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An der Spitze der Exepedition
Als Mann mit den wohl meisten Erfahrungen im Gebirge, ließ Ulrich es sich nicht nehmen die Spitze der Expedition zu übernehmen. War nicht einfach das so darzustellen, damit Niemand bemerkte, das er hier der Ranghöchste und der Gruppe war, doch es gelang. Wie sehr wünschte sich Ulrich seine alten Männer hierhin, sie waren es gewohnt sich im Gebirge zu bewegen, mit ihnen zusammen wäre sie vielleicht schon am Ziel, was immer sie erwarten würde. Doch so ging die Reise nur schleppend voran, das war noch gelinde formuliert. „Gäbe es hier oben Schnecken, sie würden uns wohl überholen“ knurrte der Kommandant, der Mühe hatte sich zu beherrschen. Jon machte eine beschwichtigende Handbewegung, lächelte dabei sanft, „ist ja schon gut“ murmelte Ulrich, „hast ja recht“. Ändern konnte der Paladin ohnehin nichts an der Situation, er musste es einfach hinnehmen, das die meisten der Mitreisenden nicht trittsicher waren. Wenigstens bemühten sie sich achtsam zu sein, das war je schon mal was, versuchte der Kommandant die Dinge wieder positiver zu sehen. Wenn jetzt hier Jemand stürzen würde, dann wäre das Fiasko perfekt, hier gab es einige kritische Stellen, da würde manch anderer mitgerissen.
Zum Glück waren genügend Seile vorhanden, so konnten die schwierigeren Passagen gut gesichert werden, die Gefahr von Geröll oder Schneelawinen wurde dadurch nicht geringer. „Wie sieht es weiter oben aus“ fragte der Paladin den Jäger, den er zum erkunden vorgeschickt hatte. „Da gibt es ein Plateau, nicht sehr groß, aber für eine kleine Rast sollte es ausreichend sein“ antwortete Harras. „Ich habe noch einige Spuren entdeckt, Raubtiere vermutlich, schwer zu erkennen, wir sollten jedenfalls vorsichtig sein“ fügte der Jäger hinzu. „Sarit, geh mit Harras und halte die Augen offen, wir haben schon genügend Sorgen“, aye“ kam es vom ehemaligen Rebellen und nun Mitglied der Adler. Ulrich schaute hinab, inzwischen hatte sich die Expedition zu einer langen Kette auseinandergezogen, man konnte die letzten schon gar nicht mehr erkennen. Es würde wohl noch ein Weilchen dauern, bis alle das Felsplateau erreicht hätten. „Macht ein kleines Feuer, damit die Nachzügler wissen, wie weit sie es noch haben“.
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Obwohl Tyrael Innos dafür dankte, dass dieser die anstehende Predigt des Tagelöhners Kerdric unterbrochen hatte, so hatte er doch eine geteilte Meinung zur Art der Unterbrechung. Ein Rudel durchgedrehter Snapper war zwar perfekt um eine ungewollte Konversation zum Stillstand zu bringen, aber andererseits waren sie doch ein bisschen zu aggressiv. Aber das war jetzt unwichtig, es gab Soldaten zu retten und sich als Held einen Namen zu machen. Den Apfel schleuderte er schweren Herzens gegen einen Snapper, der gerade dabei war einem Gardisten den Kopf abzubeißen, damit dieser zumindest eine kleine Chance hatte zu überleben. Da er nun die Aufmerksamkeit des Minidinos hatte, konnte er nun seinen Plan für eine schöne Komboattacke umsetzen. Ein Feuerpfeil allein für einen Snapper würde diesen nicht jucken, auch ein Fass würde das Tier nicht zu Fall bringen. Aber ein brennendes Fass, das würde es tun! Per Telekinese hob er eines der Fässer hoch, entleerte den Inhalt über einem der Snapper und steckte es mit einem Feuerpfeil in Brand. Der Snapper, welcher nur wenige Meter vor ihm angerannt kam und bereits zum Sprung ansetzte, bekam das brennende Fass direkt gegen den Kopf geschleudert. Ein herrliches Gefühl, was eine Art Siegesstimmung in ihm auslöste. Das Gefühl wurde allerdings schnell wieder zerstört, da er genau einen Snapper ausgelöscht hatte und es noch zig andere gab.
Am Ende des Pfades sah er einen Felsbogen - wäre das ein guter Ort für sein Siegel? Bestimmt, aber ohne Deckung oder Unterstützung von anderen war er ein gutes Ziel für die Zähne eines Snappers.
So laut wie er nur konnte schrie er schließlich "Tut mal was nützliches und geht dort zum Felsbogen. Ich erschaffe ein Siegel, danken könnt ihr mir später". In der Hoffnung, dass zumindest einer oder zwei seine Worte hören konnten, machte er auf zum Felsbogen. Vielleicht würde sich sein Plan ja unter den Männern verbreiten - wenn nicht, dann hatten sie alle wohl Pech gehabt.
Geändert von Tyra (07.06.2011 um 23:07 Uhr)
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Windiger Pass - Das Folgen der Spur
Mittlerweile war es dunkler geworden, das Dämmerlicht machte es schwer, der Spur aus beim Einschlag auf die Hänge gesprengten Gesteinsbrocken zu folgen, aber noch beendeten die Orks ihre Reise nicht für heute. Der Ort war zu ungünstig, um zu rasten.
Während die Shaks die Gruppe nun anführten, hatte Rudra zu Proya aufgeschlossen. Die zweite Oraka des Stammes neben Nehalen hatte nie besondere Beachtung bei ihm genossen, unter anderem deshalb, weil sie eine Weißröckin war. Vielleicht aber war eben dieser Umstand, dass sie zwar das Weiß trug, sich aber dennoch nicht den bedeutungsschwangeren Unheilsverkündungen eines Melog hingab, ein Grund, einmal tiefer ins Gespräch mit ihr zu kommen, um zumindest herauszufinden, wie unabhängig ihre Meinungsbildung über das alles war.
"Vielleicht war es Liebe?", sagte er in Anlehnung an ihre Reaktion auf seine für Gargo bestimmte Geschichte.
"Vielleicht verbat es aber auch das Credo einer lokalen Dämonin..."
Ein Blick in ihre Augen auf diesen Satz hin würde ihr sagen, wie sie tatsächlich darüber dachte.
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Borgan saß Evander gegenüber und sie nahmen schweigend etwas Essen zu sich. Nach einer Weile brach Borgan das Schweigen und erwiderte:,, Vielleicht sollten wir morgen anfangen diese Türe zu suchen.“ Der Schwarzhaarige schluckte den Bissen runter und nickte knapp:,, Allerdings werde ich davor Lucia aufsuchen.“
Sein Blick fiel auf sie und er sah die Grafentochter, wie sie sich mit einem anderen Mann unterhielt. ,,Eifersüchtig?“, lachte Borgan. Evander musste leicht lächeln, doch er knurrte leicht:,, Unfug. Seit meiner letzten Freundin in Thorniara habe ich beschlossen mir so schnell keine mehr anzuschaffen.“ Borgan gluckste und danach ernst:,, Hör zu. Ehe ich es vergesse, muss ich dir noch einen Hinweise geben. Darum bat mich dein Onkel am Abend bevor er starb gebeten.“ ,,Was für einen Hinweis?“, wollte Evander wissen und richtete sich nun voll auf. ,, In deinem Tagebuch steht etwas sehr wichtiges du wirst herausfinden müssen was dein Onkel gemeint hat.“ So verwirrt war der Jüngling schon lange nicht mehr.
Geändert von Evander Sanatras (07.06.2011 um 22:48 Uhr)
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Natürlich blieb es nicht bei dem einen angreifenden Snapper, auch andere gesellten sich rasch hinzu, auch wenn das Gelände es ihnen nicht erlaubte, die Gruppe einzukreisen. Kerdric sah noch, wie eins der Biester von der Seite den Hang hinaufstürmen wollte, dort aber von einem Speer empfangen wurde und verwundet den Berg hinabrutschte, dann erforderten wieder andere Dinge seine Aufmerksamkeit. Jeder, der nicht gerade damit beschäftigt war, im Kampf mit scharfen Zähnen und Krallen am Leben zu bleiben, sah natürlich den Magier, der mit Fässern und Flammen um sich warf und einen Snapper in Brand setzte. Und so hörten natürlich auch viele der Umstehenden seine Worte, wobei Kerdric sich erst einmal einen Reim darauf machen musste.
Zum Felsbogen, dachte er daher erst einmal nur in blindem Vertrauen auf den Novizen, der irgendwie zu wissen schien, was er tat. Tatsächlich nahm das Chaos sogar etwas ab und eine Bewegung den Berg hinauf setzte ein, während Soldaten am hinteren Ende versuchten, die Snapper in Schach zu halten. Schreie, Gebrüll und tanzende Flammen umgaben den Tagelöhner, doch unbeirrt setzte er einen Fuß vor den anderen. Keine Panik!, beruhigte er sich. Aus irgendeinem Grund kam ihm in diesem Moment die Zahl 42 in den Sinn, doch schob er sie rasch beiseite und konzentrierte sich weiter darauf, nicht in Panik zu verfallen.
»Wo ist der Magier?«, brüllte jemand, als fast jeder den Felsbogen hinter sich gelassen hatte und die dicht gedrängt stehende Gruppe versuchte, die Ordnung zu bewahren. »Die Biester kommen schon!«
»Zurück!«
»Auf sie!«
»Platz da!«
Ein Rumpeln ertönte, Menschen strauchelten und stürzten, doch Kerdric erkannte rechtzeitig die Gefahr und die Gelegenheit. Ein schneller Sprung zur Seite, dann klemmte auch er sich hinter den Wagen – groß war er nicht, denn die großen Exemplare hatte man schon zurückgelassen, so dass nur noch ein paar Handkarren zur Verfügung standen – und schob ihn den Hang hinab, den Snappern entgegen. Das Ding würde sie nicht gerade plattwalzen, aber wenn der Novize sein Siegel zauberte, gab es ihm vielleicht genug Zeit.
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Der Hüter des Kastells nickte bestätigend bei all den Worten, die den Mund Sinistros verließen und doch die seinen hätten sein können. In ihrer feinen Art, welche das Bollwerk der Gedanken dahinter erahnen ließ, in ihrer sonoren Darbietung und dem einzigartigem Duktus, welcher minutiös geplant zu sein schien, als wäre die Rede, welche auch gut als Grabrede für jene, die kamen, weil sie Getriebene waren, herhalten konnte, lange zuvor schon erdacht worden.
„Es scheint, als vereint uns der Gedanke an das, was ihnen noch beizubringen ist, ehe sie von Dunkelheit beseelt und mit Vertrauen vor den dunklen Gott zu treten im Stande sind. Und auch das Wissen darum, dass ihnen nie gelingen wird, was uns so einfach, so natürlich, so verständlich erscheint. Sie sie in ihrer Welt gefangen, von der Gier getrieben und zu leicht von den Verlockungen der Götter zu beeinflussen. Sie sind es nicht wert, dass sie unsere Gnade, unsere Lehre erfahren. Sie sind es nicht wert, dass unser weises Wort wie Tau im Morgen vom Blatte auf ihren Schädel tropft und tief in die zuweilen leer erscheinende Stirnhöhle einsickert. Nein, sie wüsste es nicht einmal zu schätzen, sind sie doch zu von ihren strengen, gesellschaftlichen oder selbst definierten Prinzipien vereinnahmt. Das weise Wort bedeutet ihnen nichts, wenn sie nicht mit Bestätigung erfüllt. Das Schöne, Gute, Wahre… verloren in ihrer Herrlichkeit, erkennen sie nicht, dass alles endet.“, formte der Hohepriester der dunklen Mächte die seinen Worte im ewigen Eis seiner Verachtung für die eigene Spezies, die sich von der Wahrheit, dem Wissen und der Erkenntnis abgewandt hatte.
„Wir sollten sie vor Beliar führen, dass er sein Gericht über sie hält. Oder wir entheben den Finsteren seiner Sphäre, dass er einkehrt in das von Adanos versengte Land, dass sein Urteil über die Welt fällt und der Tod wahrhaftig zu wandeln beginnt.“, sinnierte Ardescion frostig und ließ seinen Blick über das sich ihm bietende Spiel der wuselnden Menschen gleiten. Doch er nahm sie nicht wahr. Sie alle nicht. Sein Blick war von der Magie, der ewigen Kraft, erfüllt und blickte hinter die Fassade, welche Menschen gemeinhin als Realität bezeichneten. „Die Magie ist hier stark. Sie scheint sie an diesem Ort zu stauen, als suchte sie, die Wunde, welche der Stein geschlagen hat, zu heilen. Als mühte sich die Natur, zu verstehen, was passiert ist. Wie ein Kind, das durch reiben versucht, den Dorn aus seinem Finger zu pressen. Nur filigraner, feinfühliger…“
Ardescion setzte einen Schritt nach vorne. Die arkane Macht umspann ihn wie eine zarte Geliebte, küsste seine Seele mit der Verführung ihrer Kraft, ihrer Stärke, ihrer lodernden Gewalt, die drohte, das Eis in seinem Inneren zu schmelzen und den vertrockneten Kern, der freigelegt würde, zu verbrennen.
„Die Sphären erzittern unter der Kraft der wahren Erkenntnis. Beliar ist nahe.“, sprach der Hüter und die Erde unter seinen Füßen begann zu erzittern. Jene Splitter, welche die wenigen, die glaubten, zu verstehen, als Sternenerz bezeichneten, lösten sich aus der Erde und begannen im tiefen Purpur zu erstrahlen, ehe so schwarz wie der Mantel des Todes wurden. Sie schwebten um ihn herum, in der Luft, die knisternd verriet, welche Willkür der Hohepriester im Stande war, freizulassen.
Ein tiefes, dröhnendes Donner erfüllte den Himmel, als die Augen des Meisters im graublau ihrer Selbst zu erstrahlen begannen und der Hass, auf das, was er sah, sich entlud. Seine Hand, verkrampft von der Magie, welche jene in Strömen durchschoss, reckte sich zitternd gen Himmel. Blitze umschlungen die Finger, welche wie Weile in die Dunkelheit stachen. Alles war bereit. Es bedurfte nur noch der Vollendung des zweiten Schöffen.
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Sie folgten Orkspuren! Soweit hatte Bartimäus ihren Plan durchschaut und er schien aufzugehen, da sie immer weiter in das Gebirge eindrangen und dementsprechend auch höher kamen. Der Jäger hatte Alon um sich gehabt, aber gleichzeitig war er auch immer in Nydias Nähe geblieben und hatte Acht gegeben, dass sie gut zurecht kam. Wie sich aber bald herausstellte brauchte sie seine Hilfe dazu gar nicht. Trotzdem war er immer in Reichweite, auch wenn sie kaum sprachen, da sie ihren Atem eher für den Aufstieg sparten.
Jetzt holte der Neugierige aber ein paar Schritte auf und begab sich zu Jarvo, der an der Spitze der Gruppe ging.
"Bewahre!"
Ein Blick auf die Landschaft verriet wie hoch sie schon waren. Naja, mussten sie eigentlich sein, sonst wären die ganzen Anstrengungen umsonst.
"Was haben Orks hier eigentlich zu suchen? Im Orkwald bin ich noch nie welchen begegnet und jetzt hier in den Bergen sind sie auf einmal? Glaubst du haben sie das gleiche Ziel wie wir? Und was erwartest du überhaupt als Ziel zu finden?"
Ihn selbst trieb die Neugier an, doch wenn sich eine ganze Gruppe Waldläufer und anscheinend sogar Orks finden ließen, die sich auf den mühsamen Weg machten, dann musste da doch etwas dahinterstecken!
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Die Blätter knisterten leicht während der schwarzhaarige Jüngling in dem Buch herumblätterte und einige der neueren Notizen durchlas. Auf einmal stockte Evander der Atem und fragte Borgan:,, Wie hast du gesagt schaute der Mann aus den du gesehen hattest?“ ,, Einen dunkelbraunen langen Bart und einen Dreispitz, der den vorderen Teil seiner Haare verdeckte.“ Evander zeigte ihm gezeichnetes Bild, das dem Mann entsprach und fragte geschockt:,, Ist er das zufällig?“
Borgan riss seinem Freund den Zettel aus der Hand und ihm klappte der Mund auf. ,,Ja das ist er.“ ,,Lies mal den Namen unten.“, sagte Evander und blickte hinunter zum Meteor. ,, Zoltan Sanatras.“ ,,Lies bitte auch den Titel.“, schluckte Evander, er wagte es kaum Borgan anzusehen als dieser vorlas:,, Zoltan Sanatras der Blutige.“ ,,Mein Vater.“, murmelte der Jüngling fassungslos. ,, Er muss nicht unbedingt dein Vater sein.“, wandte Evanders Freund ein. ,,Ach warum sollte dieser Mann mich sonst suchen?“, fragte der Jüngling leicht hektisch. ,, Es gibt doch so viele Sanatras.“ ,,Bestimmt, aber dieser sagte doch das seine Leute nach mir suchen sollten und wenn er mich kennt, dann werde ich wohl sein Sohn sein.“ ,,Dann halte dich von ihm fern.“, flehte Borgan. Evander nahm den Zettel und las weiter:,, Zoltan der blutige oder auch bekannt als der Schwarze Paladin. Aufgrund seiner Mordlust und Blutgier die ihm diesen Beinamen verpasst haben, war Zoltan nicht gerade für seine Großzügigkeit bekannt. Wer diese Aufzeichnungen führte ist bis her nicht bekannt und wahrscheinlich bereits tot.“
Untätig auch nur noch ein Wort sprechen zu können stützte Evander seinen Kopf und fluchte laut:,, Ich wollte immer Wissen wer mein Vater war, doch nun erfahr ich das ein Abtrünniger, mordlustiger und Blutgieriger Paladin mein Vater ist.“ ,,Woher willst du Wissen das es dein Vater war?“ ,,Weil er doch nach mir Suchen lässt.“, sagte der Jüngling laut.
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Windiger Pass
Die Fährtenleser ihrer kleinen Gruppe kehrten aufgeregt mit einem Fund zurück, der darauf schließen ließ, dass sie sich ihrem Ziel näherten. Die Tatsache, dass es schon längst hätte dunkel sein müssen, aber immer noch die Sonnenstrahlen, welche erstaunlich warm waren im Anbetracht des Schnees, der die Orks wie eine weiße Decke umgab , auf ihre Gesichter schien, war ein Zeichen dafür, dass sie sich in großer Höhe aufhielten. Proya war unruhig.
Solche Höhen sind für Lufttiere vorgesehen, nicht für Orks.
Sie hätte viel lieber an einem behaglichen Feuer in ihrem Lager gesessen oder die Stille der Statue am Karrek gesucht, denn für gewöhnlich hielt sich dort niemand auf, weil sie etwas übernatürlich bedrohliches an sich hatte. Doch seit dem Tag, als der ausgelöschte Stamm der Spirituellen in Form von Geistern in ihre Seele gefahren war, hatte sich ein empfindliches Gespür entwickelt, welches ihr die Werte eines mystischen Ortes näher brachte und sie hinter die Fassade aus Bedrohung und Furcht blicken ließ. Sie hatte gelernt solche Orte zu schätzen, weil sie selten waren und jeder für sich einmalig.
Es war ungewöhnlich, dass die junge Orkin die Ruhe der wilden Hatz oder einer fellsträubenden Reise vorzog, doch die Taubheit ihrer Glieder und die dünne Luft trugen ihren Teil zu ihren Präferenzen bei.
Während sie sich einige Eiskristalle, die unentwegt vom Boden aufstoben wie Sand, den man aus der Hand gleiten ließ, nur in die entgegengesetzte Richtung, aus dem Gesicht wischte und ihren Zopf neu band, der im Inbegriff war, sich zu lösen, schaute sie Rudra in die Augen.
„Liebe ist etwas für Morras, die sich ohne jeden Zauber einer Illusion hingeben“, erwiderte sie verbittert auf die ihrer Meinung nach naive Idee des Nacktorks.
Ein Unterton in ihrer Stimme ließ vermuten, dass sie einmal anders gedacht haben mochte, doch es am ihr vor, als seien seitdem Jahre vergangen. Wie ein Schatten lag er auf ihren Erinnerungen und es erschien ihr so, als seien nur gewisse Erinnerungen mit seiner Anwesenheit...beschmutzt, dachte Proya bekümmert und verärgert zugleich.
„Würdest du dir vorschreiben lassen wollen, wie du mit Orkinnen umzugehen hast, Baumeister? Was ist wenn Sie einst von dir verlangen würde, mit jeder Oraka zu ringen, die du erblickst? Wärst du bereit dazu?“, forderte sie ihn heraus.
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"Nein, das sind sie wohl nicht obwohl die ganzen Menschen hier einen anderen Eindruck hinterlassen." Regungslos blickte er zu ihnen hinüber, wandte sich dann jedoch wieder an Selina. Musterte sie kurz und hörte ihr zu, während sich ein Schmunzeln auf seine Lippen stahl, als sie ihre nächste Bitte aussprach, sich einen Eisblock vorstellend, der rollend und hüpfend den Berg hinunter springt.
Im nächsten Moment war es schon wieder verschwunden, als Selina auf "sie" zurück gekommen war. Seit er die Nachricht über seinen Auftrag erzahlten hatte, fragte er sich Tag für Tag ob er nicht einfach seine Fähigkeit wieder abgeben konnte und dafür die Probleme loshätte, während er schon eine Sekunde später an seine Zukunft dachte. Und da hatte er wieder Hoffnung, dass es doch bald vorbei wäre.
"Nimm den Brief an dich, als Zeichen, dass du ihn gelesen hast und die Bedingung akzeptierst. Falls wir den Brief noch vorfinden sollten und du verschwunden bist, sei versichert, wir werden dich finden." Wortwörtlich zittierte er einen Teil des Briefes, der die Vereinbarung beinhaltet hatte und den er neben seinem Tisch aufgefunden hatte. "Du willst eine ehrliche Antwort.." Er fixierte ihre Augen. "Aber ich weiß ja selbst nicht, was dann passiert." Nun begann er zu flüstern, sollte doch nicht jeder hier mitbekommen, was Sache war. "Sie werden vielleicht Druck aufbauen, mich dazu zwingen etwas anderes zu tun. Töten werden sie mich nicht.. ich soll ihnen ja noch helfen. Aber..." Jaryvil stockte. ".. vielleicht jemand anderes..."
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Man hatte ihn also gehört - soweit so gut. Der Großteil der Truppe zog sich bereits in seine Richtung zurück, zum Felsbogen. Das hatte zum einen etwas gutes und was schlechtes. Logischerweise war es etwas gutes, dass nun dutzende Soldaten in seiner Nähe standen und ihn beschützten, aber nun war das Kampfgeschehen sehr nahe bei ihm und somit auch die Snapper. Würde eines dieser Viecher ihn erblicken, wäre er schnell Snapperfutter oder aber er müsste die Erschaffung des Siegels abbrechen. Doch glücklicherweise schien einer der Männer mitzudenken - der Tagelöhner Kerdric schob einen Karren direkt vor seine Nase, um ihn zu schützen und die Entstehung des Siegels zu erleichtern, schließlich konnte Tyrael nicht einfach einen Felsbogen verschließen, da musste mehr sein. Während Kerdric Karren in seine Richtung schob und Snapper mit Steinen bewarf, legte Tyrael einige Felsen, Fässer und ähnliches in den Pfad unter dem Felsbogen und begann die Magie zu wirken.
Die Männer waren müde, nicht motiviert und vollkommen überrascht - einige waren bereits den Snappern zum Opfer gefallen. Mit dieser guten Portion Druck machte er sich also weiter ans Siegelwirken. Aber man sollte sich beeilen. Wenn das Siegel erst stehen würde, könnte man nicht mehr auf die andere Seite gelangen. Doch nach einigen Minuten bemerkte er, dass das nicht gelingen würde. Nach dem Werfen der Feuerpfeile und dem Herumspielen mit den Fässern war er bei weiten nicht mehr in der Lage dazu, nun auch noch mit Siegeln herumzuwerkeln. Erschöpft brach er den Zauber ab, es war sinnlos. Jemand anders musste mit einer schönen Idee kommen, seine war nicht umsetzbar.
Geändert von Tyra (07.06.2011 um 22:59 Uhr)
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Es waren Orkspuren, das war nicht weiter schwer zu erkennen. Doch die vier Männer die ihnen folgten… sie bereiteten Jarvo Kopfzerbrechen. Waren es auch diejenigen, die die Zeichen in den Wäldern angebracht hatten? Jäger wie sie? Es war nicht auszuschließen, dass es auf Argaan auch Überlebenskünstler der Natur gab, wie es die Waldläufer waren.
„Ich denke absolut dass sie dasselbe Ziel haben. Wie die Leute in der Silberseeburg schon sagten – die Orks verweilen eigentlich friedlich in ihrem Wald und stecken ihre Nasen nur allzu selten daraus hervor. Da nun Menschen wie Orks losgezogen sind, verheisst das nur eines.“ Er grinste.
„Eine Konfrontation, der wir höchstwahrscheinlich aus dem Weg gehen werden oder vielleicht als helfende Hand agieren. Wir tun ganz gut daran, hinter und nicht vor den Grünhäuten zu marschieren.“
Er glitt mit dem Fuß auf einer glatten Stelle aus, wo der Schnee gut festgetreten war. Rettend hielt er sich an Bartimäus´ Arm fest.
„Meine Herren, was für eine Rutschpartie. Hm, was ich dort zu finden erwarte? Ich weiss es nicht. Vielleicht ein Geschenk der Götter, dass sie auf die Erde schickten? Eine Strafe der Götter die sie zu uns sandten? Bis jetzt scheint sie ja seinen Zweck zu erfüllen. Ob gut oder schlecht, alle eilen darauf zu um sich ihren Brocken der Beute abzuschneiden.“
Im Gehen griff er sich eine Handvoll Schnee und stopfte sie in seinen Wasserschlauch. Da er ihn an seiner Seite trug, würde der Schnee langsam schmelzen. Sie würden bald lagern müssen und keiner würde froh darüber sein, die ganze Nacht die frische Luft um Ohren zu haben.
„Was ist mit deinem Wolf? Beim letzten Thing ist er doch nie von deiner Seite gewichen?“
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Ohne sich abgesprochen zu haben, im Einklang der Bewegungen und im Einklang dessen, was sie der Welt zeigen wollten, hatte auch Sinistro begonnen, den Zauber zu wirken, genau den Zauber, der auch durch den Hüter gewirkt wurde, fatal und ohne Vorwarnung sollte er über die Meute herfallen, so dass ihnen klar würde, wohin ihr Weg sie zwangsweise führte- zu Beliar.
Die grün leuchtenden Augen waren geschlossen, aber ein Lächeln lag auf Sinistros Lippen, das, was folgen sollte, war für ihn eine Kleinigkeit, wenngleich er die gesamte Macht dieses Rituals noch nicht am eigenen Leib spüren durfte. Doch für die Ameisen, die Würmer und Insekten, die sich zu seinen Füßen dem näherten, was sie als Schatz bezeichnen würden, wäre es eine Erfahrung, die sie ihrem Tode näher brachte als alles zuvor gewesene. Eine Erfahrung, die ihnen das Leben nach dem Tode zeigen würde.
Donner grollte und schwarze Wolken zogen auf, doch waren sie in der Dunkelheit kaum auszumachen, zumindest nicht sofort. Es würde noch ein paar Augenblicke dauern, doch dann wäre die absolute Abwesenheit von Licht beinahe spürbar, nur erhellt durch Blitze, die wieder und wieder auf das vom Himmel gefallene Ding herunterjagten.
Lud es sich auf? Oder schluckte es die Energie, benötigte es die Blitze als Nahrung, um zunächst anzuwachsen, nur um später zu zerbersten?
Diese Fragen konnte auch die Bibliothek des Kastells nicht vorab beantworten, es war nun an Ardescion und ihm, es herauszufinden. Und an dem Gewürm, das sich dem Ding näherte. Genau genommen fast ausschließlich an dem Gewürm, waren doch die beiden Schwarzmagier in sicherer Entfernung, wenn man überhaupt von solch einer Distanz sprechen konnte.
Sinistro schwieg, während er sich konzentrierte, seine Macht sammelte und bündelte, wie er die Fäden der Magie wob, um zu schaffen.
Ein schwarzes Loch im Himmel bildete sich oberhalb dessen, was ein Lehrbuch als Meteorit bezeichnet hätte, es fraß die letzten verbliebenen Fetzen von Licht, fraß die Energie der Blitze aus dem Gesteinsbrocken, so dass unzählbare kleine Blitzzungen ihren Weg aus dem Stein in den undefinierbaren Wirbel fanden.
Nur einen kurzen Moment später jedoch hörten die Blitze auf, zwischen Gesteinsbrocken und wirbelndem Etwas zu knistern, ein Tentakel bewegte sich auf den Meteorit zu und berührte ihn, streichelte ihn, spielte mit ihm, als wäre es ein lange vermisster Gegenstand, ein Schatz, auf dessen Fund man eine halbe Ewigkeit hinarbeitete.
Der Hohepriester hatte seinen Augen inzwischen wieder geöffnet und harrte der Dinge, die nun folgen würden, ein angenehmes Kribbeln breitete sich auf seinem Rücken und in seinem Nacken aus, ein Grinsen lag in seinem Gesicht, jetzt galt es herauszufinden, was mit denen geschehen würden, die Beliars Macht nicht anerkennen wollten und sich anderen Göttern und Götzen zuwandten.
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Raubtierspuren? , Avik stöhnte auf und schüttelte bedrückt den Kopf.
Immer musste es irgendetwas geben. Monster im Unterholz, Banditen, immer gab es etwas, vor dem Avik sich fürchten musste.
Warum verdammt kann ich mich auch nicht besser verteidigen... gut ich bin ein passabler Kämpfer mit dem Einhandschwert und relativ gut im Umgang mit der Einhandaxt, aber gegen solche großen Viecher, wie die, die diese Spuren hinter lassen haben, habe ich keine Chance, schoss es ihm durch den Kopf und der versuchte unbemerkt näher an den Leiter ihrer Expedition heran zukommen. Man munkelte er war Ritter, oder gar Paladin, und auf seinem Ross schien er recht eindrucksvoll, warum also nicht während der weiteren Reise in seiner Nähe bleiben? Solange es den anderen nicht auffiel, war es ein guter Plan.
Das Wetter hatte zu Wünschen übrig gelassen. Es stürmte und gewitterte heftigst hier oben, als wolle der Himmel persönlich nachträglich noch den Feuerball löschen und der Matsch machte ihren Aufstieg nicht gerade leichter und dann auch noch Monster im Nacken. War der Stein so wichtig?
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Sie hatten den Brocken fast ausgegraben. Es fehlte noch ein Stück.
Doch dann geschah etwas merkwürdiges. Plötzlich zuckten Blitze über ihnen. Schlugen in die schwarzen Steine ein.
Wolvn wirbelte herrum und blickte auf den großen Stein. Etwas dunkles, nicht mehr als ein Schatten wischte über den Brocken.
Dann verzog der Bergmann das Gesicht. Irgendwas flüsterte in sienem Ohr, doch es war kein Flüstern, eher ein Brüllen.
Er schaute sich nach den anderen um. Sie schienen ebenfalls betroffen zu sein. Rylan baute sich auf."Was zum ..."
Barun sah erschrocken aus. Sein Gesicht deutet an, als schiene er etwas zu wissen. Leo griff die Hacke fester und prügelte auf den Boden ein. Crar blickte stumm zu Boden.
"WAS SOLL DAS?", rief Wolvn, stöhnte auf und kam zu Barun.
"Das ist ... Das ... Es ...", er schien geschockt zu sein.
Wolvn erkannte einen Tentakel, der den Stein "streichelte". Wieder überlief Wolvn ein Schauer. Er ging zurück zu dem Brocken. Irgendwas stimmte mit dem Stein nicht. Irgendwas ging von ihm aus.
Er streckte die Hand vor, wollte den Splitter berühren.
Als er den Finger darauf legte, war es blitzartig still. Er sah um sich. Alles war still. Das Flüstern war verschwunden. Als er sich gerade freuen wollte ...
... ertönte in seinem Ohr ein urisches Brüllen.
Wolvn schwanden die Sinne und klappte zusammen, die Hand immer noch am Stein.
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Selina glaubte ihr Herz würde stehen bleiben. Es hatte sich angehört als würde er ihr eine Morddrohung machen, auch wenn ihr natürlich klar war, dass er es anders meinte. Trotzdem war er noch nie so erfolgreich darin gewesen, Selina die Gefahr spüren zu lassen, vor der er sie die ganze Zeit beschützen wollte.
Einige Augenblicke stand sie still da, ganz so als wäre jetzt sie eingefroren. Nicht einmal einen klaren Gedanken konnte sie fassen.
Als sie sich dann aber beruhigt hatte kam ihr ein anderer Gedanke. Die Informationen die sie hatte waren gefährlich, jetzt wo sie sie hatte, waren sie aber unabhängig von Jary. Wenn es aber darum ging ihm zu schaden, dann könnten sie zu Selina greifen, egal ob sie etwas wusste oder nicht. So war sie zumindest gewarnt und konnte Acht geben, also hatte das Wissen auch gleichzeitig eine schützende Funktion. Keinen dieser Gedanken wollte sie aber aussprechen, denn es hätte höchstens dazu geführt, dass Jary den Kontakt vollständigen abbrechen wollen würde und das wäre definitiv die schlechteste Option.
"Wenn sie dir nichts tun, ist es gut. Das beruhigt mich. Und was mich angeht: Sie werden nie erfahren, dass sich irgendetwas geändert hat! Wir werden in Setarrif sein wie immer."
Und weil sie das Gesprächsthema endlich wieder von diesen düsteren Gedanken lenken wollte, fügte sie noch hinzu.
"Außerdem besteht immer noch die Möglichkeit, dass sie sich mit dem Stein zufrieden geben und die ganze Sache vorbei ist!"
Sie setzte ein hoffnungsvolles Lächeln auf, was ihr auch tatsächlich gelang, denn das war in der Tat die Hoffnung an die sie sich klammerte. Außerdem steckte sie auch selber einen Teil des Steines ein. Wenn man schon den ganzen Weg hier rauf kam, könnte man auch ein Souvenir mitnehmen!
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“Nein”, wisperte der junge Mann und blickte - den erschrockenen Rufen folgend, ebenso wie den Blicken und Gesten - zu dem, was sich dort vor ihnen abspielte. Wolken waren aufgezogen, hatten den halbwegs klaren Nachthimmel schlagartig verdunkelt, nur um ihn dann mit Blitzen und Donner zu beleben, als würde dort, hinter dem Vorhang, eine Schlacht toben, die sich kein Sterblicher vorstellen könne. Dann hatte er es gesehen. Erst hatte er es für eine Halluzination gehalten, bis die Blitze es belegten. Nicht indem sie es erhellten, nein, sondern indem sie darin vergingen, aufgesaugt und verschlungen wurden. Ein schwarzes Loch. Ein tiefschwarzer Fleck am Himmel, genau über dem Meteorit.
Was folgte, war ebenso unfassbar wie das Loch. Aus diesem schlängelte sich - erst vorsichtig, suchend, unsicher - ein Tentakel hervor, der eine dunkle Purpurfärbung hatte. Teilweise war er besetzt mit Stacheln. Er war groß, kräftig, derart, dass Vryce nicht wissen wollte, was für einem Wesen er gehörte. Langsam näherte sich der Auswuchs dem Meteorit, berührte ihn, nur um ihn dann zu streicheln wie ein Haustier, wie das liebe Kätchen, dass sich nach langen Nächten wieder blicken lässt.
“Nein”, flüsterte er erneut, “Bitte nicht … das kann nicht sein. Was ist das?!”
Hektisch sah er sich um. Nachdem Trilo und er zu Ende diskutiert hatten, waren sie wieder getrennte Wege gegangen. Nirgendwo erkannte der Wanderer ihn. Wo war der Kerl?! Hatte er vielleicht sogar damit zu tun? War dieser Tentakel so was wie der jüngst Auswuchs eines neuen, wahnsinnigen Planes?
Dennoch … es übte Faszination aus. Das unwirkliche Loch im Himmel, der noch unwirklichere Tentakel, der den Meteorit liebkoste … fast ertappte sich der junge Mann dabei, wie er einen Schritt auf den Krater und das Schauspiel zutrat, ehe die Vorsicht ihn zurückhielt.
“Riesententakel, die aus dunklen Löchern nach Meteoriten greifen, sollte man eher meiden, wenn man bei klarem Verstand ist. Oder zumindest bleiben will”, murmelte Vryce und trat einen Schritt zurück, bemüht, die unecht wirkende Szenerie zu verstehen.
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Zuerst wollte sie Bartimäus noch über den Kommentar lustig machen, dass viel mehr nach einem Priester als nach dem Waldläuferführer klang, doch dann setzte Jarvo noch eine Frage nach. Er war doch schon der zweite der danach fragte oder nicht? Sein Schüler war der erste gewesen und der hatte nicht einmal gewusst, dass er einen gehabt hatte.
"Du erinnerst dich doch bestimmt an die Reise die ich mit Adrastos über ganz Argaan unternommen habe. Auf unserem Weg von Thorniara zurück nach Schwarzwasser, also eh irgendwo in den Wäldern wo wir gerade waren, haben wir ein Wildschwein gejagt. Ich wollte Jengar bei der Gelegenheit etwas beibringen. Spuren lesen, Krallen, Zähne, Fell nehmen und so weiter. Auf jeden Fall lief es schief und der Eber hatte es auf Jengar abgesehen. Mein Schuss traf nicht gut genug und er hätte sich nicht verteidigen können und so..."
Bartimäus stockte kurz, ließ es aber wie eine Pause erscheinen um Spannung aufzubauen und fuhr dann fort.
"ging der Wolf zu Jengars Glück dazwischen. Der Wolf hat das aber leider nicht überlebt."
Dann trat eine Stille ein, die dem Jäger noch weniger gefiel, als die Geschichte von Neros Tod zu erzählen.
"Ich bin nicht stolz auf diesen Tag, aber immerhin hat Jengar alles unverletzt überstanden."
So hatte 'er' immerhin irgendwen beschützt, aber gleichzeitig war er auch Schuld am Tod des anderen. Als 'Wächter' hatte er sich seither nicht mehr vorgestellt, sondern nur noch als Jäger. Und er würde seine Gewohnheit auch jetzt nicht wieder zurück ändern. Am Ende wäre es dann doch nur verwirrend!
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Am liebsten hätte sich Jary selbst in den Arsch getreten dafür, dass er Selina eine Antwort auf ihre Frage geben hatte, denn schon im nächsten Moment war sie mucksmäuschen still, sie hatte Angst und schwebte möglicherweise auch in Gefahr und das nur, weil er unbedingt diese Fähigkeit hatte erlernen wollen, doch dass es dann so weit kam, das hätte er nie gedacht. Selina versuchte, sich wieder zu beruhigen und auch ihn und seine Sorgen wollte sie beschwichtigen, doch so wirklich helfen tat das nicht. Sich jetzt in Sicherheit zu wiegen, obwohl die Gefahr noch längst nicht gebannt war, wäre einfach nur naiv gewesen.
"Selina, wenn wir wieder zurück sind, sollten wir uns vielleicht nicht mehr sehen, zumindest so lange, bis ich ihnen das Zeug hier " Der Novize deutete auf die am Boden verstreuten Brocken des Meteorits " gebracht habe. Je nachdem, wie ihre Pläne dann aussehen, meld' ich mich bei dir. Ich möchte nicht, dass du dich irgendwie in Gefahr begeben könnte oder besser gesagt, ich dich in Gefahr bringe.." Letzteres war wohl eher der Fall, schließlich konnte sie für all das nichts. "Alles natürlich nur für den Fall, dass sie das Gestein nicht haben wollen... Wenn doch.. dann ist es vielleicht vorbei." Seine Hoffnung hielt sich in Grenzen, doch während er noch immer etwas Angst hatte, schmiedete er in seinem Hinterkopf schon Pläne um diese Gruppe Magier endgültig auszuschalten. Vielleicht wenn er erst einmal Wassermagier war und vielleicht sogar die Hofmagier an seiner Tür klopften, könnte er gegen sie vorgehen und dem Schrecken endlich ein Ende bereiten.
Doch mittendrin wurde er unterbrochen als plötzlich ein starker Wind aufzog und sich der Himmel verdunkelte. Blitze zuckten über ihnen hin und her, während plötzlich die versammelte Mannschaft an Beobachtern einen Fleck am Himmel fokkusierten. Auch Jaryvil richtete seinen Blick nach oben und sah zu seinem Schrecken ein schwarzes Loch in der Wolkendecke. Was zum... Doch das war noch nicht das Ende, denn als plötzlich ein riesiger Tentakel daraus hervorkam und sich in Richtung des Meteoriten in ihrer Mitte bewegte, hörte man angsterfüllte Ausrufe von überall und auch Jary konnte nicht anders, während sich instinktiv eine eisige Schicht über seine Haut zog.
Geändert von Jaryvil (07.06.2011 um 23:55 Uhr)
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"Das könnten wir tun aber...ich halte es für unnötig.." lächelte Lucia.
Es dauerte nicht lange nachdem sie die Worte ausgesprochen hatte und Wolken zogen über den einstigen klaren Nachthimmel. Sie waren dunkel und wenige Sekunde nachher begann es zu donnern. Blitze zierten den Himmel, woraufhin ein merkwürdiges schwarzes Loch über dem Meteor zu erkennen war. Es gab keine Zufälle - war das ein weiteres Zeichen der Götter? Es gab zu diesem Zeitpunkt wohl niemanden in dieser Menschenmenge der nicht zum Meteor und dem schwarzen Loch hinaufsah, dennoch waren die nachfolgenden Szenarios um einiges bedrohlicher und gruseliger gewesen. Ein riesiger Tentakel kam vom schwarzen Loch hinunter zum himmlischen Feuerball. Der Tentakel fuhr am Meteor entlang, streichelte ihn und spielte damit.
Irgendetwas seltsames ging hier vor sich. Nach den erstaunten Blicken wandte sich die Grafentochter Hyperius zu. "Was ist das?" fragte sie stotternd..
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