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  1. Beiträge anzeigen #81
    Deus Avatar von Schattengreif
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    Schattengreif ist offline
    Schattengreif sah sich misstrauisch um, als er durch die Stadt lief.
    Irgendwann wurde sein strammer Schritt zu einem Schlendern.
    Als Gardist war er praktisch jeden Tag auf seinen Rundgängen geschlendert. Sein Verstand hatte das gar nicht mehr aufgenommen, aber seine Füße... seine Füße erinnerten sich.
    Seltsam. Er hatte es regelrecht vermisst, durch die Straßen einer Stadt zu schlendern. Das wäre früher in der Tat undenkbar gewesen...
    Manche Dinge ändern sich...
    Manche Dinge nicht.
    So schien es immer noch die anerkannte Weise zu sein, jemanden kennenzulernen, indem man schlicht mit ihm zusammenstieß. Schön, dass man sich auf Manches verlassen kann.
    Schattengreif musterte den Kerl, mit dem er eben zusammengerasselt war, und wollte gerade etwas sagen, da holte die Erkentnis aus und versetzte ihm einen saftigen Schlag. Seine Augenbrauen trafen sich irgendwo unter seinem Haaransatz und seinen Kiefer musste er erst wieder mehrmals zurechtrücken, damit er sich nicht auf zu tiefes Terrain herabließ; anklagend deutete er auf den Mann - ausgerechnet auf diesen, unter all seinen Bekannten musste er diesen treffen! - und sprach aus, was ihm in diesem Augenblich durch den Kopf schoss.
    "Ahahaha. Haha."
    Dann schüttelte er den Kopf, und dann noch einmal, bis das Lächeln hielt.
    Dann wurde das Lächeln breiter und schließlich zu einem Grinsen.
    Wenn gleich etwas explodierte, gab es keinen Zweifel, dass Silo vor ihm stand.

    "Grüß dich.", sagte Schattengreif. "Schön, dich zu sehen, Silo." Er zögerte einen nachdenklichen Augenblick lang, doch dann nickte er zustimmend. "Ja, schön dich zu sehen.
    Sag mal... bist du vielleicht schon länger in diesem Sauhaufen hier? Ich bräuchte ein paar Informationen und einen Ansatzpunkt, um jemandem wehzutun."

    War das zu direkt?, dachte er. Doch dann erinnerte er sich, mit wem er redete, und lächelte erneut.

  2. Beiträge anzeigen #82
    Provinzheld Avatar von Arty
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    Arty ist offline
    Von einer Strapaze zur nächsten.
    Arty war es an diesem Morgen verdammt schwer gefallen, aus dem Bett zu kommen. Jeder Muskel schien zu schmerzen, vor allem aber die Schwellung an seinem Knöchel. Eigentlich hätte sich ein Heiler dessen annehmen sollen, der Langhaarige hatte jedoch keine Zeit. Hiroga zeigte sich am Vorabend mit seiner Leistung und seinem Einfallsreichtum zufrieden und wollte ihn schon zum Morgengrauen wieder sehen, um die nächste Lektion in Angriff zu nehmen.

    Die Sonne war noch halb von den Dächern Thorniaras verdeckt, als Hiroga ihn mit einem ebenso langen wie dünnen Stock empfing.
    Ein noch relativ verschlafener Arty ahnte bereits, was auf ihn zukommen würde – und sollte recht behalten. Der Blick seines Lehrmeisters bestätigte ihm, dass die kommenden Stunden trotz der frischen Morgenluft keine sonderlich angenehmen werden würden. Ein Surren war das einzige, was Arty noch hörte, ehe er den kräftigen Hieb auf seinen Oberarm spürte. Der Schmerz verzog schnell wieder, das Brennen strahlte jedoch bis hin in den Unterarm.
    „Erwischt“, gestand sich der Langhaarige ein, war nun aber wachsamer.
    Die Schwierigkeit in der Aufgabe bestand nicht in erster Linie im Ausweichen selbst, sondern in der Tatsache, dass er jeweils nur nach links, rechts oder hinten ausweichen durfte.
    Es war bei weitem kein leichtes Unterfangen, vorherzusehen, wohin der Hieb des Ritters zielen und welchen Bogen der Stock machen würde. Den Augen Hirogas konnte er nicht die kleinste Information entlocken und so traf ihn das Holz noch viele weitere Male.
    Schweiß perlte ihm mittlerweile von der Stirn, die Sonne war längst aufgegangen. Ein paar Passanten sahen sich an, wie der Langhaarige von seinem Lehrmeister verprügelt wurde, verloren jedoch schnell das Interesse.
    Mit der Zeit gelang es ihm aber, zumindest jeden zweiten oder dritten Schlag seines Lehrmeisters richtig zu deuten. Die Art und Weise, wie er den Stock hielt, während er zum Schlag ausholte, ob seine Schultern offensichtlich zusammengezogen wurden, ob ein Ungleichgewicht herrschte oder nicht – all das waren Indizien dafür, wie der Schlag ausfallen konnte. Arty passte seine Bewegungen dementsprechend an, zog den Bauch ein, wich einen Schritt zurück und wurde nur mehr von der Spitze des Stocks berührt, als schmerzvoll getroffen. Nach einer Weile machte sich sein verletzter Knöchel wieder bemerkbar. Die ständige Anspannung und das ruckartige Bewegungen zur Seite ließen die Verletzung nicht zur Ruhe kommen.
    Arty biss aber die Zähne zusammen und in den späten Mittagsstunden gab sich Hiroga mit seiner Leistung bei dieser Übung einigermaßen zufrieden.

    Nach einer allzu kurzen Pause, in der Arty ein trockenes Stück Brot ohne jeglichen Appetit runterzwang und sich mit kühlem Wasser kräftigte, ging es auch schon weiter – vorerst allerdings ohne den Lehrmeister, der die folgende Übung lediglich kurz überwachen wollte. Arty kam einen Waffenknecht als Trainigspartner zur Seite gestellt, den er noch von seinem Abenteuer mit Silohtar kannte.
    Seine Aufgabe bestand ebenfalls darin, den Langhaarigen mit dem Stock zu bedrängen und mit Schlägen herauszufordern – Arty, der sich langsam aber sicher unwohl in dieser Opferrolle fühlte, den Sinn der Übung aber erkannte, durfte sich nun seinerseits nicht mehr in den eingefahrenen Bahnen bewegen, sondern auf alle erdenklichen Arten ausweichen, die er sich nur vorstellen konnte – was am Anfang der Übung zweifelsohne nicht sonderlich viele waren.
    Er konnte sich nur ungefähr vorstellen, wie viele Striemen seinen Körper schon überziehen mochten – und stetig wuchs die Zahl, denn der Waffenknecht schonte seinen Kampfgefährten logischerweise nicht im geringsten.
    Sein Gegenüber war ebenso schnell wie kräftig, seine Hiebe hatten sogar noch mehr Wucht als die seines Lehrmeisters – waren dafür aber auch weniger genau platziert. Hier fand Arty die Schwachstelle seines Übungsgegners. Durch das weite Ausholen für einen kräftigen Schlag hatte der Langhaarige genügend Zeit, einen Schritt zur Seite zu machen, dies das eine oder andere Mal sogar mit einer gekonnten Drehung um die eigene Achse zu verbinden. Irgendwann kam ihm der Streiter Innos' jedoch auf die Schliche und änderten seinen Angriff. Er wechselte die Schlaghand, drehte sich und ging dabei beispielsweise in die Knie, um Arty einen wuchtigen Hieb auf die Oberschenkel zu verpassen. Die einzige Möglichkeit, diesen gewitzten Angriffen auszukommen war die, noch während der Drehung einen Schritt auf seinen Gegenüber zuzugehen und sich parallel zu seiner Drehung ebenfalls zu wenden – so dass sein Schlag ins Leere zielte.
    Erst in den Abendstunden – die Sonne war längst wieder verschwunden und sowohl der Angreifer als auch der Angegriffene waren nicht mehr im Besitz ihrer vollen Kräfte – legten sie eine Pause ein. Sollte sich Hiroga davon überzeugen, dass der Langhaarige seine heutige Lektion auf schmerzhafte Art und Weise gelernt hatte.

  3. Beiträge anzeigen #83
    Ehrengarde Avatar von Sennahoj
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    Sennahoj ist offline
    Die Sonne war schon längst untergegangen, als Sennahoj Thorniara erreichte. Er hatte auf dem Weg schon viel gehört: Die Stadt sollte Schutz und Beschäftigung für Einwanderer bieten. Senna sehnte sich nach einem trockenen und einem weichen Bett. 2 Wochen Reise lagen hinter ihm. Er hatte sich in Khorinis ein Schiff nach Argaan gesucht und war dort an einem freien Hafen angelangt. Nach einem kurzen Gespräch mit dem Kapiitän entschied er sich zu der Hauptstadt zu gehen. Das war ein geeigneter Startpunkt für seine Endeckungsreise durch Argaan.
    Am Westtor angelangt wurde er kurz von der Stadtwache durchsucht. Nachdem er sich das Tor kurz ansah, schulterte Senna seinen Beutel und trat ein.
    Die Geschäftigkeit in der Stadt war selbst zu der Tageszeit äußerst hoch. Nach kurzem Marsch erreichte er den Markt. Er war bei weitem größer als in Khorinis. Es reihten sich Stand an Stand. Händler boten ihre Ware, Handwerker ihre Dienste an. Zu dem Zeitpunkt interresierten ihn die Stände wenig. Er orientierte sich an den Schildern und fand bald eine kleine Herberge im Norden des Platzes.
    "Willkommen ihn Thorniara, Fremder. Kann ich dir helfen?", sagte der Mann hinter dem schlichten Tresen der Herberge. Sennahoj musste wohl wirklich anders aussehen als die Leute hier oder der Mann kannte all Leute hier in der Stadt, was unwahrscheinlich wahr.
    Bedacht erwiderte er auf die Frage:"Ich brauche eine Unterkunft für 3 Wochen hier in Thorniara." Der Mann der offenbar der Besitzer war musterte Sennahoj: " Gut. Wenn du bezahlen kannst, kann ich dir ein Zimmer vermieten. 2 Gold pro Tag, ein fester Preis für meine Kunden." Nunja das klang angemessen. Noch hatte er fast seine gesamten Ersparnisse seines Ladens in Khorinis. Senna legte 42 Gold auf den Tisch und fragte wo das Zimmer sei. Der Mann antwortete:" 1.Stock, rechter Gang, 2. Tür. Wünsche geruhsame Nacht."
    Das Zimmer war klein: Ein Bett, ein Tisch mit Stuhl und eine Komode - alles in einem einfache Holzstil gehalten passten gradeso hinein. Sennahoj war erschöpft. Er zog seine Straßenkleidung aus, warf den Beutel in die Ecke und fiel förmlich ins Bett. Nach wenigen Augenblicken holte ihn der Schlaf zu sich.

  4. Beiträge anzeigen #84
    Auserwählter Avatar von Silohtar
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    Silohtar ist offline
    Ihm brach der kalte Schweiß aus. Doch warum? Er kannte diesen Mann nicht. Oder doch? Warum reagierte er so? Lag es vielleicht am bedrohlichen Äußeren seines Gegenübers? Er musterte den Fremden von Kopf bis Fuß... Nein. Oder seine furchterregende Aura? ... Nee. Fühlte er sich durch das Erscheinungsbild etwa so in seiner sexuellen Orientierung verunsichert, dass ihm der Schweiß aus allen Poren brach?! ... Nö. Was war es dann?

    „Du bist nicht zufällig ein Ork?“, fragte er vorsichtig. „Ein Indianer-Ork?“, fügte er mit Gedanken an die Adlerfeder hinzu, ohne eine konkrete Vorstellung davon zu haben, was ein Indianer eigentlich war. Jemandem wehzutun...
    Als ihm die Tragweite diese Eventualität bewusst wurde überkam ihn doch glatt ein Schreck! Er stolperte rückwärts und – stürzte.

    „Autsch!“, brüllte er. Die Tränke, auf die er gefallen war, steckte genau zwischen seinen Wirbeln. Jedenfalls fühlte es sich so an. Jedoch nicht lange, denn sie wurde durch die Wucht des Aufschlags nach oben katapultiert und ergoss ihren Inhalt auf den Milizsoldaten. Das Pferd, das fröhlich und nichtsahnend den Inhalt geschlabbert hatte, wieherte erschrocken auf und trat aus. Einer der Hufen traf prompt einen patrouillierenden Soldat an der Schulter. Dieser schrie vor Schreck und Schmerz auf und schleuderte die Fackel, die er in der Hand des nicht getroffenen Arms hielt, aus dem Handgelenk ausversehen hoch in die Luft. Alle Anwesenden blickten gebannt der Fackel nach, die sich einige Male in der Luft drehte und, – das strohbedeckte Hausdach verfehlte, anstatt dessen aber genau in den Schornstein des selbigen fiel.
    Ein erleichtertes Stöhnen ging durch die Reihen der Zuschauer. BUMM!
    Die Fensterscheiben gaben der Druckwelle nach, die das Haus erschütterte. Glasscherben flogen durch die Luft, ein Flammenstrahl trat aus dem Schornstein und ein über und über mit Ruß bedeckter Mann mit zerzaustem Haar kam hustend aus der Tür.

    Es stellte sich heraus, dass der Kerl ein geheimes Drogenlabor betrieben hatte und den Kamin in den Keller verlängert hatte, damit die giftigen und, wie sich herausgestellt hatte, hochexplosiven Dämpfe abziehen konnten. Der unentwegt fluchende Mann wurde abgeführt, und Silo kurz zu seiner überragenden Ermittlerarbeit gratuliert, da der Kerl anscheinend schon lange gesucht worden war. Silohtar jedoch wehrte ab.

    „Dankt nicht mir, sondern diesem Mann hier. Ohne ihn hätte ich diesen Fall nie gelöst. Dieser Mann ist ein Held – aber wie heißt Ihr eigentlich?“, fragte er Stirn runzelnd den Langhaarigen Burschen, ihn neugierig musternd.
    Geändert von Silohtar (10.02.2011 um 21:14 Uhr)

  5. Beiträge anzeigen #85
    Provinzheld Avatar von Felix
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    Felix ist offline
    Felix sah nach rechts. Ein Junge mit sandfarbenem Haar, grünen Augen und dunkler Haut lächelte ihn vorsichtig an. Auf seiner Sportkleidung war Samuel aufgenäht worden. In der Reihe hinter Samuel stand ein Mädchen. Sie war größer als John und ziemlich dünn, ihr langes Haar blau gefärbt. KELLY. Sie schien nicht froh darüber zu sein, ihn zu sehen.

    "Das heutige Spiel", erklärte Sylvio, "heißt ,Läute die Glocke'." Er zeigte auf die höchste Stange des Spielplatzes. Sie überragte die anderen um rund zehn Meter. Unmittelbar neben ihr befand sich eine Metallstange. An der Spitze dieser Stange hing eine Kupferglocke.

    "Es gibt verschiedene Wege, um zur Glocke zu gelangen. Ich überlasse es jedem Team, den besten Weg zu finden. Wenn jedes Teammitglied die Glocke geläutet hat, bewegt ihr euch so schnell es geht nach unten und lauft hier über diese Ziellinie."
    Sylvio nahm einen Stock und zog eine Linie in den Sand.
    Felix hob die Hand. Sylvio starrte ihn einen Moment aus diesen schwarzen, niemals blinzelnden Augen an. "Fragen, Kadett?"
    "Was gewinnen wir?"
    Sylvio hob eine Augenbraue und antwortete Felix: "Du gewinnst ein abendessen, Kadett. Das Heutige Abendessen besteht aus gebratenem Truthahn, Soße und Kartoffeln, Maiskolben, Schokoladenkuchen und Eis."
    Die Kinder murmelten zufrieden.
    "Aber", fügte Sylvio hinzu, "wenn es Gewinner gibt, muss es auch Verlierer geben. Das Team, das als letztes die Ziellinie überquert, bekommt kein Essen."
    Die Kinder wurden still und sahen einander misstrauisch an.
    "Macht euch bereit", sagte Sylvio.
    "Ich bin Sam", flüsterte der andere Junge im Team Felix und dem Mädchen zu.
    "Ich bin Kelly", sagte das Mädchen.
    Felix sah sie nur beide an und sagte nichts. Das Mädchen würde sie aufhalten. Das war schlecht. Er war hungrig und hatte nicht vor zu verlieren.

  6. Beiträge anzeigen #86
    Deus Avatar von Schattengreif
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    Schattengreif ist offline
    Nun waren die letzten Zweifel ausgeräumt, um wen es sich hier handelte. Es war eindeutig Silo. Die Zweifel, ob das nun gut war oder nicht, blieben bestehen.
    Mit ausdruckslosem Gesicht nahm Schattengreif die Geschehnisse zur Kenntnis, die von Silos beiden Fragen eingerahmt wurden. Er kannte das schon und wartete einfach ab, bis es vorbei war. Dann beantwortete er die Fragen.
    "Zum Ersten: Nein, ich bin kein Ork. Ich glaube, wenn ich einer wäre, würde man das deutlicher erkennen. Zumindest hoffe ich das.
    Zum Zweiten: Wir kennen uns schon sehr lange. Mein Name ist Schattengreif." Einen Moment hielt er inne. "Sicher ein Name, an den man sich erinnert."

  7. Beiträge anzeigen #87
    Auserwählter Avatar von Silohtar
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    Silohtar ist offline
    Feder! Keine Anspielungen auf Brathähnchen, und Verzicht auf den Ausdruck ,schräger Vogel’. Alles war erklärt! Zudem schien sich der undurchdringliche, stark nach Schwefel, Schnaps und Ammoniak stinkende Nebel über seinen Erinnerungen etwas zu lüften. Details waren nicht erkennbar, dafür aber einige grobe Bilder. Aber was sagte er jetzt? Das war vielleicht peinlich!

    „Ja! Das wusste ich! Ich wollte nur wissen, ob du’s auch noch weißt! Manche Leute haben Erinnerungslücken, das kann ich dir sagen, da vergeht dir alles...“, überspielte er meisterhaft sein zur schau gestelltes Defizit.
    „Was treibt dich in diese Gegend?“

  8. Beiträge anzeigen #88
    Deus Avatar von Schattengreif
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    Schattengreif ist offline
    "Mich treiben derzeit einige Sachen an.", meinte Schattengreif. "Die meisten werden dich nicht interessieren. Was mich gerade allerdings am drängendsten antreibt, ist das Verlangen, meine Waffen zurückzubekommen, die mir am Tor abgenommen wurden - und die dortige Wachen zu überreden, in Zukunft netter zu Leuten zu sein, die meilenweit über ihnen stehen. Es würde mich wirklich sehr freuen, ein paar Lektionen in Nettigkeit weiterzugeben. Mit einem Lächeln kann man manchmal sehr viel erreichen, weißt du?". Schattengeifs Zähne blitzten. Eine Weile schwieg er.
    "Mir scheint auch", fuhr er schließlich fort, "um meine Waffen hier in der Stadt zu erhalten, muss ich ein... Reichsbürger werden.". Er drehte sich zur Seite und blickte Silo an. "Unter Umständen kennst du vielleicht sogar die richtigen Leute, die die richtigen Leute zu solchen Reichsbürgern machen. Und wenn ich erst ein Bürger dieser Stadt bin, hole ich mir zurück, was mir gehört. Und vielleicht werde ich dafür sogar etwas zurücklassen.
    Was meinst du? Hilfst du mir, etwas Gerechtigkeit zu verbreiten?"

  9. Beiträge anzeigen #89
    Auserwählter Avatar von Silohtar
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    Silohtar ist offline
    Ein Kerl, den er glaubte noch nie gesehen zu haben, der aber behauptete, ein alter Freund zu sein wollte etwas von ihm, das nur den Privilegierten der Stadt zustand. Zudem trug er den merkwürdigen und nicht ganz alltäglichen Namen Schattengreif und war anscheinend bewaffnet angerückt und von den Torwachen für so Misstrauen erregend eingestuft worden, dass er entwaffnet worden war. Hinzu kam noch, dass er über außergewöhnlich spitze Eckzähne verfügte. Für Silo war nach dieser kurzen Rekapitulierung der Fakten zu dem einzig schlüssigem Ergebnis gekommen:

    „Klar helf’ ich dir!“, verkündete er strahlend. „Einem alten Freund kann ich nichts abschlagen!“
    So machten sie sich auf den Weg zum Hauptplatz oder ,Plaza’, wie er manchmal genannt wurde. Auf den Weg musste sie Silo mehrfach auf die Zunge beißen, um nicht, bemüht um ein Gespräch, irgendwelche Vogel-Metaphorik zu verwenden. So würde er das Äußere seines Freundes als das eines ,Vogelfreien’ bezeichnen, und ihm ein Bad anbieten. Schließlich gab es ein riesiges, kaum zu übersehendes im Tempeldistrikt! Zudem gingen ihm diverse Sachen hier in der Stadt auf die ,Eier’, vor denen er Schattengreif gerne gewarnt hätte. Und als ein heißer Feger vorbei wackelte, der beide Männer hinterher sahen, war es Silo spontan auch nicht möglich adäquat auszudrücken, was er gerne mit ihr machen würde.

    „Wir zind da!“, nuschelte er, als sie vor dem Rathaus angekommen waren schließlich mit blutiger Zunge. „Zattnkr... Zatt... darf ich dis zatti nennen?“, fragte er verzweifelt, ganz gebeutelt durch seine hoffentlich temporäre sprachliche Unfähigkeit. „Zuch eines Zekretär!“, nuschelte er noch, so dass Speichel und Blut spritzten, dann stieß er die Tür auf und trat ein.

  10. Beiträge anzeigen #90
    Drachentöter Avatar von Lopadas
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    Lopadas ist offline
    Wiedereinmal gab sich der Schriftgelehrte seinen Studien hin. Durch die fleißige Arbeit der myrtanischen Ordensmitglieder, die mit ihren Fleiß mehr und mehr auch die thorniarischen ansteckten, war das Tempelviertel wieder auf dem Weg zur Besserung. Der Tempelvorsteher hatte sich aber bisher noch nicht bei dem Priester gemeldet und bisdahin gab sich Lopadas seinen Studien hin. Nur Innos wusste, was der Prior Thorniaras gerade wichtiges verwaltete, dass dieser keine Zeit für den Priester hatte. Störend war dies für ihn keineswegs, er beschäftigte sich viel lieber mit der Magie als mit irgendwelchen politischen Diskussionen oder ähnlichem.
    Die Notizen, die dem Schriftgelehrten bisher am meisten Auskunft geben konnten, waren so sehr mit Wissen vollgestopft, dass Lopadas meist mehrere Minuten benötigte, um eine Seite des Buches zu erfassen. Dieses Heft war keine Roman über magische Energie, wie es andere sogenannte Fachbücher waren, sondern dies war eine Konzentration von Wissen und Forschung. Auf engsten Raum hatte ein Gelehrter seine Gedanken aufgeschrieben und diese waren mehr Wert als alles Gold dieser Welt. Instinktiv griff Lopadas prüfend an seinen Gürtel, wo sich der Schlüssel zu seiner Kammer und seiner Truhe befand. Dieser war da, wo er sein sollte. In so großen Städten konnte man nie vorsichtig genug sein. Neben dem Zauber, der vulkangleich die Erde zum Schmelzen bringt, waren dort noch eine Reihe anderer mächtiger Zauber vermerkt. Besonderes Interesse galt den Wort-Zaubern, wie es der Schriftgelehrte plump beschrieb. Diese Magie war nicht an ein Element gebunden, sondern allein der Glaube an Innos vermochte dieser magischen Energie Macht zu verleihen. Wobei die Bezeichnung eines Zaubers zu weit gegriffen war. Theoretisch hatten diese wenig mit Magie zu tun, auch wenn sie vielleicht etwas durch magische Kraft gespeißst worden. Der Magier war durch die beschriebenen Zauber befähigt einem anderen Befehle und Gefühle zu postulieren. Eine Fähigkeit, die nicht so sehr auf das Magische direkt abzielte als mehr auf die Ausstrahlung des einzelnen Magiers. Der Zauber verstärkte allein die magische Präsenz des Wirkenden, sodass dieser hervorstach und selbst gegenüber nicht magiebegabten Wesen mächtig erschien. Diese magische Präsenz vermochte es dann durch Worte andere zu etwas zu bewegen, was sie so nicht zu gelassen hätten. Und dennoch war es keine Gedankenkontrolle. Der Wirkende drang nicht in den Geist des Gegenüber ein, um diesen zu manipulieren, sondern das Wirken seines Auftretens und seines Sprechens hatte eine solche Macht, dass es schwer war dieser zu widerstehen.
    Nachdenklich lehnte sich Lopadas im Sessel zurück. Wer über die Macht der Worte verfügte, der konnte fast jeden dazu bewegen, das zu tun, was ihm im Sinn war. Erneut war der Schriftgelehrte durch diese Notizen auf einen Zauber gestoßen, dessen Macht so groß war, dass die Grenze zwischen Nutzen und Missbrauch nur sehr schmal war. Auch hier war es wieder geboten, dass dem ganzen Grenzen gesetzt wurden. Der Gelehrte, der diese Notizen niederschrieb, war nur an der Forschung interessiert. Doch Lopadas war aus eigenen Erfahrungen darauf bedacht die Zauber auch in die Lebenswelt der Magier einzubinden.

  11. Beiträge anzeigen #91
    Deus Avatar von Schattengreif
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    Schattengreif ist offline
    Die Zeiten von "Äh..." und "Entschuldigung bitte..." waren vorbei. Schattengreif schritt zielstrebig einem hektisch wirkenden Jungen entgegen, der einen ganzen Stapel Papiere in seinen Armen balancierte. Als der an ihm vorbeihasten wollte, schnappte der Gardist ihn sich am Kragen und drehte ihn kurzerhand um.
    "Lasst los!", klagte der Junge. "Wenn ich zu lange brauche, gibt es furchtbaren Ärger! Ich will keinen Ärger!"
    "Nun", sagte Schattengreif, "auch ich will nicht, dass du Ärger bekommst. Deshalb solltest du mir rasch sagen, wo ich einen Sekretär finden kann, der mich zum Reichsbürger ernennt." Der Junge schaute erschrocken und zum ersten Mal seit langem hatte Schattengreif das Gefühl, falsch gehandelt zu haben. Er lächelte beschwichtigend, doch das schien alles nur schlimmer zu machen. Stumm deutete der Junge auf eine Tür am Ende des Gangs und, kaum dass der Griff gelockert war, rannte stolpernd in die andere Richtung.
    "Hm.", brummte Schattengreif. Er drehte sich zu Silo um, der sich mit einem vom Papierstapel gefischten wichtig aussehendem Dokument die aus irgend einem Grund blutende Zunge abtupfte. "Gehen wir.", sagte er.

    Der Sekretär schaute nicht einmal auf, als sie das Büro betraten. Schattengreif hatte zweimal geklopft und dann einfach die unverschlossene Türe aufgestoßen.
    Verärgert stützte er sich auf dem Schreibtisch auf, der die Hälfte des Platzes in dem winzigen Raum beanspruchte, und legte dabei die Hand auf das Dokument, an dem der Sekretär gerade schrieb.
    Jetzt schaute er auf. Es war ein kleiner Mann mit Hornbrille, schütterem Haar und Tintenflecken an den Händen, das schreibende Äquivalent zum dicken, rotbackigen Schankwirt.
    "Ja?", fragte er schüchtern. Seine Stimme war genauso dünn wie er selbst.
    Schattengreif lehnte sich vor. "Ich möchte Reichsbürger werden.", sagte er. "Jetzt. Ich bin seit mehreren Jahren Mitglied der Stadtwache von König Rhobar, dem wievielten auch immer. Es gibt nichts, was einer Bürgerschaft im Weg steht. Dieser Mann hier" - er deutete auf Silo - "kennt mich gut und kann für mich bürgen."

  12. Beiträge anzeigen #92
    Flauschiges Bambi
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    Tyra ist offline
    Tyrael nahm das Kästchen von Lopadas zur Hand und versuchte zu verstehen, was er letzte Nacht damit angestellt hatte und wie er es wieder öffnen konnte.
    Letzte Nacht hatte er eine Art Schicht erschaffen, die aus Linien zu bestehen schien und nichts durchlassen konnte - er war der Urheber, also würde er es wohl wieder öffnen können.
    Er spürte eine Verbundenheit zu der Kiste, was wohl an seiner Magie lag, die darauf lag. Er versuchte vorsichtig Kraft von der Kiste zu nehmen, aber nichts passierte, es musste also einen anderen Weg geben.
    Er versuchte es erneut und kümmerte sich eher um die Linien, die ein festes Netz zu bilden schienen - wenn er es brechen könnte, würde die Schicht wohl in sich zusammen fallen. Langsam versuchte er die Linien voneinander zu trennen, es war allerdings leichter als zuerst gedacht. Das Kästchen klackte und öffnete sich.
    Endlich hatte er es geschafft, endlich. Er erhob sich, draußen war es bereits dunkel und leer. Würde Lopadas heute noch zu finden sein?
    Er fand den Magier schließlich in der Bibliothek. Stolz auf sich selbst übergab er ihm das Kästchen, welches nur wenige Spuren von seinen Übungen vorzuweisen hatte.

  13. Beiträge anzeigen #93
    Drachentöter Avatar von Lopadas
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    Lopadas ist offline
    Der Priester betrachtete prüfend die Schatulle. Es waren keine Spuren von grober Gewalt zu sehen, auch wenn diese nichts zur Öffnung beigetragen hätten, so wollte der Schriftgelehrte dennoch sicher gehen, dass sein Ordensbruder das Kästchen wieder so zurückbekommt, wie dieser es ausgeliehen hatte.
    "Wenn du nicht die Hilfe dreier Magier hattest, hast du es wohl geschafft den Einfluss auf deine eigene Magie wirkend zu machen und den Zauber wieder aufzuheben. Wirklich sehr gut. Wenn du den Weg der Magie weitergehst, halte immer die Lehren im Hinterkopf, die du zusätzlich zu den erlernten Zaubern von mir mitbekommen hast. Denn beim Studium der Magie geht es nicht nur um das reine Üben verschiedener Zauber, sondern auch um das Verstehen mit ihnen umzugehen und in einem gewissen Grad auf die magische Umwelt Einfluss zu nehmen. Nie wirst du es so wahrer Größe schaffen, wenn dein Geist klein, einfallslos und unflexibel sein sollte. Trainiere also nicht nur die Zauber, sondern auch deine geistigen Fähigkeiten."
    Lopadas machte eine kurze Pause und legte das Notizbuch beiseite, welches er gerade gelesen hatte.
    "Da du nun das Wissen um die drei von dir erwählten Zaubersprüche hast, möchte ich dieses Wissen nun einmal testen, um auch wirklich sicher zu gehen, dass du meine Ratschläge befolgt hast. Folge mir."
    Zusammen mit seinem Schüler trat der Schriftgelehrte in das nächtliche Tempelviertel hinaus. Vor einer in einer Wandhalterung befestigten Fackel blieben die beiden stehen. Mit einem Wink ließ der Feuermagier das Feuer versiegen.
    "Deine Aufgabe ist es jetzt mir zu zeigen, dass dein Geist den Anforderungen der Magie gewachsen ist. Entzünde diese Fackel und dann lösche sie, ohne sie zu berühren. Wenn du das getan hast, spanne einen magischen Verschluss über die Öffnung des Wassereimer dort."

  14. Beiträge anzeigen #94
    Flauschiges Bambi
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    Tyra ist offline
    Die letzten Tage hatte Tyrael nichts anderes gemacht und nun sollte er seinem Lehrer diese Zauber noch einmal vorführen - er war sich ziemlich sicher, dass er es schaffen würde.
    Der Feuerpfeil war schnell erschaffen, auch beim Zielen hatte er inzwischen mehr Übung als vor ein paar Tagen. Die Fackel war anvisiert und der Pfeil wurde durch die Handbewegung geworfen - kein perfekter Treffer, aber zumindest brannte die Fackel einigermaßen. Den Eimer, den er später für den Siegelzauber verwenden sollte, hob er mit der Telekinese-Fähigkeit hoch - glücklicherweise war der Eimer nicht voll, also verhältnismäßig leicht - und ergoss einen Teil des Inhalts auf die Fackel, die daraufhin sofort erlosch.
    Der Eimer wurde von ihm nun mit den Fäden, die er bei solchen Übungen inzwischen immer verwendete, überzogen, sodass kein Wasser herausfließen konnte. Er verdichtete sie, aber nicht so stark wie letztes mal, dass der Eimer nicht zerbrach. Es war nicht leicht die richtige Stärke abzuschätzen, aber das Ergebnis war seiner Meinung nach zufriedenstellend. Ein normaler Mann würde ohne magische Hilfe kein Wasser herausnehmen können.
    Geändert von Tyra (11.02.2011 um 19:32 Uhr)

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    Drachentöter Avatar von Lopadas
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    Lopadas ist offline
    Gespannt schaute der Lehrmeister seinem Schüler beim Lösen der von ihm gestellten Aufgaben zu. Auch wenn Lopadas die Dinge teilweise etwas anders angegangen wäre, so hatte der Adlatus dennoch alle Aufgaben gelöst, hintereinander und ohne dabei irgendein Problem entstehen zu lassen. Der Geist seines Schülers hatte sich in der Lehre verändert und dies zeigte die Bewältigung der Aufgaben. Probehalber stellte sich der Priester auf den verschlossenen Eimer und stampfte ein paar Mal fest auf. Der Verschluss hielt und somit gab es nichts zu bemängeln.
    "Du hast gezeigt, dass du die von dir gewählten Zauber fehlerfrei ausführen kannst und somit entlasse ich dich nun aus meinem Unterricht. Um die Zauber zur Perfektion zu führen, musst du selbst an deinem Geist und an ihrer Beschwörung feilen. Dies ist allerdings allein deine Angelegenheit. Alles, was du an Theorie über die drei Zauber wissen musst, habe ich dir näher gebracht, nun musst du ihre Anwendung selbst weiter erforschen. Falls du dabei dennoch Hilfe benötigen solltest, kannst du jeder Zeit gern Rat bei mir oder einem anderen Magier einholen.
    Doch bevor du dich wieder deinen alltäglichen Pflichten und dem weiteren Studium widmest, möchte ich, dass du den Verschluss wieder vom Eimer löst. Schließlich wird er morgen wieder für die Reinigung des Viertels benötigt."
    Als er kurz eine Pause einlegte, formten seine Gedanken eine Flamme, die der Priester durch eine kleine Handbewegung auf die Fackel übertrug, sodass diese wieder ihr Licht über den Hof senden konnte.
    "Innos halte auch weiterhin seine schützende Hand über deinen weiteren Weg und über dein Studium der Magie.", so verabschiedete sich Lopadas von dem Adlatus und kramte noch beim Weggehen das Notizheft wieder aus der Tasche. Eine anständige Lektüre war zu jeder Tageszeit wichtig.

  16. Beiträge anzeigen #96
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    Hiroga ist offline
    "Spar dir deinen Hohn. Meine Fertigkeiten mit dem Schwert genügen um jede andere Waffe überflüssig zu machen.", wehrte er den Spott seines Lehrmeisters bissig ab. Sollte er reden. Um der Worte Willen war er nicht hier. Sich von jeglichen Gedanken an den Ausbilder freimachend griff er nach der Übungswaffe. Ein Holzschwert... Na wenn's sein muss...
    Eilig saß er auf. Er wollte sich so schnell wie möglich von Rodeon abwenden können. Trotzig nahm er Kurs auf das Ziel. Was sollte er schon groß machen? Er würde sich ein wenig aus dem Sattel lehnen müssen und versuchen das dämliche Ding zu treffen. Die Schwierigkeit würde wohl die Balance werden, die es zu halten galt.

    Langsam verlagerte er sein Gewicht zur Seite, versuchte trotzdem im Sattel zu bleiben und streckte den Arm ein wenig von sich. Er hielt sich und hieb zu, stürzte nicht doch traf auch ebenso wenig das Ziel.
    Rasch machte er kehrte und wich den Blicken des Paladins aus. Sicher fand sich ein hämisches Grinsen auf dem Gesicht des bulligen Mannes.

    Lass dich nicht beirren..., rief er sich selbst zu Geduld und Ruhe auf.
    Wieder richtete er seinen Blick auf sein Ziel und drückte Juna sanft in die Flanken. Ein weiteres Mal lehnte er sich zu Seite, schlug und traf, doch gab dafür sein Gleichgewicht Preis. Er balancierte auf dem Steigbügel, klammerte sich so gut es ging mit den Händen ans Geschirr und lehnte sich nach vorn um wieder möglichst nah an den Körper der Stute zu kommen. Es gelang, er blieb auf dem Pferd, doch blieb ihm wohl nichts anderes als auch diesen Versuch als gescheitert abzustempeln und es erneut zu probieren.

  17. Beiträge anzeigen #97
    Kämpfer Avatar von Syrus
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    Syrus ist offline
    Die Reise war lang und beschwerlich gewesen, und um ein Haar hätte ihn gegen Ende schon der Mut verlassen, doch als er in der Ferne die Mauern und Tore einer Stadt erkennen konnte, schien die Lebenskraft in seine müden Glieder zurückzukehren. Er rannte beinahe in Richtung der Stadttore, hofften innerhalb der schützten Mauern Unterkunft und Antworten zu finden.

    Als er, vor Anstrengung und Erschöpfung keuchend, am Stadttor ankam, traten zwei grimmig blickende Soldaten an ihn heran durchsuchten ihn nach Waffen, da es ihm als Fremder nicht erlaubt war die Stadt bewaffnet zu betreten. Da er ohnehin unbewaffnet war, dauerte diese Durchsuchung nur wenige Augenblicke und die Torwachen gestatteten ihm Eintritt in die Stadt, die sie Thorniara nannten.

    Der Unbekannte traf zum ersten Mal seit seinem mysteriösem Erwachen auf andere Menschen und war im ersten Moment sprachlos, er war kaum in der Lage sich zu artikulieren und bedankte sich nur knapp bei den Soldaten. Innerhalb der Stadtmauern herrschte reges Treiben, man konnte Händler hören, die lautstark ihre Waren anpriesen und Handwerker, die ihre Dienste an den Mann bringen wollten.

    Bevor er sich weiter in das Innere Thorniaras aufmachte erregte eine Reihe von Bekanntmachungen seine Aufmerksamkeit. Bei näherer Betrachtung erkannte er, dass es sich dabei um Steckbriefe gesuchter Personen handelte und der Unbekannte fragte sich, ob auch sein Gesicht irgendwo prangen würde. Obwohl dies sicher unangenehme Konsequenzen nach sich ziehen würde, so würde er zumindest endlich seinen Namen erfahren. Es war ein seltsames Gefühl, darauf zu hoffen seinen eigenen Steckbrief bei gesuchten Mördern und Verrätern zu finden, doch in diesem Moment hätte er sämtliche Strafen begrüßt, würde er dadurch nur erfahren, wer er war. Doch keines der abgebildeten Gesichter hatte Ähnlichkeit zu ihm, und so verließ er die Sammlung der Schwerverbrecher um sich in der Stadt genauer umzusehen.

    Er bestaunte die imposanten Bauwerke, Häuser, in denen zweifellos reiche Händler oder edle Paladine wohnen mussten und eine mächtige Zitadelle. In dieser Stadt gab es mit Sicherheit viel zu entdecken und zu bewundern, doch dafür durfte der Namenlose derzeit keine Zeit verschwenden. Er war immer noch auf der Suche nach Antworten, auf der Suche nach seiner Vergangenheit.

    Der Marktplatz erschien ihm einer guter Ort um damit zu beginnen, schließlich kannten die Händler sicher eine Menge von Leuten und Geschichten, und möglicherweise würde ihn jemand erkennen.
    Sich an diesen hoffnungsvollen Gedanken klammernd machte er sich wieder einmal auf den Weg, um sich selbst zu suchen.

  18. Beiträge anzeigen #98
    Waldläufer Avatar von Die Söldner
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    Die Söldner ist offline

    Hafenbecken bei Thorniara

    Immernoch lag die Svana im Hafenbecken der befestigten Stadt Thorniara.
    An Deck spazierte Torlof ungeduldig hin und her. Seit Wochen hatte er keine Nachrichten von Lee erhalten, kein sonderlich gutes Zeichen.
    Am liebsten wäre er einfach davongesegelt, doch er konnte nicht wissen ob die anderen Söldner noch seine Dienste benötigen würden.
    Um eine Brieftaube nach Setariff zu schicken müsste er von Bord gehen, was er in dieser eher feindselig gestimmten Stadt nur ungern machen würde.
    Lediglich vier Mann waren zurückgeblieben, der Kapitän selbst und drei Matrosen des ehemaligen neuen Lagers.
    Viel zu wenige um sich von einem allfälligen Überfall durch die Garde schützen zu können.
    "Verdammte Insel! Wären wir doch in der Kolonie geblieben oder auf den Höfen, da hatten wir alles, was wir brauchten. Jetzt wo wir frei sind, wuseln überall diese Rotröcke herum!" Fluchte der Söldner vor sich hin und blickte stets zum Hafenviertel.
    Er war sich nicht wirklich sicher, dass man sie hier länger dulden würde. Schliesslich unterstand die Svana nicht Rhobars Befehlen und das gefiel den Paladinen sicherlich nicht.

    Manuele

  19. Beiträge anzeigen #99
    Provinzheld Avatar von Felix
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    Felix ist offline
    Abends, als Felix mit einem Stück Pergament und einer Feder auf seinem Bett in der Kaserne saß, erinnerte er sich an seine alten Bekanntschaften, und wie Andrim und San ihn vor einem Stamm Orks retteten. Ihm fiel gleich die freundliche Art Sans auf und so konnten sie sich gut anfreunden. Felix tunkte seine Feder in das Näpfchen, gefüllt mit Tinte und schrieb:

    "Lieber San, wie geht es dir? Ich denke es ist eine menge passiert. Ich glaube dass wir uns nicht mehr wiedergesehen haben, seit wir von dem Bauernhof abgehauen sind. All das was wir erlebt hatten, machte mich zuversichtlich dass sich unsere Freundschaft erhält. Nun bistu weg und das macht mich einfach nur noch traurig, aber wneigstens konnte ich dir noch ein Geschenk machen bevor wir uns verloren haben, halten sie eigentlich immernoch warm??

    Ich werde andauernd von Offizieren zurecht gewiesen und zu Aufgaben gezwungen, die ich eigentlich nicht machen will, als ich damals in Myrtana ankahm, hätte ich nie damit gerechnet, aber vielleicht tut mir der Drill und die schwere Körperliche Arbeit gut. Selbst wenn das heisst dass ich kein Schneider werden kann, weil man mich zu einem Kämpfer machen will.
    Ich habe bei der Schlacht um Bakaresh eine Karte bei einem toten Seemann der Assasinen gefunden, ich kann mit ihr nichts anfangen, die Schriftzeichen sind mir fremd, vielleicht kannstu alter halunke ja etwas damit anfangen. Settarrif prangert zwar ganz groß oben auf Myrtanischer Schrift, aber ich bin viel zu weit weg von Dort, um mich da nach einem Schatz um zu sehen. Gerüchten zu folge soll der Weg dorthin auch voller Wilder Tiere sein, und Räubern, die dir ohne mit der Wimper zu zucken die Kehle durchschneiden.
    In diesem Sinn.
    Falls du diesen Hoffnungslosen Brief doch erhalten solltest, melde dich bitte."

    -Noch in dieser Nacht, kaufte er eine Taube bei einem alten Züchter und band ihr die Zwei Pergamentrollen, den Brief und die Karte, zusammengerollt und fest an ihr Bein und schickte sie in die Freiheit.
    Geändert von Felix (11.02.2011 um 14:25 Uhr)

  20. Beiträge anzeigen #100
    Schwertmeister Avatar von Andrim
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    Andrim ist offline
    Sein Meister Michael hatte nichts zu seinem ersten Handel gesagt, weder Lob, da er den Wein ja losgeworden war, noch Ermahnung, da er um 50Goldstücke herunter gehandelt hatte, hatte er ausgesprochen. Der Magier hatte lediglich genickt und ihm gesagt, was er heute tun musste.

    Wieder hatte seine Aufgabe etwas mit dem Weinkeller und nicht mit dem restlichen Lagerhaus zu tun und Andrim wunderte sich langsam wirklich, warum er nicht mal etwas im restlichen Lagerhaus tun musste, obwohl es sicherlich genug zu tun gab, aber sein Meister würde sich schon etwas dabei denken...

    Gemütlich schlenderte er durch die breiten Hauptstraßen von Thorniara, an Ständen vorbei, an welchen Hänlder lautstark ihre Waren anboten, an kleinen Läden, aus welchen es schmackhaft roch und suchte nach einem gewissen Daniel, welcher etwas von ihm wollte.

    "Frische Fische! Frische Fische!", schrie einer der Händler und Andrim ging auf ihn zu.
    "Entschuldigung, kennen sie einen gewissen Daniel Densen? Ich habe mich mit ihm verabredet, hier!", wollte der Novize des Feuers wissen.
    "Nein... ich kenne nur Daniel Kübelbeck", war die knappe Antwort.
    "Wer ist das?", fragte er irritiert nach, obwohl es ihm eigentlich egal war.
    "Der Fischer, welcher mir immer die Fische liefert, er singt immer, meint das würde die Fische anlocken, aber kein Wunder, dass er kaum was fängt!", erklärte der Händler gutgelaunt.

    Was genau sein Daniel wollte, wusste er nicht, doch sein Meister hatte gemeint, dass dieser Daniel nach dem Weinkellermeister gefragt hatte und dass er Andrim`s Namen als Antwort gesagt hätte und dass er sich sicher mit ihm treffen könne. Und heute sollte dieses Treffen, laut Michael, stattfinden...

    Andrim stand also herum und war gespannt, was ihn hier erwartete und warum sie sich nicht im Tempelviertel hatten treffen können...
    Geändert von Andrim (11.02.2011 um 15:07 Uhr)

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