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"Ob Aniron da drin steckt?", fragte sich Ornlu und überlegte ob er in dieses Ding da mal rein geht. Irgendwer hatte da was von Adanos geredet und auch liefen Ornlu schon hier und da ein paar Lehrlinge in diesem schmeichelhaften, blauen Fummel herum und gingen da rein. Und gerade schon wieder einer.
"Die haben sicher Schulterpolster drin. Niemals haben die so breite Schultern und so schmale Tailen.", bewertete der Druide, neben den Cécilia stand. Sie hatte irgendwas von einen Putorius gelabert, den sie hier treffen sollten oder doch woanders. Ornlu hatte weniger zugehört, da er eben so einen Wassermagier nun zu Gesicht bekam.
"Und in den weiten Ärmeln kann man sicher ein paar Schinkenbrötchen verstecken. - Ne, die Mode hier ist seit Al Shedim nicht besser geworden. Da trage ich doch lieber meine praktische Kluft und brauch sie nicht zu waschen. Das Blau ist zu hell. Da siehst du jeden Fleck drauf. - Wie du siehst das etwas anders. Fragen wir doch den da - der wird mir zustimmen!", meinte Ornlu.
"Heda! Bewahre! - Sag mal was sagst du zu diesen blauen Roben? Und wieso liegt da Stroh?", fragte er und blickte erst einmal auf die Stelle wo das Stroh herum lag. Das hatte der doch dahin geworfen.
Als Ornlu dnan etwas näher kam, meinte er den Typ auch schon irgendwo gesehen zu haben.
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Der junge Fischer fuhr erschrocken zusammen, als seine Name gerufen wurde - zumindest glaubte er das er gemeint war. Vielleicht war es aber auch nur eine typisch weibliche Stimmungsschwankung und die Dame konnte sich nicht entscheiden. Es war eine Mischung aus beiden - ein offenbar weibliches Wesen näherte sich ihm. "Guten Abend Selina, schön dich zu sehen." Iain spürte förmlich die fragenden Blicke seiner Mutter und Schwester die ihn durchbohrten. Er versuchte das so gut es ging zu ignorieren und konzentrierte sich ganz auf die vor ihm stehende Adeptin.
"Mir geht es gut und es ist sogar besser als in Ordnung." Ob seines grandiosen Einfalls straffte er etwas die Schultern und erzählte Stolz von ihrem großen Fang. "Daher musste ich heute beim verkaufen aushelfen.", beendete der Fischer die Geschichte. "Du musst also keine armen Fische umsiedeln", fügte er zwinkernd hinzu. "und natürlich gibt es noch einen Fisch für dich." Ohne sich umzudrehen - immerhin starrten da noch immer die beiden Frauen, ging er einen Schritt zurück und griff ins Fass. Kurzerhand hatte er den Köhler in der Hand. "Reicht dir der eine?", fragte er Selina, während er mir seiner dicken Forelle in der Hand rumfuchtelte. "Die kostet natürlich nichts." Hinter ihm bekam Lynn Schnappatmung. "Immerhin hast du mit eine leckere Mahlzeit spendiert."
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"Warum sind deine Schnürsenkel offen?" Dämliche Fragen beantwortete man am besten mit dämlichen Gegenfragen. Die ominöse Gestalt die Andrahir da entgegen trottete verbreitete einen Gestank von Sumpfkraut, dass man fast annahm, das Zeug wüchse aus seinem Kopf... in Form von Haaren...
"Die blauen Roben? Nun... sie sind blau und sehen aus wie ein zu groß geratener Mantel für eine alte Dame. Sonst - nein." Langsam trat der Kerl mit der weiblichen Begleitung immer dichter und irgendwie... Moment, war das nicht dieser geheimnisvolle Kerl, der... Nein - das konnte nicht sein. Oder vielleicht doch? Zumindest würden diese beiden Gestalten wohl ebenfalls besser nach Schwarzwasser passen... schon allein wegen dieser dämlichen Begrüßungsformel... 'bewahre'... da war Ryus 'erwache' noch sinnvoller, wenn man einmal die sogenannten 'Wächter' in Schwarzwasser bei ihrer sogenannten 'Arbeit' beobachtete. Sicher waren einige fleissige dabei, aber der Großteil... arbeitete erst am Abend in der Taverne. Krug heben, Krug senken, Krug heben, Krug senken. War eine Art Krafttraining.
Die junge Frau, eingehült in einen grünen Mantel war in etwa genausogroß wie der Jäger und schien auf ihre Art verschlossen zu sein. Zumindest hatte sie bisher den Mund noch nicht aufgetan und begnügte sich damit zu beobachten.
"Überhaupt beschränkt sich mein Wissen in dieser Stadt auf die Preise der Getränke in der Wirtsstube, den Weg dorthin und die Bodenbeschaffenheit des Kampfplatzes in der Akademie... am besten mit 'staubig' zu beschreiben."
An Andrahirs Stiefel haftete noch immer der gelbliche Staub - aber was kümmerte ihn das? Es waren Stiefel, keine Schmuckstücke.
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An diesem Abend arbeitete er nicht in der Möwe, sondern spazierte in Gedanken versunken durch die Straßen von Setarrif. An einem Samstagabend brummte das Leben geradezu. Das Handwerker- und Künstlerviertel war gut besucht. Freischaffende aller Art stellten ihre Werke aus und freuten sich sichtlich über Interessenten, die lauthals den Preis höher trieben. Die Stadtwachen in ihren typischen setarrifer Rüstungen mit dem charakteristischen Topfhelmen marschierten eher gelangweilt umher, unterhielten sich über Frauen, Essen oder Waffen. Scorchal lächelte leicht, während er mit den Menschen spazierte. Ja, er fühlte es. Früher, wenn er durch solche Ansammlungen gelaufen war, hatte ihn immer ein ungutes Gefühl ergriffen. Ihn hatten all die Leute abgeschreckt. Aber hier, in Setarrif, war das anders. Hier fühlte er sich nicht fremd und als Einzelner unter Vielen, sondern als ein Teil des Ganzen.
In den letzten Tagen hatte ihn eine eher negative Grundstimmung beherrscht. Die Geschehnisse in seiner Heimat, die ihn immer noch um den Schlaf brachten, die Einsamkeit, die er hier, auf einer fremden Insel verspürte, als auch die aussichtslose Situation hatten ihn immer reizbarer gemacht, so dass es manchmal sogar derart schlimm war, dass Sarpedon ihn für die Küche abkommandiert hatte, statt ihn die Gäste bedienen zu lassen.
Aber nun, da er bei einer Gruppe von Bürgern stand, die einem Lautenspieler beim Musizieren zuhörten, wobei niemand sprach oder flüsterte, fiel all das von ihm ab.
Die Dinge, die geschehen waren? Er würde sie verarbeiten, sich mit ihnen auseinander setzen und sie schlussendlich ruhen lassen.
Die Einsamkeit, die Angst vor der Zukunft? Das würde er verlieren, wenn er nicht mehr darüber nachdenken würde.
Die aussichtslose Situation hier? Wäre zu meistern, wenn er es in Angriff nehmen würde.
Und all das würde er tun. Setarrif war für ihn ein neues Leben, in das er die Erfahrungen aus dem alten mitnehmen können würde.
»Und wer weiß«, murmelte er, während er sich von der Gruppe entfernte, die dem Barden lauschte, »vielleicht wird man eines Tages von mir nicht mehr von einem Fremden sprechen, sondern von einem Setarrifer, einem Bürger des Königreiches Argaan.«
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Man konnte Iain anmerken, dass sich wirklich etwas zum Besseren geändert hatte und ziemlich gut lief und deshalb strahlte auch Selina, denn auch sie freute sich über Iains Glück.
"Das freut mich zu hören! Ich hätte nicht gedacht, dass du so schnell Erfolg haben würdest. Wie hast du das geschafft? Oder was ist passiert? Wie geht es deinem Vater?"
Erst dann viel ihr auf wie viele Fragen sie eigentlich stellte und machte ihren Mund deshalb lieber zu und dachte über das Fisch Angebot nach. Eigentlich wären mehr nicht schlecht, denn im Haus der Magier gab es immer wen der mitaß, gleichzeitig konnte sie aber nicht mehr verlangen, wenn er sie ihr gratis geben wollte, was natürlich eine sehr zuvorkommende Geste war.
"Danke vielmals für den Fisch! Um ehrlich zu sein hätte ich aber gerne mehr. Wenn ich bei uns im Haus der Magier koche essen meistens mehrere mit, aber selbstverständlich werde ich sie bezahlen, ich möchte dich nicht gleich wieder in den Ruin treiben, jetzt wo es gerade erst begonnen hat so gut zu laufen."
Noch eine andere Sache gab es aber die ihr aufgefallen war und die sie gewisser Weise beschäftigte. Seit sie Iain angesprochen und an den Stand herangetreten war, schienen diese beiden anderen Frauen die auch hier waren sie anzustarren und das taten sie weder sonderlich unauffällig, noch schienen sie im Begriff zu sein bald aufzuhören. Also senkte die Adeptin ihre Stimme, sodass die beiden sie nicht hören konnte und sprach etwas verlegen:
"Dürfte ich fragen wer diese beiden Damen dort drüben sind und bilde ich mir das ein oder warum starren sie mich oder... uns an?"
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Iain seufzte innerlich. Er hatte befürchtet, dass sie fragen würde. "Soll ich sie einander vorstellen?" Er entschied sich dagegen und beschloss den Hühnerhaufen möglichst schnell voneinander zu trennen. "Das sind meine Schwester und meine Mutter", flüsterte er zurück. "Sie verkaufen die Fische wenn Vater und ich auf See sind." Mit normaler Lautstärke fuhr er fort, als ob nichts gewesen wäre. "Ich habe natürlich auch noch ein paar mehr Fische und weißt du was. Wir wollten eh gerade nach Hause gehen. Was hältst du davon wenn ich dir ein paar einpacke und dir den schweren Einkauf ins Magierhaus trage." Ohne auf eine Antwort zu warten und das lauter werdende japsen im Hintergrund ignorierend schmiss er einige Fische in einen Eimer. Den Fischeimer in der linken, Selina an der rechten Hand zog er sie vom Marktplatz weg.
"Wohin müssen wir eigentlich?", fragte er schließlich als sie außer Sichtweite waren.
Geändert von Iain (03.03.2012 um 21:47 Uhr)
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"Ha! Hörst du Cécilia er stimmt mir zu! Diese Roben sind unnütz und lächerlich. Männer in weibischer Kleidung und so und...und Frauen die mit ihren Reizen geizen - pfui!", meinte der Wolfsdruide und wollte Recht behalten. Dann nickte er dem Wassermagier zu, der sie da etwas skeptisch anguckte. In der aufkommenden Nacht konnte man eh nicht so viel sehen.
Als der Wassermagier dann wieder wegschaute und scheinbar eine weitere Person bei diesem stand, widmete er sich wieder dem Typ, der im Grunde irgendwie zugestimmt hatte.
"Mit meinem Scharfsinn und deiner losen Zunge mutmaße ich mal, dass du nicht von hierher kommst. Die Leute sind hier höflicher als man denkt. Und dein Gesicht kommt mir auch bekannt vor. - Du kommst doch aus dem Süden der Insel, oder? Uns kannste es erzählen. Musst nicht lügen. Sag die Wahrheit oder sie zieht sich vor dir aus!", meinte der Druide nicht mit ganz so viel ernst und verschränkte die Arme, während Cécilia Augen machte als würde sie beide Kerle gerade nackt sehen.
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"Verlockend..." meinte Andrahir grinsend während er sich die Begleiterin seines Gesprächspartners genauer begutachtete. "...aber ich will ja nicht, dass sie nachher noch friert:
Genaugenommen, komme ich ursprünglich aus dem Norden der Insel, hause nun aber im Südwesten der Insel - und zwar dort, wo ihr zwei anscheinend ebenfalls wohnt... nichts für ungut, aber dafür hab ich eine Nase." So konnte man den Gestank des Kerls auch umschreiben ohne ihn zu beleidigen.
"Freundlich... nun... nur solang, wie sie annehmen, man hätte Gold für sie dabei. Wenn man aber ihr 'ruhendes inneres Gleichgewicht' stört, dann reagieren sie darauf recht unausgewogen..."
Der junge Jäger wurde etwas zur Seite geschoben, als ein Nachtwächter an die hinter ihm befindliche Laterne trat um diese zu entzünden. Ja, es wurde Nacht. Die Zeit, in der seltsame Gestalten durch die Stadt wandelten und für die Einwohner gehörten die drei hier stehenden sicher dazu.
"Was führt euch her? Mich wunderts ein wenig hier immer mehr Leute aus dem Wald zu treffen. Können doch nicht alle nach Thorniara gewandert und von da aus geflohen sein..."
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Wo könnte er den Cécilia finden, seine Hauptvermutung lag ja auf der Sturzkampfmöwe, aber dort konnte er ja nicht hin. Vielleicht könnte er jemanden Bezahlen, hineinzugehen, und nach ihr zu Fragen, und was sollte er tun, wenn sie bereits abgereist war? Möglichkeiten über Fragen über Probleme. Zwar war er immer noch niedergeschlagen und hätte eine langsame Gangart bevorzugt, doch da er die Frau so schnell wie Möglich finden musste, war er in einer für seine Laune untypisch hektischen Geschwindigkeit unterwegs, was aber nicht bedeutete, dass er rannte. Hoffentlich würde das Angebot, der gemeinsamen Reise, noch vorhanden sein, ansonsten sähe es er schlecht aus, mit angenehmem Gruppenreisen.
Als er um die nächste Straßenecke bog, wäre er beinahe in eine kleine Menschengruppe gerannt und eigentlich wollte er diese nur schnell Umgehen, und dann weiter, als er die Bewaffnug auf dem Rücken, den er gerade beinahe erwischt hätte sah. Ein Bogen und ein Schwert, dass war keine alzu selten zu sehende Ausrüstung, aber dass ein Schwert in einer so maroden Lederhülle steckte, war nahezu einmalig, zumal diese so löchrig war, dass man eine grünliche Klinge sehen konnte. Dazu noch mittellange schwarze Haare, dass konnte nur Andrahir sein, der könnte ihm bei seinem Problem mit der Informationsbeschaffung in der Möwe helfen. -"mehr Leute aus dem Wald"- hörte er diesen gerade sagen, und trat nun auch zu der Gruppe,"Bewahret, hier wär dann der nächste."
Doch noch während er Sprach erkannte er, dass er nicht nur eine Person in der Gruppe schon kannte, sondern dass auch die Frau von gestern Abend hier war, Naja so langsam, konnte er wohl doch nicht mehr an eine anhäufung von Zufällen glauben, dass war dann doch zu unwahrscheinlich. Ihn überkam dass gefühl, dass diese Begebenheiten von einer Art höheren macht geschickt eingefädelt worden waren, blos wer schrieb da die Geschichte seines Lebens?
"Oh Cécilia, dich habe ich gesucht, gilt dein Angebot von gestern noch?"
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Durch ihr Angebot die Fische zu bezahlen hatte sie ihre Höflichkeit bewahrt, dafür, dass Iain darauf nicht eingehen wollte und ihr die zusätzlichen Fische trotzdem gratis gab, konnte sie nichts und so nahm sie das Geschenk dankend an. Etwas peinlich wurde es dann aber bei seiner nächsten Frage, denn er war so schnell von seiner Familie weggelaufen, dass Selina ihn gar nicht in der Richtung hatte stoppen können.
"Ähm... genau in die andere Richtung, zum Tempel oder der Bibliothek falls dir das was sagt", vermutlich nicht, wenn er auch nicht die Sturzkampfmöwe gekannt hatte und fast nie in Setarrif gewesen war, aber es zu erwähnen konnte wohl nicht schaden.
"Aber wenn wir quer über den Markt zurück gehen, kommt es wohl auch komisch, also müssen wir wohl drum herum gehen", und dieses Vorhaben würde sie in eher kleine, verlassene und düstere Gassen führen in denen sie schon öfter weniger schöne Erfahrungen gemacht hatte und diesmal war 'ihr Ehemann' wohl nicht da um sie zu retten.
"Ich hoffe du kannst eine wehrlose, junge Frau beschützen, falls es nötig sein sollte", scherzte sie, befürchtete aber, dass das nicht der Fall sein würde.
"Aber sag mal, warum wolltest du so schnell von deiner Familie weg? Bin ich etwa nicht gut genug um deiner vorgestellt zu werden", fuhr sie ebenfalls in scherzendem und gespielt verletztem Tonfall fort.
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Die junge Adeptin überraschte ihn immer wieder. "Verteidigen, gegen wen?", fragte sich der Fischer. "Ich dachte die Myrtaner sind weit entfernt." Als sie jedoch ihr Augenmerk erneut auf seine Familie legte, blieb er abrupt stehen. "Ähm...ja...", stammelte er, was ihm einen skeptischen Blick einbrachte. "Ich meine natürlich nein, du bist natürlich gut genug, aber...", warf er hastig ein. "Was sag ich ihr bloß...Adanos hilf mir." In dem Moment rempelte ihn jemand so stark an dass er gerade wegs in Selinas Arme fiel. Mit hochrotem Kopf sprang er zurück. "Entschuldige." Das peinliche Schweigen hatte zumindest den Vorteil, dass die Frage nach seiner Familie verschwunden war.
"Dort entlang?", durchbrach Iain schließlich die Stille und sie führten ihren Weg fort. "Hoffentlich finde ich wieder nach Hause?", spöttelte er um die Stimmung etwas aufzulockern - mit Erfolg. "Sag, was gibt es eigentlich in so einer ... Bio ... Bilbo ... Bliothek?"
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Männer. Innerlich hatte Cé sich schon mehrfach die Hand ins Gesicht geschlagen, und als sie befunden hatte, dass das nicht mehr ausreichte, war in ihr der Drang aufgekommen, sich umzudrehen und ihren Kopf gegen die nächstbeste Hausmauer zu schlagen. Gut, dass sie dem Drang widerstehen konnte. Da standen diese beiden Männer und redeten über die Kleidsamkeit von Magierroben! Cé selbst fand, dass diese Roben im Sumpf sicherlich mörderisch unpraktisch waren, aber sprach es nicht laut aus, als Ornlu anmerkte, sie zeigten bei Magierinnen zu wenig Haut. Und dann kam die Drohung, sie solle sich ausziehen. Männer!
Zum Glück stieß der Fremde von gestern Abend dazu. Putorius, der auf ihre Nachfragen so ausweichend geantwortet hatte. Hoffentlich würde auch der nicht darauf bestehen, dass sie sich auszöge, dann wäre Ornlu überstimmt. Der Dunkelhaarige schien von der Größe der Gruppe irritiert zu sein.
„Das ist er“, sagte sie leise zu Ornlu.
Putorius kam derweil zur Gruppe hinzu. Schon seltsam, wie sie sich in Setarrif gefunden hatte, aber gleich und gleich gesellte sich eben gern und sie waren alle vier zumindest Waldvölkler.
„Das ist Putorius, auch im Waldvolk“, erklärte sie dem Mann, den sie selbst nicht kannte. Ornlu wusste davon bereits. „Ich habe ihm angeboten, dass wir ihn nach Schwarzwasser mitnehmen. Das Angebot gilt noch, würde ich sagen. Ich neige eigentlich nicht dazu, meine Meinung innerhalb weniger Stunden zu ändern.“
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Selina musste unwillkürlich kichern, als sie merkte wie verlegen ihr kleiner Scherz ihn gemacht hatte.
"Du bist süß! So ernst habe ich das ja gar nicht gemeint!", dass diese Worte nicht unbedingt förderlich waren seine Verlegenheit zu bekämpfen, war ihr durchaus bewusst, doch konnte sie es sich nicht verkneifen das Spiel etwas weiter zu führen. Und auch die Antwort auf eine andere Frage ließ sich bestens auf diese Art und Weise geben.
"Man weiß ja nie was sich für Leute in abgelegenen Gassen herumtreiben. Ich musste leider schon die Erfahrung machen, dass ich so manchen Gestalten leider durchaus gut genug gewesen wäre. Zum Glück kam immer noch etwas oder jemand dazwischen, aber das tut jetzt nichts zur Sache.
Der Tempel ist eigentlich ein ziemlich zentraler Platz, von dort findest du den Weg bestimmt, und wenn nicht, kann ich dich ja begleiten", auch wenn das wahrscheinlich nicht passieren würde, denn so wie die Adeptin Iain einschätzte war er zu sehr ein Gentleman um sich von einer Frau nach Hause führen zu lassen. Eher würde er es umgekehrt machen, so wie er es gerade tat.
Und auch seine letzte Frage hatte etwas Niedliches an sich.
"Bücher! Eine Bibliothek ist dazu da sich Bücher auszuborgen oder sie gleich vor Ort zu lesen, aber am Ende muss man sie immer wieder zurück bringen! Die Bibliothek in Setarrif ist sehr umfangreich und umfasst eine Vielzahl von verschiedenen Büchern, das Wissen das hier gelagert ist unglaublich und wohl viel zu viel um von einer einzelnen Person jemals beherrscht zu werden. Ich habe schon viele Stunden dort verbracht, denn man findet immer wieder etwas sehr Interessantes!"
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"Aha....Bücher...." Iain starrte in den Nachthimmel und durchkramte seine Erinnerung nach diesem seltsamen Wort. Gerade als er sich daran machte eine Frage zu ersinnen, die ihm wohl noch peinlicher gewesen wäre, kam die Erkenntnis.
Sein Bruder hatte vor einigen Jahren mal ein seltsames Ding mit nach Hause gebracht. Es war wie eine lederne Schatulle, hatte jedoch kein Loch wo man etwas ablegen konnte. Sein Großvater, er Ruhe in Frieden, hatte ihm erklärt das dies ein so genanntes Buch sei. Darin würden die Menschen Wissen ablegen. Wie genau das funktionieren sollte hatte er selbst nicht erklären können und es war ihnen auch egal. Den ganzen Abend hatte sie Witze darüber gemacht. Warum sollte man Wissen irgendwo festhalten. "Was man sich nicht merken kann ist unnütz", hatte sein Vater gesagt und in der Tat. In seiner Familie wurde alles Wissen seit jeher mündlich weitergegeben. Die Väter an die Söhne, die Mütter an die Töchter. Ein jeder hatte seine feste Aufgabe und führte diese tagtäglich aus. Da konnte man nicht einfach etwas vergessen.
Stirnrunzelnd betrachtete er die Adeptin die neben ihm herlief. "Sie sieht eigentlich nicht vergesslich aus...", dachte Iain bei sich. Gut Frauen konnten sich weniger merken, als Männer - daher verrichten sie nur die einfachen Hausarbeiten, aber immerhin war sie Magierin. Was auch immer das heißen mochte. Neugierig geworden fragt er Selina: "Was für Wissen ist denn da so...in diesen Büchern, dass du Stunden zubringst, anstatt an der frischen Luft oder auf dem Meer. Immerhin bist du doch eine Wassermagierin oder?"
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"Was geht denn hier ab? Am besten kommt hier noch Ryu aus einem Fenster geklettert und der ganze Rest aus Tooshoo durch das Tor. Als obs hier Sumpfkraut umsonst gäbe - nur in blien, eine Mischung aus blau und grün.", meinte Ornlu und war irgendwie skeptisch ob die beiden Typen wirklich zum Gesangsverein aus Schwarzwasser gehörten.
"Und das ist er? Ich weiß ja nicht. Sag mal kannst du Handstand? Wenn ja mach mal vor! Und wie ist dein Verhältnis deinem Vater gegenüber? Hast du schonmal nackt auf einem Säbelzahnpelz geschlafen?", fragte Ornlu bewusst den dazu gekommenen Putorius.
"Und du Nicht-Perverser oder ans andere Ufer Schwimmer? Willst sicher auch noch mit uns reisen, heh?", fragte Ornlu den anderen. Ein echter Vollblut-Walder mit reinrassigen Blut in den Adern, hätte längst gelogen um die nackte Cécilia dreckig lachend durch die Gassen zu jagen. Aber jetzt wars zu spät.
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Man konnte sehen, dass der Fischer nicht sonderlich viel mit Büchern anfangen konnte und scheinbar sogar so wenig, dass er dabei sogar seine Verlegenheit vergaß. Schade, das wäre vielleicht noch lustig gewesen.
"Alles mögliche! Vor allem Dinge die die Magie betreffen finde ich sehr interessant, was es für Möglichkeiten gibt und so, aber dennoch reichen Bücher alleine nicht aus um wirklich Zauber zu lernen. Das können erfahrenere Magier besser erklären, aber zurück zu deiner eigentlichen Frage: Natürlich gibt es auch zu ganz anderen Themen Bücher. Zum Beispiel über die Geschichte der Insel und der Adanoskultur, über die Natur, die verschiedenen Pflanzen oder Tiere, wo sie vorkommen, wie sie sich verhalten und was für Gifte oder sonstige Substanzen sie enthalten. Wie gesagt die Reichweite ist riesig und ich denke man wird zu jedem Thema das einen interessiert etwas finden können."
Und während sie all das erzählte waren sie mittlerweile auch ohne weitere Zwischenfälle am Zielort angekommen.
"So, da wären wir auch schon", begann sie als sie vor dem unspektakulär aussehenden Haus der Magier stand, "das dort ist die Bibliothek, daneben der Tempel, ist wohl offensichtlich, aber das hier ist unsere Behausung und deshalb natürlich nicht so auffällig. Ich danke dir vielmals für die Fische und dass du sie getragen hast. Du wusstest zwar nicht was ein Magier oder eine Bibliothek ist, aber wie sich ein Gentleman benimmt hast du gelernt!"
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"Der Weg zum anderen Ufer soll gerade von hier aus sehr weit sein. Hab gehört es gibt immer mal wieder verrückte Leute die sich übersetzen lassen... manche sogar mehrmals. Totale Spinner sollen das sein... kamst du nicht auch von da? Putorius?" Der Jäger wandte sich nun auch dem Bleichgesicht zu.
"Bist du eigentlich irgendwie entfernt mit der gemeinen Hakenklette verwandt? Einmal an in deiner Nähe, wirst die Dinger nicht wieder los... kannst du mir mal verraten aus welchem Loch du schonwieder geklettert bist?" Ein seltsamer Anblick... ein Putorius der nach einer Antwort suchte... bis zu diesem Augenblick wusste Andrahir gar nicht, dass es sowas gab und nun bemerkte auch Andrahir den Grund dafür. Zufall? Schicksal? Göttliche Fügung? Wie auch immer...
"Ryu... dich sieht man auch mal wieder... fehlt nur noch Myra."
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Verdammt! Andrahir kannte ihn einfach schon zu gut! Da hatte man mal versucht, sich über die Dächer, wie in Thorniara zu bewegen und heldenhaft episch im Mondlicht zu stehen, da wurde man auch schon entdeckt. Vermutlich lag es einfach an Ryu's überaus guten Aussehen, dem keiner widerstehen konnte. Mit einem Satz war er vom Dach auf ein paar Kisten gehüpft, von denen die oberste nachgab und der Templer ins Stolpern kam. Mit einem gekonnten Purzelbaum jedoch ließ er das ganze wieder recht elegant aussehen - Wäre er da nicht mit Fuß und Kopf in jeweils einer Kiste stecken geblieben. Mit einem Ruck entfernte er zumindest seine "Kopfkiste" und schaute zwischen den Anwesenden umher.
"Erwacht, ihr waldvölkischen Gauner." grüßte er mit einem verschmitzten Grinsen und setzte dann zu einer Verbeugung gegenüber der Dame in grün an. "Ah, Cécilia, eine der wenigen Rosenblüten unserer Gemeinschaft..." er wandte sich wieder der Allgemeinheit zu und zuckte mit den Schultern. "Myra wird wohl noch eine Weile hierbleiben und sich ein paar Lektionen zum Thema Schwertkampf aneignen. Ich hab' ihr bereits eine Nachricht hinterlassen, dass wir bald ausziehen werden und... Sag mal... Ornlu... Warum seid ihr eigentlich hier? Und warum gaffst du so die Typen in blau an? Und was macht der Kerl hier?" er fingerzeigte augenblicklich auf Putorius, dem er zuvor wohl einen Traum zerstört haben musste. Wohl war ihm nicht dabei... "Achja, weiß jemand wo's hier Schinkenbrötchen gibt?"
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"Das Wissen der Welt in solch merkwürdigen Dingern?" Iain konnte sich das nicht so recht vorstellen und die Bemerkung Selinas', dass man am besten von anderen Magiern lernte, bestätigte nur dass die Familienmethodik die beste war um etwas zu lernen, sowie ständige Wiederholung. Der junge Fischer starrte die großen Gebäude vor sich an. In der Tat hatte ihn das Gespräch abgelenkt und in gewisser Weise entspannt. So hatte er die Verlegenheit abgeschüttelt und ganz vergessen wer neben ihm lief. Diese Erkenntnis prasselte nun erneut über ihn herein. Sie verbrachte den Tag mit Büchern, Magie und was auch immer. So nah sie gerade neben ihm stand, so entfernt waren ihre Welten voneinander. Ein winziger Funken Hoffnung, geboren aus Neugier und Ausdruck eines Wunsches, der vorbestimmten Bahn seines Lebens zu entkommen, glomm in ihm auf.
"Trägst du die Fische den Rest allein?". Es zog ihn weg von diesem Ort. Es war ihm unangenehm sich so klein und arm zu fühlen inmitten dieses Prunks. Andererseits wollte er gern mehr über die Adeption und das Leben eines Magiers erfahren. Nervös tänzelte er von einem Fuß zum anderen. Vorsichtig stellte der junge Fischer den Eimer auf den Boden und ging einen Schritt zurück. "Ich ...werde wohl lieber nach Hause gehen, wenn ich noch etwa schlafen will. Meine Schwester wird mich bestimmt noch stundenlang nach dir ausfragen...", sprach er möglichst beschwichtigend klingend. "Du weißt ja wie die jungen Dinger sind. Immer nur Nichtigkeiten im Kopf und Bla bla bl...." Schlagartig hielt er sich den Mund zu.
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Da versucht man einfach einer Reisegesellschaft beizutreten, und was passiert? Der erste überhäuft einen mit tausend Fragen, der Zweite vergleicht einen mit nervigen Kräutern und dann fällt dieser Ryu, wie er wohl hieß, vom Dach, und alle nehmen dass als normal hin. Anscheinend hatte er sich in Cécilia getäuscht, sie war noch die normalste der Gruppe.
"Du heißt wohl Ornlu, zu deinen Fragen, Nein, aber du kannst es mir sicher zeigen. Keines. Und ich glaube ein Teppich aus Säbelzähnen ist mir zu hart."
So hatte er was vergessen? Ach ja Andrahir,"Bisher wurde ich meistens mit der Pest verglichen, weil ich auch auf Freunde und Verwandte überspring, und nein, das andere Ufer ist mir fremd." Zu Ryu sagte er erstmal nichts, was denn auch? Und nachdem diese ganze Spassgesellschaft zufrieden sein sollte, wandte er sich wieder der Normalsten der Gruppe zu,"Dass freut mich, dass ich mitreisen kann, wann wird denn losgezogen?"
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