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Zuerst musste Selina noch lächeln als er meinte, dass seine Schwester ihn noch ausfragen würde. Das konnte sie sich nur zu gut vorstellen, bei dem was dann aber folgte glaubte sie nicht recht zu hören! Was sollte denn dieser plötzliche Gesinnungswandel? Da sprach sie ein Kompliment aus und dann kam so etwas zurück? Sein Verhalten war ihr vollkommen unverständlich und passte überhaupt nicht zu dem was sie sonst von ihm kennen gelernt hatte. Diese Verwirrung über die Situation war wohl Schuld daran, dass Selina keinen klaren Gedanken fassen konnte um sachlich über das Gesagte nachzudenken, sondern sie nur die Wut in sich hochkommen spürte und sich dieser schließlich hingab.
"So ist das also! Ich frage mich, warum redest du dann überhaupt die ganze Zeit mit mir? Und warum stellst du mir lauter Fragen, wenn die Antworten eh nur Bla bla bla sind? Oder war das nur auf das Gerede deiner Schwester bezogen? Aber auch wenn ich sie nicht kenne, kann ich dir erklären warum sie das macht: Für dich mag es vielleicht schwer nachzuvollziehen sein, aber wir Frauen interessieren uns für die Menschen die uns nahe stehen und dass sie dich fragt zeugt davon, dass du ihr wichtig bist, dass sie dich mit freuen will, wenn alles gut geht und dass sie dir helfen und für dich da sein will wenn es ein Problem geben sollte!"
Es wären ihr auch richtig bösartige Beschimpfungen eingefallen, wie was für ein Hinterwelter er nicht war, dass er nicht einmal wusste was Magier oder Bücher sind, aber auch wenn sie sich das verkniff, war sie gerade so in Fahrt dass sie noch nicht aufhören konnte.
"Weißt du nicht was Gentleman bedeutet oder bist du so eine Art Macho-Mann, der nicht damit klar kommt, wenn eine Frau ihm ein Kompliment macht und der sich deshalb dann wie ein Idiot benehmen muss?!"
Während der gesamten Rede war nicht nur ihre Stimme lauter geworden, sondern auch ihre Magie war erwacht, brachte ihre Augen wütend zum funkeln und hatte das Szenario in einen unheilvollen Nebel getaucht.
"Ich habe keine Ahnung was ich dir getan habe oder was für schlechte Erfahrungen du mit anderen Frauen gemacht hast, aber ich würde dir raten dich zukünftig etwas mehr zurückzuhalten und wenn dich dieses ganze Bla bla bla eh nicht interessiert kannst du ja auch genauso gut nach Hause gehen!"
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"Glückwunsch! Du hast meine epische Prüfung bestanden und nahezu alles richtig beantwortet!", meinte Ornlu auf Putorius Worte. Niemals hätte er einen mitgenommen der auf Befehl einen Handstand macht. Zu wissen, dass der Typ nicht seine weinerliche Lebensgeschichte offenbarte wie 90 von 100 Leuten die man zum Vaterverhältnis in dieser Welt fragte, war ein minimaler Pluspunkt und die letzte Antwort verwirrte Ornlu selbst und ließ ihn in einen Tagtraum abgleiten. Ein Teppich aus Säbelzahnzähnen... - dabei meinte er doch einfach nur genüsslich rauchend und nackt auf dem Fell von so einen Vieh herum zu lümmeln. Das hatte wohl Putorius noch nie und das machte ihn natürlich als Waldler moralisch unterlegen, aber er war ja noch nicht so lange dabei wie es schien.
"Deswegen erlaube ich dir mitzukommen, wenn du Ryu ein Schinkenbrötchen besorgst! Los, los! Guck nicht so! Frag den Wassermagier ob er eins in diesen weiten Ärmeln versteckt, ansonsten besorg gefälligst eins, sonst hauen wir dir ab und du musst alleine nach Schwarzwasser!", sagte der Druide, zwinkerte Ryu zu und hob den Daumen mitsamt einen Nice-Guy-Grinsen. Natürlich erwiderte Ryu genauso.
"Muuaaaahh Schinkenbrötchen! Aber zurück zu deinen Fragen. Was suchst du hier überhaupt? Hat dich Jarvo geschickt um dir den Laden mal hier anzugucken? Wir kommen vom Festland. Da liegt voll der Schnee und die Frauen in den Städten sind alle hässlicher geworden. Es ist gut, dass wir nun hier sind, Ryu. Und wenn du auf Putti-Porius gezeigt hast, um zu wissen wer das ist, dann will ich wissen wer der hier ist! Der schaut dich an, als ob ihr beide schon Schinkenbrötchen geteilt hättet!"
Geändert von Ornlu (04.03.2012 um 00:12 Uhr)
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Im Moment da es ihm rausgerutscht war, hatte er befürchtet, dass sie dies falsch auffassen würde. Über derlei Sachen witzelte er in der Regel mit seinem Vater um sich einen langen Tag zu zweit auf dem Boot, fernab der Stadt zu verbringen. Es war ein Spaß, doch das hier war gründlich schief gegangen. Die Welt schien zu verschwimmen. "Moment, es verschwimmt wirklich alles.", fiel es ihm schlagartig auf. Dichter Nebel zog auf und das letzte was er sah war das Funkel Selinas Augen. Danach war alles grau. Er wusste weder wo oben noch unten war. Wie gelähmt stand der junge Fischer da und traute sich keinen Schritt zu tun, aus Angst ins nichts zu stürzen. Dies war ihm eigentlich nicht im Sinn gewesen, als er einmal Magie sehen wollte. "Es tut mir leid!", rief Iain in die Richtung wo er die Adeptin vermutete. Ihr wütenden Worte schienen von überall zu kommen und brachen über ihn herein wie die Wellen des Meeres in einer stürmischer Nacht über ein kleines Fischerboot klatschten. Wenn es so weiterginge würde er kentern.
"Ich hab das nicht so gemeint, dass war nur ein Witz....ein dummer Scherz...", sprach er flehend. Erinnerungen eines schicksalhaften Tages ereilten ihn, an dem er beinahe in einem heftigen Unwetter ertrunken war. Langsam wurde aus der zähen grauen Masse ein schwarzer Vorhang. Er fiel auf die Knie und schnappte nach Luft. Das Meerwasser erfüllt seine Lungen und er bekam keine Luft mehr. Iain war kurz davor in Ohnmacht zu fallen und in den Wogen zu ertrinken.
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Was für eine Versammlung! Nun war auch noch der Hauptmann hinzugekommen, auf merkwürdige Art und Weise mit dem Kopf in einer Kiste von oben fallend. Ornlu und der für Cé fremde stellten dem Mann einige seltsame Fragen, die er brav beantwortete, ehe Ornlu ihn losschickte, um Schinkenbrötchen zu holen. Anscheinend sah Putorius nun aber sie als Bezugsperson und fragte sie, wann losgezogen werden sollte. Cé für ihren Teil wusste das nicht, aber das Antworten hatte Ornlu ja übernommen.
Putorius hatte sich entfernt, um das Schinkenbrötchen zu holen, und Ornlu hatte eine Unterhaltung mit Ryu begonnen, also entfernte Cé sich von der Gruppe. Erst heute Mittag hatte sie sich bei einem Bäcker Schinkenbrötchen besorgt und eines als Wegzehrung eingepackt. Zugleich weckte sie nun ihre Magie. Wer sagte, dass dieser Putorius keine Hintergedanken hatte, wenn er sich ihnen anschließen wollte? Mit dem Zauber, den sie wirken wollte, würde sie das nicht direkt herausfinden können, aber sie hoffte, dass er sich genug von seinen Gefühlen überfluten ließ, um ihnen zu sagen, falls er etwas Bösartiges im Schilde führte. Sie plante, den Zauber nicht zu knapp ausfallen zu lassen, und tippte ihm auf die Schulter.
„Hier“, sagte sie und drückte ihm das Päckchen mit dem Schinkenbrot in die Hand, während sie ihn mit ihrer Magie berührte. „Das sollte die Meute beruhigen. Gewöhn dich am besten dran.“ Und unterschätz mich nicht.
Sie berührte das Gefühl, das sie in ihm spürte, und verstärkte es nicht gerade wenig. Vermutlich spürte er mit seiner Magie, dass sie etwas mit ihm anstellte, aber das würde sie später aufklären. Erstmal galt es, seine Intentionen zu beleuchten.
„Und nun komm. Man soll hungrige Männer nicht lange warten lassen.“
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Der Nebel war fast schon unterbewusst gekommen, zwar hatte sie durchaus daran gedacht ihn zu erschaffen um ihren Worten mehr Eindruck zu vermitteln, doch genährt durch ihre Wut war er so stark geworden, wie sie eigentlich gar nicht gewollt hatte. Der Effekt war allerdings nicht zu unterschätzen! Kaum machte er den Mund wieder auf (auch wenn Selina diesen nicht mehr sehen konnte) kam eine Entschuldigung in ängstlich-verzweifeltem Tonfall heraus. Iain hatte zwar nie den furchtlosen Match gespielt, aber trotzdem war es lustig wie leicht man ihm Angst einjagen konnte, obwohl ja eigentlich kaum etwas passiert war.
Die Adeptin wollte ihn aber nicht noch weiter verängstigen und sich andererseits auch nicht noch weiter verausgaben und ließ somit die Magie verebben. Um den entstandenen Nebel brauchte sie sich nicht zu kümmern, er würde auf natürlichem Wege wieder verschwinden. Das würde zwar einige Zeit dauern, aber bei der Dichte die er momentan hatte, lichtete er sich schnell wieder soweit, dass sie sich zumindest gegenseitig sehen konnten. Zumindest als Selina nach unten schaute, wo Iain am Boden kniete und diesmal er es war der ihr den Schrecken einjagte. Es war doch gar nichts passiert, also warum war er am Boden?
"Alles in Ordnung? Ich hab nichts gemacht um dich zu verletzen! Selbst den Nebel wollte ich eigentlich gar nicht so stark machen, das... ist mir dann genauso hinausgerutscht wie deine Worte vorhin."
Es war wohl mehr als nur ein bisschen ironisch, dass sie sich plötzlich um ihn sorgte, wo sie ihn noch Augenblicke zuvor in dichten Nebel gehüllt hatte, doch zu keinem Zeitpunkt hatte sie ihm etwas Böses wollen. Sie war wütend auf ihn gewesen, ja, aber er war davor sehr nett gewesen und hatte wesentlich weniger gemacht (und abbekommen) als Illdor und selbst mit dem hatte sie isch nachher wieder (gezwungenermaßen) wieder vertragen.
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Die Stimme Selinas holte ihn zurück ins Dunkel der Nacht. Langsam öffnete Iain die Augen und sah die Adeptin vor sich. Er blickte sie an. Welch seltsame Wege hält Adanos da für mich offen? Bis vor wenigen Tagen hatte er nichts als das Meer den Hafen gekannt. Seine einzigen Gedanken galten der Familie und seinem Tagewerk, von gelegentlichen Tagträumereien zum Zeitvertreib abgesehen. Doch die Dinge überschlugen sch förmlich. Er hatte eine Magierin kennen gelernt mit ihr gelacht, sie hatte ihn eingeladen und er ihr sich revanchiert. Zumindest war so der Plan. Nun hockte er am Boden, verängstigt und schwer atmend.
Iain schloss die Augen erneut und konzentrierte sich auf seinen Atem. Langsam beruhigte sich sein Puls und der Schleier verschwand aus seinen Gedanken. Mit etwas wackligen Beinen stand er auf. "Es tut mir wirklich Leid Selina, es....war nicht so gemeint.", murmelte er und wandte sich zum gehen. "Gute Nacht und...", er schluckte das Bis bald herunter. "Als ob sie mich noch mal wieder sehen wollte." Um den Satz nicht unvollendet im Nebel stehen zu lassen fügte er ein leises "...lass dir die Fische schmecken" an.
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Schinkenbrötchen holen, was war das denn für eine komische Aktion, aber das würde sich sicher noch klären, vielleich so was wie eine bescheuerte Aufnahmeprüfung. Eigentlich wollte er ja bei den Magiern betteln gehen, aber Cécillia hielt ihn nach der nächsten Hausecke auf und gab ihm ein Päckchen, und was war das jetzt? Aber ihre Berührung schickte ihm einen kalten Schauder über den Rücken, warum habe ich ein Päckchen? Und warum bin ich mit einer schönen Frau in der Dunkelheit,"Was... hier?" stammelte er und blickte auf das Päckchen. Netterweise erinnerte sie ihn daraufhin an seine wichtige Mission ein Schinkenbrötchen für Ryu zu holen und zeigte ihm noch die Richtung, also los schließlich war dass Wichtig. Um das Schinkenbrötchen nicht zu verlieren packte er es in seine Tasche und ging dann zurück zur Gruppe. Doch kurz bevor er um die letzte Ecke gehen konte, stolperte und blickte ein wenig verdutzt auf einen faustgroßen Stein, und da er durch den Sturz noch verwirrter wurde, packte er den selbigen ein. Und kam zufrieden mit sich selbst zurück zu den Anderen.
"Hey Andrahir sag mir doch mal, warum und...", durch einen komischen Blick Ryus abgelenkt wandte er sich Ornlu zu,"Ich habe das, hey schaut mal der steht in einer Kiste." Länger Blickte er daraufhin Ryu an, der hatte schon seltsame Augen, und sein linker Schuh, war eine Kiste. Eigentlich schick sowas.
"Wolltest du mir nicht etwas zu Essen holen, ein Schinkenbrötchen?"
Ach ja, etwas zu Essen, stolz Schritt er zu Ryu und wollte gerade das Päckchen in aus seiner Umhängetasche holen, als er seine Pfeife entdeckte, Au ja, rauchen!, schoss es ihm durch den Kopf und seelenruhig begann er sie zu stopfen. Doch ein schon leicht säuerlicher Blick erinnerte ihn, etwas abliefern zu müssen. Also drückte er dem Hauptmann den Stein in die Hand und wünschte,"Guten Appetit." Und schlurfte zurück an seinen vorherigen Platz. Andrahir sah äußerst skeptisch, vielleicht wollte er ein Schinkenbrötchen, und da er sowieso eines hatte, bekam der Jäger es. Allerdings erst, nachdem Putorius einmal abgebissen hatte. Doch irgendwas störte ihn, er konnte nur nicht sagen was, vielleicht war es dieser Pflasterboden, oder war es, weil dieser komische Ornlu die ganze Zeit grinste und nun noch zu lachen begann?
"Hey du, erklär mir mal, seit wann der Boden..."
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"Warte!"
Iain hatte sich schon umgedreht gehabt und war dabei zu gehen, als Selina ihn noch einmal zurück rief. Was auch immer da gerade passiert war, es hatte seine Gefühle zu sehr mitgenommen, es hatte den bisher schönen Abend versaut und war alles in allem einfach nur unbefriedigend.
"Und was?", wollte sie ihn dazu bringen das zu sagen, was er eigentlich hätte sagen wollen, "ist schon O.K.! Du hast einen dummen Witz gemacht, der mir nicht gefallen hat, ich... habe wohl etwas überreagiert, aber es ist auch keine Katastrophe! Komm her!"
Der Fischer wirkte immer noch sehr mitgenommen und so machte sie kurzerhand einen Schritt auf ihn zu und schloss ihn in eine Umarmung. Die Adeptin konnte fühlen wie er immer noch am ganzen Leib zitterte.
"Was ist passiert? Es war Nebel, nur Nebel! Eine ganz gewöhnliche Wettererscheinung! Zwar plötzlicher und intensiver als normal, aber nicht gefährlich oder verletzend. Aber irgendetwas geht in dir vor!"
Doch es trat nur ein Moment des Schweigens eins, sodass die Schwarzhaarige fortfuhr.
"Du kannst es mir sagen! Ich verspreche dir, selbst wenn es mir nicht gefallen sollte, ich werde dich nicht anschreien oder Magie einsetzten oder sonst etwas tun!"
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Hmmm, was hatte Cécilia da nur mit ihm in der dunklen Ecke getrieben? Ryu hatte alles genau beobachtet, jawoll ja! Nun, bis Ornlu ihm von dem vierbusigen Mütterchen aus Nebraska erzählt hatte! Natürlich war dies nur eine urbane Legende, die sich Reisende von Zeit zu Zeit erzählten, doch wenn es dieses Wesen wirklich gab, musste der Templer es irgendwann mal zu Gesicht bekommen! Vor allem die vier Busen! Aber das vielleicht dann, wenn Myra nicht in der Nähe war... Sie könnte seinen Dienst im Dienste der Wissenschaft vielleicht falsch interpretieren und ihm einen Strick daraus drehen. Doch nun beschäftigte ihn etwas ganz anderes, als vier Busen im Dienste der Männerschaft - Nämlich sein verdammtes Schinkenbrötchen! Da biss dieser Puttobias doch tatsächlich ein herzhaftes Stück ab und reichte es statt dem Schwertmeister seinem ehemaligen Schüler! Phaaah! Was hatte der, was Ryu nicht hatte!? Etwas entrüstet ging sein Blick rüber zu Ornlu, welcher gerade dabei war, schwabbelige Knie zu bekommen. Ja, das sah man daran, wie sehr er sich den Bauch halten musste! Welcher Alienlogik das nun genau folgte wusste zwar keine Sau, aber es war eben eine unumschrieben Tatsache, dass man beim Bauchhalten das Gleichgewicht verlor! Und so geschah es, dass Ornlu einknickte und lauthals weiterlachte. So langsam tickte es auch bei Ryu, dass die Schinkenbrötchensache wohl doch nur Spaß war, also tat er das, was er und sein Kumpan eben in solchen Momenten taten, wenn der eine nicht so recht wusste was zu tun war: Er tat es dem anderen gleich und lachte mit! Und tatsächlich, es wirkte überzeugend. Dennoch wusste Ryu nicht so recht, ob er eine Träne des Lachens willen oder ob des Verlustes des Schinkenbrötchens vergoss. In seinem Lachanfall deutet der Templer dann doch kurz auf Puttanio und rief ihm zu:
"Hinter dir! Ein dreiköpfiger Affe!"
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Die Tage verstrichen in etwa genauso schnell wie Balthurs Mut. Die Wände seines kleinen Reiches blieben so grau wie eh und je nur die Umrisse der Steine schienen wie von Geisteshand jede Stunde schneller zu verwischen, wurden zu grotesken Fratzen, abartigen Mündern und höhnenden Visagen. Seltener und seltener fand der Bettler die Entschlossenheit aufzusehen in diesem Meer aus unveränderlicher Trostlosigkeit und Konstanz. Der einzige Lichtblick, im wahrsten Sinne des Wortes bot der unscheinbare Dietrichersatz dort gleich hinter der Zellenmauer. Möge Beliar deine Augäpfel verdampfen Putorius. Kaum drei Schritt vom längsten Punkt seines Armes entfernt, dabei aber so unerreichbar wie der Schein nächtlicher Sternbilder, funkelten sie während der Dämmerung einem aufgeregtem Glühwürmchen gleich in Richtung des unförmigen Lochs welches sich selbst Fenster schimpfte. Es lockte ihn mit seiner Verheißung auf Freiheit und der Rückkehr in weniger bedrückende Gewässer. Ach hätt ich nur die Finger von dieser Tür gelassen!
Fürwahr sie hatte ihm bislang nichts als Ärger gebracht. So sehr er sich aber auch wünschte es hätte sie niemals gegeben, im gleichen Atemzug war er auch schon wieder bei der Frage nach ihrer Bedeutung, dem Sinn der in ihr steckte. Warum nur konnte eine kleine schäbige Holztür ihm solche Kopfschmerzen bereiten. Balthurs Kehle entstieg ein schluchzendes Lachen das in dem kleinen Raum hallte und schallte und sich zu einem Spektakel der Verzweiflung hochtönte. Er hatte seit seiner Verhaftung häufiger geweint und gelacht und vor allem auch geflucht als zu seiner Zeit des Bettelns. Das meiste glich einem Murmeln oder Singsang wobei die deutlicheren Momente überfüllt waren mit Verwünschungen verschiedener Persönlichkeiten. Darunter sein Vater, Sarpedon, Ethorn IV und ein Stallbursche aus Stewark. Jedem einzelnen gab er die alleinige Schuld an seiner derzeitigen Lage und verlangte von den Göttern konsequente Bestrafung. Diese hatten im Moment jedoch wichtigere Angelegenheiten zu regeln.
Balthur spürte es noch bevor er die Augen schloss. Ein Luftzug wehte ihn von Dannen und hauchte ihm den Geruch faulenden Honigs in die Nase. Er hatte die düstere Zelle verlassen und war an einen weitaus bedrückenderen Ort zurück gekehrt. Die göttliche Lichtung. Inzwischen glich sie aber mehr einem perfiden Abbild von Orten die beim erzählen von Schreckgeschichten über Hexen, Trolle und Monster benutzt wurden als einem paradisichem Fleckchen Erde. Balthur spähte in alle Himmelsrichtungen, war aber nicht in der Lage viel mehr zu erkennen als beim letzten mal, der Himmel lies nichts als schwarze Dunkelheit erscheinen. Hastig machte sich der Bettler auf den Weg gen Lichtungsmittelpunkt, sah zu wie die Enden der Ebene weiter und weiter verödeten, ja praktisch erfroren wie im tiefsten Blizzard. Seinen Weg kreuzte schon bald ein steinernes Podest. Es sah Jahrhunderte gealtert aus, vom Zahn der Zeit zu Sand zermahlen und umgekippt versank der majestetische Stein immer weiter im Erdboden. Ganz so als läge er ihm Moor. Balthur lies ihn hinter sich zurück und lauschte der säuselnden Stimme die lauter erklang je weiter er rannte.
Du kommst spät. Was hielt dich, Sterblicher? Seine Ohren sträubten sich von Klang des Geflüsters. Ihm war als versuchte ein Stück Schleifpapier sich einen Weg durch die Hörmuschel bis in seinen Kopf zu kratzen.
Ich stecke in Schwierigkeiten. Man hat mich auf schäbigste Art und Weise verkauft und eingeschlossen.
Deine Lage ist bekannt und stellt kein Hindernis für deine Aufgabe dar.
Wovon redet ihr? Du? Welche Aufgabe.
Der Boden unter seinen Füßen begann zu zittern und zu ruckeln. Balthur hatte mit Müh und Not zu kämpfen um kein Wort der heiseren Stimme zu verpassen.
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Iain blieb stehen, als die Adeptin nach ihm rief. Er wollte nur noch weg, doch konnte er sie nicht mit dem falschen Gedanken zurücklassen. Die unerwartete Umarmung, erwiderte er nicht - es waren einfach zu viele Eindrücke an diesem Tag, dass er einfach nicht wusste wie er reagieren sollte. Leise begann er zu sprechen. "Dein Nebel hat mir nicht .... weh getan ... es war..." Der junge Fischer stockte auf der Suche nach den richtigen Worten. "...es hat mich nur an etwas erinnert. Ich....bin als Kind mal in einem solchen Nebel beinahe ertrunken...und...", er seufzte hörbar. "Ich glaube das war nur eine unglückliche Verkettung. Mach dir also keine Gedanken wegen deiner...Magie."
Unbewusst sprach er weiter. "Die übrigens sehr...beeindruckend war...doch machen wir uns nichts vor. Ich habe keine Ahnung was...Bücher sind - kann sie weder...benutzen...noch herstellen. Ich habe keine Ahnung von Magie und kenne nichts als das Fischerhandwerk, dass ich wohl bis zum letzten Atemzug ausüben werde." Die Augen geschlossen zogen die vergangenen Tage an ihm vorbei. "In einem anderen Leben, mit mehr Zeit, hätte ich mich gern mit dem Wissen der Welt auseinander gesetzt." Die Worte sprudelten aus ihm heraus und eine unglaubliche Last war von ihm gefallen. Seit er Selina das erstmal getroffen und sie ihm von den Magiern erzählte, hatte er darüber nachgedacht wie ein solches Leben wohl sein mochte - nicht täglich ein Handwerk auszuüben um gerade genug zu verdienen den nächsten Arbeitstag zu überstehen.
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Die Welt die du Heimat nennst wird zerissen. Zerfleischt von der gnadenlosen Veränderung der Begebenheiten und Umstände. Ein Akt des Vandalismus den es Aufzuhalten gilt.
Ich verstehe nicht.
Die Natur zeigt 2 Gesichter. Auf der einen Seite verändert sie jedes lebende wie unlebendige Objekt in jedem Bruchteil eines Augenblicks. Tiere werden gefressen, Pflanzen sterben aus, Steine zerbröseln im Wind. Doch sie sorgt auch immer für das Gleichbleiben des Gesamten. Für den Erhalt des Gleichgewichts. Für das Fortbestehen der Existenz.
Balthur hatte mit den Worten und Gedanken zu kämpfen die gerade auf ihn einströmten.
Sie dich um. Die Waage wurde gekippt, das Gleichgewicht gestürzt. Veränderung nimmt allerorts Überhand. Man spricht zu dir weil du an das gleiche Prinzip glaubst. Daran das nichts verändert oder verändern sollte. Es wurde beschlossen dir Mittel und Wege zu eröffnen damit du für Stillstand und Umkehr zu natürlichen Normen sorgst. Bist du Willens?
Sarpedon und die Wachen hatte Recht gehabt. Er hatte seinen Verstand verloren und hörte einem Flüstern in der Wand zu welches ihm im Gegenzug für seine Dienste Macht anbot. Wie könnte er als Wahnsinniger da Nein sagen.
Balthur nickte und spürte im nächsten Moment wie seine rechte Hand wie von einem glühenden Hufnagel durchbohrt wurde. Der Bettler hörte auf zu rennen, stolperte und fiel zu Boden wo er begann sich schluchzend hin und her zu rollen. Dein Pakt mit der Natur wurde besiegelt. Nun fühle die Macht die er dir bietet. Der Glatzkopf fühlte sich kein bisschen mächtig. Vielmehr fühlte es sich an als würde er langsam Blut verlieren und nach und nach immer schwächer werden. Auch begann sein blindes Auge wie verrückt zu jucken. Willst du dein Geschenk denn garnicht sehen? Es geschah ohne sein Zutun und bestätigte seine Annahme dem Wahnsinn gerade noch ein kleinen bisschen mehr verfallen zu sein. Durch seine Rechte bohrte sich ein gewaltiger grünlicher Dorn dessen Spitze genau im Mittelkreis der Diebestattoowierung austrat. Kein Blut war zu sehen, nur der Schmerz versuchte ihm das Bewusstsein zu rauben. Das Tatoo selbst hatte seine schwarzbläuliche Tintenfarbe ebenfalls in ein dunkles Moosgrün geändert und schien auf seinem Handrücken regelrecht zu pulsieren, so wie ein Herz das ununterbrochen Blut durch den Kreislauf pumpte.
Nur floss es nicht in Richtung Körpermitte sondern direkt aus den Fingerspitzen hinaus und auf den Boden. 3 urtümliche Bäche die über den Rand einer Klippe in die Unendlichkeit verschwanden, das Übelkeit erregende Sumpfgrün im Schein des grauen Mondes glitzernd. Jeder einzelne Tropfen zehrte dabei an Balthurs Kräften. Es störte ihn während dessen nicht mal besonders das das Glühen von Dorn, Tattoo und Strom auch bei geschlossenem Auge so glasklar wie eh und je sichtbar war. Wir haben deinen Weg zum Mana geöffnet. Das Linke sieht es, die Rechte verströmt es. Sprachlos von all den Dingen die er sah und hörte kam Balthur die letzte entscheidende Frage partou nicht über die bleichen Lippen. "Was genau soll ich tun?" Das körperlose Murmeln antwortete auch ohne das sprechen notwendig gewesen wäre. Absolut nichts und alles. Jede deiner Handlungen wird die Ordnung im größeren Sinne wieder herstellen. Jede Aktion ist gerechtfertigt. Es liegt dir einfach im Blut das Notwendige zu tun.
Während der Strom von seinen Fingern bereits wieder versiegte und sich der Mond hinter finstere Wolken schob, sprach das Gekrächze in seinem Kopf für lange Zeit das letzte mal mit ihm. Das Einzige was dir jetzt noch fehlt ist ein Blick in deine Vergangenheit. Das graue Leuchten des größten aller nächtlichen Himmelsbwohner schob sich unter seinem Kissen wieder hervor und beleuchtete eine einsame Figur hinter dicken Mauern und rostigen Gitterstäben. Mit starrem Blick auf eine komplett unberührte Hand und einem manischen Gesichtsausdruck war der Glücksspieler zu einer Entscheidung gekommen. Was solls, bin ich halt verrückt. Im nächsten Augenblick war er auf seiner harten Steinbank eingeschlafen.
Geändert von Balthur (04.03.2012 um 12:09 Uhr)
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Was war hier grad los? Leicht verwirrt blickte Andrahir zwischen den ganzen Leuten hin und her. Dieser Ornlu lag am Boden vor Lachen, Ryu war auf dem besten Wege dorthin, die junge Frau war mit mal spurlos verschwunden und Putorius... nunja... der drehte sich grad um und suchte einen Affen. Aus irgendeinem Grund schien der Momentan alles zu glauben was man ihm sagte und blickte dabei durch die Gegend wie aus dem Nest gefallenes Vogeljunges.
Eine abschweifende Bemerkung über den nichtexistenten Affen ging jedoch im allgemeinen Prustgelächter der anderen zwei unter.
Zum ersten Mal blichte der Jäger nun auf das ihm überreichte Schinkenbrötchen. Sabberfäden tropften von der bereits abgebissenen Seite... naja... gab ja noch eine andere. "Mh... Vorschüglüsch... Abwa" er schluckte das Stück herunter um den Mund wieder frei zu bekommen...
Die Frage war eigentlich was Putorius anstellen würde, wenn er nicht was verteilte sondern etwas bekam, was er vorher noch nicht in der Hand hatte. Ein Messer wär vielleicht gar zu gefährlich... so kramte er in den eigenen Taschen und fand schließlich... ein Stück übrig gebliebene Bogensehne... nur so lang wie ein Finger. Vielleicht ungünstig wenn er versuchen würde es zu Essen aber sicher nicht tödlich. "... hier als Gegenleistung für das Brötchen. Eignet sich als Ohrschmuck."
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Das nahm hier mehr und mehr Ausmaße an, für die man sie noch einkerkern würde - weil verrückt oder so.
Ja, so irgendwie. Ornlu stellte das lachen ein.
"Nein, nimm es nicht an! Es wird dir sicher schaden!", meinte Ornlu im Bezug auf das Tauschgeschäft was sich gerade abspielte. Doch verlor er diesbezüglich dann die Aufmerksamkeit wie der Rest, weil eine Wache kam und Cecilia etwas ernster drein blickte, als ob sie was ahnte oder warnen wollte.
"Emm jaaa und so! Ich finde es ist heute dunkler als sonst in der Nahct und draußen auch kälter. Ich schlage vor, wir ziehen uns in eine Lokalität zurück wo redliche Bürger wie wir, redlich auf den König anstoßen können und...viel Geld hier ausgeben können. Ja und so.", meinte er. Das Nicken wirkte einstimmig und dieser Andrahir sollte dne Weg gen Taverne weisen. Damit hatte er ja wohl geprahlt.
"Und morgen früh brechen wir dann auf. Also ich weiß zwar nicht genau wie und wo durch, aber ich möchte nach Schwarzwasser und wenn ihr beiden mit wollt, könnt ihr uns Drei begleiten.", meinte Ornlu vor dem Eingang und machte Ryu verständlich, dass er immer noch wissen wollte wer dieser Andrahir war. Dieser Putorius schien ganz in Ordnung, wenn auch noch etwas wirr zu sein. Doch wirr waren alle die aus dem Süden kamen.
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Selina gefiel nicht, dass die Stimmung immer noch so gedrückt war, doch wusste sie auch nicht wirklich etwas dagegen zu tun.
"Das tut mir furchtbar Leid! Ich wollte dich auf keinen Fall daran erinnern! Wenn ich das gewusst hätte..."
Aber das hätte sie nicht vorhersehen können und er würde wohl auch darüber hinwegkommen, schließlich war es schon lange her und er hatte es Heil überstanden.
Seine andere Äußerung war allerdings ziemlich interessant, aber auch gleichermaßen unerwartet und relativ pessimistisch.
"Was veranlasst dich zu denken, dass du ein neues Leben dafür bräuchtest? Lesen kann man lernen! Und bei Magie sagte ich dir bereits, dass jeder dazu fähig sein kann, das hängt nicht davon wie viel du schon gelernt hast, ob du lesen kann oder gar in welche Familie du geboren worden bist. Dein Wille und Ehrgeiz zählt, sowie der Glaube an Adanos und dann kannst du es schaffen! Zeit hast du noch genug! Ich kann natürlich verstehen, dass deine Familie Verpflichtungen mit sich bringt, die dich binden, doch kann dir die Magie auch andere Wege eröffnen und auch wenn du nicht mehr dem Handwerk deiner Familie nachgehst, so kannst du sie trotzdem unterstützen oder mit ihnen leben!
Und das soll jetzt keine Aufforderung sein, dich uns anzuschließen, aus unseren Büchern zu lernen oder erst recht nicht mir zu 'gehorchen'. Das einzige was ich sagen möchte: Gehe dem nach, was du wirklich tun möchtest und es wird sich ein Weg finden!
Man kann es nicht eins zu eins mit mir und meiner Situation vergleichen, aber wenn ich nicht getan hätte, was ich tun wollte, würde ich wohl noch mit meinem Vater, dem ich nichts bedeute in Nordmar sitzen und jeden Tag halb einfrieren!"
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"Danke", murmelte Iain und sogar ein Lächeln schaffte es auf seine Lippen. "Ich werde über deine Worte nachdenken - ich hab ja viel Zeit auf dem Boot", sprach er mit einem leisen Lachen. "Nun muss ich aber wirklich heim. Es werden sicherlich schon alle schlafen und wir fahren immer sehr zeitig los." Er löste sich aus ihrer Umarmung und wandte sich zum gehen. "Vielleicht kannst du mir ja mal eines der Bücher vorlesen.", sprach er über die Schulter gefolgt von einem leisen Lachen. "Schlaf gut Selina." Und Iain verschwand in der Nacht.
Es vergingen einige Minuten eher er das Hafenviertel erreichte doch der Geruch der See führten seine Schritte zielsicher zu seiner Hütte. Langsam öffnete er die Tür, die leise knarzte, doch niemand schien mehr wach. Auf Zehenspitzen schlich er sich in sein Bett und ließ sich fallen. Es war wahrlich ein aufregender Tag gewesen. Das Treffen mit Selina war überraschend in mehrfacher Hinsicht. "Ich als Wassermagier?", murmelte Iain, schloß die Augen und begann zu träumen.
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Selina war froh gewesen, dass ihr Treffen mit Iain noch gut ausgegangen war, war dann aber schon zu müde gewesen um sich den Fisch zuzubereiten. Folglich hatte sie das auf heute verschoben, hatte dann aber bemerkt, dass sie keine Kartoffeln als Beilage mehr hatte und somit noch ein Besuch am Markt angesagt war. Außerdem konnten ein paar Fischgewürze wohl auch nicht schaden und ein Blick aus dem Fenster sagte ihr, dass das Wetter schön war. Sie war richtig begeistert wieder einmal die warme Sonne auf ihrer Haut spüren zu können und dabei die milden Temperaturen zu genießen. Bei diesem Anblick hatte sie es so eilig gehabt nach draußen zu kommen, dass ihr erst auf halben Weg einfiel, dass sie ihre Tasche vergessen hatte.
Also musste sie den Weg wieder zurück, denn ohne Geld würde ihr niemand etwas verkaufen, abgesehen davon, dass sie normalerweise eigentlich nie ohne Tasche außer Haus war und schon so manche Gelegenheiten hatten ihr bewiesen, dass man nie wissen konnte was man gerade brauchte. Doch um nicht ganz so lange gehen zu müssen wollte die Schwarzhaarige eine kleine Seitengasse als Abkürzung benützen, als sie aber zwei Männer auf sich zukommen sah, läuteten ihre Alarmglocken und sie überlegte ob sie nicht einen Fehler gemacht hatte. Dennoch zwang sie sich zur Ruhe, es war helligster Tag, was sollte schon passieren?
"Hey, du!", Selina fuhr zusammen als sie angesprochen wurde. Wenn das mal gut ausging!
"Du siehst mir reich aus! Bestimmt hast du irgendwelche Wertsachen dabei, die du mit uns teilen wirst!"
Doch die beiden Gestalten hatten unrecht, sie hatte nichts dabei, das war ja eigentlich gerade ihr Problem gewesen, die Frage war nur ob sie ihr das glauben würden und wie sie sich davon überzeugen wollen würden. Was also tun?
Ihre Magie erweckt, nur der Plan musste erst gefasst werden. Verteidigen! Aber wie? Oder Wertsachen auftreiben, aber das war noch unmöglicher! Oder nicht? Ein Stein erregte die Aufmerksamkeit der Adeptin, er sah dem Stück des Meteorit ähnlich, dass Selina mitgenommen hatte und die beiden Typen waren bestimmt keine Geologen. Mit Telekinese bewegte sie das Gestein also unauffällig über den Boden, bis es hinter ihr war und ließ es dann aufsteigen, sodass sie es mit der Hand nehmen konnte, die sie gleich danach in die Taschen ihre Robe steckte und so tat als würde sie den Stein von dort nehmen.
"Ich habe nichts! Nur das hier kann ich euch anbieten!", auf Zeichen der Diebe, die sehr skeptisch schauten, warf sie ihnen den Stein zu, "Es ist ein Teil des Meteoriten der vor einigen Monaten im Gebirge eingeschlagen ist! Ich weiß nicht, ob und was er wert ist, aber habe ich nicht!"
So leicht ließen sich die Diebe aber nicht beeindrucken.
"Ach, was du nicht sagst! Und das sollen wir dir glauben? Los, rück schon raus was du hast!"
"Warum sollte ich einen Stein bei mir haben, wenn es nicht wirklich ein Teil des Meteoriten wäre?", versuchte die Adeptin es weiter, beobachtete die unschlüssigen Blicke der Gestalten, konnte dann aber erkennen, dass ihre Chancen nicht gut standen und machte somit kehrt und hoffte dass sie sich schnell genug auf eine der belebteren Straßen retten konnte.
Nach der ersten Kurve aber schon wurde ihre Fluch abrupt gestoppt, als sie in jemand anderen hineinrannte. Hatte der hier gestanden, zugehört und... nichts getan?
"Entschuldige vielmals, aber bitte hilf mir!", sprach sie verzweifelt als sie sich wieder aufrappelte.
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Setarrif machte wie üblich seinem Status als Stadt die größte ehre, in dem es mit Betriebsamkeit aufwartete. Ebenso machte Edon auch seinem Status als professioneller Faulpelz alle Ehre, in dem er sich auf einem Hausdach herumlümmelte, dessen Wand an eine kleine, meist unbelebte Gasse führte. Das war auch schon der Grund, warum sich Edon möglichst nahe an den Rand des Daches gelegt hatte, der an diese Gasse führte.
Nur, dass sie im Moment nicht so unbelebt war wie sonst, denn es drangen einige Stimmen nach oben, die von einem nicht sonderlich freundlichen Gespräch zeugten, dessen Inhalt Edon eigentlich nur mit einem Wort interessierte "Meteorit".
Das Wort alleine reichte auch schon aus, um Edons Neugier zu wecken, war er doch schon lange genug auf der Suche nach Fragmenten. Er war nicht sonderlich geübt im Klettern, deshalb brauchte er auch eine kleine Weile, um den Boden zu erreichen und sein kletterliches (Un-) Geschick wurde auch nicht dadurch verbessert, dass eine Frau aus der schmalen Straße heraus rannte und ihn fast noch über den Haufen rannte und sich auch noch bei ihm um Hilfe ersuchte.
Eigentlich hatte er noch nicht mal wirklich Lust zu helfen, allerdings sprachen dann doch zwei Gründe dafür: Zum einen das Wort "Meteorit" und dann noch der Umstand, dass es selbst ihn als Dieb anekelte, seine Opfer gewaltsam um seine Beute zu erleichtern, gerade wenn es sich dabei um vermeintlich Wehrlose handelte, auch wenn das in Anbetracht ihrer Robe auch nicht wirklich der Fall sein mochte.
Die einzige Blödheit bei der Sache war, dass ihn das Wort "Meteorit" interessierte, weil er daraus ein Schwert schmieden wollte und mit diesem Schwert dann den Umgang damit lernen, anders ausgedrückt, er hatte herzlich wenig Ahnung vom Schwertkampf.
Dennoch siegte am Ende sein Interesse, dass er selbst einmal in die Gasse einbog, woraufhin er sich zwei recht finster dreinblickenden Gestalten wiederfand, die alle Anstalten dazu machten, auf ihn und die Frau loszugehen.
"'n Abend die Herren, würde es sie stören, wenn ich mich dazu erdreiste zu ihrem Gespräch zu stoßen, da ich mich mit einem eben erwähnten Wort gerne näher befassen würde."
Seine Gegenüber setzten nicht gerade eine erfreute Miene, ob des neuen Gesprächspaqrtners auf, sondern beliessen es bei ihren finster-drohenden ausdrücken.
Edon tat so, als würde er sich nervös im Nacken kratzen, während er den Griff eines seiner Dolche umfasste.
"Schade, es hätte eine interessante Konversation werden können."
Mit diesen Worten zog er seinen Dolch aus dem Nacken, warf ihn nach einem der beiden Gauner, jedoch absichtlich so, dass der Dolch knapp an ihm vorbeistreifte.
"So ein Mist, daneben! Na ja, ein paar Versuche habe ich ja noch."
Damit griff er sich in die Ärmel seiner Tunika und zog zwei weitere Dolche heraus.
"Wenn die Herren nun so freundlich wären zu gehen, ich würde das Gespräch gerne mit der Dame alleine fortsetzen. andernfalls würden sie beide mir als nützliche Zielscheibe dienen, um meine Wurftechnik noch ein wenig zu verfeinern."
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Das grüne Meer begann sich zu lichten und gab in nicht allzu großer Entfernung die golden in den Himmel ragenden Kuppeln Setarrifs frei. Nur wenige Schritte weiter und sie sahen nicht nur die Dächer der Stadt, sondern auch die Mauern. Das vorläufige Ziel ihrer Reise schien geschafft. Der Wald war verlassen und das Tor zur Stadt durchschritten.
Die letzten Tage der Reise waren ruhig verlaufen. Es keine Banditenüberfälle und sie waren auch nicht in die Fänge blutrünstiger Bestien gelaufen. Der Weg, den Turang zum Schmugglerversteck genommen hatte, bot auch in entgegen gesetzter Richtung ausreichend Sicherheit um unbehelligt reisen zu können.
„Da wären wir also wieder“, meinte olirie zu seinem Reisepartner, als sie die Straße der Handwerker entlang schritten.
„Ich denke, wir sollten unsere Reise heute nicht mehr fortsetzen. Die Sonne wird wohl bald unter gehen und außerdem wollte ich vor der Abreise ja noch zu Viraya. Wie sieht es bei dir aus? Wollen wir erstmal eine Kleinigkeit essen gehen?“
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Xenarion dachte kurz nach. Ja, etwas zu essen hätte er jetzt schon gerne. "Gut. Dann gehen wir zur Taverne", meinte er zu olirie und die beiden machten sich auf den Weg.
In dem Schankraum angekommen setzten sie sich an einen Tisch und ließen sich etwas zu essen bringen. "Also olirie. Um auf eine meiner Fragen zurück zu kommen, die ich auf der Reise stellt: Wisst ihr irgendetwas, dass ich vorhaben könnte, wenn ich den wüsste, dass es möglich ist? Oder anders formuliert, fällt euch etwas ein, was ich mit meinem Leben anfangen könnte?"
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