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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Organspende



Thorwyn
08.08.2013, 17:54
Es wird wieder höchste Zeit für den üblichen jährlichen Organspendethread. Und wie üblich schicke ich gleich die Information voraus, dass es in erster Linie um Spenden nach dem Tod geht.

Wie sieht es bei euch aus, seid ihr Organspender, seid ihr keiner, und warum (nicht)? Umfragen haben in letzter Zeit immer wieder gezeigt, dass die Spendebereitschaft in Deutschland - sicher vor allem Folge der vergangenen Organspendeskandale - merklich zurückgegangen ist, natürlich sehr zum Leidwesen der vielen tausend Menschen, die immer noch dringend auf ein Spenderorgan angewiesen sind. Haben euch diese Skandale in eurer Einstellung beeinflusst?
Ich denke ja, dass die Entscheidung, nicht (mehr) zu spenden, keine gute Reaktion darauf ist, dass Spenderlisten manipuliert wurden, um bestimmte Patienten zu bevorzugen. Dadurch erhöht sich bloß die Organknappheit, was zusätzliche Anreize schafft, bei der Organtransplantation zu betrügen. Schärfere Kontrollen und mehr Spenden dürften viel eher geeignet sein, weiteren Manipulationen vorzubeugen. Eine Entscheidung gegen eine Spende schadet letztendlich nur den Patienten.

Außerdem wurde letztes Jahr das Transplantationsgesetz reformiert, nachdem das Thema Organspende durch die Nierenspende Steinmeiers an seine Frau wieder ein größeres Medienecho bekommen hatte. (um dann vom Organspendeskandal überschattet zu werden) Seitdem müssen die Krankenkassen ihre Kunden regelmäßig über das Thema Organspende informieren. (und seitdem habe ich einen schön stabilen Organspendeausweis im Bankkartenformat) Habt ihr schon Post bekommen, hat die euch irgendwelche interessanten Infos gebracht?

Umfrage incoming!

Neumodder
08.08.2013, 18:02
Bin seit ca. einem halben Jahr Organspender und habe mir auch soeine Plastikkarte zusenden lassen :D
Man will ja auch ein bisschen was davon haben, sich später aufschneiden zu lassen^^

Dass Menschen ihren Organspendewillen überdacht haben, finde ich allerdings auch nicht besonders zielführend.
Andererseits führt dies natürlich zu Reformen. Wenn wir alle brav weiter spenden und uns die Skandale am Arsch vorbei gehen wäre das sicher auch nicht gut.
Zudem kann ich den Rückzug bei jeder Person absolut verstehen, die in nächster Zeit erwartungsgemäß kritischen Operationen unterzogen wird bzw. schon auf der Schwelle zum Tod im Krankenhaus liegt. In diesem Moment einen Rückzieher zu machen, ist absolut verständlich da es sich ja für diese Person um eine recht reale Gefahr handelt.

Specht
08.08.2013, 18:02
Noch bin ich kein Organspender, aber nach meinem Tod (so ich dann infrage komme) schon ;). Sprich: Ich habe einen Organspendeausweis. Tatsächlich habe ich sogar 2, einen im Portemonnaie und einen bei meiner Mutter deponiert.

Ich sehe keinen Grund meine Organe nach meinem Tod in der Erde verfaulen zu lassen, wenn sie einem Menschen, der irgendjemandes geliebte Mutter, geliebter Sohn, Onkel, Freundin, Bruder, ... ist, das Leben retten könnte.

Post von meiner Krankenkasse habe ich hierzu aber glaube ich nicht bekommen; ich erneuere meinen Ausweis in etwa jährlichem Rythmus, hole ihn mir dann aber jedes Mal beim Roten Kreuz (in Verbindung mit einer Blutspende).

Eichenhain
08.08.2013, 18:12
Hab mich damit aus Desinteresse kaum befasst und an Skandale erinnere ich mich wohl deswegen auch nicht so ganz. An Post erinnere ich mich auch nicht, vielleicht habe ich die mit der Werbung weggeschmissen. Meine Augen scannen den Briefkasteninhalt hauptsächlich nur nach Briefen und alles, was irgendwie nach Werbung aussieht, wandert ohne groß gemustert zu werden gleich in die blaue Tonne. Ich habe keinen Organspendeausweis, doch nach meinem Tod hätte ich eigentlich nichts dagegen, wenn man meine Organe entnimmt, oder einige davon. Solange meine Seele nicht in einem fremden Körper gefangen wird, das wäre suboptimal. Nach meinem Tod will ich gleich weg und weiter... §engel :G je nach dem, mal gucken wa.

Specht
08.08.2013, 18:24
Ich habe keinen Organspendeausweis, doch nach meinem Tod hätte ich eigentlich nichts dagegen, wenn man meine Organe entnimmt, oder einige davon. Solange meine Seele nicht in einem fremden Körper gefangen wird, das wäre suboptimal. Nach meinem Tod will ich gleich weg und weiter... §engel :G je nach dem, mal gucken wa.
Du kannst auf dem AUsweis auch angeben welche Organe entnommen werden dürfen oder andersrum welche nicht entnommen werden können. Wenn du also Angst um deine Seele hast kannst du das Gehirn oder das Herz (oder wo auch immer deine Seele bei dir sitzt) einfach ausnehmen. :)

Solltest du womöglich tatsächlich Interesse haben, kannst du ihn dir hier (http://www.organspendeausweis.org/) unkompliziert selbst herunterladen und ausdrucken, oder aber dir einen anfordern.

Raettich
08.08.2013, 18:41
Ich bin derzeit kein Organspender, da ich meinen Organspendeaußweiß vor einiger Zeit verloren habe. Will es aber wieder werden.

Specht
08.08.2013, 18:54
Nach der Umfrage sollte ich vielleicht noch die Information hinzufügen, dass das Organ, das ich von der Spende ausgenommen habe, meine Augen sind. Ist wahrscheinlich blöd, aber ich finde die Vorstellung, dass jemand mit meinen Augen rumläuft irgendwie seltsam. Vermutlich würde ohnehin nur ein Teil derselben gebraucht und man würde sie somit ohnehin nicht erkennen, aber den Gedanken, dass meine Mutter mir nach meinem Tod noch in die Augen schauen könnte finde ich irgendwie verstörend §gnah

polaris
08.08.2013, 19:33
Wie sieht es bei euch aus, seid ihr Organspender, seid ihr keiner, und warum (nicht)?

ich meine, dass man aufhören muss, den menschen einzureden, dass sie tot seien, wenn sie explantiert werden. bei hirntod ist man dies nur per definition. auch wird über das 'stiefkind' gewebespende kaum ein wort verloren. dabei ist es viel lohnenswerter, als die reine organspende.

ich habe so meine zweifel, ob es hier tatsächlich primär um die hilfe für menschen geht, oder nicht doch eher um den profit von pharmaunternehmen. bin daher kein organspender.
kurz zusammengefasst könnte man sagen, es liegt an mangelnder transparenz und aufklärung.

Das_Whitey
08.08.2013, 19:36
Momentan sieht es so aus, dass ich keiner bin und wahrscheinlich auch keiner werde. Für Familienmitglieder und gute Freunde, würde ich es tun. Ich würde meinen Körper lieber der Wissenschaft zur Verfügung stellen.

Kakau
08.08.2013, 21:56
Hab einen Organspendeausweis. Wenn ich tot bin ist es mir sowieso egal.

Ich möchte nur nicht meine Augen spenden. Wenn jemand meine Augen hat...ich weiß nicht. Ansonsten kann alles weg.

Turambars
08.08.2013, 22:15
hab einen spende ausweiss aber fürchte um meine Organe seit ich einen besitz

Thorwyn
08.08.2013, 22:33
Vollständige Augen werden sowieso nicht gespendet, nur deren Hornhaut. Inwieweit sich das auf das Aussehen der Augen des Empfängers auswirkt, weiß ich aber auch nicht^^

Raderion
08.08.2013, 22:33
Tatsächlich habe ich letzte Woche zufällig einen Spendeausweis in die Hände bekommen, demnach bin ich jetzt auch Spender aller Organe. Warum? Warum denn nicht, sollte da doch die passende Gegenfrage sein. Mir erschließt es sich einfach nicht, warum man auch nach dem Tod noch Angst oder Befürchtungen um seine Organe haben sollte. Wenn ein religiöser Hintergrund besteht, kann ich das ja noch nachvollziehen, aber sonst?

Mir ist es daher ziemlich egal, was nach meinem Tod mit meinen sterblichen Überresten passiert.

Khadron
08.08.2013, 22:55
Joa, ich spende alles.


Vollständige Augen werden sowieso nicht gespendet, nur deren Hornhaut. Inwieweit sich das auf das Aussehen der Augen des Empfängers auswirkt, weiß ich aber auch nicht^^
Ist die Hornhaut nicht im Regelfall durchsichtig. Es sollte also keine Veränderung an den Augen des Empfängers auftreten.

laila
08.08.2013, 22:57
ich meine, dass man aufhören muss, den menschen einzureden, dass sie tot seien, wenn sie explantiert werden. bei hirntod ist man dies nur per definition.

Kannst du das näher erklären?



auch wird über das 'stiefkind' gewebespende kaum ein wort verloren. dabei ist es viel lohnenswerter, als die reine organspende.

Inwiefern?



ich habe so meine zweifel, ob es hier tatsächlich primär um die hilfe für menschen geht, oder nicht doch eher um den profit von pharmaunternehmen. bin daher kein organspender.
kurz zusammengefasst könnte man sagen, es liegt an mangelnder transparenz und aufklärung.

Solche Bedenken halten mich bisher auch davon ab, Organspender zu werden.

Don-Esteban
08.08.2013, 22:59
Hab grad heute Post von meiner Krankenkasse diesbezüglich bekommen. Werde den Ausweis wohl ausfüllen und Organspender werden.

juke*
08.08.2013, 23:10
Solche Bedenken halten mich bisher auch davon ab, Organspender zu werden.

wenn du erklären könntest, was pharmafirmen mit transplantationen zu tun haben...

Lacrimosa
08.08.2013, 23:13
Organspender sind Sünder! Denn Gott hat uns zwar den freien Willen geschenkt, aber trotzdem gehört unsere sterbliche Hülle dem Schöpfer Jehova!


http://www.christianshirts.net/images/designs/large/smileyrw350.jpg

Khadron
08.08.2013, 23:14
ist egal, in der regel werden die augen nach hornhautentnahme zugenäht.
Die des Empfängers?

laila
08.08.2013, 23:17
wenn du erklären könntest, was pharmafirmen mit transplantationen zu tun haben...

Ich kann da gar nichts erklären. Ich habe nur einfach nicht genug Ahnung, wie das alles abläuft und gehandhabt wird und nicht soviel Durchblick, daß ich mich ohne Bedenken dafür entscheiden könnte. Ansonsten bin ich offen dafür und lehne es auch nicht grundsätzlich ab. Ich müßte nur besser darüber Bescheid wissen.

Außerdem würde ich gerne wissen, was polaris mit seiner Aussage meinte, "man solle aufhören, den Menschen einzureden, daß sie tot sind, wenn sie explantiert werden."

juke*
08.08.2013, 23:20
Die des Empfängers?

ups...falsch gelesen...ich dachte es geht um den spender und entstellung der augen...ich bin müde.
nee. beim empfänger sieht man aber sehr gut, dass die hornhaut eingenäht wurde, da die blauen fäden als stern gut sichtbar sind.

Aniron
08.08.2013, 23:21
Organspender, habe seit zwei Jahren nen Ausweis. Vor kurzem kam von der KK auch nochmal einer. :)

Gorilla
08.08.2013, 23:23
Genau wie den meisten hier ist mir egal, was mit meinem Körper nach dem Tod passiert und bin deswegen Organspender, habe den Ausweis seit ich vor ca. nem Jahr Post von der Krankenkasse bekommen hab immer im Geldbeutel dabei.

Turambars
08.08.2013, 23:27
Vollständige Augen werden sowieso nicht gespendet, nur deren Hornhaut. Inwieweit sich das auf das Aussehen der Augen des Empfängers auswirkt, weiß ich aber auch nicht^^

warum eigentlich nicht damit könnte doch ein Blind gewordener Mensch wieder sehn oder kann man sehnerven nicht transpantieren?


ups...falsch gelesen...ich dachte es geht um den spender und entstellung der augen...ich bin müde.
nee. beim empfänger sieht man aber sehr gut, dass die hornhaut eingenäht wurde, da die blauen fäden als stern gut sichtbar sind.

nimmt man da keine organischen fäden die sich wieder auflössen?

Turambars
08.08.2013, 23:37
wenn du erklären könntest, was pharmafirmen mit transplantationen zu tun haben...
sie stellen Medikamente her damit Organe nicht sofort abgestoßen werden oder irre ich mich da



ich habe so meine zweifel, ob es hier tatsächlich primär um die hilfe für menschen geht, oder nicht doch eher um den profit von pharmaunternehmen. bin daher kein organspender.
kurz zusammengefasst könnte man sagen, es liegt an mangelnder transparenz und aufklärung.

Es sind meiner ansicht nach wenige die von so etwas Profitiren werden, je mehr wissen das Geld geflossen ist um die Transplatition zu beschleunigen umso auffälliger wird es aber wenn nur einzelpersonen Involviert sind umso besser lässt es sich verschleiern außer es werden Akten kontroliert.
Zum momentanen Zeitpunkt wird so etwas nicht so schnell wieder passieren da viel auf gedeckt wurde.

Lacrimosa
08.08.2013, 23:38
Um euch blasphemischen Boys mal das Wort abzuschneiden? Denkt von euch niemand an Jesus?

MisterMeister
08.08.2013, 23:39
Ich spende alles.

Khadron
08.08.2013, 23:40
Ansonsten bin ich offen dafür und lehne es auch nicht grundsätzlich ab. Ich müßte nur besser darüber Bescheid wissen.
Wie wär's, wenn du dich in Eigeninitiative darüber informierst? Damit du für dich eine Entscheidung in dieser Frage treffen kannst?


nee. beim empfänger sieht man aber sehr gut, dass die hornhaut eingenäht wurde, da die blauen fäden als stern gut sichtbar sind.
Bleiben die Fäden drin, oder werden die nach einige Zeit wieder entfernt?

laila
08.08.2013, 23:42
Wie wär's, wenn du dich in Eigeninitiative darüber informierst? Damit du für dich eine Entscheidung in dieser Frage treffen kannst?

Ich glaube, das wäre die aller beste Idee. Danke für den Einfall.^^ Ich habe ja nicht darum gebeten, mich hier umfassend zu informieren. Bisher habe ich aber die Zeit noch nicht gefunden bzw. konnte mich noch nicht dazu entschließen, mich damit zu beschäftigen und eine Entscheidung zu treffen.

Khadron
08.08.2013, 23:46
Ich glaube, das wäre die aller beste Idee. Danke für den Einfall.^^ Ich habe ja nicht darum gebeten, mich hier umfassend zu informieren. Bisher habe ich aber die Zeit noch nicht gefunden bzw. konnte mich noch nicht dazu entschließen, mich damit zu beschäftigen und eine Entscheidung zu treffen.

:):A

Eichenhain
08.08.2013, 23:47
Um euch blasphemischen Boys mal das Wort abzuschneiden? Denkt von euch niemand an Jesus?

Wie steht er denn dazu?

Lacrimosa
08.08.2013, 23:50
du meinst also what jesus would do? Er würde keine Organe verschenken, außer man könnte sie essen.

OldCoin
08.08.2013, 23:51
Bin überzeugter Organspender - aber (ebenso überzeugt) ohne Ausweis. Alle relevanten und entscheidungsfähigen Personen wurden jedoch von mir entsprechend instruiert.

MisterMeister
08.08.2013, 23:52
Bin überzeugter Organspender - aber (ebenso überzeugt) ohne Ausweis. Alle relevanten und entscheidungsfähigen Personen wurden jedoch von mir entsprechend instruiert.

Was hast du gegen den Ausweis?

laila
08.08.2013, 23:57
Wie steht er denn dazu?

Er hatte dazu keine Haltung, weil sich die Frage nicht gestellt hat. Als Jude hat er wahrscheinlich das Begräbnis der Feuerbestattung vorgezogen. Als ein Zeuge Jehovas (von diesem Standpunkt hat Lacrimosa ja gesprochen) wird eine solche Spende abgelehnt, weil sie glauben, daß das Blut nicht vermischt werden darf. Es darf zwar vergossen werden, wenn man ein Tier schlachtet (was ich nicht nachvollziehen kann und was nach Ansichten einiger Kirchenväter nicht in Übereinstimmung zu Jesus Lehre steht), aber dann muß es völlig ausgeblutet werden. Ebenso darf man nicht "Das Lamm in der Milch seiner Mutter kochen", das heißt, Fleisch darf nicht zusammen mit Milch zubereitet werden. Das wäre ja auch äußerst zynisch. Alle Speisevorschriften im Tanach beziehen sich mehr oder minder auf Fleisch. Wer kein Fleisch isst, dem steht keinerlei Gebot im Weg. Wenn nun Organe gespendet werden, ebenso, wenn ein Mensch fremdes Blut erhält, so mag es zwar dieselbe Blutgruppe sein, nach Ansichten dieser Leute ist es aber trotzdem nicht gut für den Patienten. Ihre genauen Argumentationen kann ich aber auch nicht widergeben, weil ich sie nicht verstanden habe.^^
Ich habe schon mit manchen Zeugen Jehovas gesprochen und sie darüber befragt. Manche haben nur auf die Schrift verwiesen und behauptet, da steht es. Andere haben mir aber auch medizinische Argumente näherbringen wollen. Aber wie gesagt, ich konnte es nicht verstehen.

Turambars
08.08.2013, 23:58
Bin überzeugter Organspender - aber (ebenso überzeugt) ohne Ausweis. Alle relevanten und entscheidungsfähigen Personen wurden jedoch von mir entsprechend instruiert.

bis die zuständigen infomirt sind vergehtkost bare zeit einige Organe können also schon unbrauchbar sein, aber was ist wenn sich die entscheidungsfähigen Personen auf einmal weigern irgendein Organ von dir zu spenden?

Eichenhain
08.08.2013, 23:58
du meinst also what jesus would do? Er würde keine Organe verschenken, außer man könnte sie essen.

Auf mich wirkt es christlich, seine Organe nach dem Tod anderen Menschen zur Verfügung zu stellen und ihnen somit zu helfen. Vielleicht nicht das Organspenden an sich, aber das Helfen. Du könntest deinen Messias womöglich sehr stolz auf dich machen und nach dem Ende deiner Tage zeigt er dir aus Hochachtung den Wasser-zu-Wein-Trick.

laila
09.08.2013, 00:00
Auf mich wirkt es christlich, seine Organe nach dem Tod anderen Menschen zur Verfügung zu stellen und ihnen somit zu helfen. Vielleicht nicht das Organspenden an sich, aber das Helfen. Du könntest deinen Messias womöglich sehr stolz auf dich machen und nach dem Ende deiner Tage zeigt er dir aus Hochachtung den Wasser-zu-Wein-Trick.

Was soll denn bittesehr der Wasser-zu-Wein-Trick sein? Worauf beziehst du dich?

Last Legend
09.08.2013, 00:01
1. Habe Ich keine Ahnung, was nach dem Tod geschieht, Ich hoffe natürlich auf etwas angenehmes
2. Habe Ich keine Lust meinen Körper aufschlitzen zu lassen wie den eines Mastschweins,wenn Ich gerade erst hirntot bin und mir dann schnell die Organe rausschnippeln zu lassen.
Ich habe da z.B. teilweise auch Bedenken, ob da nicht vielleicht doch auf die ein oder andere Maßnahme verzichtet wird, die noch ergriffen werden könnte, weil man nen Organspendeausweis besitzt.
3.Könnte Ich selbst nicht mit dem Gedanken/Wissen leben, dass ein fremdes Organ eines anderen Menschen in mir arbeitet

--> kein Organspender

Ja, Ich weiß, das mag asozial klingen (Gutmenschentum, political correctness ftw) aber so isses nunmal.

Eichenhain
09.08.2013, 00:09
...

Die Frage war rethorisch. Ich möchte aus gegebenem Anlass aus einem Lied der Ärzte zitieren: "Das sind Dinge von den' ich gar nichts wissen will. Lass mich doch in Ruh', und texte mich nicht zu." Verzeih, aber zu später Stunde werde ich oft frecher.


Was soll denn bittesehr der Wasser-zu-Wein-Trick sein? Worauf beziehst du dich?

Wat weiß ich, ich will hier nicht mal eine ernste Diskussion führen. Das hat der Jesus doch mal vorgescharlatant oder nicht?

laila
09.08.2013, 00:14
Die Frage war rethorisch. Ich möchte aus gegebenem Anlass aus einem Lied der Ärzte zitieren: "Das sind Dinge von den' ich gar nichts wissen will. Lass mich doch in Ruh', und texte mich nicht zu." Verzeih, aber zu später Stunde werde ich oft frecher.

Achso. Dann verzeih.



Wat weiß ich, ich will hier nicht mal eine ernste Diskussion führen. Das hat der Jesus doch mal vorgescharlatant oder nicht?

Auf der Hochzeit zu Kana soll das geschehen sein. Es steht aber nur im Johannesevangelium. Das Johannesevangelium unterscheidet sich in mehrfacher Hinsicht von allen drei anderen Evangelien (die alle drei aus einer gemeinsamen Quelle schöpfen). Das Johannesevangelium beinhaltet besonders solche Passagen, die metaphysischen und weniger historischen Hintergrund haben. Allein die Worte, Hochzeit, Wasser und Wein deuten schon darauf hin.
Aber ich will dich ja nicht nerven und den Thread nicht korrumpieren.

§wink

Citydom
09.08.2013, 00:37
Ich bezweifle doch sehr, dass nach meinem Tod auch nur eins meiener Organe noch verwendet werden könnte...

Unter anderem deswegen bin ich kein Organspender (mir Missfällt auch der Gedanke, dass meinem Körper die Organe entnommen werden)

Von mir aus nennt mich nicht sozial, weil ich meine Organe denen, die sie evtl gebrauchen könnten nicht zugestehe, ist dann eben so
(kann ich mit leben;) )

juke*
09.08.2013, 05:47
Bleiben die Fäden drin, oder werden die nach einige Zeit wieder entfernt?

die fäden werden nach einem jahr gezogen.


sie stellen Medikamente her damit Organe nicht sofort abgestoßen werden oder irre ich mich da


ja und? immunsuppressiva sind im hinblick auf die ganzen autoimmunerkrankungen deutlich einträglicher. es ist nicht so, dass die pharmaindustrie mit der organspende den großen reibach macht.

Drachenei
09.08.2013, 06:04
Als bekennend Größenwahnsinniger spende ich natürlich keine Organe, sondern Reliquien, und jeder Empfänger wird automatisch zum Schein. :D

TheDarkRuler
09.08.2013, 06:20
Bin Organspender für alle Organe.
Wenn ich tot bin, warum sollen meine Organe dann in der Erde verwesen, wenn sie anderswo gebraucht werden könntn.^^

Seku
09.08.2013, 07:02
Da in Ösiland die Widerspruchsregelung gilt und ich nicht vorhabe, Widerspruch einzulegen, werde ich so oder so Organspender sein. Was nützen mir meine Organe denn, wenn ich tot bin? Soll man meinen Körper doch gerne ausweiden, wenn es auch nur irgendjemandem irgendwie hilft, dagegen habe ich rein gar nichts. Warum sollte ich auch?


Ihre genauen Argumentationen kann ich aber auch nicht widergeben, weil ich sie nicht verstanden habe.^^
Es steht einfach in der Bibel, das reicht ihnen.

Lord Beliar
09.08.2013, 07:15
Ich würde, wenn ich könnte...

Es wäre für mich eigentlich eine Selbstverständlichkeit... denn ich glaube kaum, daß ich meine Organe noch brauchen würde, wenn ich tot bin. Und wenn dadurch ein (oder mehrere) Leben gerettet werden könnte(n), wäre das ganz in meinem Sinne...
Aber leider komme ich nicht für Organspende in Frage...

Turambars
09.08.2013, 10:08
ja und? immunsuppressiva sind im hinblick auf die ganzen autoimmunerkrankungen deutlich einträglicher. es ist nicht so, dass die pharmaindustrie mit der organspende den großen reibach macht.

eigentlich wollte ich damit nur aufzeigen das die Pharma, so gut wie gar keinen einfluss auf die spendeorgan vergabe haben, da sie nur die Medikamente bereitstellen.

John Irenicus
09.08.2013, 14:17
Ich bin jetzt glaube ich schon seit 3 oder 4 Jahren (weiß ich nicht mehr genau, habe meinen Pappausweis einmal neu ausgefüllt) potentieller Organspender und will dann auch, dass man mich komplett verwertet, sprich: Ich spende alle Organe. :)

Mir gefällt einfach der Gedanke, dass ich dann vielleicht doch noch zu etwas nutze sein kann, wenn ich tot bin. Angst davor, dass man mich im Zweifel eher sterben lässt, weil man an meine Organe will, habe ich nicht. Ich schließe nicht aus, dass solche Entscheidungen getroffen werden, aber vermutlich würde ich im Ernstfall eh nicht viel davon mitbekommen bzw. hätte ja so oder so keine Möglichkeit, mich dagegen zu wehren.

Die vielen Organspendeskandale, die ins Licht gekommen sind (sicher nur die Spitze eines Eisbergs), haben mich an meiner Entscheidung auch nicht zweifeln lassen. Klar ist das nicht in Ordnung, aber der Fehler liegt ja sowieso schon im ganzen System: Wer mehr Geld hat, kann sich bessere medizinische Versorgung erkaufen - dass das dann auch im Illegalen Bereich weiter geht, ist da leider nur traurige Folge eines solchen Gesundheitssystems. Und auch des Organspendesystems - dieses EUROTRANSPLANT in den Niederlanden wirkt ja nun auch alles andere als transparent, wer steckt da schon drin?
Aber wichtig ist mir, dass meine Organe dann überhaupt IRGENDJEMAND bekommt, bevor sie einfach nur verrotten. Dass das dann jemand sein könnte, der das eigentlich nicht "verdient" hat (Wer soll auch ernsthaft über sowas entscheiden?) bzw. dass mit meinen Organen dann noch unlauter Geld verdient werden könnte, nehme ich da gerne in Kauf!

Sir Lunchelot
09.08.2013, 14:41
Ich bin schon seit einiger Zeit Organspender (Seit dem letzten Organspendethread aus der PE;)). Bisher hatte ich allerdings nur einen selbstausgedruckten Ausweis aus Druckerpapier. Jetzt habe ich endlich einen von der KK aus Plaste. Das macht schon irgendwie mehr her als dieses Papierding, vor allem da meine Brieftasche nicht gerade Papierfreundlich ist.

Gibt es eigentlich auch ein Register bei dem man sich richtig offiziell als Organspender Registrieren kann? Ich kanns mir irgendwie nicht vorstellen, dass die Ärzte oder meine angehörigen erst Brieftasche oder erst meine Bude durchsuchen, in der hoffnung einen organspendeausweis zu finden bevor sie mich für tot erklären.
Wäre ja schade, wenn ich schon verbuddelt bin und dann findet man erst meinen Ausweis.

polaris
09.08.2013, 14:52
Kannst du das näher erklären?
es gibt massive zweifel an der gleichsetzung von hirntod und tod. sogenannte hirntote können noch jahrelang leben, hirntote frauen können noch kinder gebären, männer sind noch zeugungsfähig.

man setzt voraus, dass jemand, der hirntot ist, mit sehr hoher wahrscheinlichkeit irgendwann eh sterben wird. es ist aber nach derzeitigem stand nicht möglich, vorherzusagen, wann dies dann tatsächlich eintritt.

die definition des hirntodes wurde 1968 an der harvard medical school entwickelt und bezeichnet den zustand eines irreversiblen komas.
begründet wurde die gleichsetzung mit dem tod damit, dass man patienten/angehörige von der last eines indefiniten komas befreien möchte und zudem kontroversern bei der erlangung von organen vermeiden wolle.
sprich: indem man die last von patienten/angehörigen nimmt, nimmt man sie gleichzeitig auch von den ärzten.

der arzt braucht für die spende eines herzens einen lebenden organismus mit funktionierendem blutkreislauf. wenn das herz entnommen wurde, kann der organismus nicht weiterleben. der organspender kommt in dem fall durch die organspende zu tode.


zudem gibt es auch zweifel an der diagnotizierbarkeit des hirntods sowie an der diagnose selbst, wenn z.b. per definition die funktion des kleinhirns für den hirntod zwingend erloschen sein muss, in deutschland jedoch anscheinend eine untersuchung des kleinhirns bei der diagnoseerstellung gar nicht stattfindet.

in deutschland ist übrigens laut bundesärztekammer keine narkose bei der organentnahme vorgesehen. dennoch gibt es ärzte, dies tun. 100% sicher ist man sich wohl auch nicht, was der mensch auf dem tisch vor einem noch fühlt und was nicht.


ein link noch anbei: http://www.initiative-kao.de/


ich will hier übrigens keine organspenden verteufeln ... jeder muss sich selbst informieren und entscheiden ... wie gesagt: mir fehlt einfach die aufklärung und transparenz.



Inwiefern?
der markt ist größer. ein voll verwerteter körper ist in den usa wohl 250000$ wert.
wer kann schon sagen, wo gemeinützigkeit aufhört und profit anfängt. die grenzen sind fließend, wenn keine transparenz herrscht.

der tutogen-skandal ist solang noch nicht her. ich verlink das video dazu im spoiler.
wessen magen zu schwach ist, um leichen zu sehen, darf sich gewarnt fühlen.

http://www.ardmediathek.de/wdr-fernsehen/die-story?documentId=12771330

juke*
09.08.2013, 16:30
es gibt massive zweifel an der gleichsetzung von hirntod und tod. sogenannte hirntote können noch jahrelang leben, hirntote frauen können noch kinder gebären, männer sind noch zeugungsfähig.

man setzt voraus, dass jemand, der hirntot ist, mit sehr hoher wahrscheinlichkeit irgendwann eh sterben wird. es ist aber nach derzeitigem stand nicht möglich, vorherzusagen, wann dies dann tatsächlich eintritt.
der arzt braucht für die spende eines herzens einen lebenden organismus mit funktionierendem blutkreislauf. wenn das herz entnommen wurde, kann der organismus nicht weiterleben. der organspender kommt in dem fall durch die organspende zu tode.


zudem gibt es auch zweifel an der diagnotizierbarkeit des hirntods sowie an der diagnose selbst, wenn z.b. per definition die funktion des kleinhirns für den hirntod zwingend erloschen sein muss, in deutschland jedoch anscheinend eine untersuchung des kleinhirns bei der diagnoseerstellung gar nicht stattfindet.

in deutschland ist übrigens laut bundesärztekammer keine narkose bei der organentnahme vorgesehen. dennoch gibt es ärzte, dies tun. 100% sicher ist man sich wohl auch nicht, was der mensch auf dem tisch vor einem noch fühlt und was nicht.


natürlich kann der körper am leben erhalten werden, wenn das gehirn tot ist, aber der hirntod selbst ist irreversibel und nunmal als schlussstrich festgelegt. die hirndurchblutung versiegt und da das gehirn extrem schnell schaden nimmt, ist nach kurzer zeit jegliche funktion verloren.
und nachdem die kleinhirndurchblutung an den selben gefäßen hängt, wie die des großhirns, ist auch ein funktionsverlust davon bei einem durchblutungsstop final.
was du am kleinhirn seperat untersuchen möchtest, weiß ich auch nicht.

ohne lebenserhaltende maßnahmen stirbt der hirntote körper selbstverständlich, nachdem der verlust der spontanatmung ein hirntodkriterium ist und der mensch ohne zu atmen schlicht stirbt. wenn man die maschinelle beatmung abstellt ist dies unausweichlich.

nach meinen erfahrungen werden bei der organentnahme in deutschland narkosen durchgeführt, ich kann allerdings nur für die zwei entnahmen sprechen, die ich gesehen habe.
dies ist notwenig um die reaktionen des autonomen nervensystems auf schmerzreize, die außerhalb des gehirns verarbeitet werden zu vermeiden. mit einem anstieg der katecholamine (adrenalin), nimmt die organdurchblutung ab, was im hinblick auf eine organspende natürlich nicht gewollt werden kann.
man kann sich beim hirntoten allerdings sicher sein, dass bewusst kein gefühl mehr wahrgenommen werden kann. das gehirn ist schließlich außer dienst.

laila
09.08.2013, 17:14
Danke für deine Erklärung, polaris.
Aber inwiefern soll es denn möglich sein, daß eine hirntote Frau ein Kind gebärt und ein hirntoter Mann ein Kind zeugt? Ich meine, sicher kann eine Frau 'tot' sein, und man rettet noch das Kind, wenn die Frau während der Geburt stirbt, oder wenn sie einen Unfall hat, und dann schneidet man es ihr aus dem Bauch. Ist das gemeint? Und wie soll das bei dem Mann gemeint sein?

polaris
09.08.2013, 17:21
natürlich kann der körper am leben erhalten werden, wenn das gehirn tot ist, aber der hirntod selbst ist irreversibel und nunmal als schlussstrich festgelegt. die hirndurchblutung versiegt und da das gehirn extrem schnell schaden nimmt, ist nach kurzer zeit jegliche funktion verloren.
und nachdem die kleinhirndurchblutung an den selben gefäßen hängt, wie die des großhirns, ist auch ein funktionsverlust davon bei einem durchblutungsstop final.
was du am kleinhirn seperat untersuchen möchtest, weiß ich auch nicht.

ohne lebenserhaltende maßnahmen stirbt der hirntote körper selbstverständlich, nachdem der verlust der spontanatmung ein hirntodkriterium ist und der mensch ohne zu atmen schlicht stirbt. wenn man die maschinelle beatmung abstellt ist dies unausweichlich.

nach meinen erfahrungen werden bei der organentnahme in deutschland narkosen durchgeführt, ich kann allerdings nur für die zwei entnahmen sprechen, die ich gesehen habe.
dies ist notwenig um die reaktionen des autonomen nervensystems auf schmerzreize, die außerhalb des gehirns verarbeitet werden zu vermeiden. mit einem anstieg der katecholamine (adrenalin), nimmt die organdurchblutung ab, was im hinblick auf eine organspende natürlich nicht gewollt werden kann.
man kann sich beim hirntoten allerdings sicher sein, dass bewusst kein gefühl mehr wahrgenommen werden kann. das gehirn ist schließlich außer dienst.
das ist doch alles makulatur. erzähl mir lieber was neues.
oder wenigstens etwas, was mich interessiert.

de fakto sind die menschen am leben. sie werden getötet. legal.

das wirft doch fragen auf. angefangen von ethik über patientenverfügung bis hin zum grundgesetz.

Raaah!
09.08.2013, 17:27
Thorwyns Organspendepropaganda hatte bei mir bereits vor einiger Zeit erfolg.
[X] Ich bin bereits Organspender, und Spende einige Organe.

polaris
09.08.2013, 17:27
Danke für deine Erklärung, polaris.
Aber inwiefern soll es denn möglich sein, daß eine hirntote Frau ein Kind gebärt und ein hirntoter Mann ein Kind zeugt? Ich meine, sicher kann eine Frau 'tot' sein, und man rettet noch das Kind, wenn die Frau während der Geburt stirbt, oder wenn sie einen Unfall hat, und dann schneidet man es ihr aus dem Bauch. Ist das gemeint? Und wie soll das bei dem Mann gemeint sein?
vereinfacht gesagt: die menschen liegen im koma. gehirnversagen. sie werden künstlich beatmet. der rest des körpers funktioniert.

du kannst also beispielsweise schwanger werden, danach durch welche umstände auch immer per hirntod als tot befunden werden und nach 9monatiger schwangerschaft trotzdem ein kind zur welt bringen. auch wenn du die 9 monate quasi tot warst.
das ist ja der punkt: was man halt als tot bezeichnet.

Neumodder
09.08.2013, 18:19
Schon irgendwie faszinierend wenn auch sehr theoretisch^^

"Meine Eltern sind vor meiner Zeugung gestorben §ugly"

Khadron
09.08.2013, 20:27
das ist doch alles makulatur. erzähl mir lieber was neues.
oder wenigstens etwas, was mich interessiert.
Du bist ja nicht mal bereit, deinen Standpunkt zu überdenken. :eek: Schade. :(

Atticus
09.08.2013, 20:33
Ich bin seit ein paar Monaten Organspender und spende alles, außer meinem Herz. Das soll drinbleiben.

GOTHIC_FANatiker
09.08.2013, 23:03
In Österreich ist jeder von Geburt an automatisch Organspender und das finde ich ehrlich gesagt auch gut so.
Wie wird das denn in D gehandhabt?

Thanatos
09.08.2013, 23:10
Ich besitze seit meinem 18ten Lebensjahr einen Organspendeausweis und bin bereit, alle Organe zu spenden. In meinen Augen eine tolle Sache. :A

laila
09.08.2013, 23:11
In Österreich ist jeder von Geburt an automatisch Organspender und das finde ich ehrlich gesagt auch gut so.
Wie wird das denn in D gehandhabt?


Es wird so gehandhabt, daß nur der Organspender ist, der das will, indem er es durch einen Organspendeausweis kundtut oder es denen als seinen Willen vermittelt, die danach befragt werden, wenn er stirbt. Also seinen Angehörigen.

juke*
09.08.2013, 23:34
das ist doch alles makulatur. erzähl mir lieber was neues.
oder wenigstens etwas, was mich interessiert.

de fakto sind die menschen am leben. sie werden getötet. legal.

das wirft doch fragen auf. angefangen von ethik über patientenverfügung bis hin zum grundgesetz.

nein. die menschen werden maximal künstlich am leben erhalten. das abschalten lebenserhaltender maßnahmen ist nicht töten. sie sind aus eigener kraft nicht in der lage weiterzuleben.
da gibt es auch keine ethischen schwierigkeiten. oder bist du auch der meinung, dass der mensch noch lebt, wenn das herz aufhört zu schlagen, nur weil es zellen im körper gibt, die durchaus noch eine weile weiterleben, bis auch sie nicht weiter zum stoffwechsel fähig sind und irgendwann zugrunde gehen?

laila
09.08.2013, 23:56
Wenn ich das richtig verstehe wirft diese Sache mit dem Hirntod also sowieso nur deshalb ethische Probleme auf, weil es uns heute möglich geworden ist, jemanden künstlich am Leben zu erhalten? Wenn man das nicht durch allerlei moderne medizinische Geräte tun würde, würde er von selbst in kürzester Zeit sterben? Das würde mir die Entscheidung leichter machen. Denn ich persönlich würde denke ich sowieso nicht künstlich am Leben erhalten werden wollen.
Ich kenne mich da gar nicht aus: Gibt es auch ein Koma, in das ein Mensch fällt, in dem er dann wie tot wirkt, und irgendwann wieder zu sich kommt, ohne daß da irgendwelche Geräte im Spiel sind, die ihn am Leben halten? Also gab es sowas wie ein Koma und Wiedererwachen auch früher schon?

juke*
10.08.2013, 00:23
Wenn ich das richtig verstehe wirft diese Sache mit dem Hirntod also sowieso nur deshalb ethische Probleme auf, weil es uns heute möglich geworden ist, jemanden künstlich am Leben zu erhalten? Wenn man das nicht durch allerlei moderne medizinische Geräte tun würde, würde er von selbst in kürzester Zeit sterben? Das würde mir die Entscheidung leichter machen. Denn ich persönlich würde denke ich sowieso nicht künstlich am Leben erhalten werden wollen.
Ich kenne mich da gar nicht aus: Gibt es auch ein Koma, in das ein Mensch fällt, in dem er dann wie tot wirkt, und irgendwann wieder zu sich kommt, ohne daß da irgendwelche Geräte im Spiel sind, die ihn am Leben halten? Also gab es sowas wie ein Koma und Wiedererwachen auch früher schon?

da das koma eigentlich eine indikation zur maschinellen beatmung ist, sind im zweifelsfall immer geräte im spiel.
dass leute ins koma fallen und daraus wieder erwachen, ist jedoch die regel, wenn das ganze nicht grade zum tode führt.

Nymphicus
10.08.2013, 02:38
Alles muss raus.

Führe außer Haus beinahe immer einen Ausweis mit mir. Im Prinzip ist es mir völlig Wurst, was nach meinem Tod passiert. Jedoch ist Alles sinnvoller, als in einer Holzkiste zu vermodern oder in einer Urne zu vergammeln. Man merkt wohl, dass ich dem Totenkult nichts abgewinnen kann.
Unnötigerweise künstlich am Leben erhalten zu werden ist auch Mist. Kann mir besseres vorstellen, als den Rest meines Lebens im Koma zu verbringen. Den Tod zum Beispiel.

polaris
10.08.2013, 07:02
nein. die menschen werden maximal künstlich am leben erhalten. das abschalten lebenserhaltender maßnahmen ist nicht töten. sie sind aus eigener kraft nicht in der lage weiterzuleben.
es geht mir darum, dass der mensch im zusammenhang mit der organentnahme, also durch z.b. das entnehmen des herzens, stirbt. ohne die organentnahme hätte er noch jahre weiter vor sich hin leben/sterben können.
nochmal: mir ist klar, dass man da künstllich am leben erhalten wird. der strittige punkt ist, dass der tod durch die organentnahme eintritt. und da sehe ich durchaus ethische probleme.

wenn man das mal weiterdenkt: aktive sterbehilfe ist bei uns verboten. wo ist da der unterschied?

richtig absurd wirds bei einer patientenverfügung, bei der ich lebenserhaltende maßnahmen ablehne, wenn ich aber organspender bin und eben diese lebenserhaltenden maßnahmen bis zur erfolgten organentnahme notwendig sind - was dann?

GOTHIC_FANatiker
10.08.2013, 10:49
Es wird so gehandhabt, daß nur der Organspender ist, der das will, indem er es durch einen Organspendeausweis kundtut oder es denen als seinen Willen vermittelt, die danach befragt werden, wenn er stirbt. Also seinen Angehörigen.

Demnach sollte also in D eher ein Engpass an Spenderorganen entstehen als in Ö.

Welches System bevorzugt ihr?
Eines in dem man solange Organspender ist, bis man dies verweigert (Ö) oder eines in dem man erst Organspender ist, wenn man dies erlaubt (D)?

Specht
10.08.2013, 10:56
Welches System bevorzugt ihr?
Eines in dem man solange Organspender ist, bis man dies verweigert (Ö) oder eines in dem man erst Organspender ist, wenn man dies erlaubt (D)?

Ich bevorzuge das österreichische System. Denn dies stellt sicher, dass sich jeder Bürger mit diesem sehr wichtigen Thema beschäftigt, um dann eine aus seiner Sicht richtige und begründete Entscheidung zu treffen. Wenn die dann darin besteht, sich von der Organentnahme auszunehmen ("abzumelden") ist das ja okay, denn der Körper gehört dieser Person und sie allein hat das Recht und sollte das Recht haben zu entscheiden, was auch nach ihrem Tod damit geschieht. Schlimm finde ich nur, wenn jemand kein Organspender ist, weil er sich einfach noch nie mit dem Thema beschäftigt hat (weil er zu "faul" dazu ist oder meint einen Einkaufszettel zu erstellen sei eben wichtiger als sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen), oder, fast noch schlimmer, weil er einfach noch keinen Ausweis hat, obwohl er bereit wäre Organe zu spenden, nur weil er ihn erst anfordern müsste. Und dies, das Nicht-Spendersein aus mangelnder Beschäftigung mit dem Thema, kann nur mit im deutschen System passieren. Daher ist mMn das österreicher System zu bevorzugen.

Khadron
10.08.2013, 11:04
es geht mir darum, dass der mensch im zusammenhang mit der organentnahme, also durch z.b. das entnehmen des herzens, stirbt. ohne die organentnahme hätte er noch jahre weiter vor sich hin leben/sterben können.
nochmal: mir ist klar, dass man da künstllich am leben erhalten wird. der strittige punkt ist, dass der tod durch die organentnahme eintritt. und da sehe ich durchaus ethische probleme.
Das ist falsch. Per Definition ist der Mensch bereits vor Entnahme der Organe, mit Eintreten des Hirntodes, tot.

Specht
10.08.2013, 11:10
es geht mir darum, dass der mensch im zusammenhang mit der organentnahme, also durch z.b. das entnehmen des herzens, stirbt. ohne die organentnahme hätte er noch jahre weiter vor sich hin leben/sterben können.
nochmal: mir ist klar, dass man da künstllich am leben erhalten wird. der strittige punkt ist, dass der tod durch die organentnahme eintritt. und da sehe ich durchaus ethische probleme.

wenn man das mal weiterdenkt: aktive sterbehilfe ist bei uns verboten. wo ist da der unterschied?

Der Unterschied ist eben genau der zwischen aktiver und passiver Sterbehilfe. Aktive Sterbehilfe bedeutet per definitionem, dass ich jemandem ein Mittel verabreiche (im Fall der Sterbehilfe üblicherweise irgendeine Form von Gift, aber theoretisch meinetwegen auch eine Kugel), das dann den Menschen, der ansonsten von alleine niemals (nicht wörtlich zu lesen) sterben würde, tötet. Diese Form der Sterbehilfe ist in Deutschland verboten (wobei ich da auch Fälle sehe, in denen ich diese Regelung problematisch, ja falsch, finde, aber das sei hier nicht Thema).

Passive Sterbehilfe hingegen bedeutet, dass man auf künstlich lebensverlängernde Maßnahmen (wie z.B. eine Beatmungsmaschine) verzichtet, sie also garnicht erst anstellt, oder dass man sie abstellt.

Bei einem Menschen, der nur durch Beatmungsgeräte am Leben gehalten wird (wie es beim Organspender der Fall ist), und bei dem diese dann nicht weiterbetrieben werden, damit er, wie du sagst, "noch jahre weiter vor sich hin leben/sterben" könnte, wird also keine aktive, sondern passive Sterbehilfe angewendet, und zwar seinem Wunsch entsprechend. Und vorher werden noch seine Organe entnommen, und zwar seinem Wunsch entsprechend. Deine Andeutung, hier würde wie bei der aktiven Sterbehilfe ein nicht lebensbedrohlich erkrankter/verletzter Mensch getötet, ist einfach falsch, denn jeder Oranspender ist im Moment der Spende schon nicht mehr selbstständig lebensfähig, er ist sogar per Hirntoddefinition tot.

Preachan
10.08.2013, 11:18
Ich habe mich im Rahmen eines Schulpraktikums beim Gesundheitsamt mit 16 schon entschieden, Spenderin zu werden.
Seit ich 18 bin habe ich einen Organspendeausweis, der auch nach jedem Wohnortswechsel aktualisiert wurde.
Was vielleicht noch gebraucht werden könnte, kann verwendet werden.
Zudem habe ich seit etwa 2-3 Jahren eine Patientenverfügung.

juke*
10.08.2013, 12:38
wenn man das mal weiterdenkt: aktive sterbehilfe ist bei uns verboten. wo ist da der unterschied?



nein, das ist falsch. aktive direkte sterbehilfe ist verboten, aktive indirekte sterbehilfe nicht.
und auch das ist etwas, das nur im falle eines nicht eingetretenen hirntodes interessant ist. der hirntod ist nunmal als das ende des lebens definiert. anschließend gibt es für den patienten keinerlei interesse mehr am weiterleben, für die angehörigen auch nicht.
auch jahre lebt der mensch nicht mehr an den maschinen. die regel ist, dass es deutlich schneller geht. das liegt schlicht daran, dass der mensch zu schnell an infektionen erkrankt und die aufrechterhaltung des lebens mit maschinen ebenfalls seinen tribut fordert. tage bis wochen ist eine realistischere zeitangabe.

und lebend ist der patient ja auch nicht. man erhält den körper in einem lebensähnlichen zustand und das zu horrenden kosten. ethische probleme gibt es meiner meinung nach nur mit einer forcierten weiterführung des lebens.
nur mal nebenbei, ein intensivplatz kostet 1500€ am tag aufwärts, sobald aufwendige maßnahmen hinzukommen, was hier der fall ist, wird es nochmal entsprechend teurer. hier sinnfreie behandlungen endlos fortzuführen, nur um darauf zu warten, dass die anderen organe auch endlich den geist aufgeben, in diesem fall direkt bedingt, durch die behandlung der ärzte, ist ethisch alles andere als in ordnung. irgendwann ist das leben zu ende und das ist nunmal, wenn das gehirn seine arbeit nicht weiter tut. das sollte man einsehen und dann entsprechend loslassen.

.Arthoc
10.08.2013, 18:04
....

Demron
10.08.2013, 18:12
Kein Spender und werde auch keiner.

laila
10.08.2013, 18:20
Welches System bevorzugt ihr?
Eines in dem man solange Organspender ist, bis man dies verweigert (Ö) oder eines in dem man erst Organspender ist, wenn man dies erlaubt (D)?

Also ich denke auch, wie du, daß es gut wäre, wenn die Menschen sich intensiver damit beschäftigen würden, was sie dadurch bestimmt eher müssen, wenn sie automatisch Organspender sind. Aber vielleicht läßt sich das auch anders erreichen, als dadurch, sie einfach automatisch zum Organspender zu machen. Und - auch wenn das hier im Thread jetzt kaum der Fall ist - gibt es ja doch durchaus viele Menschen, die das aus religiösen und ähnlichen Gründen ganz und gar nicht wollen. Und dann müssen sie erst eine Verweigerung ausfüllen/beantragen? Ich persönlich finde es nicht so gut, wenn man von Geburt an in einer bestimmten Weise in ein System eingespannt wird. Du bist hier geboren, also bist du automatisch deutscher Staatsbürger und Steuerzahler oder wehrpflichtig. Du bist hier geboren, also bist du automatisch Organspender. Sowas gefällt mir nicht besonders. Ich denke, am besten wäre es einfach, öfter über Organspenden zu informieren, in Zeitungen darüber zu schreiben, sich im Rundfunk darüber zu unterhalten und im Fernsehen mehr davon zu berichten und darüber zu diskutieren und in den mittleren/höheren Schulen auch. Dann kann sich jeder entscheiden.

Es gab hier ja schon einen im Thread, der sich zwar Organspender genannt, aber den Organspendeausweis aus Prinzip abgelehnt hat. Ich denke, ich würde das ähnlich machen. Einfach schon darum, weil ich jeden Ausweis vermeide. Ich mag keine Ausweise. In dem Fall wäre das österreichische System einfacher, man muß nichts mit sich herumtragen, um sicher zu sein, daß man, wenn es so kommen sollte, seine Organe spenden kann. Das macht es einfach. Dafür muß ich dann aber vermutlich meine Verweigerung ständig bei mir tragen, um auch ja nicht zum Organspender zu werden, wenn ich es nicht will ... das ist also auch keine Lösung für mich. Deshalb finde ich es immernoch am besten, es einfach den Angehörigen klar und deutlich mitzuteilen, ob man seine Organe spenden will oder nicht. Ich denke, in den meisten Fällen würde das auch ausreichen, was die Zeit und so betrifft.

Thorwyn
10.08.2013, 18:51
Ah, hierauf wollte ich noch antworten:

Gibt es eigentlich auch ein Register bei dem man sich richtig offiziell als Organspender Registrieren kann? Ich kanns mir irgendwie nicht vorstellen, dass die Ärzte oder meine angehörigen erst Brieftasche oder erst meine Bude durchsuchen, in der hoffnung einen organspendeausweis zu finden bevor sie mich für tot erklären.
Wäre ja schade, wenn ich schon verbuddelt bin und dann findet man erst meinen Ausweis.
Nein, ein solches Register gibt es nicht. (nur in Österreich gibt es eins, wo sich die eintragen können, die nicht spenden wollen)
Deshalb sollte man seinen Ausweis möglichst auch immer dabei haben und am besten noch seine Angehörigen über den eigenen Willen informieren. Wenn kein Ausweis vorliegt, werden die ja gefragt, um die Entscheidung zu treffen.

polaris
10.08.2013, 19:51
...


...
ah, zwei blitzmerker. danke für die info. :A


nein, das ist falsch. aktive direkte sterbehilfe ist verboten, aktive indirekte sterbehilfe nicht.
und auch das ist etwas, das nur im falle eines nicht eingetretenen hirntodes interessant ist. der hirntod ist nunmal als das ende des lebens definiert. anschließend gibt es für den patienten keinerlei interesse mehr am weiterleben, für die angehörigen auch nicht.
auch jahre lebt der mensch nicht mehr an den maschinen. die regel ist, dass es deutlich schneller geht. das liegt schlicht daran, dass der mensch zu schnell an infektionen erkrankt und die aufrechterhaltung des lebens mit maschinen ebenfalls seinen tribut fordert. tage bis wochen ist eine realistischere zeitangabe.

und lebend ist der patient ja auch nicht. man erhält den körper in einem lebensähnlichen zustand und das zu horrenden kosten. ethische probleme gibt es meiner meinung nach nur mit einer forcierten weiterführung des lebens.
nur mal nebenbei, ein intensivplatz kostet 1500€ am tag aufwärts, sobald aufwendige maßnahmen hinzukommen, was hier der fall ist, wird es nochmal entsprechend teurer. hier sinnfreie behandlungen endlos fortzuführen, nur um darauf zu warten, dass die anderen organe auch endlich den geist aufgeben, in diesem fall direkt bedingt, durch die behandlung der ärzte, ist ethisch alles andere als in ordnung. irgendwann ist das leben zu ende und das ist nunmal, wenn das gehirn seine arbeit nicht weiter tut. das sollte man einsehen und dann entsprechend loslassen.
juke, so wird das nichts. wir reden aneinander vorbei.

es gibt fälle, wo hirntote noch jahre am leben erhalten wurden. in einem fall sogar 14 jahre, wenn ich das richtig erinnere.
im prinzip ist das aber primär nicht relevant.

genauso wenig wie irgendwelche kosten oder sonstwas, was man noch so zum relativieren ins feld führen möchte.

es geht mir ausschließlich um den kern der sache: sind hirntote tot, oder nicht? ist die definition haltbar oder nicht?
stell dir einen moment vor, sie wäre es nicht. und dann les dir nochmal durch, was ich geschrieben habe.

wenn nicht, können wir das hier auch beenden.

juke*
10.08.2013, 20:16
es geht mir ausschließlich um den kern der sache: sind hirntote tot, oder nicht? ist die definition haltbar oder nicht?
stell dir einen moment vor, sie wäre es nicht. und dann les dir nochmal durch, was ich geschrieben habe.



ich hab gelesen, was du geschrieben hast. es wäre schön, wenn du sagen könntest, inwiefern hirntote noch weiterleben. vielleicht kommen wir dann vorwärts.
meiner meinung nach ist der hirntote klar tot. der zustand ist unumkehrbar und mit dem leben nicht vereinbar. das maschinelle amlebenerhalten hat nichts mit 'leben' im ursprünglichen sinne zu tun, deswegen ist der verweis darauf prinzipiell sinnfrei.

El Toro
10.08.2013, 20:43
Ohne der interessanten Diskussion dazwischenfunken zu wollen: Seit ich den Organspenderausweis habe, überfällt mich jedesmal, wenn ich mein Portmonnaie öffne und das Ding sehe, ein latent schlechtes Gewissen, weil ich noch am Leben bin und geizig auf meinen Organen hocke wie eine alte Glucke, anstatt sie an Leute rauszurücken, die sich wirklich dringend brauchen.

Specht
10.08.2013, 21:07
Ohne der interessanten Diskussion dazwischenfunken zu wollen: Seit ich den Organspenderausweis habe, überfällt mich jedesmal, wenn ich mein Portmonnaie öffne und das Ding sehe, ein latent schlechtes Gewissen, weil ich noch am Leben bin und geizig auf meinen Organen hocke wie eine alte Glucke, anstatt sie an Leute rauszurücken, die sich wirklich dringend brauchen.

Unnötig!

Ohnehin ist es relativ unwahrscheinlich, dass du mal Spender werden wirst, dafür müsste bei dir schließlich der Hirntot eintreten, ohne dass schon alle Organe versagen, und, da letzteres ersterem relativ schnell folgt, möglichst auch schon im Krankenhaus liegen. Habe mal gelesen, dass aufgrund dieser Erfordernisse nur etwa 1% der Toten überhaupt als Spender in Frage kämen, und von denen dann natürlich nur die werden, die eben einen Ausweis bei sich haben oder bei denen die Angehörigen das Okay geben.

Ich fühle mich eher glücklich, wenn ich meinen sehe, und weiß, dass ich für den unwahrschenlichen Fall, dass ich zu diesem 1% gehöre, auch nach meinem Tod noch Glück, ja wahrscheinlich Leben, spenden werde.

El Toro
10.08.2013, 21:21
Unnötig!

Ohnehin ist es relativ unwahrscheinlich, dass du mal Spender werden wirst, dafür müsste bei dir schließlich der Hirntot eintreten, ohne dass schon alle Organe versagen, und, da letzteres ersterem relativ schnell folgt, möglichst auch schon im Krankenhaus liegen. Habe mal gelesen, dass aufgrund dieser Erfordernisse nur etwa 1% der Toten überhaupt als Spender in Frage kämen, und von denen dann natürlich nur die werden, die eben einen Ausweis bei sich haben oder bei denen die Angehörigen das Okay geben.

Ich fühle mich eher glücklich, wenn ich meinen sehe, und weiß, dass ich für den unwahrschenlichen Fall, dass ich zu diesem 1% gehöre, auch nach meinem Tod noch Glück, ja wahrscheinlich Leben, spenden werde.

Ich habe sogar versucht, Nabelschnurblut zu spenden, aber sogar das hat nicht geklappt, weil Qualität zu schlecht. §ugly
Bin offenbar kein geborener Spender.

polaris
10.08.2013, 21:28
ich hab gelesen, was du geschrieben hast. es wäre schön, wenn du sagen könntest, inwiefern hirntote noch weiterleben. vielleicht kommen wir dann vorwärts.
meiner meinung nach ist der hirntote klar tot. der zustand ist unumkehrbar und mit dem leben nicht vereinbar. das maschinelle amlebenerhalten hat nichts mit 'leben' im ursprünglichen sinne zu tun, deswegen ist der verweis darauf prinzipiell sinnfrei.
vorher galten menschen als tot, wenn atmung und herz irreversibel aussetzten.
durch die moderne medizin, wie künstliche beatmung, können menschen solche situationen inzwischen überleben.

deswegen brauchte es eine neue definition von tod. man entschied sich für den zustand des irreversiblen komas.
künstliche beatmung entfällt hier demzufolge als argument. es geht um das irreparabel geschädigte gehirn, was als hirntod nun per definition dem tod gleichgesetzt wird.

jemand liegt also im koma. solange die atmung aufrecht erhalten wird, lebt der körper weiter.
wie lange, ist unbestimmt. aber er lebt nunmal, auch wenn das gehirn geschädigt ist.


selbst wenn wir hier nur über eine vegetative fortexistenz sprechen, so wird mit dem hirntod nicht der zustand im sinne des tatsächlichen ablebens beschrieben, sondern lediglich ein kriterium dafür, es ungehindert stattfinden zu lassen.

Raffiosi
10.08.2013, 21:49
Vollständige Augen werden sowieso nicht gespendet, nur deren Hornhaut. Inwieweit sich das auf das Aussehen der Augen des Empfängers auswirkt, weiß ich aber auch nicht^^

zum Glück werden ganze Augen gespendet. Entwickle Laser für Augenchirurgie und wir Lasern viele Spenderaugen. Nur so schaffen Firmen wie unsere Daten zu sammeln für Operationen und Menschen eine neues Lebensgefühl und die damit gewonnene Lebensqualität zu verschaffen.

Ich besitze seit kurzen auch einen Spenderausweis. Finder es Fair wenn anderen noch geholfen werden kann, wenn ich nicht mehr bin. Für die Medizin sind Spenderorgane enorm wichtig. So schützen wir auch Tiere und gewinnen immer mehr Wissen über unseren Körper. Kranke die später vielleicht davon profitieren können, werden es zu schätzen wissen.

juke*
11.08.2013, 01:02
vorher galten menschen als tot, wenn atmung und herz irreversibel aussetzten.
durch die moderne medizin, wie künstliche beatmung, können menschen solche situationen inzwischen überleben.

deswegen brauchte es eine neue definition von tod. man entschied sich für den zustand des irreversiblen komas.
künstliche beatmung entfällt hier demzufolge als argument. es geht um das irreparabel geschädigte gehirn, was als hirntod nun per definition dem tod gleichgesetzt wird.

jemand liegt also im koma. solange die atmung aufrecht erhalten wird, lebt der körper weiter.
wie lange, ist unbestimmt. aber er lebt nunmal, auch wenn das gehirn geschädigt ist.


selbst wenn wir hier nur über eine vegetative fortexistenz sprechen, so wird mit dem hirntod nicht der zustand im sinne des tatsächlichen ablebens beschrieben, sondern lediglich ein kriterium dafür, es ungehindert stattfinden zu lassen.

nein, der mensch liegt eben nicht im koma, er ist hirntot. der unterschied ist fundamental.
der grund, warum man bei peripheren organschäden das leben aufrechterhält, ist, weil alle schäden potentiell reversibel bzw behandelbar sind. das ist beim hirntod nicht so. dieser ist final und als solcher mit dem leben in keinster weise vereinbar. das aufrechterhalten der organfunktion hat abseits der ermöglichung von organspende keinerlei ethische relevanz. und auch wenn der körper langsamer zugrunde geht, als das hirn, so tut er es, auch wenn er an maschinen angeschlossen ist. jede zelle im körper hat nunmal eine andere toleranz hinsichtlich wiedriger äußerer umstände. da der körper aber nur als kombination all seiner funktionierenden einzelteile in der lage ist zu 'leben', führt der ausfall des zentralen organs unweigerlich zum tod. hautzellen würden noch stunden bis tage nach dem definitiven kreislaufstillstand eines menschen weiterleben, deshalb würdest du doch aber trotzdem nicht sagen, dass der mensch noch am leben ist.

Khadron
11.08.2013, 10:02
ah, zwei blitzmerker. danke für die info. :A


juke, so wird das nichts. wir reden aneinander vorbei.

es gibt fälle, wo hirntote noch jahre am leben erhalten wurden. in einem fall sogar 14 jahre, wenn ich das richtig erinnere.
im prinzip ist das aber primär nicht relevant.

genauso wenig wie irgendwelche kosten oder sonstwas, was man noch so zum relativieren ins feld führen möchte.

es geht mir ausschließlich um den kern der sache: sind hirntote tot, oder nicht? ist die definition haltbar oder nicht?
stell dir einen moment vor, sie wäre es nicht. und dann les dir nochmal durch, was ich geschrieben habe.

wenn nicht, können wir das hier auch beenden.
Ich finde es interessant, oder eher traurig, dass du auf Krampf eine Diskussion führen möchtest, die auf falschen Grundannahmen beruht. Interessant deswegen, weil du auf dieser Grundlage Lebensentscheidungen für dich triffst. Traurig deswegen weil du sie in einem öffentlichen Raum kund tust, und damit ggf. andere Leute beeinflusst.

Chippie
11.08.2013, 10:13
http://www.youtube.com/watch?v=r53BlJEAXd8

TheDarkRuler
11.08.2013, 10:18
http://www.youtube.com/watch?v=r53BlJEAXd8

Wahrscheinlichkeit davon?
Ich denke verschwindend gering.

Specht
11.08.2013, 10:26
http://www.youtube.com/watch?v=r53BlJEAXd8

Ich frage mich ja woher die wissen wollen, dass er noch am Leben war, wenn er es doch nicht bemerkbar machen konnte und die Geräte nichts anzeigten §kratz Nicht gerade glaubwürdig.

Und selbst wenn: er dürfte wohl kaum nach Entnahme seiner Leber und Nieren noch wach/ bei Bewusstsein sein, um sein Herz zu sehen, da sollte eine Schockreaktion ihm schon vorher das Bewusstsein geraubt haben.

Halte ich daher für ziemlichen, dramatisch aufgepeppten Humbug und für extremst unwahrscheinlich.

polaris
11.08.2013, 10:40
nein, der mensch liegt eben nicht im koma, er ist hirntot. der unterschied ist fundamental.
ich dachte, da wären wir schon weiter.


A definition of irreversible coma. Report of the Ad Hoc Committee of the Harvard Medical School to Examine the Definition of Brain Death. Journal of the American Medical Association (JAMA) Aug. 1968, Bd. 205, Nr. 6, S. 85-88

"Our primary purpose is to define irreversible coma as a new criterion for death. There are two reasons why there is need for a definition: (1) Improvements in resuscitative and supportive measures have led to increased efforts to save those who are desperately injured. Sometimes these efforts have only partial success so that the result is an individual whose heart continues to beat but whose brain is irreversibly damaged. The burden is great on patients who suffer permanent loss of intellect, on their families, on the hospitals, and on those in need of hospital beds already occupied by these comatose patients. (2) Obsolete criteria for the definition of death can lead to controversy in obtaining organs for transplantation."das herz von hirntoten schlägt, sie atmen mit technischer hilfe, verdauen, scheiden aus ... etc. ... sie sind von anderen koma-patienten nicht zu unterscheiden.



der grund, warum man bei peripheren organschäden das leben aufrechterhält, ist, weil alle schäden potentiell reversibel bzw behandelbar sind. das ist beim hirntod nicht so. dieser ist final und als solcher mit dem leben in keinster weise vereinbar.
wo menschen urteilen, bleiben fehler nicht aus. es gibt auch hier fehldiagnosen und beispiele, wo menschen, bei denen hirntod diagnostiziert wurde, heute wieder ganz normal am leben teilnehmen.

im übrigen gelten hier unterschiedliche richtlinien zur diagnose, abhängig vom land. für organspender auf jeden fall etwas, das man wissen sollte. wenn man z.b. in spanien oder england urlaub macht und dort verunglückt, gelten die landesspezifischen bestimmungen zur diagnose und organentnahme, nicht etwa die deutschen.


Der 17-jährige Brite Steven Thorpe erleidet lebensgefährliche Verletzungen. Seine Ärzte erklären ihn für hirntot und fragen seine Eltern auf mögliche Organspenden an. Heute, vier Jahre später, studiert Steven Thorpe, weil der Vater dem Arzt nicht glaubte. [...] Der Fall zeigt nach Ansicht deutscher Experten vor allem ein Dilemma: Der Begriff „Hirntod“ ist zwar weltweit akzeptiert, aber je nach Land gibt es Unterschiede in den diagnostischen Kriterien. Während hierzulande das Gesamthirn tot sein muss, reicht in England bereits der endgültige Ausfall des Hirnstamms zur Todesdiagnose. So kann es vorkommen, dass einzelne Teilfunktionen der Großhirnrinde und damit Reste von Wahrnehmung nicht ausgeschlossen werden können. „In England kann es also vorkommen, dass Patienten mit Locked-in-Syndrom, bei denen der Hirnstamm zwar tot, das Großhirn aber noch intakt ist, Organe entnommen werden“, erklärt DSO-Vorstand Günter Kirste.

http://www.fr-online.de/wissenschaft...,15202820.html




In den Jahren seit der Hirntod-Definition hat die Medizin große Fortschritte gemacht – auch zur Rettung von Patienten mit Hirntraumata: Heute kehren nicht wenige Patienten, die nach allen Regeln der Kunst als hirntot diagnostiziert wurden – falls die Organentnahme unterbleibt – durch die Behandlung einschlägig erfahrener Ärzte gesund ins Leben zurück. Ein Beispiel ist der italienische Priester Vittorio Mazzucchelli vom „Institut Christus König und Hoherpriester“. Nach Autounfall für hirntot erklärt, verweigerten seine Ordensoberen die von den Ärzten vorgeschlagene Organentnahme und veranlassten die Verlegung in ein anderes Krankenhaus. Heute steht Mazucchelli wieder als Priester am Alter.

http://www.vision2000.at/?nr=2012/2&id=1006 (http://www.vision2000.at/?nr=2012/2&id=1006)


das aufrechterhalten der organfunktion hat abseits der ermöglichung von organspende keinerlei ethische relevanz. und auch wenn der körper langsamer zugrunde geht, als das hirn, so tut er es, auch wenn er an maschinen angeschlossen ist. jede zelle im körper hat nunmal eine andere toleranz hinsichtlich wiedriger äußerer umstände. da der körper aber nur als kombination all seiner funktionierenden einzelteile in der lage ist zu 'leben', führt der ausfall des zentralen organs unweigerlich zum tod. hautzellen würden noch stunden bis tage nach dem definitiven kreislaufstillstand eines menschen weiterleben, deshalb würdest du doch aber trotzdem nicht sagen, dass der mensch noch am leben ist.

ich will jetzt nicht 20 einzelnachweise verlinken. die zusammenfassung auf wiki erfüllt den gleichen zweck.


Verschiedene Mediziner und Wissenschaftler üben Kritik an der Hirntod-Definition als endgültigen Tod des Menschen.

So meint etwa der Alternativmediziner und Kardiologe Paolo Bavastro, dass der Begriff des "hirntoten Menschen" eine "arglistige Täuschung" sei, da ein Mensch mit Hirnversagen zwar "ein Mensch" sei, dessen "Gehirn einen erheblichen Schaden" habe und "ein schwerstkranker, sterbender Mensch" sei, aber eben "noch kein Toter". Ärzte könnten bei hirntoten Menschen trotzdem einen Herzschlag wahrnehmen, sie würden ihre Körpertemperatur selbst regulieren, Urin und Stuhl ausscheiden, sie könnten schwitzen, auf Schmerzreize reagieren und sogar Antikörper bilden, Männer könnten Erektionen bekommen und Frauen schwanger werden und gesunde Kinder gebären. Die Vorstellung, dass "nur die Hirnaktivität den Menschen zum Menschen" mache und "der Tod des Hirns auch den Tod des Menschen bedeute", sei überholt, so Bavastro.[9][10]

Der US-amerikanische Arzt Alan Shewmon, welcher früher ein bekannter Befürworter des Hirntod-Konzeptes war, vertritt die Auffassung, dass "das Gehirn nicht als zentraler Integrator aller menschlichen Körperfunktionen" wirke. Der Neurologe hatte bis 1998 über 170 dokumentierte Fälle gefunden, in denen zwischen Feststellung des Hirntodes und Eintritt des Herzstillstands viel Zeit vergangen war. Die Spannen reichten dabei von mindestens einer Woche bis zu 14 Jahren. Die US-amerikanische "President’s Council on Bioethics" (Ethikrat der USA) schloss sich dieser Einschätzung an. Die Vorstellung von der Gleichsetzung von Hirntod und Tod sei nach Auffassung des Rates "nicht mehr aufrechtzuhalten". Das Gehirn sei "nicht der Integrator der verschiedenen Körperfunktionen", vielmehr sei "die Integration eine emergente Eigenschaft des ganzen Organismus".[11][12]

Die neurologische Fachgesellschaft der Vereinigten Staaten mahnt außerdem an, dass "die Kriterien für die Feststellung des Hirntodes nicht wissenschaftlich untermauert" seien. Beispielsweise seien die (auch in Deutschland) "vorgeschriebenen Wartezeiten zwischen der ersten und zweiten neurologischen Untersuchung" nur "grobe Erfahrungswerte und nicht zuverlässig". Kritisiert wird auch, dass "apparative Zusatzuntersuchungen", wie die "Messungen der elektrischen Aktivität und der Durchblutung des Gehirns", nicht "zum obligatorischen Standard" gehören. Unter Umständen könnten "neurologisch unerfahrene Ärzte deshalb einen Komapatienten für tot erklären", obwohl "seine Hirnrinde noch bei Bewusstsein" sei.[13]

Zudem sei die Feststellung des Hirntods mit einer Reihe von Unsicherheiten behaftet, so Joseph Verheijde, Mohamed Rady und Joan McGregor von der Non-Profit-Organisation Mayo Clinic. Sie bezweifeln, dass die etablierten Richtlinien geeignet seien, einen "irreversiblen Schaden des Gehirns mit hinreichender Sicherheit zu konstatieren". Gehirne von für hirntot erklärten Patienten wiesen nicht alle die erwarteten schweren Schäden auf. In Deutschland gelten für die Hirntoddiagnostik die Kriterien der Bundesärztekammer. Eine apparative Untersuchung sei nur bei Kindern bis zum vollendeten zweiten Lebensjahr vorgesehen. Die in den übrigen Fällen als ausreichend erachtete klinische Diagnostik "erfasse nur Teilbereiche des Gehirns". Funktionen des Mittelhirnes, des Kleinhirns und der Großhirnrinde würden gar nicht untersucht werden, gibt die deutsche Physikerin und Philosophin Sabine Müller von der Charité in Berlin zu bedenken. Untersuchungen mit bildgebenden Verfahren wie der Positronenemissionstomographie oder der funktionellen Magnetresonanztomographie an Patienten mit schweren Bewusstseinsstörungen ließen an der Behauptung des irreversiblen Ausfalles aller Hirnfunktionen zweifeln.[14]


http://de.wikipedia.org/wiki/Hirntod (http://de.wikipedia.org/wiki/Hirntod)

nochmal, weils ja soviel spaß macht:
der todeseintritt wird auf einen zeitpunkt und auf ein organ fixiert.
dabei orientiert sich der todeszeitpunkt an der unterschrift des zweiten hirntoddiagnostikers. da kann das sterbedatum auch mal flexibel sein, wenn nach der ersten todesfeststellung die zweite aufgrund personalmangels erst ein paar tage später erfolgt. das hat fast schon komische züge, wenn man bedenkt, dass durch die gelichstellung des hirntods mit dem tod der prozess des sterbens als soziales ereignis und im biologischen sinne negiert wird.

und jetzt folgt dann die organspende. im laufe der entnahme gibt es nicht eine handlung, die im sinne des hippokratischen eides dem wohl des hirntoten verpflichtet ist.
tötungstabu, pietät, totenruhe ...die organgewinnung setzt sich über alles hinweg, während du repetitiv wiedergibst, dass damit keine ethischen bedenken verbunden seien.

ich hab echt keine ahnung, was ich dazu noch sagen soll.
so langsam verlier ich die lust, mich zu wiederholen.

edit@khadron
dann klär mich doch auf, wenn ich falsch liege.

Khadron
11.08.2013, 12:21
wo menschen urteilen, bleiben fehler nicht aus. es gibt auch hier fehldiagnosen und beispiele, wo menschen, bei denen hirntod diagnostiziert wurde, heute wieder ganz normal am leben teilnehmen.
Die da wären?


edit@khadron
dann klär mich doch auf, wenn ich falsch liege.
Wenn die Hirnfunktionen irreversibel erloschen sind, kann man nicht mehr von Leben sprechen; der Hirntote vegetiert höchstens noch vor sich hin.
Vielleicht leben noch einzelne Zellen im Körper, aber der Mensch als Gesamtes sicher nicht, da er mindestens zwei Merkmale für Leben nicht mehr erfüllt: die Fähigkeit zur Kommunikation mit anderen Organismen, sowie die Reaktionsfähigkeit auf äußere Reize.

Würdest du dir persönlich wünschen, dass du nach deinem Hirntod durch Maschinen "am Leben" erhalten wirst?

juke*
11.08.2013, 13:14
das herz von hirntoten schlägt, sie atmen mit technischer hilfe, verdauen, scheiden aus ... etc. ... sie sind von anderen koma-patienten nicht zu unterscheiden.

natürlich sind sie das. du hast nicht begriffen, was ein koma ist.




wo menschen urteilen, bleiben fehler nicht aus. es gibt auch hier fehldiagnosen und beispiele, wo menschen, bei denen hirntod diagnostiziert wurde, heute wieder ganz normal am leben teilnehmen.

es gibt immer fehldiagnosen. das bedeutet aber nicht, dass die diagnose eines hirntodes deshalb pauschal falsch ist. fehler passieren, grade in schwierigen situationen. deshalb haben wir hier die situation, dass zwei erfahrene ärzte voneinander unabhängig den hirntod diagnostizieren müssen.



nochmal, weils ja soviel spaß macht:
der todeseintritt wird auf einen zeitpunkt und auf ein organ fixiert.
dabei orientiert sich der todeszeitpunkt an der unterschrift des zweiten hirntoddiagnostikers. da kann das sterbedatum auch mal flexibel sein, wenn nach der ersten todesfeststellung die zweite aufgrund personalmangels erst ein paar tage später erfolgt. das hat fast schon komische züge, wenn man bedenkt, dass durch die gelichstellung des hirntods mit dem tod der prozess des sterbens als soziales ereignis und im biologischen sinne negiert wird.

"prozess des sterbens als soziales ereignis und im biologischen sinne"?



und jetzt folgt dann die organspende. im laufe der entnahme gibt es nicht eine handlung, die im sinne des hippokratischen eides dem wohl des hirntoten verpflichtet ist.
tötungstabu, pietät, totenruhe ...die organgewinnung setzt sich über alles hinweg, während du repetitiv wiedergibst, dass damit keine ethischen bedenken verbunden seien.

wenn der hirntod eingetreten ist, dann gibt es keine ethischen bedenken. die beispiele, die du genannt hast, beziehen sich explizit auf nicht hirntote menschen. da sieht die situation logischerweise anders aus. ferner weiß ich nicht, warum du den hippokratischen eid zitierst. den schwört niemand mehr. es gibt in aktualisierter form das genfer ärztegelöbnis.
und wie gesagt, es wird niemand getötet. der hirntod ist eine sackgasse. sind die maschinen aus, stirbt der patient innerhalb von tagen bis wochen. sein zustand wird nie besser, sondern nur schlechter und zwar explizit auch durch das angeschlossensein an die maschinen.



ich hab echt keine ahnung, was ich dazu noch sagen soll.
so langsam verlier ich die lust, mich zu wiederholen.



wir drehen uns doch schon seit dem ersten post im kreis. du scheinst an keinem punkt in der lage zu sein dich damit zu arrangieren, dass ein mensch irgendwann tot ist und das andere in der lage sind diesen tod festzustellen.

polaris
11.08.2013, 14:09
Die da wären?
ich hab oben zwei beispiele zitiert.


Wenn die Hirnfunktionen irreversibel erloschen sind, kann man nicht mehr von Leben sprechen; der Hirntote vegetiert höchstens noch vor sich hin.
Vielleicht leben noch einzelne Zellen im Körper, aber der Mensch als Gesamtes sicher nicht, da er mindestens zwei Merkmale für Leben nicht mehr erfüllt: die Fähigkeit zur Kommunikation mit anderen Organismen, sowie die Reaktionsfähigkeit auf äußere Reize.
das ist mir ja bewusst. ich bin mir nur nicht sicher, ob das ausreicht.

das herz schlägt, das blut zirkuliert, verdauung, immunsystem, wachstum, heilung, schwangerschaft ...
alles funktioniert, abzüglich gehirn.

wie kann man bei der fülle von lebenszeichen sicher vom verlust des lebens ausgehen. es wird ein geordneter zustand aufrechterhalten.

ja, die atmung muss unterstützt werden, da sonst vom gehirn gesteuert. der gasaustausch in der lunge erfolgt auf natürliche art.
ich seh da kein problem, wenn ein organ technisch unterstützt werden muss. ich sprech ja auch keinen dialysepatienten oder leuten mit herzschrittmachern das leben ab.

ich hab arge zweifel, ob man den hirntod allein mit dem dem tod gleichsetzten kann. ich stell dir einfach mal ne gegenfrage: würdest du einen embryo als tot bezeichnen, nur weil sich das gehirn noch nicht fertig herausgebildet hat?

was mich betrifft, hab ich mir über lebensverlängernde maßnahmen aber auch organspende noch kein abschließendes urteil gebildet.



@juke
kein problem. ich arrangier mich damit, dass wir uns nicht arrangieren können.

juke*
11.08.2013, 14:28
das ist mir ja bewusst. ich bin mir nur nicht sicher, ob das ausreicht.

das herz schlägt, das blut zirkuliert, verdauung, immunsystem, wachstum, heilung, schwangerschaft ...
alles funktioniert, abzüglich gehirn.

wie kann man bei der fülle von lebenszeichen sicher vom verlust des lebens ausgehen. es wird ein geordneter zustand aufrechterhalten.

ja, die atmung muss unterstützt werden, da sonst vom gehirn gesteuert. der gasaustausch in der lunge erfolgt auf natürliche art.
ich seh da kein problem, wenn ein organ technisch unterstützt werden muss. ich sprech ja auch keinen dialysepatienten oder leuten mit herzschrittmachern das leben ab.

ich hab arge zweifel, ob man den hirntod allein mit dem dem tod gleichsetzten kann. ich stell dir einfach mal ne gegenfrage: würdest du einen embryo als tot bezeichnen, nur weil sich das gehirn noch nicht fertig herausgebildet hat?

was mich betrifft, hab ich mir über lebensverlängernde maßnahmen aber auch organspende noch kein abschließendes urteil gebildet.


das herz schlägt auch weiter, wenn man es aus dem körper entnimmt und nicht aktiv daran hindert, auch die lunge wird weiterfunktionieren, die nieren, die bauspeicheldrüse. das ist ja genau der hintergrund der organspende. die sache ist, ob persistierende organfunktion mit leben gleichgesetzt werden kann.
der mensch funktioniert nur dann selbständig, wenn das gehirn aktiv ist. alles andere sind prozesse, die sich zur not aufrechterhalten lassen, die aber für sich genommen fürs leben keine relevanz haben, weil sie ersetzbar sind.
alles, was das leben einer person ausmacht, stirbt, wenn sich das gehirn verabschiedet. deswegen wird hier die grenze gezogen.

was den embryo angeht, so ist er ein parasit im körper der mutter, der nicht selbständig lebensfähig ist. allerdings gibt es bei ihm 'an der mütterlichen maschine' von tag zu tag einen funktionszugewinn, während ein hirntoter auf intensivstation von tag zu tag abbaut.

polaris
11.08.2013, 15:15
das herz schlägt auch weiter, wenn man es aus dem körper entnimmt und nicht aktiv daran hindert, auch die lunge wird weiterfunktionieren, die nieren, die bauspeicheldrüse. das ist ja genau der hintergrund der organspende. die sache ist, ob persistierende organfunktion mit leben gleichgesetzt werden kann.
der mensch funktioniert nur dann selbständig, wenn das gehirn aktiv ist. alles andere sind prozesse, die sich zur not aufrechterhalten lassen, die aber für sich genommen fürs leben keine relevanz haben, weil sie ersetzbar sind.
alles, was das leben einer person ausmacht, stirbt, wenn sich das gehirn verabschiedet. deswegen wird hier die grenze gezogen.

was den embryo angeht, so ist er ein parasit im körper der mutter, der nicht selbständig lebensfähig ist. allerdings gibt es bei ihm 'an der mütterlichen maschine' von tag zu tag einen funktionszugewinn, während ein hirntoter auf intensivstation von tag zu tag abbaut.
du vermengst hier zwei dinge: wenn alles, was eine person ausmacht, mit dem gehirn stirbt, ist der embryo auch tot per deiner eigenen definition, zumindest bis er ein gehirn entwickelt hat.
wenn es dir um bewusstsein, empfinden, fähigkeiten auf die welt einzuwirken geht, mentale aktivität oder was auch immer geht, ist das eine philosophische definition.
das ist was anderes, als der tod aus physiologischer sicht, wie du selbst schreibst. und aus physiologischer sicht, so wie du es grad beschrieben hast, ist der hirntod als tod nicht haltbar.

du machst mich echt alle.^^

Khadron
11.08.2013, 15:47
ich hab oben zwei beispiele zitiert.
Sorry, hatte ich übersehen. Bei diesen Beispielen wird aber auch beschrieben, dass sie nicht nach den hiesigen Standards "hirntot" waren. Das ist selbstverständlich ein großes Problem, dass es zu beseitigen gilt. Das ändert aber nichts daran, dass der Hirntod das Lebensende beschreibt. Selbstverständlich muss er zweifelsfrei nachgewiesen werden. Ein Locked-In-Syndrom würde man mit der hiesigen Hirntoddiagnostik erkennen, und dementsprechend keinen Hirntod feststellen.
Ich verstehe, und sehe ein, dass das ein Grund ist, sich Gedanken zu machen. Meines Erachtens, sollte man aber deswegen nicht den Hirntod als Lebensende anzweifeln, sondern die Feststellung des Hirntodes hinterfragen, bzw. versuchen diese weltweit einheitlich zu gestalten. Allerdings ändert das nichts an der Organspende. Auch wenn man kein Organspender ist, kann man falsch für hirntot (und damit tot) erklärt werden.


würdest du einen embryo als tot bezeichnen, nur weil sich das gehirn noch nicht fertig herausgebildet hat?
Ein Embryo ist noch nicht am Leben. :dnuhr:

Xanthos
11.08.2013, 15:53
Ich möchte später wohl Organspender sein, aber ich möchte mich erst ausreichend informiert haben. :)

Khadron
11.08.2013, 15:55
Ich möchte später wohl Organspender sein, aber ich möchte mich erst ausreichend informiert haben. :)

Es ist nie zu früh damit anzufangen. :)

juke*
11.08.2013, 16:24
du vermengst hier zwei dinge: wenn alles, was eine person ausmacht, mit dem gehirn stirbt, ist der embryo auch tot per deiner eigenen definition, zumindest bis er ein gehirn entwickelt hat.
wenn es dir um bewusstsein, empfinden, fähigkeiten auf die welt einzuwirken geht, mentale aktivität oder was auch immer geht, ist das eine philosophische definition.
das ist was anderes, als der tod aus physiologischer sicht, wie du selbst schreibst. und aus physiologischer sicht, so wie du es grad beschrieben hast, ist der hirntod als tod nicht haltbar.

du machst mich echt alle.^^

nein, ich vermenge nichts. die situation ist nicht vergleichbar. das habe ich auch dargelegt.
und da du auf biologische grundlagen des todes nicht einzugehen scheinst, muss man ja anfangen philosophisch zu argumentieren.
die tatsache, dass du den körper trotz anderslautendem endogenen bestreben äußerlich dazu zwingen kannst weiterzulaufen, ist kein argument dafür, dass er 'weiterlebt'.
der klinische tod ist reversibel, der hirntod ist es nicht. deshalb ist letzterer unwiederbringlich mit dem ende des lebens verquickt.

Deynorus
11.08.2013, 17:24
Ich bin derzeit kein Organspender, aber nicht, weil ich das nicht vollkommen beführworte, sondern weil ich Körperspender werden möchte und beides gleichzeitig nicht möglich ist. :(

Winyett Grayanus
11.08.2013, 18:08
Ich finde es interessant, oder eher traurig, dass du auf Krampf eine Diskussion führen möchtest, die auf falschen Grundannahmen beruht. Interessant deswegen, weil du auf dieser Grundlage Lebensentscheidungen für dich triffst. Traurig deswegen weil du sie in einem öffentlichen Raum kund tust, und damit ggf. andere Leute beeinflusst.

Ich finde es dagegen interessant, dass du dich hier anscheinend auf polaris aufgrund einer abweichenden Meinung eingeschossen hast.
Zuerst einmal ist der Hirntod schlicht eine Definition davon, was Tod bedeutet - die mitnichten unkritisiert ist (da brauchst du nur einmal selbst recherchieren und wirst auf zahlreiche Artikel (http://www.aerztezeitung.de/politik_gesellschaft/organspende/article/809385/darf-man-hirntoten-organe-wegnehmen.html?sh=1&h=-1198682647) stoßen). Das mit der Definition sieht man z.B. sehr gut daran, dass sie in anderen Ländern schlichtweg mit anderen Kriterien verknüpft ist - hier in England zum Beispiel.
Was die Biologie angeht, ist es natürlich richtig, dass schwerwiegende Hirnschäden, die dazu führen, dass dies nicht mehr funktioniert, in den meisten Fällen irreversibel sein werden (mal davon ausgehend, was wir bisher überhaupt über menschliche Gehirne wissen). Ich finde, man muss die Debatte aber auch ethisch führen - und da gibt es nun einmal einen Unterschied, ob man einem Toten oder einem sterbenden Menschen Organe entnimmt. Das hat nicht nur mit evtl. Fragen zur Stimmigkeit des Hirntodkonzepts, sondern auch etwas mit Würde zu tun. Fragen, wie, wie man mit dem betroffenen Menschen umzugehen hat, wie mit seinen Angehörigen ... und zig weitere. Da liegen auch noch einige Sachen im Argen; seit ich damit mal während meines Studiums mit zu tun hatte, ist Transplantationsmedizin, so wie sie jetzt ist, für mich ein rotes Tuch. Andererseits möchte ich später aber auch keiner dieser zynischen Ärzte sein, für die Patienten nur eine Nummer und Hirntote nur Behälter für zu transplantierende Organe sind.

Ich fände es dagegen nicht schlecht, wenn mal mehr Energie in die Voranbringung der Xenotransplantation oder gezüchtete Organe gesteckt werden würde - mit etwas Fortschritt hier würde diese Organproblematik schon anders aussehen.
Lebendspenden sind natürlich etwas anderes.

Ach ja - ich bin kein Organspender und das begründe ich mit oben beschriebenen Problemen und auch der Tatsache, dass ich meinen Angehörigen so etwas nicht antun wollte. Wer jetzt meint, er müsste "Egoismus" schreien: Fein, spare dir deinen Atem - es tangiert mich nämlich nicht.

10203040
11.08.2013, 18:11
Klar wieso nicht, schlitzt mich auf wenn ich hinüber bin.

Specht
11.08.2013, 18:44
Fragen, wie, wie man mit dem betroffenen Menschen umzugehen hat, wie mit seinen Angehörigen ... und zig weitere. Da liegen auch noch einige Sachen im Argen; [...]
Ach ja - ich bin kein Organspender und das begründe ich mit oben beschriebenen Problemen und auch der Tatsache, dass ich meinen Angehörigen so etwas nicht antun wollte.
Du sprichst 2x die Angehörigen an: Wo siehst du da das Problem? Dass sie eventuell die Einstellung zur Organspende des toten Angehörigen nicht teilen und deshalb was dagegen haben könnten, oder wo?


Wer jetzt meint, er müsste "Egoismus" schreien: Fein, spare dir deinen Atem - es tangiert mich nämlich nicht.
Im ganzen Thread hat übrigens niemand irgendwas von Egoismus gerufen/ es jemandem vorgeworfen. Nur zur Info.

Winyett Grayanus
11.08.2013, 19:35
Ich weiß, dass davon nicht die Rede war - allerdings durfte ich das schon ein paarmal hören, weil es ja leider immer wieder Leute gibt, die andere Meinungen nicht akzeptieren können. Na ja, vorauseilender Gehorsam meinetwegen.

Zu den Angehörigen: Transplantationen müssen nun einmal schnell stattfinden, sobald ein Mensch tot ist, also bleibt praktisch keine Zeit, länger vom Toten abschiedzunehmen usw. Medizinisch gesehen ergibt es Sinn, den Menschen nicht noch herumliegen zu lassen, wenn eine Transplantation stattfinden soll, nur muss man sich auch darum Gedanken machen, wie man mit den trauernden Angehörigen umgeht - was oft nicht zu funktionieren scheint.
Bekannten von mir ist es z.B. passiert, dass sie unmittelbar nach dem Tod ihres Angehörigen bedrängt wurden, jetzt doch mal bitte endlich der Transpl. zuzustimmen und im Studium hat mir eine Angehörige weinend in den Armen gelegen, weil sie nicht mehr von ihrem Sohn Abschied nehmen konnte (der mit dem Hirntod übrigens - ich hätte zu der Zeit eigentlich mit im OP sein sollen und die Frau saß dort ganz alleine herum).

Ich wünsche jedenfalls niemandem, dass er ohne Begleitung und Abschied vom Bett eines Angehörigen weggeschickt wird, weil man dessen Organe braucht. Was das angeht, scheint mir noch deutlich mehr getan werden zu müssen - und wenn man einfach nur durch sensibleren Umgang mit den Angehörigen und entsprechender Betreuung anfängt, denn so eine Entscheidung (zur Spende) allein zu fällen überfördert viele Trauende einfach.

Specht
11.08.2013, 19:57
Medizinisch gesehen ergibt es Sinn, den Menschen nicht noch herumliegen zu lassen, wenn eine Transplantation stattfinden soll
Ist an sich irrelevant, aber einfach aus Neugier: Wenn man den restlichen Körper eines Hirntoten doch mit Geräten noch über Wochen am Leben halten kann, warum muss es dann für die Transplantation so schnell gehen? Ich meine, warum nicht noch 1 Stunde oder einen Tag einfach den Körper weiterbeatmen und dann transplantieren?
(wenn du, wie ich herauslese, auch Medizinstudent bist, kannst gerne du antworten, ansonsten hätte ich gern Juke's Erklärung :D)

Nun zum Thema:


Bekannten von mir ist es z.B. passiert, dass sie unmittelbar nach dem Tod ihres Angehörigen bedrängt wurden, jetzt doch mal bitte endlich der Transpl. zuzustimmen [...] so eine Entscheidung (zur Spende) allein zu fällen überfördert viele Trauende einfach

U.A. genau dafür gibt es ja die Organspendeausweise: Damit meine Angehörigen eben nicht entscheiden müssen, sondern mein Wille bekannt ist. Dann kann auch kein Angehöriger zu irgendetwas "gedrängt" werden. Wenn ich Spender bin (oder eben nicht Spender), dann ist das eben so, da brauchen meine Angehörigen nichts mehr zu entscheiden. Das hat also mMn nichts mit der Frage, ob man Spender sein will oder nicht zu tun.


und im Studium hat mir eine Angehörige weinend in den Armen gelegen, weil sie nicht mehr von ihrem Sohn Abschied nehmen konnte. [...]
Ich wünsche jedenfalls niemandem, dass er ohne Begleitung und Abschied vom Bett eines Angehörigen weggeschickt wird, weil man dessen Organe braucht. Was das angeht, scheint mir noch deutlich mehr getan werden zu müssen - und wenn man einfach nur durch sensibleren Umgang mit den Angehörigen und entsprechender Betreuung anfängt
Naja, das mag ein Punkt sein den man in seine Überlegungen mit einbeziehen sollte. Für mich persönlich ändert das aber nichts. Ich denke meine Angehörigen können auch nach der Transplantation noch Abschied von mir nehmen, wenn sie mich dazu unbedingt angucken müssen (man wird ja schließlich wieder zugenäht). Und ich persönlich mag es ohnehin nicht neben einem verstorbenen Toten zu sitzen, ich habe mich bislang immer ziemlich schnell nach draußen verzogen, wenn jemand von mir gestorben ist. Das ist wohl eine persönliche Sache, wie man Abschied nimmt.

juke*
11.08.2013, 20:12
Ist an sich irrelevant, aber einfach aus Neugier: Wenn man den restlichen Körper eines Hirntoten doch mit Geräten noch über Wochen am Leben halten kann, warum muss es dann für die Transplantation so schnell gehen? Ich meine, warum nicht noch 1 Stunde oder einen Tag einfach den Körper weiterbeatmen und dann transplantieren?
(wenn du, wie ich herauslese, auch Medizinstudent bist, kannst gerne du antworten, ansonsten hätte ich gern Juke's Erklärung :D)


der körper leidet darunter, dass er an maschinen hängt.
ein intensiv hat in allen körperöffnungen schläuche stecken, plus einen zentralvenösen und einen arteriellen zugang. das sind schonmal 5 direkte infektionsquellen, von denen früher oder später eine fruchtet.
die aufrechterhaltung der organfunktionen erfordert die zuhilfenahme diverser medikamente, die selber wieder schädliche wirkungen auf die organe haben. ob das nun durch den anfall toxischer stoffwechselprodukte ist, was zum beispiel leber und niere nicht gefällt, ob es durch die notwendigkeit der gabe von adrenalin(derivaten) ist, was zu verminderter organdurchblutung führt, was man auch tut, es führt dazu, dass die qualität der spenderorgane kontinuierlich abnimmt.
deshalb ist ein gewisses tempo notwendig.

Khadron
11.08.2013, 21:19
Ich finde es dagegen interessant, dass du dich hier anscheinend auf polaris aufgrund einer abweichenden Meinung eingeschossen hast.

Ich habe mich nicht aufgrund "einer abweichenden Meinung" auf polaris eingeschossen. Mich störte die Art, wie bzw. womit er argumentiert.

Mittlerweile verstehe ich polaris' Bedenken. Das hat aber einige Zeit gebraucht, weil er zu Beginn nur davon sprach, dass er den Hirntod als Lebensende nicht anerkennt, und sich da auf gar keine Diskussion einlassen wollte (allen fundierten Argumenten zum Trotz).
Wenn ich seiner Argumentation richtig gefolgt bin, besteht seine wesentliche "Angst", oder vielleicht besser: sein wesentlicher Zweifel darin, wie sicher ein Hirntod festgestellt werden kann und wird. Dass ein Hirntod mit hundertprozentiger Sicherheit festgestellt werden kann, daran sollte es wenig Zweifel geben. Dass das (leider) unter Umständen nicht immer vollumfänglich getan wird (wie auch seine Beispiele zeigen), ist das eigentliche Problem. Aber, dann sollte polaris auch diese Praxis (auf dieser Ebene) kritisieren, bzw. in Frage stellen.

Es ist (und bleibt) aber selbstverständlich seine Entscheidung. Ich würde niemanden dazu drängen, Organspender zu werden. Für mich persönlich gibt es nur keinen rationalen Grund, kein Spender zu sein. Dementsprechend stehe ich jeder Person, die Organspende kategorisch ablehnt, zunächst kritisch gegenüber. Ich gebe auch zu, dass ich bei diesem Thema schnell emotional werde, weshalb ich in diese Diskussion auch sicher nicht mit der nötigen Ruhe und Rationalität eingestiegen bin.


Zu den Angehörigen: Transplantationen müssen nun einmal schnell stattfinden, sobald ein Mensch tot ist, also bleibt praktisch keine Zeit, länger vom Toten abschiedzunehmen usw. Medizinisch gesehen ergibt es Sinn, den Menschen nicht noch herumliegen zu lassen, wenn eine Transplantation stattfinden soll, nur muss man sich auch darum Gedanken machen, wie man mit den trauernden Angehörigen umgeht - was oft nicht zu funktionieren scheint.
Bekannten von mir ist es z.B. passiert, dass sie unmittelbar nach dem Tod ihres Angehörigen bedrängt wurden, jetzt doch mal bitte endlich der Transpl. zuzustimmen und im Studium hat mir eine Angehörige weinend in den Armen gelegen, weil sie nicht mehr von ihrem Sohn Abschied nehmen konnte (der mit dem Hirntod übrigens - ich hätte zu der Zeit eigentlich mit im OP sein sollen und die Frau saß dort ganz alleine herum).
Warum ist es nicht möglich, sich nach der Organentnahme vom Verstorbenen zu verabschieden?


Ich wünsche jedenfalls niemandem, dass er ohne Begleitung und Abschied vom Bett eines Angehörigen weggeschickt wird, weil man dessen Organe braucht. Was das angeht, scheint mir noch deutlich mehr getan werden zu müssen - und wenn man einfach nur durch sensibleren Umgang mit den Angehörigen und entsprechender Betreuung anfängt, denn so eine Entscheidung (zur Spende) allein zu fällen überfördert viele Trauende einfach.
Die Entscheidung zur Organspende sollte deswegen jede Person für sich selbst treffen, und niemand anderem aufbürden. Und die Angehörigen sollen im Fall der Fälle auch die Entscheidung des Verstorbenen respektieren. Das hat ebenso viel mit Würde zu tun.

Dass es in der Trauerbegleitung / Trauerarbeit diesbezüglich noch viel zu tun ist, steht allerdings außer Frage. Insgesamt würde ich deswegen auch eine Regelung wie bspw. in Österreich begrüßen, dass jeder bis auf Widerruf Organspender ist. Dann wissen die Angehörigen von vornherein bescheid, dass es im Todesfall zur Organentnahme kommt, und werden in ihrer Trauer nicht damit überrumpelt.

Specht
12.08.2013, 17:31
Heute Abend um 22.15 Uhr kommt übrigens auf Sat.1 in der Sendung Planetopia ein Beitrag über Organtransplantationen. Könnte ja sein, dass er interessant wird. :)

Fisk2033
12.08.2013, 18:16
Ich spende alles.
Es ist mir scheiß egal, was mir im Grab fehlt, mir ist wichtig,dass ich damit evtl. anderen Leuten helfen kann.. Ich bekomm davon ja sowieso nichts mit.

Pursuivant
12.08.2013, 18:44
@ Specht

Weißt Du warum Hirntote vor Entnahme der Organe sediert und fixiert werden? Genau, weil sie eben nicht ganz tot und auch nicht mehr ganz am Leben sind. Der Körper zeigt immer noch Abwehrreaktionen, trotz Sedierung.
Transplantationsteams haben so ihre Probleme damit und nicht alle halten das psychisch auf Dauer durch.

Specht
12.08.2013, 18:48
@ Specht

Weißt Du warum Hirntote vor Entnahme der Organe sediert und fixiert werden? Genau, weil sie eben nicht ganz tot und auch nicht mehr ganz am Leben sind. Der Körper zeigt immer noch Abwehrreaktionen, trotz Sedierung.
Transplantationsteams haben so ihre Probleme damit und nicht alle halten das psychisch auf Dauer durch.
Aber das Gehirn ist tot und somit bin ich als Bewusstseinsinstanz nicht mehr da um mich daran zu stören, dass irgendwelche meiner Körperzellen noch Reize aufnehmen und weiterleiten. Daher stört es mich nicht.

Neumodder
12.08.2013, 19:02
Wahrscheinlichkeit davon?
Ich denke verschwindend gering.

Das wird Brian wohl kaum trösten^^
Naja, schon erschreckend muss ich sagen. Aber an meiner Entscheidung wird das nichts ändern.

Den Reim am Ende des Videos finde ich übrigens mehr als unangebracht.

Pursuivant
12.08.2013, 19:04
@ Specht
Genau das ist umstritten. Man hat schon beobachtet, dass diese Toten im Gesicht typische Schmerzreaktionen zeigten, oder mit den Augen rollten.

Specht
12.08.2013, 19:06
Genau das ist umstriiten. Man hat schon beobachtet, dass diese Toten im Gesicht typische Schmerzreaktionen zeigten, oder mit den Augen rollten.
Mag ja sein, aber solche Schmerzreaktionen haben nichts mit Bewusstsein zu tun. Ich entscheide mich ja auch nicht bewusst dazu mein Gesicht zu verziehen oder mit den Augen zu rollen, sondern das sind Reaktionen, die reflexartig auf bestimmte Reize erfolgen. Auf Bewusstsein kann man daraus nicht schließen.

Khadron
12.08.2013, 20:45
@ Specht
Genau das ist umstritten. Man hat schon beobachtet, dass diese Toten im Gesicht typische Schmerzreaktionen zeigten, oder mit den Augen rollten.
Hast du dafür Quellen?

Wenn eine ordentliche Hirntoddiagnostik durchgeführt wurde, und die Person dementsprechend für hirntot erklärt wird, finden insbesondere keine Schmerzreflexe mehr statt, denn diese werden im Rahmen der Hirntoddiagnostik überprüft.

Professor Hunt
12.08.2013, 20:47
auch wenns quatsch ist, aber nach all den skandalen ode runregelmäßigkeiten hab ichschon etwas angst etwas frühzeitig für tot erklärt zu werden.
oder auch allgemein aus der paranoia, dass die leute eh wissen, dass ich später und sich deswegen unterbewusst weniger mühe geben oder so.
aber ich hab einen ausweis und spende (glaub ich) alles.

juke*
12.08.2013, 22:32
Wenn eine ordentliche Hirntoddiagnostik durchgeführt wurde, und die Person dementsprechend für hirntot erklärt wird, finden insbesondere keine Schmerzreflexe mehr statt, denn diese werden im Rahmen der Hirntoddiagnostik überprüft.


schmerzreflexe schon, nur keine, die über das gehirn laufen. die üblichen reflexbahnen die über die wirbelsäule laufen, funktionieren weiter.

meditate
13.08.2013, 13:07
meine meinung, die übrigens auch für den bereich patientenverfügung zutrifft: wenn ich nicht mehr in der lage bin, mein leben selbstbestimmt zu leben, dann möge man mich dem sterben überlassen.

mir ist es egal, ob es eine 0,5 % chance gibt, weiterzuleben. wenn ich tot bin, gibts da auch nix mehr zu betrauern. ich habe auch in meiner patientenverfügung zu stehen, dass man mich zwecks organtransplantation zu eben diesem zweck für einen begrenzten zeitraum maschinell am leben erhalten kann. das ist nämlich für eine reihe von organtransplantationen erforderlich. wenn ich schon nix mehr vom leben habe, dann finde ich den gedanken tröstlich, auf irgendeine weise weiter zu leben.

Specht
13.08.2013, 13:14
ich habe auch in meiner patientenverfügung zu stehen, dass man mich zwecks organtransplantation zu eben diesem zweck für einen begrenzten zeitraum maschinell am leben erhalten kann. das ist nämlich für eine reihe von organtransplantationen erforderlich. wenn ich schon nix mehr vom leben habe, dann finde ich den gedanken tröstlich, auf irgendeine weise weiter zu leben.
Das ist ein kluger Gedanke. Ich denke diesen Zusatz werde ich in meine Patientenverfügung auch aufnehmen, darauf bin ich nie gekommen. Danke für den Hinweis :gratz.

ShadowRaven
13.08.2013, 13:20
Ich kann es mir - zumindest jetzt noch nicht - vorstellen, Organspender zu werden. Mir behagt einfach der Gedanke nicht, dass ein Teil von mir noch in einem anderen Menschen “weiterlebt“, der Tod ist für mich einfach das Ende meines lebenden Körpers. Vielleicht ändert sich ja meine Ansicht in ein paar Jahren.

Pursuivant
13.08.2013, 14:48
Hast du dafür Quellen?

Wenn eine ordentliche Hirntoddiagnostik durchgeführt wurde, und die Person dementsprechend für hirntot erklärt wird, finden insbesondere keine Schmerzreflexe mehr statt, denn diese werden im Rahmen der Hirntoddiagnostik überprüft.

Die Hirntoddiagnostik ist sehr umstritten. Es gibt bis heute keine sicheren Diagnoseverfahren, für's Stammhirn/Zwischenhirn schon mal gar nicht. Letztere steuern nun mal die Vitalfunktionen.
Ich weiß von einem Fall bei dem man die maschinelle Lebenserhaltung abgestellt hat, weil sie als Spender doch nicht in Frage kam und bei der dann sämtliche Vitalfunktionen wieder einsetzten, obwohl der Hirntod vorher diagnostiziert worden ist. Endgültig gestorben ist sie dann Wochen später.
Ein weiterer Punkt, der für mich dahintersteht nicht als Organspender zur Verfügung zu stehen, ist die industrielle Vermarktung. Eine Transplation bringt dem Krankenhaus mehr Geld als z.B. einer Oma den Beckenbruch zu fixieren. Also lassen wir die Oma liegen und translpantieren lieber. (Ist überspitzt - trifft aber den Sinn!) Ganz zu schweigen von den Pharmakonzernen, die an den Medikamenten, die die Abstoßungsreaktionen unterdrücken, Unsummen verdienen. Was nützt es? Nicht viel, da Folgetransplationen kommen werden. Transplantate werden zu einem großen Teil bereits nach wenigen Monaten bis 3 Jahren abgestoßen - und dann? Nur ganz wenige leben länger als 5 Jahren mit dem selben Transplantat.

Khadron
13.08.2013, 15:15
Die Hirntoddiagnostik ist sehr umstritten. Es gibt bis heute keine sicheren Diagnoseverfahren, für's Stammhirn/Zwischenhirn schon mal gar nicht. Letztere steuern nun mal die Vitalfunktionen.
Ich weiß von einem Fall bei dem man die maschinelle Lebenserhaltung abgestellt hat, weil sie als Spender doch nicht in Frage kam und bei der dann sämtliche Vitalfunktionen wieder einsetzten, obwohl der Hirntod vorher diagnostiziert worden ist. Endgültig gestorben ist sie dann Wochen später.
Ein weiterer Punkt, der für mich dahintersteht nicht als Organspender zur Verfügung zu stehen, ist die industrielle Vermarktung. Eine Transplation bringt dem Krankenhaus mehr Geld als z.B. einer Oma den Beckenbruch zu fixieren. Also lassen wir die Oma liegen und translpantieren lieber. (Ist überspitzt - trifft aber den Sinn!) Ganz zu schweigen von den Pharmakonzernen, die an den Medikamenten, die die Abstoßungsreaktionen unterdrücken, Unsummen verdienen. Was nützt es? Nicht viel, da Folgetransplationen kommen werden. Transplantate werden zu einem großen Teil bereits nach wenigen Monaten bis 3 Jahren abgestoßen - und dann? Nur ganz wenige leben länger als 5 Jahren mit dem selben Transplantat.

Schön, dass du den Thread so aufmerksam gelesen hast. §medi

juke*
13.08.2013, 15:23
Die Hirntoddiagnostik ist sehr umstritten. Es gibt bis heute keine sicheren Diagnoseverfahren, für's Stammhirn/Zwischenhirn schon mal gar nicht. Letztere steuern nun mal die Vitalfunktionen.
Ich weiß von einem Fall bei dem man die maschinelle Lebenserhaltung abgestellt hat, weil sie als Spender doch nicht in Frage kam und bei der dann sämtliche Vitalfunktionen wieder einsetzten, obwohl der Hirntod vorher diagnostiziert worden ist. Endgültig gestorben ist sie dann Wochen später.
Ein weiterer Punkt, der für mich dahintersteht nicht als Organspender zur Verfügung zu stehen, ist die industrielle Vermarktung. Eine Transplation bringt dem Krankenhaus mehr Geld als z.B. einer Oma den Beckenbruch zu fixieren. Also lassen wir die Oma liegen und translpantieren lieber. (Ist überspitzt - trifft aber den Sinn!) Ganz zu schweigen von den Pharmakonzernen, die an den Medikamenten, die die Abstoßungsreaktionen unterdrücken, Unsummen verdienen. Was nützt es? Nicht viel, da Folgetransplationen kommen werden. Transplantate werden zu einem großen Teil bereits nach wenigen Monaten bis 3 Jahren abgestoßen - und dann? Nur ganz wenige leben länger als 5 Jahren mit dem selben Transplantat.

klar gibts sichere verfahren. wenn der systemische blutdruck hoch genug ist, macht man eine doppleruntersuchung der hirnversorgenden gefäße, sonst eine perfusionsszintigrafie. ist das gehirn nicht perfundiert, ist der hirntod eingetreten.

die pharmaunternehmen verdienen sich mit den paar transplantierten patienten auch nicht dumm und dämlich. die gleichen medikamente werden viel öfter bei bei diversen autoimmunerkrankungen verwendet. auch wenn die medis ziemlich teuer sind, so sind die transplantierten beileibe nicht der haupteinkommensfaktor bezüglich dieser medikamentengruppen.
die zahlen zu den transplantatabstoßungen sind auch ein wenig niedrig. das mag vor jahren mal so dramatisch ausgesehen haben, mittlerweile sind die überlebensraten deutlich besser.

bei nieren funktionieren nach 5 jahren 85% aller lebend-gespendeten organe und knapp über 70% der todspenden noch, bei bauchspeicheldrüsen waren nach 5 jahren noch 67% in funktion, bei lebern sowohl bei lebend, als auch bei todspenden über 50%, bei herzen über 65% und bei lungen knapp über 50%. 'ganz wenige' ist etwas anderes. (http://www.dso.de/)

Thorwyn
18.08.2013, 13:08
Ich erlaube mir mal, die Umfrage zu pushen. :gratz

Neumodder
18.08.2013, 13:18
Ich erlaube mir mal, die Umfrage zu pushen. :gratz

Glaubst du, da tut sich noch was^^

Matteo
18.08.2013, 13:22
Ich hätt da mal eine Frage zum Thema: Kann es bei einer existierenden Patientenverfügung in der man ausdrücklich die Ablehnung lebensverlängernder oder -erhaltender Maßnahmen bekundet und der Bereitschaft Organspender zu sein Konflikte geben?

Thorwyn
18.08.2013, 13:23
Glaubst du, da tut sich noch was^^
Ich hoffe es! Letztes Jahr hatte die Umfrage noch doppelt so viele Teilnehmer, da muss doch noch was gehen. :o

Edit: Immerhin schon 8 neue Stimmen in den letzten 20 Minuten^^

Ich hätt da mal eine Frage zum Thema: Kann es bei einer existierenden Patientenverfügung in der man ausdrücklich die Ablehnung lebensverlängernder oder -erhaltender Maßnahmen bekundet und der Bereitschaft Organspender zu sein Konflikte geben?
Puh, das weiß ich nicht genau, das Thema kam afair auch weiter vorn im Thread schon auf. Ich würde wohl im Zweifelsfall die Patientenverfügung um den Zusatz ergänzen, dass diese Maßnahmen zumindest zum Zwecke der Organspende noch für den erforderlichen Zeitraum aufrechterhalten werden dürfen.

Neumodder
18.08.2013, 14:14
Ich hoffe es! Letztes Jahr hatte die Umfrage noch doppelt so viele Teilnehmer, da muss doch noch was gehen. :o

Edit: Immerhin schon 8 neue Stimmen in den letzten 20 Minuten^^

Ich nehme alles zurück :scared:
Damit hätte ich nicht gerechnet^^

Dean
18.08.2013, 18:03
Ich habe aus Versehen das falsche bei der Umfrage angekreuzt. ^^

Nein, ich bin kein Organspender. Aber habe vor eins zu sein. Und wenn ich eins, spendiere ich ein paar meine Organe.

Ursor
19.08.2013, 08:10
Bin keiner und denke auch nicht, dass die nach meinem Tod, noch brauchbare Organe aus mir herausholen können.. :p

Calamity Jane
19.08.2013, 16:54
Nee, das widerspricht meinem Glauben.
Ich bin davon überzeugt, wenn irgendeines Menschen Leber vorzeitigt ihren Dienst quittiert, dann wird das seinen Grund haben.
Ich glaube nicht an Zufall, aber durchaus an Karma und Reinkarnation. Daher halte ich gar nichts davon, das Herz eines Banksters in die Brust eines Lehrers zu pflanzen.

Dein Körper ist dein Tempel, der Mensch ist, was er ißt, mens corpore sano etc.
Es gibt mehrere Sprüche, die darauf Bezug nehmen. Ich denke, daß meine Organe meine individuellen Organe sind und nicht durch die eines anderen Menschen zu ersetzen sind. Wenn meine Augen vorzeitig erblinden, dann, so denke ich, hat das etwas mit mir persönlich zu tun und ich sollte vermeiden, in diesen Plan zu pfuschen...

Organtransplantation ist folglich Sünde in meinen Augen. Für die Klischeeliebhaber unter Euch liefere ich gleich die Info mit, daß ich kein Christ bin, kein Islamist, kein Buddhist oder was immer Euch einfallen könnte. Ich gehöre keiner Schubladensortierung an, ich bin einfach Mensch.

Raettich
19.08.2013, 17:06
Nee, das widerspricht meinem Glauben.
Ich bin davon überzeugt, wenn irgendeines Menschen Leber vorzeitigt ihren Dienst quittiert, dann wird das seinen Grund haben.
Ich glaube nicht an Zufall, aber durchaus an Karma und Reinkarnation. Daher halte ich gar nichts davon, das Herz eines Banksters in die Brust eines Lehrers zu pflanzen.

Dein Körper ist dein Tempel, der Mensch ist, was er ißt, mens corpore sano etc.
Es gibt mehrere Sprüche, die darauf Bezug nehmen. Ich denke, daß meine Organe meine individuellen Organe sind und nicht durch die eines anderen Menschen zu ersetzen sind. Wenn meine Augen vorzeitig erblinden, dann, so denke ich, hat das etwas mit mir persönlich zu tun und ich sollte vermeiden, in diesen Plan zu pfuschen...

Organtransplantation ist folglich Sünde in meinen Augen. Für die Klischeeliebhaber unter Euch liefere ich gleich die Info mit, daß ich kein Christ bin, kein Islamist, kein Buddhist oder was immer Euch einfallen könnte. Ich gehöre keiner Schubladensortierung an, ich bin einfach Mensch.

Lehnst du dadurch auch Bluttransfusionen ab?

Calamity Jane
19.08.2013, 17:34
Lehnst du dadurch auch Bluttransfusionen ab?

Ja, eigentlich schon. Allerdings, um hier einem shitstorm zuvorzukommen, wäre ich hier Machthaber, dann würde ich nicht per Dekret unterbinden, Organe zu verpflanzen oder Blut zu transfundieren, denn das dürfte jeder Mensch selbst entscheiden. Das würde sich am ehesten mit meinem Glauben vertragen.

Zwang dürfte immer Müll sein.

Khadron
20.08.2013, 18:13
Nee, das widerspricht meinem Glauben.
Ich bin davon überzeugt, wenn irgendeines Menschen Leber vorzeitigt ihren Dienst quittiert, dann wird das seinen Grund haben.
Ich glaube nicht an Zufall, aber durchaus an Karma und Reinkarnation. Daher halte ich gar nichts davon, das Herz eines Banksters in die Brust eines Lehrers zu pflanzen.

Dein Körper ist dein Tempel, der Mensch ist, was er ißt, mens corpore sano etc.
Es gibt mehrere Sprüche, die darauf Bezug nehmen. Ich denke, daß meine Organe meine individuellen Organe sind und nicht durch die eines anderen Menschen zu ersetzen sind. Wenn meine Augen vorzeitig erblinden, dann, so denke ich, hat das etwas mit mir persönlich zu tun und ich sollte vermeiden, in diesen Plan zu pfuschen...

Organtransplantation ist folglich Sünde in meinen Augen. Für die Klischeeliebhaber unter Euch liefere ich gleich die Info mit, daß ich kein Christ bin, kein Islamist, kein Buddhist oder was immer Euch einfallen könnte. Ich gehöre keiner Schubladensortierung an, ich bin einfach Mensch.
Ich nehme dementsprechend an, dass du Arztbesuche und Medikamente generell verweigerst?

Calamity Jane
20.08.2013, 18:58
Ich nehme dementsprechend an, dass du Arztbesuche und Medikamente generell verweigerst?

Medikamente ja, Arztbesuche wenn es eben geht..

Ganz so schwarzweiß muß man auch hier nicht verfahren, es genügt, wenn man schlechte Auswirkungen minimiert. Wie beim Vegetarismus:
Ob ich jeden Tag oder nur einmal die Woche Fleisch zu mir nehme, oder zu jeder Mahlzeit oder nur beim Hauptgericht, daß bewirkt, wenn es jeder täte, bereits eine Unmenge.

Mani
20.08.2013, 19:21
Und wie nennt sich dein Glaube?

Calamity Jane
20.08.2013, 22:47
Und wie nennt sich dein Glaube?

Ich weiß nicht, ob es dafür einen Namen gibt, ich folge lediglich meiner Intuition.

Haruka
20.08.2013, 23:19
Ich habe kürzlich den Ausweis von meiner Krankenkasse erhalten.

Da ich angesichts der jüngsten Organskandale inzwischen doch sehr verunsichert bin und in jüngster Zeit mit einem aufstrebenden und einem sehr erfahrenen Arzt Kontakt haben durfte, werde ich den Ausweis an mich nehmen und "Nein" darauf ankreuzen.
Mein alter Ausweis mit Spendebereitschaft wandert dann zerstückelt in den Papierkorb.

Mir missfällt das generöse System zugegeben ohnehin etwas, aber ich will meinen Angehörigen zumindest ersparen, dass sie im Falle des Falles mit Anrufen belästigt werden und nehme ihnen die Entscheidung ab.

Liquid H2o
20.08.2013, 23:36
Ich weiß nicht ob es an Erziehung lag oder dem was mir bisher wiederfahren ist:
Ich habe recht wenig Sinn fürs spirituelle. Ich sehe darin meist eine faszinierende Ethik und ein interessantes Gedankenbild, aber überzeugen konnte es mich bisher nicht.
Daher sehe ich keinen Grund Organe bei mir zu behalten, die ich noch brauche. Letztlich ist der Körper auch nur ein Haus und nicht das Leben, dass darin wohnt.

Oder um es Calamitys Worten auszudrücken:
Der Körper ist ein Tempel. Nur ist das wichtige daran sein Inhalt, die Priesterschaft. Ist die Weg, hat auch der Tempel wenig Sinn.

Calamity Jane
21.08.2013, 01:16
Ich weiß nicht ob es an Erziehung lag oder dem was mir bisher wiederfahren ist:
Ich habe recht wenig Sinn fürs spirituelle. Ich sehe darin meist eine faszinierende Ethik und ein interessantes Gedankenbild, aber überzeugen konnte es mich bisher nicht.
Daher sehe ich keinen Grund Organe bei mir zu behalten, die ich noch brauche. Letztlich ist der Körper auch nur ein Haus und nicht das Leben, dass darin wohnt.

Oder um es Calamitys Worten auszudrücken:
Der Körper ist ein Tempel. Nur ist das wichtige daran sein Inhalt, die Priesterschaft. Ist die Weg, hat auch der Tempel wenig Sinn.

Ich habe weniger ein Problem damit meinen "Müll" wegzugeben als mit der Vorstellung, wie eine andere Person damit weiterleben soll. Dieser Mensch hätte ja tagtäglich das Bewußtsein, meine Leichenteile zu benutzen.
Ich jedenfalls würde das nicht wollen. ;)

korallenkette
21.08.2013, 02:11
Was regst Du Dich auf, Yrifa?
Es wird ja wohl noch jeder das Recht haben, selbst über seinen Körper zu entscheiden, vor allem dann, wenn man, noch halbwegs am Leben (wenn auch unrettbar verloren), sonstwas mit dem Körper anstellen will und die Angehörigen damit belastet.

Und Calamity gehört ja nun nicht zu denen, wie es aussieht, die selbst niemals spenden würden, aber im Fall des Falles gern ein Spenderorgan nehmen.

Was mich betrifft, so denke ich sogar ähnlich wie er, wenn auch ohne "ideologische" Begründung.
Sterben müssen wir alle mal. Wenn meine Leber oder mein Herz nicht mehr wollen - nun gut, dann ist es nun mal vorbei und hat dann sicher auch was mit meiner Lebensführung zu tun.

Was anderes ist es, wenn es um eine Menschen geht, dessen Niere krank ist. Da könnte ich mich sogar entschließen, wenn es mein Kind wäre, eine Lebensspende zu geben.

Khadron
21.08.2013, 09:24
Was mich betrifft, so denke ich sogar ähnlich wie er, wenn auch ohne "ideologische" Begründung.
Sterben müssen wir alle mal. Wenn meine Leber oder mein Herz nicht mehr wollen - nun gut, dann ist es nun mal vorbei und hat dann sicher auch was mit meiner Lebensführung zu tun.
Dabei ist aber zu beachten, dass nicht jedes Leber- oder Herzversagen einem exzessiven Lebenswandel zuzuschreiben ist. Es gibt auch angeborene Herzfehler, etc. die gerade in jungen Jahren zu einem Organversagen führen können. Hierbei ist die Argumentation "nun gut, dann ist es eben vorbei" in meinen Augen nicht angebracht. (Sind bspw. Trinker oder Abhängige nicht eh von einem Transplantation ausgeschlossen, sprich dürfen eh kein Organ bekommen?)

Ich kann dieser Argumentation aber bedingt folgen. In meinen Augen, wenn ich meinen Körper durch Eigenverschulden herunterwirtschafte, würde ich im Zweifelsfall dafür plädieren kein Organ zu empfangen. (Ob ich das im akuten Fall auch durchziehen würde, sei mal dahingestellt...) Aber solange ich gesund bin, sehe ich keinen Grund, meine Organe nicht zur Spende bereit zu stellen.
Man wird ja üblicherweise durch nicht-vorhersehbare Unfälle zu einem Organspender, die auch nicht zwangsläufig auf den eigenen Lebenswandel zurückzuführen sind. Die Organspende kann so einen "Schicksalsschlag" durch einen anderen ausgleichen.

korallenkette
21.08.2013, 09:53
Dabei ist aber zu beachten, dass nicht jedes Leber- oder Herzversagen einem exzessiven Lebenswandel zuzuschreiben ist. Es gibt auch angeborene Herzfehler, etc. die gerade in jungen Jahren zu einem Organversagen führen können. Hierbei ist die Argumentation "nun gut, dann ist es eben vorbei" in meinen Augen nicht angebracht. (Sind bspw. Trinker oder Abhängige nicht eh von einem Transplantation ausgeschlossen, sprich dürfen eh kein Organ bekommen?)

Ich kann dieser Argumentation aber bedingt folgen. In meinen Augen, wenn ich meinen Körper durch Eigenverschulden herunterwirtschafte, würde ich im Zweifelsfall dafür plädieren kein Organ zu empfangen. (Ob ich das im akuten Fall auch durchziehen würde, sei mal dahingestellt...) Aber solange ich gesund bin, sehe ich keinen Grund, meine Organe nicht zur Spende bereit zu stellen.
Man wird ja üblicherweise durch nicht-vorhersehbare Unfälle zu einem Organspender, die auch nicht zwangsläufig auf den eigenen Lebenswandel zurückzuführen sind. Die Organspende kann so einen "Schicksalsschlag" durch einen anderen ausgleichen.

Das stimmt natürlich.

Im Grunde wäre es auch gar kein Problem, "Ja" zu sagen, denn die Wahrscheinlichkeit, dass man auf eine Weise stirbt, die es ermöglicht, Organe zu entnehmen, ist denkbar gering. Es wird allerhöchstwahrscheinlich eh nicht passieren. Auch das ist ja mit ein Grund, warum es so wenig Spenderorgane gibt.

Thalys
21.08.2013, 11:07
Alles raus aus mir - ich brauch es nicht mehr und für irgendein religiöses Nachleben brauch ich es erst recht nicht. Und falls das ne Rolle spielt behaupte ich mal, dass Spenden und Leben retten sehr viel wichtiger fürs Nachleben und Bedeutung eines potenziellen Karmas ist, als das bewusste Behalten und Verrotten oder Verbrennen.

Sollen die mich zerfleddern!:p

P.S: Ich weiß, jeder hat ein Recht, über sein Körper zu bestimmen, aber ich wäre einer "Spenderpflicht" nicht abgeneigt. Ich denke so könnten viele Leben gerettet werden und wenn man tot ist, ist doch egal, was mit den Organen passiert, also warum nicht einfach raus damit?

korallenkette
21.08.2013, 11:36
P.S: Ich weiß, jeder hat ein Recht, über sein Körper zu bestimmen, aber ich wäre einer "Spenderpflicht" nicht abgeneigt. Ich denke so könnten viele Leben gerettet werden und wenn man tot ist, ist doch egal, was mit den Organen passiert, also warum nicht einfach raus damit?

Nun - es ist eben eine ganz besondere Situation, die gegeben sein muss, damit Organspenden möglich sind. Man braucht einen möglichst gesunden Körper, dessen Organe noch funktionieren und der künstlich am Leben erhalten wird, während das Gehirn schon nicht mehr lebt. Paradebeispiel: Der junge Motorradfahrer, der mit schwersten Kopfverletzungen ins Krankenhaus kommt und dort an die Überlebensapparete angeschlossen wird, während er im tiefen Koma liegt.
Für die Angehörigen sieht es fast so aus, als lebe der Mensch noch, in gewisser Weise tut er es ja auch, wenn auch ohne Bewusstsein. Man kann ja keiner echten Leiche die Organe zur Transplantation entnehmen.

Thorwyn
01.09.2013, 10:44
Ich bin/war die letzten Wochen kaum da und hatte deshalb noch keine Zeit, die übliche Statistik zu erstellen. Aber in ein paar Tagen kommt sie, und bis dahin pushe ich den Thread ganz dreist noch mal, um ein paar weitere Stimmen zu generieren^^

Arkrios
01.09.2013, 12:14
Ich bin seit einem jahr Vollspender - naja beinahe. Da ich nicht mehr im Besitz aller Organe bin, spende ich das, was noch da ist§ugly

Lord Jagiello
01.09.2013, 15:37
Einige Ärzte, sind auch so korrupt das einige leute die zahlen und ein Organ brauchen,haben keine skrupell dich wenn du mal schwerverlezt bist einfach deinem schicksal zu überlassen und lassen dich absichtlich sterben nur damit dir gezahlt haben ein organ haben also spende ich nicht (Blut ist ok).

Thorwyn
01.09.2013, 17:31
Einige Ärzte, sind auch so korrupt das einige leute die zahlen und ein Organ brauchen,haben keine skrupell dich wenn du mal schwerverlezt bist einfach deinem schicksal zu überlassen und lassen dich absichtlich sterben nur damit dir gezahlt haben ein organ haben also spende ich nicht (Blut ist ok).
Wenn es solche Ärzte gibt - und ich bezweifle, dass es so einfach ist, in einem Krankenhaus einfach unbemerkt jemanden sterben zu lassen -, haben sie aber immer noch keinen Einfluss darauf, wer die Spenderorgane bekommt. Wie soll das Ganze also funktionieren?

juke*
01.09.2013, 22:07
Einige Ärzte, sind auch so korrupt das einige leute die zahlen und ein Organ brauchen,haben keine skrupell dich wenn du mal schwerverlezt bist einfach deinem schicksal zu überlassen und lassen dich absichtlich sterben nur damit dir gezahlt haben ein organ haben also spende ich nicht (Blut ist ok).

wenn sie dich dem schicksal überlassen und du einen kreislaufstillstand erleidest, dann ist das ein problem. denn dann nimmt dir keiner die organe raus.
du musst beatmet sein und eine entsprechende kreislauffunktion haben, sprich die entsprechenden maßnahmen den menschen soweit es geht am leben zu erhalten müssen geleistet worden sein, nur dann ist eine sinnvolle organspende möglich.
dein szenario ist also schon von vornherein quatsch.

Der Moderator
01.09.2013, 22:37
Thorwyn, awesome avatar.

Keine Ahnung, ich würde gerne, bin mir da aber nicht sicher. Das schlimmste ist die Angst, Organe entnommen zu bekommen, wenn es schlimme Folgen für mich hätte. Und sollte die Aktivität des Hirns in ein derartig geringen Zustand kommen, das es nicht mehr normal funktioniert (ohne Aussicht auf Besserung), so möchte ich eher, das mein Körper für Experimente verwendet wird, wie man das Gehirn wieder in stärkere Aktivität zurückversetzen kann. Würde mMn. mehr Sinn machen. Natürlich würden dann solche Organe, die zum Überleben nicht relevant sind (zweite Niere etc), auch entfernt werden dürfen.

juke*
01.09.2013, 22:41
Thorwyn, awesome avatar.

Keine Ahnung, ich würde gerne, bin mir da aber nicht sicher. Das schlimmste ist die Angst, Organe entnommen zu bekommen, wenn es schlimme Folgen für mich hätte. Und sollte die Aktivität des Hirns in ein derartig geringen Zustand kommen, das es nicht mehr normal funktioniert (ohne Aussicht auf Besserung), so möchte ich eher, das mein Körper für Experimente verwendet wird, wie man das Gehirn wieder in stärkere Aktivität zurückversetzen kann. Würde mMn. mehr Sinn machen. Natürlich würden dann solche Organe, die zum Überleben nicht relevant sind (zweite Niere etc), auch entfernt werden dürfen.

hirntot zu sein bedeutet unter anderem, dass das gehirn nicht mehr durchblutet wird. die neurone sind bereits nach so kurzer zeit ohne sauerstoff in einem maße geschädigt, das eine rekonvaleszenz aus diesem zustand nicht zulässt. da kannst du experimentieren, wie du möchtest.

Der Moderator
01.09.2013, 22:46
Das letzte mal wo ich nachgesehen habe, haben sich die Ärzte noch die Köpfe eingeschlagen, was denn jetzt Hirntod bedeuted. Und auch ein nur noch teilweise funkionierendes Gehirn könnte interessante Ergebnisse zu Tage bringen - zum Beispiel was würde passieren, wenn man das beschädigte Gehirn (sagen wir mal es wäre noch oder wieder durchblutet) dazu anregt, neue Zellen zu produzieren? Klar, ist im moment noch etwas weit hergeholt, aber ohne Forschung wird daraus auch nichts.

juke*
01.09.2013, 22:54
Das letzte mal wo ich nachgesehen habe, haben sich die Ärzte noch die Köpfe eingeschlagen, was denn jetzt Hirntod bedeuted. Und auch ein nur noch teilweise funkionierendes Gehirn könnte interessante Ergebnisse zu Tage bringen - zum Beispiel was würde passieren, wenn man das beschädigte Gehirn (sagen wir mal es wäre noch oder wieder durchblutet) dazu anregt, neue Zellen zu produzieren? Klar, ist im moment noch etwas weit hergeholt, aber ohne Forschung wird daraus auch nichts.

wäre das gehirn noch durchblutet, würde man den hirntod nicht feststellen. und selbst wenn du neue zellen im gehirn züchten könntest, die toten alten zellen hinterlassen gigantische narben, die eine ausbreitung und verzweigung neuer zellen erschweren, zudem ist die wahrscheinlichkeit, dass die neuen nervenzellen passende verbindungen in die peripherie ausbilden, nicht gegeben. durch die gliavernarbung im zentralen nervensystem wären entsprechende verbindungen mit höchster wahrscheinlichkeit unwiederbringlich verloren.
mal davon abgesehen. wie willst du ein totes gehirn - und tot ist es bei einem echten hirntod ja - dazu anregen neue zellen zu produzieren?

Komplize des Lee
02.09.2013, 13:54
Wo bekommt man denn so einen tollen Plastikkartenausweis her? Ich hab nur so einen Papierwisch.

Arkrios
02.09.2013, 14:05
Wo bekommt man denn so einen tollen Plastikkartenausweis her? Ich hab nur so einen Papierwisch.

Mir wurde damals ungefragt einer von der Krankenkasse zugeschickt (Techniker). Denke du kannst da einfach mal anfragen;)

ShadowRaven
02.09.2013, 15:06
Mir wurde damals ungefragt einer von der Krankenkasse zugeschickt (Techniker). Denke du kannst da einfach mal anfragen;)

Die haben das normal auch einfach auf den Homepages direkt zum Anfordern.

Thorwyn
04.09.2013, 14:25
So, hier die Statistik:
http://upload.worldofplayers.de/files9/Organ.jpg

Khadron
04.09.2013, 14:29
Gar nicht so übel, wie ich finde. :)

Specht
04.09.2013, 17:42
Sieht doch ganz gut aus.

An dem "darf nicht"-Wert sieht man, dass das Forum erwachsen wird ;)

Yaku96
04.09.2013, 17:45
Die Welt ist schlecht und keiner verdient es, länger zu leben als es die Natur einem vorgeschrieben hat. Dementsprechend werde ich das Leben des Organbedürftigten garantiert nicht verlängern und werde auch nach meinem Tod keine Organe spenden. Ich werde mit dem Körper sterben, mit dem ich auch das Licht der Welt erblickt habe. Eine Ausweidung, um anderen Menschen den Spaß in dieser verdorbenen Gesellschaft zu verlängern, kommt für mich überhaupt nicht in Frage.

juke*
04.09.2013, 17:48
Die Welt ist schlecht und keiner verdient es, länger zu leben als es die Natur einem vorgeschrieben hat. Dementsprechend werde ich das Leben des Organbedürftigten garantiert nicht verlängern und werde auch nach meinem Tod keine Organe spenden. Ich werde mit dem Körper sterben, mit dem ich auch das Licht der Welt erblickt habe. Eine Ausweidung, um anderen Menschen den Spaß in dieser verdorbenen Gesellschaft zu verlängern, kommt für mich überhaupt nicht in Frage.

guter ansatz. ich hoffe du lehnst konsequenterweise jede art von behandlung bei krankheit ab. wenn du dir das bein brichst, will die natur es schließlich auch so und es zu richten wiederspräche ihrem ansinnen. :rolleyes:

Ritter Sigurd
04.09.2013, 18:11
guter ansatz. ich hoffe du lehnst konsequenterweise jede art von behandlung bei krankheit ab. wenn du dir das bein brichst, will die natur es schließlich auch so und es zu richten wiederspräche ihrem ansinnen. :rolleyes:

Die Antwort trifft des Pudels Kern! Ich hoffe, Du hälst dich dran. lieber Yaku!

Nibbler
04.09.2013, 18:59
So, hier die Statistik:
http://upload.worldofplayers.de/files9/Organ.jpgAn sich nicht schlecht, aber ohne konkrete Zahlen leider ohne Aussagekraft

Thorwyn
04.09.2013, 19:00
An sich nicht schlecht, aber ohne konkrete Zahlen leider ohne Aussagekraft
Was für konkrete Zahlen meinst du?

Yaku96
04.09.2013, 19:01
Was für konkrete Zahlen meinst du?

Prozentuale Angaben haben keine starke Aussagekraft. Theoretisch kann ja sein, dass etwa 100 Leute an dieser Umfrage teilgenommen haben.

Thorwyn
04.09.2013, 19:08
Da oben in der Umfrage steht doch die Teilnehmerzahl, genau wie in den Threads der vergangenen Jahre.

Wenn man die Zahlen auf Deutschland verallgemeinern will, hat man natürlich schlechte Karten - das dürfte für sämtliche PE-Umfragen gelten -, aber den Anspruch erhebt diese Statistik ja auch nicht.

jim360
13.09.2013, 14:59
Yaku96 es ist ein unterschied ob man durch ein unfall ein organ verliert óder ob man zwischen 80 und 100 Jahre alt ist und dann stirbt. Man hilft jemanden der durch unglückliche weiser in der situation geraten ist dass er ein organ braucht. Da kann man meiner meinung nach nicht einfach so von verlängerung des lebens sprechen.

Und ob es von der natur vor gesehen ist oder nicht ist auch betrachter weise. Man kann auch sagen das wir die möglich keit haben und daher es natürlich ist weil der mensch werkzeuge nutzen kann oder ist der staudam vom biber unnatürlich. Ich meine der stau damm wird gebaut und müsste ja deshalb unnatürlich sein. Wo Natur anfängt und auf hört liegt natürlich im auge des betrachters.

Nibbler
13.09.2013, 18:38
Was für konkrete Zahlen meinst du?

In deiner Statistik steht halt nicht, wieviele Leute jetzt wirklich die Organe spenden, sondern nur eine Prozentzahl. Das hat doch keine Aussagekraft, wenn bspw. nur 4 Leute an der Umfrage dran teilnehmen

Thorwyn
13.09.2013, 18:41
In deiner Statistik steht halt nicht, wieviele Leute jetzt wirklich die Organe spenden, sondern nur eine Prozentzahl. Das hat doch keine Aussagekraft, wenn bspw. nur 4 Leute an der Umfrage dran teilnehmen
Siehe oben, die Teilnehmerzahl kann man einfach nachschauen.