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Der Magier bot ihm einen Platz an und stellte ihm direkt Fragen zu seinem Wissen und Bezugspunkten zur Magie. Tyrael tat wie ihm geheißen, setzte sich und tat sein bestes um gut und richtig auf die Fragen des Magiers zu antworten. "Es ist besonders die Neugier, die mich hierzu treibt. Bis auf ein paar kleine Zaubertricks oder Heilungen, die Magier in den Städten wirken oder die Feuer oder Energiebäle, die mir in Bakaresh um die Ohren geflogen sind, habe ich keine Erfahrung oder Wissen über die Magie."
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"Die Neugier ist eine der wichtigsten Eigenschaften eines Wissenschaftlers, ebenso eine gute Voraussetzung, wenn man sich mit den Grundlagen der Magie beschäftigen möchte. Es ist kein Problem, dass du noch keine reiche Erfahrung vorweisen kann, denn wer kann das schon, wenn er zuvor die Magie nur durch Beobachtung kennen gelernt hatte. Erst die eigenen Experimente können dich an ein umfassendes Verständnis heran führen."
Mit einer Handbewegung deutete der Priester auf die Regale, welche sich vor den beiden Diener Innos' erstreckten.
"Hier siehst du das gesammelte Wissen des thorniarischen Ordens. Dies ist deine erste Anlaufstelle, wenn du deine Neugier stillen möchtest. Ich kann dir den Umgang mit der Magie zeigen und mein Wissen mit dir teilen, doch eine Ansicht allein reicht bei weitem nicht aus, um das ganze Wesen der Magie zu erkennen, falls es einem Menschen überhaupt einmal gelingen sollte."
Bevor er noch weiter abschweifte, versuchte Lopadas auf die Lehre zurück zu kommen.
"In den nächsten Tagen werde ich die Grundlagen des Umganges mit der Magie Lehren, sodass du befähigt bist eigene Zauber zu wirken und im geringen Umfang auf bestehende magische Ströme zu wirken. Doch wollen wir bei den Fundamenten deines Studiums beginnen. Keine Magiewirkung ohne eine Öffnung des Geistes zur ihrer Kraft.
Hast du schon eine Vorstellung davon, wo deine Fähigkeit herkommen kann, die dich befähigt auf die Magie zurückgreifen zu können?"
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"Kialar?", fragte Andrim neugierig nach, "Das ist doch dieser varantische Adlatus, oder? Ich habe ihn in Vengard mal getroffen, vor einiger Zeit und erst neulich auf einen Hof im Bluttal", erklärte der Novize seinem Gönner, denn er bezahlte wirklich, dass, was Andrim heute trinken würde.
Ein Galzhals ist er nicht, dachte sich Andrim und freute sich eine neue Bekanntschaft gemacht zu haben, doch sicherheitshalber fragte er trotzdem nach, denn Karad schien wirklich sehr vorbehalten den Thorniaran gegenüber zu sein und Andrim wollte nun nicht den Fehler machen ihnen zu stark zu vertrauen, auch wenn dieser Kerl hier aufs erste wirklich sympathisch erschien. Diese Sache mit Arty schien wirklich ein verzwichtes Thema zu sein und beide Seiten, die Myrtanische und die Argaanische schienen diesen Konflikt anders zu sehen... und so, wie Fross reagiert hatte, wusste er mehr, als er ihm erzählt hatte, jedenfalls vermutete Andrim das.
"Kommst du auch aus Varant, wie Kialar, oder woher kennst du ihn?", wollte Andrim wissen.
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Fross schlug mit der Hand auf den Tisch und lachte brüllend.
„Varant?“, rief er aus voller Kehle. „Aus Varant? Ich komme nicht aus Varant.“ Dann schlug er sich beherzt mit beiden Fäusten gegen die Brust. „Ich stamme aus Nordmar. Kialar habe ich in Vengard kennengelernt, wo er mich regelrecht ausgenommen hat.“
Der Hüne erinnerte sich an die Zeit zurück, da er allein in der Kälte gesessen, Tätowierungen angefertigt und Brüche geheilt hatte, während sich der Adlatus nicht hatte blicken lassen. Das waren noch Zeiten.
„Ich würde gerne wieder zurück“, machte Fross ungewohnt ein Geständnis. „Hier sind die Menschen alle hinterhältig. Da war eine alte Frau, die mich in höchste Gefahr gebracht hat, und dieser Kerl, dieser Nath, hat mich ordentlich über's Ohr gehauen, als er diese dumme Aufnahmegebühr für mich bezahlte.“ Das war redegewandter, als er sich fühlte, aber er hatte schon seit Wochen niemanden mehr gehabt, mit dem er auf diese lockere Weise hatte reden können, und so kamen die Worte einfach aus ihm heraus.
„In Vengard war alles besser“, sagte er, als das Essen und das Bier gebracht wurden. Er schob seiner Ratte ein Stückchen Brot zu und konnte kaum glauben, dass der Racker hier geduldet wurde; aber die Tatsache, dass er keinen Schatten besaß und Fross obendrein zur Miliz gehörte, machte sie offenbar zu einem ulkigen, akzeptablen Gespann.
„Ach, was red ich, in Nordmar war alles besser. Den Menschen hier, denen kannst du nicht vertrauen.“
Geändert von Fross (28.01.2011 um 22:03 Uhr)
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Dass Tyrael keine Erfahrung mit der Magie hatte, schien glücklicherweise kein Problem zu sein, anscheinend schienen viele Magier und Novizen keinerlei Erfahrung darin zu haben.
Der Magier begann die Lehre mit der Erklärung, dass man, um das ganze Wesen der Magie verstehen zu müssen, sehr viele Stunden Lesen vor sich hatte. "Fängt ja gut an" war sein Gedanke zu diesem Beitrag und er betrachtete die endlosen Reihen von verstaubten, sowie neueren Büchern. Er hatte eine Menge Arbeit vor sich, auch wenn ihm das Lesen besser gefiel als so manch anderer.
"Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung. Vermutlich muss man dazu sein Inneres kennen lernen und aus sich selbst diese Kraft ziehen". Solche weisen Worte hatte er noch nie zum besten gegeben.
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Also ein Nordmann... mit denen hatte Andrim schon Seite an Seite gekämpft... damals in Faring, also kein übler Thorniara Bürger.
"Ja ich habe auch schon gehört, dass der ein oder andere Thorniara hier etwas korrupt sei, deswegen wollte ich diese Sache mit Arty ja auch wissen, ich hab ihn hier in dieser Kneipe kennen gelernt, ein netter Bursche, dachte ich und dann wurde mir erzählt, er sei verhaftet worden, weil er sich dem korrupten Richter oder so nicht loyal verhalten hatte, oder so ähnlich, wüsste gerne mehr", erklärte Andrim und riss dann seine Augen weit auf und fragte nach: "Nath hat dich ausgenommen?", der Novize wurde skeptisch. So kannte er den Milizsoldat ja gar nicht, oder lag hier nur ein Missverständnis vor? Dann erinnerte er sich an das, was Nath gestern in seinem Suff genuschelt hatte. Er hatte irgendetwas von einem Fross geredet, mit welchem er trinken gewesen war.... Andrim hatte doch gewusst, dass ihm der Name, "Fross" irgendwie bekannt vorgekommen war.
"Ich kenne Nath, wir waren zusammen im Krieg und als ein Verschlagener Bursche habe ich ihn nicht in Erinnerung, wie hat er dich denn ausgenommen?"
Geändert von Andrim (28.01.2011 um 22:30 Uhr)
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„Ich kenne Arty nicht“, verteidigte sich Fross. Offenbar hatte er einen Nerv getroffen. „Ich sagte nur, was ich gehört habe. Und dieser Nath – mit dem habe ich in Bakaresh gekämpft, aber dem kann man wohl auch nicht vertrauen.“ Um ehrlich zu sein, Fross wusste kaum mehr, wo oben und unten war. Kialar hatte den Leuten für ihn vertraut, er selbst hatte sich damit zufrieden gegeben, wenn der Adlatus sich zufrieden gab. „Dieser Nath gab mir die einhundert Goldstücke, die ich für die Aufnahme brauchte, und verlangte dann, dass ich ihm das Gold zurückzahle, und einen Gefallen sei ich ihm obendrein schuldig.“
Dabei gehörten sie doch derselben Seite an. War es da Usus, die eigenen Leute bis zum geht nicht mehr zu schröpfen und auszunehmen?
„Ich hoffe, du bist nicht so einer“, sagte er dann und biss von dem Brot ab. „So einer, der andere unter falschem Vorwand in Gefahren schickt, um die eigene Haut zu retten. Oder die eigenen Leute ausnimmt.“ Er dachte kurz nach. „Wenn du mehr über Arty wissen willst, geh doch zum Kerker und erkundige dich selbst. Viel anderes als ich wirst du wohl nicht hören, aber vielleicht hast du Glück.“
Dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen.
„Hast du gesagt, Kialar ist hier irgendwo?“
Andrim nickte und setzte zu einer Antwort an, doch Fross schnitt ihm das Wort ab.
„Das ist gut“, sagte er grimmig. „Sagt mir, wo genau. Ich habe etwas mit ihm zu klären.“
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"Eine gute Erkenntnis.", sagte der Priester zu dem Adlatus neben ihm, "Die Magie an sich ist nichts, was dem Menschen schon von Geburt an inne wohnt, nichts worauf er schon immer Zugriff hat. Die magische Energie ist vielmehr eine göttliche Kraft, die ihren eigenen Regeln folgt, sofern sie welche hat. Ich möchte die Kraft nicht personifizieren, aber du wirst selbst in bestimmten Situationen bemerken, dass sie ein gewisses Eigenleben führt.
Den Schritt, den du jetzt gehen musst, ist der, dass du dich auf diese Energie einstimmst. Dein Inneres, deinen Geist, dein Bewusstsein, wie auch immer du es nennen möchtest, musst du auf die Magie hin lenken. Sie kommt nicht zu dir, wenn du nur lang genug auf sie wartest.
Deswegen ist auch das, was du gesagt hast, vollkommen richtig, wenn du dich selbst und dein Inneres erkennst, dann erkennst du deine eigene Fähigkeit eine Verbindung zur Magie zu schaffen. Versuch es einfach einmal. Du brauchst kein Vorwissen oder irgendeine Anleitung, streck deine Sinne nach einer Kraft, einer Energie aus, die dir bisher verborgen schien."
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Sich an die Reling lehnend blickte der hohe Feuermagier den beiden Leuchttürmen Thorniaras entgegen. Endlich waren sie angekommen und Bassi betete zu Innos das dies die letzte Reise dieser Art für eine lange Zeit oder noch besser für immer gewesen sei. Man könnte fast glauben das es ein schlechter Scherz von Adanos war das jedes mal wenn der Magier ein Schiff betrat dieses für eine Fahrt die ursprünglich zwei bis drei Tage dauern sollte Wochen brauchte.
Aber zumindest ein gutes hatte die etwas längere Fahrt, Bassi hatte viel Zeit das Buch weiter zu lesen das er sich aus der Bibliothek in Vengrad mitgenommen hatte. Er hatte ein sehr interessantes Kapitel entdeckt in dem eine ihm völlig neue Theorie über die Magie erläutert wurde. Im Wesentlichen handelte es sich dabei um das Prinzip Perfektion durch Spezialisierung. Der Autor vertrat die Meinung das es besser sei sich auf wenige Zauber zu beschränken und diese dafür um so besser zu beherrschen. " Klingt eigentlich ziemlich logisch, " murmelte der Magier vor sich hin währen er weiter die langsam näher kommende Stadt betrachtete. Ein nachträglich am Rand dazu geschriebener Eintrag besagte das sich drei Sprüche pro Stufe bewährt haben. Doch wurde die freie Magie nicht völlig aufgegeben doch sollte diese nur von Leuten mit einem starken Geist wie man ihn Priestern Innos zu sprach verwendet werden.
Bassi drehte sich um, lehnte sich gegen die Reling und sah in den dunklen Himmel auf.
" Drei Zauber pro Stufe hmm? Das wären dann zwölf in meinem Fall, aber welche sollten das nur sein? " Der hohe Magier überlege einige Momente.
" Der Feuerball gehört auf alle Fälle dazu, immerhin ist das der Zauber der den meisten Menschen einfällt wenn sie an Feuermagier denken. Dann natürlich der Lichtzauber. Klein, unscheinbar und doch so ungemein nützlich. Aber welche noch? "
Bassis Aufmerksamkeit wurde auf die Frau gelenkt die das Deck betrat. Siera war bis eben noch dabei gewesen ihre Sachen zu packen und sich auf das verlassen des Schiffes vorzubereiten. Zwar verstand der Magier nicht so ganz was genau sie packen musste da die Beiden eigentlich nicht viel ausgepackt hatten immer in der Hoffnung das die Reise bald vorbei sei. Nun jetzt war es ja soweit und schon bald würden sie dieses von den Göttern verfluchte Schiff verlassen.
Bassi blickte neben sich wo sein Reisegepäck lag, obendrauf der Stab der ihn so viel Mühe gekostet hatte. Doch war bisher alles umsonst gewesen den der hohe Magier konnte mit ihm nicht viel anfangen. Ein schöner Wanderstab, das war bisher alles wozu das Relikt in den Händen Bassis taugte. Er würde wohl lernen müssen damit umzugehen, vielleicht würde sich ja in Thorniara jemand finden lassen der es ihm zeigen konnte. In seinen Gedanken vertieft bemerkte er erst im letzten Moment das die Mannschaft schon dabei war das Anlegen vorzubereiten und hektisch auf dem Deck hin und her flitzten.
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Dass er sofort den Nagel auf den Kopf getroffen hatte, war bestimmt ein gutes Vorzeichen, da war er sich sicher. So ein großartiger Mensch wie er konnte nicht falsch liegen. "Mein Ego ist auch nicht mehr das, was es mal war..."
Der Magier erklärte ihm seine eigene Aussage etwas genauer und trieb ihn kurz danach dazu es selbst auszuprobieren, damit war Tyrael leider ein bisschen überfordert. Wie sollte er das anstellen? Er zuckte innerlich mit den imaginären Schultern und versuchte sein bestes. In den ersten Moment fand er nichts, dies änderte sich auch nicht bei den anderen Versuchen. Er versuchte mehr in seinen eigenen Geist einzutauchen und bis auf Gedankenblitze oder Erinnerungen schien nichts aufzutauchen. Doch dann bemerkte er etwas, etwas schwaches und kaum wahrzunehmendes. Rein metaphorisch natürlich streckte er seine Hand aus um es zu berühren, aber da war es bereits verschwunden. Als er wieder die Gegend um sich herum wahrnahm, bemerkte er nur ein leichtes Kribbeln in seinen Fingern. Soweit er beurteilen konnte stand weder die Bibliothek in Flammen, noch liefen Zombies und Dämonen durch den Flur. Ein gutes oder ein schlechtes Zeichen?
Geändert von Tyra (28.01.2011 um 22:32 Uhr)
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"Bluttal", wiederholte Andrim in Gedanken versunken, "Einfach aus Thorniara raus und den Weg entlang, es gibt ja eh nur einen Weg, zwischen Meer und Gebirge, dann stoßt du irgendwann auf einen Hof, welcher gerade neu hergerichtet wird, von ein paar Stadtwachen und Novizen, Kialar ist auch dabei gewesen", erklärte der Novize, fragte aber nicht nach, was Fross denn mit dem Mitbruder klären wollte.
"Und nein ich denke nicht, dass ich ein Halsabschneider bin, ich arbeite für Essen und ein Bett im Kloster, verdiene kein Geld und bete so oft wie möglich, anstatt mir einen Job zu suchen!", meinte Andrim. Zu dem Part, dass Nath ein solcher Halsabschneider sein sollte, gab er kein Statement, er würde Nath einfach mal darauf ansprechen.
Nun schaute er wieder die Ratte an, Bär hatte Fross sie genannt, die kleine Ratte hatte keinen Schatten, viel Andrim verwirrt auf und schaute Fross fragend an, doch dieser winkte ab und trank sein Bier aus...
Eine Weile noch saßen sie da, genossen das kühle Nass und die angenehme Umgebung der Taverne.
Geändert von Andrim (28.01.2011 um 22:43 Uhr)
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Gespannt schaute der Priester zu seinem neuen Schüler hinüber. Dieser versuchte seinen Weg zur Magie zu finden. Es war immer wieder ein gutes Gefühl einen Unwissenden zum Wissen zu führen und am Ende zu sehen, dass das Wissen einen guten Menschen aus jenem gemacht hatte. Auch wenn das nicht immer der Fall war. Nur schmerzlich kam ihm da die Taten seiner ehemaligen Schülerin Yasmin in den Sinn. Er hatte sie nicht mehr gesehen, seitdem sie aus Vengard verbannt worden war. Doch sie war nur ein negativ Beispielen zwischen vielen guten, weswegen er die Hoffnung nicht verlor.
Im Gesichtsausdruck seines Gegenübers konnte Lopadas erkennen, dass die angestrebte Erkenntnis scheinbar noch nicht das Ausmaß erreicht hatte, was der Lehrer benötigte, um darauf aufbauen zu können. Ohne ein Grundgefühl für die Magie konnte der Schriftgelehrte keine weiterführende Lehre betreiben.
"Am besten lasse ich dich für den Augenblick allein, damit du dich vollkommen auf dich und die Magie konzentrieren kannst. Es gibt keinen richtigen Weg, um die Magie zu erfühlen. Jeder geht seinen eigenen Weg. Ich kann dir demnach auch nicht Vorgaben oder Hilfestellungen geben, weil es keine gibt. Die Magie offenbart sich dir, wenn dein Geist bereit für sie ist. Es gibt wohl nur wenige so einschneidene Erlebnisse in das Bewusstsein eines Menschen, die der Magieerkenntnis gleich kommen könnten. Konzentriere dich auf dich und öffne so deinen Geist für das Ganze.
Innos führt dich auf diesem Weg, vergiss das nie. Wenn du begonnen hast deinen Weg zu gehen, dann komm wieder zu mir und wir können fortfahren."
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Endlich war diese elend lange Reise vorbei. Siera hatte noch ein paar letzte Sachen in ihren Rucksack verstaut, unter anderem ihre Bürste und ihren Handspiegel. Sie freute sich einerseits auf die unbekannte Stadt. Andererseits hatte die junge Magierin etwas Angst. Sie kannte sich hier ja nicht aus, aber das würe sie schon irgenwie schaffen, es war ja nicht das erste mal das sie ihre Heimat verlassen musste. Sie erinnerte sich noch an die Zeit als das Kloster auf Khorinis umgezogen war. Das hier war das selbe, dennoch war ihr nicht ganz wohl bei der Sache. Siera schulterte ihren Rucksack und ging die Treppe hinauf an Deck. Nicht weit von der Tür sah sie Bassi stehen, der auf sie schon zu warten schien. Sie blieb einen Moment stehen und betrachtete ihn verträumt, bevor sie sich weiter umschaute. Die beiden Leuchttürme von Thorniara waren wirklich beeindruckend.
Es dauerte nicht lange und das Schiff legte an. Siera ging zu Bassi uns lächelte ihn an.
" Endlich sind wir da, freust du dich schon? ", fragte sie ihn und er sah sie überrascht an. Scheinbar war er in gedanken versunken gewesen.
" Ja, natürlich. Irgendwie schon, auch wenn ich Vengrad etwas vermissen werde. "
" Mir gehr es nicht anders. Komm, lass uns an Land gehen und das Tempelviertel suchen. "
Nickend lächelte der Hohe Magier Siera an und gemeinsam gingen sie von Bord. Es war voll in den Straßen, fast genauso wie in Vengrad, aber es war trotzdem nicht das Gleiche. Siera Fragte einen der Passanten nach dem Weg zum Tempelviertel und dieser erläuterte den beiden Innoslern den Weg. Es dauerte ein wenig bis sie das Vierel gefunden hatten.
" Sieht doch schonmal nicht schlecht aus. ", meinte Bassi und sah sich prüfend um.
" Na wenn du meinst. ", sagte Siera zweifelnd und sah sich etwas um. Sie währe am allerliebsten im Kloster in Khorinis geblieben, auch wenn sie dann dort die Einzige gewesen wäre.
" Kopf hoch Siera, gib dem ganzen erstmal eine Chance. ", meinte Bassi und klopfte der Innoslerin aufheiternd auf die Schulter.
Sie wusste das er irgendwie Recht hatte, aber dennnoch widerstrebte ihr dieser Ort. Hier und da sahen sie ienige Bekannte gesichter und grüßten den einen und anderen Bekannten oder alten Freund. Nach einigem Durchfragen hatten die Beiden die Unterkünfte der Magier gefunden und suchten nun nach einem passendem Zimmer für sich.
" Lass uns doch gemeinsam ein Doppelzimmer nehmen Siera. ", schlug Bassi nach einiger Zeit vor.
" Meinst du denn das es in Ordnung ist? ", fragte Siera unsicher und überlegte.
Es wäre zumindest einfacher und nicht mhr so peinlich wenn man auf Socken in das Zimmer seines Liebsten schlich, zumal das heimliche herumgeschleiche wegfallen würde. Aber würden sie sich denn auf dauer aushalten?
" Na klar, wir sind da sicher nicht die Einzigen. Wir sind doch auch Wochenlang durch dunkle Tunnel gewandert und haben uns auch nich gegenseitig den Kopf abgebissen. ", räumte Bassi ein der, die Zweifel in Ihren Augen richtig gedeutet hatte.
" Stimmt! Das hatten ja schon die ganzen Monster versucht! ", murmelte sie leise.
Schleisslich fanden sie tatsächlich ein Doppelzimmer was sogar beiden gut Gefiel, mit Balkon und das Plumsklo war auch nicht all zu weit weg.
" Trautes Heim, Glück allein! ", sagte Siera und lies ihren Rucksack und ihre laute auf ihr Bett plumsen.
Sie waren endlich angekommen. Endlich war diese elend lange Reise vorbei.
Oder doch nicht?
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Während der Magier ihn allein ließ, da er sicherlich noch einiges zu tun hatte und seinen Schüler nicht ablenken wollte, blieb Tyrael weiter sitzen und suchte nach dem Gefühl , was er vor kurzem entdeckt hatte.
Er wusste nicht, wie lange er danach gesucht hatte, aber draußen war es bereits kalt und düster, nur der Mond sorgte für etwas Licht. Ihm war es gelungen mehr als vorher zu spüren, das Kribbeln in seinen Händen war stärker geworden. Als er versucht hatte dieses Gefühl auf etwas in seinem Umkreis zu lenken hatte das Buch, welches der Magier vor seiner Ankunft gelesen hatte, angefangen an einer Ecke sanft zu qualmen. Tyrael war so davon überrascht, dass er kaum daran dachte, das Buch schnell wieder in seinen Normalzustand zu versetzen und drückte schnell mit dem Haufen auf die qualmende Ecke, bevor das ganze Buch Schaden davontragen würde.
Bei einem zweiten Versuch gelang es ihm nicht mehr so leicht, er war inzwischen müde und ausgelaugt, aber er spürte inzwischen etwas. Direkt morgen früh würde er Lopadas davon berichten - vielleicht war es das, wovon dieser zuvor geredet hatte? Mehr wusste Tyrael nicht zu tun, weswegen er aufstand und sich zu den Quartieren begab. Müde fiel er in sein Bett.
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Das Tempelviertel wurde ihm mehr und mehr vertraut, sodass er sich im Laufe des Tages immer schneller und sicherer von Ort zu Ort gehen konnte. Bald hatte er sich hier richtig eingelebt.
An diesem Abend begab er sich schließlich Tyrael wieder zur Bibliothek, um sich dort weiter an der Magie zu probieren. Er erhoffte sich heute Abend mehr als nur ein willkürliches, irgendwo auftretendes Ereignis zu erzeugen und es vielleicht zu kontrollieren, aber seine Meinung war der Magie vermutlich egal.
Meister Lopadas schien nicht anwesend zu sein, also setzte er sich alleine an einen Platz und versuchte sich an den selben Übungen wie letzten Abend bei Lopadas. Es fiel ihm leichter sich zu sammeln, aber trotzdem war es nicht ansatzweise einfach dieses "etwas" wiederzufinden und zu fassen. Das Kribbeln in den Fingern erlosch allerdings nicht, was er für ein gutes Zeichen hielt.
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Da sich sein neuer Schüler den Tag über nicht bei ihm gemeldet hatte, ging der Priester davon aus, dass dieser noch irgendwo fleißig trainierte. Aus diesem Grund begab sich Lopadas zur Bibliothek, um dort seinen eigenen Studien nachzugehen. Doch bevor der Schriftgelehrte dazu kam, sah seinen Schüler in dem Sessel sitzen, in dem dieser gestern schon gesessen hatte. In ihm kam die Befürchtung auf, dass der Adlatus die Sitzgelegenheit überhaupt nicht verlassen hatte.
"Innos zum Gruße, Adlatus. Hast du etwa die ganze Zeit hier in der Bibliothek verbracht? Ich hoffe nicht. So schön das Studium der Magie auch ist, ohne Pause wirst du deinem Geist mehr schaden als nützen.
Aber abgesehen davon, hast du schon Fortschritte gemacht oder ist dir dein Weg noch nicht bekannt?"
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Tyrael saß weiter auf seinem Sessel, als er eine Person hinter sich bemerkte. Es war Lopadas, der ihn direkt über seine Übungen ausfragte und sich fragte, ob er den ganzen Tag hier gesessen hatte.
"Nein, natürlich nicht. Ich bin erst seit ein paar Minuten hier am Üben.
Und ja, ich habe gestern Nacht beinahe ein Buch angezündet, als ich weiter geübt habe. Allerdings ist das eher zufällig passiert, als ich versucht habe die Magie besser zu verstehen. Mehr habe ich bis jetzt noch nicht geschafft". War das gut oder schlecht? Jetzt würde er es vermutlich erfahren.
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Lopadas bemerkte das Buch, dessen Ecke leichten Ruß aufwies. Er hob es hoch und betrachtete sich das "Werk" des Adlatus. Es war nur ein kleiner Rußfleck, wahrscheinlich konnte man nicht einmal von einer geordneten magischen Aktion reden und vielleicht war dies auch nur aus einer Laune heraus geschehen, aber immerhin war etwas passiert. Mit seinem Ärmel wischte der Schriftgelehrte den Schmutz vom Buch und legte es wieder zu den anderen.
"Ob dieses Ereignis nun durch deine Konzentration hervorgerufen wurde oder es sich einfach nur um eine Laune der Magie handelt, kann ich dir nicht sagen. Dafür ist zu wenig wirklich geschehen.
Doch wir können ja herausfinden in wie weit du daran beteiligt warst. Komm steh auf, wir gehen nach draußen."
Zusammen mit seinem Schüler verließ Lopadas die Bibliothek, die beiden Diener Innos' begaben sich zum Fuße des Tempelhügels. Dort hob der Priester ein altes, braunes Blatt vom Erdboden auf und hielt es dem Adlatus hin.
"Wenn die Ecke des Buches aus deiner Konzentration heraus etwas angebrannt ist, dann sollte es dir möglich sein auch dieses trockene Blatt mit Hilfe deiner Gedanken zu entzünden. Dies ist keine Übung eines Zaubers oder der gleichen, sondern es soll dir deinen Weg zeigen Magie zu wirken. Du brauchst also keine Angst haben. Nur zu probier es aus."
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„Das hättest du nicht tun sollen?“
Fross sah den anderen, dienstälteren Karol fragend an.
„Ich meine, alleine auf Wache gehen. Das wird nicht gern gesehen bei Neulingen. Du hättest einen Schaden anrichten können, und das wäre auf uns alle zurückgefallen.“
Fross verstand immer noch nicht.
„Was ich damit sagen will, mit uns Jungs vom Festland wird nicht geaast, die machen keinen Spaß mit uns. Wenn wir einen Fehler machen, kriegen wir Probleme. Also lass es niemanden wissen.“
Fross zuckte mit den Schultern: Na gut. Seinetwegen. Ihm war bereits aufgefallen, dass seine Art in der Miliz sich nicht sonderlich großen Respekts erfreute. Immer witzelten sie über seine Haare, solange, bis er sie in einem Zopf gebändigt hatte und sich in der Kälte nun merklich unwohler fühlte als zuvor. Vergeblich und aus reinem Instinkt schüttelte er den Kopf, um das Haar über seine Ohren zu bekommen, bevor er sich erinnerte, dass das ja gar nicht möglich war.
„Also mache ich meine Runden jetzt immer mit dir“, sagte er laut.
„Bis man glaubt, dass du auf eigenen Beinen stehen kannst“, entgegnete Karol.
Fross sah an sich hinab. Er stand auf eigenen Beinen. Dumme Sprichwörter. Der bedeutend kleinere Karol klopfte ihm auf den Rücken.
„Mach dir nichts draus. Jeder hat klein angefangen.“
Wieder: Dumme Sprichwörter. Der Hüne stapfte neben Karol her. Der kalte Wind pfiff ihm um die Nase.
Nichts geschah.
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Der Magier betrachtete das Buch, welches er letzte Nacht versehentlich angezündet hatte und schien noch nicht zufrieden zu sein. Seine Reaktion darauf war also eher eine praktischere Übung in freier Natur, womöglich würde Tyrael hier besser abschneiden.
Er folgte dem Magier hinaus und bekam ein altes Blatt vor die Nase gehalten, seine Aufgabe war es auf irgendeine Weise Magie zu wirken.
Tyrael konzentrierte sich und suchte das, was er als Magie in sich identifiziert hatte. Er fand es nun erheblich schneller und versuchte sie irgendwie zum Ausbruch zu bewegen. Nichts passierte. Er versuchte es erneut und steckte all seine Kraft in diese Aktion, um schließlich damit belohnt zu werden, dass das Blatt aus der Hand des Magier segelte und ein paar Meter entfernt zu Boden sank. Er hätte dies für einen Windstoß gehalten, hätte im Moment nicht windstille geherrscht. Es schien tatsächlich zu klappen, leicht war es allerdings nicht.
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