.
„NIGHTSUN!“
Wer war das? Hombre! Der Bandit lief auf Nightsun zu, doch bekam keine Chance ein Wort zu fassen.
„Endlich tauchst du mal auf! Ich sitz hier nun schon ewig rum! Weißt du was mir alles passiert ist? Weißt du das? Ich könnte tot sein! Und erst jetzt tauchst du auf, du undankbarer Sohn einer ...“
Kein weiterer Ton tönte aus dem Mund, nur ein stöhnen, denn Hombre hatte die Faust rausgepackt und den Dieben mitten ins Gesicht geschlagen. Zuerst fiel der Schürfer einfach um, danach rollte er sich schmerzhaft am Boden, während Hombre nur grinste, doch nicht mehr lange, den schon kamen Milizen um mal ein ernstes Wörtchen mit ihn zu reden, was dann geschah wusste der Tagedieb nicht mehr, denn ein Milize kam zu ihn gerannt um ihn zu versorgen. Welch merkwürdiges Gefühl. Ein Milize half... ts... soetwas würde Nightsun nie wieder passieren, also musste man den Gedanken festhalten. Neldhûn war inzwischen verschwunden...
Geändert von Nightsun (22.02.2006 um 20:44 Uhr)
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Hombre hing mit den Ellbogen am Gitter der Tür und wartete auf den Aufseher, einen schlecht gelaunten Milizen. Er hatte noch eine Nacht in dieser „Zelle“ verbringen müssen, obwohl der Ausdruck „Molerathöhle“ wohl zutreffender gewesen wäre. Nun kam endlich der Rotrock.
„He, du hast mich ziemlich lange warten lassen. Warum?“ fragte der Bandit mit einem spöttischen Unterton. Er konnte es sich einfach nicht verkneifen, diese Provokation, ja, sie hatte ihn schon oft ins Verderben geführt.
„Du beschwerst dich auch noch? Ich helfe dir raus und du beschwerst dich? Pah, typisch Bandit, dich sollte man hier drinnen verschimmeln lassen. Aber das Gold ist mir lieber als diese Genugtuung. Also, was hast du mir zu bieten?“
„Ich hätte hier noch 100 Goldstücke in meinem Geldbeutel, aber ich glaube kaum dass das ausreicht. An was hast du gedacht?“
„Hm, so zwischen 300 und 400 Goldstücken ...“ antwortete er mit einem bösartigen Grinsen. Hombre seufzte und ließ sich aufs Stroh niedersinken. Wo, in Beliars Namen, sollte er nun 400 Goldstücke herbekommen? Da kam ihm eine Idee ...
„Gut, ich kann diesen Wert auftreiben, aber nicht in Gold ...“
„Dann vergiss es!“ Der Miliz wollte schon gehen.
„Nein, warte! Ich könnte dir da etwas anbieten, wofür du in der Stadt sicherlich bis zu 500 Goldstücke bekommst!“ Der Miliz drehte sich um und sah ihn zufrieden an.
„Gut, rede.“
„Also, ich habe bei der Wache am Eingang eine Wurfaxt abgegeben, hervorragendes Material, wunderschöne Gravuren, beste Handwerksarbeit, kaum gebraucht. Einfach beste Qualität! Was sagst du?“
„Hmmm, na gut. Dann komm mal raus, mein Hübscher,“ meinte der Milizentyp lachend und schloss die eiserne Tür auf. Hombre erhob sich vom Stroh, klopfte den Dreck von der Kleidung und verließ mit einem unüberhörbaren Murren den Gefängnistrakt ...
„Endlich an der frischen Luft,“ dachte sich der Bandit und reckte und streckte sich. Er war froh wieder frei zu sein, doch auch spürte er die vielen Augen, welche wachend auf ihm lasteten. Hier konnte er sich keinen Fehler mehr erlauben. Mit trübem Blick begutachtete er die Umgebung, der Himmel war immer noch grau und trist, genau wie die Gesichter der Wachhabenden. Sie waren höchstwahrscheinlich schon lange hier und kämpften gegen die Orks. Eine triste und schlechte Aussicht auf die Zukunft, kein Wunder dass sie so schlecht gelaunt waren. Verdammtes Erz, es brachte doch nur Unglück ...
Um sich ein wenig zu stärken wollte Hombre mal etwas in der Taverne der Burg zu sich nehmen, am besten etwas billiges und warmes. Hautsächlich billiges. Dort angekommen, entdeckte er sofort ein bekanntes Gesicht: Nightsun! Neben ihm saß der Typ von gestern, gegen ihn hatte er nichts, doch gegen Nightsun! Er ließ sich seine Wut nicht anmerken, sondern schlenderte gelassen zu dem Tisch, an dem die beiden saßen. Sie bemerkten ihn erst sehr spät, da saß er ihnen schon gegenüber.
„Na, wie geht’s dir denn? Hast du gut geschlafen?“ fragte Nightsun ihn frech. Er wusste dass Hombre nichts machen konnte, er war von zu vielen Milizen umringt. Aber eine Konversation würde er sich garantiert nicht nehmen lassen.
„Gut, und du? Hat es weh getan? Ich hoffe doch! Ich warne dich, sollte noch einmal so etwas passieren, ich schwöre dir, ich setzt dich mitten im Orkgebiet aus, meinetwegen werf ich dich von Hand hinter die Orkpalisade! Also merk dir, merk dir ganz genau: Solltest du je wieder deine Sperenzchen mit mir treiben wollen, vergiss es! Der nächste Schritt wäre dann dein letzter! Und ich sage dir dass jetzt nur ein einziges Mal!
Hombre sah, wie bleich sein gegenüber wurde. So ernst hatte er noch nie mit ihm geredet, und er meinte es dieses mal auch todernst.
Nightsun wollte gerade etwas kontern, als der Wirt kam. Er sah so fröhlich aus, als hätte eine Horde Warge sein bestes Stück zerfleischt. Hach, wie fröhlich hier drinnen alle waren, meinte der Bandit mit einem ganz „leichten“ Unterton an Sarkasmus.
„Was darfs’ sein?“
„Das billigste vom billigen, mit einem Bier.“
„Jut, kommt sofort.“
Der Wirt verschwand wieder und ließ die kleine Gruppe wieder allein. Sie sprachen nicht, Nightsun saß immer noch beleidigt mit einer roten und leicht schrägen Nase in seiner Ecke und starrte vor sich hin. Hombre gefiel es so, dann musste er sich nicht das Geplänkel und Geschnatter des Schürfers anhören. So ging es weiter bis der Wirt kam und ihm sein „Essen“ brachte. Er stellte es ab und Hombre bezahlte ihn. Dann sah sich der Bandit die Mahlzeit genauer an: Es war ein grauer Brei, darin steckte ein Löffel. Dazu gab es ein Bier, welches alt und schal schmeckte. Hombre nippte am Bier. Es war schlecht und verdünnt. Dann probierte er den Brei. Mit einem Knurren ließ er den blechernen Löffel zurück auf den Teller fallen, hob die Hände leicht zum Himmel und sah an die Decke.
„Adanos, kann der Tag noch schlechter werden ...?“
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Die drei saßen immer noch in der miefigen Taverne der Burg, wo es genauso schmutzig wie stinkig war. Welch wundervolle Aussicht auf ein gutes Bad, dachte sich der Bandit und trank etwas von dem schalen Bier. Seine Laune war genauso schlecht wie die allgemeine Stimmung hier in der Burg, aber was sollte man schon erwarten wenn man hier einen aussichtslosen Krieg gegen die Orks führt. Mit müden Augen sah er den immer noch schmollenden Nightsun an. Er überlegte kurz, dann sagte er:
„Was denkst du?“
„Hm?“
„Ich meine, wie denkst du sollten wir diesen Orkschamanen töten?“
„Hm, da habe ich mir noch gar keine Gedanken drüber gemacht ...“
„Na super, du hängst ewig hier ab und denkst nicht mal daran, wie wir ihn töten sollen. Du weißt schon, ein Orkschamane ist keine Fleischwanze die man einfach mal so kurz auf den Pfeil aufspießen kann!?!“
„Klar, aber ...“
„Nichts aber! Wahrscheinlich soll ich das wieder allein machen, oder?“
„HE! Das lass ich mir nicht gefallen!“
„Ach, wie war das mit dem Scavenger? Und den Molerats?“
„Ähm ...“
„Ja, „Ähm“, was anderes kannste nicht sagen! Weißt du was? Wir brechen sofort auf, wir suchen uns den nächstbesten Schamanen und spicken den mit Pfeilen, einverstanden? Ja? Nein? Mir doch egal, komm mit oder nicht, ansonsten töt ich den allein. Verdammt, mir geht deine Arroganz so auf die Nerven, am besten verfüttere ich dich an die Orks! Also, komm!“
Ohne auf Nightsuns Antwort zu warten stand der Bandit auf und verließ die Taverne. Hinter sich hörte er noch die Schritte der zwei anderen. Am Tor angekommen war wieder der gleiche Ritter wie an seinem Ankunftstag.
„Innos zum Gruße!“ begrüßte er den Banditen.
„Ja ja. Wo sind meine Waffen?“ fragte der Bandit schlecht gelaunt. Die Miene des Ritters wurde dunkler, er war wütend über die Antwort des Hoflers.
„Nun gut, hier habt ihr sie. Innos behüte euch auf eurem Weg durchs Minental.“ Dann gab er dem Banditen all seine Waffen und dieser nahm sie sofort an sich. So gerüstet trat er durchs Tor, hinter ihm die beiden anderen.
„Hoffen wirs,“ dachte er sich noch und sah sich nach Feinden um ...
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Gut, und du? Hat es weh getan? Ich hoffe doch! Ich warne dich, sollte noch einmal so etwas passieren, ich schwöre dir, ich setzt dich mitten im Orkgebiet aus, meinetwegen werf ich dich von Hand hinter die Orkpalisade! Also merk dir, merk dir ganz genau: Solltest du je wieder deine Sperenzchen mit mir treiben wollen, vergiss es! Der nächste Schritt wäre dann dein letzter! Und ich sage dir dass jetzt nur ein einziges Mal!
Nightsun war von so einer Antwort total überrascht, konnte aber nichts antworten, da der Wirt kam. Später fiel ihn noch jede Menge ein, doch wollte dies nicht mehr verwenden, erst jetzt zu antworten währe schwach rübergekommen und desto länger er wartet desto beschämender wär es geworden. Niemand sagte mehr was, Hombre aß sein modriges Gezeug, wozu der Dieb nur sagen konnte "Passt zu ihn...". Trotzdem ertönte später wieder der erste Satz.
„Was denkst du?“
„Hm?“
„Ich meine, wie denkst du sollten wir diesen Orkschamanen töten?“
„Hm, da habe ich mir noch gar keine Gedanken drüber gemacht ...“
„Na super, du hängst ewig hier ab und denkst nicht mal daran, wie wir ihn töten sollen. Du weißt schon, ein Orkschamane ist keine Fleischwanze die man einfach mal so kurz auf den Pfeil aufspießen kann!?!“
„Klar, aber ...“
„Nichts aber! Wahrscheinlich soll ich das wieder allein machen, oder?“
„HE! Das lass ich mir nicht gefallen!“
„Ach, wie war das mit dem Scavenger? Und den Molerats?“
„Ähm ...“
„Ja, „Ähm“, was anderes kannste nicht sagen! Weißt du was? Wir brechen sofort auf, wir suchen uns den nächstbesten Schamanen und spicken den mit Pfeilen, einverstanden? Ja? Nein? Mir doch egal, komm mit oder nicht, ansonsten töt ich den allein. Verdammt, mir geht deine Arroganz so auf die Nerven, am besten verfüttere ich dich an die Orks! Also, komm!“
Sauer nahm der Schürfer blickkontakt mit den Banditen auf, der schummrig aufstand. Sobald er aus der Taverne war, begann erneut ein Gespräch.
"Neldhûn, ich muss den Bastard helfen, ansonsten verreckt er da draußen, und dann bin ich mal wieder Schuld, wie immer..."
"Na dann "rette" du ihn mal, ich weis noch nicht was ich mach, vielleicht werd ich die erste Gelegenheit nutzen und mich auf den Hof ziehen, ansonsten werde ich hier sein, vielleicht aber auch wo anders, ich weis nicht. Man sieht sich!"
"Bis irgendwann, und vergiss nicht das Diebestalent was ich dir beigebracht habe, beklau schön die Reichen, ABER lass dich nicht wieder erwischen!"
Mit einen dreckigen Lachen zog sich der Tagedieb auf. Er wusste, das er Neldhûn REIN GAR NICHTS gezeigt hatte oder sonstwas, aber er nutzte gerne jede Gelegenheit um den Schmieden aufzuziehen. Nun schlürfte Nightsun aus der Taverne. Hombre stand gerade bei einen Mann der Garde und nahm sich seine Waffen wieder, merkwürdig, den Dieben wollte man nichts abknüpfen. Woran könnte das nur liegen...?! Hombre wüsste sicherlich genau warum, aber das interessierte den Schürfer nicht, stattdessen folgte er nun Hombre, der gebannd auf Gegner wartete, bis der Tagedieb ihn aufholte.
"Hallo..."
"Psssst!"
"HAAAAAALLO!!!" .. frech wartete Nightsun auf eine Antwort, doch anstatt die zu bekommen landete erneut die Faust von dem Banditen in das Gesicht des Dieben. Erneut spritzte Blut, erneut viel der Schürfer um wie ein Sack, doch diesmal blieb er nicht so lange liegen, sondern sprang auf und fing an ein riesen Zenober zu veranstalten.
"BIST DU TOTAL VERRAUCHT IN DEINEN HIRN?! IST DIR NUN AUCH DIE LETZTE DEINER KLEINEN HIRNZELLEN ABHANDEN GEKOMMEN?!"
"Ich sagte doch das ich ab jetzt ernst mache..."
Alles wie gewohnt, doch diesmal endete es etwas anders als Hombre sich zu träumen getraute. Der Tagedieb wagte es wirklich sein Schwert zu ziehen und nach den Banditen zu "schlagen", was eher leichtes fuchteln war.
"Du spinnst doch, du hast mich fast berührt!"
"JETZT REICHTS!!"
Mit knallroten Kopf fuchtelte Nightsun nun noch mehr herum, doch als ob das noch nicht genug wär, wurden 2Orks auf das gegröhlte von den Dieben aufmerksam, weswegen sie auf die beiden Menschen stürmten. Doch den Schürfer interessierte das nicht, er war nun mehr ein weiterer Feind Hombres, welcher es nun gleich mit mehreren Ungetümen zu tun bekam. Die Ritter konnten auch nicht helfen, dazu waren die Beiden schon zu weit entfernt von der Burg...
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Grimward rieß die Tür auf, Bardasch und Jail hechteten hinein, Grimward wirbelte herum, sprang Ihnen nach und warf die Tür zu. Seinen Umhang warf er von sich, er zündelte noch immer. Kaum waren sie ins Sichtfeld der Orks geraten, hattem diese sie angegriffen, im Sprint hatten die Freunde versucht das Torz zu erreichen. Ein Schamane hatte einen Feuerball auf Grimwards, schönen neuen Umhang geschossen, der in Flammen stand. Mit Müh und Not schafften sie es die sicherere Burg zu erreichen. "Peeewh, das war knapp", keuchte Grimward, und stütze seine Hände aud seinen Knien. Jail die zu Boden gefallen war nickte stumm. "Ja, nur schade um den Umhang", grinste Bardasch. Alles Spannung fiel von Ihnen ab und sie lachten so herzhaft, dass sie glatt der Länge nach hinfielen.
Mittlerweile war ein Paladin heran gekommen, er war groß und trug eine beeindruckende Rüstung. "Innos zum Gruße Fremde, meint Ihr nicht dies ist der falsche Ort für eine Frau", begrüßte sie der Ritter. "Durchaus nicht Sire, wir sind nur auf der Durchreise und hoffen einmal hier nächtigen zu können", erwiderte Jail dreist. Der Ritter blickte verwundert drein und sagte: "Wie Ihr wünscht, in der alten Gardistenstube müssten noch ein paar Betten frei sein. Morgen könnt Ihr dann aufbrechen wohin euch beliebt." Grimward nickte und Bardasch bedankte sich formvollendet.Sie gingen in den Gardisten-trackt und fanden einige freie Betten, Grimward fiel augenblicklich in das seine und schlief postum ein.
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„So anstrengend unsere Reise auch war... ich kann jetzt noch nicht schlafen“, wandte sich Bardasch an Jail, „Wie sieht´s mit Dir aus?“.
„Müde bin ich eigentlich auch noch nicht... naja, vielleicht schon ein wenig, aber ich bin noch viel zu aufgewühlt um schlafen zu können“, antwortete Jail.
„Ich weiß, was Du meinst. Was hälst Du davon, wenn wir noch eine Kleinigkeit essen und uns noch ein leckeres Bier genehmigen?“, schlug er Jail vor, „Wenn ich das richtig gesehen habe, gibt es hier eine Wirtsstube“.
Freudestrahlend willigte Jail ein und die beiden verließen die Quartiere wieder. In der Taverne angekommen bestellte Bardasch für sich und Jail zwei Krüge mit Bier. Der Wirt kam zu ihnen an den Tisch und sagte Bardasch auf sein Fragen hin, dass die Küche nicht mehr viel bieten hätte. Etwas Brot und etwas Eintopf könnten sie noch haben... gut, Bardasch ließ es kommen und machten sich wie zwei hungrige Wölfe darüber her. Als der Wirt ihnen allerdings die Rechnung präsentierte, zog es dem Rekruten fast die Schuhe aus.
„Das sind ja Wucherpreise hier“, wandte er sich an den Wirt, erntete dafür aber nur unverständliche Antworten.
Jail klagte etwas über Kopfschmerzen und bat Bardasch darum, etwas frische Luft schnappen zu gehen. Ohne das der Wirt es bemerkte, nahmen sie ihre Krüge mit nach draußen und nahmen auf den Stufen platz... nicht lange, da sie aufgefordert wurden, sich woanders hin zu setzen.
Die Beiden flüchteten sich in eine Ecke, die sich dadurch bildete, dass die Burgmauer an der Stelle etwas versetzt war. In dieser Ecke befanden sich zwei Kisten, die Jail und Bardasch als Sitzgelegenheit missbrauchten.
„Es ist eine schöne Nacht“, meinte Jail nach einigen Minuten des Schweigens.
Bardasch sah sie an... Sie war wirklich eine sehr ansehnliche Frau, mit schönen langen schwarzen Haaren, einer scheinbar makellosen Haut und er registrierte auch ihre schlanken Hände. Er mochte sie und jeder Mann wäre einer Einladung von ihr gerne nachgekommen, aber Bardasch´s Herz gehörte einer Anderen. Früher hätte er sich ihr leidenschaftlich hingegeben, aber jetzt schlug sein Herz nur noch für Anáwiel.
„Findest Du nicht auch, dass es eine wunderschöne Nacht ist, Bardasch?“, unterbrach sie seinen Gedankengang und sah ihn eindringlich an.
„Ja, Du hast Recht“, antwortete Bardasch, „und ich bin froh, dass wir hier heil angekommen sind“.
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„Ja, tut mir leid, dass ich Euch in Schwierigkeiten gebracht habe“, antwortete Jail mit gesenktem Kopf.
„Nein, so meinte ich das doch nicht... ist doch klar, dass wir Dir helfen“, versuchte Bardasch sie aufzumuntern, „Du wirst sehen, wir werden schon heil in Drakia ankommen und Deinen Freund bestimmt finden“.
Jail war innerlich hin und her gerissen. Nicht nur Feilscherhannes beschäftigte sie, sondern auch Bardasch. Sie musste unbedingt wissen, was er für sie empfand... sie hoffte, dass er so fühlen würde, wie sie. Fast hatte sie Bardasch vergessen, aber das Wiedersehen jetzt ließ neue Gefühle in ihr hochsteigen. Jail fühlte sich zu Bardasch hingezogen... sein Herz wollte sie haben... Sicherheit sollte er ihr geben... Sie sah ihn an und wünschte sich nicht´s mehr, als das er sie in den Arm nehmen würde. Mit leicht geöffnetem Mund saß sie ihm gegenüber. Ihre Augen strahlten, was Bardasch aber in der Dunkelheit nicht sehen konnte. Säßen sie auf einer Bank, wäre sie jetzt näher an ihn heran gerutscht, aber bei den Kisten wäre sie gezwungen gewesen, sich zu erheben und auf ihn zu zu gehen. Jail traute sich nicht. Viel zu groß war die Angst davor, enttäuscht zu werden.
„Du hast mir immer noch nicht erzählt, warum Du nach Khorinis gegangen bist“, stellte sie fest.
Die Frage kam jetzt zwar überraschend für Bardasch, aber es war eine gute Gelegenheit, ihr davon zu erzählen.
„Meine Frau war der Grund, dass ich nach Khorinis kam. Sie...“.
„Du bist verheiratet?“, unterbrach sie ihn.
„Ja, aber unsere Ehe lief nicht gut. Eines Tages ist sie mir davon gelaufen und ich machte mich auf den Weg, sie zu suchen“.
Jail drehte ihren Kopf zur Seite. Sie wollte nicht, dass Bardasch ihren enttäuschten Blick bemerken könnte.
„Und... hast Du sie gefunden?“, fragte sie leise.
„Ja, habe ich... zufällig“, sagte er, „ich fand sie im ZUX und wie soll ich sagen?... unser Zusammentreffen war nicht gerade freundlicher Natur“.
„Aha, naja... wenn sie Dir davon gelaufen ist, kann ich mir das denken“, sagte sie wieder ihm zugewandt, „warum ist sie Dir davon gelaufen und warum hast Du sie gesucht? Wolltest Du sie zurück gewinnen?.
Bardasch dachte einen Moment nach und antworte ihr schließlich: „Ich habe sie schlecht behandelt. Geliebt hab ich sie nicht, aber zurück haben wollte ich sie trotzdem“.
„Und jetzt? Willst Du es jetzt auch noch?“, fragte sie neugierig.
„Nein, wir werden uns scheiden lassen“, gab er Jail zu verstehen.
Ihr Gemüht klarte auf, da sie mit der Antwort sehr zufrieden war. Ihre Freude war aber nicht von Dauer, da Bardasch ihr in einem Atemzug von Anáwiel erzählte. Er schwärmte so von ihr, dass Jail es schon als unverschämt empfand, ihr so vor den Kopf zu stoßen. Sah er denn nicht, was sie für ihn empfand?
„Und... werdet ihr heiraten?“, sagte sie in einem knappen, launischen Ton.
„Was? Sie weiß doch noch nicht mal, dass ich Gefühle für sie hege“, antwortete der Rekrut.
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Bardasch war scheinbar nicht feinfühlig genug, um den forschen Ton in ihrer Stimmlage zu bemerken. Er erzählte Jail doch tatsächlich, dass er einer Heirat nicht abgeneigt wäre und lobte Anáwiel weiter in hohen Tönen. Der Rekrut vernahm nicht die ungehalten knappen Kommentare von Jail, die es lächerlich fand, sich über eine Heirat Gedanken zu machen, wobei doch noch nicht mal klar war, ob die Gefühle erwidert würden.
„Nunja, da kann ich nicht´s zu sagen? Ich glaube aber schon, dass sie mich mag“, sagte er.
„Mögen? Das vielleicht, aber das ist doch kein Grund jemanden Heiraten zu wollen“, antwortete sie im genervten Ton.
„Mögen... lieben... ach, ich weiß es nicht. Was ist mit Dir? Warum so gereitzt? Bist Du müde? Willst Du Dich schlafen legen?“, überschlug sich Bardasch.
Jail schüttelte den Kopf und nahm einen kräftigen Schluck aus ihrem Krug. Sie saßen auf den Kisten und schwiegen sich an. Es war zwar schon recht spät, aber die Nacht war verhältnismäßig mild.
„Frierst Du?“, unterbrach Bardasch das Schweigen, aber Jail schüttelte wieder nur mit dem Kopf.
Sie schwiegen weiter und sahen dabei beide in den Himmel, in dem man keine Sterne ausmachen konnte. Eine dichte Wolkendecke verdeckte sie und ließ kein einzelnes Funkeln hindurch.
„Weißt Du, Grimward ist ein richtig guter Freund und ich bin froh das es ihn gibt. Als ich damals nach Khorinis kam, war ich mehr tot als lebendig und er rettete mein Leben“, erzählte er ihr.
„Wie das?“, fragte Jail knapp.
„Ich bin damals bei meiner Ankunft über Bord gegangen“, erzählte er, „Da war es noch kälter als jetzt und ich war vollkommen durchnässt und geschwächt. Wenn die, die mich am Strand gefunden hatten, mich nicht zu Grimward gebracht hätten, wäre ich nicht am Leben geblieben. Ich bin im Ewig zu Dank verpflichtet“.
Bardasch stand auf, zog Jail von der Kiste hoch und nahm sie in den Arm. Er wunderte sich noch nicht mal darüber, dass sie da steif stand, wie ein Sack und sie seine Umarmung nicht erwiderte.
„Wenn ich Anáwiel heirate, muss Grimward mein Trauzeuge werden“, sagte er und brachte damit das Fass zum überlaufen. Wütend löste sich Jail aus seiner Umarmung und ließ ihn einfach stehen.
„Jail... JAIL“, rief er der Frau hinterher, die ohne sich noch ein weiteres Mal umzudrehen davon eilte.
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Jail und Grimward waren recht guter Laune, was man von Bardasch nicht gerade behaupten konnte. Er war nachdem Jail in der letzten Nacht stehen ließ, noch eine Weile durch die Gegend gelaufen. Nachdenken wollte er und außerdem wollte er abwarten, dass Jail einschlief. Das hatte nun zur Folge, dass er nicht viel Schlaf bekam. Grimward hatte ihn am frühen Morgen wieder aus dem Bett geworfen und ihm gesagt, dass Jail in der Taverne auf sie warten würde.
Dort saß er nun, trank von seinem Tee und schielte dabei zu Jail rüber. Diese wich seinen Blicken aus, schien aber nicht besonders betrübt oder nieder geschlagen zu sein. „Gut“, dachte sich Bardasch, „wenn Ihre schlechte Laune verflogen ist, könnte es ja ein entspannter Tag werden“. Wieder nippte er an seinem Tee und sah zu Grimward rüber, der ohne ein Ton zu sagen aufstand, zum Tresen ging und mit etwas frischem Brot zurück kam. „Gute Idee“, dachte sich Bardasch und schnappte zur gleichen Zeit wie Jail nach dem Brot.
„Bitte... nach Dir, Jail“, sagte Bardasch und überließ ihr den Vortritt.
„Danke“, antwortete sie knapp.
Grimward zog nun eine Karte hervor und breitete sei vor ihnen auf dem Tisch aus. Angestrengt warf er einen Blick darauf und wanderte mit seinem Finger die Route entlang.
„Wo hast Du die denn her?“, wollte Bardasch wissen.
„Geliehen... vom Wirt.“, antworte sein Gegenüber.
„Oh prima, dann haben wir ja eine Karte für unterwegs... kann nie schaden“, freute sich Bardasch.
„Nene, die muss ich gleich zurück geben“, klärte ihn Grimward auf, „Wir müssen uns den Weg gut einprägen, also passt auf was ich sage und werft auch mal einen Blick auf die Karte, anstatt nur zu futtern“.
Jetzt sah Grimward hoch und drehte die Karte auf dem Tisch rum, so dass Jail und Bardasch sie besser lesen konnten. Er zeigte mit dem Finger auf die Stelle in der Karte, an der sie sich gerade befanden und wanderte mit seinem Finger weiter Richtung Süden, wo sich Drakia befand.
„Da müssen wir hin“, gab Grimward zu verstehen.
„Das ist aber noch ganz schön weit“, mischte sich jetzt Jail ein und sah nicht gerade sehr glücklich dabei aus.
„Ja, das ist aber nicht das einzige Problem“, sprach Grimward, „Wir werden auf unserem Abschnitt durch das Minental nicht nur auf verschiedenes Getier treffen, sondern auch auf Ork´s und was das bedeutet, habt Ihr ja gestern gesehen“.
„Jaja, der Ork hat Deinen Umhang erlegt“, sagte Bardasch spöttisch, schob aber gleich ein „Entschuldigung“ hinterher, als Grimward ihn säuerlich ansah.
„Also, der Wirt hat uns davon abgeraten weiter durch das Minental zu ziehen. Er sagte, es gäbe keinen sicheren Weg. In allen Himmelsrichtungen würden Gefahren lauern, also müssen wir uns überlegen, welcher Weg das geringere Übel ist“, schlug Grimward vor, „Wir sollten uns auf jeden Fall jetzt überlegen, in welche Richtung wir gehen, wenn wir aus dem Tor treten, weil sind wir erstmal draußen, bleibt uns dazu keine Zeit mehr“.
„OK, was schlägst Du vor?“, wollte Bardasch wissen.
Grimward sah wieder angestrengt auf die Karte. Welcher war nun der beste Weg?
Grimward fuhr fort: „Also, zunächst einmal müssen wir geradeaus stürmen. Die Ork´s belagern die gesammte Burgmauer und wir können nicht an ihr vorbei. Also stürmen wir erstmal geradeaus, bis wir den Fluss erreicht haben, da wo ich gestern den Waran erledigt habe. Die Ork´s dürften uns dann nicht weiter verfolgt haben, aber in Sicherheit sind wir dann trotzdem nicht“.
Grimward erläuterte den Beiden, die aufmerksam zu hörten, das sie gen Norden gehen müssten, vorbei an dem Lavaturm. Dort würden sie auf den Pass zur Küstenebene treffen, aber es wäre noch ein weiter, gefährlicher Weg und sie sollten bald aufbrechen.
Grimward gab dem Wirt die Karte zurück und kaufte für teures Gold noch etwas Brot und Wasser ein... wer weiß, wozu dies noch gut sein sollte.
Kurz darauf fanden die Drei sich vor dem Tor wieder, durch das sie gestern erst hinein gestürmt kamen. Die Anspannung war groß, wussten sie doch, was sie nach verlassen der Burg erwarten würde.
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Grendal und Schnarcher waren gestern Nacht durch die Reihen der Orks gehetzt. Ohne das kleine Ablenkungsmanöver hätten sie es wahrscheinlich nicht einmal zum Tor geschafft. Die Burg war ein erstaunliches Gebäude. Alles war auf engen Raum geengt worden: Eine Schmiede, ein Kerker, mehrere Gästezimmer, ein kleines Kloster, eine Taverne, in der es für unverschämte Preise Essen und Trinken gab, und ein großes Herrenhaus, in demwohl die hochrangigen Ritter und Paladine der Garde über die Lage der Burg diskutierten.
Der Mann am Tor hatte sie eine Weile blöd angeguckt, obgleich Besuch im einzigen von Menschen bewohnten Gebäude weit und breit keine Seltenheit sein musste. Schließlich hatte er sie reingelassen, aber ihnen eingeschärft keinen Ärger zu bauen. Und das als Anwärter der hohen Robe. Schnarcher hätte dem Mann gerne eine gewischt, aber es wäre eher unratsam, in einer solchen vollbestzten Festung einen Soldaten anzugreifen. Letztlich war es ihm auch egal.
Am Morgen war dann Lagebesprechung angesagt. Schnarcher hatte eine Karte vom Mienental auftreiben können. Zunächst wollten sie ein wenig sich die Sumpfregionen ansehen, um dann auf Umwegen zur Trollschlucht zu gelangen. Dort würde Grendals Prüfung stattfinden. Näheres wollte Schnarcher noch nicht verraten. Wenn alles glatt lief, war sie in ungefähr 4 Tagen wieder in Khorinis, in spätestens 5 im Kloster. Schnarcher konnte damit leben. Das Tal war etwas neues, etwas mehr oder weniger frisches. Naja, weniger frisch, mehr verdorren und unwirtlich. Dennoch gedieh hier eines, wie wohl sonst nirgends auf der Insel: Orks, Drachen, Echsenmenschen, Banditen und viele andere schlimme Wesen. Um die schlimmsten Viecher würden sie einen weiten Bogen schlagen. Und man hatte ihn gewarnt, das Orkgebiet zu betreten. Obwohl inzwischen das gesamte Mienental von Orks besetzt war, gabs es dennoch starker Besetzte Zonen, und solche, die fast frei von solchen Kreaturen waren. So sollte man sich nach Möglichkeit von den Drachen, deren standorte mehr oder weniger bekannt waren, die Orkpalisade und ein bestimmtes Gebiet, welches schon zu Bairerenzeiten von der Orks besetzt gewesen war, unbedingt vermeiden. Der Belagerungsring war natürlich auch einer dieser Bereiche, aber das war wohl klar.
Sie würden sich nach dem heutigen Besuch in all zu naher Zeit nicht mehr blicken lassen.
Indess kam Schnarcher recht gut voran, was die Kunst des Bogenbauen betraff. Den Schmöker hatte er inzwischen durchgekaut und wollte bei Gelegenheit mal einen Bogen nach den Anleitungen bauen. Die momentanen Bedingungen würden das Verfangen allerdings schwierig gestalten. Zu Mal er keine Axt oder Beil oder sonst etwas hatte um Holz zu fällen.
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Umrisse der Burg tauchten bereits in den nebeligen Schwaden des Tals auf. Das Ziel und den Schutz der steinernen Mauern schon vor Augen durften sie nicht vergessen, auf der Hut zu sein. Der scheinbare Eindruck der Sicherheit war nur vorgespielt. Ständig konnte hier und dort ein Ork auftauchen, Wölfe und Warg schlichen um die Burg herum. Die Gruppe näherte sich einem kleinen Waldstück, das vorerst Schutz bieten sollte. Legolas und Waylander beobachteten die Gegend und als beide der Auffassung waren, die Luft sei rein, sputeten sie in Richtung des Tores. Ein Wachposten hatte die Gruppe bereits gesehen und öffnete den kleinen Eingang.
„Hallo, wie ist die Lage“, fragte Waylander sofort.
„Es gibt nichts Neues, alles unverändert“, sagte die Wache in einem beinahe resignierenden Ton. Vor einiger Zeit war Waylander das letzte Mal hier gewesen. Damals mit Saturn und Succa. Er erinnerte sich gut an ihr Abenteuer im Minental, doch das war Vergangenheit. Die Gruppe trennte sich. Waylander und Sarah marschierten in Richtung der Westmauer. Hier fand der Söldner einige Zielscheiben.
„Gut, heute machen wir es etwas schwerer. Du wirst heute aus größerer Entfernung schießen. Die Mauern schützen dich vor dem Wind. Du wirst abwechselnd schießen, im Stehen und hingekniet. Das erste Ziel ist dort an der Westmauer, es ist gleichzeitig auch die Scheibe, die dir am nahesten ist. Das nächste Ziel werde ich dort am Turm anbringen. Das ist wesentlich weiter weg. Denk an das, was ich dir gezeigt habe. Achte auf die Atmung, konzentriere dich. Blicke am Pfeil entlang, wenn du zielst, die Sehne ziehst du knapp an deiner Wange vorbei. Achte auf deine Ohren, wenn du sie loslässt“, grinste Waylander und befestige die nächste Scheibe an der Wand. Dann ging er zurück zu Sarah und stellte sich hinter seine Schülerin.
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Sarah nahm ihren Bogen und einen Pfeil. Sie stellte sich ersteinmal hin und legte den Pfeil ein. Langsam beruhigte sie sich und atmete nur noch langsam. Sie spannte die Sehne zurück und zielte. Die Scheibe war zwar etwas weiter weg als der Baum vor einigen Tagen, doch sie würde es schaffen.
Fest entschlossen lauschte sie den Wind. Es war ein sehr ruhiger, gleichmäßiger Wind. Sie schloß langsam ihre Augen und stellte sich das Ziel in ihren Gedanken vor. Sie bemerkte dass ihr Lehrmeister hinter ihr stand und wollte ihn nicht enttäuschen. Sie öffnete schnell ihre Augen und zielte erneut. Schnell spannte sie die Sehne, genauso wie es Waylander ihr bechrieben hatte. Die Mitte der Scheibe war nur genau auf der Höhe der Pfeilspitze.
Sie hoffte das beste und ließ los. Der Pfeil verließ den Bogen und flog in einen hohen Bogen zum Ziel. Sarah war gespannt und verfolgte die Flugbahn des Pfeiles genau. Er folg stetig auf die Scheibe zu, doch war zu schnell. Ein kleines Stück über der Scheibe kam er auf. Mist, sagte sich die junge Frau und holte ihren Pfeil schnell zurück.
Erneut stellte sie sich hin. Schnell nahm sie ein weiteren Pfeil und legte ihn in die Sehne. Diesesmal konzentrierte sie sich kaum, da sie den fehler von gerade wieder gut machen wollte. Sie zielte flüchtig und schoß sofort. Der Pfeil kam weit ab vom Ziel an. Waylander seufzte nur und wiederholte seine Worte von vorigen Tag:
Schnell wird das garnichts. Du musst es erst lernen, dann klappt es auch schneller. Versuch dich zu konzentrieren und achte auf deine Atmung.
Sarah wusste dass es ihr Lehrmeister nur gut meinte und versuchte es noch einmal. Schnell holte sie ihren Pfeil. Langsam legte sie ihn ein und wurde immer ruhiger. In Gedanken schwirrte ihr das Piratenlager durch den Kopf. Der beruhigende Strand mit der schönen Abendsonne. Der rotgefärbte Himmel entspannte sie. Dann konzentrierte sie sich auf ihr Ziel und spanne die Sehne. Nicht so doll wie davor, aber ihres Erarchtens genung. Sie zielte und drehte den Bogen ein wenig um besser zu schauen. Genau als die Pfeilmitte die Mitte der Scheibe erreichte ließ sie los.
Der Pfeil flog wie ein Vogel durch die Lüfte. Schnell und zielsicher traf er den Rand der Scheibe. Mit einen freudensprung lief sie zu der Scheibe und holte sich ihren Pfeil wieder. Als sie sich umdrehte und Waylander ansah, dachte sie ein lächeln zu sehen. Schnell nahm sie sich wieder einen Pfeil und versuchte es noch ein paar Mal...
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Das Minental war ein Ort,an dem er nicht gerne war. Zwar war es dunkel, doch auch so konnte er erkennen, dass es kaum Pflanzen gab und alles sah verwüstet aus. Die Gruppe hatte erfolgreich die Burg erreicht und stand nun auf dem Hof. "Was jetzt? Wo ist denn dieser Schrein?" "Laut der Karte müsste er irgendwo neben uns stehen." Die drei schauten sich um, sahen aber nichts. Der Adept kratze sich am Kopf. "Das verstehe ich nicht." Tomarus lief zu einem Ritter, der sinnlos auf dem Hof stand. Nach kurzer Zeit kam er wieder zurück. "Er sagt, dass der Schrein sich unten im Keller befinde, aber es soll schon seit Jahren keiner mehr da gewesen sein." "Und das als Streiter Innos'. Egal ich muss darunter. Ihr könnt euch ausruhen, wenn ihr wollt oder ihr kommt mit, aber ich glaube nicht, dass da unten irgendwas gefährliches ist." "Ok wir gehen dann mal schlafen, war schließlich ein anstregender Kampf." Mit einem Wink verabschiedeten sich die beiden Gardler und gingen in die Schlafkammern.
Lopadas beschwor den Lichtzauber und begab sich die Kellerstufen hinab. Es war schon kalt draußen, aber mit jedem Meter, den er tiefer kam, wurde es noch kälter. Sein Licht verjagte die Dunkelheit, einiges Ungeziefer flüchtete vor dem grellen Zauber. "Jetzt muss ich in dem Gewölbe bloß noch den Schreien finden." Bei jedem Atemzug entstand eine kleine Wasserdampfwolke vor seinem Mund. Unheimlich war ihm schon zu mute, da er allein durch dunkle Gänge lief ohne zu wissen, was ihn erwarten könnte. Hin und wieder wurden seine Schritte langsamer, aber dann raffte er sich wieder auf, schließlich befand der Barbier sich auf heiligen Mission und die musste erfüllt werden. Am Ende eines Ganges erhellte seine Lichtkugel einen großen Raum. "Das sieht wenigstens einigermaßen angemessen aus." Als er in die Ecke schaute, bemerkte er kleine gelbe Punkte. Es waren viele kleine Punkte. Lopadas bekam es mit der Angst. Was für Dämonen hausten hier? Sofort griff er zu seiner Feuerpfeilrune. Ein Kratzen und Rascheln kam immer näher auf ihn zu. Bald traten viele Ratten in den Schein seines Zaubers. Die kleinen Biester hatten ihm umstellt. Aber statt Angst kam in ihm die Lust auf, alle zu verbrennen. Diesen Gedanken setzt er auch gleich in die Tat um. Viele Flammen erhellten nochmehr den Raum und ließen einige der Ratten unter lauten Krächzen zu Boden gehen. Das war ein Zeichen für die anderen anzugreifen.
Es schien als würden immer mehr aus den Ecken kommen. Bald waren die magischen Kärfte des Adeptes erschöpft. Viele Ratten waren am Feuer schon zu Grunde gegangen, aber nicht alle, deswegen zog er sein Schwert und verteidigte sich zu gut es ging. Doch es wurden immer mehr. Lopadas wurde wieder zurück in den Gang gedrängt. Seine Schwerthiebe trafen manche tödlich, aber manche wurden auch nur verletzt. Seine Abwehr bestand aus allem, was er hatte. Durch kräftiges Zutreten konnte sich der Barbier die Viecher auch vom Leib halten. Normalerweise kämpfte er nur aus Verteidung wie gerade, doch mit einmal kam dieses Gefühl wieder hoch, das er auch schonmal beim Aufstand hatte. Lopadas holte seine Rune hervor und rannte auf die Gruppe von Ratten zu. Er zerriss den Trupp der Angreifer förmlich. Einige wurden von ihm niedergetrampelt, andere vom Schwert erschlagen und die letzten gingen in Flammen auf. In der Hoffnung das es alle gewesen waren, setzte er sich auf den Boden und lehnte sich an eine Kellerwand. Sie war kühl, sodass er wieder langsam zur Besinnung kam. Dann hörte er wieder ein Kratzen, doch es verschwand als er eine Flamme in die Richtung warf und ein Tier jaulend zusammenbrach.
Jetzt war es endlich vorbei. Sein Atem ging schnell und sein Puls raste, aber er hatte seine Gegner erfolgreich geschlagen. Die Kraft den Schreinen zu reinigen fand er nicht mehr. Lopadas löschte das Licht und schlief erschöpft ein.
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Durch ein Kratzen wurde er schon früh am Morgen wieder wach. Instinktiv griff er zu seiner Feuerpfeilrune, doch außer dem Kratzen war nichts mehr. "Warscheinlich kam das woanders her." Es war immer noch dunkel im Keller, sodass der Adept eine Lichtkugel in die Höhe setzte. Dann erschrak er als irgendetwas um ihn herum flog. Bei genaueren Hinsehen entdeckte er die Eule, sie musste ihm gefolgt sein. "Du passt genau auf, was?" Mit einem kleinen Grinsen lief er durch den großen Raum, der schon fast einen Saal ähnelte nur ohne Einrichtung und sehr heruntergekommen. "Ah das ist er ja." Schnellen Schrittes trat Lopadas an den Schrein heran. Seine Begutachtungen der Statue stellten fest, dass sie zwar keine große Schänden außer ein paar Kratzspuren am Sockel hatte, aber dafür verdreckt und vermoost war.
Der Barbier nahm den kleinen Besen zur Hand, mit diesem beseitigte er Spinnweben und allerei Staub. Nach einem Hustanfall konnte er weiter machen. Doch es wurde nicht besser, da noch viel Moos auf der Statue war und die Reinigung durch den Besen erschwerten. Lopadas versuchte das Grünzeug mit bloßen Händen abzukratzen, doch es gelang ihm nicht. Die kleinen Wurzeln hatten sich schon zu tief in den Stein verankert. "Du hilft nur eins. Innos verzeih mir diese Tat, aber ich sehe keinen anderen Weg." Der Adept trat einige Schritte zurück und beschwor einen Feuerpfeil. Alle seine Bewegungen wurden von der Eule genaustens beobachtet. Nach dem Aufprall des Feuergeschosses auf die Statue, stand diese kurze Zeit in Flammen, doch schon bald, hatte sich das Feuer gelegt. Der Barbier trat näher und schaute sich das Ergebnis an. Entgegen seiner Erwartungen hat die Statue keinen Schaden getragen, nur das Moos war vollständig verbrannt. Mit dem Besen kehrte er die Asche und noch den restlichen Staub herunter.
Mit einem Schluck außer seiner Wasserflasche rührte der Schreinreiniger etwas Mörtel an und beseitigte einige Unebenheiten. Dann strich er sich über die Stirn und betrachtete das Ergebnis seiner Arbeit. [B]"Jetzt muss er nur noch neu geweiht werden. Aus seinem Rucksack kramte die Reinungsformel, dann kniete sich der Adept vor den Schrein Innos'.
Innos weihe diesen Schreien, so dass er in neuen Licht erstrahlen kann. Dein Licht soll den Paladinen in der Burg Mut geben, gegen die Mächte der Finsternis anzukommen. Er sprach noch selbst ein Gebet, dass sein Gott ihn beschützen möge auf seiner gefährlichen Reise. Dann stand er auf. "Wenn dieser geweihte Schrein im Keller steht, ist es klar, dass keiner zu ihm beten kommt. Am besten schaffe ich ein paar Fackeln heran und beauftrage jemanden hier unten Wache zu halten."
Der Klosterling trat wieder ans Tageslicht. Die Sonne war gerade aufgegangen und es waren noch nicht viele Männer auf dem Hof. Aber an einem Stand sah Lopadas jemanden stehen. "Innos zum Gruße." "Innos zum Gruße, ihr seid aus dem Kloster? Was treibt euch hierher?" "Ich bin auf eine heilige Mission geschickt worden. Meine Aufgabe ist es Innosschreine zu reinigen und neu zu weihen. Jetzt habe ich eine Bitte an euch." "Nur zu was ist das für eine Bitte?" "So ebend habe ich dem Schrein im Keller gereinigt und bräuchte zum ausleuchten des Raumes einige Fackeln und vielleicht jemanden, der da unten aufpasst." "Ich wusste garnicht, dass wir einen Schreinen in der Burg haben. Aber nun gut ich geb euch Fackeln, sie gehen natürlich aufs Haus, denn es ist ja für einen heiligen Zweck. Könntet ihr mich wohl zu diesen Raum begleiten, ich würde mir das gerne ansehen?" "Danke. Ja kommt mit ich zeige euch den Weg." Zusammen mit dem Soldaten des Königs ging er in den Keller bis zu dem Raum, dort zündete er mit Hilfe einer magischen Flamme eine Fackel an. "Hier nehmt diese, wir müssen sie im ganzen Raum verteilen." Die beiden Diener Innos' liefen an der Wand entlang und steckten die Fackeln in Nischen. Nach kurzer Zeit war der gesamte Raum erhellte. "Ich danke euch und seid vorsichtig hier wimmelt es von Ratten." "Nein ich danke euch, dass ihr mir diesen Raum gezeigt habt, ich denke, wenn ich das allen erzähle, wird der Schreinen auch genutzt. Und wegen den Ratten, ich kann auf mich aufpassen." Der Soldat grinste und deutete auf sein Schwert. "Möge Innos euch beschützen. Ich werde jetzt weiterziehen." "Viel Glück auf euer Mission."
Lopadas verließ den jetzt nicht mehr dunklen Keller. Im Burghof angekommen, setzte der Barbier sich auf eine Kiste und holte ein Stück Pergament heraus. Auch die Eule kam schon angeflogen. Der Schrein in der Burg ist gereinigt. Werde nach euer Antwort zum nächsten gehen. Magie zu Ehren Lopadas Er legte den Zettel auf eine Kiste und gab der Eule ein Zeichen, diese schnappte die Nachricht und verschwand im Morgen Himmel. Der Barbier legte sich auf die Kisten und schaute in den Himmel.
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Sarah schlug sich nichtmal schlecht im Bogenschießen. Das hätte Legolas nicht erwartet, bei einer so zierlichen Frau. Aber schließlich hatte ihn schon Aeryn gelehrt, wie stark und verbissen Frauen sein können.
"Waylander, ich sehe du trägst einen Streitkolben. Wollen wir einen kleinen Übungskampf wagen? Natürlich nur wenn du willst, und mit dem Einhänder."
Legolas sah seinen Gefährten an, der nur nickte. Anschließend öffnete er die Spange die seinen schweren Mantel aus Eiswolffell zusammenhielt. Er legte ihn auf eine Bank in der Nähe, zusammen mit seinem Zweihänder. Jetzt hatte er genügend bewegungsfreiheit und zog seinen Einhänder. Der Scimitar, der leicht gebogen und gezackt war, glänzte in der fahlen Sonne.
"Greif an."
Geändert von Legolas (22.03.2006 um 15:54 Uhr)
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„So, das sieht doch schon ganz gut aus“, sagte Waylander. „Du wirst aber jetzt mal nicht ständig deine Pfeile holen, es sein denn dein Köcher ist leer. Du wirst nun abwechselnd auf die nahe und dann im Anschluss auf die weiter entfernte Scheibe schießen. Einmal kniend, dann im Stehen.“ Waylander betrachtete seine Schülerin. „Möglichst schnell hintereinander. Warte, ich mache es dir vor.“
Er zog Schattensehne von der Schulter, kniete sich hin, legte einen Pfeil auf die Sehne und ließ ihn fliegen. Ohne zu betrachten, ob der Pfeil die Scheibe traf, sprang er auf, stellte sich möglichst breitbeinig hin, und schoss den nächsten Pfeil auf die Scheibe, die weiter weg war. Beide Pfeile trafen ihr Ziel.
„In einem Kampf wirst du nicht das Glück haben, dass deine Gegner alle hintereinander aus einer Richtung auf dich zugelaufen kommen“, erklärte der Söldner. „Du musst die Grundzüge immer wieder trainieren und wiederholen, das ist das einzige, was immer gleich bleibt. Wenn du das kannst, dann hast du ein Grundgerüst auf dem du aufbauen kannst. Los versuch es.“ Er stellte sich wieder hinter seine Schülerin und beobachtete ihre Bewegungsabläufe. „Warte“, raunte er, als Sarah den Bogen spannte. „Du lässt deine Schulter hängen. Sie sollte möglichst mit dem Pfeil eine Linie bilden, so hast du bessere Kontrolle über deine Kraft.“
Legolas stieß zu der Gruppe und forderte Waylander zu einem Trainingskampf heraus. „Einverstanden“, sagte der Söldner. „Lass uns den Rockträgern hier mal zeigen, wie man richtig kämpft“, er zog seinen Streitkolben und griff an.
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Der Hohe Söldner führte ein Schwert und Waylander hatte Erfahrung mit solchen Gegnern, doch Legolas war ihm an dieser überlegen. Der Bogner schwang sein Schwer in einem Halbbogen, Waylander parierte den Schlag und machte einen Satz nach hinten. Legolas griff erneut an und stach zu, doch auch diesen Schlag parierte Waylander. Dann attackierte er selbst. Er nutzt die Position des Blockes aus und vollführte einen Schlag von links unten nach rechts oben, so dass er auf das Gesicht des Bogners zielte. Der wich mit einem Schritt nach hinten aber aus.
Die beiden Söldner wechselten noch eine ganze Weile Schläge, wobei keiner der Männer wirklich ernst machte. „So, lassen wir es gut sein, ich werde mich noch etwas um meine Schülerin kümmern“, sagte Waylander als sich beide Männer gerade etwas ausruhten. Legolas nickte und Waylander marschierte zu seiner Schülerin hinüber, die merkwürdig verschwitzt aussah. Einige Pfeile steckten in den Zielscheiben, andere weit daneben. „Wie läuft es bei dir?“
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"Nun, ich denke wir brechen wieder auf...Ich fühl mich hier etwas unwohl...stehe auf mehr als einer Fahndungsliste dieser Kerle hier."
Legolas grinste Waylander an und holte seinen Zweihänder und seinen Mantel. Als er das Rückengeschirr angeschnallt hatte und die Riemen der Rüstung nachgestellt hatte, warf er sich den Mantel über und setzte die Kapuze auf.
"Nichts wie weg hier..."
Und so verließen die drei Gefolgsleute Lees die Burg im Minental wieder und wagten sich hinaus ins Territorium der Orks...
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Im einen Moment noch die Mauern des Klosters vor sich und im nächsten Moment zerfließst alles vor den Augen der Magierin, wird eins und enthüllt sich schließlich zu einem neuen Bild. Es hatte nur einen kurzen Augenblick gedauert und schon stand sie zusammen mit Spike an ihrer Seite in dem alten Tempel der Minentalburg. So weit war sie noch niemals mit ihrem Zauber gereist, aber es war ein aufregendes Gefühl. Dennoch ließ sie sich nichts anmerken. Das Zermoniengewand war recht schwer, so kam es Ed zumindest vor, aber glücklicherweise müsste sie es nur für eine kurze Dauer tragen. Sie verschwand damit in einem der unteren Räume, um sich umzuziehen. Spike schien nicht zu wissen, dass ihr Robe genauso dafür geeignet war. Die Feuermagier in Valis waren wenig daran interessiert hervorzustechen und kleideten sich deshalb viel schlichter. Auch hatte es praktische Gründe, aber das müsste sie Bruder Spike nicht erzählen. So wichtig war es ja nicht und wenn er darauf bestand, dass sie nun diese Robe trug, dann sollte es wohl so sein. Natürlich war sie bestimmt ein oder zwei Nummern zu groß geraten. Wahrscheinlich war sie für einen kleinen Magier geschnitten worden, allerdings schnürte sie Ed auf Brusthöhe die Luft fast ab, wohingehen sie an vielen anderen Stellen doch viel zu weit war. Und diese riesigen Schulterpolster, wer dachte sich bloß so etwas unpraktisches aus?, fragte sich die Magierin. Nachdem sie nun mehr oder weniger in der Robe war und sie hier und da noch etwas zurechtzupfte, damit sie wenigstens nicht überall herunterhing, ging sie wieder zu Spike zurück.
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Spike hatte den Tempel eine Weile seiner mitgereisten Ordensschwester zum umziehen überlassen und sah sich etwas draußen im Hof um. Die Burg hatte sich seit seinem letzten Besuch kaum verändert. Eigentlich gar nicht. Wie auch? Wäre ja schlimm gewesen keine der Paladine mehr hier vorzufinden.
Während seines Spaziergangs holte er eines der beiden Bücher hervor und schlug es auf. Er blätterte sich rasch bis zum Ende durch, suchte er doch eine ganz besondere Stelle. Seufzend steckte er den Band wieder in seine Tasche und holte das andere Buch hervor. Das es diese Schriftgelehrten nie schafften alle wichtigen Informationen in einem Buch zu sammeln. Nein, da musste gleich eine ganze Buchreihe herhalten.
Genervt blätterte er auch dieses durch, doch erkannte er schnell dass ihm das nichts nützte. Anstatt über Zeremonieabhandlunen zu lesen, erfuhr er über die artgerechte Handhabung einer Zimmerpflanze.
"Scheiße..."
Er hatte sich beim Buch vergriffen. Nervös kratzte er sich am Hinterkopf. Er wollte nicht wirklich zurück ins Kloster, war er doch gerade erst hier angekommen. Zugegeben, es wäre eine Sache von einigen Minuten gewesen, aber bei der Teleportation fühlte er sich sowieso nie so recht wohl. Seufzend steckte er auch dieses Buch wieder in seine Runentasche.
Ihm würde schon etwas einfallen... später. Erst einmal wollte er zurück zum Tempel und nach Ed sehen. Diese war schon in die Zeremonierobe geschlüpft und gab dabei ein unfreiwillig komisches Bild ab. Es war doch richtig von ihm gewesen, ihr das Gewand aufzuzwingen. So hatte er zumindest bei der Arbeit etwas zu schmunzeln.
"Nun denn, ich muss noch ein paar Kleinigkeiten vorbereiten. Derweilen solltest du etwas meditieren und dich selbst auf die Weihe vorbereiten. Begebe dich am besten schon einmal zum Pentagramm vor dem Altar. Ich werde außerdem den Eingang verschließen, damit es zu keinen Störungen kommt."
Die Auserwählte nickte und stieg die Treppen empor, während er die hiesige Tür verschloss. Nach der kurzweiligen Anstrengung atmete der Hohe Magus erst einmal tief durch. Er dachte ohne Publikum würde ihm die Aufregung erspart bleiben, doch selbst jetzt raste sein Herz noch so wie bei seiner ersten Weihe. Und wie auch damals stellte ihn Innos vor ein Problem. Trotz seiner Erfahrung als Zeremoniemeister konnte er sich lediglich den Ablauf einer normalen Weihe merken. Die spezifischen Gebetsfloskeln und dergleichen musste er jedoch stets aufs Neue nachschlagen. Glücklicherweise war dies allerdings keine normale Weihe, sodass sich die Floskeln auf eine einzige, die zur gleichen Zeit auch die wichtigste war, begrenzte: den Feuerschwur. Er kannte zwar den groben Inhalt, doch den genauen Wortlaut würde er nie treffen können. Das Buch in dem er stand lag in seinem Zimmer im Kloster. Allem Anschein nach hatte er wirklich keine andere Wahl als zurückzukehren. Aber zunächst wollte er seine Weihutensilien zu Recht machen.
Er trat in das rechte der beiden Tempelzimmer ein und stellte die benötigten Gegenstände auf den einzigen Tisch. Umgeben von Büchern überlegte er, ob nicht eventuell auch hier eine Kopie seiner Ausgabe von Zuhause existierte. Langsam wandte er sich von dem Tisch ab und las die Buchrücken der kleinen Bibliothek. Keines jedoch schien den gewünschten Inhalt zu beherbergen. So hatte er so gut wie jeden Buchtitel abgelesen, ehe er auf ein aufgeschlagenes Buch unterhalb des Tischs aufmerksam wurde. Es war wohl heruntergefallen. Er hob es auf und las etwas darin. Anfänglich schien es ebenso wenig mit einer Feuermagierweihe zu tun zu haben wie alle anderen Bücher auch, doch ungefähr in der Mitte blieb er bei dem Wort 'Feuerschwur' hängen. Es war zwar eine stark abgewandelte Form des Ordensüblichen Schwur, doch er sollte genügen. Er las ihn sich mehrmals durch und prägte ihn sich somit auch gleich ein, ehe er das Buch beiseite legte, die Weihutensilien zur Hand nahm und hinauf zu dem Altar trat.
Dort kniete auch schon Ed und meditierte. Als sie die Anwesenheit des Magiers spürte sah sie auf und erhob sich. Der Weihleiter ließ sich allerdings nicht beirren und ging schnurstracks auf den Altar zu um dort die Weihgegenstände abzustellen. Leider hatte er dieses Mal keine Weihgehilfen die ihm diese Lappalie abnahmen. Er verharrte eine Zeit schweigend hinter dem Altar, ehe er zu der Auserwählten sah.
"Bist du bereit?"
Sie nickte.
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