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  1. Beiträge anzeigen #81
    Ritter Avatar von Orthego
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    felt like destroying something beautiful
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    Orthego ist offline
    Orthego richtete seinen Blick starr auf die Klinge, konnte ihn nicht davon los reißen. Noch nie zuvor hatte er in seinem Leben ein derartiges Schwert gesehen. Die Verarbeitung, der Glanz, diese Runen.
    Diese makellose Schönheit, wie er sie nie an einer Waffe gesehen hatte… 'Was ein erfahrener Krieger wohl damit anzustellen vermag?'.
    Die Anwesenheit aller Waldläufer und gar der Druiden ließ ihn vollkommen kalt, seit er Hand an das Schwert gelegt hatte. Mit den Fingern war er drüber gegangen, über den Stahl, der wohl so einige schauern ließ, dem Pirscher jedoch Sicherheit und Wärme spendete. Mit einem Finger hatte er die Schriftzeichen nachgezogen, die er nicht zu lesen vermochte. Altwaldvölkische Runen, deren Bedeutung er nicht kannte und die ihm gleichzeitig doch so bekannt vorkamen, als hätte er sie selbst
    vor Jahren in die Klinge eingraviert.
    Schweigend und voller Ehrfurcht hob er das Schwert an, besah es abermals im Mondschein, wo die Runen einen eigenartigen Schimmer annahmen und führte es schlussendlich zu seinem Unterarm.
    Die Klinge auf der Haut fühlte sich gut an, angenehmer noch, als jedes Seidenhemd.
    Orthego blickte kurz auf und sah in die Augen Ornlus, der seinen Druidenstab fest in Händen hielt und Worte in einer Sprache murmelte, die der Krieger nicht verstand, oder nicht zu verstehen schien.
    Doch kaum war der Druide verstummt, überkam Orthego ein Gefühl, wie er es noch nie zuvor verspürt hatte. Es war ein Gefühl von… Stärke, von Macht, ein Gefühl der absoluten Vollkommenheit.
    Mit jedem Atemzug den er tat, spürte er es näher kommen. Schritt für Schritt schien es Gestalt anzunehmen und womöglich war er nicht der einzige, der es sah. Ein Schimmer, ein Licht, ein Glanz, der Form annahm, der wuchs und schließlich vor Orthego stand und dem einstigen Pirscher direkt in die Augen blickte, direkt in die Seele. Er spürte, wie der Blick des Wesens immer tiefer in seinen Geist vordrang, seine Seele mit Krallen und Klauen umfasste und sich schließlich der Vergangenheit des Kriegers widmete, seinen Blick tief hinein bohrte und darin herumwühlte, wie ein Tier. Was suchte es? Was hoffte es zu finden? Niemand konnte es sagen. Und mit einem Schlag löste die Gestalt ihren würgenden Griff, als schien sie gefunden zu haben, was sie suchte. Sie trat einen Schritt zurück und präsentierte sich ihm in Gestalt einer Frau, einer wunderschönen Frau. Wehendes, langes Haar, Augen, in denen man versinken mochte und sinnliche Lippen, die jeden Mann um den Verstand bringen konnten. So stand sie vor ihm und schien mit ihrem verführenden Lächeln eine wortlose Sprache zu sprechen. 'Ich kenne dich' , sagte sie. 'Ich weiß, wer du bist. Ein Krieger bist du, ein Kämpfer, der nicht nur sein Schwert zur Waffe hat, sondern auch sein Herz und seine Seele. Seinen Geist. Ich sah viele kommen und gehen. Alle schwangen sie ihre Klingen meisterhaft, wie keiner zuvor und doch fielen sie alle in Kämpfen, wie sie sie bereits zu hunderten zuvor bestritten haben. Und das nur, weil sie schwach im Glauben waren. Doch nicht du, das sehe ich. Du hast ein starkes Herz und ein Feuer in dir, das himmelhoch lodert und immer höher herauszubrechen versucht um alle Wälder dieser Welt mit seinem Schein zu erleuchten. Ich kann dir helfen. Ich kann dich beschützen, ich werde dich beschützen. Du musst es nur wollen, du musst es nur zulassen…'
    Mit diesen nie gesprochenen Worten trat Sie langsam näher, legte Orthego die Arme um den Hals, schmiegte sich regelrecht an ihn…
    Orthego richtete sich erneut auf und zog die Klinge langsam sein Fleisch entlang. Rotes Blut traut aus und floss langsam die Klinge hinab, auf die Runen zu.
    "Ich blutete bereits oft in meinem Leben. Meistens für nichts und wieder nichts. Doch seit ich vor einigen Jahren in meine Heimat Silden zurückkehrte und erfuhr, was aus diesem Dorf geworden war, so wurde es zu meinem Leben. Was auch immer ich tat, welche Bürden ich auch immer auf mich nahm, ich tat es für Silden. Ich kämpfte für die Waldläufer, für die Druiden und für meine Brüder und Schwestern dieser Gemeinschaft. Ich blutete für sie, wie ich auch jetzt blute. Und ich tat es gern, und würde es ohne Scheu wieder tun."
    Langsam erreichte das Blut die Runen auf er Klinge. Es überflutete sie, trat in jede Ritze ein.
    "Und bei meinem eigenen Blut schwöre ich, Orthego, das Gleichgewicht jeder Zeit zu wahren. Ich schwöre, der Natur und Adanos zu dienen und stets meinen Dienst zu leisten, einzig und allein zum Wohle des Waldvolkes. Ich schwöre, jedes Mitglied dieser Bruderschaft, jeden Einwohner von Beria, zu schützen und ihm beizustehen, auch wenn es mich das Leben kostet. Denn wenn ich sterbe, so bin ich durch meinen Eid und durch meine gerechten Taten im Namen des Gottes des Gleichgewichts bewahrt vor Beliars Reich und werde einkehren in die Hallen Adanos, wo meinen Geist ewiger Frieden erwartet. Ich schwöre, bei meinem eigen Blut."
    Und kaum hatte er den Eid geleistet, verschmolzen Orthego und die weibliche Erscheinung der Natur. Sie schmiegte sich fester an ihn, umarmte ihn, küsste ihn, und verschwand schließlich in ihm, ging ein in seine Seele. Die Stelle an seinem Unterarm, aus der das Blut austrat verheilte urplötzlich und hinterließ lediglich eine längliche Narbe, die ihn ewig an dieses Ritual erinnern würde.
    Der Kämpfer betrachtete die Klinge und die blutübergossenen Runen, und plötzlich ergaben sie einen Sinn. Eine Nachricht, eine Botschaft, die er nicht in Worte fassen konnte, und die er dennoch verstand.
    Orthego blickte auf und sah in die Augen Ornlus, der immer noch seinen Druidenstab fest gepackt hielt und erneut unverständliche Worte sprach. Bei den Worten leuchteten Stab und Runen erneut auf, so hell wie selten zuvor und erloschen schließlich.
    Orthego warf den Kopf zurück, atmete tief ein und aus und sah schließlich jedem der hier anwesenden nacheinander fragend ins Gesicht. War es vollendet? War er nun bereit?

  2. Beiträge anzeigen #82
    Ritter Avatar von melford
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    Silden
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    melford ist offline
    An einem Baum gelehnt hatte Melford dem Ritual beigewohnt, welches Orthego offiziell zu einem echten Waldläufer gemacht hatte. Viele Dinge waren dem Handwerker dabei durch den Kopf gegangen. Dinge, die schon so lange zurücklagen, dass er glaubte, dass die Magie des Rituals auch ihn erfasst hatte und ihn an jene Zeiten zurückversetzte. An eine Zeit, in der er Silden noch nicht seine Heimat nennen konnte und in der er erst kürzlich von den Orks desertiert war. Er erinnerte sich noch ganz gut an seine Begegnung mit Orthego. Damals, als sie sich vor lauter Kampfeslust und Seelenverwandtschaft in der Taverne gerauft hatten. Eine Schlägerei unter Freunden, Kampfgefährten – obwohl sie nie Seite an Seite das Schwert geschwungen hatten. Damals hatte er es gespürt und Heute noch deutlicher: die Zeit würde erst noch kommen, in der sie gemeinsam für das Waldvolk, ihre Heimat, ihre Familie kämpfen würden. Orthego hatte vor den versammelten Waldläufern geschworen bis zu seinem Tode zu kämpfen und Melford hatte es ebenso auf der Zunge gelegen.

    Das Ende des Rituals hatte ihn unsanft wieder in die Realität zurückgeholt, so dass er jetzt fast schon wehleidig den Ausklang der Zeremonie beobachtete. Dahin war seine Euphorie fürs Heldentum, als er seinen Stand realisierte. Während der junge Waldläufer sich bereits im Kampf um Silden verdient gemacht hatte, war er einem alten Zausel durch den Wald gefolgt. Doch auch ohne den Niedergang Sildens zu betrachten, wurde klar, dass sich ihre Wege mit der Zeit langsam getrennt hatten. Den Pfad des Kriegers beschritt Orthego mit sicheren Schritten und erntete dabei den ihm zustehenden Lohn. Melford konnte aber nur von sich behaupten mit dem Herzen ein Krieger zu sein, sein Geist hingegen war der Magie Untertan, die ihm einen anderen Weg offenbart hatte.
    Das Ritual hatte auch ihn verändert – mit einem leichten Anflug von Furcht blickte er nun in die unbekannte Zukunft: Würde er sein Schwert für die Magie niederlegen müssen?

  3. Beiträge anzeigen #83
    General Avatar von Yared
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Yared ist offline

    Thingstätte im Kiefernhain

    Das Ritual war abgeschlossen, der Kreis löste sich auf. Yared klopfte dem frisch gebackenen Waldläufer auf die Schultern, dann ließ er die sich zerstreuende Gruppe hinter sich und verschwand zwischen den Kiefern.
    Er lächelte, auch wenn man es ihm nicht ansah, er hatte nie solch ein Ritual gehabt, war einfach als Vertreter der Ratte akzeptiert worden. War er jetzt weniger für die Natur verantwortlich? Wo war seine Nymphe geblieben?
    Alleine schritt er durch die Säulenhalle aus Kiefern. Sog die kühle Nachtluft ein und ließ die Gedanken schweifen.
    Viele der ehemals Großen waren gegangen, Dekker und Alvar, beide Verschollen, Oberon abtrünnig, um nur einige zu nennen, dachte der Ältermann bei sich. Ja, es waren schwere Zeiten, Zeiten in denen das Waldvolk der Starken jungen frischen oder erfahrenen Kraft seiner Anführer bedurfte. Ein weiterer hatte sich zu ihnen gesellt, eine weitere Komposition aus Stärke, Unverbrauchtheit und Erfahrung.
    "Darf ich mich zu dir gesellen, Läufer der Meere?", erscholl es neben ihm aus dem Halbschatten den der fahle Rest des Mondlichts erzeugte, welcher durch die dichten Kronen der Kiefern seinen Weg auf den weichen Waldboden der Säulenhalle fand.
    Yared zog kurz lächelnd den linken Mundwinkel nach oben.
    "Wer möchte es dir verwehren?"
    "Wie wahr, Yared, wie wahr."
    Die verhüllte Gestalt der Ratte trat aus dem Nichts. Momente lang schlenderten sie schweigsam nebeneinander her.
    "Ich vernahm, du suchst nach deiner Nymphe. Ist es wirklich so schwer die Nymphen unserer Zeit zu erkennen?"
    Unvermittelt schlug die hagere Gestalt neben dem Sappeur einen Akkord auf einer Gitarre an, zart und unheimlich zugleich, alles durchdringend.

    Voller Mond scheine,
    wenn der Tod geht durch die Straßen,
    spielt ein altes Leid von Sehnsucht,
    von Liebe von Heimat.

    Voller Mond leuchte,
    hell und klar zu zeigen die Welt, wie sie einst war,
    als die noch auf dem Angesicht der Welt wandelten,
    die längst vergessen.

    Yared kannte dieses Lied gut, doch jedes mal, wenn er es hörte, war es etwas anders. Heute jagte es dem gestandenen Seemann und Soldaten einen Schauer über den Rücken.

    Voller Mond spende,
    Hoffnung und Wehmut, Rechtschaffenheit und Traurigkeit,
    damit alle Leben lernen, lernen den Moment zu genießen,
    den das Ende kommt.

    Sie näherten sich dem Zelt und plötzlich war die vermummte Gestalte von I nadhor verschwunden, ebenso wie es die Musik war, nur die Stimme der Ratte erklang noch in seinem Kopf und seine eigene raue Stimme trug den Klang durch die Kiefern hin zu seiner Jurte.

    Voller Mond leuchte mir,
    in dieser Nacht, den Weg zum Heime dessen, der dich im Herzen trägt,
    der den Tod bei sich aufnimmt, um ihm neues Leben einzuhauchen,
    dass das Ende zum Anfang wird.

    Der Sippenführer verstummte schließlich gänzlich, als er eine antwortende Stimme bemerkte. Sie klang genauso, wie die des jungen Mädchens, welche den alten Blinden Spielmann damals begleitet hatte, und doch völlig anders.

    Voller Mond spiele mein Lied,
    in dieser Zeit, auf diesem Weg, schütze die, die fern sind von uns und von sich selbst,
    weise den Weg allezeit denen, die suchen, suchen nach dem Ende aller Zeiten,
    nach dem Sinn hinter alledem.


    (nach Yared)

    Er trat in den warmen goldenen Laternenschein des Zelteingangs und sah dort Núria unter der hochgeklappten Eingangsplane sitzen und die Sterne beobachtend. Sei war es, die sang, und als sie ihn bemerkte, lächelte sie.
    Sie ... seine Tochter ... seine Nymphe ... anders als Gedacht.

  4. Beiträge anzeigen #84
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline

    Beria-Thingstätte

    Wie gestern hatte man sich wieder im Kiefernhain versammelt. Abermals so viele Menschen und doch hatten manche durch die gestrige Nacht noch einen nachdenklichen, besinnenden Blick und die anderen eben nicht.
    Seit die Orks in Myrtana einfielen gab es nicht solch ein Ritual unter den Waldläufern und Ornlu war froh so nah dabei gewesen zu sein. Er hatte nicht gewusst, dass die Mächte die er rief in solcher Weise wirken konnten. So speziell auf einen Waldläufer der seinen Schwur leistete und in blumiger Sprache ein Ritter der Natur, ein Ritter Adanos wenn man so wollte wurde.
    Was mit dem Blut und der Runenklinge geschah, war Ornlu dann jedoch nicht unbekannt, aber auch nichts gewöhnliches. Solch Waffen mit einer sichtbaren Inschrift im Chaos der Runen, gab es nicht oft. Wohl die Konsequenz der vielen Jahre, seit dieses Ritual nicht stattfand. Was dort stand behielt der Druide für sich. Er würde es einzig Orthego sagen, wenn er ihn aufsuchen würde (und Ornlu mit Müh und Not es schaffte richtig zu lesen).

    Porgans Ansprache riss den Druiden wieder aus den Gedanken. Er eröffnete das heutige Thing und erwähnte auch die Regeln des Thing, das Thingrecht.
    Da war die eine Sache mit den ruhenden Waffen, dann dass jeder Mann und jede Frau des Waldvolkes frei sprechen dürfe, dass jene vor den Gesetzen des Waldvolkes alle gleich waren und das Fremde nur mit Zustimmung des Rates des Waldes sprechen und nur dann gehört werden könnten. Danach bat er Jarvo vorzutreten und wünschte allen einen erfolgreichen, weiteren Tag des Thing.

  5. Beiträge anzeigen #85
    Ritter
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    Jarvo ist offline

    Beria-Thingstätte

    Nachdem am vorigen Tag schon Neulinge aufgenommen wurden, würde es sich heute um ein anderes Thema drehen. Wieder einmal sprach Jarvo vor den Versammelten und legte sein Anliegen dar.
    „Darf ich um Aufmerksamkeit bitten? Für den Schutz des Waldvolkes ist es von größter Wichtigkeit einen vollständigen Stab an Männern zu haben, auf die wir uns verlassen können. Es sind nicht mehr die Wächter Sildens, sondern nun die Wächter Berias, die ein wichtiges Amt bekleiden, das nicht vernachlässigt werden darf. Fünf sind es dieses Mal an der Zahl, die unsere Reihen stärken und unter meine und Jodas´ Fuchtel kommen werden. Mögen sie die Kraft und die Ausdauer und die Kraft haben, diese Aufgabe wohlbehalten zu überstehen.“
    Mit einem Lächeln auf dem Gesicht schritt er nach vorne, wo auf einer hölzernen Ablage ein großes Tuch beiseite nahm und die verborgenen Gegenstände offenbarte. Ein Raunen ging durch die Menge, obwohl so gut wie jeder wusste, worum es sich dabei handelte. Doch war es jedes Mal etwas besonderes, diese Weihe mitzuerleben.
    „Dies sind die Waffen, mit denen die Wächter seither fechten. Schwert, Speer und Bogen. Ihr, deren Namen sogleich erklingen werden, dürft zwischen einer wählen, falls ihr vom Volk als würdig erachtet werdet. Tretet nach vorne, stellt euch vor und begründet, warum ihr in den Kreis aufgenommen werden sollt. Habt ihr euch schon bewiesen? Was könnt ihr für das Volk beitragen?“
    Er stellte sich hinter den Tisch, bereit jedem Kandidaten die Waffe auszuhändigen, wenn das Urteil erfolgte.
    „Ich bitte nun nach vorne… Elvo…Bartimäus…Waspus…Alon und zu guter letzt Nagor Kev. Stellt euch in einer Reihe auf und tragt eure Bewerbung vor. Wir werden euch anhören und danach entscheiden.“

  6. Beiträge anzeigen #86
    Ritter Avatar von Alon
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    Alon ist offline
    Alon trat, mit zittrigen Beinen, auf die "Bühne", und spürte die Blicke der Waldvölkler in seinem Rücken. Jarvo lächelte ihm zu.
    "Nervös?", fragte er leise.
    Alon antwortete bloss mit einem Nicken.
    Dann sah er die anderen Anwärter auf die Wächterposten; Elvo, Waspus, Nagor Kev und Bartimäus. Sie alle reihten sich auf, sodass das "Publikum" sie gut sehen konnte. Bartimäus stand neben Alon und er merkte, dass sein Gefährte genauso nervös war, wie er selbst.

    "Alon, beginne du."
    Das Zittern in seinen Gliedern war nun unübersehbar und einige Völkler grinsten schon spöttisch.
    "Mein Name ist Alon.", brachte er hervor.
    "Ich komme, wie nicht wenige von euch auch, aus Khorinis. Mein Vater arbeitete auf Onars Hof, weshalb ich oft aus der Stadt kam. Mit meiner Mutter, Ailen, lebte ich in einer kleinen Hütte im Hafenviertel. Trotz unserer Armut waren wir glücklich, bis zu dem Tag, als mein Vater ins Minental eingezogen wurde. Ich war damals 12 Jahre alt. Nur wenige Monate später verschwand auch meine Mutter, spurlos. So musste ich mir mit Botengängen und Betteln das Geld für unser "Haus" verdienen, was aber auf Dauer natürlich nicht ging. So wurde ich von einer gütigen Jägergruppe aufgenommen, bei denen ich arbeiten durfte. Doch auch da kam ich nicht zu genug Geld. Einige Wochen wohnte ich dann bei der Jägergruppe, danach in einer Höhle. Der Wald gab mir damals alles, was ich brauchte, und ich lernte, was man gelernt haben muss, wenn man in der Natur auf sich alleine gestellt ist.
    Und nun kommen wir zu dem Grund, den ich habe, dem Waldvolk dienen zu wollen: ich möchte dem Wald dadurch danken, dass ich ihn beschütze; sei es vor Orks, Häschern oder sonst einem Übel. Im Moment bin ich dazu nicht in der Lage, aber so helfe ich denen, die dem Wald helfen können, ihn beschützen können; so helfe ich der Waldbruderschaft!"
    Einige Leute begannen zu klatschen, mehr fielen mit ein.

    Nachdem wieder Ruhe aufkam, begann Alon weiter zu reden.
    "Ich floh von der Insel, schmuggelte mich mit einem Handelsschiff nach Myrtana, wo ich gleich wieder von Orks aufgefangen wurde. Sie haben mich zum Sklaven gemacht. Nach Montera wurde ich gebracht, wo eine Massenflucht mir nach einem Jahr wieder das Tor zur Freiheit öffnete. Ich ging in die Wälder, und wieder versorgten sie mich, mit allem was ich brauchte. Und so kam ich nach Silden, mit 21 Jahren. 15 Jahre lang war der einzige Trost in meinem Leben der Gedanke an die Wälder und deren unübertreffliche Schönheit. Diese will ich schützen, auf dass sie weiteren Zuflucht gewähren können!"

    Wieder klatschten einige Leute.

    "Ich habe für Jarvo, den Hauptmann der Wächter Berias, zusammen mit Bartimäus und gegen Ende auch mit Nagor Kev einen Botengang erledigt. Geführt hat uns Lordan, ein Waldläufer. Dies war bisher das einzig wirklich Nennenswerte, was ich für die Bruderschaft getan habe, aber ich werde jede weitere Gelegenheit nutzen, etwas für das Waldvolk zu erledigen. Danke."

    Alon hatte während seiner Rede immer mehr Sicherheit erlangt, aber nun war er doch froh, es hinter sich zu haben.

  7. Beiträge anzeigen #87
    Ritter Avatar von Bartimäus
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    Bartimäus ist offline
    Jarvo hatte gleich fünf Anwärter auf einmal aufgerufen und Bartimäus hatte gehofft, dass es ihm etwas Sicherheit geben würde noch andere um sich herum zu haben, aber wie er dann da vorne stand besiegte seine Nervosität alle anderen Gefühle in ihm. Immerhin musste er nicht als erster sprechen und er hatte vorgehabt Alon zuzuhören um eventuell ein paar Anregungen für seine eigene Rede aufschnappen zu können, aber er brachte nicht die Nerven auf sich Gedanken über die Worte seines Freundes zu machen. Stattdessen wanderten seine Augen durch die Reihen der Zuhörer. Er wusste, dass er nicht viele kannte, aber jetzt fand er kein einziges bekanntes Gesicht.
    Könnte daran liegen, dass die meisten die ich kenne hier neben mir stehen, dachte er. Zumindest Suzuran konnte er erkennen, sie saß sehr weit vorne und hatte einen guten Platz direkt neben Ornlu. Also war sie doch nicht so neu, wie sie behauptet hatte. Normalerweise hätte sich Bartimäus sich jetzt geärgert, aber seine Nervosität ließ es nicht zu.

    Dann war Alon fertig und es war für ihn an der Zeit zu sprechen. Was sollte er sagen? Panik durchfuhr ihn. Er bemühte sich sie zu ignorieren und begann sich vor zu stellen.
    "Mein Name ist Bartimäus, manche kennen mich vielleicht schon, die meisten aber wahrscheinlich nicht." Nero lag vor seinen Füßen und erst jetzt viel ihm ein, dass das vielleicht auch einer Erklärung bedurfte. "Das ist mein Wolf, sein Name ist Nero und er tut niemandem etwas zuleide, dafür lege ich meine Hand ins Feuer!
    Wie Alon schon sagte, war ich schon auf einem Botengang um mich zu beweisen. In Zukunft möchte ich der Gemeinschaft als Wächter dienen, sobald ich den Umgang mit dem Bogen gelernt habe.
    Zu meiner Vergangenheit möchte ich sagen, dass ich ebenfalls auf Khorins geboren wurde, aber ich noch vor dem Angriff der Orks auf das Festland entkam, wo ich mich auf den Weg nach Silden machte. Lange habe ich in einer Hütte außerhalb der Stadt gewohnt und jetzt ist die Zeit gekommen, dass ich mich euch anschließen möchte."

    Bartimäus atmete tief durch. Sobald er zu sprechen begonnen hatte, hat er einfach weiter gemacht ohne viel nachzudenken. Hatte er etwas vergessen? Hatte etwas schlecht geklungen? Viele Bedenken gingen ihm durch den Kopf, aber daran ließ sich jetzt nichts mehr ändern. Wie das Volk entscheiden würde, wird sich zeigen.

    Als nächstes sprach Nagor Kev, der neben Bartimäus stand. Auch er stellte sich und seinen Wolf vor, der friedlich neben Nero lag. Dann sprach er noch darüber, dass er dem Waldvolk als ein weiterer Kochen behilflich sein konnte und Bartimäus hatte den Eindruck, dass er weniger nervös war, als er selber, aber vielleicht konnte er seine Gefühle auch nur gut verbergen. In den Kopf des anderen hineinschauen, konnte Bartimäus ja natürlich nicht.

  8. Beiträge anzeigen #88
    Schwertmeister Avatar von Waspus
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    Waspus ist offline
    Die Aufforderung traf Waspus völlig unerwartet und ohne Vorwarnung. Noch ehe die Worte des Mannes ihn erreichen konnten, fand er sich inmitten einer auf die Neulinge starrenden Menschenmenge wieder. Hitze begann in seinem Körper aufzusteigen. Die Blicke der Meute trafen ihn wie Pfeile. Bohrten sich langsam in seinen Körper, in sein Herz das nun immer schneller und schneller zu schlagen schien. Nervös blickte er sich um. Zu seinem Erstaunen war so manches bekanntes Gesicht ebenso aufgerufen worden. Neben Elvo hatten sich nun auch Bartimäus und Alon mit ihm in einer Reihe aufgetsellt. Den vierten Mann kannte er jedoch nicht. Alle vier schienen, wie er auch, gleichermaßen aufgeregt zu sein. Doch dies war weder der passende Moment für Lampenfieber noch für Wiedersehensfreude. Nun musste er sich gänzlich darauf konzentrieren die richtigen Worte zu finden. Glücklicherweise war nun Alon vorgetreten und hatte damit begonnen seine Beweggründe vorzutragen. Wenigstens gab dies Waspus etwas Zeit um sich ebenfalls etwas einfallen zu lassen. Sofort nachdem Alon geendet hatte begann die Anwesenden zu tuscheln. Nach Waspus Empfinden konnte Alon stolz auf seinen Beitrag sein. Er würde es jedenfalls sicherlich nicht besser machen können. Das Summen versiegte nun langsam. Mit jeder nachfolgenden Rede steigerte sich Waspus Nervosität. Nun hatten schon drei der fünf Anwärter gesprochen. Als eine Zeit lang nichts geschah und Elvo keine Anstalten machte vorzutreten, erhob schließlich Waspus das Wort.

    "Mein Name ist Waspus. Einige Tage stolpere ich nun schon durch euer Lager. Ich würde lügen, würde ich behaupten bereits sonderlich viel vollbracht habe, viel für eure Gemeinschaft getan zu haben. Dieser Zustand zieht sich nun schon seit längerer Zeit wie ein roter Faden durch mein Leben. Nichts bringe ich zustande, keiner Aufgabe werde ich gerecht. Fragt mich deshalb nicht was ich für euch tun kann. Darüber bin ich mir selbst noch nicht völlig im Klaren. Weder bin ich besonders stark, noch im Stande eine Waffe zu führen. Die einzige Eigenschaft die ich mein Eigen nennen kann ist die Geduld, die ich mir als Fischer angeeignet habe. Doch bin ich dazu bereit mein Möglichstes zu tun um euch von Nutzen zu sein. Ich vertraue darauf, dass mich diese Gemeinschaft stärken und öffnen wird. Ich werde hart an mir arbeiten um ihr gerecht zu werden."

  9. Beiträge anzeigen #89
    Deus Avatar von Oparilames
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    Oparilames ist offline
    Mürrisch saß Oparilames auf einem Baum im Wald und schämte sich für die Blicke, die er ab und zu in die Richtung warf, inder der Kiefernhain lag. Seine Gedanken waren nicht konzentriert, er dachte mal an etwas, dann an etwas vollkommen anderes, nur darin mit dem vorherigen Gedanken verbunden, dass beide gelangweilt und unernst gedacht waren. Manchmal erwischte er sich dabei, wie er Zeit damit verschwendete sich zu fragen wie es Bartimäus (und Alon) gerade ergehen mochte. Im Prinzip war es ihm gleich, es kümmerte ihn schließlich eigentlich nicht. Nach einer langen Zeit begannen seine Gedanken Form anzunehmen, weniger ziellos zu werden. Er beschäftigte sich damit, dieses Lager zu verlassen. Er könnte einfach auf gut Glück losgehen und versuchen einen Innostreuen zu finden, der ihm Rat geben konnte. Hilfe in dieser Liniengeschichte. Als er am Morgen erwacht war, waren die Linien nicht verschwunden, nur sehr schwach und undeutlich zu erkennen gewesen. <Aber noch existent.>
    Eine Biene flog an ihm vorbei und er folgte ihr mit seinen Blicken bis sie im Unterholz verschwand. Er nahm seinen Wasserschlauch heraus und genehmigte sich einen Schluck des kalten Tees. "So komme ich nicht weiter.", sagte er und stand auf. Wohin er gehen würde, wusste er natürlich nicht, aber nur herumzusitzen brachte ihn genauso weit, wie wenn er tot wäre.

  10. Beiträge anzeigen #90
    Krieger Avatar von Elvo
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    Gilde: Waldvolk; Rang(RPG): Wächter; Rang(OT): Jäger; Skills (2/6): Jäger; Rüstungsbauer
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    Elvo ist offline
    Elvo wollte sich gerade abwenden, um eine Aufgabe für Datterus zu finden und um Waspus zu suchen, als er plötzlich seinen Namen hörte. Er wollte sich heimlich verdrücken, doch er konnte nicht. Also atmete er tief durch und begab sich nach vorn.

    Anscheinend war Waspus auch aufgerufen worden, denn auch dieser ging mit nach vorn. "Das is gut!", fand Elvo. "Jetzt hab ich immerhin eine Sorge weniger." Dann begann ein Mann, den sie Alon genannt hatten. Er erzählte mit fester Stimme von deiner Vergangenheit und von seinen Verdiensten Silden gegenüber. Zwischendurch wurde er immer wieder von Klatschen unterbrochen. Dann waren Bartimäus und Nagor Kev an der Reihe. Auch sie stellten sich und ihre Wölfe vor und auch sie wurde beklatscht. Elvo konnte nich feststellen, ob sie mehr oder weniger beklascht wurden als Alon. Dann sprach auch Waspus. Seine Rede war kurz und pregnant. Schließlich forderte Jarvo ihn auf, zu sprechen. Hilfesuchend blickte sich Elvo um und fand einen aufmunternden Blick von Waspus. Das war es, was Elvo gebraucht hatte, also räusperte er sich und begann.

    "Bewahrtet, Sildener!" Elvo hoffte, dass seine Stimme wenigstens halbso fest, wie die von Alon oder Bartimäus, geklungen hatte. "Man nennt mich Elvo. Aus eurer Gemeinschaft kennen mich auch schon manche. Ein paar. Wenige. Wie dem auch sei, ich habe jedenfalls noch nichts Großartiges für eure Geminschaft geleistet. Das Größe war, dass ich mitgeholfen habe, die Tiere von der Arche zu retten."

    Ein paar Leute nickten anerkennend.

    "Ich stamme aus dem Wald nördlich von Silden. Ich führte ein ruhiges, wohlbehütetes Leben. Mein Vater war Bauer und meine Mutter Hausfrau. Schon seit meiner Kindheit an, verbracht eich viel Zeit im Wald. Vor allem
    beim Sonnenauf- und untergang lustwandelte ich viel durch die Wälder."


    Er legte eine kleine Pause ein.

    "Bis eines Tages," Seine Sitmme wurde hart. "ich war dreizehn, das Glück ein jähes Ende fand: Die Orks kamen und zersörten mein Zuhause und töteten alle Bewohner. Ich hatte Glück, zu der Zeit gerade im Wald zu sein, denn sonst wäre ich auch getötet oder versklavt worden. Ich wurde von einem Jäger aufgenommen und unterrichtet. Ich lernte, die Natur kennen und verstand, dass ich alles dransetzen musste, sie zu schützen. Und dann schließlich kam ich nach Silden. Dort erledigte ich ein paar kleine Aufgaben und begann mich langsam heimisch zu fühlen. Doch die Umstände waren schlecht: Nach wenigen Monaten kam der Drache und die Häscher und wir mussten umziehen. Unglücklichen Umständen verdankte ich es, das ich erst mit Hans-Peter in dieses Lager hier kam. Kämpfen kann ich noch nicht, aber ich bin durchaus bereit, es zu lernen. An sich kann ich nur wenig, aber was ich kann werde ich dazu einsetzen, dem Lager zu helfen. Ich kann bloß Tiere ausnehmen und verstehe ein bisschen vom Umgang mit Fellen, aber ich bin gerne bereit mich intensiver damit zu beschäftigen, solange es der Gemeinschaft dient und ich noch keine Waffe gebrauchen kann. Und nun, geehrtes Waldvolk, beuge ich mich eurem Willen."
    Und damit schloss er.
    Geändert von Elvo (31.07.2010 um 15:37 Uhr)

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    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline
    Die fünf Anwärter hatten gesprochen. Manche Reden waren Ornlu zu offen. Ein Mann durfte kein offenes Buch für jedermann sein. Sicher interessierte die Herkunft, aber nicht etwaige Umstände wie man wo und wie herkam. Doch dies war die bescheidene Meinung eines Druiden der dieser Sache beiwohnte.

    Jarvo trat gerade vor, als Ornlu die beiden Wölfe fixierte die diese Jünglinge begleiteten. Er fragte sich weshalb sie Menschen folgen, anstatt ihrer Natur?
    Kaum blickten Wolfsaugen in menschliche Wolfsaugen wimmerten die Wölfe, jaulten kurz auf und verneigten die Häupter vor Ornlu. Sie schienen in ihrer Angewöhnung an die Menschen nicht einmal gemerkt zu haben, wer er ist.

    "Ich bin enttäuscht Kinder des Hetzers...ihr seid Wölfe...nicht Menschen...und nicht Hunde...ehrt euer Blut oder verliert euren Platz in der großen Meute...", flöste Ornlu ihnen mit seinen Gedanken in der alten Sprache des Waldvolkes langsam ein. Die Magie wirkte nur leicht und doch einprägsam für die jungen Tiere. Als Ornlu die Augen schloss, kappte er auch die leichte magische Bindung zwischen ihm und den Wölfen. Immer wenn er sie ansah, senkten sie ihre Häupter. Zurecht, denn der Hetzer akzeptierte nur wahre Wölfe in der großen Meute der Wolfstiere. Ornlu blickte dann wieder zu Jarvo.

    Jarvo bat dann die Versammlung über einen jeden abzustimmen. Zunächst nannte er den Namen dieses Alons der über sich wie aus enen Buch erzählt hatte. Die Menge schien überzeugt zu sein. Genug stimmten mit klappernden und stampfenden Konzert für seine Aufnahme und dafür dass er Wächter werden würde.
    Als nächstes kam dieser Nagor, der nichts großes, aber auch nichts schlechtes zu sagen hatte und vielleicht Rettung als besserer Koch als Maknir anbot. Grund genug und dass der Typ so aussah, als könne er nichts mit Waffen schadete nicht. So sahen es auch die anderen scheinbar.
    Dieser Bartimäus wiederum sprach von seiner Vergangenheit und hoffe wohl, dass man seinem Blick am Ende traue und die Wahrheit darin sah. Genug taten dies auch und Ornlu ebenso, da dieser Bartimäus mit Ryu zurück kehrte und wenn Ryu dem Typen nicht die Eingeweide raus geschnetzelt hatte, dann war der Kerl wohl für was zu gebrauchen. Auch wenn Arkantos und die Falkensippe bei diesem, als auch Alon zu Recht nicht für sie gestimmt hatten. Wer Arkantos kannte, wusste dass er Respekt forderte und die beiden schienen den Respekt den man ihnen im Thallager gebracht hatte, allein dass man sie rein ließ, nicht entgegengebracht zu haben. Hoffentlich eine Lehre für die beiden.
    als nächstes kam Waspus von dem Ornlu an sich was hielt. Seine Worte entsprachen einer ehrlichen Haut. Nichts geheuchelt. und wer die Wahrheit sprach und eine Chance wollte, der wurde akzeptiert. Man musste nicht zwingend die dunklen Gänge eines Arsches erforschen, um in der Gunst von jemand wichtigen zu sein - nicht hier. Auch Waspus wurde als Wächter akzeptiert.
    Zuletzt kam Elvo. Für Ornlu immer noch Elvo der Narr. Seine Worte klangen dieses mal nicht so närrisch, aber es war dem Druiden persönlich auch mehr als nötig erzählt . Doch so übe war der Bursche auch nicht. Er sprach als hätte er sein Herz am rechten Fleck und vielleicht würde aus ihm noch ein berühmter Waldläufer werden? Ornlu war ja auch nicht ein Genius, als er Silden betrat. Die Menge sprach sich auch für Elvo aus.

    Alle Wächter wurden akzeptiert. Gnade, weil es an Leuten fehlte oder Zuspruch? Es würde sich zeigen. Es waren dann Jarvo, Jodas und die blonde Hüterin Turya die die Wächter baten etwas abseits des Things mitzukommen. So wie es Ornlu bekannt war, würden die fünf neuen Wächter nun die wahl haben eine Waffe zu wählen. Wie er mitbekommen hatte, gab es Jagdbögen, wenige gewöhnliche Schwerter, ein paar Kurzschwerer, ein paar spezielle, rostige Funde unter den Schwertern, Saxmesser die Ryu geschmiedet hatte und Speere wie sie für Waldvölkler typisch waren. Unter diesen Waffen durfte sich ein jeder neue Wächter eine Waffe aussuchen und galt dann damit als Mann oder Frau des Waldvolkes und durfte auch beim Thing frei sprechen. Doch dies wohl erst, wenn die fünf hierher zurück kehren würden.

    Ornlu stand auf und wollte noch eine Aufnahme durch bringen.
    "Bevor wir wieder Ideen sammeln, rufe ich Opa...Oparliames auf hier runter zu kommen. Auch er wollte sich unserer Gemeinschaft anschließen. Oparliames wo steckst du?", rief Ornlu und suchte nach dem Typen der damals stank wie sonst was übles. Doch er sah den Kerl nirgends. Versteckte er sich?

    "Nun...vielleicht musste er mal. Gestern war er noch hier... - dann bitte ich schon mal Leute mit Ideen vorzukommen. Wenn Oparliames noch aufkreuzt, unterbrechen wir noch kurz die Gedankenflüsse.", meinte der Druide und gewährte jedem Waldvölkler nun wieder vorzusprechen.
    So frei zu sprechen wie Gwydion, der vor trat und um Gehör bat.

    "Brüder und Schwestern! Es gibt da eine Sache, die mir sehr am Herzen liegt. Mir ist bewusst, dass wir alle Hände voll zu tun haben hier in unserer neuen Heimat eine Existenz aufzubauen, doch gibt es etwas, das in Silden zurück geblieben ist und das so sehr das Herz unserer Gemeinschaft war.
    Ich spreche von der alten Eiche! - Wir wissen nicht, was mit ihr geschehen ist. Wir wissen nur, dass sie sich umgab mit allem, was die Natur ihr zu bieten hatte. Und wir wissen nicht um das Schicksal des Herrn unserer Wälder. Und der Herrin vom See."
    Gwydion pausierte um den fragenden und sich erinnernden Blicken Zeit zu lassen.
    "Es kann gefährlich sein in das grüne Herz einzudringen, dessen bin ich mir bewusst. Aber die Ungewissheit ist nichts, das ich lange erdulden und ertragen will. Daher werde ich so bald wie möglich nach Silden aufbrechen, um Nachforschungen anzustellen. Eindringen in das Herz der grünen Hölle. Und vielleicht nicht zurückkehren, wer weiß das schon? - Wer will darf mich dorthin begleiten. Aber nur, wenn er sich wirklich sicher ist, denn wir haben keinerlei Ahnung, was uns dort erwarten wird. Das war mir ein Anliegen. Denkt darüber nach.", vollendete er dann und setzte sich wieder.
    Ornlu erhob sich kurz.
    "Ich stimme Gwydion zu, Freunde! Die heilige Eiche ist mehr. Sie ist Mutter Myrtanas. Wer von euch Khorinis kennt, weiß wie es dort um die Natur bestellt ist. Wisst ihr weshalb? Der Baum, der Mutterbaum aller Pflanzen von Khorinis, wurde von den Drachen vernichtet. Mit dem Mutterbaum, begann auch Khorinis zu sterben. Hier konnte es noch vereitelt werden und vielleicht haben Orthego und Jodas mit ihrer beherzten Attacke gegen die Spinne Myrtanas Vegetation gerettet und somit ganz Myrtana. Doch was nun ist, wissen wir nicht. Eine Expedition ist unsere heilige Pflicht. - Der nächste möge sprechen.", sprach der Druide und nahm Platz.

  12. Beiträge anzeigen #92
    Ritter Avatar von Bartimäus
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    Bartimäus ist offline
    Sie alle waren aufgenommen worden! Bartimäus hätte Luftsprünge machen können vor Freude und zu seiner Erleichterung durfte er jetzt auch die 'Bühne' verlassen. Nero ging neben ihm her, wirkte aber irgendwie anders als so. Er konnte das Gefühl nicht genau erklären und hatte keine Zeit den Wolf genauer zu beobachten, aber Nero hatte während er auf der Bühne gewesen war kurz geknurrt und verhielt sich auch jetzt ... eben etwas anders.
    Der Weg war aber nicht weit und dann präsentierten Jarvo, Jodas und eine andere blonde Frau ihnen drei Waffen: ein Schwert, einen Bogen und einen Speer. Keine besonderen Gegenstände, aber nicht schlecht und durchaus kampftauglich soweit Bartimäus das beurteilen konnte. Bartimäus wusste, dass er hauptsächlich seinen Bogen verwenden wollen wird, aber einen Bogen besaß er schon. Es war auch kein besonders hochwertiger, erinnerte ihn aber an die Bestattung und deswegen schätzte Bartimäus ihn sehr. Schlussendlich entschied er sich, dass er keinen Bogen brauchen würde und so wollte er das Schwert nehmen. Vielleicht würde ja auch einmal lernen damit umzugehen um auch im Nahkampf etwas ausrichten zu können.

    Die andern begutachteten noch die Waffen und schienen sich noch nicht entschieden zu haben, also trat er selbst vor. Hier war kein großes Publikum und so hatte er auch nichts dagegen als erster zu wählen. War auch hier eine Rede angebracht? Gab es besondere Worte die er sagen sollte? Bartimäus wusste es nicht.
    "Ich entscheide mich für das Schwert! Ich werde zwar zuerst den Umgang mit dem Bogen lernen, aber einen solchen besitze ich bereits."
    Mehr viel Bartimäus nicht ein, er hatte seine Entscheidung und eine Begründung gesagt. Er war nicht überrascht die erstaunten Blicke der anderen zu sehen. Immerhin hatte er allen gesagt, dass er Bogenschütze werden wollte, aber er hatte sich ja begründet.

    Als Bartimäus die Waffe ausgehändigt bekommen hatte, durfte er zum Thing zurückkehren. Er hatte vorher schon gehört, dass Oparilames aufgerufen worden war und Bartimäus hatte befürchtet, dass er nicht anwesend sein würde. Das hatte er ja am Vortag schon angekündigt. Wo er jetzt wohl war? Bartimäus wusste es nicht und konnte ihn jetzt auch nicht suchen. Er gesellte sich in die hintersten Reihen der Zuhörer und informierte sich bei einer Frau die neben ihm stand, was er verpasst hatte. Eine Rede von einem Mann namens Gwydion über die heilige Eiche in Silden, aber sonst nichts, weil Oparilames noch nicht erschienen war. Auch am Tag zuvor hatte er außer Orthegos Beförderung nichts versäumt.

  13. Beiträge anzeigen #93
    Deus Avatar von Oparilames
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    Oparilames ist offline

    Beim Thing

    Irgendjemand vom Waldvolk hatte ihn erkannt und zum Thing geführt, er sollte nun sprechen und der Dieb wollte es probieren, denn dies war nach Art des Waldes die einzige Chance, dem Waldvolk etwas mitzuteilen, sich vorzustellen. Er kam nach einem Weg, der ihm ewig vorkam endlich in der Mitte der Menschenansammlung an.

    "Mein Name ist Oparilames!", rief er und schaute in die Gesichter. Nur wenige blickten freundlich, die meisten nur gespannt und manche misstrauisch oder gar erbost. Dann sprach er weiter. "So habt ihr mich auch herbringen lassen um mich auf eurer Gnade hin vorzustellen?", rief er aus und fragte sich, was man von ihm erwartete. Sicherlich, die meisten würden wohl etwas erwarten, wie die Reden von Falko, Maknir und all den anderen, die ausnahmslos aufgenommen worden sind. Doch was war mit Jadewolf, Hans-Peter - und was mit Porgan?
    "Fürwahr, ihr habt es gestern bemerken können: Eure Gebräuche und Rituale sind mir größtenteils fremd, nur wenig weiß ich über das Waldvolk obgleich ich im Winter zum Samhainfest zu euch kam und die Güte einiger hier dankend annahm... Ich weiß nicht, wieviele von euch überlebt haben, die mich kennen. Ich hörte von Ryu, einem alten Freund, auch er hat mich im Winter zur Zeit der Beben bei sich aufgenommen. Leyla ist verschollen, somit kann auch sie keine Auskunft über micht geben, von anderen garnicht erst zu reden...", er blickte sich um. "Allerdings ist das nicht nötig denn ich spreche zu euch und nicht Ryu oder jemand anderes.", er festigte seinen Stand. "Wie man meiner Kleidung und meinem Verhalten ansehen kann, komme ich nicht aus dem Waldvolk, auch nicht aus Mittelland - ja nichtmal von diesem Ort, den man das Festland nennt. Khorinis, Onars Hof, das Kastell der Schwarzmagier, welche vermutlich ebenso von den Orks vernichtet worden sind, wie meine alte Gemeinschaft, all dies sind Orte, die mir mehr sagen als Varant, Montera oder Drunir. Ich stamme aus den tiefen des Pyramidentals, aus einer Sumpflandschaft und dem Ort, andem das Sumpfkraut besser schmeckt als hier. Doch ich wandere seit längerem alleine, bin der Güte von Fremden auf vgedei und verderb ausgeliefert. Darum ersuche ich euch um endgültige Erlösung dieses Nomandenlebens in Einsamkeit.", einige Leute begannen zu tuscheln und zu reden, doch er verusuchte sich nicht irritieren zu lassen und sprach weiter.

    "Ich kann euch keine besonderen Dienste anbieten, wie manche wissen dürften galt ich in Silden als Störenfried und Dieb - aber aus Gewohnheit und Not heraus, da bei all eurer Freundlichkeit doch kaumjemand ewig für mich sorgen wollte. So lebte ich isoliert inmitten eures Dorfes und verließ es bald wieder. Als ich aus der Orkstadt Montera zurückkehrte, da ich bemerkt hatte, dass man mir dort meine Freiheit genommen hatte, fand ich Silden zerstört vor und glaubte erneut alle verloren zu haben die ich kannte, schätze und an denen mein Herz lag."
    Er machte eine Pause und dann krempelte er seine Ärmel hoch, blickte jeden Einzelnen einige Augenblicke fest in die Augen und brachte zuende, was er begonnen hatte: "Ihr sehr diese Linien vielleicht, ich weiß nicht ob dies eine Krankheit ist, oder anderen Ursprungs, doch wollte ich anmerken, dass ich womöglich erkrankt bin. Und nun urteilt über mich selbst, wie ihr es für gerecht halten möget. Ich schwöre bei Adanos, der Natur und dem Schläfer, die Wahrheit gesprochen zu haben."

  14. Beiträge anzeigen #94
    Krieger Avatar von Nagor Kev
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    Nagor Kev ist offline
    "Alle wurden Aufgenommen auch ich" dachte sich Nagor und ging mit allen zusammen in eine Höhle etwas abseits des Things. Darin Angekommen wiesen die drei Führer, die sich als Jarvo, Jodas und Turya vorstellten, an das jeder sich eine Waffe aussuchen dürfte. Bartimäus war der erste. Er endschied sich für ein Schwert und ging nach ein paar Worte.

    Nagor durchsuchte die Waffen es gab eine große Auswahl aus Bögen, Schwerten und Speeren. "Was ist denn das" dachte er sich als er eine alte leicht rostige Klinge aus dem Haufen heraus zog. Es war ein alter Rapier der sich unter den Schwertern versteckt hatte.

    Der junge Koch ging zu den Führern und sagte: "Ich wähle dießen alten Rapier er ist nicht so schwer und viel eleganter als die ollen Schwerter. Ich kann zwar noch nicht damit umgehen aber ich werde es lernen."

    Danach entliesen sie Nagor wieder. Er machte sich soford wieder auf zum Thing. Auf dem Weg dahin bemerkte er das Shadow sich irgendwie anders verhielt als sonst...

  15. Beiträge anzeigen #95
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline

    Beria-Thingstätte

    "Was ein Auftritt...", dachte sich Ornlu und hörte sich geduldig die lange Rederei dieses Oparliames an. Als dieser dann abschloss und was von Krankheit erwähnte, sah jeder auf oder machte wie Ornlu einen Schritt zur Seite.
    "Porgan...Vivin!", rief Ornlu und beide heiler traten kurz vor diesen Mann der doch hoffentlich nichts Ansteckendes oder sowas hatte.

    Nach hin und her, wo dieser Opa die Zunge zeigen musste und laut >AAAAAHHH< machen oder sonstige Verrenkungen, bis dann Porgan und Vivin eine Diagnose fürs Erste trafen.

    "Er hat nicht die Pest!", rief Vivin.
    "Und auch sonst nichts, dass irgendwem schaden wird. Wir Heiler, werden ihn wieder absolut gesund machen. Fürchtet euch nicht und urteilt gerecht. - Jadewolf...", sprach Porgan, bevor er Ornlu wieder das Wort ließ und diesem Oparliames versprach sie würden miteinander sprechen. Der Hetzer nickte und vertraute auf die Worte der Heiler.
    Das Gemurmel verklang, als Ornlu mit dem Druidenstab auf den Boden schlug.

    "Vertraut auf die Heiler, sie würden euch niemals mit jemand Ansteckenden in Kontakt lassen. - Seien wir ohne Vorurteile bei diesen Oparliames. Schließt die Augen!" - Ornlu wartete einen Moment - "Vergesst diese Krankheit! - Vergesst, dass er einen Hang zum schwafeln hat! - Vergesst, dass er ein Unruhestifter angeblich war! - Vergesst aber nicht was er sonst sagte. - Er ist heimatlos und hatte eine Heimat bei jenen die uns das Sumpfkraut brachten. - Er schwor uns nicht zu schaden, das auf Adanos und seinen Schlafsack! - Er ist ein Narr, wenn wir ihn sprechen hören - wie genug hier, wenn ich das sagen darf und da schließe ich mich nicht aus,. - Also urteilt über diesen Mann, vergesst aber nicht was ich euch bat zu vergessen. Blickt aus den Augen eines Heimatlosen, der scheinbar bei uns Freunde fand. - Waldvolk entscheide!", bat er die Menge und es wirkte, als ob er überzeugt hatte, als die ersten ihre Augen öffneten...
    Geändert von Ornlu (31.07.2010 um 17:51 Uhr)

  16. Beiträge anzeigen #96
    Schwertmeister Avatar von Waspus
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    Waspus ist offline
    Interessiert musterte Waspus die vor ihm ausgebreiteten Waffen. Bartimäus hatte bereits gewählt, sich für das Schwert entschieden. Waspus hatte gehofft sich noch kurz mit ihm austauschen zu können, doch nach seiner Wahl war er zügig in Richtung Thingstätte geeilt. Noch immer drangen entfernte Rufe und Wortfetzen bis hin zu ihrer Lichtung auf der sie sich niedergelassen hatten. Waspus hatte nicht erwartet derart zügig in diese Gemeinschaft aufgenommen zu werden. Hatte erwartet sich vorher beweisen zu müssen. Auch seine Rede konnte diese Völkler, zu denen er sich nun auch zählte, nicht dazu bewogen haben ihn in ihre Reihen aufzunehmen. Nach seinem Empfinden hätte diese vielmehr eine Abschreckende als Gegenteilige Wirkung haben sollen. Und doch hatten sie zugestimmt. Alle Fünfe zu Wächtern gemacht, wie ihm gesagt wurde. Als Wächter war man doch für gewöhnlich stark und konnte kämpfen. Hatte dieser Verein hier denn derart niedrige Ansprüche an ihre Wächter, dass sie selbst Schwächlinge wie ihn zu solchen ernannten? schließlich hatte er ihnen in seiner Rede doch klar und deutlich erklärt, dass man ihm besser keine Waffe in die Hand geben sollte. Und doch lag nun ein beschauliches Arsenal vor ihm auf dem Boden aus dem er nun eine einzige Waffe auswählen sollte. Welche sollte er nur für sich beanspruchen? Schwert und Speer sahen ziemlich schwer aus. Vermutlich würde er diese nicht einmal hochbekommen geschweige denn mit ihnen kämpfen oder jagen können. Auch die Spannung der Kurzbogen schien einiges an Kraft zu erfordern. Auch hiermit würde er nur wenig Erfolg haben können. Dann traf Waspus Blick auf den schwarzen, verzierten Griff eines Saxmessers. Von allen Waffen schien es ihm die passenste zu sein. Handlich war es und scharf. Mehr benötigte man doch auch nicht um sich zu verteidigen. Jetzt wo er es sich so überlegte wollte er schon immer einmal die Kunst des Schnitzens erlernen. Ja! Dafür schien dieses Ding vortrefflich geeignet zu sein. Er musste nur darauf aufpassen sich selbst nicht die Finger abzuschneiden. Der ihm unbekannte Mann schien sich inzwischen ebenso entschieden zu haben. Er hatte sich eine Art Degen herausgegriffen und war dann in Richtung des Summens verschwunden.

    „Ich wähle dieses.“

    Waspus deutete auf das Messer.

    „Es wird mir gute Dienste tun.“

    Er verweilte noch kurz bis einer ihrer Führer, es war die blonde Frau, zustimmend nickte. Dann griff er sich das Messer und schlenderte davon. Er würde sich dieses ganze Schauspiel erst einmal von Weitem anhören ehe er sich an die ihm immer noch völlig Fremden heranwagte.

  17. Beiträge anzeigen #97
    Ritter Avatar von Bartimäus
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    Bartimäus ist offline
    Also war Oparilames doch noch aufgetaucht und so, wie Bartimäus ihn kennen gelernt hatte, sprach er ehrlich und ohne etwas zu verbergen. Sogar diese Linien erwähnte er und äußerte auch selbst die Vermutung, dass es eine Krankheit sein konnte. Bartimäus wusste nicht, ob das die vorteilhafteste Entscheidung war, aber andererseits würde seine Ehrlichkeit vielleicht anderen gefallen. Dann schritt Ornlu ein, ließ ihn von Porgan und Vivin (das war also die Frau, zu der Cécilia gerufen worden war) untersuchen. Sie diagnostizierten nichts Schlimmes und dann ergriff Ornlu das Wort um das Waldvolk zu beschwören die 'Krankheit' zu vergessen und anhand der restlichen Rede ihre Entscheidung zu treffen.
    Bartimäus war einer der ersten, die mit den Füßen gegen den Boden stampften und andere folgten, die auch Waffen auf Schilde schlugen oder anderwärtig Lärm machten. Ob der Zuspruch bei Oparilames so groß war, wie bei anderen die bereits aufgenommen waren oder nicht, vermochte Bartimäus nicht zu schätzen. Aber eins war klar: Oparilames war aufgenommen!

    Somit waren die Aufnahmen nun wirklich endgültig abgeschlossen und die Diskussion über Themen, die gestern schon genannt worden waren, ging wieder los. Jetzt wo man Bartimäus auch Gehör schenken würde, wollte er auch etwas zur Diskussion beitragen. Die Frage war nur was? Er ließ sich die Themen noch einmal durch den Kopf gehen. Die Geheimhaltung, die anderen Lager, die Versorgung, die Wohnmöglichkeiten, das Nahrungsmittelproblem. Dann hatte er einen Einfall zu letzterem. Nahrung war knapp und hier gab es große Höhlensysteme, die aber ungeeignet waren für Ackerbau oder Viehzucht, aber was war mir Pilzen? Würden ihn die anderen bei diesem Vorschlag auslachen? Er wog ihn kurz ab, aber so schlecht war er gar nicht. Pilze wuchsen schnell und benötigten nicht viel, und essen konnte man sie wie Beeren oder Früchte auch. Mit diesen Gedanken stand er schließlich auf, um sich zu Wort zu melden. Köpfe drehten sich zu ihm um. Während die Nervosität, die er bei der Aufnahme schon verspürt hatte wieder zurückkehrte, machte er sich auf den Weg nach vorne. Es kam ihm vor wie eine Ewigkeit, in der alle Blicke auf ihn gerichtet waren und niemand was sagte. Vorne angekommen begann er zu sprechen:

    "Wie schon mehrfach angesprochen wurde, herrscht hier ein gewisses Nahrungsmittelproblem. Mein Vorschlag wäre deshalb die Höhlen zu nützen. Das einzige was man dort anbauen kann sind Pilze, aber die wachsen schnell und sind relativ anspruchslos. Es ist klar, dass man sich nicht ausschließlich davon ernähren kann, aber ergänzend könnte man sie durchaus gebrauchen."
    Abschließende Worte fielen ihm keine ein und so beließ er es dabei, verließ die Bühne wieder und wartete was die anderen darüber dachten und dazu zu sagen hätten.

  18. Beiträge anzeigen #98
    Krieger Avatar von Elvo
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    Gilde: Waldvolk; Rang(RPG): Wächter; Rang(OT): Jäger; Skills (2/6): Jäger; Rüstungsbauer
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    Elvo ist offline
    Sie hatten es geschafft! Sie waren aufgenommen worden! Allesamt! Und jetzt gingen sie Jarvo, einem Mann namens Jodas und einer Frau, die Elvo nicht kannte, hinterher. Etwas abseits der Verhandlung hielten sie schließlich an und dann durften sie sich ihre Waffen heraussuchen. Bartimäus fing sogleich an und nahm ein Schwert an sich. Kurze Zeit später hielt Nagor Kev einen verrosteten Rapir in seinen Händen. Bald darauf wählte Waspus ein Jagdmesser. Schließlich waren nur noch Alon und er übrig.

    Gerade wollte Elvo irgendein Schwert nehmen und damit sein altes Schwert ersetzten, als sein Blick zufällig auf Holz fiel, das zuerst von Waspus' Messer verborgen war. Dieses Holz zog Elvo an. Er schob die anderen Waffen beiseite und hatte schließlich einen Jagdbogen in der Hand. Zärtlich strich er mit seinen Fingern über das Holz. Der Bogen war gut verarbeitet worden; er konnte keine Unebenheit fühlen. Da wusste Elvo, dass er sich entschieden hatte.

    "Ich wähle diesen Bogen! Habt Dank!"
    , sprach er und vergeute sich knapp zum Abschied. Dann ging auch er weg und suchte Waspus...

  19. Beiträge anzeigen #99
    Druidin  Avatar von Cécilia
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    Es gibt kein Benzin für Satinavs Kettensäge!
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    Cécilia ist offline
    Mit verschiedenen Tieren hatte sie diese magische Ertastung ausprobiert, jedoch feststellen müssen, dass vor allem Vögel ziemlich flatterhafte Gesellen waren. Es war nicht nur die Amsel gewesen, auch Tauben und Eichelhäher waren nicht besser. Sie überlegte schon seit einer Weile, die Tierart zu wechseln, auf Kaninchen oder Eichhörnchen oder so, ein nettes kleines Tier. Allerdings befürchtete sie immer noch, die Tiere würden im Lager ihr Grab im Kochtopf finden. Die Lernende schüttelte den Kopf. Viel zu negativ. Wer kochte schon Eichhörnchen? Wer würde schon das Kaninchen klauen, wenn es in ihrer Nähe bliebe? Wenn sie es nicht versuchte, wüsste sie auch nicht, was herauskäme!
    Sie schritt durch den Wald, fand keine Ruhe mehr heute. Spaziergänge regten sie meist ab, hatte sie gelernt, und kühle Luft ließ sie klarer denken. Was wohl Lina, Oparilames, Alon, Nero und Bartimäus, all diese Leute, die sie kannte, im Lager machten? Ob Bartimäus diesen Orthego endlich gefunden hatte? Neugierig näherte sie sich dem Waldrand. Irgendwas Großes ging da vor ... Ach ja, das Thing! Meisterin Noreia hatte ihr versichert, sie nicht zu brauchen, und im Notfall sei Meisterin Vivin auch da, um zu helfen. Dementsprechend hatte sie sich aus Angst vor den Reaktionen der Lagerbewohner und für ihre Studien wieder in den Wald zurückgezogen. Die Lernende lehnte sich an einen Baum und beobachtete das Thing. Wind trug nur Bruchteile der Stimmen herüber, und sie meinte, Oparilames' Stimme zu erkennen, aber sie sah nichts. Dann wurde geklopft und gestampft. Sie legte den Kopf schief. Hatten die Menschen wieder jemanden verurteilt? Bildete sie sich Oparilames' Anwesenheit nur ein? Aber sie hatte ihn doch gesehen!

  20. Beiträge anzeigen #100
    Schwertmeister Avatar von Waspus
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    Waspus ist offline
    Die Geräusche die von der Thingstätte zu seinem Baum, gegen den er sich gelehnt hatte, drangen verstummten allmählich. Es war ruhig geworden, fast schon still. Immer noch hielt er sein Messer in der Hand. Jetzt da er etwas Zeit gehabt hatte es näher zu begutachten, war er sogar noch zufriedener mit seiner Wahl. Wie gemacht schien es für ihn und seine Hände zu sein. Sogar einen kleinen Trick hatte er sich bereits angeeignet. Immer wieder warf er das Messer auf seinen Handrücken, ließ es von dort herabrutschen und fing es auf der anderen Seite wieder auf. Eine erneute Rede erklang. Waspus erhob sich. Er würde sich eine bessere Position suchen müssen aus der er das Geschehen beobachten konnte. Auf Dauer lediglich verwaschene Laute zu hören war wohl doch nicht das Wahre. Die Thingstätte schien tatsächlich nicht mehr derart überfüllt, wie noch am Nachmittag zu sein.

    „Waspus!“

    Hatte da jemand seinen Namen gerufen? erneut erklang die Stimme. Sie kam Waspus bekannt vor. Verwundert drehte er sich um. Es dauerte einen Moment bis Waspus inmitten der Menschenmenge ausgemacht hatte wer gerufen hatte, doch schließlich erkannte er Bartimäus der auf ihn zu lief und seinen Arm erhoben hatte.

    „Bartimäus!“
    Waspus erwiderte nun seinerseits den Gruß mit einem Grinsen.

    „Lang nicht mehr gesehn! Hatte mich schon gefragt wo ihr beiden abgeblieben seid. Sind wohl jetzt Wächter, so wie ich das verstanden habe.“

    Waspus deutete auf sein Messer.

    „Hab mich schon gefragt was ich damit anfangen will. Schnitzen wäre mir lieb. Großartig anderes kann ich damit jedenfalls nicht vollbringen. Ich werde mich mal daran versuchen. Willst du mir etwas Gesellschaft leisten?“

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